Daten
Kommune
Kreuzau
Größe
418 kB
Datum
23.11.2017
Erstellt
05.10.17, 13:05
Aktualisiert
05.10.17, 13:05
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Kreuzau
Verkehrsflächen
050.010.010_04425
Anlage 6 zu VL-Nr. 72/2017
ÜBERÖRTLICHE
PRÜFUNG
Verkehrsflächen der Gemeinde
Kreuzau im Jahr 2017
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Gemeinde Kreuzau
Verkehrsflächen
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INHALTSVERZEICHNIS
Managementübersicht
3
Verkehrsflächen
3
Inhalte, Ziele und Methodik
4
Datenlage in Kreuzau
5
Steuerung
6
Ausgangslage
8
Strukturen
8
Bilanzkennzahlen
8
Erhaltung der Verkehrsflächen
10
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Gemeinde Kreuzau
Verkehrsflächen
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Managementübersicht
Verkehrsflächen
Nachfolgend werden das Analyseergebnis und wesentliche Handlungsempfehlungen aus dem
betrachteten Bereich „Verkehrsflächen der Gemeinde Kreuzau“ zusammengefasst dargestellt:
• Die bereits vorhandene Datenbank sollte zeitnah mit vorhandenen Daten gefüllt werden.
Noch nicht vorhandene, aber notwendige Daten sollten ermittelt werden.
• Um Ansprüche unter Hinweis auf eine unzureichende Wahrnehmung der Verkehrssicherungspflicht abzuwehren, ist die Durchführung regelmäßiger Straßenbegehungen erforderlich. Diese sind zu dokumentieren.
• Die Gemeinde Kreuzau sollte sich zukünftig grundsätzlich mit der Durchführung beitragspflichtiger Maßnahmen (Vollausbau) auseinandersetzten. Beispielhafte Berechnungen in
Kreuzau belegen, dass beitragspflichtige Maßnahmen zu einer deutlich längeren Nutzungsdauer führen und den Gemeindehaushalt entlasten.
• Die geringen Unterhaltungsaufwendungen und die geringe Reinvestitionsquote stellen
erhebliche Risiken für die Haushalte in den zukünftigen Jahren dar.
• Die Gemeinde muss sich darauf einstellen, dass bereits kurzfristig erhebliche finanzielle
Belastungen anfallen, um das Straßenvermögen in einem nutzbaren Zustand zu halten,
bzw. wieder zu bringen.
KIWI-Bewertung
Die gpaNRW bewertet das Handlungsfeld Verkehrsflächen der Gemeinde Kreuzau mit
dem Index 2.
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Inhalte, Ziele und Methodik
Die gpaNRW untersucht in diesem Prüfgebiet wie die Kommunen mit ihren Verkehrsflächen
und dem entsprechenden Vermögen umgehen.
Die Verkehrsfläche definiert sich dabei abschließend aus den folgenden Anlagenbestandteilen:
• Fahrbahnen (Fahrstreifen, Mehrzweckstreifen, Wirtschaftswege, Fußgängerzonen, Busspuren),
• sonstigen Verkehrsflächen (Geh- und Radwege, Radfahrstreifen, Parkstreifen, Parkplätze, Parkbuchten, Busbuchten, Plätze, Trennstreifen und Inseln (befestigt)) und
• sonstigen Anlagenteilen (Bankette, Gräben/Mulden, Durchlässe, Regenwasserkanäle
(nur Straßenentwässerung), Straßenabläufe, Markierung, Poller, Schutzplanken).
Ziel der gpaNRW ist es, auf Steuerungs- und Optimierungspotenziale hinzuweisen und Risiken
für den Haushalt und den Zustand der Verkehrsflächen aufzuzeigen. Die Darstellung der Kennzahlen zu den Verkehrsflächen schafft Transparenz und sensibilisiert die Kommunen für einen
bewussten und zielgerichteten Umgang mit ihrem Verkehrsflächenvermögen.
Dazu untersucht die gpaNRW zunächst die Steuerung der Erhaltung der Verkehrsflächen. Die
örtlichen Strukturen und die Bilanzkennzahlen bilden die Ausgangslage für die nachfolgende
Analyse der einzelnen Einflussfaktoren auf die Erhaltung der Verkehrsflächen. Die drei wesentlichen Einflussfaktoren Alter, Unterhaltung und Reinvestitionen analysiert die gpaNRW dazu
einzeln wie auch in ihrer Wirkung miteinander.
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Verkehrsflächen
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Datenlage in Kreuzau
Im Rahmen der NKF-Erfassung 2008/2009 wurden alle Straßenflächen detailliert erfasst und
eine Zuordnung in fünf Zustandsklassen vorgenommen. Die damalige Auswertung hat der
gpaNRW vorgelegen. Die Flächendaten befinden sich noch in einer Excel-Datei und weiteren
Arbeitsdateien. Eine Straßendatenbank ist bereits vorhanden. Die Daten sind aber noch nicht
überführt worden.
Es ist nicht sicher, ob die Ersterfassung von 2008/2009 in allen Fällen aktualisiert wurde. Die
Überprüfungen laufen derzeit noch. In diesem Zusammenhang wird auch eine neue Zuordnung
in die fünf Zustandsklassen vorgenommen.
Die Schnittstelle von der Straßenflächensoftware zur Anlagenbuchhaltung muss noch beschrieben und eingerichtet werden.
Die Kosten- und Leistungsrechnung für die Leistungen des Bauhofs wird zurzeit noch optimiert.
Für Prüfung ist diese Frage nicht bedeutsam, weil in Kreuzau 99 Prozent aller Unterhaltungsaufwendungen an Fachfirmen vergeben werden.
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Steuerung
Organisation
Die gpaNRW analysiert die Organisation und Steuerung anhand eines strukturierten Fragebogens. In mehreren umfangreichen Erörterungsterminen sollte erkannt werden, ob und inwieweit
die Gemeinde Kreuzau ihre Verkehrsflächen und deren Bewirtschaftung effizient steuert.
Die Produktverantwortung für die Verkehrsflächen befindet sich in Kreuzau in der Abteilung 2.2
„Kommunale Dienste“. In dieser Organisationseinheit befinden sich auch die Bereiche Planung,
Bau und Unterhaltung.
Straßendatenbank
Eine Straßenbank bildet die entscheidende Voraussetzung für ein funktionierendes und systematisches Erhaltungsmanagement. Daher kann das Management auch nur so gut und detailliert sein wie die in der Datenbank eingepflegten Daten. Die Gemeinde Kreuzau hat bereits eine
Straßen-Datenbank-Software beschafft. Diese ist aber noch nicht mit Daten gefüllt. Im Rahmen
der NKF-Erfassung 2008/2009 wurden alle Straßenflächen erfasst und eine Zuordnung in fünf
Zustandsklassen vorgenommen. Die Flächendaten befinden sich noch in einer Excel-Datei.
Neue Straßenflächen wurden seit der NKF-Erfassung hier eingepflegt. Allerdings wurden nur
Straßenlängen und keine Straßenflächen erfasst. Diese sind aber die notwendige Grundlage für
eine effektive Straßenunterhaltung sowie die Grundlage eines Straßenmanagement-Systems.
Es erfolgt keine systematische Zustandserfassung der Straßen. Kenntnisse, die für die aktuelle
Aufgabenerledigung benötigt werden, stammen aus visuelle Erfassungen als „Zufallskenntnisse“ und aufgrund von Bürgermitteilungen. Auf dieser Grundlage werden jährlich die Haushaltsansätze gebildet.
Bisher erfolgt keine systematische Kontrolle in Bezug auf die Sicherstellung von möglichen
Gewährleistungsansprüchen. Zumindest kurz vor Ablauf einer Gewährleistung wäre eine Begutachtung notwendig.
Das Erhaltungsmanagement umfasst noch kein Aufbruchmanagement sowie die Erfassung von
Neubaumaßnahmen und Baumaßnahmen Dritter. Es wurde in den Gesprächen aber versichert,
dass auch ohne besondere Vorgaben aufgrund der Übersichtlichkeit in einer kleinen Kommune
alle notwendigen Abstimmungen mit Dritten erfolgen.
Das bereits vorhandene, aber noch nicht in Betrieb befindliche Straßenbanksystem verfügt nicht
über eine Schnittstelle zur Anlagenbuchhaltung. Diese müsste noch beschrieben und eingerichtet werden.
Empfehlung
Die bereits vorhandene Datenbank sollte zeitnah mit vorhandenen Daten gefüllt werden.
Noch nicht vorhandene notwendige Daten sollten ermittelt werden.
Folgende Informationen sollten für eine systematische Straßenunterhaltung in der Datenbank
hinterlegt sein:
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• Leitdaten (Straßenbezeichnung, Verwaltungsdaten),
• Funktionsdaten (funktionale Klassifizierung, z.B. Hauptverkehrsstraße, Anliegerstraße),
• Querschnittsdaten (Anordnung und Abmessung der Verkehrsflächen),
• Aufbaudaten (Anordnung, Arten, Dicke und Einbaujahr aller Befestigungsschichten; mindestens Bauweise und Bauklasse),
• Zustandsdaten (Zustandswert, kennzeichnet den baulichen Zustand),
• Erhaltungsdaten (Art, Umfang und Jahr der letzten Maßnahme bezogen auf Instandsetzung, Erneuerung und Unterhaltung),
• Verkehrsdaten (Verkehrsbelastungen und Verkehrsprognosen),
• Inventardaten (z.B. Beschilderung, Straßenbeleuchtung, Lichtsignalanlagen, Leit- und
Schutzeinrichtungen, etc.),
• Terminüberwachung (Sicherstellung von Gewährleistungsansprüchen rechtzeitig vor Ablauf der Gewährleistungsfristen) usw..
Straßenbegehungen
Die Versicherer fordern, dass zur Gewährleistung der dauernden Verkehrssicherheit regelmäßig Straßenbegehungen durchgeführt und dokumentiert werden. Das geschieht bisher in Kreuzau nicht. Der Fachbereich hat zuletzt 2015 den Verwaltungsvorstand auf diese Situation hingewiesen.
Empfehlung
Um Ansprüche unter Hinweis auf eine unzureichende Wahrnehmung der Verkehrssicherungspflicht abzuwehren, ist die Durchführung regelmäßiger Straßenbegehungen erforderlich.
Die Inspektionen sollten in Dienstanweisungen mit festen Routenplänen vorgegeben werden.
Die Ergebnisse sind zu protokollieren. Ein Vorteil regelmäßiger Begehungen ist auch, dass
dadurch ergänzende Informationen für das Erhaltungsmanagement gewonnen werden.
Kennzahlen
Am 27. April 2017 trat der neu gebildete Arbeitskreis „Ziele und Kennzahlen“ zusammen. In
diesem Arbeitskreis sind die Verwaltung und Vertreter der Politik vertreten.
Empfehlung
Für die dauerhafte Sicherung des Infrastrukturvermögens Straße sollten die Kennzahlen
dieses Berichtes fortgeschrieben werden.
Die gpaNRW beurteilt es positiv, dass sich die Gemeinde Kreuzau zur Steuerung und Vorbereitung von strategischen Entscheidungen grundsätzlich belastbarer Kennzahlen bedienen will.
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Verkehrsflächen
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Ausgangslage
Strukturen
Die Fläche der Gemeinde Kreuzau beträgt 42 km². Die Einwohnerzahl zum 31. Dezember 2015
wird von IT.NRW mit 17.441 angegeben.
Strukturkennzahlen Verkehrsflächen 2015
Kennzahlen
Kreuzau
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil (Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Bevölkerungsdichte in
Einwohner je km²
418
44
828
210
129
185
247
209
Verkehrsfläche in m² je
Einwohner
47,6
42,2
149,2
73,4
62,9
68,7
78,0
17
Anteil Verkehrsfläche an
Gemeindefläche in
Prozent
2,0
0,8
2,4
1,3
1,1
1,3
1,5
17
Anteil Straßenfläche an
der Verkehrsfläche in
Prozent
86,2
33,1
100,0
66,9
47,5
67,3
86,2
17
In der Unterhaltungspflicht der Gemeinde Kreuzau befinden sich 830.293 m² Verkehrsflächen.
Davon entfallen auf die Straßenflächen 715.444 m² und auf befestigte Wirtschaftswege 114.849
m². Die Gemeinde Kreuzau profitiert davon, dass das Gemeindegebiet von einer Bundesstraße,
drei Landstraßen und vier Kreisstraßen durchzogen ist. An klassifizierten Straßen im Bereich
der festgelegten Ortsdurchfahrten ist eine Kommune nur für Gehwege, Parktaschen, etc. zuständig.
Bilanzkennzahlen
Die Verkehrsflächen sind Teil des Infrastrukturvermögens der Gemeinde Kreuzau, welches
langfristig zu erhalten ist. Die Bilanzkennzahlen stellen die Bedeutung dieses Vermögensteils
heraus.
Bilanzkennzahlen Verkehrsflächen 2015
Kennzahlen
Verkehrsflächenquote in
Prozent
Durchschnittlicher Bilanzwert je m² Verkehrsfläche
in Euro
Kreuzau
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil (Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
25
12
30
23
20
24
26
16
37,7
12,2
44,0
24,5
18,3
20,6
31,6
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Gemeinde Kreuzau
Verkehrsflächen
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Die Gemeinde Kreuzau gibt für 2012 einen Bilanzwert ihrer Verkehrsflächen von 33,3 Millionen
Euro an. Dieser reduziert sich durch Abschreibungen bis zum 31. Dezember 2015 auf 31,3
Millionen Euro. In diesem Zeitraum erfolgten Investitionen in einem Gesamtwert von 869.165
Euro. Von diesen Investitionen entfielen auf Reinvestitionen rund 504.000 Euro.
Die Verkehrsflächenquote zeigt den Anteil des Verkehrsflächenvermögens (Straßen, Wege und
Plätze) an der Bilanzsumme.
Bilanzkennzahlen Kreuzau im Zeitverlauf
2012
2013
2014
2015
Verkehrsflächenquote in Prozent
26,2
25,4
25,1
25,1
Durchschnittlicher Bilanzwert je m² Verkehrsfläche
in Euro
41,0
39,6
38,6
37,7
Im Zeitverlauf zeigt sich, dass das Vermögen „Verkehrsflächen“ in Kreuzau verzehrt wird. Die
Abschreibungen sind höher als die (Re-)Investitionen in die Verkehrsflächen.
Im Zeitraum 2013 bis 2015 investierte die Gemeinde Kreuzau:
Investitionen in Verkehrsflächen in Euro
2013
2014
2015
Gesamtinvestitionen Verkehrsflächen
71.634
174.173
623.358
Reinvestitionen Verkehrsflächen
71.634
174.173
258.163
davon Erneuerung Verkehrsflächen
71.634
174.173
258.163
0
0
0
davon Umbau/Ausbau Verkehrsflächen
Aus dem Wert der Verkehrsflächen kann nicht auf den Zustand geschlossen werden. Wie sich
der Zustand der Verkehrsflächen entwickelt und ob die Reinvestitionen für den Werterhalt ausreichen, wird die noch durchzuführende Straßenzustandserfassung zeigen.
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Verkehrsflächen
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Erhaltung der Verkehrsflächen
Die Verkehrsflächen sind Teil des Infrastrukturvermögens der Kommunen. Die Kommune muss
den Zustand dieses Vermögens langfristig erhalten. Inwieweit sie dieses Ziel erreicht, hängt im
Wesentlichen von den durchgeführten Unterhaltungsmaßnahmen und Reinvestitionen in die
Verkehrsflächen ab.
Der Rat der Gemeinde Kreuzau hat sich seit 2010 mehrmals mit der Instandsetzung bzw. mit
dem Neubau von Straßen im Gemeindegebiet beschäftigt. In 2013 wurde die „Prioritätenliste
Straßeninstandsetzungen 2010 ff“ beraten. Die Liste enthielt 91 Maßnahmen, von denen 29
erledigt und drei zurückgestellt wurden. Für sieben Maßnahmen wurden die Baukosten für Vollausbau mit Anliegerbeiträgen und die Instandsetzung mit einer Trag- und Deckschicht gegenübergestellt. Der Vollausbau, verbunden mit einer längeren Nutzungsdauer, wäre für die Gemeinde um ca. 250.000 Euro günstiger gewesen. Bis heute wurde jedoch keine beitragspflichtige Maßnahme durchgeführt. Eine Fortschreibung möglicher weiterer beitragspflichtiger Maßnahmen erfolgte seitdem nicht mehr.
Empfehlung
Die Gemeinde Kreuzau sollte vor Entscheidungen über einzelne Maßnahmen ermitteln, ob
die konsumtive Instandsetzung oder die investive Erweiterung/Verbesserung der Straße mit
Beitragspflicht die wirtschaftlichere Lösung ist. Dabei sind die Folgekosten der Maßnahme
zu berücksichtigen.
Die Gemeinde Kreuzau wird in Zukunft häufig vor der grundsätzlichen Frage stehen: Investitionen (Erneuerung, Umbau- und Ausbau, Erweiterung, Neubau) oder Instandsetzung mit einer
Trag- und Deckschicht sowie Reparaturen mit kürzerer Haltbarkeit. Punktuelle, kleinflächige
bauliche Unterhaltungen (Schadensbeseitigung, Sicherstellung der Verkehrssicherheit) verursachen einen großen Aufwand mit einer geringen Nutzungsdauer. Geplante bauliche Erhaltungsmaßnahmen sind dauerhaft wirtschaftlicher und dienen der Erhaltung des Straßenvermögens.
Die verfahrensrechtliche Abwicklung von KAG-Maßnahmen ist eine komplexe Rechtsmaterie
und erfordert eine hohe fachliche Kompetenz. Die Anzahl der abzuwickelnden Vorgänge ist
aber nicht so hoch, dass damit ein Sachbearbeiter inhaltlich ausgelastet werden kann.
Empfehlung
Es wird angeregt, die verfahrenstechnische Abwicklung von KAG-Maßnahmen zusammen
mit mehreren benachbarten Kommunen im Wege einer interkommunalen Zusammenarbeit
vorzunehmen.
Ein verwandtes Verwaltungsgebiet ist die Abrechnung von Erschließungsmaßnahmen. Es sollte
geprüft werden, die verfahrensrechtliche Abwicklung von Erschließungsmaßnahmen und KAGMaßnahmen zu bündeln.
Die Gemeinde Kreuzau nennt für den Zeitraum 2012 – 2015 folgende Aufwendungen für ihre
Verkehrsflächen:
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Verkehrsflächen
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Aufwendungen – Verkehrsflächen – in Euro
2012
2013
2014
2015
Personalaufwendungen Verwaltung (inkl. Sach- und
Gemeinkostenzuschlag) - Verkehrsflächen
81.981
84.154
104.069
112.557
Fremdvergaben für Ingenieurleistungen - Verkehrsflächen
17.000
44.815
0
0
578.449
387.379
200.105
199.996
0
0
0
0
-davon Unterhaltungsaufwendungen Fremdleistungen - Verkehrsflächen
578.449
387.379
200.105
199.996
Aufwendungen für Instandhaltungsrückstellungen Verkehrsflächen
0
270.000
58.300
0
Erträge aus der Auflösung von Instandhaltungsrückstellungen - Verkehrsflächen
0
0
0
12.773
Unterhaltungsaufwendungen gesamt - Verkehrsflächen
677.430
786.348
362.474
299.780
Abschreibungen - Verkehrsflächen
1.135.239
1.138.430
1.111.816
1.116.429
Aufwendungen - Verkehrsflächen
1.812.669
1.924.778
1.474.290
1.416.209
Unterhaltungsaufwendungen - Verkehrsflächen
-davon Unterhaltungsaufwendungen Eigenleistung Verkehrsflächen
Aufwendungen im 4-Jahres-Durchschnitt - Verkehrsflächen
1.656.986
Die Aufstellung der Aufwendungen zeigt die Auffälligkeit, dass für die Unterhaltung keine Eigenleistungen (Bauhof) anfallen. Dem Bauhof der Gemeinde Kreuzau obliegt nur noch die Absicherung von Schadensstellen. Alle Schadensbeseitigungen werden von Straßenbaufirmen ausgeführt.
Die gpaNRW nimmt für die Erhaltung der Verkehrsflächen und damit auch für eine Substanzerhaltung drei wesentliche Faktoren in den Fokus:
• Alter (Anlagenabnutzungsgrad),
• Unterhaltung und
• Reinvestition.
Diese drei Einflussfaktoren werden nachfolgend in einem Netzdiagramm dargestellt. Die Kennzahlen werden dabei einer Indexlinie gegenübergestellt. Die Indexlinie bildet die über den gesamten Lebenszyklus anzustrebenden Zielwerte für eine wirtschaftliche Erhaltung der Verkehrsflächen ab.
Einflussfaktoren Erhaltung der Verkehrsflächen 2015
Kennzahlen
Unterhaltungsaufwendungen gesamt je m² Verkehrsfläche in Euro
Reinvestitionsquote in Prozent
Anlagenabnutzungsgrad in Prozent
Zielwert
Kreuzau
1,50
0,36
100,00
23,12
50,00
58,00
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Die Zielwerte hat die gpaNRW wie folgt definiert:
Zielwerte
Kennzahl
Index
Anlagenabnutzungsgrad
50 Prozent
Der Altersdurchschnitt über alle Verkehrsflächen und den
gesamten Lebenszyklus hinweg sollte ausgewogen sein.
1,50 Euro
Der Zielwert basiert auf dem Finanzbedarf der Straßenerhaltung nach dem Merkblatt der FGSV aus dem Jahr 2004.
Diesen Wert von 1,10 Euro je m² haben wir entsprechend der
Jahre hochindexiert.
Unterhaltungsaufwendungen gesamt je m²
Reinvestitionsquote
100 Prozent
Begründung
Über den gesamten Lebenszyklus hinweg sollen die erwirtschafteten Abschreibungen vollständig über Reinvestitionen
wieder in die Verkehrsflächen fließen.
Die Gemeinde Kreuzau gibt eine Gesamtnutzungsdauer ihrer Verkehrsflächen von 50 Jahren
an. Der Zustand der Verkehrsflächen lässt eine durchschnittliche Restnutzungsdauer von 21
Jahren erwarten. Dementsprechend hoch ist der Anlagenabnutzungsgrad von 58 Prozent.
Feststellung
Die geringen Unterhaltungsaufwendungen und die geringe Reinvestitionsquote stellen erhebliche Risiken für die Haushalte in den zukünftigen Jahren dar.
Gegenwärtig verfolgt die Gemeinde Kreuzau nur die Priorität bei den Unterhaltungsaufwendungen und den Reinvestitionen, die Verkehrssicherheit sicherzustellen. Das wird dauerhaft nicht
ausreichen.
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Empfehlung
Die Gemeinde muss sich darauf einstellen, dass bereits kurzfristig erhebliche finanzielle Belastungen anfallen, um das Straßenvermögen in einem nutzbaren Zustand zu halten, bzw.
wieder zu bringen.
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