Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
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Erstellt
31.10.07, 18:54
Aktualisiert
31.10.07, 18:54
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Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
Datum:
Info 117/2004
05.05.2004
Az.: 433-29/Bi/Sn
X Öffentliche Sitzung
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
03.06.2004
Auswertung der sozialen Gruppenarbeit RWG Wißkirchen/Don-Bosco-Schule aus Sicht der
Abteilung Jugend und Familie
In der Sitzung vom 24.07.03 wurde als TOP 9 unter der V 191/2003 beschlossen, Soziale Gruppenarbeit für Schüler der Don-Bosco-Schule durchzuführen. Dabei wurde vereinbart, dass am
Ende des Schuljahres 2003-2004 dem Ausschuss eine Auswertung vorgelegt werden soll.
Nachdem sich die Gruppe zu Beginn des Schuljahres 2003/2004 formierte, stellte sich im ersten
halben Jahr recht schnell heraus, dass diese sich in jüngere und ältere Teilnehmer unterteilte. Die
jüngeren Mitglieder nahmen das Angebot tendenziell verstärkt an, die älteren nur mäßig. Die Konzeption wurde deshalb diesbezüglich angepasst, indem diesen Untergruppierungen sowohl durch
die Gestaltung als auch durch die schulbezogene Betreuung Rechnung getragen wurde.
Die tagesstrukturierenden und ritualisierten Maßnahmen (gemeinsame Mahlzeiten, Ruhephase in
der Sitzgruppe, Hausaufgabenzeit, gemeinsame Freizeitaktivitäten) wurden ebenfalls recht unterschiedlich wahrgenommen wobei auffiel, dass die Mahlzeiten einen hohen Stellenwert einnahmen
und die Gruppenmitglieder viel gegessen haben, was z.T. auch als Ausdruck häuslicher Mangelsituation gewertet wurde. Für viele Teilnehmer war es eine schwierige – aber auch wichtige – Erfahrung, dass aktive Freizeitgestaltung alternativ zu Fernseh- oder Videospiel-Konsum möglich ist.
Im Dezember 2003 wurde ein Elternabend durchgeführt, zu dem aber leider nur 2 von zum damaligen Zeitpunkt 10 Eltern/teilen erschienen.
Zeitgleich wurde eine Fragebogenaktion mit den Gruppenmitgliedern durchgeführt, von 10 Jugendlichen wirkten 9 mit. Das Ergebnis war eine hohe Zufriedenheit mit den Mahlzeiten, der Art der
Betreuung und eine stark uneinheitliche Bewertung der Hausaufgabenbetreuung, der Freizeitgestaltung sowie der persönlichen Fortschritte („Meine Probleme lerne ich anzusprechen“ „ Mit der
Gruppe komme ich klar“).
Bereits ab November wurde das Angebot zunehmend weniger angenommen, was dazu führte,
dass Anfang Januar 2004 Einzelgespräche mit den Gruppenmitgliedern und Mitarbeitern der RWG
sowie der Don-Bosco-Schule hinsichtlich ihrer Wünsche und Vorstellungen geführt wurden. Dabei
ergab sich das eindeutige Votum, dass die Schüler weiterhin an der Gruppe teilnehmen wollen.
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Im Februar 2004 wurde anhand einer Schulkonferenz der bisherige Verlauf der Maßnahme aus
Sicht der Schule reflektiert. Dabei wurde herausgestellt, dass das Angebot in besonderer Weise
dazu dient, Normen zu vermitteln, eine attraktive Hausaufgabenbetreuung und Freizeitgestaltung
insbesondere im Sportbereich darstellt und die Kinder „von der Straße“ fernhält, was seitens der
Lehrer besonders begrüßt wurde. Die aus der Gruppe bekannten Spannungen zwischen den jüngeren und den älteren sowie zwischen den aktiven und inaktiven Gruppenmitgliedern bereitete
zum damaligen Zeitpunkt bereits Sorgen, gleichzeitig ging man davon aus, dass die im Januar
erfolgten Gespräche Wirkung zeigten.
Sowohl bei der Lehrerkonferenz als auch bei einem Arbeitstreffen Anfang März in der Gruppe wurden die Situationen und der Verlauf der einzelnen Gruppenmitglieder besprochen, dabei ergab
sich folgendes Bild:
Alle Gruppenteilnehmer haben einen hohen Betreuungsbedarf. Die z.T. erheblichen
Verhaltensauffälligkeiten können nur in begrenztem Maße in der Gruppe toleriert bzw. verändert
werden, wenn beispielsweise tätliche Angriffe auf Teilnehmer und/oder Mitarbeiter stattfanden. In
der Schule sind nicht in signifikantem Maße Veränderungen im Verhalten beobachtbar, in
Einzelfällen aber sehr wohl. In der Gruppe wurde in Einzelfällen beobachtet, dass sich Teilnehmer
verstärkt auf die Maßnahme einlassen und sich sehr besorgt über die weitere Perspektive über
das Schuljahr hinaus zeigten.
Leider zeigt die Auswertung der tatsächlichen Nutzung des Angebots, dass das Angebot immer
weniger angenommen wird. Die Steigerung der sich kontinuierlich steigernden Fehltage hat dazu
geführt, dass aktuell nur 3 Schüler das Angebot wahrnehmen.
Das Erreichen einer stabil höheren Teilnehmerzahl muss zum jetzigen Zeitpunkt nach Angaben
der Don-Bosco-Schule als unrealistisch gelten, da die Entwicklung der Schülerzahlen unerwartet
gering ausfiel und viele Schüler bereits in anderen – auch stationären – Hilfemaßnahmen untergebracht sind sowie vom Alter her nicht mehr für eine Gruppenarbeit zu motivieren sind.
Nach übereinstimmender Meinung aller Beteiligten steht z.Z. der zu erwartende Aufwand nicht in
einem vertretbaren Verhältnis zum Ergebnis, obwohl die Arbeit in der Gruppe von äußerst qualifizierten und engagierten Mitarbeitern durchgeführt wurde und die Zusammenarbeit zwischen den
Rheinischen Wohngruppen, der Don-Bosco-Schule und der Abteilung Jugend und Familie sehr gut
und vertrauensvoll funktionierte.
In Vertretung
gez. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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