Daten
Kommune
Bedburg
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26 kB
Erstellt
09.07.09, 02:28
Aktualisiert
09.07.09, 02:28
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT BEDBURG
Zu TOP:
Drucksache: WP7-710/2006
Sitzungsteil
Fachbereich I
Öffentlich
Az.:
Nicht öffentlich
X
Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Ausschuss für Struktur und
Stadtentwicklung
Bemerkungen:
07.11.2006
Betreff:
Regionale 2010
hier: Beschluss über die weitere Vorgehensweise auf der Grundlage der gemeinsamen Sitzung
der Fachausschüsse vom 28.09.2006
Beschlussvorschlag:
Im Rahmen der weiteren Abwicklung des Projektes Regionale 2010 fasst der Ausschuss für
Struktur und Stadtentwicklung der Stadt Bedburg im Anschluss an die gemeinsame politische
Beratung zur Regionale 2010 am 28.09.2006 auf Schloß Bedburg folgende Beschlüsse:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, Regelungen für einen Planungsverband : terra Nova für die
Städte Bergheim, Bedburg, die Gemeinde Elsdorf und den Rhein-Erft-Kreis auszuarbeiten
und einen Maßnahmenplan zu entwickeln.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit dem Rhein-Erft-Kreis und den
benachbarten Kommunen einen abgestimmten Antrag an das Land NRW auf Änderung
des LEP NRW hinsichtlich der Rücknahme der Bindung als Bereich für flächenintensive
Großvorhaben zur Beschlussfassung vorzubereiten. Der Antrag ist zur Beschlussfassung
vorzulegen.
3. Die Verwaltung wird gebeten, in Abstimmung mit den benachbarten Kommunen und dem
Rhein-Erft-Kreis sowie unter Beteiligung der Regionale 2010 Agentur, die Zusammenarbeit
mit RWE Power über eine entsprechende Vereinbarung zu regeln.
Beratungsergebnis:
Gremium:
Einstimmig:
Bemerkungen:
Sitzung am:
Mit Stimmenmehrheit:
Ja
Nein
Enthaltung Laut Beschlussvorschlag
Abweichender
Beschluss
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 2
Begründung:
Die Städte Bedburg und Bergheim betreiben gemeinsam mit der Gemeinde Elsdorf und unterstützt
durch den Rhein-Erft-Kreis das Projekt :terra nova.
Im Rahmen des Projektes wollen die in den aktuell und am stärksten von den durch den
Braunkohlenabbau verursachten Veränderungen betroffenen Kommunen des Nordkreises
zusammen mit dem Bergbau- und Energieunternehmen RWE Power die Einzigartigkeit der
dramatischen Landschaftseingriffe und -veränderungen thematisieren und zugleich die gewaltigen
Eingriffe öffentlichkeitswirksam präsentieren und Chancen für die Zukunftsentwicklung in
interkommunaler Zusammenarbeit ausarbeiten. Die vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen
bei Kohleverarbeitung und Verstromung sollen bei dem durch Auslaufen der Braunkohleförderung
absehbaren Strukturwandel in der Region gehalten und zukunftsorientiert umgesetzt werden.
Bestandteil des Projektes ist neben der Thematisierung der durch die Braunkohle verursachten
landschaftlichen und strukturellen Veränderungen die Entwicklung eines zukunftweisenden
interkommunalen Gewerbegebietes auf der bisherigen landesplanerisch für flächenintensive
Großvorhaben reservierten Fläche an der A 61 und die Herstellung einer Grünvernetzung
insbesondere im Bereich der rekultivierten Flächen auf der Ville. Für die durch den Bergbau in der
Landschaft entstandenen Strukturen, wie Bandanlage soll eine sinnvolle Nachfolgenutzung
gefunden werden.
Das Unternehmen RWE Power, welches wesentlich für die Strukturveränderungen verantwortlich
ist, war bisher eng eingebunden und soll als Partner beteiligt werden.
Am 28.09.2006 hat auf Schloß Bedburg die erste gemeinsame Sitzung der Fachausschüsse der 3
Kommunen und des Rhein-Erft-Kreises stattgefunden.
: terra nova soll Projekt der Regionale 2010 werden. Dabei sind sowohl das Themenfeld „Gärten
der Technik“ als auch das Themenfeld „:grün“ berührt. Der Leiter der Regionale 2010 Agentur,
Herr Dr. Molitor, hat in der o.g. Sitzung zu diesen Themen berichtet.
In einem Workshop am 08. und 09.03.06 in der Stadt Bergheim wurde unter Beteiligung
internationaler Experten eine Ideensammlung durchgeführt. Das Ergebnisprotokoll ist in der
Anlage beigefügt. Es zeigt auf, dass die Bürgermeisterin und Bürgermeister und der Landrat das
Zukunftsprojekt :terra nova für die Befassung in den politischen Gremien vorbereitet haben.
Ziel ist es, die Regionalförderung in eine über die Stadtgebietsgrenzen hinweg und nachhaltig
auch arbeitsplatzwirksame Gesamtplanungsmaßnahme einzubinden; diese Entwicklung wird unter
Einbeziehung aller energietechnisch, landwirtschaftlich und landschaftlichen Ressourcen eine
neue, einzigartige Wirtschaftsregion schaffen, wenn die Nutzung fossiler Energieträger beendet ist.
Die über Jahrhunderte gewachsene Energiekompetenz der Region ermöglicht so eine Verzahnung
von Wissenschaft, Technik und Handwerk, wobei Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert und
auch neu geschaffen werden können.
Die Herausforderung für die künftige Planung und Gestaltung ist es, aus den landschaftlichen und
thematischen Qualitäten einen Verbund in Gestalt einer lebendigen Natur- und Kulturlandschaft in
der Region zu entwickeln.
In diesem Sinne gilt es auch, den :terra nova-Raum entsprechend seiner Eigenart, seiner
Alleinstellungsmerkmale und unverwechselbaren Qualitäten weiterzuentwickeln.
Auf dem Weg zu einem Entwicklungskonzept und zur Qualifizierung als förderwürdiges A-Projekt
der Regionale 2010 sind in Abstimmung mit der Regionale 2010-Agentur die folgenden nächsten
Schritte vorgesehen.
STADT BEDBURG
•
•
Sitzungsvorlage
Seite: 3
Gutachten zum :terra nova-Projektansatz
Erstellen eines Gutachtens durch ein Planungsbüro, das bestehende Dokumentationen und
Fachgutachten / Wander- und Erlebniswege / besondere Orte, an denen das Thema
Energie[wirtschaft] erlebbar ist, zusammenfasst und auf ein gemeinsames Ziel hin orientiert. In
dieses Gutachten sollen bestehende Projektideen und -ansätze und die Ergebnisse der
Expertenwerkstatt :terra nova vom März 2006 einbezogen und weiterentwickelt werden.
Sommerakademie :terra nova
Durchführung einer Sommerakademie :terra nova im Herbst 2006, bestehend aus
einem 4-tägigen studentischen Entwurfs-Workshop der Fachrichtungen Stadtplanung und
Freiraumplanung in Kooperation mit dem Institut für Gartenkunst und Landschaftskultur [Prof.
Wachten] und mehreren Universitäten zur Aufgabenstellung, städtebaulich-freiraumplanerische
Konzepte, Vorstellungsmodelle und ausdrucksstarke Bilder für den :terra nova-Raum zu
erarbeiten. Hierzu wurde in der gemeinsamen Sitzung am 28.09.2006 berichtet.
•
Expertenrunde
mit Wissenschaft, Landwirtschaft, Industrie und Planern zur Vorbereitung / Initiierung von
landschaftsprägenden Pilot-Projekten der Land- und Energiewirtschaft im Kontext :terra nova
[Energie-Akademie Rhein-Erft]
•
Ausführliche Vorstellung des Projektstandes vor den politischen Gremien des Kreises
und der drei Kommunen in der Sitzung vom 28.09.2006
•
Zusammenfassung
und
Dokumentation
der
Ergebnisse
im
Sinne
einer
"Gesamtperspektive :terra nova"
Eine solche Gesamtperspektive sollte Ende 2006 / Anfang 2007 in den politischen Gremien im
Sinne eines Memorandums beschlossen werden
- als Grundlage für eine Kooperationsvereinbarung mit der RWE Power AG und
- belastbare Grundlage für Realisierungswettbewerbe bzw. -werkstätten für ausgewählte
Schwerpunktprojekte.
Nach erfolgreicher Qualifikation als A-Projekt ist die Vorbereitung, Organisation und Durchführung
beispielhafter Pilotmaßnahmen, die frühzeitige Bespielung der Projektstandorte unter Einbezug
der Öffentlichkeit und die etappenweise Umsetzung vorgesehen.
Die vorgenannten Qualifizierungsmaßnahmen werden anteilig durch die beteiligten
Gebietskörperschaften und den Rhein-Erft-Kreis finanziert. Landesmittel werden über die
Regionale-Agentur eingebracht.
Durch die Gründung eines Planungsverbandes aus den Kommunen Bedburg, Bergheim, Elsdorf
und dem Rhein-Erft-Kreis sollen die Voraussetzungen dafür verbessert werden, das Projekt auch
auf der Ebene der öffentlichen Planung vom Landesentwicklungsplan bis hin zum Bebauungsplan
entwickeln zu können.
Die politische Beratung erfolgte in der gemeinsamen Sitzung, die erforderlichen Beschlüsse
müssen jedoch aufgrund der Gemeinde-/Kreisordnung in der jeweiligen Gebietskörperschaft
gefasst werden und sollten zum Jahresende abgeschlossen sein. Die innerhalb der Verwaltungen
abgestimmte weitere Vorgehensweise ist dem Beschlussvorschlag zu entnehmen.
Die in der gemeinsamen Sitzung am 28.09.2006 erfolgten Vorträge sind in der Anlage beigefügt
und ferner im Bürger- und Ratsinformationssystem SD-Office eingepflegt.
STADT BEDBURG
Seite: 4
Sitzungsvorlage
Nach der Beratung in der gemeinsamen Sitzung bat Bürgermeister Koerdt als Sitzungsleiter dieser
ersten gemeinsamen Sitzung dennoch – um gemeinsame Stärke und Einsatz für das Projekt
herauszustellen die Versammlung deklaratorisch dennoch um die Abstimmung zur
Weiterführung des Projektes.
Die vorgeschlagenen weiteren Schritte wurden mit Begeisterung zur Kenntnis genommen,
Einigkeit dokumentiert und der im Beschlussvorschlag aufgeführte Beschlussentwurf einstimmig
gefasst.
Die Verwaltung schlägt daher vor, wie im Beschlussentwurf aufgeführt zu entscheiden.
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren
Haushaltsjahren Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*:
* evtl. gesondertes Beiblatt beifügen
50181 Bedburg, den 10.10.2006
----------------------------------(Schmitz)
----------------------------------(Klütsch)
----------------------------------(Koerdt)
Bearbeiter
Stellv. Fachbereichsleiter
Bürgermeister