Daten
Kommune
Bedburg
Größe
63 kB
Datum
29.06.2010
Erstellt
22.06.10, 18:05
Aktualisiert
22.06.10, 18:05
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STADT BEDBURG
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Drucksache: WP896/2010
Fachbereich II - Ordnung, Bildung,
Jugend und Soziales
Sitzungsteil
Az.: 40
öffentlich
Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Familien-, Bildungs- und Sozialausschuss
29.06.2010
Betreff:
Mitteilungen Schule
- Landesprogramm Kultur und Schule 2010/ 2011
- EU Schulobstprogramm
- Förderung von Hochbegabten
- Anmeldeverhalten weiterführende Schulen
Beschlussvorschlag:
Der Familie, Bildungs- und Sozialausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Beratungsergebnis:
Gremium:
Einstimmig:
Bemerkungen:
Sitzung am:
Mit Stimmenmehrheit:
Ja
Nein
Enthaltung Laut Beschlussvorschlag
Abweichender
Beschluss
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 2
Begründung:
Projekt Kultur und Schule
Seit dem Schuljahr 2006/ 2007 hat die Landesregierung das Landesprogramm `Kultur und Schule´
ausgelobt; Ziel des Landesprogramms ist es, Künstlerinnen und Künstler mit Projekten aus allen
Sparten der Kultur - Theater, Literatur, bildende Kunst Musik, Tanz, Film/ Neue Medien - in die
Schulen Nordrhein-Westfalens zu holen. Die künstlerisch-kulturellen Projekte ergänzen das
schulische Lernen und eröffnen den Kindern und Jugendlichen die Begegnung mit Kunst und
Kultur, unabhängig vom familiären Hintergrund und Wohnumfeld. Künstlerische Aktivität und
kulturelle Bildung sind wichtig für die Entwicklung von jungen Menschen; für eine differenzierte
Wahrnehmung, Ausdrucksvermögen, die Ausbildung einer ästhetischen Intelligenz und schließlich
für die Gestaltung des Lebens insgesamt. Das Landesprogramm Kultur und Schule wendet sich an
Künstlerinnen und Künstler, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kulturinstituten und
Einrichtungen der künstlerisch-kulturellen Bildung. Sie sind aufgefordert Projektvorschläge zu
entwickeln, die die Kreativität der Kinder fördern und das schulische Lernen durch komplementäre
und kontrastierende Elemente ergänzen. Die Projektvorschläge werden beim Rhein-Erft-Kreis
eingereicht; dort werden von einer Jury Projekte ausgewählt, die der Bezirksregierung für eine
Förderung vorgeschlagen werden. Gefördert werden Projekte in allgemeinbildenden und
berufsbildenden Schulen. Insbesondere sollen Projekte in Ganztagsschulen gefördert werden. In
den Schuljahren 2007/ 2008 und 2008/ 2009 haben das Silverberg-Gymnasium und die WilhelmBusch-Grundschule eine Förderung i. H. v. 2.200,00 Euro bzw. 1.400,00 Euro erhalten; im
Schuljahr 2009/ 2010 hat die Realschule an dem Landesprogramm teilgenommen und eine
Förderung i. H. v. 2.200 € erhalten. Hierüber hat die Verwaltung in der Sitzung des Ausschusses
für Schule, Jugend, Freizeit und Soziales am 16.06.2009 [WP7-98/2009] berichtet. Für das Jahr
2010/ 2011 wurde die Realschule erneut für zwei Projekte mit Fördersummen von jeweils 2.280 €
seitens des Rhein-Erft-Kreis vorgeschlagen.
- Auf den Spuren von Max Ernst
Das Projekt hat das Ziel, Fantasie und Kreativität von Kindern zu fördern. In einer Welt, in der
man mehr oder weniger alles fertig serviert bekommt, gerät die eigene Inspiration, das selber
Entdecken und Ausprobieren leider in den Hintergrund. Über die experimentelle Maltechnik von
Max Ernst soll die eigene Fantasie und Kreativität neu erlebt werden.
- Die Welt, wie wir sie sehen
Ziel des Projektes ist es, die Welt, die ständig um uns ist, durch den Fokus der Kamera zu
sehen und sich mit ihr kreativ auseinander zu setzen. Mit Digitalkamera ausgerüstet, sollen die
Schüler Detailaufnahmen und großformatige Aufnahmen machen und diese dann auf
verschiedene Weise bearbeiten. Am PC kann die `Wirklichkeit´ verändert werden, so dass eine
neue Wahrnehmung entsteht. Mit Collagen und weiterer Verarbeitung mit Pinsel und Farbe
können ganze Geschichten entstehen, die eventuell sogar literarisch selbstständig oder durch
Zitate untermalt werden.
EU Schulobstprogramm
Das Schulobstprogramm der Europäischen Union hat das Ziel, Kinder an eine gesunde Ernährung
mit frischem Obst und Gemüse von klein auf heranzuführen. Nordrhein-Westfalen erhält von der
Europäischen Union hierfür zwei Millionen Euro und stockt diese Mittel um den gleichen Betrag
auf. Für die Teilnahme an der ersten Phase des Programms bis zum Ende des Schuljahres 2010/
2011 wurden 355 Schulen der Primarstufe - hierunter auch die Wilhelm-Busch-Schule Bedburg ausgewählt. An diesen Schulen erhalten die Kinder täglich eine kostenlose `extra Portion´ Obst
und Gemüse. Das Schulobstprogramm wird wissenschaftlich evaluiert. Unter anderem sollen die
Wirksamkeit des Programms hinsichtlich der Ernährungsgewohnheiten und die Präferenz der
Kinder untersucht werden, aber auch Fragen der Organisation und der Einbettung in den
Unterricht. Erste Ergebnisse sollen im Herbst 2011 vorliegen.
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STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
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Förderung von Hochbegabten
Hochbegabte Kinder zeichnen sich durch sehr früh entwickelte, weit überdurchschnittliche
Fähigkeiten und Interessen aus, durch die sie Gleichaltrigen oft beträchtlich voraus sind. Dies kann
den logisch-mathematischen, den sprachlichen, den musikalischen, den bildnerisch-künsterischen,
den sportlichen oder den sozialen Bereich - manchmal auch mehrere dieser Bereiche
gleichzeitig - betreffen. 2 % bis 3 % aller Kinder sind weit überdurchschnittlich intellektuell befähigt
und gelten somit als hochbegabt. Eine Normalverteilung der Intelligenz vorausgesetzt, entspricht
dies einem Intelligenzquotienten von 130 oder mehr. Hochbegabte Kinder können in der Schule
und im sozialen Umgang Probleme entwickeln, wenn ihre intellektuellen Bedürfnisse lange Zeit
nicht wahrgenommen oder akzeptiert wurden und die Kinder deshalb ihre Fähigkeiten nicht
entfalten konnten. Dürfen sie hingegen soviel fragen, lesen, lernen, experimentieren, wie es ihren
Bedürfnissen entspricht, haben sie in aller Regel nicht mehr oder weniger Probleme als andere
Kinder auch.
Besonders begabte Kinder sind in manchem anders als ihre Altersgenossen. Das kann - muss
aber nicht - zu Schwierigkeiten führen. Manchmal ist allerdings leider erst das Auftreten von
Auffälligkeiten der Ausgangspunkt für das Erkennen einer Hochbegabung. In der Schule fällt das
Kind auf, weil es sich ständig unterfordert fühlt, es als Streber oder Besserwisser gilt und unbeliebt
ist, es sich als Clown der Klasse aufführt, damit die Mitschüler es akzeptieren und die Lehrer es
wahrnehmen, es sich von Lehrern und Mitschülern nicht verstanden und nicht akzeptiert fühlt, es
trotz bekannter Intelligenz `unerklärlich´ schwache Leistungen zeigt.
Begabung ist keine Krankheit oder Behinderung, sondern ein Geschenk für das Kind, für die
Familie und für die ganze Gesellschaft. Hochbegabte Kinder sind keine `besseren´ Kinder. Sie
brauchen aber, um sich harmonisch und glücklich entwickeln zu können - genauso wie jedes
andere Kind auch - eine Förderung, die ihren Bedürfnissen gerecht wird. Damit dies nicht allein ein
Privileg besser Verdienender, die sich auch auswärtige Angebote leisten können bleibt, wurde das
Hoch-Begabten-Zentrum für das Rheinland gegründet. Dieses geht aus der Regionalen
Schulberatungsstelle und dem Schulpsychologischen Dienst des Rhein-Erft-Kreises hervor und
war bis 2001 Teil des Instituts für Psychohygiene [Heinrich-Meng-Institut]. Im November 2000
wurde es durch den Landrat des Rhein-Erft-Kreises, Werner Stump, eröffnet. Seit dem 01.01.2009
wird das Hoch-Begabten-Zentrum durch den Geschäftsführer, Anton-Josef Cremer, als gGmbH
geleitet.
Bereits Ende letzten Jahres wurden in dieser Thematik erste Gespräche zwischen Herrn Cremer,
der Verwaltung und den Grundschulleitungen geführt; im Ergebnis haben sich die Schulleitungen
unisono für die Förderung Hochbegabter in den Grundschulen ausgesprochen. Nachdem nunmehr
die `formalen´ Voraussetzungen in den Schulen geschaffen wurden [Beschlüsse der
Schulkonferenz etc. pp.] ist beabsichtigt, zu Beginn des Schuljahres 2010/ 2011 mit der
Hochbegabtenförderung im Grundschulbereich zu starten; im ersten Jahr werden zunächst rd. 15
Schülerinnen und Schüler aller 3. Klassen in ihrer kognitiven Entfaltung und Persönlichkeitsentwicklung unterstützt und begleitet. Die inhaltlichen Schwerpunkte lassen sich den Bereichen
Mathematik / Naturwissenschaften sowie Sprache/ Philosophie zuordnen. Ziel ist, die
Hochbegabten aller 3. und 4. Klassen mit vorgenannter Schwerpunktsetzung zu fördern.
Die Leistungen des Hoch-Begabten-Zentrums kosten in der ersten Phase 5.000 €, bei Einbindung
beider Jahrgänge jährlich rd. 10.000 €; seitens der Eltern sind `lediglich´ die Transportkosten zu
übernehmen. Der Haushalt 2010 würde somit um rd. 2.500 € zusätzlich belastet; in den Haushalt
2011 wären 7.500 € sowie in die anschließenden Haushalte jährlich jeweils 10.000 € einzustellen.
Verwaltungsseitig wird ein solches Projekt - wie es beispielsweise in Bergheim, Brühl, Frechen und
Hürth stattfindet - äußerst positiv gesehen.
In den nächsten Monaten werden die LehrerInnen durch das Hochbegabtenzentrum `gecoacht´;
ebenso finden Elterninformationsabende statt. Da Herr Cremer in seiner Funktion als Dezernent
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Sitzungsvorlage
beim Rhein-Erft-Kreis zu einem anderen Tagesordnungspunkt im Familien, Bildungs- und
Sozialausschuss berichten wird, bietet es sich an, die Gelegenheit für eine Vorstellung des
Hochbegabtenzentrums seinerseits zu nutzen.
Anmeldeverhalten zu den weiterführenden Schulen 2010/2011
Die Anmeldung zu den weiterführenden Schulen hat i. d. R. bis ca. Mitte Februar zu erfolgen.
Nach den bis Stand 18.06.2010 vorliegenden Rückmeldungen haben sich von 262 Schülerinnen
und Schülern der Bedburger Grundschulen [Zahl laut amtlicher Schulstatistik aus Oktober 2009]
252 Schülerinnen und Schüler an den weiterführenden Schulen, davon 231 Schülerinnen und
Schüler an den Bedburger Schulen angemeldet. Das Wahlverhalten ist nachfolgender Datei zu
entnehmen:
Abgänger
lt. Statistik
tats.
erfasst
GHS
RS
Gym
Gesamtschule BM
Bedburg
66
66
7
22
29
6
Kirdorf
66
63
14
19
23
3
2
2
Kaster
95
91
10
31
46
2
1
1
Kirchherten
35
32
5
13
12
1
1
/
13
2
7
4
/
/
/
5
0
3
2
/
/
/
GGS Esch
14
1
0
13
/
/
/
Berrendorf
6
1
0
5
/
/
/
GU GHS
0
6
/
/
/
/
/
Sonstige
4
3
1
/
/
/
/
294
49
96
134
12
4
5
2010/2011
von / nach
GS Glesch
KGS Elsdorf
Summe
anderes
Gym
Mädchen-RS
Horrem
2
Nach den bisher vorliegenden Anmeldungen ergibt sich bei der Stadt Bedburg folgendes Bild für
das Schuljahr 2010/2011:
von / nach
Abgänger
lt.
Statistik
tats. erfasst
GHS
RS
Gym
Gesamtschule BM
anderes
Gym
Mädchen-RS
Horrem
Bedburg
66
100,00% 10,61% 33,33% 43,94%
9,09%
0,00%
3,03%
Kirdorf
66
95,45% 22,22% 30,16% 36,51%
4,76%
3,17%
3,17%
Kaster
95
95,79% 10,99% 34,07% 50,55%
2,20%
1,10%
1,10%
Kirchhert.
35
3,13%
3,13%
0,00%
Beschlussvorlage WP8-96/2010
91,43%
15,63%
40,63%
37,50%
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Sitzungsvorlage
Nach einem Artikel in der Kölnischen Rundschau vom 18.06.2010 geht der Trend der Schulwahl
zum Gymnasium; nachfolgender Datei ist das Anmeldeverhalten [Bundestrend/ Stadtgebiet
Bedburg] zu entnehmen:
Bundesweit*
1992
2008
GHS
RS
Gym
26,0 %
20,4 %
25,9 %
27,9 %
31,2 %
36,1 %
Stadt Bedburg
2010/ 2011
GHS
RS
Gym
14,29 %
35,71 %
45,24 %
Die Gesamtschule liegt 2010/ 2011 bei der Stadt Bedburg [Bergheimer Gesamtschule] bei ca. 4,76
%. V. g. Werte sind Anmeldewerte; erfahrungsgemäß gibt es an den Schulen - insbesondere an
der Hauptschule - noch Nachmeldungen.
Die tatsächlichen Schülerzahlen und die prozentuale Verteilung [nur Bedburger Schulen ohne
`auswärtige Aufnahmen´] laut Schulstatistik aus Oktober 2009 sind zum Vergleich unten
aufgeführt.
Stadt Bedburg
tats. Zahlen 10/2009
Prozentuale
Verteilung
GHS
416
RS
571
Gym
1.108
19,86 %
27,26 %
52,89 %
Hier evtl. Abstimmungsergebnis aus vorherigen Fachausschüssen eintragen:
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*:
* evtl. gesondertes Beiblatt beifügen
50181 Bedburg, den 27.05.2010
Beschlussvorlage WP8-96/2010
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Sitzungsvorlage
----------------------------------Brunken
----------------------------------Kramer
Geschäftsbereichsleiter
Fachbereichsleiter
gesehen:
----------------------------------Koerdt
Bürgermeister
Beschlussvorlage WP8-96/2010
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