Daten
Kommune
Jülich
Größe
95 kB
Datum
10.07.2013
Erstellt
02.06.16, 18:01
Aktualisiert
02.06.16, 18:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Jülich
Jülich, 2. Juni 2016
Der Bürgermeister
Auszug
aus der Niederschrift über die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses
am 10.07.2013 im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses, Große Rurstraße 17, 52428 Jülich
11.
Schließung der Gynäkologischen Fachabteilung des St. Elisabeth-Krankenhauses Jülich
(Vorlagen-Nr.293/2013)
Auf die Frage von StVe Kolonko-Hinssen bezüglich des Vorliegens von Auszügen des
Gutachtens der ctw, erklärt BM Stommel, dass alles an die Fraktionen weitergeleitet
worden ist, was vorgelegen hat.
StV Garding erklärt, dass seine Fraktion, nach den vorgelegten Informationen und den
geführten Gesprächen, die ursprünglich getroffene Entscheidung revidiert und dem
Vorschlag der Verwaltung zustimmen wird, um so den Bestand des Krankenhauses zu
sichern. Damit verbinden möchte seine Fraktion die Aufforderung an den Kreis und ctw,
alles dafür zu tun, die übrigen Abteilungen aufrecht zu erhalten, um die Grundversorgung
im Nordkreis auch für die Zukunft zu gewährleisten.
StV Cremerius schließt sich der Aussage von StV Garding an und drückt sein Bedauern
aus, dass die Fachabteilung geschlossen wird.
StV Hoven bemängelt die bisherige Kommunikation durch die ctw und fürchtet weitere
Schließungen von defizitären Abteilungen. Er bedauert zudem, dass keine Kooperation
zwischen den Krankenhäusern Jülich, Linnich und Birkesdorf stattgefunden hat. Seine
Fraktion wird dem Vorschlag nicht zustimmen.
StV Laufs bezweifelt, dass eine gründliche Prüfung hinsichtlich der Schließung
stattgefunden hat. Er ist der Meinung, dass es jedem schwerfallen sollte, aufgrund der
vorliegenden Informationen, eine Entscheidung zu treffen. Er plädiert dafür, die ctw
darauf hinzuweisen, ihre Leitungsaufgabe besser wahrzunehmen und in zukünftigen
Fällen die ctw in die Pflicht zu nehmen, frühzeitig im politischen Raum die Gespräche zu
suchen.
StV Capellmann weist darauf hin, dass das Verhalten der ctw aus betriebswirtschaftlichen
Gründen nachvollziehbar sei. Zudem glaube er nicht, dass die Schließung durch die ctw
von langer Hand geplant war, da noch Investitionen in die gynäkologische Abteilung
getätigt wurden. Er merkt an, dass der Bestandsschutz an erster Stelle stehen sollte. Er
spricht für seine Fraktion, dass sie dem Vorschlag zustimmen werden. Des Weiteren
spricht er die Änderung in der Krankenhauslandschaft in den nächsten 15-20 Jahren an,
die Art von Krankenhaus, wie sie heutzutage vorzufinden ist, wird dann nicht mehr
existieren. Es wird eine Zentralisierung stattfinden und man könne nur hoffen, dass der
Standort Jülich dann bestehen bleiben könne. Dies würde wahrscheinlich nicht der Fall
sein, wenn defizitäre Abteilungen nicht geschlossen werden könnten.
StV Faust schließt sich der Aussage von StV Hoven an. Er bedauert, dass die
Gewinnerzielung im Vordergrund steht und nicht die Gesundheit.
StV Garding ergänzt, dass aufgrund der Sachlage es nicht verantwortlich ist, die Augen
zu verschließen. Er möchte auf diese Verantwortlichkeit hinweisen und verhindern, dass
gesagt wird, die Fraktionen hätten die Schließung beschlossen.
StV Hoven sieht einen Fakt darin, dass die ctw das Krankenhaus vor Jahren mit Kenntnis
aller Informationen, auch der des demographischen Wandels, übernommen hat. Seine
Fraktion ist der Meinung, dass die ctw alle anderen Möglichkeiten nicht ernsthaft genug
geprüft hat. Seiner Meinung nach ist vorhersehbar, dass, wenn alles unter wirtschaftlichen
Gründen gesehen wird, in den folgenden Jahren weitere Abteilungen geschlossen werden.
StV Cremerius gibt an, dass sich die FDP-Fraktion der Verantwortung voll und ganz
stellen wird und dem Beschlussentwurf daher zustimmen müsse.
StV Gussen ist der Meinung, dass die Diskussion nicht in dieser Form geführt würde,
wenn eine andere Fachabteilung von der Schließung betroffen wäre. Sie finde nur statt, da
die Geburtshilfe betroffen ist, diese sei aber nur ein Teilbereich der Gynäkologie. Er weist
darauf hin, dass die Fälle insgesamt fehlen würden.
StV Gunia merkt an, der Kreißsaal sei nicht von der ctw, sondern noch von den Maltesern
gebaut worden.
BM Stommel erklärt zum Abschluss, dass die schlechten Zahlen der gynäkologischen
Abteilung nicht durch die ctw begründet sind, sondern darin, dass von werdenden
Müttern andere Ansprüche an die Klinik gestellt werden, in die sie gehen. Hieran und an
den fehlenden Überweisungen der Ärzte habe die ctw versucht zu arbeiten, aber keinen
Erfolg gehabt. Die geführten Gespräche über andere Varianten seien nicht zielführend
gewesen. Mit dem Beschluss soll der Zeitraum des Bestandes des Krankenhauses
verlängert werden.
Beschluss:
Mehrheitlich dafür, Nein-Stimmen: 3, Enthaltungen: 2
Nach eingehender Prüfung der Rahmenbedingungen und denkbarer Alternativen ändert
der Rat der Stadt Jülich seinen Beschluss vom 28.05.2013 und empfiehlt dem Kreis
Düren der Schließung der gynäkologischen Fachabteilung des St. ElisabethKrankenhauses Jülich zuzustimmen.
Beschluss der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 10.07.2013
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