Verwaltungsergänzung (Marketingaktivitäten im Tourismus hier: Anfrage der FDP Fraktion)

Kreis Euskirchen Der Landrat Z 1/F 1/2005 Datum: 23.02.2005 Az.: 80 Abteilung: Stabsstelle 80 Marketingaktivitäten im Tourismus hier: Anfrage der FDP Fraktion Zu 1.) Der Kreis Euskirchen selbst ist keine Destination und daher nicht für die Entwicklung touristischer Produkte und Werbung zuständig. Vielmehr richten sich die organisatorischen Zuständigkeiten im Tourismus nach dem Kommunikationskonzept NRW. Dieses sieht eine Aufgabenverteilung in folgende Ebenen vor: Die Bundesebene: - legt Qualitätskriterien fest Die Landesebene: - entwickelt Initiativen zum Themenmarketing (Neukundengewinnung) - übernimmt die Koordinierung der Produktentwicklung und der Buchbarkeit. Die Regionalebene: - Drehscheibe für die Vermarktung und den Vertrieb - bündelt Aktivitäten zur Neukundengewinnung und Kundenbindung. Die Ortsebene: - je nach Größe Zusammenschluss zu einer touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) - übernimmt vorwiegend Aufgaben im Service und in der Produktentwicklung - Bündelung der Kommunikationsaktivitäten und Kommunikation des vollständigen Angebotes - Konzentration auf Kundenbindung und Unterstützung der Regionalebene in der Kommunikation. Aufgaben der Bundes- und Landesebene werden durch die Deutsche Zentrale für Tourismus und den Tourismusverband NRW wahrgenommen. Auf den Kreis Euskirchen und die Region Eifel bezogen ist für Aufgaben der Regionalebene die Eifel-Tourismus GmbH zuständig. Es existieren die TAGs „Hellenthal, Schleiden, Kall, Mechernich“, „Stadt Bad Münstereifel“ und „Blankenheim, Nettersheim, Oberes Kylltal e.V.“. Obwohl der Kreis Euskirchen nicht unter das Kommunikationskonzept fällt, übernimmt er zur Unterstützung von Marketingaktivitäten eine koordinierende Funktion. Folgende Maßnahmen wurden seitens des Kreises Euskirchen koordiniert: - Touristisches Beschilderungskonzept - Entwicklung eines CI „Fahrradfreundlicher Kreis Euskirchen“ - Schaltung einer gemeinsamen Anzeige im „Radmagazin 2005“ - Organisation jährlicher Radaktionstage (12.06.2005: Radaktionstag in Verbindung mit der Eröffnung des Ahrtalradweges) - Teilnahme an der Internationalen Fahrradmesse Köln (Infostand Land: „Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden“) Seite - 2 - Teilnahme an regionalen Veranstaltungen der Kommunen, z.B. „Tag der Parke“ am 15.05.2005 in Einruhr - Internet (www.kreis-euskirchen.de, fahrradfreundlich.nrw.de) - Einrichtung eines Nordic-Walking-Parks Kreis Euskirchen/Eifel. Der Etat für Öffentlichkeitsarbeit der Stabsstelle Struktur- und Wirtschaftsförderung, über den auch alle sonstigen öffentlichkeitsrelevanten Maßnahmen außerhalb des touristischen Marketings finanziert werden müssen, beträgt 15.000 €. Über die Marketingaktivitäten in der Region wird zuständigkeitshalber Herr Schäfer, EifelTourismus GmbH, in einem mündlichen Vortrag berichten. Zu 2.) Mit Stand vom 21.02.2005 hat das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW eine Statistik über die Beherbergung im Reiseverkehr in Nordrhein-Westfalen für den Zeitraum Januar – Dezember 2004 nach Verwaltungsbezirken herausgegeben. Eine Übersicht der Ankünfte, Übernachtungen und der mittleren Aufenthaltsdauer von Gästen ist als Anlage 1 beigefügt. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Zahl der Ankünfte im Kreis Euskirchen um 11,8 % zugenommen hat und damit über dem Durchschnitt des Regierungsbezirkes Köln (+ 10,7%) sowie des Landes NRW (+ 6,3 %) liegt. Bei den Übernachtungszahlen im Kreis Euskirchen ist im Vergleich zum Vorjahr lediglich ein Anstieg um 0,7 % zu verzeichnen; der Landesdurchschnitt liegt bei + 3,0 %. Allerdings übersteigt die mittlere Aufenthaltdauer in Tagen im Kreis Euskirchen mit 3,1 Tagen sowohl den Durchschnitt des Regierungsbezirks Köln (2,1 Tage) als auch des Landes NRW (2,4 Tage). Die Gesamtübersicht der Beherbergungen im Reiseverkehr in NRW für Dezember 2004 zeigt, dass die Zahl der Gästeankünfte in der Eifel und der Region Aachen insgesamt um 15,8 % und die Zahl der Gästeübernachtungen um 13,3 % zugenommen haben. Eine Differenzierung nach Tagestouristen, Wochenendtouristen und Touristen, die mehr als 3 Tage in der Region bleiben, ist auf Grundlage der statistisch erhobenen Zahlen nicht möglich. Zu 3.) Seitens der Verwaltung wurden Anfragen bei der DEHOGA, dem Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik des Landes NRW sowie der Agentur für Arbeit gestellt, um die Zahl der Beschäftigten im Bereich des Tourismus im Kreis Euskirchen zu ermitteln. Die Nachfrage bei der DEHOGA, Geschäftsstelle Kreis Düren, verlief negativ; dort sind keine entsprechenden statistischen Zahlen vorhanden. Das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik des Landes NRW stellte folgende Statistik zur Verfügung, wobei darauf hingewiesen wird, dass nur die sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer erfasst wurden: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer im Gastgewerbe zum 31.03.2004 Seite - 3 Nordrhein-Westfalen 127.456 Reg.-Bez. Köln 36.239 Kreis Euskirchen 857 Bad Münstereifel, Stadt 156 Blankenheim 43 Dahlem 27 Euskirchen, Stadt 315 Hellenthal 34 Kall 55 Mechernich, Stadt 88 Nettersheim 5 Schleiden, Stadt 69 Weilerswist 19 Zülpich, Stadt 46 Seitens der Bundesagentur für Arbeit (BA), Geschäftsstelle Brühl, wurden folgende Zahlen mitgeteilt: Beschäftigte im Kreis Euskirchen Stand: Juni 2004 Gemeinde / Kreis Kreis Euskirchen Beschäftigte Insgesamt - darunter Gästebetreuer Gastwirte, Hoteliers Kellner, Stewards Übrige Gästebetreuer 44.361 413 62 237 114 Bad Münstereifel, Stadt 3.258 83 12 53 18 Blankenheim 1.431 15 12 500 9 5 17.162 115 13 61 Hellenthal 2.244 10 3 5 Kall 3.000 24 6 15 3 Mechernich, Stadt 5.570 49 8 23 18 Nettersheim 1.327 34 29 4 Schleiden, Stadt 3.187 45 16 17 Weilerswist 2.676 10 6 3 Zülpich, Stadt 4.006 19 12 5 Dahlem Euskirchen, Stadt 12 41 Quelle: Informationsangebot der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) Teilweise weisen die Zahlen der Agentur für Arbeit Unstimmigkeiten auf, was z.B. die Zahl der Gastwirte/Hoteliers in den einzelnen Kommunen betrifft. Diese Abweichungen kommen laut Seite - 4 Auskunft der Agentur für Arbeit zustande, weil einige Beschäftigte unter einer anderen Kennung eingegeben sind. Eine anderweitige Übersicht kann jedoch nicht zur Verfügung gestellt werden. Zudem werden statistische Zahlen unter 3 aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht veröffentlicht. gez. Rosenke