Daten
Kommune
Bedburg
Größe
1,1 MB
Datum
07.12.2010
Erstellt
03.12.10, 17:55
Aktualisiert
03.12.10, 17:55
Stichworte
Inhalt der Datei
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ProL Dr.-Ing. H. Dieler + Partner GmbH
Beratende Ingenieure für Geotechnik
holdstraße 7, 52066 Aachen
Tel.: 0241 /63'759
Be
Fax.:
26.11.2010
0241 /543991
e mail: dieler-und-partner@t-online.de
www. dieler-geotechnik.de
Stadtverwaltung Bedburg
Fachbereich IV Hoch- und Tiefbau
Herrn konard Karren
Adolf-Silverberg-Straße
50181 Bedburg
betreff:
1
7
Selzungsschäden im Bereich des Umkleidegebäudes des Freibades Bedburg an
der Eritstraße
I
GEOTECHNISCHER BERICHT
über dre U$ache der einge[eteDen Setzungen und über ihre Behebung
Anlage:
I
Lageplan zur Baugrunderkundung im Maßstab l:100
2
Da(stellung der Bohrergebnisse als Bohrsäulen im Tiefenmaßstab 1:50
Handelsregister AG Aachen 73
HRB ]741
Geschäftsführer: Dr--Ing. H.Dieler
Dipl.-Ing. R. Krarnm, C. Dieler
1,
Anlaß und Aufgabenstellung
Das Uorkleidc- und Saniüirgebäude auf dem Freibadgelände an der Erfstraße in Bedburg zeigl
im Bereich von lürenwändcn sowie irn ADschluß zur Dachkonstruktion an einigcn Stellen
eindeutige Setzrisse. Grolle Teile dcs Gebäudes sind schadensfrci.
Nach den Bestandsuntcrlagen ist das Gebäude mit einer rechleckfönnigen Grundflache von
rd. 26.0 m
*
8,63 m auf
2l
Einzelfundamenten (a*b
=
1,0
*
1,5 m) gegründet, die in einem
staffen Raster von 3,83 m längs üDd 3,81 m quer angeordDet silld und nach den übeiejnstim
menden Vorgabeu des damaligen Baugrundgutachtens (Dipl.-Ing. Joscf Vogt) vom 10.071992 und der statischen Berechmrng (Dipl.-ID8.
L. Finck) vom 28.09.92 wegen oberflächen-
nah anstehender Anschüttungen und Dachlolgend weichem ,,Tallehm" mit eiDgeschlossenen
Torflagen
d.
5 m tief n1it 0,2 m Einbindung in die unlerlaSernden tragftihigen ,,Teffassenkie-
sen" mittels unbewehrten Uüterbetonplomben abgeselzt wurden Die erdberührte Fußbodenplatten ist zwischen der Auflagerung auf dcn Einzelfundamentcn als zweilagig bewchrte,0,20
m dicke Stahlbetonplatte freitragend als Decke bemessen.
Grundsätzlich sind die eingetretenen Schäden bei dieser sehr stabilen und massiveD und den
örtlichen Baugrundbedingungen richtig angepaßten Konstruktion nicht erklärb:ü
Der vorliegende Geotechnische Berichl gibl auf der Grundlage einer örtlicheD llaugrunder_
kundung mittels Kembohrungel durch die Fußbodcnplatte und Rammkernbohrungen bis in
dcn tragfähigen Baugrund Auskunlt übcr die tatsächlich ausgeführte Fußbodenkonstruktion
und übeprüft die Ergebnisse des damaligen Bauglundgutachtens.
2, Geotechnische Untersuchungen
Am 19.I 1.2010 wurdeD im Nahbereich örllicher Rißschäden zul stichprobenartigen Überprüfung zwei Kembohrungen uDd anschließend zwei Rammkernbohrungen von der Fußbodenplatte aus abgeteuft-
In der Anlage
I
sind die beiden Untersuchungsstellen nlit den BezeichDDrgen RKB 1 und
RKB 2 in einem Grunddßplan des Geb:iLrdes irn Maßstab 1:100 eingetregen. In der Anlage 2
3
sind die E(gebnisse zeichnerisch als Bohßäulen im Tiefenmaßstab 1:50 alrf einem höhenbezogenen Prolilschnitt dargeslellt- Die Zahlen links neben den Bohrsäulen beziehen sich auf
die Oberseite der Fußbodcnplatte und sind damit Tiefenangaben in
[ml
unter Flur, in denen
sich der Boden signilikant ändeft.
Die an der Bohrsäulen verwendeten Kennbuchstaben und Slmbole sind in einer Legende auf
Anlage 2 erklärt.
Die BohruDgen hatten im einzelnen folgende Ergebnisse:
3.1 F[ßbodenplatte
RKB
I:
I cm Bodenfliese
9
cm Estdch
25 cm Beton, zwejlagig bewehr{
RKB 2:
I cm Bodenlliese
9
cm Estrich
27 cm Beton, zweilagig bewehrt,
Betonstal
14
mm
Die Fuljbodenplatte ist wie in der statischen Bercchnung vorgegeben, bewehrl worden Die
Plattendicke ist größcr als gefordeft ausggll!ü4-ggl4s! dh. auch die innere Tragkaft der
Platte ist größer als statisch notwendig. Zwischen den Einzelfundamenten betragen bei dem
o.a. Fundamentraster und den Fundamentabmessungen die lichten Spannweiten der Platte nur
2,33 m und 2,81 m. Die freitragende Plattenwirkung zwischen den Fundamenten ist mit 8roßer Sicherheit gegeben und eine Durchbiegung der Platte als Erkläryng der eingetretenen Ris_
\e nicht möqljch
3.2 Baugrund
Die Bohrungen traibn unter der Fußbodenplatte zunächsl bis 0,? m und 0,8 m unter OK Fuß_
bodenplatte auf einem milteldicht gela8e(en Kiessand, der mit großer Wahrscheinlichkeit in
der Bauzeit des Gebäudes als kapillrbrechende Tragschicht eingebaut wurde. Darunter folgen
bis
1,7 n1 und 2,3 m Tiefe angefüllte schluffig-kiesige Feinsande
mit Ziegelbruchanteilen (<
57o), die als vermutlich ältere Anschüttung schon bei det Baugrundunte6uchung im Jahre
1992 vorhanden waren. Die Anschüttung lst mitteldicht bis dicht gelagefi.
Unter den Anschüttungen folgt ein zuoberst weicher, stark zusammendrückbarer humoser
leinsandiger Schluff sowie eine 0,5 m dicke Tofschicht und nachfolgend bis 4,7 m unter OK
Fußbodenplatte eiD steifer feinsandiger Schluff (,,Tallehme" der
Eft).
Unter dem Tallehm folgen dicht gelagerte Sande und Kjese der Erft, die von eiszeitlichen
,,Terrassenkiesen" untülagert sind. Bodenmechanisch handelt es sich bei den Kiesen und
Sanden um einen sehr tragfühigen, von BauwerkslasteD praktisch unzusammendrückbaren
Baugrund mit sehr großer Scherfestigkeit. Er ist deshalb von dem bei del Baugrunderkundung
eingesetzten Bohrverfahren auch nicht mehr bohrbar. Nach den sehr guten örllichen Erfah-run
geo de. Untezeichner könDen innerhalb der Erftkiese vereinzelt weitere Toi{linsen vorkom_
mcn. Die Wirhscheinlichkeit einer tiefereir Torflinse unterhalb der durch die Baugrunderkun_
.{Inoen e'\chlo.sencn Trelenbereich
i\t l\ ar äußcrst eeri e. muß aber dcr Voll\l:jndiqLerl
halber genannt werdcn.
Die Bohrungen blieben bis in die Endteufen von 5 m ohne seitlichen wasserzulauf, d h. ,,trocken". Da gesamte Bohrgrt war,,normal" erdfeucht.
Der erbohrte Bauglud entspricht den Vorhersagen des BaugrundSutachtens aus dem Jalre
I 1992.
4. Schadensursache und Sanierulgsvorcchlag
Das Eigebnis der Unteßuchungen läßt im Ausschlußvcrfahren aller grundsätzlich denkbarcn
Schadensmöglichkeiten in1 votliegenden Fall als plausible Erklärungen fur die cingetretenen
Schäden nach Ansicht der Unterzeichner nur die Rückscl' üsse zu. daß
a) als wahrscheinlichste MöSlichkeit einige Einzelfundamente nicht in der gefordetten
Art und Weise bis tief auf die tragäihigen Sande und Kiese in rd. 5 m gelührt wurden
und hier trotz der Vorgaben im Bau$lndgutachten und in der statischen Berechnung
öfilich eine ungewollte Grüudung auf dem stark zusammend.ückbareD ',Tallehm" erfolgt ist.
b)
Grundsätzlich dcht auszuschljeßen, wemr auch wenig wahrscheinlich, ist' daß in ci
nem eng umgrenzten Bereich des Gebäudes, wo die Scbäden eingetreleü sind, unter
den tief gegdndeten Einzelfundaüenten innerhalb der Erftkiese noch eine Todiinse
lie8t.
Aus diesem Grund unterbreiten wir im folgenden einen Sanierungsvorschlag' mit dem der
wahrscheinliche o.a. Cründungsfehler aus der Bauzeit des Gebäudes sicher und dauerhafl hehoben wird und gleichzeitig auch die wenig wahrscheinliche zweite mögliche SchadeDsursa_
che ggf. erkannt uDd künftig als Schadensursache ausgeschlossen werden kanD AIs Baumethoale schlagen
wir im Bcrcich del aufgetretenen Risse
eiDe Nachgründung der
st'rk hewehr-
ten Fußbodenplatte unmittelbar neben den wänden und neben den Einzelfundamenten mittels
Stahlbelon-Preßpllihlen vor, die über eine entsprechend große (s.u ) Kernbohrung in der Fuß
bodenplatte eingebracht werden. Dje Preßpfaihle bestehen aus vorgefertiEten Stahlbeton-
Fefiigteilen im Durchmesser von 20,0 cm oder 31,5 cm und einer Einzelbauhöhe von 50 cm'
die mittels Hydraulikzylinder und Gegengewichten solange Slück für Stück mitlels "Nut undFeder"-Ve$indung (als hohles Imrenrohr) in den Unlergrund gepr'eßt werden, bis sie aulgrund
des Bodenwidershndes festkommen- Dies wird in der Schichtoberseile der Kiese, also rd. 5 m
unter OK Fußbodenplatte, d.3r FaIl sein. Gleichzeitig mit den Preßpfahlelementen wird über
ihr Innenrohr ein zweites Stahlrohr in den Boden gepreßt' das wegen seiner viel geringeren
d.h. dem clamit verbundenen geringeren Bodenwiderstand' tjefer als die
Querschnittfläche,
Pf:ihle in clen Baugtuncl eindringen kann und für den wenig wahNcheinlichen Fall einer in den
Kiesen tief eingeschlossenen Tor{linse diese mit Sicherheit durchstoßen würde Das Stahlrohr
wird anschließend ausbetoniert.
Nach erfolgter Prcssung wird rler Hydraulikzylinder an1 Pfahlkopf ausgebaut, eine Anschlußbewehrung einbaut, die mit der Stahlbetonplatte kraftschlüssig verbunden / verdübelt wird
6
Die Anschriften der beiden in unserer Region arbeitenden Spezialfirmen liegen dem Be cht
als Anlage bei. Von den Firmen wird auch im Rahmen der Angebotsbearbejtung nach o.tsbe-
sichtigung eine Vorstatik erstellt, die die notwendige Anordnung und Anzahl der tueßpfühle
festlegt.
Um Kostensicherheit über die vorgeschlagenen Nachgründungsarbeiten zu e angen, bieten
wir an, eine der infiage kommenden Firmen um
eiD kostenfreies und verbindliches Angebot
zu bitten. Grundlage wäre für eine Angebotserstellung wäre ein Ortstermin und der vorliegende Geotechnische Bedcht.
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