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Kommune
Kreis Euskirchen
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31.10.07, 18:54
Aktualisiert
31.10.07, 18:54
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Kreis Euskirchen
Der Landrat
Datum:
Info 125/2004
13.05.2004
Az.: 60.13
X Öffentliche Sitzung
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Aussch.f.Planung,Umwelt,ÖPNV u.Wirtschaftsförd.
24.05.2004
Erschließung des Nationalparks Eifel
Der Nationalpark Eifel wird für die Region ein touristischer Anziehungspunkt werden und zusätzliches Besucherpotential generieren. Damit verbunden wird aber ein erhöhtes Verkehrsaufkommen
im Südkreis sein. Wenn auch derzeit noch keine konkreten Zahlen vorliegen und erst mit der Möglichkeit des Zugang zur Burg Vogelsang ein weiterer Magnet für Besucher geschaffen wird, so ist
nach Einschätzung der Nationalparkverwaltung und der Touristiker vor Ort schon jetzt eine zunehmende Tendenz der Besucherzahlen zu erkennen.
Die vorhandene Erschließungssituation wird den prognostizierten Besucherströmen voraussichtlich nicht gerecht werden. Es besteht somit die Notwendigkeit, den Nationalpark sowohl über die
Straße als auch mittels ÖPNV angemessen zu erschließen.
ÖPNV-Konzept
Unter Federführung der Kreisverkehrsgesellschaft Euskirchen mbH wurde im Produktentwicklungsforum ÖPNV, eine Arbeitsgruppe des im Vorfeld der Errichtung des Nationalparks gegründeten Arbeitskreises Tourismus, aufbauend auf dem vorhandenen Angebot ein ÖPNVErschließungskonzept für den Nationalpark erarbeitet. In die Erarbeitung waren eingebunden die
zuständigen Verkehrsverbünde und - unternehmen, die Gebietskörperschaften sowie die touristischen Organisationen.
Von der ursprünglichen Vorstellung, eine Rundlinie um den Nationalpark einzurichten, wurde aufgrund der geringen Nutzerfreundlichkeit (lange Reisezeiten) und des hohen betrieblichen Aufwandes (hohe Kilometerleistung) Abstand genommen. Stattdessen sieht das ÖPNV-Konzept nunmehr
folgende drei Linien zur Erschließung des Nationalparks vor:
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Wald-Linie (815):
Kall - Hellenthal - Monschau
Wasser-Linie (231): Heimbach - Schwammenauel - Urfttalsperre - Kermeter – Gemünd
Wildnis-Linie (63):
Gemünd - Herhahn – Einruhr
Die Linienführung ist der beiliegenden schematischen Karte zu entnehmen. Die bereits vorhandenen Freizeitlinien in der Region ergänzen das System. Alle drei Linien werden im Zweistundentakt
zwischen 10.00 Uhr und 18.30 Uhr bedient.
Seite - 2 Das Konzept beinhaltet in Abhängigkeit der Inanspruchnahme und der sich verändernden Besucherströme, bspw. mit dem Zugang zur Burg Vogelsang, entsprechende Veränderungsmöglichkeiten (Stufenkonzeption).
Die Wasser-Linie (Linie 63) und die Wildnis-Linie (Linie 233) sowie die Freizeitlinien im Bereich
des Aachener Verkehrsverbundes sind zum 1. Mai 2004 gestartet. Die Wald-Linie und die Luchsus-Linien im Kreis Euskirchen starten nach den nunmehr in den KVE-Gremien gefassten Beschlüssen an Pfingsten (30. Mai 2004). Die Wasser- und Wildnis-Linie werden ganzjährig betrieben. Die Wald-Linie und die Freizeitlinien im Kreis Euskirchen verkehren bis einschließlich 31. Oktober 2004.
Während des Betriebes werden zu jeder Fahrt die Fahrgastzahlen erhoben und stichprobenhaft
Befragungen durchgeführt, um das Fahrgast- und Optimierungspotential der Linien zu ermitteln.
Anpassungen können dann zur nächsten Saison umgesetzt werden.
Für das gesamte Freizeitnetz im Kreis Euskirchen wird für das Jahr 2004 von Kosten in Höhe von
rd. 61.000 € ausgegangen.
SPNV – Probebetrieb an Sonn- und Feiertagen
Der Kreisverwaltung liegt ein gemeinsames Angebot der Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH (RSE) und
Rurtalbahn GmbH (RTB) vom 10.02.2004 zum Betrieb eines SPNV auf der Schienenstrecke Kall –
Schleiden an Sonn- und Feiertagen im Stundentakt vor. Das Angebot sieht ein Sonderticket für die
Nutzung dieses Bahnabschnittes vor, so dass eine Benutzung mit einem VRS-Ticket nicht möglich
wäre.
Darüber hinaus hat die Rurtalbahn GmbH mit Datum vom 20.04.2004 eine Fahrplanstudie für eine
SPNV-Verbindung zwischen Düren und Gemünd im Zweistundentakt vorgelegt.
Die Verwaltung hat mit Schreiben vom 31.03.2004 beim Minister für Verkehr, Energie und Landesplanung des Landes NRW einen Förderantrag zur Finanzierung der ÖPNV- und SPNV- Erschließung des Nationalparkes und der gutachterlichen Begleitung des Projektes gestellt. Diesbezüglich
hat es mehrere Gespräche mit der Umweltministerin, dem Verkehrsminister sowie weiteren Vertretern der Ministerien und den übrigen Beteiligten gegeben.
Im Rahmen des letzten Gespräches beim Verkehrsminister am 12.05.2004 wurde dem VRS als
dem Aufgabenträger für den SPNV eine Förderung in Form eines Festbetrages in Höhe von
100.000 € für einen SPNV-Probebetrieb über 2 Jahre zur Erschließung des Nationalparks in Aussicht gestellt.
Es obliegt nun dem VRS ein Betriebskonzept zu erstellen und dieses im Rahmen der Mittelzuweisung umzusetzen. Fördervoraussetzung ist, dass der VRS-Tarif Anwendung finden soll. Ein Sonderticket ist nicht gewünscht. Als Starttermin ist der 30.05.2004 avisiert. Ein weiteres Abstimmungsgespräch findet am 14.05.2004 statt.
Auch die Aspekte der Betriebssicherheit sind zu beachten. Diesbezüglich hat der Bürgermeister
der Gemeinde Kall auch vor dem Hintergrund des Unfalls am 25.04.2004 auf das Erfordernis der
Sicherung der Bahnübergänge hingewiesen.
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Stilllegungsverfahren der DB Netz AG
Die DB Netz AG hat inzwischen sowohl für die Schienenstrecke Kall – Höddelbusch als auch Euskirchen – Zülpich das Stilllegungsverfahren eingeleitet. Die DB Netz AG bietet die Eisenbahninfrastuktur der Schienenstrecken Euskirchen -Zülpich (Ausschreibung bis 26.06.2004) und Kall Höddelbusch (Ausschreibung bis 23.07.2004) zur Übernahme an.
Die Ausschreibungen sind im Internet
(www.bahn.de/konzern/netz/infrastruktur/die_bahn_abgabe_eisenbahninfra-shtml) veröffentlicht.
Der Veröffentlichung sind für die einzelnen Streckenabschnitte folgende von der DB Netz AG
prognostizierten Einnahmen und Kosten zu entnehmen:
Euskirchen – Zülpich:
- jährliche Einnahmen aus Trassennutzung: rd. 4.700 €
- jährliche Kosten für die Vorhaltung der Strecke: rd. 191.000 €
- Investitionen in den nächsten 5 Jahren: rd. 5.240.000 € (für die Erneuerung des Oberbaus)
Kall – Höddelbusch:
- jährliche Einnahmen aus Trassennutzung: rd. 700 €
- jährliche Kosten für die Vorhaltung der Strecke: rd. 46.000 €
- Investitionen in den nächsten 5 Jahren: rd. 5.710.000 € (davon 5.650.000 € für die Erneuerung des Oberbaus und 60.000 € für die Erneuerung eines Durchlasses)
Mit Schreiben vom 19.04.2004 hat die Verwaltung ein Übernahmeinteresse gegenüber der DB
Netz AG bekundet und ein Angebot angefordert.
Die DB Netz AG hat mit Schreiben vom 29.04.2004 für beide Strecken Angebote unterbreitet. Die
angebotenen Kaufpreise belaufen sich für die Strecke Euskirchen-Zülpich auf 1.272.000 €, für die
Strecke Kall – Höddelbusch auf 258.000 €. Alternativ werden Pachtangebote mit mindestens 10jähriger Laufzeit über 55.900 €/Jahr bzw. 23.100 €/Jahr unterbreitet. Voraussetzung ist, dass die
Strecken als Eisenbahninfrastruktur weiterbetrieben werden.
Die DB Netz AG hat um eine Rückäußerung bis 31.05.2004 gebeten. Verwaltungsseitig wurde der
DB Netz AG mitgeteilt, dass auf Grundlage der Angebote verhandelt werden soll. Ein erster Gesprächstermin mit der DB Netz AG am 01.06.2004 vereinbart. An dem Termin werden auch dir
Rurtalbahn GmbH und der VRS teilnehmen.
Straße
Unter Federführung des Ministeriums für Verkehr, Energie und Landesplanung fand am
11.05.2004 die 1. Sitzung der Arbeitsgruppe „Straßenerschließung Nationalpark Eifel“ statt. Zu
dieser AG waren die Kreise Aachen, Düren, Euskirchen sowie die Städte Heimbach, Mechernich,
Monschau, Nideggen und Schleiden, die Gemeinden Hürtgenwald und Hellenthal, die Nationalparkverwaltung, der Deutsch- Belgische Naturpark, die Eifeltourismus GmbH und die Landesbetriebe Niederlassungen Euskirchen und Aachen geladen.
Als Ergebnis aus dieser AG kann festgehalten werden, dass die Straßenerschließung des Nationalsparks im Gebiet des Kreises Euskirchens schwerpunktmäßig über die B 266 abgewickelt wird.
Hierzu ist es erforderlich, auf einzelnen Abschnitten der B 266 Verbesserungen in der Querschnittsgestaltung auszuführen. Im einzelnen handelt es sich hierbei um
einen vierspurigen Ausbau von der AS Wisskirchen bis zur Kreuzung mit der L 11 (Obergartzem) (Kosten 4,9 Mio €) Ausbaujahr ab 2007
Seite - 4 einen vierspurigen Ausbau von der Kreuzung L 11 bis Abzweiger Firmenich- Lohmühle (Kosten 3,34 Mio €) Ausbaujahr 2004
einen vierspurigen Ausbau von dem Abzweiger Firmenich- Lohmühle bis zum Mühlenpark bei
Kommern (Kosten 7,0 Mio €) Ausbaujahr ab 2007
ein 2 + 1 Ausbau im Bereich des Mühlenparks bei Kommern
einen zweistreifigen Ausbau des Kreisverkehrs B 266/ B 477/ Gem. Straße (Kosten 0,6 Mio €)
Ausbaujahr 2004
den Ausbau der Ortsumgehung Mechernich - Roggendorf
Weiterhin wurde von der Niederlassung Euskirchen die Studie zur Erschließung des Schleidener
Tals vorgestellt. Hier muss allerdings herausgestellt werden, dass diese Maßnahme im Kabinettsentwurf vom Juli 2003 zum BVWP als „weiterer Bedarf“ vorgesehen ist. Regionalpolitisches Ziel
muss es sein, eine höhere Einstufung im Bedarfsplan zu erreichen. Denn erst eine solche Einstufung versetzt den Landesbetrieb Straßen NRW in die Lage, mit dem Projekt planerisch zu beginnen.
Ebenfalls soll die Mobilitätsstudie Eifel mit in die Überlegungen zur Erschließung des Nationalparks Eifel eingebunden werden.
Weitere Verbesserungen sind an der B 266 von Einruhr bis Vogelsang (2-streifige Bergfahrt) sowie
in der Radwegeführung parallel zur B 266 Einruhr/ Vogelsang und der B 258 vom AS B 258/ L 207
bis Höfen angemeldet worden.
Für den Bereich der Kreise Düren und Aachen wurde vom Landesbetrieb Straßen NRW
NL Aachen keine neuen Maßnahmen angemeldet.
Den Teilnehmern wurde die Möglichkeit eingeräumt, weitere Erschließungsmaßnahmen dem Ministerium mitzuteilen, die in der nächsten Besprechungsrunde am 16.06.2004 diskutiert werden.
Der Abschlussbericht wird bis zum 15.07.2004 erarbeitet.
Die Verwaltung wird in der Ausschusssitzung über die weitere Entwicklung ergänzend berichten.
In Vertretung
gez. Poth
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Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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