Daten
Kommune
Wesseling
Größe
146 kB
Datum
03.12.2008
Erstellt
22.06.10, 19:44
Aktualisiert
22.06.10, 19:44
Stichworte
Inhalt der Datei
Sitzungsvorlage Nr.:
260/2008
Federführender Bereich
Beteiligte Bereiche
Stadtplanung
80/ Wirtschaftsförderung - 02 -
Vorlage für
Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Umweltschutz
Betrifft:
(ggf. Anlagen bezeichnen)
Regionale 2010 :gesamtperspektive Wesseling
i3 - Initiative Integrierte Innenstadtentwicklung
Vorstellung der städtebaulichen Planungsvarianten
- Vortrag des Büros Planersocietät -
Namenszeichen des federführenden Bereichs
Leiter/in
Datum
Sachbearbeiter/in
Namenszeichen Beteiligte Bereiche
80/
Wirtschafts
förderung
- 02 -
06.11.2008
Namenszeichen
Verwaltungsdirektor/in
Bearbeitungsvermerk
Fachdezernent
Kämmerer
Bürgermeister
STADT WESSELING
Vorlagen-Nr.: 260/2008
Der Bürgermeister
Sachbearbeiter/in:
Datum:
Fabiano Pinto
06.11.2008
X
öffentlich
nichtöffentlich
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Umweltschutz
Betreff:
Regionale 2010 :gesamtperspektive Wesseling
i3 - Initiative Integrierte Innenstadtentwicklung
Vorstellung der städtebaulichen Planungsvarianten
- Vortrag des Büros Planersocietät -
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Umweltschutz nimmt die vorgestellten Planungsvarianten zur
Kenntnis und beschließt sie als Grundlage der weiteren Planung.
Der Ausschuss schließt sich dem Vorschlag der Verwaltung an, auf Grundlage der Planungsvarianten die
Öffentlichkeit über den Planungsstand ausführlich zu informieren und frühzeitig an der Konkretisierung zu
beteiligen.
Die Verwaltung wird beauftragt, auf Grundlage des Innenstadtwettbewerbs 2001 die Beauftragung der
Siegerbüros Pesch Partner und Reicher Haase mit weiteren Planungen vorzubereiten sowie bei der
Bezirksregierung entsprechende Förderanträge einzureichen.
Sachdarstellung:
1. Problem
Die Entwicklung, Neugestaltung und Belebung der Innenstadt ist eine der zentralen Aufgaben Wesselings im
Rahmen der Regionale 2010. Zu diesem Zweck hat der Rat in seiner Sitzung am 11.3.2008 das Projekt
[i3] – Initiative Integrierte Innenstadtentwicklung beschlossen. Die wichtigsten Bausteine von [i3] sind
Analyse der Innenstadt unter verschiedenen Aspekten (Städtebau, Verkehr, Handel etc.)
Weiterentwicklung der städtebaulichen Planung / Formulierung eines räumlichen Leitbildes
Entwicklung und Begleitung von Aktionen zur Belebung der Innenstadt, v.a. des Handels
In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bau und Umweltschutz am 14.08.2008 wurde durch
die beiden beauftragten Büros Planersocietät und büro frauns über den Zwischenstand des
Gesamtprozesses [i3] berichtet. Die derzeitige Situation lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
Das Büro Frauns betreut gemeinsam mit den Bereichen Wirtschaftsförderung und Stadtplanung
folgende Aktionen im Einzelhandel: Gesicht zeigen (Präsentation der Wesselinger Einzelhändler),
Servicebefragung, Schaufensterworkshop, Wesselinger Adventswochen, Wesselinger
Geschenketisch (Die Befragung wird derzeit ausgewertet, die Maßnahmen für die Advents- und
Weihnachtszeit werden konkretisiert.)
Das Büro Planersocietät hat die Innenstadt untersucht und gemeinsam mit dem Bereich
Stadtplanung und den Büros Pesch Partner und Reicher Haase Architekten die Ergebnisse des
Innenstadtwettbewerbs nochmals planerisch bearbeitet.
In der Sitzung am 14.8.2008 ging es vor allem um die Maßnahmen zur Belebung und Stärkung des
Einzelhandels. Nun gilt es, auch die nächsten Schritte in der städtebaulichen Planung zu konkretisieren und
abzustimmen.
2. Lösung
Hintergrund und Zielsetzung
Das bisherige Gestaltungskonzept des Büros Pesch Partner basiert auf den Ergebnissen des Innenstadtwettbewerbs von 2001. Diese reine Neugestaltung aber wird der Situation Wesselings nicht ausreichend
gerecht. Eine intakte Innenstadt ist nur möglich, wenn
Funktionen wie Handel, Dienstleistung, Gastronomie und Wohnen gut platziert und gefördert werden,
weitere Angebote z.B. Ruhezonen oder Spielmöglichkeiten ausgebaut werden,
die Erschließungswege für Fußgänger, Autos und ÖPNV sinnvoll aufeinander abgestimmt sind und
die Innenstadt z.B. durch die Anbindung an den Rhein für die Bürger lebendiger und attraktiver wird.
Für den anstehenden Arbeitsschritt sehen die Planer drei Stufen vor:
Gliederung der Innenstadt in kleinere Bereiche mit unterschiedlichen Schwerpunkten
Entwicklung von konkreten Gestaltungsvorschlägen (Pflaster, Sitzmöbel, Lampen etc.)
Beteiligung der Öffentlichkeit
Die großen Themen der Innenstadt
Städtebaulicher Charakter
Die Wesselinger Innenstadt hat den Charakter einer fußgängerfreundlichen und verkehrsberuhigten
Stadtmitte. Die Fußgängerzone ist fast durchgehend baulich klar gefasst. Trotz einiger Maßstabssprünge ist
die Verteilung und Mischung von Gebäudeformen und -größen durchaus positiv zu werten. Verbesserungswürdig ist hingegen die Qualität der Architektur. Für die Zahl an Nutzer und Passanten stehen recht viele
Freiflächen zur Verfügung, die noch nicht ihr volles Potenzial entwickeln können. Ziel ist es daher, das große
Flächenangebot durch sparsame Möblierung (Bäume, Bänke, Lampen etc.) in unterschiedliche Raumtypen
zu gliedern und einen Gang durch die Innenstadt abwechslungsreich und kurzweilig zu machen. Eine Lösung
wurde durch die Referenzstrecke in der Bahnhofstraße bereits erprobt. Hier bietet sich im Rahmen von [i3]
die Chance, die Gestaltung im Dialog mit der Öffentlichkeit zu optimieren.
Die Anwohner haben zur Belebung der Innenstadt unterschiedliche Auffassungen. Zum einen wünschen sich
viele Menschen mehr Leben in der Innenstadt. Gleichzeitig soll die Ruhe und Freihaltung von Verkehr
erhalten bleiben. Dieser Widerspruch ist nur schwer aufzulösen, denn als Anwohner der Innenstadt nutzt
man den öffentlichen Raum nicht nur für sich, sondern mit allen anderen Einwohnern gemeinsam.
Architektur
Mehr als die eigentliche Fußgängerzone prägen die Gebäude links und rechts der Straßen das Bild der Stadt.
Zahlreiche Fassaden und Eingangsbereiche von Privathäusern bedürfen einer Aufwertung. Diese Herausforderungen können nur langfristig über [i3] hinaus gelöst werden z.B. als kooperative Sanierungsstrategie.
Mit Blick auf positive Beispiele wie das Alte Rathaus oder die Renovierung des Gebäudes „Cafe Hutschachtel“ werden im Rahmen von [i3] daher auch die Immobilienbesitzer einbezogen.
Handel & Dienstleistung
Die städtebaulichen Maßnahmen sollen das erforderliche Engagement des Einzelhandels (Werbegemeinschaft, hochwertigere Sortimente, abgestimmte Öffnungszeiten, besondere Serviceangebote etc.) fördern.
Außenräume mit Aufenthaltsqualität oder Potenzialflächen für Außenverkauf sind ebenso nötig wie z.B. die
Erreichbarkeit mit dem PKW und ausreichend Stellplätze. Beim Umbau wird es konkret darum gehen, die
Beeinträchtigungen durch die Baustellen so gering wie möglich zu halten.
Spiel & Freizeit
Das Leitbild der Kinder- und Familienfreundlichkeit lässt sich auch beim Umbau der Innenstadt weiter
stärken. Dazu sollten vorhandene Spielanlagen wie z.B. hinter dem Rathaus aufgewertet und z.B. das
Angebot für Kinder rund um den Rathausbrunnen (im Sommer bei Familien sehr beliebt) erweitert werden.
Bei diesen Überlegungen geht es weniger um die reellen Kinderzahlen im Einzugsbereich, sondern eher
darum, in der Innenstadt kinder- und familienbezogene Zusatzangebote für die ganze Stadt vorzuhalten.
Grünflächen
Die Innenstadt von Wesseling verfügt über viele großzügige Flächen, die zum Großteil gepflastert sind. Darin
steckt eine große Chance, durch die geschickte Verteilung von Grünflächen oder weichen Belägen in Verbindung mit Einzelbäumen oder Baumgruppen die weniger attraktiven Flächen für Fußgänger abwechslungsreicher zu machen und angenehme Aufenthaltsräume zu schaffen.
Verkehr
Die Wesselinger Fußgängerzone ist weitgehend frei von Autoverkehr und bietet damit viele Möglichkeiten.
Die Länge von rund 800m und die vielen Freiflächen lassen aber eine vielseitigere Nutzung zu. In vielen
Städten zeigt sich, dass die gezielte und geregelte Öffnung für Autoverkehr geeignete Bereiche von
Innenstädten beleben kann, ohne Fußgänger und Anwohner zu beeinträchtigen. Die Erreichbarkeit von
Hauseingängen spielt z.B. für die Barrierefreiheit und Mobilität älterer Menschen eine wichtige Rolle. Und im
Hinblick auf den Einzelhandel können viele Geschäfte in hohem Maße von nahegelegenen Parkplätzen
profitieren.
Planungsziele für die Teilräume der Innenstadt
Die oben genannten Themen gelten zwar für die gesamte Innenstadt, sind aber je nach Standort
unterschiedlich wichtig. Um möglichst gute Vorgaben für die weitere Planung und die Beteiligung der
Öffentlichkeit zu erhalten, wurde im Zuge der Planung die Innenstadt in Teilräume eingeteilt. Jeder Abschnitt
der Innenstadt hat spezifische Stärken und Schwächen, in denen verschiedene Schwerpunkte gebildet
werden können. Natürlich bleibt dabei die funktionale Mischung erhalten, es wird also kein „reines
Gastronomieviertel“ und auch keine reine Spielstraße geben.
Bahnhofstraße zwischen Rathaus und Rhein
Der kurze Abschnitt zeichnet sich durch die klare Einfassung mit angemessen hohen Gebäuden aus.
Als Übergangsabschnitt zwischen Innenstadt und Rheinufer spielt hier die Aufenthaltsqualität eine
eher nachgeordnete Rolle. Die Straße wird hier immer ein Durchgangsraum bleiben. Durch die
Öffnung für den Verkehr wird die Straße belebt und einige z.T. doch recht kleine Ladenlokale durch
die bessere Erreichbarkeit aufgewertet.
Der bereits neu gestaltete Abschnitt wird bei der Beteiligung der Öffentlichkeit zur Gesamtgestaltung
als anschauliche Diskussionsgrundlage eine wichtige Rolle spielen.
An St. Germanus
Als Nebenarm zur Hauptachse der Fußgängerzone hat diese Straße einen eher ruhigen Charakter.
Viele der dort angesiedelten Händler und Dienstleister sind nicht auf Laufkundschaft angewiesen,
sondern werden gezielt aufgesucht (Friseur, Reinigung, ‚Quilt’-Anbieter).
Grundsätzlich besteht hier die Möglichkeit, den ruhigen Charakter beizubehalten und die Gestaltung
entsprechend anzupassen. Die großen Flächen bieten aber auch die vielversprechende Chance,
durch eine geregelte Öffnung für den Autoverkehr die Attraktivität der Ladenlokale zu erhöhen. So
könnte z.B. der Ladenleerstand am Alfons- Müller- Platz oder das vorhandene Farben/LackeGeschäft von der PKW-Errreichbarkeit profitieren. Ausgebildet als verkehrsberuhigte Mischfläche
wären für die Anwohner und Passanten mehr Vor- als Nachteile zu erwarten.
Querstraße hinter dem Neuen Rathaus
Ähnliches wie für „An St. Germanus“ gilt auch hier: Die Lage hinter dem Rathaus sorgt für einen
ruhigen Charakter, ist jedoch nur für bestimmte Handelsnutzungen (z.B. gezielter Kundenverkehr)
geeignet.
Die Grünanlagen hinter dem Rathaus bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück. Eine Umgestaltung
und bessere Pflege könnte die Gesamtsituation verbessern. Dies gilt auch für den Spielplatz.
In Verbindung mit einer geregelten Öffnung für Verkehr wären Stellplätze (z.B. als Kurzparker) gut
denkbar.
Bahnhofstraße auf Höhe Neues Rathaus
Die Flächen zwischen dem Neuen Rathaus und der hohen Wohnbebauung an der Pontivystraße
zeigen deutlich, wie wichtig die Gestaltung von Eingängen und Durchgängen privater Gebäude auch
für den öffentlichen Raum ist.
Die zahlreichen Vor- und Rücksprünge der Wohnbebauung machen klare Kanten im Straßenraum
und eine Gliederung zwischen öffentlichen und eher privaten Außenräumen erforderlich.
Die großen Freiflächen vor den Häusern können noch weiter attraktiviert werden. Ergänzend zu den
vorhandenen Bäumen und Grünflächen sollte hier die Fläche „weicher“ behandelt werden: Über
Sitzmauern, Grünflächen, wassergebundene Bodenoberflächen und weitere Bäume kann hier ein
neuer ruhiger Innenstadtraum geschaffen werden.
Die Ladenlokale im Erdgeschoss sind teilweise größer als in anderen Lagen, die Grundrisse z.T.
aber recht verwinkelt. In Verbindung mit der Umgestaltung der Flächen vor den Häusern bietet sich
hier beispielsweise die Chance, im Einzelfall Läden zu barrierrefreien EG-Wohnungen umzunutzen.
Alfons- Müller- Platz
Das Neue Rathaus stand früher angehoben auf einem kleinen Plateau neben der Bahnhofstraße. In
Anlehnung an diese Konzeption sollte durch kleine Akzente wie Mäuerchen, Stufen, hervorgehobene
Pflasterung, Lampen und Baumgruppen die Platzfläche für verschiedene Nutzungen wieder
abwechslungsreicher gegliedert werden.
Als Pendant zur Spielanlage auf der Rathausrückseite wäre ein neues Angebot auf dem Rathausvorplatz (andere Altersgruppe) im Sinne des kinder- und jugendfreundlichen Leitbildes empfehlenswert.
Eine Öffnung für den Verkehr ist nicht zu empfehlen, da der Alfons- Müller- Platz dadurch in seiner
Funktion als zentraler Stadtplatz eingeschränkt würde.
Zu überarbeiten wäre der Abgang zur Stadtbücherei. Die Treppen- und Terrassenanlage ist ein
interessanter Raum, der jedoch nicht angemessen genutzt wird. Einbauten oder Überdachungen
könnten dort neue Nutzungen ermöglichen.
Bahnhofstraße zwischen Alfons- Müller- Platz und Bahnhof
Viele Wesselinger kennen diesen Abschnitt noch als offene Straße mit Seitenparken und Gehwegen.
Trotz des schmalen Querschnitts ist die Straße nicht zu dunkel, so dass Außengastronomie dort gut
angenommen wird und nach Möglichkeit erhalten werden sollte.
Die derzeitige Nutzungsmischung (Handel, Dienstleistung, Gastronomie) sollte weiter gefördert
werden. Durch eine Verbesserung des Bahnhofsplatzes und der Querung unter der Bahn hindurch
könnte dieser Straßenabschnitt auch besser an die Flach-Fengler-Straße als Handelsschwerpunkt
angebunden werden.
Die Öffnung für den Verkehr wäre theoretisch möglich, erscheint aber wenig sinnvoll. Die ebenerdige
Verbindung mit dem Bahnhofsvorplatz macht eine Öffnung zur L300 für PKW-Verkehr wegen des
Kreuzungspunktes sehr schwierig. Eine Befahrbarkeit ist nur in Verbindung mit Stellplätzen sinnvoll,
die den Querschnitt zusätzlich einschränken würden. Zudem wäre eine befahrbare Bahnhofstraße
weniger attraktiv für Außengastronomie.
Bahnhofsplatz
Derzeit ist der Bahnhofsplatz durch die Unterführung städtebaulich isoliert. Die Nutzungen beschränken sich auf das Bus- und Taxiangebot.
Anders als weite Teile der Fußgängerzone ist der Bahnhofsplatz nicht durch Gebäudekanten
eingefasst. Die Gestaltungsplanung zielt daher darauf ab, die Platzfläche über den Belag, Bäume
und Kleinbauten wie Bushaltepunkte etc. zu definieren.
Die Planung von Reicher Haase wertet den Platz gestalterisch auf und stärkt die Funktion als
Verkehrsknotenpunkt. Zentraler Stadtplatz bleibt weiterhin der Alfons- Müller- Platz.
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Die Kürzung der Personenunterführung ist technisch machbar und städtebaulich sehr sinnvoll. Die
entstehenden Räume unter dem Platz ließen sich in eine attraktive Gesamtgestaltung integrieren und
nutzbar machen. Denkbar ist aber z.B. aus Kostengründen auch eine Variante mit Beibehaltung der
Unterführung und gleichzeitigem Bau einer ebenerdigen L300-Querung.
Die Umwandlung des Mittelbahnsteigs in zwei Seitenbahnsteige würde die Stadthälften näher an den
Bahnhof bringen und die Barrierefreiheit erheblich verbessern.
Für das Bahnhofsgebäude ist eine öffentlichkeitswirksame Nutzung erforderlich, die z.B. wie ein
Kultur- oder Ausstellungsangebot auch außerhalb der Geschäftszeiten funktioniert.
Flach- Fengler- Straße zwischen Bahnhof und Kreisel Poststraße
Hier soll sich auch weiterhin die Handelsnutzung konzentrieren.
Dieser Teil der Fußgängerzone wird am intensivsten genutzt. Eine Öffnung für den Verkehr wäre
wegen des feststehenden Zugangs zur Personenunterführung nur über die Raiffeisenstraße bis zum
Kreisel möglich, sollte als Option aber nicht weiterverfolgt werden. Vielmehr muss die Fußgängerzone hier Freiräume zum Verweilen (Bäume, Brunnen, Bänke etc.), für Außengastronomie sowie ggf.
Freiflächen für Außenverkauf anbieten.
Bei der Gestaltungsplanung ist die zukünftige Anbindung des Grundstücks Wilhelm- RieländerStraße bis hin zum Marktkauf zu berücksichtigen.
Eine große Rolle spielt in diesem Abschnitt das Baustellenmanagement, denn die Einzelhändler
sollen so gering wie möglich durch die Baustelle beinträchtig werden.
Nächste Schritte und öffentliche Beteiligung
Mit der Zustimmung des Ausschusses zur grundsätzlichen räumlichen Einteilung der Fußgängerzone ist der
Weg frei für die zwei nächsten wichtigen Schritte:
Gestaltungsplanung durch das Büro Pesch Partner
Die Bürgerschaft hat zur Gestaltung der Referenzstrecke Bahnhofstraße unterschiedliche
Auffassungen. Trotzdem ist es für die weitere Arbeit und die nötige Beteiligung der Öffentlichkeit
notwendig, Planungs- und Gestaltungsvarianten als Vorschläge zu entwickeln.
Perspektivwerkstatt
Ein wichtiger Baustein von [i3] und damit auch der Gestaltungsplanung Fußgängerzone ist die
geplante Perspektivwerkstatt. Bei der Veranstaltung sollen die Bürger an der Entwicklung eines
Zukunftsbildes für die Innenstadt beteiligt werden. Für Planungslaien ist es schwierig, Ziele und
Vorstellungen über die Frage von „Schön oder Hässlich“ hinaus so zu formulieren, dass sie in eine
komplexe städtebauliche Planung einfließen können. Anhand von Plänen und „Mitmachmodellen“
aber auch über Interviews, Kurzvorträge oder plakative Bilder sollen daher bei der Perspektivwerkstatt Hilfen angeboten werden, deren Vorbereitung jedoch auch Zeit erfordert. Als Termin ist daher
frühstens die zweite Februarhälfte 2009 realistisch.
Zeitplan der Regionale 2010 / Förderanträge
Die Regionale 2010 Agentur möchte im Präsentationsjahr natürlich erste Bausteine präsentieren. Im Fall der
Fußgängerzone ist dies zeitlich nur schwer zu erreichen. Förderanträge müssen im Vorjahr der Maßnahme
auf Grundlage ausgearbeiteter Pläne, entsprechender Beschlüsse und Rückstellungen der Eigenanteile im
städtischen Haushalt gestellt werden. Um die Maßnahmen noch im Rahmen der Regionale anmelden zu
können, müssen diese Rahmenbedingungen also bis Mitte 2009 geschaffen werden. Damit wäre ein Start im
Regionale-Zeitraum mit anschließender Weiterförderung bis zum Maßnahmenabschluss in den Folgejahren
zu gewährleisten.
Derzeit liegt der Bezirksregierung bereits ein Einplanungsantrag für den Bau des Abschnitts Flach-FenglerStraße vor. Die Erstellung der vollständigen Antragsplanung erfordert noch die Klärung der Gestaltungsfragen, die Gegenstand der öffentlichen Beteiligung und politischen Willensbildung sein müssen.
Aktueller Arbeitseinsatz und Ausblick
Die Bearbeitung von [i3] wurde absichtlich auf ein Jahr beschränkt, denn Ziel des Prozesses ist es, dass
Einzelhändler, Dienstleister, Immobilienbesitzer, Planer und Stadt die eingeleiteten Initiativen anschließend
selbständig fortsetzen können. Aktionen in der Innenstadt, die Unterstützung ds Einzelhandels und auch die
städtebauliche Planungen sind sehr zeit- und personalintensiv. Derzeit werden im Rahmen von [i3] die
planerischen Fragen durch das Büro Planersocietät koordiniert, während das Büro Frauns die z.T. intensive
Betreuung der Einzelhandelsaktionen übernommen hat. Hinzu kommen die beiden Büros Pesch Partner und
Reicher Haase, die ihre Entwürfe kontinuierlich an die [i3]-Ergebnisse anpassen. Seitens der Verwaltung sind
die Bereiche 80/Wirtschaftsförderung und 61/Stadtplanung federführend. Bei Fragen der Öffentlichkeitsarbeit
und anstehender Veranstaltungen werden die Bereiche 03/Öffentlichkeitsarbeit und 41/Kultur tätig. Im Zuge
der Detailplanung werden zudem der Bereich 66/Verkehrsflächen und die technischen Planer der Stadtwerke
noch stärker einzubinden sein. Auf Seiten der Händler und Dienstleister sind derzeit ca. 6 bis 8 Personen
intensiver, weitere 4 bis 6 Personen in Teilprojekten beteiligt. Dieser Aufwand ist durchaus vergleichbar mit
dem professionellen Management eines großen Einkaufszentrums, so dass für die Zukunft sowohl eine
leistungsfähige Arbeitsstruktur geschaffen als auch die Aufgabenverteilung zwischen der Stadt und privaten
Akteuren geklärt sein muss.
3. Alternativen
Die Entwicklung der Innenstadt ist ein drängendes Thema. Mit der Regionale 2010 bestehen unverändert
gute Chancen für eine Realisierung der Konzepte. Eine Rückstellung der weiteren Planung und öffentlichen
Diskussion birgt die Gefahr, den Förderzeitraum zu verfehlen. Damit bestehen keine echten Alternativen.
4. Finanzielle Auswirkungen
In Abhängigkeit von den erforderlichen Leistungen entstehen Planungskosten. Hinzu kommen die
Aufwendungen für die Öffentlichkeitsbeteiligung (Veranstaltungen, Broschüren, Präsentationen etc.). Als
Bestandteil der Planungen zur Gesamtperspektive Wesseling sind diese Maßnahmen Gegenstand der
Städtebauförderung. Die erforderlichen Eigenmittel stehen auf dem Produktsachkonto 090 511 000 5279037
– Regionale 2010 Projektqualifizierung – zur Verfügung.
Die Gesamtplanung bis zur Förderantragsreife muss vom Projektträger, in diesem Fall der Stadt Wesseling,
vorfinanziert werden. Mit Baubeginn werden die Planungskosten mit angesetzt und damit rückwirkend
gefördert.
Im Zuge der weiteren Planung muss mit Blick auf Förderanträge bereits in Kürze eine Kostenschätzung
erstellt werden.