Daten
Kommune
Kreuzau
Größe
516 kB
Datum
23.11.2017
Erstellt
05.10.17, 13:05
Aktualisiert
05.10.17, 13:05
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Kreuzau
Schulen
050.010.010_04425
Anlage 5 zu VL-Nr. 72/2017
ÜBERÖRTLICHE
PRÜFUNG
Schulen der Gemeinde
Kreuzau im Jahr 2017
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Gemeinde Kreuzau
Schulen
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INHALTSVERZEICHNIS
Managementübersicht
3
Offene Ganztagsschulen (OGS)
3
Schulsekretariate
3
Schülerbeförderung
4
Inhalte, Ziele und Methodik
5
Offene Ganztagsschulen (OGS)
6
Rechtliche Grundlagen
6
Strukturen der OGS
6
Organisation und Steuerung
8
Fehlbetrag der OGS
9
Einflussfaktoren und Wirkungszusammenhänge auf den Fehlbetrag OGS je OGS- Schüler 10
Schulsekretariate
15
Organisation und Steuerung
18
Schülerbeförderung
20
Organisation und Steuerung
21
Anlagen: Ergänzende Grafiken/Tabellen
24
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Managementübersicht
Offene Ganztagsschulen (OGS)
Die gpaNRW betrachtet den Ressourceneinsatz für den Offenen Ganztag incl. Gebäudeaufwand und anteiligen Verwaltungskosten. Bei einem Fehlbetrag von absolut rund 105.000 Euro
setzt die Gemeinde Kreuzau 176 Euro weniger je OGS-Schüler ein als der Durchschnitt der
Vergleichskommunen, liegt aber noch über dem ersten Quartil. Zum einen begünstigt die unterdurchschnittliche Teilnahmequote den Fehlbetrag. Kreuzau muss für den Offenen Ganztag ein
geringeres Versorgungsangebot (z.B. Räumlichkeiten) vorhalten, weil die Gemeinde noch alternative Betreuungsangebote (Schule von acht bis eins) hat. Zudem hat die Gemeinde bei einem
durchschnittlichen Flächenverbrauch je OGS-Schüler weniger Aufwand pro Quadratmeter. Darüber hinaus nimmt die Gemeinde Kreuzau mehr Elternbeiträge ein. Die Einnahmen könnten
weiter gesteigert werden, wenn Kreuzau den Höchstbeitrag der Beitragsheranziehung von 180
Euro weiter ausschöpft (derzeit 130 Euro). Weitere Empfehlungen beziehen sich auf die Steuerung (Kennzahlen fortschreiben, OGS in Schulentwicklungsplanung einbinden, Ausbauziele
definieren). Der geplante Umbau der OGS Stockheim sollte anhand aktueller Prognosedaten
von Schülerzahlen und OGS-Betreuung unter Wirtschaftlichkeitsaspekten noch einmal überdacht werden.
KIWI-Bewertung
Die gpaNRW bewertet das Handlungsfeld Offene Ganztagsschulen der Gemeinde
Kreuzau mit dem Index 3.
Schulsekretariate
Anhand von festgelegten Benchmarks für Grundschulen und weiterführende Schulen ermittelt
die gpaNRW ein Stellenpotenzial bei den Sekretariatskräften von rund einer Vollzeit-Stelle. Die
Gemeinde Kreuzau sollte die Stellenausstattung der Schulsekretariate überprüfen und ggfs.
anpassen. Die Arbeitsverträge könnten flexibler ausgestaltet werden (z.B. Sockelstunden mit
variablen Zuschlägen). Das ermöglicht der Kommune Spielräume bei veränderten Bedarfen.
Die Kennzahlen des Berichtes sollten fortgeschrieben werden, um die Steuerung zu unterstützen.
KIWI-Bewertung
Die gpaNRW bewertet das Handlungsfeld Schulsekretariate der Gemeinde Kreuzau
mit dem Index 3.
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Schülerbeförderung
Die Gemeinde Kreuzau hatte 2015 Aufwendungen von rund 521.000 Euro für die Schülerbeförderung. Pro befördertem Schüler gibt Kreuzau 178 Euro weniger aus als der Durchschnitt der
Vergleichskommunen. Das spricht grundsätzlich für eine wirtschaftliche Verfahrensweise. Der
Anteil der beförderten Schüler an der Gesamtschülerzahl liegt über dem Mittelwert; zudem werden mehr Schüler/innen mit Spezialverkehr befördert. Die Einpendlerquote liegt im Bereich des
Maximums. Bei anstehenden Vertragsverhandlungen mit dem Verkehrsunternehmen sollte die
Gemeinde Kreuzau eine bessere Abdeckung von Schulzeiten herbeiführen und Einfluss auf
Streckengestaltung und Intervalle nehmen. Der Vertrag zum Schülerspezialverkehr sollte neu
ausgeschrieben werden, um den Wettbewerb zu steigern und die Kosten noch weiter zu senken. Darüber hinaus könnten Anreize zum Verzicht auf die Schülerbeförderung gegeben werden.
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Inhalte, Ziele und Methodik
Das Prüfgebiet Schulen umfasst folgende Handlungsfelder:
• Offene Ganztagsschulen (OGS) im Primarbereich,
• Schulsekretariate und
• Schülerbeförderung.
Ziel der gpaNRW ist es, auf Steuerungs- und Optimierungspotenziale hinzuweisen. Dazu werden Erträge und Aufwendungen für die OGS analysiert. Dabei spielen insbesondere die Gebäudeaufwendungen eine wichtige Rolle. Aus den Ergebnissen leiten wir Empfehlungen ab, die
darauf zielen das Ergebnis der Kommune für die OGS zu verbessern.
Die Prüfung der Schulsekretariate gibt Hinweise auf eine angemessene Stellenausstattung. Die
Optimierung der Schülerbeförderung ist Voraussetzung für einen effizienten Mitteleinsatz.
Gleichzeitig zeigt die gpaNRW Strategien und Handlungsmöglichkeiten auf, mit denen die
Kommunen vorhandene Potenziale sukzessive umsetzen können.
Die gpaNRW führt interkommunale Kennzahlenvergleiche durch und analysiert die Organisation
und Steuerung. Wir haben Benchmarks für die Kennzahlen zu den Schulsekretariaten ermittelt.
Auf der Basis dieser Benchmarks berechnen wir Potenziale für Grundschulen und weiterführende Schulen.
Die Erträge und Aufwendungen beziehen wir auf das Haushaltsjahr; die Flächen- und Schüler1
zahlen auf das Schuljahr. Bezugsgröße ist die Bruttogrundfläche (BGF) der Gebäude.
1
Die Bruttogrundfläche ist die Summe aller Grundflächen aller Grundrissebenen eines Gebäudes.
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Offene Ganztagsschulen (OGS)
Rechtliche Grundlagen
Das Schulministerium Nordrhein-Westfalen hat zum Schuljahr 2003/2004 die OGS als außerunterrichtliches Angebot für Grundschulen und Förderschulen mit Primarbereich eingeführt. Schule sowie Kinder- und Jugendhilfe und die weiteren außerschulischen Träger sollen ein neues
Verständnis von Schule entwickeln. Ziel ist es, mehr Zeit für Bildung und Erziehung, individuelle
Förderung, Spiel- und Freizeitgestaltung sowie eine bessere Rhythmisierung des Schultages zu
ermöglichen. Zusätzlich soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestärkt werden. Die OGS
sorgt für ein umfassendes Bildungs- und Erziehungsangebot, das sich am jeweiligen Bedarf der
Kinder und der Eltern orientiert. Dieses Angebot umfasst insbesondere
• Förder-, Betreuungs- und Freizeitangebote,
• besondere Förderangebote für Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien und für Kinder mit besonderen Begabungen sowie
• Angebote zur Stärkung der Familienerziehung.
Die OGS im Primarbereich (§ 9 Absatz 3 Schulgesetz NRW) ist ein freiwilliges Angebot an Eltern und Schüler. Die Anmeldung verpflichtet zur regelmäßigen täglichen Teilnahme an diesen
2
Angeboten für die Dauer eines Schuljahres.
Strukturen der OGS
Die demografische Entwicklung beeinflusst den zukünftigen Bedarf an Betreuungsplätzen. Aus
dem Nachfrageverhalten der Betreuungszeiten in den Kindergärten können Rückschlüsse auf
den Betreuungsbedarf in den Grundschulen gezogen werden. Nach den bisherigen Erfahrungen der gpaNRW steigt der Bedarf nach 45-Stunden-Betreuung in den Kindergärten in vielen
Kommunen an. Es ist davon auszugehen, dass damit später ein entsprechender Bedarf für den
Offenen Ganztag besteht, weil sich die Eltern hierauf eingestellt haben.
2
Die rechtlichen Grundlagen für die Offene Ganztagschule sind: Schulgesetz Nordrhein-Westfalen (SchulG NRW), Runderlass des
Ministeriums für Schule und Weiterbildung vom 23.Dezember 2010 zu gebundenen und offenen Ganztagsschulen sowie außerunterrichtlichen Ganztags- und Betreuungsangeboten im Primarbereich und Sekundarstufe I (BASS 12-63 Nr.2) in der jeweils geltenden
Fassung, Runderlass des Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder über die Zuwendungen für die Durchführung außerunterrichtlicher Angebote Offener Ganztagsschulen im Primarbereich (BASS 11-02 Nr.19) in der jeweils geltenden Fassung.
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Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen in Kreuzau
2012
2013
2014
2015
2016
2020
2025
2030
17.163
17.071
17.192
17.441
17.441
16.506
16.011
15.503
Einwohner 0 bis unter
6 Jahre
698
670
716
735
735
644
648
625
Einwohner 6 bis unter
10 Jahre
506
523
527
552
552
433
432
434
Einwohner gesamt
Quelle: IT.NRW (2012 bis 2015 zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres nach Zensus, Prognosedaten ab 2020 zum
01.Januar)
Die Einwohnerzahlen 2016 von IT.NRW lagen zum Zeitpunkt der Prüfung noch nicht vor. Deshalb hat die gpaNRW provisorisch die Zahlen aus 2015 übertragen. In der Prognose sinkt die
Gesamteinwohnerzahl. Bei den Kindern bis unter sechs Jahren reduziert sich die Zahl von 2016
bis 2030 um 110 Kinder; bei den Grundschulkindern um 118 Kinder. Nach Angaben der Gemeinde Kreuzau steigen die Geburtenzahlen allerdings derzeit. Auch die Gesamteinwohnerzahl
ist nach eigenen Erhebungen von Kreuzau höher. Die Zahlen werden nachfolgend exemplarisch für die Jahre 2015 und 2016 dargestellt:
2015
Einwohner gesamt
2016
17.973
18.087
Einwohner 0 bis unter 6 Jahre
752
818
Einwohner 6 bis unter 10 Jahre
561
587
Es ergeben sich deutlich höhere Zahlen als bei IT.NRW; die Kinderzahlen steigen. Um eine
einheitliche Datenbasis zu gewährleisten, arbeitet die gpaNRW mit den Daten von IT.NRW. Die
Daten aus Kreuzau werden aber bei den weiterführenden Analysen berücksichtigt.
Feststellung
Nach den Einwohnerdaten aus Kreuzau besteht voraussichtlich mehr Bedarf an Offenen
Ganztagsplätzen als nach den Daten von IT.NRW.
Neben den steigenden Geburtenzahlen sind auch Neubaugebiete, Wanderungsbewegungen
und die Flüchtlingssituation zu berücksichtigen. Die Flüchtlingslage wird von Kreuzau derzeit als
stabil bezeichnet.
Die gleichen demografischen Daten sind auch für die Schulentwicklungsplanung zu berücksichtigen. Der Offene Ganztag wird derzeit noch nicht mit der Schulentwicklungsplanung verknüpft.
Empfehlung
Die Gemeinde Kreuzau sollte den Offenen Ganztag in die Schulentwicklungsplanung einbinden, um einen Gesamtüberblick über die notwendigen Betreuungsbedarfe in den Schulen zu
gewährleisten. Hierdurch können Steuerung und Transparenz (z.B. über die Auslastung)
verbessert werden.
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Organisation und Steuerung
Die Gemeinde Kreuzau hat drei Grundschulen, wobei Kreuzau und Drove sowie Winden und
Obermaubach jeweils einen Grundschulverbund bilden. Eine weitere Grundschule befindet sich
im Ortsteil Stockheim. An allen Grundschulstandorten können die Schüler/innen durch die
„Schule von acht bis eins“ bis Mittag oder durch den Offenen Ganztag bis 16:00 Uhr betreut
werden.
Die Planung für den Offenen Ganztag erfolgt innerhalb des Dezernates I in der Abteilung 1.3 –
Kultur, Schule, Soziales, Sport. Die praktische Abwicklung übernimmt der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). Bei der Gemeinde selbst werden 0,20 Stellenanteile für Verwaltungstätigkeiten und die Heranziehung der Elternbeiträge vorgehalten.
3
Über die Aufgabenwahrnehmung des SkF gibt es einen Rahmenvertrag . Der SkF betreibt den
Offenen Ganztag seit dem 01. August 2007. Als Schulträger trägt die Gemeinde Kreuzau die
Kosten, die mit dem Betrieb der Offenen Ganztagsschule entstehen. Nach § 7 Abs. 1 des Rahmenvertrages erfolgt die Finanzierung ausschließlich durch die Gewährung von Landeszuschüssen, den Elternbeiträgen als Ersatz für den Schulträgeranteil sowie ggfs. den errechneten
Überschüssen aus der Schließung des Hortes. Die Beträge werden dem SkF zweckgebunden
zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde trägt auch die Raumkosten, die Kosten für die Einrichtung und für die Reinigung. In dem Paragraphen ist weiterhin verankert, dass sich alle Beteiligten darüber im Klaren sind, dass der Betrieb der OGS haushaltsmäßig kostenneutral erfolgen
muss, da ansonsten die kommunalaufsichtsrechtliche Genehmigung nicht erteilt werden kann.
Überschüsse bzw. Defizite werden als Übertrag in die Gesamtfinanzierung des nächsten Jahres
eingebracht. Der Rahmenvertrag ist unbefristet geschlossen worden; kann aber mit einer Frist
von vier Monaten zum 31. Juli jeden Jahres – ohne Angabe von Gründen – gekündigt werden.
Feststellung
Die kurzen Kündigungsfristen ermöglichen der Gemeinde Kreuzau bei Bedarf ein flexibles
Agieren und sind somit positiv zu sehen.
Die Schwerpunkte des Offenen Ganztags sind vom Schulstandort abhängig. Grundsätzliches
Ziel des Offenen Ganztags ist eine gute pädagogische Betreuung. Die Inhalte sind vielfältig.
Neben einem gemeinsamen Mittagessen werden die Kinder bei den Hausaufgaben betreut. Es
finden verschiedene Kreativ- und Sportangebote statt. Auch musikalische Angebote und eine
Gesundheits- sowie Sozialerziehung sind Programminhalt. Die Kreativ- und Sportangebote
werden in Zusammenarbeit mit Sportvereinen, Anbietern im Kreativbereich und Anbietern zur
Förderung der Entwicklung im psychomotorischen, sprachlichen und kognitiven Bereich gestaltet. Bei Bedarf wird das Kreisjugendamt eingebunden. Es gibt regelmäßige Treffen in Form von
„runden Tischen“, in denen grundsätzliche Dinge zwischen Gemeinde, Träger und den Schulen
besprochen werden. Anschaffungen werden nur in Absprache mit dem Schulträger gemacht.
3
Gemeinde Kreuzau, Rahmenvertrag zum Betrieb einer Offenen Ganztagsschule
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Schulen
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Feststellung
Runde Tische erhöhen die Steuerungsqualität und sind daher gut geeignet, um die Bedarfe
aller Beteiligten miteinander abzusprechen und sich aktiv in die Umsetzung der OGS einzubringen.
Das Controlling befindet sich in Kreuzau derzeit im Aufbau. Für einzelne Kostenstellen sollen
quartalsweise Über-/Unterdeckungen aufgezeigt werden. Darüber hinaus sollen Kennzahlen für
verschiedene Produkte festgelegt werden. Arbeitskreise befassen sich derzeit mit der Thematik.
Ein jährlicher Verwaltungsbericht soll erstellt werden, der für den OGS-Bereich beispielsweise
die Belegquote ausweist. Im Haushalt 2017 werden bereits für die Grundschulen die Kosten pro
Schüler insgesamt und die Verbrauchskosten je m² als Kennzahlen dargestellt.
Empfehlung
Zur weiterführenden Unterstützung der strategischen Steuerung sollte die Gemeinde Kreuzau die Kennzahlen dieses Berichtes fortschreiben. Hierdurch kann für Verwaltung und Politik noch mehr Transparenz geschaffen werden.
Fehlbetrag der OGS
Fehlbetrag OGS je OGS-Schüler
Diese Kennzahl zeigt, wie hoch der Ressourceneinsatz für die OGS je Schüler ist. Grundlage ist
das ordentliche Ergebnis zuzüglich der internen Leistungsverrechnungen für Gebäudekosten,
falls diese nicht im ordentlichen Ergebnis enthalten sind.
Da die Gemeinde Kreuzau keine differenzierte Abgrenzung zwischen Schulen und OGS im
Haushalt vornimmt, hat die gpaNRW hat die erforderlichen Finanzdaten für das Vergleichsjahr
2015 selbst ermittelt. Für die Vorjahre war dies von der Gemeinde Kreuzau nicht ohne erhöhten
Verwaltungsaufwand zu leisten. Die gpaNRW hat deshalb hierauf verzichtet. Es kann daher
keine Entwicklung der Kennzahlen im Zeitvergleich dargestellt werden.
Als Schulträger trägt die Gemeinde die gesamten Kosten, die mit dem Betrieb der Offenen
Ganztagsschule entstehen. Grundsätzlich haben die Kommunen einen Eigenanteil zur Finan4
zierung beizutragen . Dieser beträgt für das Schuljahr 2015/16 422 Euro und für das Schuljahr
2016/17 435 Euro je OGS-Schüler. Auf diese Eigenanteile können die Elternbeiträge angerechnet werden.
In 2015 lagen die Aufwendungen bei insgesamt rund 440.000 Euro. Die Aufwendungen steigen
in 2016 durch höhere Transferaufwendungen auf 470.000 Euro. Die gpaNRW stellt nachfolgend
den Aufwand 2015 in Bezug zu den 183 betreuten OGS-Schülern.
4
Vgl. Richtlinien über Zuwendungen für die Durchführung außerunterrichtlicher Angebote Offener Ganztagsschulen (OGS) im Primarbereich des Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder (BASS 11 – 02 Nr.19)
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Aufwand je OGS-Schüler 2015
Kreuzau
2.404
Minimum
1.713
Maximum
Mittelwert
4.201
2.494
1. Quartil
2.010
2. Quartil
(Median)
2.373
3. Quartil
Anzahl
Werte
2.776
19
Kreuzau wendet 90 Euro weniger je OGS-Schüler als der Durchschnitt der Vergleichskommunen auf. Von den Aufwendungen entfallen 81 Prozent auf Transferaufwand; 16 Prozent entfallen auf Gebäudeaufwand; der Rest auf Personalaufwand für Koordination und Verwaltung.
Den Aufwendungen stehen Erträge von rund 335.000 Euro gegenüber. Die Erträge bestehen zu
54 Prozent aus Zuweisungen; die restlichen Prozentanteile entfallen auf Elternbeiträge. Damit
ergibt sich ein Fehlbetrag für den Offenen Ganztag von rund 105.000 Euro. Bezogen auf die
183 betreuten Schüler liegt der Fehlbetrag bei 574 Euro pro Schüler/in.
Fehlbetrag OGS je OGS-Schüler in Euro 2015
Kreuzau
574
Minimum
96
Maximum
Mittelwert
1.714
750
1. Quartil
377
2. Quartil
(Median)
671
3. Quartil
Anzahl
Werte
1.005
19
Die Gemeinde Kreuzau verzeichnet pro OGS-Schüler 176 Euro weniger Fehlbetrag als der
Durchschnitt der Vergleichsstädte.
Einflussfaktoren und Wirkungszusammenhänge auf den Fehlbetrag OGS je OGSSchüler
Elternbeitragsquote
Die Elternbeitragsquote stellt das Verhältnis der Elternbeiträge zu den ordentlichen Aufwendungen inklusive der Gebäudeaufwendungen für OGS dar. Der Schulträger oder der öffentliche
Jugendhilfeträger kann in offenen Ganztagsschulen im Primarbereich Elternbeiträge erheben.
5
Im Erlass des Ministeriums für Schule und Weiterbildung ist ein monatlicher Höchstbetrag für
Elternbeiträge vorgesehen. Dieser beträgt 180 Euro für das Schuljahr 2016/2017. Ansonsten
kann die Kommune die Ausgestaltung der Elternbeitragserhebung in Form von Staffelungen,
Befreiungen etc. in ihrem Ermessen festlegen.
6
Die Gemeinde Kreuzau erhebt Elternbeiträge auf der Grundlage einer Satzung . Die Überprüfung und Heranziehung der Elternbeiträge erfolgt durch die Gemeinde; Beiträge für die Mittagsverpflegung und für Ferienangebote werden vom Träger erhoben. Kreuzau erzielt im Zeitvergleich folgende Einnahmen aus Elternbeiträgen:
5
(BASS 12 – 63 Nr.2 in der jeweils aktuellen Fassung)
6
Benutzungs- und Gebührensatzung für die Einrichtungen zum Offenen Ganztagsbetrieb an Grundschulen in der Gemeinde Kreuzau
vom 19. Dezember 2006
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Elternbeiträge OGS in Euro
2012
Elternbeiträge OGS
2013
110.850
2014
115.393
2015
139.238
2016
154.685
159.033
Die Elternbeiträge steigen im Eckjahresvergleich um 43 Prozent. Es sind mehr OGS-Kinder
betreut worden, zudem hat sich nach Angaben der Verwaltung das anrechenbare Elterneinkommen erhöht.
Den Erträgen 2015 stehen Aufwendungen von 440.000 Euro gegenüber. Die Elternbeitragsquote beträgt 35 Prozent.
Elternbeitragsquote in Prozent 2015
Kreuzau
35,1
Minimum
7,1
Maximum
Mittelwert
43,3
25,3
1. Quartil
17,3
2. Quartil
(Median)
27,4
Anzahl
Werte
3. Quartil
34,6
19
Kreuzau zählt zu den 25 Prozent der Kommunen mit der höchsten Elternbeitragsquote.
Elternbeitrag je OGS-Schüler in Euro 2015
Kreuzau
845
Minimum
122
Maximum
1.320
Mittelwert
636
1. Quartil
466
2. Quartil
(Median)
640
3. Quartil
Anzahl
Werte
837
19
Pro Schüler nimmt Kreuzau 209 Euro mehr ein als der Durchschnitt der Vergleichsstädte.
Folgende Kriterien sind hierfür ausschlaggebend:
• Die Gemeinde Kreuzau erhebt die Elternbeiträge selbst. Das ist eine gute Voraussetzung
für eine finanzwirtschaftliche Steuerung.
• Die SGB-II Quote der Gemeinde liegt im Bereich des Mittelwertes.
• Die Gemeinde Kreuzau hat im Gegensatz zu anderen Kommunen keine grundsätzliche
Geschwisterkindbefreiung festgelegt. Das wirkt sich wirtschaftlich entsprechend aus. Für
Geschwisterkinder ist der hälftige Beitrag zu zahlen. Weitere Kinder sind beitragsfrei gestellt.
• Der Höchstbeitrag ist von den Beitragspflichtigen bereits bei einem Jahreseinkommen
von 49.084 Euro zu leisten. Im Schnitt liegt die Grenze für den Höchstbeitrag bei rund
69.000 Euro. Kreuzau erzielt somit früher als andere Kommunen höhere Elternbeiträge.
• Zudem liegen auch die Beitragssätze innerhalb der einzelnen Beitragsstufen über dem
Mittelwert.
• Die Beitragsprüfung erfolgt regelmäßig einmal im Jahr. Es gibt keine gravierenden Rückstände in der Bearbeitung. Der Mitarbeiter für die Beitragsheranziehung ist routiniert.
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Zur weiteren Steigerung der Erträge gibt es noch folgende Handlungsempfehlung:
• Die Gemeinde Kreuzau schöpft den Höchstbetrag von 180 Euro bei der Beitragserhebung nicht aus. Der höchste zu zahlende Beitrag liegt bei 130 Euro. Im interkommunalen
Vergleich liegen die Höchstsätze im Schnitt bei 170 Euro. Für eine angemessene Beteiligung der Eltern an einer qualitativ hochwertigen Ganztagsbetreuung sollte die Gemeinde
Kreuzau den Höchstbetrag für die Beitragsheranziehung weiter ausschöpfen. Die Beitragssatzung datiert aus 2006. Eine aktuelle Anpassung wäre aufgrund der verstrichenen
Zeitspanne möglich.
Feststellung
Insgesamt gesehen wirkt sich die hohe Elternbeitragsquote begünstigend auf den Fehlbetrag für den Offenen Ganztag aus.
Teilnahmequote an der OGS-Betreuung in kommunalen Schulen
Die gpaNRW stellt nachfolgend die Teilnahmequoten der OGS-Betreuung im Zeitvergleich dar:
Teilnahmequote im Zeitvergleich
2012
2013
2014
2015
2016
Zahl der Grundschüler
560
568
597
589
581
Anzahl der Betreuungsplätze OGS
148
162
174
183
187
Anteil OGS in Prozent
26,4
28,5
29,1
31,1
32,2
Ab 2015 sinkt die Zahl der Grundschüler leicht; die Anzahl der Betreuungsplätze steigt hingegen. Der Anteil der OGS-Betreuung erhöht sich damit im Zeitvergleich kontinuierlich.
Darüber hinaus wurden in 2015 weitere 29 Prozent der Kinder durch die schulische Betreuung
von 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr betreut. In 2016 lag der Anteil bei 30 Prozent. Das Angebot anderer
Betreuungsformen kann dazu führen, dass die Anmeldungen zur OGS selbst zurückgehen, da
die pflichtige Teilnahme der Kinder an fünf Tagen in der Woche den Eltern zu unflexibel ist. Die
anderen Betreuungsformen werden vom Land jedoch nur mit einer Betreuungspauschale je
Schule gefördert. Ist diese Pauschale nicht kostendeckend, sind die Aufwendungen über höhere kommunale Eigenanteile zu finanzieren.
Empfehlung
Um die kommunalen Eigenanteile zu steuern, sollte die grundsätzliche Ausgestaltung des
OGS-Angebots und ergänzender Betreuungskonzepte Bestandteil der langfristigen Planung
der Gemeinde Kreuzau sein.
Teilnahmequote OGS an kommunalen Grundschulen mit OGS-Angebot in Prozent 2015
Kreuzau
31,1
Minimum
19,3
Maximum
82,1
Mittelwert
37,5
1. Quartil
30,8
2. Quartil
(Median)
32,1
3. Quartil
41,4
Anzahl
Werte
19
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Feststellung
Die unterdurchschnittliche Teilnahmequote OGS begünstigt den Fehlbetrag, weil Kreuzau
ein geringeres Versorgungsangebot (z.B. Räumlichkeiten) vorhalten muss als andere Kommunen.
Die Gemeinde Kreuzau hat keine Betreuungsquoten für den Offenen Ganztag festgelegt. Jedes
Kind, das einen Betreuungsplatz braucht, soll auch einen Platz bekommen. Es gibt derzeit keine Wartelisten. Die Gruppenstärke liegt bei 25 Kindern je Gruppe. Insgesamt gibt es sieben
Gruppen. Zusätzlich gibt es einen pro Gruppe einen Reserveplatz der bislang auch immer ausgenutzt wurde. Die Belegquote lag 2015 bei 105 Prozent und 2016 bei 107 Prozent.
Empfehlung
Die Teilnahmequote sollte in die haushaltswirtschaftlichen Planungen und in die Schulentwicklungsplanung einbezogen werden. Hierdurch können Prognosewerte zu Bedarfen und
Aufwendungen abgeleitet werden. Auch evtl. Ausbauziele sollten definiert werden. Insbesondere wenn Investitionen geplant sind, muss geschaut werden, ob künftig der entsprechende Bedarf besteht.
So sind in Kreuzau für 2018 Haushaltsmittel in Höhe von 230.000 Euro für eine Erweiterung des
Offenen Ganztags der Grundschule Stockheim eingeplant. Es besteht ein Platzmangel, der
durch einen Umbau beseitigt werden soll.
Betreuungsquote Stockheim in Prozent
2012
2013
2014
2015
2016
Grundschüler
91
102
106
100
99
OGS-Schüler
20
24
19
25
34
Betreuungsquote
22
24
18
25
34
Insbesondere in 2016 steigt die Betreuungsquote. Die Schülerzahlen sind allerdings seit 2014
rückläufig. Aktuelle Grundschülerzahlen lagen zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht
vor. Für das Schuljahr 2017/18 sind wie in 2016 34 Kinder für die OGS-Betreuung vorgesehen.
Es ergibt sich somit eine Überbelegung (die normale Gruppenstärke OGS liegt bei 25 Kindern).
Für eine zweite Gruppe ist die Teilnehmerzahl zu gering. Es stellt sich somit die Frage, ob sich
der Umbau der Räumlichkeiten für eine Gruppe lohnt.
Empfehlung
Die Gemeinde Kreuzau sollt die Entwicklung der Schülerzahlen der Grundschule Stockheim
und den Betreuungsbedarf weiter verfolgen. Anhand aktueller Zahlen sollte Kreuzau eine erneute Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für den Umbau vornehmen.
Flächen für die OGS-Nutzung
Die Schulträger haben die notwendige Infrastruktur für die OGS bereitzustellen:
• Für Angebote außerschulischer Partner sollen Schulräume kostenfrei zur Verfügung
gestellt werden.
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• Der Schulträger ermöglicht den Schülern die Einnahme eines Mittagessens. In Ganztagsschulen stellt er hierfür Räume, Sach- und Personalausstattung zur Verfügung.
Die Investitionen in gesonderte OGS-Räume beeinflussen langfristig den Haushalt der Kommune. Bevor OGS-Räume neu geschaffen werden, sollte die vorhandene Schulfläche möglichst
effizient genutzt werden. Die Gemeinde Kreuzau hat die OGS in den Grundschulen überwiegend im Bestand umgesetzt; nur in der Grundschule Kreuzau wurde neu gebaut. Neben der
beabsichtigten Investition in Stockheim sind keine weiteren Investitionen geplant.
Die Abgrenzung der OGS-Flächen von den Schulflächen ist oftmals problematisch. Die
gpaNRW erhebt die Flächen für reine OGS-Nutzung und die Flächen in Mischnutzung. Reine
OGS-Flächen werden zu 100 Prozent angerechnet; bei Mischnutzung wird ein Verteilerschlüssel (60 Prozent Schulen / 40 Prozent OGS) angewendet. Insgesamt ergibt sich für die OGS
eine Gesamtfläche von 1.344 m². Bezogen auf die OGS-Schüler liegt die Fläche pro Schüler bei
7,34 m².
Fläche je OGS-Schüler in m² BGF in kommunalen Grundschulen mit OGS-Angebot 2015
Kreuzau
7,34
Minimum
2,81
Maximum
15,52
Mittelwert
7,39
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
5,40
6,10
3. Quartil
Anzahl
Werte
8,83
18
Es zeigt sich keine Auffälligkeit bei der Fläche je OGS-Schüler.
Der Gebäudeaufwand lag in 2015 bei rund 72.000 Euro. Bezogen auf die Fläche von 1.344 m²
2
liegt der Aufwand bei 54 Euro je m und damit unter dem interkommunalen Durchschnitt von
2
64 Euro je m .
Feststellung
Bei einer durchschnittlichen Fläche je OGS-Schüler hat Kreuzau weniger Aufwand je m².
Auch diese Tatsache wirkt begünstigend auf den Fehlbetrag der OGS-Betreuung.
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Schulsekretariate
Die Anforderungen an die Schulsekretariate haben sich in den vergangen Jahren verändert
durch
• sinkende Schülerzahlen,
• gebildete Schulverbünde,
• ausgeweitete Betreuungsangebote und Ganztagsunterricht,
• das Bildungs- und Teilhabepaket,
• zunehmende Integration und Inklusion sowie
• gestiegene Erwartungshaltungen an die Servicequalität.
Dies wirkt sich zwangsläufig auf den Personalbedarf in den Schulsekretariaten aus.
Die Gemeinde Kreuzau hatte 2015 insgesamt 4,03 Vollzeit-Stellen in den Schulsekretariaten;
davon 0,95 Stellen in den Grundschulen und 3,08 Stellen in den weiterführenden Schulen. Für
die Kennzahlenbildung ermittelt die gpaNRW die Personalaufwendungen anhand der KGSt7
Durchschnittswerte . Dadurch wirken sich personenbezogene Einflussgrößen, wie zum Beispiel
das Alter der Beschäftigten, nicht aus.
Personalaufwendungen für Schulsekretariate je Schüler in Euro 2015
Kreuzau
97
Minimum
48
Maximum
Mittelwert
116
88
1. Quartil
76
2. Quartil
(Median)
92
3. Quartil
95
Anzahl
Werte
18
Die Gemeinde Kreuzau positioniert sich bei den 25 Prozent der Kommunen mit den höchsten
Personalaufwendungen je Schüler. Die Höhe der Personalaufwendungen ist abhängig vom
quantitativen Personaleinsatz und vom Vergütungsniveau. Das Vergütungsniveau ist im Vergleich nicht erhöht. Je Vollzeit-Stelle gibt die Gemeinde 46.400 Euro aus und positioniert sich
damit leicht unter dem Mittelwert von 47.372 Euro. Für den quantitativen Personaleinsatz ist die
Anzahl der betreuten Schüler ein Indikator. Die gpaNRW betrachtet daher nachfolgend die
Schülerzahlen je Vollzeit-Stellen unterteilt nach Grundschulen und weiterführenden Schulen.
7
Gutachten „Kosten eines Arbeitsplatzes“ (Stand 2015/2016)
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Gemeinde Kreuzau
Schulen
050.010.010_04425
Schüler je Vollzeit-Stelle Sekretariat Grundschulen 2015
Kreuzau
1. Quartil
620
2. Quartil (Median)
506
3. Quartil
598
Anzahl Werte
645
18
Feststellung
Im Vergleich zum Benchmark ergibt sich ein marginales Stellenpotenzial von 0,04 VollzeitStellen im Grundschulbereich.
Zeitverlauf Stellenpotenzial
2015
2016
Schüler Grundschule
589
581
Vollzeit-Stellen Schulsekretariate
0,95
0,95
rechnerisches Stellenpotenzial - gemessen
am Benchmark -
0,04
0,06
Durch leicht sinkende Schülerzahlen steigt das Stellenpotenzial geringfügig. Ausgehend von
einer Vollzeit-Stelle mit 39 Wochenstunden liegt das Potenzial in Stunden 2016 bei 2,34 Stunden. Die gpaNRW sieht derzeit noch keine verstärkte Handlungsnotwendigkeit.
Empfehlung
Allerdings sollte die Gemeinde Kreuzau die Entwicklung der Schülerzahlen weiter verfolgen
und ggfs. den Personaleinsatz entsprechend des Benchmarks ausrichten.
Schüler je Vollzeit-Stelle Sekretariat weiterführende Schulen 2015
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Gemeinde Kreuzau
Schulen
Kreuzau
050.010.010_04425
1. Quartil
432
2. Quartil (Median)
433
3. Quartil
516
Anzahl Werte
619
17
Die Gemeinde Kreuzau positioniert sich bei den 25 Prozent der Kommunen mit den geringsten
Schülerzahlen je Vollzeit-Stelle.
Feststellung
Orientiert am Benchmark ergibt sich für 2015 ein Stellenpotenzial von 0,96 Vollzeit-Stellen.
Zeitverlauf Stellenpotenzial
2015
Schüler Hauptschule
2016
21
0,00
Vollzeit-Stellen Schulsekretariate
0,14
0,00
rechnerisches Stellenpotenzial - gemessen
am Benchmark -
0,11
0,00
Schüler Realschule
143
75
Vollzeit-Stellen Schulsekretariate
0,50
0,50
rechnerisches Stellenpotenzial - gemessen
am Benchmark -
0,27
0,38
Schüler Sekundarschule
420
486
Vollzeit-Stellen Schulsekretariate
1,00
1,00
rechnerisches Stellenpotenzial - gemessen
am Benchmark -
0,33
0,23
Schüler Gymnasium
748
729
Vollzeit-Stellen Schulsekretariate
1,44
1,44
rechnerisches Stellenpotenzial - gemessen
am Benchmark -
0,25
0,28
Stellenpotenzial insgesamt
0,96
0,89
Die Hauptschule ist 2016 ausgelaufen. Hierdurch konnten 0,14 Sekretariatsstellen in dem Bereich eingespart bzw. auf andere Aufgabenbereiche verlagert werden. Die Realschule läuft zum
31. Juli 2017 aus. Nach dem Auslaufen soll die halbe Sekretariatsstelle auf die Sekundarschule
übertragen werden. In der Sekundarschule steigen die Schülerzahlen. Allerdings ermittelt die
gpaNRW für 2016 ein Stellenpotenzial, das sich durch das Übertragen der halben Stelle weiter
erhöht. Das Gymnasium weist ebenfalls ein Stellenpotenzial auf.
Empfehlung
Die Gemeinde Kreuzau sollte die Stellenausstattung der Schulsekretariate unter Berücksichtigung der Prognosen bei den Schülerzahlen überprüfen und entsprechend anpassen.
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Gemeinde Kreuzau
Schulen
050.010.010_04425
Gesamtpotenzial Schulsekretariate
Handlungsfeld
Stellenpotenzial 2015
Stellenpotenzial 2016
Grundschulen
0,0
0,1
Weiterführende Schulen
1,0
0,9
Gesamtsumme
1,0
1,0
Die gpaNRW hat auf Basis ihrer Prüfungsergebnisse die Personalaufwendungen je VollzeitStelle auf 50.000 Euro festgelegt. Bezogen auf das vorgenannte Stellenpotenzial ergibt sich für
beide Jahre ein monetäres Gesamtpotenzial von 50.000 Euro. Wird von 39 Wochenstunden je
8
Vollzeit-Stelle ausgegangen, könnten 39 Wochenstunden eingespart werden . Der Anteil des
Einsparpotenziales an den untersuchten Stellen beträgt in 2015 25 Prozent und in 2016 26
Prozent.
Organisation und Steuerung
Eingruppierung der Sekretariatskräfte
Die meisten Kommunen ordnen die Sekretariatsstellen den Entgeltgruppen 5 und 6 zu. Oft erhalten die Beschäftigten jetzt die Entgeltgruppe 6, weil sie so nach dem früher geltenden Bundesangestelltentarifvertrag eingruppiert waren und dieser Besitzstand gewahrt wird. Für die
Entgeltgruppe 6 sind auch nach der neuen Entgeltordnung TVöD ab Januar 2017 „vielseitige
Fachkenntnisse“ erforderlich. Neben einigen Arbeits- und Landesarbeitsgerichten hat das Bundesarbeitsgericht in seinem Urteil vom 14. März 2001, 4 AZR 172/00, bei der Tätigkeit einer
Schulsekretärin das Vorliegen von „vielseitigen Fachkenntnissen“ verneint.
Auch die Gemeinde Kreuzau ordnet alle Sekretariatskräfte der Entgeltgruppe 5 zu. Die Stellenbewertung ist von einem unabhängigen Gutachter durchgeführt worden.
Feststellung
Die Gemeinde Kreuzau setzt keine erhöhten Standards bei der Vergütung ihrer Beschäftigten. Das ist wirtschaftlich positiv zu sehen.
Verfahren zur Stellenbemessung
Die Schulsekretärinnen sind unbefristet mit festen Stundenzeiten bei der Gemeinde Kreuzau
angestellt. Änderungen der Stundenzeiten können nur mit dem Einverständnis der Beschäftigten erfolgen. Neuberechnungen und Anpassungen werden bei konkretem Anlass vorgenommen. Die letzte Anpassung erfolgte 2012. Bei der Stellenbedarfsermittlung orientiert sich die
Gemeinde Kreuzau an den Schülerzahlen. Für die Sekundarstufe II und den Offenen Ganztag
werden Aufschläge berücksichtigt.
8
Das Potenzial zielt hierbei nicht auf die tatsächlich geleisteten Stunden in einer Woche ab, die gearbeitet werden müssen, um Ferienzeiten herauszuarbeiten.
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Gemeinde Kreuzau
Schulen
050.010.010_04425
Viele Kommunen arbeiten bereits in der Vertragsgestaltung mit Sockelstunden und variablen
Zuschlägen, wie beispielsweise Unterteilungen nach Schulformen, Zuschlägen z.B. für Inklusion, Migrationsanteil, Sekundarstufe II oder OGS. Bei Änderungen der Wochenstunden werden
individuelle Lösungen in Absprache mit den Sekretariatskräften gefunden (z.B. Wechsel des
Einsatzortes, Aushilfszeiten an anderen Standorten, etc.).
Positiv zu sehen ist, dass die Sekretariatskräfte in Kreuzau teilweise an verschiedenen Standorten eingesetzt werden. Beispielsweise betreut die Sekretariatskraft der Grundschule alle
Grundschulen und auch für Real- und Sekundarschule ist eine Kraft zuständig. Die Schulsekretariatskräfte vertreten sich darüber hinaus gegenseitig, so dass keine zusätzliche Vertretung
erforderlich ist.
Empfehlung
Die Gemeinde Kreuzau sollte die Verträge bei Fluktuation variabel umgestalten. Hierdurch
sichert sich die Kommune bereits im Vorfeld gute Steuerungsmöglichkeiten bei veränderten
Bedarfen.
9
Bei den Tätigkeiten orientiert sich die Gemeinde Kreuzau an einem Tätigkeitskatalog der KGSt .
Durch die Auflösung der Haupt,- und der Realschule haben die Sekretariatskräfte in der Vergangenheit aber auch zusätzliche Aufgaben für die Schulleitung übernommen.
Empfehlung
Es ist grundsätzlich darauf zu achten, dass zusätzliche Arbeiten für die Schulleitung nicht
dazu führen, dass Stunden aufgestockt werden.
Die Gemeinde Kreuzau erhebt bislang keine steuerungsrelevanten Kennzahlen für den Bereich
der Schulsekretariate.
Empfehlung
Zur weiterführenden Unterstützung der strategischen Steuerung sollte die Gemeinde Kreuzau die Kennzahlen dieses Berichtes verwenden.
9
KGSt-Bericht zur Bemessung des Stellenbedarfes in Schulsekretariaten Nr. 14/2014
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Gemeinde Kreuzau
Schulen
050.010.010_04425
Schülerbeförderung
Die Beförderung von Schülern verursacht jährlich hohe Aufwendungen. Deshalb prüft die
gpaNRW, inwieweit sich die Kommunen mit der Optimierung der Schülerbeförderung befassen.
Zu berücksichtigen ist, dass sich die Gemeindestruktur erheblich auf die Höhe der Schülerbeförderungskosten auswirken kann: Weit zerstreute Flächenkommunen mit großen Entfernungen
zu den Schulstandorten haben Nachteile gegenüber kompakten Kommunen mit weitgehender
ÖPNV-Abdeckung. Außerdem beeinflusst die Zusammensetzung der Schullandschaft den
Kennzahlwert genauso wie die Anzahl der auswärtigen Schüler. Auch das Schulangebot in den
Nachbarkommunen spielt eine wesentliche Rolle. Aufgrund dieser Einflussfaktoren verzichtet
die gpaNRW auf die Festlegung eines Benchmarks.
In 2015 hat die Gemeinde Kreuzau insgesamt 981 Schüler/innen befördert; in 2016 waren es
979. Davon wurden in 2015 rund 38 Prozent der Schüler/innen mit Schülerspezialverkehr befördert (2016: 37 Prozent). Der interkommunale Durchschnitt liegt bei 32 Prozent.
Feststellung
Die Gemeinde Kreuzau befördert etwas mehr Schüler/innen mit Schülerspezialverkehr als
andere Kommunen. Grundsätzlich geht die gpaNRW davon aus, dass der ÖPNV die wirtschaftlichste Form der Beförderung ist und der Aufwand durch einen erhöhten Anteil an
Schülerspezialverkehr steigt.
Gerade in ländlichen Kommunen gibt es aber oftmals sehr schlechte ÖPNV-Verbindungen. In
diesen Fällen können eigene Schulbusse mitunter die wirtschaftlichste Lösung sein.
Die Gemeinde Kreuzau hat in 2015 insgesamt 520.582 Euro für die Schülerbeförderung ausgegeben; in 2016 waren es 540.710 Euro. Die Gemeinde konnte keine weiterführende Unterteilung der Kostenstruktur nach Schulformen liefern. Insofern kann die gpaNRW nicht darstellen,
wie sich die Aufwendungen innerhalb der einzelnen Schulformen entwickelt haben. Der Anteil
des Aufwands für den Schülerspezialverkehr liegt in 2015 bei 50 Prozent und steigt in 2016 auf
51 Prozent.
Feststellung
Bei einem Anteil von 38 Prozent beförderter Schüler mit Spezialverkehr liegt der Aufwand
2015 bei 50 Prozent. Das macht deutlich, dass der Aufwand für Spezialverkehr deutlich teurer ist als der ÖPNV.
Kennzahlen Schülerbeförderung 2015
Kennzahl
Kreuzau
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Aufwendungen je
Schüler in Euro
276
212
620
352
267
337
421
18
Aufwendungen
(Schulweg) je befördertem Schüler in
Euro
540
446
1.023
718
617
709
813
16
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Gemeinde Kreuzau
Kennzahl
Schulen
050.010.010_04425
Kreuzau
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Anteil der beförderten
Schüler an der Gesamtschülerzahl in
Prozent
51,1
20,7
78,7
47,7
37,2
41,5
58,2
18
Einpendlerquote in
Prozent
31,5
1,2
34,4
15,6
6,8
12,8
24,1
18
Die Aufwendungen je Schüler liegen unter dem Mittelwert; je befördertem Schüler liegen sie
sogar im ersten Quartil. Sie werden mittelbar durch das Angebot an Schulstandorten und unmittelbar durch die Aufwendungen für den Schulweg und den Anteil der tatsächlich beförderten
Schüler geprägt.
Die Gemeinde Kreuzau positioniert sich bei dem Anteil der beförderten Schüler an der Gesamtschülerzahl über dem Mittelwert. Hierfür ist jedoch nicht die Gemeindestruktur ausschlaggebend. Die Gesamtgröße der Gemeinde liegt mit 42 km² deutlich unter dem Mittelwert von 78
km² und ist somit komprimierter. Auch die Bevölkerungsdichte ist in Kreuzau hoch (Kreuzau
418 / Mittelwert 210). Ursächlich für den erhöhten Anteil an beförderten Schüler sind in erster
Linie die Sekundarschule Kreuzau-Nideggen und das Gymnasium. Beide Schulen befinden sich
in zentrale Lage im Ortszentrum. Bei der Sekundarschule liegt der Anteil der beförderten Schüler bei 75 Prozent; beim Gymnasium bei 65 Prozent. Das wiederum steht in Zusammenhang mit
der Einpendlerquote. Die Sekundarschule Kreuzau / Nideggen verzeichnet eine Einpendlerquote von 53 Prozent; das Gymnasium eine Quote von 41 Prozent. Insgesamt gesehen gehört
Kreuzau zu den 25 Prozent der Kommunen mit der höchsten Einpendlerquote. Kreuzau ist auf
Einpendler angewiesen, um die Schulstandorte zu erhalten. Beispielsweise besuchen auch
Schüler/innen aus Hürtgenwald und Vettweiß die Sekundarschule. Derzeit bestehen Überlegungen, die Gemeinde Vettweiß per ÖPNV anzubinden, damit eine bessere Erreichbarkeit besteht. Hierdurch wird sich die Einpendlerquote und damit auch der Aufwand für die Schülerbeförderung ggfs. weiter erhöhen.
Die fünf Grundschulen sind über das Gemeindegebiet verteilt. Alle 90 Kinder mit Beförderungsanspruch werden mit Spezialverkehr befördert.
Haupt und Realschule sind auslaufend. Insbesondere in der Realschule wurden in 2015 81
Schüler/innen mit Spezialverkehr befördert; das entspricht 57 Prozent.
Feststellung
Trotz eines überdurchschnittlich hohen Anteils an beförderten Schülern – insbesondere bedingt durch die hohe Einpendlerquote – ist der Aufwand je beförderten Schüler vergleichsweise niedrig. Das spricht grundsätzlich für eine wirtschaftliche Verfahrensweise der Gemeinde Kreuzau.
Organisation und Steuerung
Der Prüfung des Anspruches auf Fahrkostenübernahme erfolgt bei der Gemeinde. Eine Übernahme erfolgt nach Kilometerzahlen und in den Fällen, in denen der Schulweg besonders gefährlich ist. Dort, wo der ÖPNV nicht ausreicht, wird Spezialverkehr eingesetzt. Als Höchstgren-
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Gemeinde Kreuzau
Schulen
050.010.010_04425
ze für die Übernahme von Schülerfahrkosten gilt gemäß § 2 SchfkVO ein Betrag von 100 Euro
je Monat. Die Stadt übernimmt lediglich Fahrkosten für anspruchsberechtigte Schüler.
Die Schüler/innen der weiterführenden Schulen haben die Möglichkeit, ein „School&Fun-Ticket“
zu nutzen. Mit dem Ticket können die Schüler/innen mit jedem Bus und allen Nahverkehrszügen (RegionalExpress, RegionalBahn und S-Bahn) im gesamten Aachener Verkehrsverbund
fahren. Deshalb wird das Ticket gerne von den Schüler/innen genutzt. Die Schülertickets werden separat vom Verkehrsunternehmen mit den Eltern abgerechnet. Bei Anspruchsberechtigung erstattet die Stadt Kreuzau das Ticket unter Berücksichtigung des Eigenanteils. Der
Höchstbetrag für den Eigenanteil wird ausgeschöpft (12,00 Euro für das erste Kind; 6,00 Euro
für das zweite Kind; 12,00 Euro bei Volljährigkeit). Wer auf die Fahrkarte verzichtet, hat grundsätzlich keinen weiteren Anspruch auf sonstige Beförderung. Nur in begründeten Ausnahmefällen wird von dieser Regelung abgewichen.
Die Gemeinde Kreuzau bemüht sich um eine Abstimmung der Fahrpläne mit dem Verkehrsunternehmen. Die Schulverwaltung wird hierbei eingebunden. Größere Veränderungen im Sinne
einer Anpassung an die Schulentwicklungsplanung stehen derzeit nicht an. Steckenoptimierungen werden bei neuen Gegebenheiten geprüft – beispielsweise aktuell im Rahmen der Anbindung der Gemeinde Vettweiß. In dem Zusammenhang bestehen auch Überlegungen, den Ortsteil Stockau per ÖPNV anzufahren. Die Gemeinde Kreuzau erhofft sich hierdurch eine weitere
Reduzierung des Aufwands und insgesamt bessere Beförderungsstrukturen für die Bürger.
Bislang wird Spezialverkehr eingesetzt, weil die Busverbindungen sehr schlecht sind. So fahren
die Busse erst nach 8:00 Uhr; die Schule beginnt aber bereits um 7:45 Uhr. Nachmittags fahren
Busse nur um 11:00 Uhr und um 15:00 Uhr. Das wiederum kollidiert mit dem Offenen Ganztag.
Durch die Nachmittagsbetreuung fallen grundsätzlich viele zusätzliche Fahrten an. Aufgrund der
schlechten Verkehrsanbindung werden in den Ortsteilen Langenbroich und Bogheim Taxen
eingesetzt. Im Ortsteil Winden ist der Schulweg besonders gefährlich. Auch hier kommen Taxen
zum Einsatz. Das ist nach Aussage der Gemeinde Kreuzau deutlich günstiger als der Einsatz
von Schulbussen, die teilweise das Siebenfache kosten würden.
Empfehlung
Bei anstehenden Verhandlungen mit dem Verkehrsunternehmen sollte die Gemeinde Kreuzau Einfluss auf Streckengestaltung und Intervalle nehmen. Auch eine bessere Abdeckung
der Schulzeiten sollte gewährleistet sein.
Der Vertrag zum Schülerspezialverkehr ist etwa vier Jahre alt. Ist der Schülerspezialverkehr als
Rahmenvertrag ausgeschrieben, so beträgt seine maximale Laufzeit grundsätzlich vier Jahre,
außer es liegen besondere Gründe vor. Meist ist er jedoch als „normaler“ Dienstleistungsvertrag
ausgeschrieben. Vergaberechtlich gibt es hierfür keine maximale Laufzeit. Allerdings ist schon
allein auf Grund des Vergabegrundsatzes „Wettbewerb“ kein unbefristeter Vertrag gewollt. Auch
Aufgrund der Haushaltsgrundsätze Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit ist eine regelmäßige
Ausschreibung geboten. Unter diesen Gesichtspunkten sollte eine Ausschreibung mindestens
alle vier bis fünf Jahre stattfinden. Denkbar sind jedoch auch kürzere Laufzeiten.
Empfehlung
Auch wenn der Aufwand je befördertem Schüler in Kreuzau vergleichsweise niedrig ist, sollte
die Gemeinde den Schülerspezialverkehr nach den gesetzlichen Vergaberegelungen ausschreiben, um den Wettbewerb weiter zu steigern.
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Gemeinde Kreuzau
Schulen
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Beim Schülerspezialverkehr im ländlichen Raum kann es sein, dass nur wenige oder sogar nur
ein Anbieter für eine Ausschreibung in Frage kommt. Einige Kommunen haben ihre Schülerbeförderung auch überregional ausgeschrieben und hiermit gute Ergebnisse erzielt.
Um Eltern bzw. Schülern einen Anreiz zu geben, auf die Schülerbeförderung zu verzichten,
zahlen einige Kommunen den Anspruchsberechtigten eine Pauschale (z.B. „Fahrradpauschale“). Die Pauschale ist deutlich geringer als die für die Schülerbeförderung entstehenden Aufwendungen. Sie wird entweder halbjährig oder ganzjährig gezahlt. Die Pauschale ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das Fahrrad in der Kommune gut genutzt werden kann, um zur Schule zu gelangen.
Empfehlung
Die Gemeinde Kreuzau sollte Anreize zum Verzicht auf die Schülerbeförderung in Erwägung
ziehen, wenn dies unter den gegebenen Rahmenbedingungen sinnvoll ist.
Die gpaNRW hat der Gemeinde Kreuzau Beispielkommunen benannt, die entsprechend verfahren. Hier kann ggfs. auf Erfahrungswerte zurückgegriffen werden.
Die Gemeinde Kreuzau bildet als Kennzahlen zur Schülerbeförderung den Aufwandsdeckungsgrad und die Kosten je Schüler im Haushalt ab.
Empfehlung
Zur weiterführenden Unterstützung der Steuerung sollte die Kommune zusätzlich die Kennzahlen dieses Berichtes fortschreiben. Hierdurch werden die Aufwendungen für die Schülerbeförderung transparent und Entwicklungsverläufe im Zeitvergleich deutlich.
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Gemeinde Kreuzau
Schulen
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Anlagen: Ergänzende Grafiken/Tabellen
Tabelle 1: Schülerzahlen und Betreuungsplätze in der OGS
2012/2013
2013/2014
2014/2015
2015/2016
2016/2017
Anzahl Schüler an kommunalen
Schulen im Primarbereich
560
568
597
589
581
Anzahl Schüler an kommunalen
Schulen im Primarbereich mit
OGS-Angebot
560
568
597
589
581
davon OGS-Schüler
148
162
174
183
187
davon Schüler in anderen
Betreuungsformen
166
164
169
171
177
Anzahl aller Schüler im Primarbereich
560
568
597
589
581
davon OGS-Schüler
148
162
174
183
187
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Schulen
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