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Beschlussvorlage (Weiterentwicklung der Erziehungsberatungsstelle Brühl und Wesseling)

Daten

Kommune
Wesseling
Größe
163 kB
Datum
22.04.2008
Erstellt
23.06.10, 13:39
Aktualisiert
23.06.10, 13:39

Inhalt der Datei

Sitzungsvorlage Nr.: 25/2008 Federführender Bereich Beteiligte Bereiche Jugendhilfe Vorlage für Jugendhilfeausschuss Rat Betrifft: (ggf. Anlagen bezeichnen) Weiterentwicklung der Erziehungsberatungsstelle Brühl und Wesseling Namenszeichen des federführenden Bereichs Sachbearbeiter/in Leiter/in Namenszeichen Beteiligte Bereiche Datum 13.02.2008 Namenszeichen Verwaltungsdirektor/in Bearbeitungsvermerk Fachdezernent Kämmerer Bürgermeister STADT WESSELING Vorlagen-Nr.: 25/2008 Der Bürgermeister Sachbearbeiter/in: Datum: Frank W. Krüger 13.02.2008 X öffentlich nichtöffentlich Beratungsfolge: Jugendhilfeausschuss Rat Betreff: Weiterentwicklung der Erziehungsberatungsstelle Brühl und Wesseling Beschlussentwurf: Der Rat beschließt vorbehaltlich der Zustimmung des Rates der Stadt Brühl die Einrichtung einer Brühler Zweigstelle für die Erziehungsberatungsstelle Brühl / Wesseling in Vochem und die personelle Erweiterung um eine Vollzeitstelle auf Grundlage des Konzeptes vom 19.12.2007. Die personelle Ausweitung ist zunächst auf 1 Jahr befristet. Sachdarstellung: 1. Problem Der Beirat der Erziehungsberatungsstelle, bestehend aus dem Leiter Herrn Schmidt und je zwei Vertretern der Jugendämter, hat im Dezember 2007 einvernehmlich ein Konzept zur Weiterentwicklung der Arbeit im niedrigschwelligen und präventiven Erziehungsbereich verabschiedet. Das Konzept ist als Anlage beigefügt. Die wesentlichen Änderungen betreffen die verstärkte Mitarbeit in den Familienzentren und das Einrichten einer Filiale in Vochem. 2. Lösung Siehe Konzept (Anlage) 3. Alternativen -/4. Finanzielle Auswirkungen Die Erweiterung des Teams zur Mitte des Jahres verursacht in 2008 zusätzliche Personalkosten in Höhe von etwa 23.000 €. In den Folgejahren ist mit Personalmehrausgaben von 46.000 € auszugehen. Hinzu kommen Sachkosten in Höhe von etwa 3.000 € und die Miete von ca. 5.000 € p.a.. Einmalig entstehen im Jahr 2008 noch Kosten für die Einrichtung des Beratungsplatzes in Brühl in Höhe von etwa 4.500 €. Diese Kosten werden nach dem üblichen Verteilungsschlüssel ebenfalls zwischen Wesseling und Brühl aufgeteilt. Dies ergibt im Jahr 2008 für Wesseling Mehrausgaben von ca. 16.000 € und im Folgejahr bei Ablauf der befristeten Erweiterung von ca. 12.100 € oder bei ganzjährigem Betrieb in Höhe von 24.200 €. Anlagen: Konzept zur Weiterentwicklung der Erziehungsberatungsstelle (EB) für Brühl und Wesseling Auszug aus der Niederschrift des Jugendhilfeausschusses der Stadt Brühl vom 29.01.2008 Anlage zur Vorlagen-Nr.: 25/2008 Familien- und Erziehungsberatung Wesseling und Brühl 19.12. 2007 Weiterentwicklung der Erziehungsberatungsstelle (EB) Brühl und Wesseling Konzeptvorlage des Beirates der Erziehungsberatungsstelle Übersicht 1. Der Ist-Stand der Erziehungsberatungsstelle Wesseling und Brühl 1.1 Die Zentrale in Wesseling 1 2. Die Brühler Sprechstunde 1.3 Stark wachsende Zahl von Ratsuchenden 1.4 Zuwachs an Aufgaben 1.5 Fazit 2. Erziehungsberatungsstelle Brühl und Wesseling: Kinder und Familien früher fördern 2.1 Kindertagesstätte, Familienzentrum und Erziehungsberatungsstelle: In der Zusammenarbeit liegt die Chance 2.2 Drei Bausteine für eine fruchtbare und qualifizierte Unterstützung und Zusammenarbeit 2.3 Arbeitskreis Intervision: AKI 3. Weiterentwicklung des Beratungsangebots: Die neuen Strukturen 3.1 Die Zentrale in Wesseling 3.2 Neue Zweigstelle in Brühl 4. Kosten und Finanzierung 5. Qualitätskontrolle ... 1. Der Ist-Stand der Erziehungsberatungsstelle Wesseling und Brühl Gemäß § 28 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) betreiben die Städte Brühl und Wesseling auf der Grundlage einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung eine gemeinsame Erziehungsberatungsstelle. Sie kann von Kindern, Jugendlichen und Eltern unabhängig von ihrem Wohnort in Anspruch genommen werden. 1.1 Die Zentrale in Wesseling Die Familien- und Erziehungsberatungsstelle der Städte Brühl und Wesseling ist 2002 von Brühl nach Wesseling umgezogen. Seither hat die Beratungsstelle insofern eine sehr positive Entwicklung genommen, als sie von immer mehr Familien aufgesucht wird und das fachliche Aufgabengebiet dementsprechend weiter ausgebaut worden ist. Die größere Inanspruchnahme der EB ist auf die gute Erreichbarkeit und eine hohe Akzeptanz, aber auch auf Zunahme von Problemlagen in den Familien zurückzuführen. Die Zusammenarbeit und Unterstützung der Familienzentren in den beiden Kommunen führt zu einem weiteren Aufgabenzuwachs. Die Erziehungsberatungsstelle verfügt über 4 Ganztagsstellen, derzeit verteilt auf 3 Ganztags- und 2 Halbtags-Fachkräfte, sowie über eine halbtägige Verwaltungskraft. Die Beratungsstelle ist zuständig für mehr als 15.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Wesseling und Brühl. Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) empfiehlt 4 hauptamtliche Fachkräfte auf 10.000 Kinder- und Jugendliche bis 18 Jahre. Das entspricht einer Fachkraft pro 2.500 Jugendeinwohnern. Familien, Eltern, junge Erwachsene (bis 27 Jahre), Jugendliche und Kinder suchen die Beratungsstelle auf, wenn sie Fragen zur Kindererziehung, zu ihrem Leben und zum Familienleben haben sie einsam oder unglücklich sind, Angst haben oder mit ihrem Leben nicht zurecht kommen ein Familienmitglied auffälliges Verhalten zeigt oder Probleme hat Erlebnisse wie Kindesvernachlässigung, Misshandlung oder sexueller Missbrauch vorgekommen sind die Eltern sich trennen wollen oder getrennt haben und dabei Probleme in der Familie auftauchen es Schwierigkeiten und Konflikte in der Familie, mit Freunden oder Partnern gibt sich neue Familien zusammengefunden haben (Stieffamilien, Pflegefamilien, Adoptivfamilien) und es Probleme gibt Mütter oder Väter alleinerziehend sind und damit Schwierigkeiten haben. Die Fachkräfte sind Familientherapeuten, Diplom-Psychologen, Diplom-Heilpädagogin, Kinderund Jugendlichenpsychotherapeutin, psychologischer Psychotherapeut und Ehe-Therapeutin. Sie bieten qualifizierte psychologisch-psychotherapeutische Hilfe in den Bereichen Erziehungs- und Familienberatung/-therapie Trennungs- und Scheidungsberatung Beratung bei Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung Jugendberatung. Zur Anwendung kommen psychologisch-psychotherapeutische Beratungen und Behandlungen von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Paaren, Eltern und Familien, einzeln und in Gruppen. Den Mitarbeitern anderer Einrichtungen, insbesondere der Jugendämter, der Kindertagesstätten und Familienzentren der Städte Brühl und Wesseling, bieten wir eine intensive fachliche Mit- und Zusammenarbeit (s.u.). ... 1.2 Die Brühler Sprechstunde Seit dem Umzug der Erziehungsberatungsstelle von Brühl nach Wesseling ist die Beratungsstelle vor Ort in Brühl im „Haus für Kinder“ an einem Nachmittag pro Woche für ein erstes ausführliches Beratungsgespräch vertreten. Etwa ein Drittel aller Brühler Ratsuchenden erhält hier vor Ort ein erstes Beratungsgespräch. Weiterführende Beratungen und Behandlungen werden anschließend in der Zentrale in Wesseling terminiert. Die anderen zwei Drittel der Brühler Familien kommen zum Erstgespräch direkt nach Wesseling. Nur ausnahmsweise können in Brühl fortlaufende Beratungsserien durchgeführt werden. 1.3 Stark wachsende Zahl von Ratsuchenden Anmeldungen von Familien mit Wohnsitz in Brühl und Wesseling 250 200 150 Brühl 100 Wesseling 50 0 2002 2003 2004 2005 2006 Brühl 113 149 141 177 179 Wesseling 70 121 179 193 188 Entsprechend der Entwicklung aller deutscher Erziehungsberatungsstellen hat sich in den 5 Jahren von 2002 bis 2006 die Zahl der Anmeldungen bei unveränderter personeller Besetzung der Beratungsstelle stark erhöht. In Brühl stieg sie um 58 %, in Wesseling um 168 %, insgesamt also um 100 %. 1.4 Zuwachs an Aufgaben Die Erziehungsberatungsstelle ist als eine der ganz wenigen deutschen Beratungsstellen Kooperationspartner der bereits bestehenden und in naher Zukunft entstehenden Familienzentren in zwei Städten gleichzeitig. Derzeit bietet sie bereits 4 Familienzentren ein umfangreiches und qualifiziertes fachliches Angebot vor Ort bestehend aus gemeinsamer Fallarbeit, Gruppen- und Einzelsupervision, psychosozialem Trainingskurs mit Elternschule (EFFEKT), themenzentrierten Elternabenden, regelmäßigen Fallseminaren städtischer Fachkräfte AKI: Arbeitskreis Intervision an. In Zukunft soll die Beratungsstelle mit bis zu 14 Familienzentren, je sieben pro Kommune, zusammenarbeiten. 1.5 Fazit Die wachsende Inanspruchnahme sowie der Ausbau präventiven und frühen Angebote im Zusammenhang mit den neuen Familienzentren bei machen eine organisatorische und personelle Neuausrichtung der Erziehungsberatungsstelle erforderlich, zumal sich die Beratungssituation im Kernbereich der Beratungsstelle für ratsuchende Familien im Hinblick auf Wartezeit, Beratungsqualität und Gruppenangebote nicht verschlechtern soll. ... 2. Kinder und Familien früher fördern 2.1 Kindertagesstätte, Familienzentrum und Erziehungsberatungsstelle: In der Zusammenarbeit liegt die Chance Im Kindergarten, im Kinderhort, in der Kindertagesstätte, im Familienzentrum und in der Erziehungsberatungsstelle arbeiten qualifizierte Fachleute mit Kindern und Familien. Kindergarten und Familienzentrum stehen im Spannungsfeld der individuellen Entwicklung des Kindes und der Anforderungen der Gesellschaft. Sie sehen sich hohen Erwartungen ausgesetzt: Sozialerziehung, Integration, Gesundheitserziehung, Sexualerziehung, religiöse Erziehung, Verkehrserziehung und vorschulische Bildungs- und Sprachförderung seien nur beispielhaft genannt. Die Erziehungsberatungsstelle als Spezialdienst der Jugendhilfe kümmert sich immer dann um Kinder und ihre Familien, wenn Eltern psychologisch-psychotherapeutische Hilfe bei Erziehungs- und Familienproblemen suchen. Die Schwierigkeiten ihrer Kinder treten dabei oft bereits im Kindergarten auf. Die Familien- und Kindertherapeuten der Beratungsstelle können sich psychologisch-psychotherapeutisch intensiv mit diesen Schwierigkeiten befassen, gerade dann, wenn die Möglichkeiten des Kindergartens oder der Schule ausgeschöpft erscheinen. 2.2 Drei Bausteine für eine fruchtbare und qualifizierte Unterstützung und Zusammenarbeit Baustein 1: Gemeinsame Fallarbeit und Fachberatung Baustein 2: EFFEKT Baustein 3: Kind und Kegel Baustein 1: Gemeinsame Fallarbeit Die Familie eines Kindes aus einer Gruppe oder Schulklasse bzw. der Patient eines Arztes sucht die Erziehungsberatungsstelle auf und alle Beteiligten kommen überein, dass man zusammenarbeiten sollte. Nun kann eine gemeinsame fachliche Vorgehensweise im Auftrage der Eltern abgesprochen und durchgeführt werden. Aber auch bei allen anderen Fragen oder Schwierigkeiten, die Kindertagesstätten, Familienzentren Schulen und Ärzte in ihrer Arbeit mit Kindern aktuell bewegen, können sie sich in der EB psychologisch-pädagogisch beraten lassen. Wenn in anonymisierter Weise über ein Kind beraten werden soll, dürfen Ärzte, ErzieherInnen und LehrerInnen dies ohne Einwilligung der Eltern tun. Wenn gewünscht wird, dass der Erziehungsberater eine gesamte Kindergruppe oder ein Kind im Rahmen der Gruppe hospitierend beobachtet, benötigt man die Einverständniserklärung aller Eltern der Gruppe. Baustein 2: EFFEKT: EntwicklungsFörderung in Familien . Eltern- und KinderTraining EFFEKT besteht aus einem intensiven Eltern- und einem spielerischen Kinder-Trainingskurs, die sowohl einzeln als auch in Kombination angewendet werden können. Mit diesen Kursen kann die psychosoziale Entwicklung der Kinder bereits im Vorschulalter erheblich unterstützt werden. Zudem kann Schwierigkeiten im Verhalten und in der Erziehung vorgebeugt werden. Dies haben wissenschaftliche Studien des Psychologischen Instituts der Universität Erlangen-Nürnberg, das diesen Kurs entwickelt hat, bestätigt. Die Kindergruppe trifft sich 15 mal und die Elterngruppen an fünf Abenden meist in der Erziehungsberatungsstelle. Der Kurs wird von speziell EFFEKT-zertifizierten TrainerInnen der Erziehungsberatungsstelle geleitet. Dieser Kurs wird nur in Familienzentren durchgeführt. ... Baustein 3: Kind und Kegel: Themenzentrierte Elternabende Die Kindertagesstätte/Das Familienzentrum lädt Eltern zu interessanten Themenabenden (Vortrag und Diskussion) ein. Folgende Themen bieten wir als Referenten derzeit an: Ich sage es dir jetzt zum letzten Mal! Über das Grenzensetzen in der Kindererziehung Ich hab Dich ganz doll lieb! Die sexuelle Entwicklung und Erziehung unserer Kinder Mein Kind hat ADHS? Das gibt’s doch gar nicht! Unsere unruhigen Kinder: Krank oder unglücklich? Und wenn er kommt? Dann laufen wir! Die Rolle der Angst im Leben unserer Kinder Wer hat Angst vor’m schwarzen Mann? Kinder brauchen Toleranz und fruchtbaren Austausch der Kulturen: Interkultureller Elternaustausch Scheiden tut weh! Wie Kinder die Trennung ihrer Eltern erleben und verarbeiten Elektronische Medien im Kinderzimmer Chancen und Risiken Die MitarbeiterInnen der Einrichtungen können Eltern, denen sie die Teilnahme empfehlen möchten, ganz gezielt zu diesen Abenden ansprechen und einladen und so zu einer niedrigschwelligen Inanspruchnahme der Erziehungsberatungsstelle im Sinne einer frühen Hilfe beitragen. Denn wenn Eltern an solch einem Abend erst einmal unverbindlich teilgenommen und den/die ErziehungsberaterIn persönlich kennen gelernt haben, kann ihnen dies die anschließende frühzeitige Inanspruchnahme der Beratungsstelle subjektiv erheblich erleichtern. 2.3 Arbeitskreis Intervision: AKI Unter Organisation und fachlicher Betreuung der Erziehungsberatungsstelle wird je ein ständiger fachlicher Intervisions-Arbeitskreis (AKI) in Wesseling und in Brühl eingerichtet. FachmitarbeiterInnen von Kindertagesstätten, Kinderzentren, Schulen, Jugendzentren, Allgemeinem Sozialen Dienst, Streetwork, Kinderärzten, Sozialpädagogischer Familienhilfe, Jugendgerichtshilfe, Tagespflege und Erziehungsberatungsstelle vernetzen sich, besprechen gemeinsam Fälle im Sinne früher Hilfen, koordinieren das Vorgehen und betreiben gemeinsame fachliche Weiterbildung zum Nutzen der ratsuchenden Kinder und Familien. 3. Weiterentwicklung des Beratungs- und Behandlungsangebots Die neuen Strukturen 3.1 Die Zentrale in Wesseling Bei einer personellen Erweiterung der Beratungsstelle für Brühl profitieren nicht nur die Ratsuchenden der Stadt Brühl, sondern auch die Wesselinger Bürger. Eine zusätzliche Fachkraft, die in Brühl tätig wird, entlastet das Wesselinger Team von Brühler Ratsuchenden und vergrößert damit die personell-fachlichen Ressourcen für Wesselinger Kinder und Familien in der Wesselinger Zentrale. Die Wesselinger Zentrale bleibt dabei aber unverändert offen auch für Brühler Ratsuchende. Wesselinger Ratsuchenden eröffnet sich in Zukunft auch die Möglichkeit, in Brühl fortlaufende Beratung zu finden, was eine zusätzliche Option für Familien bietet. ... 3.2 Neue Zweigstelle der Erziehungsberatung in Brühl Bisher waren in der wöchentlichen Sprechstunde der Erziehungsberatungsstelle im Haus für Kinder in Brühl nur Erstgespräche möglich. Für weiterführende Beratungen und Behandlungen mussten die Familien in der Regel in die Zentrale nach Wesseling kommen. Deshalb sollte in Brühl eine Zweigstelle der Familien- und Erziehungsberatung eingerichtet werden. Im Unterschied zu einer Nebenstelle hält sie zwar kein komplettes Erziehungsberatungs-Team (mindestens drei Fachkräfte) vor, sondern lediglich eine ortsansässige, ansonsten aber an das Gesamtteam angebundene personelle und organisatorische Erweiterung vor. Ein zusätzlicher ganztägiger Erziehungsberater/ Familien-Therapeut soll vor Ort tätig sein. Als Mitglied des Gesamtteams der Beratungsstelle nimmt er wöchentlich einmal an der Sitzung des Gesamtteams in Wesseling teil. Dienstlich ist er der Erziehungsberatungsstelle der Stadt Wesseling zugeordnet. Der zusätzliche Erziehungsberater soll in Brühl ca. drei Fünftel der Brühler Ratsuchenden vor Ort über das Erstgespräch hinaus abschließend beraten und erziehungsberaterisch/familientherapeutisch behandeln. Zusätzlich zum personellen Neuzugang der Beratungsstelle für Brühl sind auch bisherige MitarbeiterInnen der Erziehungsberatungsstelle in Brühl weiterhin vor Ort präsent mit dem Ziel, mehr Brühler Ratsuchenden als bisher eine weiterführende Beratung und Behandlung vor Ort bieten zu können. Einen Abeitstag pro Woche können die bisherigen Fachkräfte der Erziehungsberatungsstelle in Brühl vor Ort zusätzlich tätig sein. Klienten, die bisher nach Wesseling fuhren, werden von ihnen soweit wie möglich vor Ort in Brühl beraten/behandelt. Der neue Erziehungsberater plus die hier angeführte zusätzliche Präsenz der bisherigen MitarbeiterInnen ermöglicht einen wesentlich erweiterten Anteil an Ratsuchenden, die in Brühl sozusagen in „ihrer“ Beratungsstelle vor Ort versorgt werden können. Die Möglichkeit Brühler Familien an weiterführenden oder speziellen Beratungen/Behandlungen in der Zentrale in Wesseling teilzunehmen bleibt damit unberührt. Umgekehrt ist es auch jederzeit machbar, dass es in Brühl Spezialangebote geben kann, die Wesselinger Familien mitbenutzen können (z.B. EFFEKT- Elternkurse in Familienzentren). Die erforderliche personelle Erweiterung des Teams der Erziehungsberatung wird das Personal der Wesselinger Zentrale entlasten, so dass auch dort die zusätzlichen Aufgaben geleistet werden können mehr Brühler Familien frühzeitig eine weiterführende Beratung/Behandlung vor Ort ermöglichen, mehr auf die ratsuchenden und hilfebedürftigen Familien zugehen und damit ihre Zufriedenheit und die Effizienz der Hilfen optimieren dadurch auch mehr Familien mit Migrationshintergrund in Wesseling und Brühl einen besonders niederschwelligen Zugang zur Erziehungs- und Familienberatung ermöglichen eine verbesserte ortsbezogene Vernetzung psychosozialer Dienste mit der Erziehungs-beratungsstelle in Wesseling und Brühl erreichen die Kooperation mit den zukünftigen Familienzentren in Wesseling und Brühl ermöglichen mehr fachliche Beratung und Weiterbildung des Fachpersonals städtischer Jugendhilfe-Einrichtungen in Wesseling und Brühl ermöglichen für die ratsuchenden Familien aus beiden Städten die bisherigen sehr geringen Wartezeiten (Notfälle noch am selben Tag, Regelfälle maximal 15 Tage) sowie die bisherigen hohen fachlichen Standards unverändert aufrecht erhalten. Die Brühler Außenstelle benötigt zwei geeignete Beratungszimmer (jeweils etwa 20 m²) mit entsprechender Ausstattung sowie einen Gruppenraum mit mindestens 25 m² zur Mitbenutzung und sollte im Familienzentrum Vochem oder in räumlicher Nähe untergebracht sein. Annahme und Verwaltung von Klienten (Aktenan- und -ablage, Diktate, Terminverwaltung etc.) laufen wie bisher über die Sekretärin/Verwaltung der Zentrale in Wesseling. ... 4. Kosten und Finanzierung Die Kosten der Familien- und Erziehungsberatungsstelle beliefen sich im Jahr 2006 auf 318.000 €. Diese Kosten werden zwischen den Städten Brühl und Wesseling entsprechend ihrer Einwohnerzahl aufgeteilt. Der Brühler Anteil belief sich in 2006 auf 176.300 €. Das entspricht einem Anteil von ca. 55 % Um die oben beschriebenen zusätzlichen Anforderungen bewältigen zu können, ist die Erweiterung des Teams um eine weitere Vollzeitkraft und die Nutzung von Räumen in Brühl erforderlich. Die Erweiterung des Teams zur Mitte des Jahres verursacht in 2008 zusätzliche Personalkosten in Höhe von etwa 23.000 €. In den Folgejahren ist mit Personalmehrausgaben von 46.000 € auszugehen. Hinzu kommen Sachkosten in Höhe von etwa 3.000 € und die Miete von ca. 5.000 € p.a.. Einmalig entstehen im Jahr 2008 noch Kosten für die Einrichtung des Beratungsplatzes in Brühl in Höhe von etwa 4.500 €. Diese Kosten werden nach dem üblichen Verteilungsschlüssel ebenfalls zwischen Wesseling und Brühl aufgeteilt. Dies ergibt im Jahr 2008 für Brühl Mehrausgaben von ca. 19.500 € und in den Folgejahren von 24.200 €. 5. Qualitätskontrolle Im Rahmen der jährlichen Arbeitsberichte der Erziehungsberatungsstelle findet eine Berichterstattung und Qualitätskontrolle durch Nachbefragung der beratenen/behandelten Familien statt. Stadt Brühl 15.02.2008 Auszug aus der Niederschrift des Jugendhilfeausschusses vom 29.01.2008 Beschluss: Der Rat beschließt vorbehaltlich der Zustimmung des Rates der Stadt Wesseling die Einrichtung einer Brühler Zweigstelle für die Erziehungsberatungsstelle Brühl/Wesseling in Vochem und die personelle Erweiterung um eine Vollzeitstelle auf Grundlage des Konzeptes vom 19.12.2007. Die Stelle wird zunächst auf ein Jahr befristet. Abstimmungsergebnis: Einstimmig