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Info GB (Integriertes Gesamtverkehrskonzept hier: Information über den Sachstand)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
73 kB
Erstellt
31.10.07, 18:54
Aktualisiert
31.10.07, 18:54
Info GB (Integriertes Gesamtverkehrskonzept
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Inhalt der Datei

Kreis Euskirchen Der Landrat Datum: Info 29/2002 17.07.2002 Az.: X Öffentliche Sitzung Nichtöffentliche Sitzung Beratungsfolge: Ausschuss für Planung, Umwelt und ÖPNV 04.09.2002 Integriertes Gesamtverkehrskonzept hier: Information über den Sachstand Der Sachstand und die Ergebnisse der Integrierten Gesamtverkehrsplanung für den Kreis Euskirchen beruhen auf den ersten Arbeitskreissitzungen AK 1- „Mobilität, Siedlungsstruktur und Umwelt“ und des AK 2 – „Straßen- und Güterverkehr“. Der Arbeitsstand (Stand Juli 2002) wurde ausführlich vorgestellt und unter Beteiligung der Vertreter der Städte und Gemeinden des Kreises abgestimmt. 1. Arbeitskreis 1- „Mobilität, Siedlungsstruktur und Umwelt“ Als Grundlage der Analyse erfolgte durch den Gutachter eine Auswertung aller relevanten Datenquellen, vor allem der Daten zur Bevölkerungs-, Siedlungs- und Verkehrsentwicklung. Diese wurden aus Statistiken, Auswertung der Flächennutzungspläne (FNP) und des Gebietsentwicklungsplanes (GEP) sowie aus der im Rahmen des Integrierten Verkehrskonzeptes durchgeführten Gemeindebefragung interpretiert. Bevölkerungsentwicklung Der Kreis Euskirchen kann seit langem eine positive Entwicklung bei der Bevölkerung vorweisen, die weniger auf einer erhöhten Geburtenrate, sondern vielmehr auf Wanderungsgewinnen basiert. Diese Tendenz wird voraussichtlich bestehen bleiben, wenn auch in abgeschwächter Form. So geht die Prognose für das Integrierte Gesamtverkehrskonzept NRW bis 2015 von einem Bevölkerungswachstum von 7-8% aus. Nach Auswertung der Planungen zu den Ausweisungen von Baugebieten könnte sogar ein Plus von ca. 12% Bevölkerung Wohnraum im Kreis Euskirchen finden. Vor allem in den bestehenden Siedlungsschwerpunkten und den Kernorten werden weitere Bevölkerungszuwächse zu erwarten sein. Die Entwicklung der Bevölkerung ist eine Stellschraube zur Prognose der Verkehrsentwicklung: Je mehr Bevölkerung, desto mehr Mobilität im Kreis. Gewerbe-/ Beschäftigten-Entwicklung In den letzten 15 Jahren hat die Zahl der Beschäftigten im Kreis Euskirchen einen enormen Aufschwung erfahren. Diese Entwicklung wird sich abschwächen; es ist bis zum Jahre 2015 mit einem Wachstum an Beschäftigten von 10% zu rechnen. Von diesem Wert wird auch im Integrierten Gesamtverkehrskonzept NRW (IGV NRW) ausgegangen. Aber gerade in diesem Bereich sind die Prognosen stark konjunkturabhängig und somit unsicher. Seite - 2 Damit werden die bereitstehenden Flächenpotenziale nicht ausgeschöpft werden. Eine Erhöhung der Beschäftigtenzahlen zieht eine Erhöhung des Personen- und Güterverkehrs nach sich. Entwicklung des Verkehrsaufkommens Die Annahmen zur zukünftigen Verkehrsentwicklung basieren auf der neu ausgewerteten Haushaltsbefragung der KVE bzgl. Wegelänge, Wegehäufigkeit (Mobilitätsrate) und Verkehrsmittelwahl. Ziel der Auswertung ist u.a., die Verlagerungspotenziale von dem MIV auf den Umweltverbund (Fuß, Rad, ÖPNV) zu benennen. Im Durchschnitt unternimmt der Euskirchener pro Tag 3,6 Wege. Das ist ein landesweit gesehen durchschnittlicher Wert. Bezogen auf die Verkehrsmittelwahl können folgende Kernaussagen als Beispiele für die einzelnen Raumtypen getroffen werden: • Der ÖPNV wird vor allem durch Schüler und auf den Achsen, die ein gutes Angebot bieten (vor allem Schienenverkehr), genutzt. Im innerörtlichen Verkehr besitzt der ÖPNV nur in der Stadt Euskirchen aufgrund des guten Stadtbusangebotes eine Bedeutung. • Die Kernorte bilden die Hochburg für die Nahmobilität (Fuß- und Fahrradverkehr). Insbesondere die Nahmobilität ist von der Siedlungsstruktur abhängig: Dort, wo Ziele im Nahbereich (vor allem Einkaufsgelegenheiten) verschwinden, kann es auch keine Nahmobilität mehr geben. Der Fußgängeranteil wird dann bedeutungslos. Die Potenziale für eine Verkehrsverlagerung vom MIV auf den Umweltverbund sind abhängig von den Raumtypen und werden im weiteren untersucht. Es ist zu berücksichtigen, dass ein Drittel der Bevölkerung kein Auto zur Verfügung hat. Diese unmotorisierten Bevölkerungsteile treten häufig als Mitfahrer in Erscheinung. Soweit es sich nicht um erwünschte Mitfahrerverkehre sondern um zusätzliche „Hol- und Bringfahrten“ handelt, sind hier auch im ländlichen Raum die Potenziale des ÖPNV zu suchen. Neben der Auswertung der Haushaltsbefragung wurden Erreichbarkeitsanalysen für die Stadt Euskirchen und die Oberzentren Köln und Aachen durchgeführt. Mit Hilfe dieser Analysen kann die Reisezeit im MIV und im ÖPNV verglichen und Defizite aufgedeckt werden. Dabei ergeben sich nach wie vor für große Teile des Kreises deutliche Defizite. Vorschläge für die Szenarien 1. Suburbanisierung: „Wohnen im Grünen für den Köln-Bonner Raum“ Dieses Szenario geht von einer einseitigen Ausrichtung auf die Wohnsiedlungsentwicklung aus und dies bedeutet: Mehr MIV-Verkehr, aber auch Stärkung der Bahnachsen durch einseitige Ausrichtung des Pendlerverkehrs auf die Ballungskerne. 2. Globalisierung: „Verkehrsdrehscheibe“ Eine Schwerpunktsetzung erfolgt auf verkehrsintensiven gewerbliche Nutzungen und bedeutet: Zunahme des Verkehrsaufwandes sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Es ist nicht davon auszugehen, dass ein Großteil der zukünftigen Beschäftigten auch in unmittelbarer Nähe wohnen wird. Vielmehr wird sowohl die Anzahl der Ein- als auch der Auspendler zunehmen. Es wird weder der ÖPNV noch die Nahmobilität gestärkt. 3. Nachhaltig Wirtschaften: „Eigengewicht stärken“ Durch eine ausgewogene Entwicklung von Wohnen und Arbeiten wird eine erfolgreichere Förderung des ÖPNV und der Nahmobilität ermöglicht. Grundlage für die Szenarien sind: • Ein absoluter Zuwachs an Wegen. • Die Verkehrsmittelwahl ist die Stellschraube für die Verkehrsentwicklung. • Auf einzelnen Achsen werden deutlich MIV-Zuwächse zu verzeichnen sein. Seite - 3 Im Arbeitskreis wurde empfohlen, das Szenario 3 als Zielszenario auszuwählen. Für die Bewertung der Leistungsfähigkeit von Straßen und Verkehrsknoten werden die höheren Werte aus Szenario 1 berücksichtigt. 2. Arbeitskreis 2 „Straßen- und Güterverkehr“ Folgende Ergebnisse wurden aus der Strukturanalyse abgeleitet. Schwerpunkte und Entwicklung des Schwerverkehrs Bezogen auf die Schwerverkehrsstärke bildet sich ein Grundmuster ab: Vor allem die A 1 und die B 51, B 56 und B 266 sowie ihre Zu- und Abbringer weisen eine hohe Schwerverkehrsbelastung sowie die höchsten Steigerungsraten auf. Die Lage der Gewerbegebiete sowie die gewerblichen Entwicklungspotenziale lassen es wahrscheinlich erscheinen, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Bauliche Merkmale des Straßennetzes Das Straßennetz wurde auch nach baulichen Merkmalen erfasst. Regelquerschnitte und Engstellen wurden ähnlich wie Knotenpunktformen und Fahrbahnteiler in ein GIS-System (ArcView) eingebunden. Aufgrund der günstigen Datenlage konnten für die Kreisstraßen noch weitere Merkmale aufgenommen werden. Dies betrifft vor allem den Erneuerungsbedarf sowie Geschwindigkeitsmessungen an Ortsdurchfahrten. Unfallanalyse Auch die Unfälle wurden aus der Unfallsteckkarte in das GIS-System übertragen und nach Unfallkosten sowie nach Unfallhäufigkeiten (Problembereiche werden deutlich ablesbar) bewertet. Hierbei wurden Knoten und Strecken gesondert betrachtet. Bewertung und Analyse Für die Erarbeitung des Verkehrsmodells sind neben der Bestandsaufnahme und Analyse des Status Quo (Null-Variante) auch die Planungen, deren Planungsstand weit fortgeschritten ist (Null+-Variante), von Bedeutung. Diese werden nicht mehr in Frage gestellt. Folgende Bauvorhaben sind Bestandteil der Null+-Variante des Verkehrsmodells: • • • • • • • • OU Weilerswist (L 33n / L 163n) Ringschluss Keltenring in Euskirchen OU Euskirchen Nord / Kuchenheim (B 56n) OU Billig (L 178n) Westumfahrung Flamersheim OU Roggendorf im Zuge der L 266 Durchstich Mühlenberg (B 477) als BÜ-Beseitigung Verlängerung der A 1 mit AS Lommersdorf Näher zu untersuchende Vorhaben lassen sich zum größten Teil zu regional abgrenzbaren Fragestellungen zusammenfassen. Diese werden im Rahmen des Verkehrsmodells einer Umlegungsrechung unterzogen und hinsichtlich ihrer Wirkungen bewertet. Regionale Hauptuntersuchungsvarianten: • Entlastung Weilerswist • Anbindung B 56n an A 4 • Euskirchen Süd • Verbesserte Autobahnanbindung für Bad Münstereifel • Ost-Belgien-Verbindung • Ausbau B 266 und Zubringer Schleidener Tal • Anschluss der A 1 in das Ahrtal Als weitere Einzelfragestellungen sind zusätzlich folgenden Bereiche zu untersuchen: Seite - 4 • • • Verbesserte Anbindung von Bad Münstereifel / Raum Houverath an die A 61 Ortskernentlastung Kall durch die Südspange zwischen L 105 und L 204 Anbindung der K 34 in der Gemeinde Nettersheim an die B 51 sowie weitere kleinere Vorhaben Weitere Vorgehensweise Auf Grundlage der Analyse, der Umlegungsrechnung und des Verkehrsmodells wird im Herbst die Konkretisierung und Ausgestaltung des Konzeptes, der Ziele und Szenarien erfolgen. Ende Oktober bis Anfang Dezember werden folgende Arbeitskreise statt finden: • Straßen und Güterverkehr • Szenarien der Verkehrsentwicklung • Freizeitverkehr und Nahmobilität Im Arbeitskreis Straßen und Güterverkehr können abschließende Ergebnisse zur Analyse der Ortsdurchfahrten und Verkehrsknoten vorgestellt werden. Hinsichtlich der Variantenuntersuchungen ist mit einem Zwischenstand zu rechnen. Hinsichtlich der Szenarien können die Verlagerungspotenziale auf den ÖPNV, den Fahrrad- und Fußgängerverkehr sowie Fahrgemeinschaften dargestellt werden. Im Arbeitskreis Freizeitverkehr und Nahmobilität sollen vor dem Hintergrund des Vorhabens „Fahrradfreundlicher Kreis Euskirchen“ weiterführende Projektideen für den unmotorisierten Verkehr entwickelt werden. Landrat Geschäftsbereichsleiter/in: Abteilungsleiter/in: Sachbearbeiter/in: Kreistagsbüro: (Unterschrift) (Unterschrift) (Unterschrift) (Unterschrift)