Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
87 kB
Datum
22.08.2007
Erstellt
31.10.07, 18:54
Aktualisiert
31.10.07, 18:54
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
Datum:
Info 126/2007
01.08.2007
Az.: 60.13
X Öffentliche Sitzung
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr
22.08.2007
Jahresabschluss 2006 der KVE
hier: Information über das Ergebnis der Jahresabschlussprüfung
Die Umwandlung der KVE mbH in einen Betrieb gewerblicher Art erfolgt am 20.08.2007 durch die
notarielle Beurkundung der erforderlichen Beschlüsse.
Zum gleichen Termin wird die letzte Gesellschafterversammlung der KVE mbH abgehalten, innerhalb
derer die Feststellung des Jahresabschlusses 2006 der KVE mbh vorgesehen ist.
Diese Gesellschafterversammlung wird nicht im üblichen Rahmen abgehalten, sondern der Kreistag
hat hierzu einen Vertreter (Herr Josef Reidt) für die Mitglieder der Gesellschafterversammlung
benannt.
Um dennoch den Kreisgremien eine umfassende Information über den Jahresabschluss der KVE
mbH für 2006 zu ermöglichen, sind als Anlage die Ausführungen des Wirtschaftsprüfers „Wesentliche
Gesichtspunkte zum Jahresabschluss 2006 der KVE mbH“ beigefügt.
Darüber hinaus sind nachfolgend die wesentlichen Auszüge aus dem Lagebericht zum
Jahresabschluss 2006 wiedergegeben.
Auszug aus dem Lagebericht 2006 der KVE mbH:
...
3.
Wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr
3.1
Entwicklung der Ertragslage
Das Geschäftsjahr 2006 schließt mit einem Jahresfehlbetrag von 1.266 T€ ab. Damit ergibt sich eine
deutliche Reduzierung gegenüber dem Jahresfehlbetrag des Vorjahres (2.475 T€). Der im
Wirtschaftsplan 2006 angenommene Jahresfehlbetrag für 2006 in Höhe von 2.469 T€ wurde
unterschritten.
Das Jahresergebnis wurde durch folgende wesentliche Faktoren beeinflusst:
-
Im Geschäftsjahr 2006 wurden Beteiligungserträge in Höhe von 1.869 T€ vereinnahmt. Dabei
handelt es sich um die Ausschüttung für 2005 der Energie Nordeifel GmbH & Co KG. Die in
2005 vereinnahmte Ausschüttung für 2004 betrug 1.653 T€.
2
-
Die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Beteiligung an der RVK beliefen sich auf 2.387
T€ (Vorjahr 3.480 T€) und lagen damit deutlich unter dem Planansatz (3.300 T€). In diesen
Aufwendungen sind sowohl die Aufwendungen im Rahmen des allgemeinen Verlustausgleich
RVK als auch die Aufwendungen für den TaxiBus enthalten. Hier haben sich folgende
Abweichungen gegenüber den Planansätzen ergeben: Der allgemeine Verlustausgleich RVK
liegt mit 1.426 T€ unter dem Planansatz (2.300 T€). Die Reduzierung ergibt sich insbesondere
aus einer aus Sicht der RVK günstigeren Einnahmezuscheidung im Rahmen des
Einnahmeaufteilungsverfahrens VRS. Die Aufwendungen für den TaxiBus liegen mit 974 T€
niedriger als der Planansatz (1.000 T€). Diese Veränderungen sind bedingt durch erhöhte
Einnahmen (103 T€) der RVK aufgrund des in 2006 eingeführten TaxiBus-Zuschlages sowie
einer reduzierten Nutzung des TaxiBusses, was sich bei der RVK in entsprechend geringeren
Aufwendungen für den TaxiBus niedergeschlagen hat.
-
Die Aufwendungen für die Verkehrsdurchführungsverträge betragen in 2006 370 T€
gegenüber 170 T€ in 2005. Die Verträge mit der RVE und der Fa. Bank liefen im Februar bzw.
Mai 2006 aus, so dass hier Reduzierungen eintraten. Gleichzeitig wurde jedoch die
Durchführung der Schülerverkehre des Kreises Euskirchen zum Berufskolleg Kall ab 2006 von
der KVE übernommen.
-
Im Zuge der Vorbereitung auf die Umwandlung der KVE mbH in einen Betrieb gewerblicher
Art (siehe unter 4.2), ergaben sich bereits in 2006 Reduzierungen der Personalaufwendungen
(2006: 161 T€) gegenüber 2005 (284 T€).
3.2
Entwicklung der Vermögenslage
Im Geschäftsjahr wurden Investitionen im Bereich der immateriellen Vermögensgegenstände und
Sachanlagen in Höhe von 17 T€ getätigt.
Veränderungen im Bereich der Finanzanlagen ergaben sich nicht.
Die Position „Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht“ (1.014
T€) betrifft insbesondere Überzahlungen aus dem Verlustausgleich RVK für 2006.
Das wirtschaftliche Eigenkapital hat sich wegen der Gesellschaftereinlage und aufgrund des
gesunkenen Jahresfehlbetrages 2006 um 1.106 T€ verbessert. Die Eigenkapitalquote ist auf 39,5 %
gestiegen, gegenüber 30,5 % im Vorjahr.
Sofern auf Grund des noch zu fassenden Ergebnisverwendungsbeschlusses die Liquiditätshilfe 2006
in die Kapitalrücklage eingestellt wird, wird sich dies zum 31.12.2007 in einem Anstieg des
Eigenkapitals bemerkbar machen.
Die Verbindlichkeiten betrugen zum Bilanzstichtag 6.100 T€ (Vorjahr 6.581 T€).
Der Großteil der Verbindlichkeiten entfällt auf die Position „Verbindlichkeiten gegenüber
Gesellschaftern“ mit 5.809 T€. Hierin enthalten sind zum einen das Darlehen des Kreises an die KVE
zum Erwerb der RVK-Anteile (Stand der Verbindlichkeit zum 31.12.2006: 1.755 T€), zum andern die
Verbindlichkeiten der KVE für geleistete Liquiditätshilfen des Kreises (2004: 616 T€), für 2005 (727
T€) und für 2006 (2.708 T€).
Der zum Verlustausgleich 2006 notwendige Betrag soll nach Feststellung des Jahresabschlusses und
Fassung des Ergebnisverwendungsbeschlusses in die Kapitalrücklage eingestellt und sodann zum
Ausgleich des Jahresfehlbetrages 2006 dieser entnommen werden.
3
3.3
Entwicklung der Finanzlage
Der Deckungsgrad des mittel- und langfristig gebundenen Vermögens beträgt unter Einbeziehung
des lang- und mittelfristigen Fremdkapitals zum 31.12.2006: 109,1% gegenüber 94,6 % im Vorjahr.
Durch die vom Kreis geleisteten unterjährigen Liquiditätshilfen konnte die Zahlungsfähigkeit der
Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr sichergestellt werden. Der negative Banksaldo zum
31.12.2006 (- 183 T€) wurde Anfang 2007 durch den Kreis ausgeglichen.
4.
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
4.1
Beteiligung an der RVK
Der KVE drohen auch zukünftig weiterhin erhebliche finanzielle Belastungen aus der Beteiligung an
der RVK. Grund dafür sind auch zukünftig zu leistende Ausgleichszahlungen für die
Inanspruchnahme von Verkehrsleistungen einschließlich des TaxiBus-Systems.
Im Geschäftsjahr 2006 hat die RVK einen Jahresfehlbetrag von 7.150 T€ (Vorjahr : 7.483 T€)
erwirtschaftet, der nach den Regelungen des Gesellschaftsvertrages (§ 19) unter Berücksichtigung
der in 2006 erhöhten Kappungsgrenze im Rahmen der auf Gebietskörperschaften bezogenen
Ergebnisverteilung von den Gesellschaftern auszugleichen ist. Auf die KVE entfiel hierbei für 2006 ein
Betrag von 1.426 T€.
Gemäß des Wirtschaftsplanes für das Geschäftsjahr 2007 rechnet die Geschäftsführung der RVK für
das Jahr 2007 mit einem Jahresfehlbetrag (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) von
10.020 T€. Die voraussichtliche Verlustzuweisung für die KVE mbH betrüge dabei 1.745 T€ (ohne
TaxiBus-System).
Die mittelfristige Finanzplanung der RVK für die Jahre 2007 bis 2011 wird, bedingt durch die erfolgte
Novellierung des ÖPNVG NRW, erst Mitte 2007 erstellt.
Der TaxiBus-Zuschlag wurde 2006 für zunächst ein Jahr im Rahmen eines Pilotversuches genehmigt.
Eine Fortführung der Genehmigung für das Jahr 2007 erfolgte mit der Auflage, bis Juni 2007 einen
Erfahrungsbericht vorzulegen. Auf dieser Basis soll die Fortführung des TaxiBus-Zuschlages geprüft
werden.
Da durch Einführung des TaxiBus-Zuschlages das aus dem Betrieb des TaxiBusses resultierende
Defizit deutlich reduziert werden konnte, schlägt der Kreis Euskirchen in seinem Erfahrungsbericht
die Fortführung des TaxiBus-Zuschlages über das Jahr 2007 hinaus vor. Eine Entscheidung der
Genehmigungsbehörde steht noch aus.
4.2
Entwicklung der Gesellschaft
Um eine Kostenentlastung zu erreichen, hat der Kreistag am 13.9.2006 beschlossen, die Gesellschaft
in einen Betrieb gewerblicher Art des Kreises umzuwandeln.
Mit Beschluss vom 18.12.2006 hat der Kreistag dem Entwurf des Verschmelzungsvertrages
zugestimmt. Im Zusammenhang mit diesem Beschluss wurde bestimmt, dass die Arbeiten der KVE
zum 31.12.2006 eingestellt und ab dem 01.01.2007 durch den Kreis Euskirchen wahrgenommen
werden.
Die
notariell
zu
beurkundende
Vermögensübertragung
(Verschmelzung)
der
KVE
Kreisverkehrsgesellschaft Euskirchen mbH als übertragender Rechtsträger auf den Kreis Euskirchen
als übernehmender Rechtsträger wird voraussichtlich Anfang August 2007 nach Vorliegen der
geprüften Schlussbilanz der KVE mbH erfolgen.
Der Kreistag hat hierzu Herrn Josef Reidt (Fraktionsvorsitzender der CDU) als Bevollmächtigten für
die gemäß § 5 Gesellschaftsvertrag der KVE mbH berechtigten Vertreter (Mitglieder der
Gesellschafterversammlung) für die Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung der KVE mbH
4
im Rahmen der Vermögensübertragung sowie zur Feststellung der Schlussbilanz der KVE mbH 2006
benannt.
Der zu gründende BgA wird sich in 2007 insbesondere mit der Modifizierung der ÖPNV-Umlage, der
Entwicklung und Überprüfung von kreisweiten ÖPNV-Standards sowie mit Betrachtung und ggf.
Einbeziehung von Schülerverkehren in die Planung, Ausgestaltung und Organisation des ÖPNV
befassen.
4.3
Zukünftige Entwicklung der Ertrags- und Finanzlage
Die anteiligen Gewinnanteile der KEV mbH werden sich verringern.
Während die Ausschüttung in 2006 für das Jahr 2005 noch 1.869 T€ betrug, beläuft sich die
Ausschüttung in 2007 für 2006 auf 1.679 T€.
Die Ausschüttungen ab 2008 für 2007 ff. werden nach Aussagen der KEV mittelfristig bei 1.000 T€
liegen.
Somit muss auch für die Zukunft davon ausgegangen werden, dass die anteiligen Gewinnanteile der
KEV mbH die Beteiligungsaufwendungen des BgA, bedingt durch hohe Verlustausgleichszahlungen
gegenüber der RVK, nicht in vollem Umfang decken.
Von Bedeutung ist darüber hinaus, dass der aus Vorjahren noch bestehende steuerliche
Verlustvortrag im Jahr 2006 aufgebraucht wurde und damit in 2006 bzw. auch zukünftig nur eine
anteilige bzw. keine steuerlich wirksame Verrechnung mit den zu erwartenden steuerpflichtigen
Erträgen aus der Beteiligung an der KEV möglich sein wird. Der Kreis Euskirchen untersucht derzeit
jedoch Modelle, die eine Realisierung des steuerlichen Querverbundes wieder ermöglichen.
Für das laufende Jahr 2007 wird gemäß Haushaltsplan des Kreises Euskirchen eine Mehrbelastung
gemäß ÖPNV-Umlage in Höhe von 2.263 T€ erwartet.
Ende des Auszuges
gez. Rosenke
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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(Unterschrift)
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(Unterschrift)
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