Daten
Kommune
Bedburg
Größe
21 kB
Erstellt
09.07.09, 02:28
Aktualisiert
09.07.09, 02:28
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT BEDBURG
Zu TOP:
Drucksache: WP7-542/2006
Sitzungsteil
Fachbereich III
Öffentlich
Az.:
Nicht öffentlich
X
Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Rat der Stadt Bedburg
Bemerkungen:
04.04.2006
Betreff:
Weitere Verfahrensweise in Bezug auf die Reinigung der von der Stadt Bedburg bzw. von
Dienstkräften der Stadt Bedburg gereinigten Gebäude
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Bedburg beschließt, die von der Stadt Bedburg zu reinigenden Gebäude
weiterhin durch städtische Reinigungskräfte reinigen zu lassen, soweit die Personalkapazitäten
hierfür ausreichen.
Soweit vorhandenes städtisches Reinigungspersonal ausscheidet, ist grundsätzlich keine
Ersatzeinstellung vorzunehmen. Vielmehr ist in diesem Fall bei Bedarf die Reinigung durch
Privatisierung der dann freiwerdenden Reinigungsflächen oder andere organisatorische
Maßnahmen sicherzustellen.
Beratungsergebnis:
Gremium:
Einstimmig:
Bemerkungen:
Sitzung am:
Mit Stimmenmehrheit:
Ja
Nein
Enthaltung Laut Beschlussvorschlag
Abweichender
Beschluss
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 2
Begründung:
In 2004 wurde bei der Stadt Bedburg durch die Gemeindeprüfungsanstalt NRW unter
anderem auch der Reinigungsbereich einer Überprüfung unterzogen. Der Prüfbericht
enthält folgende Empfehlung: „Der Stadt Bedburg wird empfohlen, ein Konzept zur
Optimierung der Gebäudereinigung zu erstellen. Es kann unterstellt werden, dass
erhebliche Kostenreduzierung möglich ist.“
Durch die Übertragung des Betriebs des Schulzentrums (Gymnasium, Einfachturnhalle,
Hauptschule Realschule sowie Dreifachturnhalle) an einen Privatinvestor ab Juli 2006
fallen nach „alter Berechnungsweise“ (5 X wöchentliche Reinigung) insgesamt 183,00
Arbeitsstunden wöchentlich ersatzlos weg.
Weiterhin wurde durch die politischen Gremien der Stadt Bedburg im Rahmen der
Beratungen und Beschlussfassungen zum Haushalt 2005 die Zielvorgabe gesetzt, die
Reinigungshäufigkeit von zur Zeit meist fünf mal wöchentlich auf zwei mal wöchentlich zu
reduzieren.
Der Ausschuss für Personal, Organisation und Finanzmanagement der Stadt Bedburg hat
in seiner Sitzung am 18.10.2005 im öffentlichen Teil einstimmig ohne Enthaltungen zu
TOP 3 „Personalkonzept 2005 – 2009 hier: Beratung des Entwurfs“ der genannten Sitzung
folgenden Beschluss gefasst:
„Der Ausschuss für Personal, Organisation und Finanzmanagement stimmt dem Entwurf
des Personalkonzeptes 2005 – 2009 im Grundsatz zu und beauftragt die Verwaltung mit
einer nochmaligen Prüfung der diskutierten Änderungen und Ergänzungen. Er beauftragt
die Verwaltung, auf dieser Basis eine Änderung des Stellenplanes vorzubereiten und dem
Rat zwecks Beschlussfassung vorzulegen.“
Im Rahmen der Beratungen des Ausschusses für Personal, Organisation und
Finanzmanagement wurde auch der Punkt „Rationalisierung im Reinigungsdienst“
diskutiert. Hierbei wurde sich von mehreren Mitgliedern des Ausschusses für eine
Privatisierung des Reinigungsbereiches ausgesprochen.
Die Versuche, die Überkapazität im Reinigungsbereich, welche durch den Betrieb des
Schulzentrums im „ppp“-Modell sowie durch die Reduzierung der Reinigungshäufigkeit
entstehen wird, sozialverträglich – durch Abfindungsangebote sowie altersbedingtes
Ausscheiden und anderweitige Fluktuation – abzubauen, verlief erfolgreich.
So hat sich zwischenzeitlich definitiv ergeben, dass zwölf Reinigungskräfte ihre Tätigkeit
gegen Zahlung von Abfindungen aufgeben werden (eine Reinigungskraft hat die
Beschäftigung bereits zum 31.12.2005 aufgegeben, 10 Reinigungskräfte werden mit
Ablauf des 30.06.2006 ausscheiden, eine weitere Reinigungskraft scheidet zum
31.12.2006 aus). Eine dreizehnte Reinigungskraft hat zwischenzeitlich ihre Tätigkeit auf
eigenen Wunsch aufgegeben.
Hierdurch konnten 271,85 Reinigungsstunden (wöchentliche Arbeitszeit) abgebaut
werden, d. h. die Überkapazität wurde nicht nur vollständig abgebaut, sondern sogar
überkompensiert (Wirkung ab Mitte 2006).
STADT BEDBURG
Seite: 3
Sitzungsvorlage
Die Verwaltung empfiehlt daher, aus sozialen Gründen und zur Erhaltung des
Betriebsfriedens von einer Privatisierung des Reinigungsbereiches durch betriebsbedingte
Kündigungen bzw. Übergang der städtischen Reinigungskräfte durch einen
Betriebsübergang abzusehen.
Diese Empfehlung fußt insbesondere darauf, dass der Hauptvorteil einer kurzfristigen
vollständigen Privatisierung des Reinigungsbereichs im schnellen Abbau von extremen
Personal-Überkapazitäten bestanden hätte. Da jedoch – wie sich erst kurzfristig
herausgestellt hat – dieser Abbau auf andere Weise kurzfristig realisiert werden konnte
bzw. kann ist der kostenmäßige Vorteil einer Privatisierung im Vergleich zur Beibehaltung
des verbleibenden städtischen Reinigungspersonals unter Abwägung der möglichen
sozialen Folgen und ggfls. Risiken für das Personal nur noch von vergleichsweise
untergeordneter Bedeutung, wie die folgende Aufstellung verdeutlicht:
Kosten der Reinigung im Jahre 2005:
-Reinigungskosten 2005 inkl. Fremdreinigung und
Reinigungsmittel:
701.000 €.
Voraussichtliche Kosten bei Alternative 1 (weiter mit eigenem Personal zuzüglich
Fremdreinigung entsprechend dem Beschlussvorschlag, Umstellung zum 01.07.2006 =
ppp Schulzentrum, Abfindungen in 2006 bereits in die Kosten mit einbezogen):
Jahr 2006 gesamt:
Ab dem Jahr 2007 gesamt:
640.000 €
304.000 €
= 61.000 € weniger als in 2005
=397.000 € weniger als in
2005
Voraussichtliche Kosten bei Alternative 2 (Vollprivatisierung ohne soziale Komponente
= betriebsbedingte Kündigung sämtlicher Reinigungskräfte, Umstellung zum 01.07.2006 =
ppp, aktuell vereinbarte Abfindungen in 2006 bereits mit einbezogen):
Jahr 2006 gesamt:
Ab dem Jahr 2007 gesamt:
533.000,00 €
295.000 €
= 168.000 € weniger als in 2005
=406.000 € weniger als in
2005
Voraussichtliche Kosten bei Alternative 3 (Vollprivatisierung in Form eines
Betriebsübergangs, Umstellung zum 01.07.2006, aktuell vereinbarte Abfindungen in 2006
bereits mit einbezogen):
Jahr 2006 gesamt:
Ab dem Jahr 2007 gesamt:
592.000 €
297.500 €
STADT BEDBURG
Seite: 4
Sitzungsvorlage
= 109.000 € weniger als in 2005
= 403.500 € weniger als in
2005
Bei den o. g. Alternativen wurde eine Reduktion der Reinigungshäufigkeit (zumeist ab
01.07.2006) bereits mit einbezogen.
Bei einer Verfahrensweise entsprechend dem Beschlussvorschlag ergibt sich ab dem Jahr
2007 im Vergleich zum Jahr 2005 eine Reduzierung der Gesamtreinigungskosten in Höhe
von 397.000 € pro Jahr, ohne dass hierbei soziale Härten, Kündigungen, Angst um
Arbeitsplätze bei den vorhandenen Reinigungskräften etc. herbeigeführt werden.
Die Verwaltung sieht daher den o. g. Beschlussvorschlag als einen guten Kompromiss,
welcher auch die Erfordernis der Aufwandseinsparung in erheblichem Maße berücksichtigt
und erfüllt.
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren
Haushaltsjahren Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*:
* evtl. gesondertes Beiblatt beifügen
50181 Bedburg, den 13. März 2006
----------------------------------Coenen
----------------------------------Koerdt
Sachbearbeiter(in)
Bürgermeister