Daten
Kommune
Bedburg
Größe
35 kB
Datum
14.12.2010
Erstellt
13.12.10, 09:13
Aktualisiert
13.12.10, 09:13
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen GmbH
Einzelhandelsentwicklungs- und Zentrenkonzept für die Stadt Bedburg
Kurzprotokoll:
Teilnehmer: siehe Teilnehmerliste (Anlage)
Ort:
Sitzungssaal des Rathauses in Bedburg
Termin
24.09.2009 / 19 Uhr
Als wesentliche Ergebnisse können festgehalten werden:
Lfd. Nr.
Themen
Zuständig/
Termin
1
Befragungsaktionen
Von 1.500 befragten Bürgern antworteten ca. 36 %; dieser Rücklauf ist im
Vergleich zu anderen Bürgerbefragungen von Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen GmbH durchschnittlich.
Im Rahmen der Bürgerbefragung konnte eine hohe Orientierung der Bedburger Bürger auf Bedburg festgestellt werden, die mit zunehmender Langlebigkeit der Waren abnimmt.
Die Befragungsergebnisse zeigen auch die wichtigsten Wettbewerbsstandorte in Angebotsbereichen mit Ausstattungsdefiziten auf. Die Hauptkonkurrenzorte sind Köln und Bergheim.
Die Einkaufsorientierung aller Befragten auf den Ortsteil Bedburg hat sich in
den vergangenen fünf Jahren dahingehend verändert, dass ca. 15 % den
Ortsteil seltener aufsuchen, ca. 21 % öfter und ca. 60 % unverändert oft. Den
Ortsteil Kaster suchen dagegen ca. 18 % seltener, ca. 8 % häufiger und ca. 49
% unverändert oft auf.
Die Einkaufsmöglichkeiten und die Verkehrs- und Parkplatzsituation werden
von den Bürgern sowohl in Bedburg als auch in Kaster vergleichsweise kritisch bewertet. In Kaster fällt die Bewertung tendenziell negativer aus als in
Bedburg.
2
Kundenwohnorterhebung
Bei der Kundenwohnorterhebung wurden im Befragungszeitraum von 44
Betrieben rund 19.240 Kundenwohnorte erfasst.
Rund 84 % der erfassten Kunden stammen aus Bedburg, jeweils fünf Prozent
aus Bergheim und Elsdorf. Geringere Prozentwerte entfallen auf Grevenbroich und Titz. Rund 3 % der erfassten Wohnorte verteilen sich auf eine
Vielzahl weitere Städte und Gemeinden.
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Kundenwohnorterhebung sowie
weiterer Aspekte (u. a. verkehrsinfrastrukturelle Situation, Pendlerbewegungen, lokale und regionale Wettbewerbssituation), konnte ein Einzugsgebiet des Bedburger Einzelhandels abgegrenzt werden, das das Stadtgebiet
von Bedburg umfasst. Benachbarte Kommunen werden aufgrund der geringen Verflechtungsintensität nicht dem Kerneinzugsgebiet von Bedburg zugeordnet, so dass der Einzelhandel der Stadt Bedburg in erster Linie Selbstversorgungsfunktion übernimmt.
Insgesamt leben im Bedburger Stadtgebiet rund 24.250 Einwohner, die über
ein einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial von ca. 130,7 Mio. EUR verfügen.
3
Aktuelle Situation im Einzelhandel
Vorgestellt wurden die aktuellen Eckdaten des Bedburger Einzelhandels.
Zum Zeitpunkt der Erhebung im März 2009 gab es in Bedburg 154 Betriebe
des Ladeneinzelhandels und des Ladenhandwerks mit einer Gesamtverkaufsfläche von ca. 37.490 qm.
Das Angebot wird in erster Linie von der Wohnbevölkerung nachgefragt,
rund ein Fünftel des Umsatzes im Bedburger Einzelhandel wird allerdings
mit Auswärtigen erzielt
Insgesamt können ca. 71 % der in Bedburg vorliegenden Kaufkraft vom Bedburger Einzelhandel gebunden werden; dies bedeutet, dass ca. 29 % der
Kaufkraft abfließen. Die Höhe des Kaufkraftzuflusses liegt bei ca. 21,1 Mio.
EUR, die des Kaufkraftabflusses bei ca. 38,0 Mio. EUR.
4
Bedburg und Kaster im Vergleich
Die Einzelhandelsausstattung nach Lagen zeigt, dass ca. 44 % der Betriebe,
ca. 23 % der Verkaufsfläche und ca. 28 % der Umsätze der Stadt Bedburg auf
den Ortskern Bedburg entfallen. Der Ortskern Kaster nimmt mit ca. 10 % der
Betriebe, ca. 11 % der Verkaufsfläche und ca. 13 % der Umsätze (inklusive Möbelhaus) eine nachgeortnete Bedeutung ein. Mit ca. 46 % der Betriebe, ca.
66 % der Verkaufsfläche und ca. 59 % der Umsätze entfällt der Großteil des
Bedburger Einzelhandels auf das sonstige Stadtgebiet außerhalb der integrierten Versorgungsbereiche.
Vor dem Hintergrund, dass der Großteil des Bedburger Einzelhandels außerhalb der integrierten Versorgungsbereiche ansässig ist, wurde diskutiert, ob
nicht eventuell weitere zentrale Versorgungsbereiche abzugrenzen sind. Die
Möglichkeit eines solchen Vorgehens wird v. a. von den Standorteigenschaften (integriert oder Pkw-orientiert?) dieser Standorte abhängig sein.
Des Weiteren wurde die Einbeziehung des real-Standortes oder der Einzelhandelsagglomeration im Bereich Wiesenstraße (Aldi, Lidl, Fressnapf) in den
zentralen Versorgungsbereich Bedburg diskutiert. Eine abschließende Beratung zu diesem Thema wird in der nächsten Sitzung stattfinden.
5
Verkaufsflächenzusatzbedarf bis 2020
Unter den Annahmen einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung und
einer steigenden Versorgungsbedeutung für die Verbraucher in Bedburg
und im Umland kann bis 2020 einer zusätzlicher Verkaufsflächenbedarf in
Höhe von 2.500 qm errechnet werden, wobei sich der Erweiterungsbedarf
auf fast alle Branchen verteilt.
Abgestimmt wurde, weitere Szenarien für die Einzelhandelsentwicklung zur
Diskussion zu stellen, die die aktuellen Wohnbaupläne der Stadt Bedburg
berücksichtigen.
Weiteres Vorgehen
Als nächste Arbeitsschritte stehen an die räumliche Abgrenzung der zentralen Versorgungsbereiche, die Festlegung der Bedburger Sortimentsliste und
die Zusammenstellung des Handlungsbedarfs in den zentralen Versorgungsbereichen.
Die nächste AK-Sitzung soll auf Wunsch aller Arbeitskreismitglieder bereits
Ende Oktober stattfinden. Mit der Zusendung des Protokolls erhalten die
Teilnehmer zwei Terminvorschläge, auf die sich zu einigen gilt. Vor der 3. Arbeitskreissitzung gehen den Teilnehmern Vorschläge für die räumlichen Abgrenzungen und die Sortimentsliste zu.
gez. Sobotta/ Schulte, 29.09.2009