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Info GB (TaxiBus a) Ergebnis 2006 b) Sachstand TaxiBuszuschlag)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
112 kB
Datum
23.05.2007
Erstellt
31.10.07, 18:54
Aktualisiert
31.10.07, 18:54

Inhalt der Datei

Kreis Euskirchen Der Landrat Datum: Info 109/2007 20.04.2007 Az.: 60.13/ÖPNV X Öffentliche Sitzung Nichtöffentliche Sitzung Beratungsfolge: Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr 23.05.2007 TaxiBus a) Ergebnis 2006 b) Sachstand TaxiBuszuschlag a) Ergebnis 2006 1. Allgemeine statistische Ergebnisse 2006 Von Januar bis Dezember 2006 wurden insgesamt 144.994 Fahrgäste mit 75.862 Fahrten im TaxiBus befördert. Dies entspricht im Durchschnitt einem Besetzungsgrad von 1,91 Personen pro Fahrt. Im Mittel wurden pro Monat gut 12.000 Fahrgäste befördert. Die Kilometerleistung in diesem Zeitraum betrug 892.920 km, dies entspricht einer durchschnittlichen Reiseweite von knapp 12 km/Fahrt. Die einzelnen Monatswerte sind in der Tabelle 1 dargestellt: Tab. 1: TaxiBus-Entwicklung 2006 Entwicklung TaxiBus Januar (26) Februar (24) März (27) April (23) Mai (25) Juni (24) Juli (26) August (27) September (26) Oktober (25) November (25) Dezember (24) 2006 Summe/Durchschnitt Fahrten Fahrgäste km-gesamt km/Fahrt Besetzung 7.185 14.303 83.603 11,64 1,99 6.067 12.082 71.640 11,81 1,99 7.423 14.972 86.992 11,72 2,02 5.915 11.104 68.485 11,58 1,88 6.418 12.316 75.429 11,75 1,92 5.967 11.208 69.451 11,64 1,88 5.523 9.333 60.948 11,04 1,69 6.565 12.339 77.843 11,86 1,88 6.454 12.648 77.772 12,05 1,96 6.124 11.394 72.731 11,88 1,86 6.469 12.479 78.793 12,18 1,93 5.752 10.816 69.233 12,04 1,88 75.862 144.994 892.920 11,63 1,91 2. Gemeindebezogene TaxiBus-Daten Die Tabelle 2 zeigt kommunenspezifisch die Leistungsdaten des TaxiBusses für das Jahr 2006. Der Zuschuss stellt in der Summe den tatsächlich entstandenen Zuschussbedarf (Betriebskosten TaxiBus zzgl. Dispositionszentrale abzgl. Einnahmen TaxiBus-Zuschlag (vgl. Punkt 3)) dar. Diese Aufstellung dient der groben Übersicht, in welchen Städten und Gemeinden der TaxiBus am meisten nachgefragt 2 wird. Weiterhin die höchste Nachfrage und auch Besetzung wird in der Stadt Bad Münstereifel erreicht, an zweiter Stelle steht die Gemeinde Nettersheim. Tab. 2: Gemeindebezogene TaxiBus-Daten 2006 Gemeinde Fahrten Anteil Fahrgäste Anteil Bad Münstereifel Blankenheim Dahlem Euskirchen Hellenthal Kall Mechernich Nettersheim Schleiden Weilerswist Zülpich 22.202 12.104 1.745 1.855 7.408 9.358 12.350 20.196 4.144 1.662 1.248 Gesamt 94.272 100,0% * 23,6% 12,8% 1,9% 2,0% 7,9% 9,9% 13,1% 21,4% 4,4% 1,8% 1,3% 51.722 25.107 2.977 3.034 12.458 15.677 22.880 43.179 6.413 2.411 2.360 Besetzung km gesamt KM je Fahrt Zuschuss €* 27,5% 13,3% 1,6% 1,6% 6,6% 8,3% 12,2% 22,9% 3,4% 1,3% 1,3% 2,33 2,07 1,71 1,64 1,68 1,68 1,85 2,14 1,55 1,45 1,89 291.986 130.542 25.042 4.408 77.957 77.928 104.921 141.344 26.748 10.100 1.945 13,15 10,79 14,35 2,38 10,52 8,33 8,50 7,00 6,45 6,08 1,56 318.554 € 142.420 € 27.321 € 4.809 € 85.051 € 85.019 € 114.468 € 154.205 € 29.182 € 11.019 € 2.122 € 188.218 100,0% 2,00 892.920 9,47 974.169 € Die Verteilung des Zuschussbedarfs auf die Kommunen wurde anhand der Kilometerleistung je Kommune vorgenommen. Im Rahmen der Umlage werden diese Werte aufgrund der umfassenderen Berechnungsgrundlagen und Einflussfaktoren nicht entsprechend auf die Kommunen verteilt. 3. Finanzierung Die Durchführung des TaxiBusses im Kreis Euskirchen kostete im Jahr 2006 insgesamt 974.169,36 Euro. Dieser Wert setzt sich wie folgt zusammen: Betriebskosten TaxiBus-Verkehr 944.258,48 Euro zzgl. Dispositionskosten TaxiBus + 133.606,98 Euro abzgl. Einnahmen TaxiBus-Zuschlag - 103.696.10 Euro Gesamt 974.169,36 Euro Die Gesamtkosten des TaxiBusses 2006 liegen um 187.432,64 Euro unter dem Vorjahreswert von 2005. Dies hängt einerseits mit der höheren Einnahmesituation aufgrund des TaxiBus-Zuschlags und andererseits mit der geringeren Fahrgast- und Fahrtenzahl sowie der erbrachten Kilometerleistung zusammen. 3 b) Sachstand TaxiBus-Zuschlag Sowohl der VRS als auch die Bezirksregierung Köln hatten Ende letzten Jahres der Fortführung des seit dem 01.01.2006 eingerichteten TaxiBus-Zuschlags für ein weiteres Jahr, also 2007, zugestimmt. Für eine langfristige Etablierung des TaxiBus-Zuschlags bzw. eine Fortführung des TaxiBusZuschlags über das Jahr 2007 hinaus muss dem VRS bis zum 30.06.2007 ein belastbarer Erfahrungsbericht vorgelegt werden. Die nachfolgenden Ausführungen sollen Grundlage dieses Erfahrungsberichtes sein. 1. Einführung des TaxiBus und des TaxiBus-Zuschlags im Kreis Euskirchen Am 07. Januar 2002 wurde der TaxiBus auf 21 Linien im Kreis Euskirchen eingeführt. Seit 2002 wurden vor allem zum Fahrplanwechsel im Dezember 2003 wesentliche Angebotsergänzungen umgesetzt sowie im Jahr 2006 weitere Linien eingerichtet. Die Nachfragezahlen stiegen seit der Einführung des TaxiBusses bis zum Jahr 2005 stetig an. Der TaxiBus im Kreis Euskirchen ist somit ein Erfolgskonzept. Als nachfrageorientierte Bedienungsform erzeugt der TaxiBus nur dann Kosten, wenn das System nachgefragt wird, so dass bei hoher Nachfrage auch die Kosten für die betriebliche Durchführung entsprechend steigen. Die Einnahmen, die dem TaxiBus direkt zugeschieden werden könnten, hierzu zählen lediglich anteilig die Bareinnahmen, die im Taxifahrzeug generiert werden, decken gerade knapp 5% der Kosten. Das verbleibende Defizit des Systems wird über den Kreis Euskirchen bzw. über eine differenzierte ÖPNV-Umlage durch die kreisangehörigen Kommunen finanziert. Aufgrund der prekären Haushaltssituation der Kommunen begannen bereits 2005 erste Diskussionen, wie das Defizit des TaxiBusses reduziert werden könnte. Neben Angebotskürzungen wurden Einnahmesteigerungen in Form eines Zuschlags thematisiert. Im Ergebnis sprachen sich die entscheidenden Gremien im Jahr 2006 für die Beibehaltung des TaxiBus-Zuschlags im Jahr 2007 und darüber hinaus aus. Auf dieser Basis wurde der TaxiBus-Zuschlag in Höhe von 1 Euro je Erwachsenen und Fahrt (0,50 Euro je Kind und Fahrt) im Jahr 2007 fortgeführt. Schwerbehinderte sind vom Zuschlag entbunden. Schüler, die neben der TaxiBus-Fahrt keine andere ÖPNV-Alternative für Fahrten zur/ab der Schule haben, erhalten den TaxiBus-Zuschlag auf Antrag vom Schulträger erstattet. 2. Untersuchung der Nachfragedaten des TaxiBus-Verkehrs für die Jahre 2005 und 2006 In den nachfolgenden Nachfragedaten sind nur die Ergebnisse der TaxiBus-Linien der RVK enthalten, da für die in 2006 neu eingerichteten Linien von Firma Bank-Reisen und Firma SchäferReisen keine Vergleichswerte für das Jahr 2005 vorliegen. In Tabelle 1 ist die Entwicklung der Fahrgastnachfrage im Vergleich der Jahre 2005 und 2006 dargestellt. In Abbildung 1 sind diese Werte graphisch dargestellt, zusätzlich wurden die Nachfragezahlen des ersten Quartals 2007 aufgenommen. Tab. 1: Entwicklung der Fahrgastzahlen 2005/2006 Monat Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Gesamt 2005 14.207 13.261 14.163 15.118 13.127 14.486 11.581 12.948 16.838 14.713 16.867 15.861 173.170 2006Veränd. in % 14.303 0,7 12.082 -8,9 14.972 5,7 11.104 -26,6 12.316 -6,2 11.208 -22,6 9.333 -19,4 12.339 -4,7 12.648 -24,9 11.394 -22,6 12.479 -26,0 10.816 -31,8 144994 -16,3 Abb. 1: Fahrgastnachfrage 2005/2006 sowie 1. Quartal 2007 4 18.000 16.000 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun 2005 Jul 2006 Aug Sep Okt Nov Dez 2007 Im ersten Quartal 2006 erzeugte der TaxiBus-Zuschlag kaum Nachfragerückgänge im TaxiBus. Der Fahrgastverlust im Vergleich der beiden ersten Quartale lag bei 0,7%. Ab April zeichnete sich dann ein Fahrgastrückgang ab, der außer in den Monaten Mai, August und Dezember zwischen 22 und 26% betrug. Im Dezember wurde der höchste Fahrgastrückgang im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 32% verzeichnet. Die von Oktober bis Dezember stetige Steigerung der Fahrgastreduzierung setzt sich nicht ins Jahr 2007 fort. Im ersten Quartal 2007 wurden insgesamt 36.809 Personen mit 19.181 Fahrten im TaxiBus befördert. Im Vergleich zum ersten Quartal 2006 ist dies ein Rückgang der Fahrgäste um 11%, im Vergleich zum ersten Quartal 2005 11,5%. Die Fahrgastzahl scheint sich auf ein Niveau von durchschnittlich 12.000 beförderten Personen im TaxiBus einzupendeln, während dies im Jahr 2005 ohne TaxiBus-Zuschlag durchschnittlich ca. 14.500 Personen waren. In Tabelle 2 sind die Leistungskennzahlen des TaxiBusses für die Jahre 2005-2006 dargestellt. Tab. 2: TaxiBus-Entwicklung 2005 und 2006 VerändeVerände- BesetVerändeJahr Fahrgäste rung in % Fahrten rung in % zung KM-Leistung rung in % Zuschuss 2005 173.170 83.950 2,06 1.003.719 1.161.602,00 € 2006 144.994 -16% 75.862 -10% 1,91 892.920 -11% 974.169,36 € Insgesamt wurden in 2006 im Vergleich zu 2005 28.176 Fahrgäste (-16%) weniger befördert 8.088 Fahrten (-10%) und 110.799 Kilometer (-11%) weniger erbracht sowie 187.432,64 Euro (-16%) geringere Kosten produziert. Diese Darstellung entspricht einer Reduzierung der Fahrgastnachfrage von 93 Personen und 27 Fahrten pro Betriebstag. Aufgrund der höheren Fahrgastreduzierung im Vergleich zur Fahrtenreduzierung verringerte sich die durchschnittliche Besetzung pro Fahrt um 0,15 Personen (-7%). In Abbildung 2 ist die Fahrgastzahl nach Startzeiten im Vergleich der Jahre 2005 und 2006 dargestellt. Seit der Einführung des TaxiBus-Zuschlags im Januar 2006 liegt die Nachfrage insgesamt unterhalb der Werte von 2005. Bezogen auf verschiedene Fahrgastgruppen besteht jedoch eine differenzierte Entwicklung (vgl. Punkt 3). 5 Insbesondere die Fahrgastzahl zwischen 05.59 Uhr und 06.59 Uhr ist auf dem Niveau des Jahres 2005 verblieben. Die Fahrgastzahl in der Stundengruppe zwischen 07.00 Uhr und 08.59 Uhr verzeichnete relativ geringe Rückgänge im Vergleich zu den übrigen Stundengruppen. Abb. 2: Fahrgäste nach Startzeiten 2005 und 2006 Fahrgäste nach Startzeiten 2005 -19:59 -18:59 -17:59 -16:59 -15:59 -14:59 -13:59 -12:59 -11:59 -10:59 -09:59 -08:59 -07:59 -06:59 -05:59 20.000 18.000 16.000 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 2006 3. Ticketnutzung 2005 und 2006 Um eine bessere Aussage über das Fahrgastverhalten mit Einführung des TaxiBus-Zuschlags zu erhalten, wurde die Ticketnutzung für die Jahre 2005 und 2006 detailliert ausgewertet. Die einzelnen Anteile der Tickets können der Tabelle 3 entnommen werden. Tab. 3: Ticketnutzung 2005/2006 Ticketnutzung SchülerTicket/SchülerJahresTicket JuniorTicket Erwachsene Kinder 4er-Ticket TagesTicket 5 Pers. TagesTicket 1 Pers. Schwerbehinderte Karte vorhanden (Zeittickets) Gesamt 2005 34.740 12.702 35.475 3.637 4.848 261 8 8.136 73.363 173.170 Anteile 2006 20,06% 22.493 7,33% 6.903 20,49% 27.844 2,10% 3.324 2,80% 4.346 0,15% 153 0,01% 22 4,70% 8.331 42,36% 71.578 100% 144.994 Anteile Veränderung absolut Veränderung in % 15,51% -12.247 -35,3% 4,76% -5.799 -45,6% 19,20% -7.631 -21,5% 2,29% -313 -8,6% 3,00% -502 -10,3% 0,11% -108 -41,4% 0,01% 14 +175,0% 5,75% 195 +2,4% 49,37% -1.785 -2,4% 100% -28.176 -16,3% Die Fahrgäste, die im Jahr 2006 bereits ein Ticket bei Beginn der Fahrt besaßen (Zeitkarteninhaber und Schwerbehinderte), umfassen mit insgesamt 55% den größten Anteil. Diejenigen, die ein EinzelTicket im Taxi kaufen oder ein TagesTicket haben, ergeben einen Anteil von 25%. Die Schülerfahrkarten (SchülerJahresTicket, SchülerTicket und JuniorTicket) im TaxiBus beliefen sich auf insgesamt 20%. Seit der Einführung des TaxiBus-Zuschlags im Januar 2006 hat sich die Ticketnutzung im Vergleich zum Vorjahr verändert. Die Fahrgastzahl ist im Vergleich zu 2005 um insgesamt knapp 30.000 Fahrgäste zurück gegangen. Von diesen 30.000 Fahrgästen entfielen 64% auf die Nutzung von Schülerkarten und 30% auf Einzel-, 4er- oder TagesTickets. Der geringste Fahrgastverlust mit nur insgesamt 6% ist bei den Zeitkarteninhabern zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Verringerung der Zeitkarteninhaber bei nur 2,4%. Der Anteil der Schwerbehinderten ist sogar um 2,4% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Schwerbehinderten haben keinen TaxiBus-Zuschlag zu entrichten. 6 Bei allgemeinen Tarifanpassungen ist der Rückgang der Zeitkarteninhaber im gesamten ÖPNV/SPNV-System vergleichsweise gering. Im TaxiBus war aufgrund der täglichen Belastung durch den Zuschlag mit einem höheren Fahrgastverlust für das Teilsegment TaxiBus zu rechnen. Die Zeitkarteninhaber haben bei jeder TaxiBus-Fahrt den Zuschlag zu entrichten, entsprechend hoch ist die monatliche Zusatzbelastung für die Nutzung des ÖPNV. Vor diesem Hintergrund ist der geringe Fahrgastverlust bei den Zeitkarteninhabern beachtlich. Für einen Fahrgast mit Einzelticket der Preisstufe 4 (beispielhaft) beträgt die Preissteigerung durch den TaxiBus-Zuschlag ca. 16%. Für einen Zeitkarteninhaber, der in der gleichen Preisstufe über ein Monatsticket im Abo verfügt, beträgt die Preissteigerung je nach Häufigkeit der TaxiBus-Nutzung zwischen 16% (eine TaxiBus-Fahrt pro Tag) und knapp 33% (2 TaxiBus-Fahrten pro Tag). In Abbildung 3 wurde die Nutzung der verschiedenen Ticketarten nach Startzeiten für das Jahr 2006 zur groben Übersicht zusammengefasst. Abb. 3: Nutzung der Ticketarten nach Startzeit 2006 Nutzung der Tickets nach Startzeiten 2006 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 -05:59 -06:59 -07:59 -08:59 -09:59 -10:59 -11:59 -12:59 -13:59 -14:59 -15:59 -16:59 -17:59 -18:59 -19:59 Ticket vorhanden Schülerkarten Einzel-/4er/TagesT SchwB Die Schwerbehinderten nutzen den TaxiBus relativ gleichmäßig verteilt über alle Stundengruppen. Eine leicht höhere Nutzung ist im Vormittagsbereich erkennbar. Die Nutzer von Einzel-/4er- und TagesTickets sind hauptsächlich vormittags zwischen 08.00 Uhr und 11.59 Uhr im TaxiBus anzutreffen. Diese nutzen entsprechend der Uhrzeit den TaxiBus anscheinend vorwiegend für Einkaufs- und Versorgungsverkehre. Der Tagesverlauf der Schüler weist eine deutliche Spitze in der Stundengruppe 15.00 Uhr bis 15.59 Uhr aus. Ansonsten wird der TaxiBus vorwiegend, wie zu erwarten, am Nachmittag genutzt. Die Zeitkarteninhaber nutzen den TaxiBus relativ gleichmäßig über den Tag verteilt. Deutliche Spitzen werden am Nachmittag zwischen 15.00 Uhr und 17.59 Uhr erreicht. Eine für Berufspendler deutliche Spitze am Vormittag fehlt. Dies liegt vor allem darin begründet, dass morgens aufgrund der Schülerverkehre weitaus mehr Linienfahrten bestehen, die durch die Berufspendler genutzt werden können, während nachmittags fast ausschließlich eine TaxiBus-Bedienung erfolgt. Im Vergleich zu den anderen Fahrgastgruppen ist die Nutzung durch Zeitkarteninhaber auch zwischen 06.00 Uhr und 08.59 Uhr sehr hoch. Die Nutzung nach Startzeiten wurde auch für die einzelnen Fahrgastgruppen im Vergleich der Jahre 2005 und 2006 durchgeführt. Bei den Nutzern der Einzel-/4er- und TagesTickets haben sich 7 abgesehen vom geringeren Niveau keine wesentlichen Änderungen in der Nutzung im Tagesverlauf ergeben. Gleiches gilt für die Schwerbehinderten. Die Nutzung des TaxiBusses durch Schüler ist zwischen 2005 und 2006 am stärksten zurück gegangen. Insgesamt ist die Verteilung der TaxiBus-Nutzung durch die Schüler im Tagesverlauf in 2006 im Vergleich zu 2005 gleich geblieben, nur auf einem geringeren Niveau. Teilweise hat sich die Nutzung je Stundengruppe fast halbiert. Die stärkste Reduzierung ist in der Stundengruppe zwischen 07.00 Uhr und 07.59 Uhr mit einem Rückgang von 70% zu verzeichnen. Die Nutzung des TaxiBusses durch Zeitkarteninhaber zeigt eine etwas differenziertere Entwicklung. Insbesondere in der Stundengruppe zwischen 06.00 Uhr und 08.59 Uhr liegt die Nutzung des TaxiBusses durch die Zeitkarteninhaber in 2006 über dem Wert von 2005. Somit stellte der TaxiBusZuschlag insbesondere für die Berufspendler, die auch den weiterführenden ÖPNV/SPNV nutzen, kein Zugangshemmnis für die ÖPNV-Nutzung dar, obwohl sich gerade für diesen Personenkreis die Nutzung des ÖPNV bezogen auf ein Jahr stark verteuert hat. Zwischen 09.00 Uhr und 09.59 Uhr ist die Nutzung durch Zeitkarteninhaber vergleichsweise stark zurückgegangen, dafür wurde die Nachfragespitze für die Stundengruppe 15.00 Uhr bis 16.59 Uhr aus 2005 in 2006 noch übertroffen. 4. Finanzierung des TaxiBus-Angebotes Der TaxiBus im Kreis Euskirchen kann nicht kostendeckend betrieben werden. Der Kreis Euskirchen trägt das Defizit der TaxiBus-Linien der RVK. Der Zuschussbedarf setzt sich zusammen aus den Betriebskosten des TaxiBus-Verkehrs zzgl. der Kosten für die Disposition abzgl. der Einnahmen durch den TaxiBus-Zuschlag. Die zusätzliche Einnahme aufgrund des TaxiBus-Zuschlags betrug netto pro Fahrgast 72 Cent. Rechnet man die Schwerbehinderten heraus, ergibt sich eine Einnahme von durchschnittlich 76 Cent netto pro Fahrgast. Der entsprechende Bruttobetrag liegt bei ca. 81 Cent pro Fahrgast. Der Zuschussbedarf wurde in Tabelle 4 auf die Kennzahlen Zuschuss pro Fahrgast, pro Fahrt und pro Kilometer umgerechnet. Tab. 4: Entwicklung des Zuschussbedarfs pro Fahrgast, Fahrt und Kilometer Jahr 2005 2006 Zuschuss Zuschuss Zuschuss pro FG pro Fahrt pro KM 6,71 € 13,84 € 1,16 € 6,72 € 12,84 € 1,09 € Während der Zuschussbedarf pro Fahrgast um 1 Cent aufgrund des etwas geringeren Besetzungsgrades angestiegen ist, reduzierte sich der Zuschussbedarf pro Fahrt um 1 Euro und pro Kilometer um 7 Cent im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspricht einer Kostenreduzierung von 6% pro Kilometer. 5. Befragung ausgewählter Zielgruppen Über ein Gutachterbüro wurde Anfang Mai bis Ende Juni 2006 eine Befragung der Fahrgäste und Beschwerdenden zum TaxiBus-Zuschlag durchgeführt. Die Befragten wurden dabei bei der Fahrtanmeldung über die Dispositionszentrale, über die Datenbank der Dauerbuchungen, über einen Presseaufruf, über die Auftragsunternehmen und über eine Beschwerdedatenbank rekrutiert. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass durch den TaxiBus-Zuschlag 23% der Befragten (insgesamt 339 Personen) seltener als vorher, 74% so wie früher und 3% häufiger den TaxiBus nutzen als vor der Einführung des Zuschlags. Die Befragten wurden weiterhin vor folgende Wahl gestellt: Wenn Geld gespart werden müsste, könnte man entweder TaxiBus-Fahrten streichen oder den Zuschlag erheben. Wie würden Sie 8 entscheiden? Hier entschieden sich 13% für weniger Fahrten, 15% gaben keine Antwort und 72% würden den Zuschlag erheben. 6. „Alternative: Angebotsreduzierung“ Da die Kommunen des Kreises Euskirchen das ÖPNV-Angebot des Kreises über die differenzierte ÖPNV-Umlage finanzieren und der finanzielle Spielraum der Kommunen stark reduziert wurde, wurde in 2006 alternativ zur Beibehaltung des TaxiBus-Zuschlags erneut eine Angebotsreduzierung des TaxiBusses von einem Stundentakt zu einem Zweistundentakt untersucht und diskutiert, um hierüber das Defizit des ÖPNV zu senken. Die Umsetzung eines Zweistundentaktes hätte nach Einschätzung von Experten eine Einsparung von ca. 150.000 Euro pro Jahr zur Folge, bei einem um die Hälfte verringerten Angebot. Von einer Reduzierung des Angebotes wären entsprechend der bisherigen Nachfrage knapp die Hälfte der Fahrgäste betroffen. Inwieweit sich diese Fahrgäste auf die verbleibenden Fahrten aufteilen würden, ist nicht abschätzbar. Durch den TaxiBus-Zuschlag konnte das Defizit des TaxiBusses im Vergleich zum Vorjahr in 2006 um knapp 187.500 Euro reduziert werden, bei gleichbleibend gutem Angebot im Stundentakt. Der TaxiBus-Zuschlag hat somit einen höheren Einspareffekt und einen geringeren Fahrgastverlust (16%) erbracht, als die Prognosen der Umsetzung eines Zweistundentaktes vermuten lassen. Insbesondere die Berufspendler und Zeitkarteninhaber wären von einer Reduzierung des Angebotes betroffen, da diese Personengruppe wenig bzw. gar nicht flexibel im Bezug auf die Fahrtennutzung ist. Schüler, Rentner und Personen, die den TaxiBus für Freizeitzwecke oder Einkaufs- und Versorgungsfahrten nutzen, können flexibler auf eine Veränderung des Taktes reagieren. Gemäß TaxiBus-Statistik beträgt der Anteil der Zeitkarteninhaber („Ticket vorhanden“) knapp 50% aller Fahrgäste. Dies ist die größte Gruppe, neben den Gelegenheitskunden und den Schülern. Diese Personengruppe hatte in 2006, obwohl diese die größte Verteuerung der TaxiBus-Nutzung tragen muss, den geringsten Fahrgastverlust sowohl prozentual als auch absolut im Vergleich mit den anderen Fahrgast- bzw. Ticketgruppen zu verzeichnen. Insbesondere die Entwicklung der Nachfrage der Zeitkarteninhaber in den Morgenstunden spricht gegen eine Verringerung des Angebotes als Alternative zum TaxiBus-Zuschlag, da in diesen Stundengruppen im Vergleich zu 2005 sogar Fahrgastzuwächse zu verzeichnen waren. Gleiches gilt für die nachmittägliche Stundengruppe wie bereits oben aufgezeigt. 7. Zusammenfassung/Empfehlung Aus der oben ausgeführten Darstellung ergibt sich folgende Abwägung: Pro TaxiBus-Zuschlag - Die Fahrgäste bevorzugen den TaxiBus-Zuschlag vor einer Angebotsreduzierung. Eine Angebotsreduzierung wäre aufgrund des hohen TaxiBus-Defizits und der prekären Haushaltssituation der Kommunen die einzige wirtschaftlich sinnvolle Alternative. - Insbesondere die Zahl der Zeitkarteninhaber hat sich kaum reduziert. Bei einer Angebotsreduzierung wäre diese Gruppe besonders betroffen, da diese kaum flexibel auf geänderte Fahrtzeiten reagieren kann. In diesem Fall wären ggf. Einnahmeverluste im gesamten ÖPNV zu verzeichnen, da der TaxiBus als Zu-/Abbringer zum weiterführenden ÖPNV/SPNV nicht mehr genutzt werden kann und somit ggf. gänzlich auf die Nutzung des ÖPNV verzichtet wird. - Der Kostendeckungsgrad im TaxiBus wird durch den Zuschlag und die höhere Einnahmesituation erhöht sowie das Defizit verringert. Hierdurch kann mittelfristig die Angebotsqualität im Stundentakt im TaxiBus gesichert werden. 9 - In den Jahren seit Einführung des TaxiBus-Zuschlags bestand Grund zur Annahme, dass Schüler teilweise anstatt mit dem für sie vorgesehenen Schulbus zu fahren, einige Wartezeit in Kauf nahmen, um dann mit dem TaxiBus zu fahren. Hierdurch waren die Schulbusse weniger ausgelastet und im TaxiBus entstanden vsl. Zusatzkosten. Durch den TaxiBusZuschlag hat der Anteil der Schüler stark abgenommen. Diese Entwicklung zeigt entweder, dass die Schüler nun mit dem Schulbus fahren oder die Schüler anderweitige Fahrmöglichkeiten nutzen. Contra TaxiBus-Zuschlag: - Fahrgastverlust von 16% - Verteuerung des TaxiBusses für Fahrgäste Aufgrund dieser Abwägungen und der bereits ausgeführten Entwicklung des TaxiBusses durch die Einführung des TaxiBus-Zuschlags, empfiehlt die Verwaltung die Beibehaltung des TaxiBusZuschlags über das Jahr 2007 hinaus. gez. I. V. Poth Landrat Geschäftsbereichsleiter/in: Abteilungsleiter/in: Sachbearbeiter/in: Kreistagsbüro: ___________________ (Unterschrift) ___________________ (Unterschrift) ___________________ (Unterschrift) ___________________ (Unterschrift)