Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
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Erstellt
31.10.07, 18:54
Aktualisiert
31.10.07, 18:54
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
Datum:
Info 100/2003
31.10.2003
Az.: 60.12
X Öffentliche Sitzung
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bau, Straßen und Abfallbeseitigung
26.11.2003
Störstoffdetektor
hier. Abschlussbericht
Hintergrund
In den letzten Jahren ist ein kontinuierlicher Anstieg der Störstoffe im Bioabfall festzustellen. 2001
wurde daher das Projekt „Störstoffdetektor für Bioabfall“ zunächst in Mechernich durchgeführt.
Durch einen an der Schüttung des Müllsammelfahrzeugs angebrachten Detektor werden dabei die
Biotonnen vor der Entleerung automatisch auf Störstoffe geprüft.
Seit Februar diesen Jahres wird ein zweiter Detektor in Euskirchen eingesetzt. Wie auch bei der
Einführung in Mechernich wurden nach einer Bestandsaufnahme zunächst „gelbe Karten“ an den
verunreinigten Biotonnen hinterlassen, die auf die Fehlbefüllung hinwiesen. Nach drei Abfuhrterminen mit „gelber Karte“ wurde auf die „rote Karte“ umgestellt. Seit Beginn dieser Phase Anfang
Mai werden auch in Euskirchen als störstoffhaltig erkannte Biotonnen nicht mehr abgefahren.
Status
Beim Einsatz des Detektors in Mechernich gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Entsorger problematisch. Eine Ausweitung des detektierten Bereiches konnte daher nicht realisiert werden. Aufgrund der geringen Flexibilität auf Seiten des Entsorgers gab es auch häufig
Ausfälle z.B. wegen Defekten am Fahrzeug, Urlaub des Fahrers oder geringfügiger Fehlfunktionen
bei der Auswertung, die erst auf Nachfrage behoben wurden.
Der Leasingvertrag für das in Mechernich genutzte System, das zur Zeit vom Kreis finanziert wird,
läuft am 31.01.2004 aus. In der Stadt Euskirchen wurde ein Finanzierungsmodell gewählt, bei dem
der Detektor durch den Entsorger erworben wird, während die Stadt ein Entgelt für den Einsatz an
den Entsorger zahlt. Dieses Modell hat vor allem den Vorteil, dass die Stadt als direkter Vertragspartner unmittelbar auf den Entsorger Einfluss nehmen kann, während der Kreis bei Problemen
über keine Handhabe gegenüber dem Entsorger verfügt. Daher wird der Stadt Mechernich zum
Projektende angeboten, den Detektor zu kaufen oder weiter zu leasen. Andernfalls kann der Detektor wieder vom Hersteller zurückgenommen werden. Eine Entscheidung der Stadt Mechernich
steht noch aus.
Die Stadt Euskirchen hat bereits angekündigt, den Detektor vorläufig bis Ende 2005 einsetzen zu
wollen. Eine Ausweitung des detektierten Bereiches ist geplant. Für die Neuausschreibung der
Seite - 2 Entsorgungsverträge bei der Stadt Euskirchen in 2005 besteht die Überlegung, die Detektion der
Bioabfälle zwingend vorzuschreiben.
Im Gegensatz zu Mechernich setzt sich in Euskirchen auch der Entsorger für einen möglichst effektiven Einsatz des Gerätes ein. Die Zusammenarbeit funktioniert hier sehr gut.
Qualität der Bioabfälle
Die Auswertung der Daten des Störstoffdetektors ergibt, dass in allen regelmäßig detektierten Bereichen eine deutliche Verbesserung der Bioabfallqualität erzielt werden konnte. Sowohl in Euskirchen als auch in Mechernich sank der Anteil der als störstoffhaltig erkannten Tonnen auf rund 1 %.
Vor Beginn der Verteilung der „gelben Karten“ waren in Euskirchen Anteile von 4 – 6 % ermittelt
worden. Am Kompostwerk konnte zudem festgestellt werden, dass sich aufgrund der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema auch die Qualität der Bioabfälle aus den nicht detektierten Bereichen verbesserte. Die seit Beginn des Pilotprojektes gesammelten Erfahrungen zeigen aber auch, dass ein
effektiver Einsatz des Detektors nur mit Unterstützung seitens des Entsorgers möglich ist.
Um die Detektordaten zu überprüfen, wurden im Juli am Kompostwerk zusätzliche Kontrollen der
Bioabfälle durchgeführt. Sehr gute Qualität wiesen dabei die Abfälle aus den detektierten Bereichen sowie die aus Bad Münstereifel auf. Zusätzlich konnte festgestellt werden, dass die Sortierung in den nicht detektierten Bezirken von Mechernich und Euskirchen deutlich schlechter ist als
in den detektierten Bereichen des jeweiligen Ortes. Die Effektivität des Detektors wurde durch diese Kontrolle eindeutig bestätigt. Außerdem konnte anhand der Anlieferungen aus Bad Münstereifel
belegt werden, dass in ländlich strukturierten Kommunen auch mit anderen Methoden eine sehr
gute Bioabfallqualität erreichbar ist. Hier wirkt sich eine Kombination von Öffentlichkeitsarbeit, Kontrollen durch den Sachbearbeiter und die Müllwerker – die optisch als fehlbefüllt erkennbare Tonnen stehen lassen - , und angepasster Gebührengestaltung positiv aus. In der Kernstadt Euskirchen waren solche Maßnahmen trotz hohen Personalaufwandes jedoch nicht erfolgreich.
Auswirkungen
Aus den nicht detektierten Bereichen der Stadt Mechernich werden noch immer stark verunreinigte
Bioabfälle angeliefert. Diese werden mit Ende des Projektes auch für Mechernich zu einem höheren Tarif abgerechnet.
Die Anreize für die Kommunen, die Qualität der Bioabfälle zu verbessern, sollten mit Blick auf die
geänderte Entsorgungssituation ab 2005 erhöht werden. Dies ist notwendig, da der Aufwand für
die Beseitigung der aussortierten Störstoffe wie auch der nicht mehr sortierbaren Anlieferungen
erheblich steigen wird, wenn eine Ablagerung auf der Deponie nicht mehr möglich ist. Hierzu kann
die in der Satzung festgelegte Schwelle für den tolerierbaren Störstoffanteil gesenkt werden.
Zur Zeit liegt die in der Satzung festgelegte Schwelle für den tolerierbaren Störstoffanteil bei 5 %.
Es ist vorgesehen, diesen Wert auf 3 % abzusenken. Werden diese Werte eingehalten, profitieren
auch die Kommunen, da so die Kostensteigerungen ab 2005 eingeschränkt werden. Die zur Zeit
im Bioabfall vorhandenen Störstoffe würden sich voraussichtlich teils in den Restmüll, teils in die
gelben Tonnen verlagern. Die höhere Restmüllmenge wird durch die dann nicht mehr zum erhöhten Tarif abgerechneten Bioabfall-Chargen mehr als ausgeglichen. Zudem ergeben sich mögliche
Personaleinsparungen am Kompostwerk, wenn der Aufwand für die Sortierung sinkt.
Mit dem Projekt wurde nachgewiesen, dass eine deutliche Verbesserung der Bioabfallqualität
möglich ist. Ziel muss es nun sein, eine Umsetzung dieser Erkenntnisse durchzusetzen. Hierdurch
wird die hohe Qualität des erzeugten Komposts gesichert. Insbesondere mit Blick auf die steigenden Beseitigungskosten ab 2005 ergeben sich auch deutliche finanzielle Vorteile.
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I. V.: gez. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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