Daten
Kommune
Bedburg
Größe
28 kB
Datum
24.05.2011
Erstellt
18.05.11, 14:43
Aktualisiert
23.05.11, 14:45
Stichworte
Inhalt der Datei
Prävention/Frühe Hilfen
„Eltern unterstützen, damit ihre Kinder gesund und liebevoll aufwachsen können“ - so lautet
das wichtigste Ziel dieses neuen Aufgabenbereiches im Jugendamt der Stadt Bedburg.
Die Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen ist und bleibt eine Daueraufgabe von höchster Priorität für uns alle. Verschiedene Fälle von Vernachlässigung haben in
den vergangenen Jahren eine Diskussion um den bestmöglichen Schutz von Kindern ausgelöst und dazu geführt, dass die Stadt Bedburg bereits ab Aufgabenübernahme der örtlichen
Jugendhilfe im Januar 2011 den wichtigen Bereich der "Frühen Hilfen" mit 1,5 Stellen eingerichtet hat.
Konzeptioneller Rahmen der „Frühen Hilfen“:
1. Die „Frühen Hilfen“ haben die Aufgabe, auf der örtlichen Ebene frühzeitig und präventiv
Risiken oder Gefährdungen im Aufwachsen von Kindern in Familien zu erkennen und den
notwendigen Unterstützungsbedarf zu gewährleisten.
2. Die fachliche Aufmerksamkeit der „Frühen Hilfen“ gilt einer gelingenden Bewältigung der
Entwicklungsaufgaben von Kindern insbesondere in den ersten, besonders sensiblen Lebensjahren.
3. Zielgruppe der „Frühen Hilfen“ sind insbesondere Familien, deren soziale oder ökonomische Lebensverhältnisse auf hohe Benachteiligungen und Belastungsfaktoren hinweisen und
die deshalb erhöhter Unterstützung bedürfen. Eltern sollen auch in belasteten Lebenslagen
in die Lage versetzt werden, ihrer Erziehungsverantwortung gerecht zu werden.
4. Die „Frühen Hilfen“ verfolgen dieses Ziel insbesondere durch den Aufbau, die Pflege und
Koordination eines dichten Netzwerks aller Einrichtungen, Dienste und Berufsgruppen, die
mit diesen Familien zusammenarbeiten oder für sie tätig sind.
5. Die „Frühen Hilfen“ sind ein wichtiger Bestandteil der Familienunterstützenden Funktion
des Jugendamtes. Sie tragen dazu bei, etwaige Hemmschwellen bei den Familien und den
Netzwerkpartnern gegenüber Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe abzubauen und zur
Inanspruchnahme dieser Hilfen zu ermutigen (Niedrigschwelligkeit).
Aufgrund dieser konzeptionellen Grundlagen wird die Arbeit in den „Frühen Hilfen“ in zwei
Bereiche untergliedert - in die Netzwerkarbeit und in die Fallarbeit mit Familien.
Netzwerkarbeit umfasst den Aufbau, die Erweiterung und die Pflege eines verbindlichen regionalen Netzwerkes zur frühzeitigen Unterstützung von Familien. Durch die Bündelung vorhandener Kompetenzen vor Ort soll eine optimale Unterstützung der Zielgruppe ermöglicht
werden. Aufgabe der „Frühen Hilfen“ bezüglich der Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern wird zunächst die Sensibilisierung für Gefährdungsmomente sein.
Die Fallarbeit mit Familien basiert auf Freiwilligkeit, ist niederschwellig ausgerichtet und für
die Familien kostenlos. Aufgrund der Niedrigschwelligkeit der Arbeitsweise erfolgt die Beratung in der Regel in Form von Hausbesuchen oder auch von gemeinsamen Terminen bei
Ärzten, in Beratungsstellen etc. ("Gehstruktur"). Das Angebot richtet sich an Schwangere,
Alleinerziehende und Familien mit Kleinkindern bis 3 Jahren, insbesondere in schwierigen
Lebenslagen (z.B. Unsicherheit in der Erziehung und Versorgung der Kinder, Partnerschaftskonflikte, junge Elternschaft, gesundheitliche Sorgen, finanzielle Notlagen, problematische Wohnverhältnisse etc.)
Die praktische Unterstützung der Familien, deren soziale und ökonomische Lebensverhältnisse auf hohe Benachteiligungen und Belastungsfaktoren hinweisen, soll frühzeitig beginnen, bevor aus Sorgen ernsthafte Probleme entstehen können. Frühzeitige Unterstützungsmaßnahmen können eine Eskalation oder Verfestigung einer belasteten Lebenssituation
verhindern und damit auch eine spätere Gefährdung des Kindeswohls.
Die „Frühen Hilfen“ erschließen dem Jugendamt die Chance:
- "Imagewerbung" durch den Besuch aller jungen Elternpaare mit Neugeborenen zu betreiben. Bei den Besuchen wird jedem Elternpaar ein Babybegrüßungspaket mit wertvollen
Tipps, Anschriften und kleinen Willkommensgeschenken überreicht.
- Hemmschwellen gegenüber den Angeboten der Jugendhilfe abzubauen.
- das Thema „Prävention für einen effektiven Kinderschutz“ positiv zu besetzen und die notwendige Kooperation vor Ort zu institutionalisieren.
Die „Frühen Hilfen“ sind fachlich und jugendhilferechtlich ausschließlich in den Bereichen
Prävention und Förderung und nicht im Sinne der Hilfen zur Erziehung nach dem SGB VIII
tätig.
Kontakt: Prävention/Frühe Hilfen
Frau Ellenbürger
02272/402565