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Kreis Euskirchen
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31.10.07, 18:54
Aktualisiert
31.10.07, 18:54
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Kreis Euskirchen
Der Landrat
Z 1 / A 75/2004
Datum: 13.05.2004
Az.: 60.13
Abteilung: 60.13
Bahnverbindung des Kreises Euskirchen an den Flughafen Köln-Bonn
Antrag der SPD-Fraktion
Der Vorlage 4/21/04/2.11 für den Hauptausschuss des Zweckverbandes VRS am 09.03.2004 bzw.
für die Verbandsversammlung VRS am 23.03.2004 ist zu entnehmen, dass am 13.06.2004 die
Inbetriebnahme der Flughafenschleife Köln/Bonn erfolgt, die erstmals eine Einbindung des
Konrad-Adenauer-Flughafens in das Fahrplanangebot von Schienennah- und -fernverkehr (SPNV
und SPNF) erlaubt.
Im Bereich des SPNV, für den der Zweckverband VRS Aufgabenträger ist, wird die Linie 13 das
Rückgrat der direkten Verkehrsbedienung darstellen. Während der Hauptverkehrszeit verkehren
die Züge von/nach Horrem, in den übrigen Zeiten verkehrt die S 13 zwischen Köln/Hansaring und
Troisdorf. Zusätzlich wird die Linie RE 8 (Mönchengladbach – Köln – Koblenz) im Stundentakt
über die Flughafenschleife geführt.
Dadurch werden 40 Städte mit insgesamt 80 SPNV-Stationen direkt an den Flughafen Köln/Bonn
Allerdings widersprechen diese Planungen Zusagen der DB AG, den Flughafen weiträumig
regional durch einen zusätzlichen „Airport-Express“ auf der Relation Siegen- Flughafen – Köln Hbf
– Aachen anzubinden. Diese Anbindung konnte aufgrund des fehlenden Infrastrukturausbaus,
insbesondere im Knoten Köln, nicht realisiert werden. Die Zweckverbandsversammlung hat daher
in einer Resolution an die DB AG diese aufgefordert, den infrastrukturellen Ausbau für die
kurzfristige Realisierung des zusätzlichen Airport-Express herzustellen.
Mit einmaligem Umsteigen in Köln bzw. Troisdorf werden 40 Städte mit ca. 80 Stationen
mindestens einmal stündlich an den Flughafen Köln/Bonn angebunden. Eine solche
Umsteigeverbindung existiert auch für die Eifelstrecke.
Nach Aussagen des VRS in der o.a. Vorlage wird eine Ausdehnung der Direktverbindungen
angestrebt. Dazu sollen in einer Arbeitsgruppe, bestehend aus dem Landesverkehrsministerium,
den Aufgabenträgern im SPNV, der DB sowie dem Landesgutachterbüro gemeinsame
Lösungsansätze entwickelt werden.
Die Verwaltung des Kreises Euskirchen hat diese Aussage zum Anlass genommen, eine
umsteigefreie Verbindung des Kreises Euskirchen über die Eifelstrecke zu fordern und diese
Forderung gutachterlich überprüfen zu lassen. Die Ausarbeitung des Arbeitskreises Eifelbahnen,
nach der eine Anbindung problemlos zu realisieren sei, wurde dazu dem VRS zur Kenntnis
gegeben.
Aus dem Antwortschreiben der VRS GmbH geht hervor, dass das Befahren des Flughafenbogens
mit Dieselzügen grundsätzlich verboten ist und daher eine Durchbindung der Dieseltriebfahrzeuge
der Eifelstrecke technisch nicht möglich ist.
Die bei der DB Netz AG zuständigen Stellen hätten diesbezüglich mitgeteilt, dass der
Flughafentunnel nach den neuesten Brandschutz-Richtlinien errichtet worden sei. Berücksichtigt
worden seien hierbei ausschließlich die Brandlasten der elektrischen Fahrzeuge. Das
Brandschutzkonzept im Tunnelbereich sei nicht auf den Betrieb von Dieselzügen ausgelegt. Für
den Betrieb mit dieselgetriebenen Fahrzeugen seien andere Sicherheitsvorkehrungen im
Seite - 2 Tunnelbereich erforderlich, die eine völlige Neuplanung der Anlage erforderlich machen würden.
Dies sei in absehbarer Zeit nicht denkbar.
Die Einfahrt eines dieselgetriebenen Fahrzeuges in den Tunnel führe aufgrund der Emissionen
automatisch zu einem Auslösen der Brandmeldeanlagen und damit zu einem Alarm bei der
Berufsfeuerwehr Köln und der Flughafenfeuerwehr. Nur in Notfällen (z.B. Anschleppen eines
Zuges bei gestörter Oberleitung) sei die Einfahrt einer dieselbetriebenen Hilfslok in den Tunnel
zulässig. In diesem Fall müssten jedoch in Abstimmung mit den Feuerwehren die
Brandmeldeanlagen abgeschaltet und zusätzliche Brandwachen gestellt werden. Für den Betrieb
mit Regelzügen sei dieses Verfahren aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen.
Die ab dem 13. Juni 2004 vorgesehenen Anschlusszeiten in Köln Hbf sehen wie folgt aus:
Ankunft Köln Hbf von der Eifelstrecke:
10:39 Uhr (RE12)
11:12 Uhr (RB24)
11:39 Uhr (RE 22)
Abfahrt Köln Hbf zum Flughafen:
10:40 Uhr (S13), 11:00 Uhr (S13)
11:20 Uhr (S13)
11:38 Uhr (RE8)
11:40 Uhr (S13)
Ankunft Köln Hbf vom Flughafen:
11:19 Uhr (S13)
11:22 Uhr (RE8)
11:39 Uhr (S13)
11:59 Uhr (S13)
Abfahrt Köln Hbf zur Eifelstrecke:
11:21Uhr (RE12)
11:47 Uhr (RB24)
12:21 Uhr (RE 22)
Da einige der dargestellten Anschlussbeziehungen nur sehr kurze Übergangszeiten beinhalten,
wurde die VRS GmbH um ergänzende Auskunft gebeten, ob eine Führung der Züge von der
Eifelstrecke über die S-Bahnsteige in Köln Hbf möglich ist, um einen erleichterten Umstieg in die
„Flughafen-S-Bahn zu ermöglichen.
Dies ist jedoch nicht möglich.
Eine Begründung ergibt sich aus den Auskünften der DBNetz AG:
„Von den vorhandenen Gleisverbindungen wäre im Ausnahmefall (Störungsfall) heute eine Fahrt
aus Richtung Eifel (Euskirchen) nach Köln Hbf Gleis 10 möglich. Konsequenz: Halt Köln West
kann nicht bedient werden. Aufgrund nur geringer Geschwindigkeit der befahrenen Strecke
erheblicher Fahrzeitverlust. Fahrplantechnisch nicht realisierbar, da in Köln West die
Güterzugstrecke gekreuzt werden muss und bei der Einfahrt nach Köln Hbf, Gleis 10 alle
Ausfahrten in der Fernbahn Richtung Westen (Bonn, Euskirchen, Aachen, Mönchengladbach und
Neuss) ausgeschlossen sind.
Die Belegung der S-Bahn-Stammstrecke mit 4 Linien im 20-Min-Takt und einer Linie im 30-MinTakt lässt keine Fahrplanlücke für eine RE 12 erkennen. Zudem fehlt die signaltechnische Fahrt
von Gleis 10 in die Fernbahngleise auf die Hohenzollernbrücke Richtung Köln-Deutz.
Somit ist die RE 12 in Köln Hbf im Regelbetrieb nicht über die Gleise 10 und 11 durchführbar.“
Aus Sicht des Kreises Euskirchen gelten damit zunächst die oben dargestellten, nicht optimalen
Anschlussbeziehungen. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass insbesondere
Flugreisende sichere Anschlüsse mit einem „Verspätungspuffer“ bevorzugen und auch ein
längerer Umstieg aufgrund des in der Regel schwereren Gepäcks erforderlich ist. Unter diesem
Gesichtspunkt sind die Anschlussbeziehungen als akzeptabel zu bezeichnen.
Trotzdem sollte sich der Kreis Euskirchen in den Gremien des VRS weiterhin für eine direkte
Bahnanbindung des Kreises Euskirchen an den Flughafen Köln/Bonn einsetzen.
gez. Rosenke