Beschlussvorlage (Sachstandsbericht über die Tätigkeiten der "Fachstelle für Senioren" bei der Stadt Wesseling)

Sitzungsvorlage Nr.: 208/2008 Federführender Bereich Beteiligte Bereiche Soziale Hilfen und Wohnungswesen Vorlage für Ausschuss für Familie, Gesundheit und Soziales Betrifft: (ggf. Anlagen bezeichnen) Sachstandsbericht über die Tätigkeiten der "Fachstelle für Senioren" bei der Stadt Wesseling Namenszeichen des federführenden Bereichs Sachbearbeiter/in Leiter/in Namenszeichen Beteiligte Bereiche Datum 18.11.2008 Namenszeichen Verwaltungsdirektor/in Bearbeitungsvermerk Fachdezernent Kämmerer Bürgermeister STADT WESSELING Vorlagen-Nr.: 208/2008 Der Bürgermeister Sachbearbeiter/in: Datum: Frau Brieden 18.11.2008 X öffentlich nichtöffentlich Beratungsfolge: Ausschuss für Familie, Gesundheit und Soziales Betreff: Sachstandsbericht über die Tätigkeiten der "Fachstelle für Senioren" bei der Stadt Wesseling Beschlussentwurf: Nach Beratungsergebnis Sachdarstellung: Der Rat der Stadt Wesseling hat am 17.04.2007 beschlossen, eine halbe Stelle für die Seniorenarbeit, zunächst befristet für drei Jahre, einzurichten. Hintergrund für die Maßnahme ist u.a. die im Rahmen des Familienberichtes 2006 aufgezeigte zunehmende „Überalterung“ der Wesselinger Bevölkerung. Am 01.November 2007 wurde Frau Barbara Brieden als städtische Seniorenbeauftragte in der neu geschaffenen „Fachstelle für Senioren der Stadt Wesseling“ - befristet für drei Jahre - eingestellt. Die 42jährige Diplom-Pädagogin arbeitet bereits langjährig als Koordinatorin eines Seniorennetzwerkes in Köln; dort arbeitet sie zur Zeit weiterhin als Halbtagskraft (montags und donnerstags). Die „Fachstelle für Senioren“ der Stadt Wesseling besetzt Frau Brieden in der Regel dienstags, mittwochs und freitags. Sie bietet den Wesselinger Bürgern innerhalb folgender Zeiträume (sowie nach telefonischer Vereinbarung) Beratungstermine an: dienstags von 8:30 bis 18.00 Uhr, mittwochs von 8:30 bis 16:00 Uhr und freitags von 8:30 bis 12:30 Uhr. Sie hat schwerpunktmäßig folgende Aufgabengebiete: Pflegeberatung - Kontaktperson und Ansprechpartnerin für die Pflegeberatung alter Menschen und deren Angehö rige, - einzelfallbezogene Beratung, - individuelle Bedarfsfeststellung und - Unterstützung hilfloser Senioren. Netzwerkarbeit - Koordinierung der Zusammenarbeit mit den auf örtlicher Ebene tätigen Institutionen, Organisationen und Verbänden („Organisation eines regelmäßigen Netzwerktreffens“), - Förderung der Arbeit der in Wesseling tätigen Altenclubs und Altentagesstätten, Zwischenzeitlich hinzugekommen sind folgende Aufgaben: - Betreuung des Seniorentanztees - Betreuung der Veranstaltung „Älter werden in Wesseling“ - Neuauflage des Seniorenratgebers - Teilnahme an den Seniorenreisen und Seniorenschifffahrten Die Fachstelle für Senioren dient den Wesselinger Bürgerinnen und Bürger als erste Anlaufstelle für Informationen und zur Vermittlung konkreter Hilfsangebote. Sie kann gezielt auf die Angebote spezieller Fachstellen verweisen. Die Einbindung der Stelle in die Stadtverwaltung wird von Bürgern und externen Institutionen/Anbietern durchweg positiv aufgenommen, da sie zum einen Neutralität gegenüber einzelnen Anbietern gewährleistet und andererseits eine schnelle und unkomplizierte Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung ermöglicht (Grundsicherungsabteilung, Rentenberatung, Wohngeldstelle usw.). Aufgabenbereich (Pflege-)Beratung: Im Zeitraum 01.01.2008 – 30.06.2008 hat Frau Brieden 77 Einzelberatungen mit Betroffenen und/oder deren Angehörigen geführt (54 Erstberatungen, 23 Wiederholungsberatungen). Der Zeitaufwand pro Einzelberatung wurde wie folgt ermittelt *): Auskünfte bis 10 Minuten 26 Kurzberatung bis 30 Minuten 27 Vollberatung über mind. 30 Minten 24 (in sieben Fällen erfolgten Hausbesuche) *)Auszug aus der Pflegeberatungs-Dokumentation für den REK 14 Fälle wurden an andere Beratungsstellen weitervermittelt. Zwischen dem 01.07.2008 und dem 01.11.2008 wurden weitere 29 Einzelberatungen durchgeführt. Auskünfte bis 10 Minuten 2 Kurzberatung bis 30 Minuten 13 Vollberatung über mind. 30 Minuten 14 Hiervon nicht erfasst sind 9 der Fachstelle für Senioren angezeigte Fälle von „Hilflosen älteren Menschen“. Diese Anzeigen erfordern unmittelbares Verwaltungshandeln. Wegen ihrer Teilzeitbeschäftigung kann Frau Brieden dies derzeit nicht gewährleisten. In Abwesenheit von Frau Brieden werden diese Meldungen vom Fachbereichsleiter -50- überprüft. Die Bearbeitung solcher Fälle erfordert ein sehr zeitintensives Bemühen, den oft äußerst komplexen Problemsituationen angemessen zu begegnen und angemessene Hilfe zu vermitteln. Die Schwierigkeit besteht zunächst darin, die Lage „richtig“ einzuschätzen, ob und welche Art von Hilfe erforderlich ist und im Anschluss zu erreichen, dass das Hilfsangebot vom Betroffenen auch angenommen wird. Aufgrund der demographischen Entwicklung, insbesondere der zunehmenden Singularisierung sowie der Sensibilisierung der Bevölkerung, solche „Fälle“ den Behörden anzuzeigen ist davon auszugehen, dass deren Anzahl steigt. Aufgabenbereich Netzwerkarbeit Im Mai 2008 und im September 2008 fanden die ersten Treffen des von Frau Brieden initiieren „Seniorennetzwerk Wesseling“ mit Vertretern aus dem Pflegebereich, der Kirchengemeinden, der Vereine und Seniorengruppen und Mitarbeitern anderer Beratungsstellen statt. Es bestand Einigkeit darüber, dass der Aufbau eines Netzwerkes ein zukunftsweisender Schritt ist. Es sollen fortan regelmäßige Treffen stattfinden und der Kontaktaufbau vertieft werden. Um dabei den Teilnehmern die Möglichkeit zu bieten, verschiedene Wesselinger Einrichtungen kennen zu lernen, findet das nächste Treffen in den Räumen der Tagespflege Dreßen statt. Aus Zeitgründen kann der Kontaktaufbau und die Kontaktpflege derzeit nur in eingeschränktem Maße erfolgen. Um eine zielgerichtete und effektive Netzwerkarbeit zu gewährleisten wären auch hier größere Zeitanteile für diese wichtige Aufgabe wünschenswert. Im September 2008 organisierte Frau Brieden in Kooperation mit der Bertelsmann-Stiftung ein dreitägiges „Demographietraining“ für Vertreter der Ratsfraktionen und Führungskräfte. In dieser Veranstaltung wurden die Anzahl der älteren Menschen in Wesseling, deren Verteilung auf Stadtteilebene, die Betrachtung einzelner Gruppen und eine Zukunftsprognose der weiteren demographischen Entwicklung unserer Stadt analysiert und es wurde gemeinsam an zukunftsweisenden Handlungskonzepten gearbeitet. Sofern der Rat der Stadt Wesseling dies in einer seiner nächsten Sitzungen beschließt, wird eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern des Rates, der Verwaltung und anderen Vertretern gebildet, um Problemlösungen zum demographischen Wandel für Wesseling zu erarbeiten. Die Koordination/ Betreuung dieser Arbeitsgruppe soll Frau Brieden zusätzlich wahrnehmen. Zwischenzeitlich hinzugekommene Aufgaben Frau Brieden organisiert seit Mai 2008 den „Seniorentanztee“ im Rheinforum. Bisher wurden drei Veranstaltungen (sonntags) unter reger Beteiligung und mit durchweg positiver Resonanz durchgeführt. Ab 2009 soll Frau Brieden einen Seniorentanztee pro Quartal organisieren (nächster Termin: 08.03.2009). Teilnahme an den Seniorenreisen und Seniorenschifffahrten Frau Brieden begleitet die städtischen Seniorenreisen und Seniorenschifffahrten, um den Wesselinger Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Messe „Älter werden in Wesseling“ Frau Brieden hat die Veranstaltung (09.November, Rheinforum) zusammen mit der CBT geplant, organisiert und durchgeführt. Auch diese Veranstaltung mit ca. 35 Ausstellern und geschätzten 500 Besuchern war ein großer Erfolg und soll spätestens im Jahr 2010 erneut stattfinden. Neuauflage Seniorenratgeber Im Frühjahr 2009 soll in Zusammenarbeit mit dem WEKA-Verlag die Neuauflage des Seniorenratgebers „Lebe mit“ erfolgen. Frau Brieden übernimmt die redaktionellen Arbeiten (Aufbau des Inhaltes, Texterstellung, Adressenpflege, Ansprechpartner) für diese und zukünftige Auflagen. Zusammenfassung Mit dem zunehmenden Bekanntheitsgrad von Frau Brieden bei der Wesselinger Bevölkerung und mit dem Ausbau ihrer Kontakte insbesondere durch die Gründung des Seniorennetzwerkes steigt die Nachfrage nach ihren Beratungs-, Hilfs- und Unterstützungsangeboten. Der Beratungsbedarf in der Bevölkerung wird wegen der demographischen Entwicklung zunehmen. Das Aufgabengebiet von Frau Brieden ist bereits erweitert worden und wird wie dargestellt weiter wachsen. Neben den – nicht abschließend - aufgezählten Aufgaben besucht sie zur Weiterbildung und im Rahmen der Netzwerkarbeit zahlreiche (örtliche und überörtliche) Informations- und Fortbildungsveranstaltungen, auch abends und an den Wochenenden. Mit den vorhandenen Wochenstunden (20,5 Std./W.) kann Frau Brieden die ihr übertragenen Aufgaben nicht im notwendigen Maße leisten. Eine „stundenweise“ Ausweitung der Wochenarbeitszeit von Frau Brieden kommt nicht in Betracht, weil der Arbeitgeber ihrer zweiten Arbeitsstelle einer Stundenreduzierung nicht zustimmt.