Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
58 kB
Datum
03.04.2008
Erstellt
22.02.08, 09:36
Aktualisiert
22.02.08, 09:36
Stichworte
Inhalt der Datei
SPD - Fraktion
im Kreistag Euskirchen
Datum:
A 128/2008
18.02.2008
Az.:
X Öffentliche Sitzung
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Kreisausschuss
04.03.2008
Kreistag
03.04.2008
Verwendung der Mehreinnahmen des Kreises
hier: Antrag der SPD-Fraktion
Sehr geehrter Herr Landrat,
die SPD-Fraktion beantragt:
Der Kreis Euskirchen verwendet die im Jahr 2008 zu erwartenden Mehreinnahmen aus der
Kreisumlage zur Deckung des Defizits des Jahres 2007 sowie der im Jahr 2008 zu erwartenden
Mehrbelastungen des Kreises. Der Rest der Summe wird den Kommunen anteilig zurückerstattet. Der
Beschluss zur Deckelung der Gesamtsumme der Kreisumlage ist daher aufzuheben.
Begründung:
Basierend auf dem Hebesatz von 51,08% für die Kreisumlage kann der Kreis Euskirchen im Jahr
2008 mit Mehreinnahmen aus der Umlage in Höhe von ca. 9,4 Millionen Euro ausgehen, so dass mit
Einnahmen in einer Gesamthöhe von ungefähr 96,4 Millionen Euro zu rechnen ist. Diese
Mehreinnahmen resultieren nicht aus einer Erhöhung des Hebesatzes. Durch konjunkturelle Einflüsse
ändert sich die Basis der Berechnung der Kreisumlage positiv.
Zwar wurde die Gesamtsumme der Umlagezahlungen der Kommunen mit Kreistagsbeschluss auf 87
Millionen Euro gedeckelt, dies geschah allerdings auf der Basis anderer, deutlich nachteiligerer
Berechnungsgrundlagen der Umlage.
Das Jahr 2008 bringt dem Kreis Euskirchen erhebliche finanzielle Mehrbelastungen.
Die neue Elternbeitragssatzung des Kreises für die Kindergärten, die im Rahmen der Einführung des
Kinderbildungsgesetzes beschlossen wurde, belastet den Kreishaushalt künftig jährlich mit zusätzlich
mehr als 1,4 Millionen Euro, was zu Recht die Zustimmung des Kreistags und aller Kommunen
gefunden hat.
Für die Haushaltsjahre 2007 und 2008 hat die Verwaltung in Info 136/2007 darüber hinaus vor
massiven Verschlechterungen gewarnt. Beim Pflegewohngeld drohen für 2007 und 2008
2
Mehrausgaben in Höhe von jeweils 140.000€, bei den Leistungen zur Grundsicherung nach SGB XII
für 2007 900.000€ und für 2008 780.000€, bei den Leistungen bei Krankheit nach SGB XII für 2007
200.000€ und für 2008 280.000€, bei den originären Aufgaben nach SGB II für 2007 2.371.000€ und
für 2008 2.921.000€.
Nicht zuletzt wird das Haushaltsjahr 2007 vom Kreis nach Auskunft der Verwaltung mit einem nicht
unerheblichen Defizit abgeschlossen.
Der Kreis Euskirchen ist den kreisangehörigen Kommunen in den vergangenen Jahren massiv
entgegen gekommen. Um die unter Druck stehenden kommunalen Haushalte zu entlasten, hat der
Kreis Euskirchen seit 2002 keine Erhöhung bei den Leistungen zur Schuldentilgung vorgenommen,
diese sogar ab dem Jahr 2006 komplett eingestellt. Diese Maßnahmen verhinderten einen starken
Anstieg der Kreisumlage, den Kommunen wurde so mehr finanzieller Spielraum eingeräumt.
In Zeiten steigender kommunaler Einnahmen muss nun auch der Kreis Handlungsspielraum
zurückerhalten. Die anstehenden Mehrbelastungen machen es notwendig, dass zumindest ein Teil
der durch die Kreisumlage zu erwartenden Mehreinnahmen beim Kreis verbleiben.
Es ist aus unserer Sicht widersinnig, trotz Mehreinnahmen des Kreises keine Fehlbeträge
abzudecken. Somit käme es schon im kommenden Jahr zu einer deutlichen Erhöhung der
Kreisumlage.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Uwe Schmitz
(Fraktionsvorsitzender)
F. d. R.:
gez. Oliver Minich
(Fraktionsgeschäftsführer)