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Allgemeine Vorlage (Anl. 4 Teilb. Sport und Spielplaetze)

Daten

Kommune
Kreuzau
Größe
421 kB
Datum
23.11.2017
Erstellt
05.10.17, 13:05
Aktualisiert
05.10.17, 13:05

Inhalt der Datei

Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Anlage 4 zu VL-Nr. 72/2017 ÜBERÖRTLICHE PRÜFUNG Sport und Spielplätze der Gemeinde Kreuzau im Jahr 2017 Seite 1 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 INHALTSVERZEICHNIS Managementübersicht 3 Sport 3 Spiel- und Bolzplätze 3 Inhalte, Ziele und Methodik 5 Sporthallen 6 Flächenmanagement Schulsporthallen 6 Flächenmanagement Sporthallen (gesamt) 7 Vereinsnutzung Sporthallen 7 Sportplätze 8 Strukturen 8 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 9 Zukünftige Entwicklung 10 Spiel- und Bolzplätze 12 Steuerung und Organisation 12 Strukturen 13 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 14 Seite 2 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Managementübersicht Sport Das Prüfergebnis wird auf der Grundlage der Datenauswertung und der Analyse zusammengefasst: • In den Ortsteilen Obermaubach, Stockheim, Winden und Drove besteht ein Überhang von Hallenflächen. Da sich in den vorgenannten Ortsteilen je eine Halle befindet, ist eine Reduzierung nicht möglich. Die räumliche Entfernung der Schulstandorte zueinander spricht aus pädagogischer Sicht (Unterrichtsausfall durch Fahrzeiten) gegen eine gemeinsame Nutzung von Turnhallen. • Die Gemeinde Kreuzau erhebt für die Nutzung der Sporthallen durch die Vereine noch kein Entgelt. In der Vergangenheit fokussierte sich die Gemeinde darauf, die Pflege der Sportaußenanlagen auf die örtlichen Vereine zu übertragen. • Den Vereinen in Kreuzau wurden die Pflege und Unterhaltung der Außenanlagen und die Reinigung der Sportlerheime übertragen. Hierfür erhalten die Vereine individuell ausgehandelte Zuschüsse. • Die Gemeinde Kreuzau bietet den Vereinen ein auffällig umfangreiches Sportplatzangebot. Die auf der Grundlage der aktiven Mitgliederzahlen vorgenommene Bedarfsberechnung zeigt einen Überhang von fünf Großspielfeldern. • Die vertiefte Analyse ergab Hinweise, dass die Anlage in Üdingen, Dorfstr. mit 13.458 m² entbehrlich geworden ist. Diese Anlage befindet sich inmitten einer Wohnbebauung. Die Aufgabe der Anlage würde die Möglichkeit für eine Neugestaltung des Ortskerns eröffnen. • Bezogen auf die derzeitige Gesamtfläche der sich im Eigentum der Gemeinde Kreuzau befindlichen Sportanlagen liegen die Aufwendungen für die Sportaußenanlagen sehr deutlich unter dem interkommunalen Mittelwert. Durch die Übertragung der Pflege auf die Vereine wird ein positiver Effekt für den gemeindlichen Haushalt erzielt. KIWI-Bewertung Die gpaNRW bewertet das Handlungsfeld Sport der Gemeinde Kreuzau mit dem Index 3. Spiel- und Bolzplätze Das Prüfungsergebnis wird auf der Grundlage der Datenauswertung und der Analyse zusammengefasst: • Die Gemeinde Kreuzau sollte eine Spielflächenanalyse und –planung erstellen. Diese Planung sollte das veränderte Freizeitverhalten der Nutzer und die demografischen Ver- Seite 3 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 änderungen berücksichtigen. Die Spielflächenanalyse sollte auch eine Investitionsplanung enthalten. • Die Anzahl und die Fläche der Bolzplätze sind auffällig hoch. Die Gemeinde Kreuzau sollte untersuchen, ob die Bolzplätze tatsächlich ausgelastet sind oder ob eine Reduzierung auf eine geringere Anzahl angezeigt ist. • Die Aufwendungen befinden sich im interkommunalen Vergleich in einem günstigen Bereich. KIWI-Bewertung Die gpaNRW bewertet das Handlungsfeld Spiel- und Bolzplätze der Gemeinde Kreuzau mit dem Index 4. Seite 4 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Inhalte, Ziele und Methodik Die Kommunen stellen zur allgemeinen Daseinsvorsorge neben Sportanlangen auch Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum zur Verfügung. Im Prüfgebiet Sport und Spielplätze untersucht die gpaNRW daher die Handlungsfelder Sport sowie Spiel- und Bolzplätze. In dem Handlungsfeld Sport analysiert die gpaNRW als Schwerpunkte die Sporthallen und die Sportplätze in der Gemeinde Kreuzau. Das Handlungsfeld Spiel- und Bolzplätze umfasst alle öffentlichen Spiel- und Bolzplätze. Die gpaNRW analysiert zum einen die vorgehaltenen Flächen, die Auslastung und den Bedarf auf Basis der derzeitigen Nutzung. Zum anderen beleuchten wir, wie die Kommune diese Bereiche organisiert und steuert. Bei den Sportplätzen sowie den Spiel- und Bolzplätzen analysieren wir zudem die Pflege und Unterhaltung. In diesen Handlungsfeldern möchten wir u.a. einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten. Hierfür stellen wir zunächst Transparenz bei den eingesetzten und vorgehaltenen Ressourcen her. Diese Ressourcen in Form von Flächen und Aufwendungen vergleichen wir interkommunal. Basis für die interkommunalen Kennzahlenvergleiche sind die gesamten vorgehaltenen Flächen, z. B. Bruttogrundflächen der Sporthallen, sowie die gesamten Aufwendungen. Für die Bedarfsberechnungen haben wir Orientierungsgrößen und Faktoren festgelegt. Auf der Basis dieser Größen und Faktoren berechnen wir Potenziale bzw. zeigen Kapazitäten über dem Bedarf auf. Für die Kennzahl „Aufwendungen Spiel- und Bolzplätze“ ermitteln wir anhand eines Benchmarks Potenziale. Darüber hinaus möchte die gpaNRW mit dieser Prüfung die strategische und operative Steuerung in diesen Handlungsfeldern verbessern. Beispielsweise erarbeiten wir Handlungsmöglichkeiten für die Kommune, damit sie auch langfristig ein bedarfsgerechtes Angebot an Sporthallen und -plätzen sowie Spiel- und Bolzplätzen vorhalten kann. Unter bedarfsgerecht versteht die gpaNRW, dass eine Anlage nachgefragt wird, also eine hohe Auslastung aufweist. Besonders bei den Spielplätzen legen wir dar, wie sich die demografische Entwicklung auswirkt. Die wesentlichen Erkenntnisse zur Steuerung erlangen wir aus Prüfgesprächen vor Ort. Die Erträge und Aufwendungen beziehen wir auf das Haushaltsjahr; die Flächen- und Schülerzahlen auf das Schuljahr. Seite 5 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Sporthallen Zunächst analysiert die gpaNRW die Schulsporthallen, mit Ausnahme der Hallen an Förderschulen in Trägerschaft der geprüften Kommune. Sporthallen für den Schulunterricht benötigt eine Kommune auf jeden Fall. Das übrige Angebot an Sporthallen muss sich am zusätzlichen Bedarf und vor allem auch an der finanziellen Leistungsfähigkeit der Kommune orientieren. Ebenso muss die Kommune bereits heute berücksichtigen, wie sich der demografische Wandel auswirken wird. Um das gesamte Angebot an Sporthallen in einer Kommune darzustellen, erfasst die gpaNRW neben den Schulsporthallen alle weiteren Hallen mit Vereinsnutzung. Dies sind zum einen Sporthallen, an denen sich die Kommune finanziell beteiligt, z. B. Hallen im Vereinseigentum. Zum anderen erfasst die gpaNRW informativ die Hallen ohne finanzielle Beteiligung der Kommune, die dennoch den Vereinen zur Verfügung stehen. Flächenmanagement Schulsporthallen Die Gemeinde Kreuzau hält für den Schulsport fünf Sporthallen mit insgesamt neun Halleneinheiten vor. Außerhalb der Schulzeiten werden diese Hallen von Vereinen genutzt. Bestand der Sporthalleneinheiten 2015 BGF Hallen in m² Durchschnittliche Fläche je Übungseinheit in m² Übungseinheiten Grundschulen 2.718 4 680 Schulzentrum mit Gymnasium und Sekundarschule 3.739 5 748 Gesamt 6.457 9 717 Das Verhältnis der Gesamtfläche zu den gebildeten 60 Klassen ergibt im interkommunalen Vergleich folgendes Bild Bruttogrundfläche Schulsporthallen je Klasse in m² 2015 Kreuzau 86 Minimum 37 Maximum 204 Mittelwert 92 1. Quartil 65 2. Quartil (Median) 83 3. Quartil 113 Anzahl Werte 32 Die gpaNRW geht davon aus, dass an Grundschulen zehn Klassen und an weiterführenden Schulen zwölf Klassen/Kurse jeweils eine Halleneinheit benötigen. Den so ermittelten Bedarf für Kreuzau stellt die gpaNRW dem aktuellen Bestand gegenüber: Seite 6 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Vergleich Bedarf und Bestand Halleneinheiten für Schulen 2015 Bedarf Bestand Saldo vier Grundschulen 2,0 4,0 2,0 Schulzenzentrum 4,9 5.0 0,1 Schulsporthallen gesamt 6,9 9,0 2,1 Die vier Grundschulen befinden sich in den Ortsteilen Obermaubach, Stockheim, Winden und Drove. Theoretisch wäre eine gemeinsame Nutzung einer Turnhalle durch die KGS An der Rur und der GS Winden/Obermaubach denkbar. Eine Turnhalle könnte dann aufgegeben werden. Allerdings wäre für diese Option die Einrichtung eines Fahrdienstes (Schülerbeförderung) für den Turnunterricht notwendig. Die räumliche Entfernung beider Schulstandorte spricht aus pädagogischer Sicht (Unterrichtsausfall durch Fahrzeiten) gegen eine gemeinsame Nutzung. Die Fünffach-Halle des Schulzentrums in Kreuzau wird von der Grundschule Kreuzau mitbenutzt. Für eine weitergehende Schulnutzung sind in dieser Halle keine Kapazitäten vorhanden. Vor diesem Hintergrund besteht theoretisch ein Flächenpotenzial von 1.400 m² (140.000 Euro), welches aber in absehbarer Zeit nicht realisierbar ist. Mit der Aufgabe eines Grundschulstandortes ist derzeit nicht zu rechnen. Flächenmanagement Sporthallen (gesamt) Neben den fünf Sporthallen für den Schulsport hält die Gemeinde Kreuzau keine weitere Sporthalle vor. Bezogen auf je 1.000 Einwohner stellt sich das Hallenangebot insgesamt wie folgt dar: Bruttogrundfläche Sporthallen je 1.000 Einwohner in m² 2015 Kreuzau 370 Minimum 244 Maximum 623 Mittelwert 406 1. Quartil 319 2. Quartil (Median) 399 3. Quartil 484 Anzahl Werte 30 Das Flächenangebot an Sporthallen je Einwohner ist im interkommunalen Vergleich in Kreuzau unauffällig. Vereinsnutzung Sporthallen Die Gemeinde Kreuzau erhebt für die Nutzung der Sporthallen durch die Vereine noch kein Entgelt. In der Vergangenheit fokussierte sich die Gemeinde darauf, die Pflege der Sportaußenanlagen auf die örtlichen Vereine zu übertragen. Die letzte Anlage wurde 2001 übertragen. Seite 7 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Sportplätze 1 Die gpaNRW analysiert hier zunächst kommunale Sportplätze , die die Kommune bilanziert hat. Darüber hinaus beziehen wir Sportplätze ein, deren Pflege und Unterhaltung die Kommune ganz oder teilweise auf die Vereine übertragen hat. Ebenso berücksichtigen wir Flächen, die die Kommune für Sportplätze gepachtet hat. Stadien wie auch Spiel- und Bolzplätze berücksichtigt die gpaNRW an dieser Stelle nicht. Sportplätze im Eigentum von Vereinen oder Dritten fließen zunächst nicht in die Kennzahlen ein. Die gpaNRW nimmt sie jedoch informativ mit auf und analysiert auch diese Flächen. Die Bedarfsberechnung sowie die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung beziehen sich auf die Spielfelder bzw. den Fußballsport. Sonstige Sportnutzflächen, wie z. B. Laufbahnen, Sprunganlagen, Beachvolleyballfelder, und deren Nutzung betrachtet die gpaNRW in dieser Prüfrunde hingegen nicht. Strukturen In 2015 wurde die Sportanlagen Obermaubach aufgegeben. Es handelte sich hier um eine von der Gemeinde gepachtete Fläche. Die nachfolgenden Betrachtungen umfassen zehn Außenanlagen mit 13 Großspielfeldern. Die Gesamtfläche beträgt 123.705 m². Strukturkennzahlen Sportplätze 2015 Kennzahl Kreuzau Minimum Maximum Mittelwert 1. Quartil 2. Quartil (Median) 3. Quartil Anzahl Werte Fläche Sportplätze je Einwohner in m² 7,09 0,40 12,12 6,09 3,89 6,78 8,08 30 Fläche Spielfelder je Einwohner in m² 5,01 0,36 6,47 2,93 1,92 2,78 4,06 30 Dieser interkommunale Vergleich gibt einen ersten Hinweis, das Kreuzau über ein auffällig umfangreiches Sportplatzangebot verfügt. Die Anzahl der belegten Nutzungsstunden und die Anzahl der Mannschaften konnten die Vereine, die die Sportanlagen Broich, Thum, Leversbach und Bogheim nutzen, nicht vorlegen. Darum ist es nicht möglich, die tatsächliche Auslastung aller Sportanlagen darzustellen. Eine Bedarfsberechnung stellt die Anzahl der Großspielfelder und die Anzahl der aktiven Sportler, den Trainingseinheiten, der Belegungsdichte u.a. gegenüber: 1 Sportplätze im Sinne der DIN 18035-1: Sportplätze, Teil 1: Freianalagen für Spiele und Leichtathletik, Planung und Maße Seite 8 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Bedarfsberechnung für 2015 und 2016 Kreuzau 2015 Aktive Mitglieder/ Sportler in Fußballvereinen 2016 1027 1090 Anzahl Großspielfelder und wettkampfgeeignete Felder Anzahl 13,0 13,0 davon Sportrasenplätze Anzahl 11,0 11,0 Tennenplätze Anzahl 1,0 1,0 Kunstrasenplätze Anzahl 1,0 1,0 durchschnittliche wöchentliche Nutzungsdauern Sportrasen 14 154 154 Tenne 25 25 25 Kunstrasen 30 30 30 209 209 16 16 8 8 Summe durchschnittliche Nutzungsdauer je Woche pro Spielfeld Bedarf Anlageneinheiten / Großspielfelder Die Bedarfsberechnung zeigt einen Überhang von fünf Großspielfeldern. Die dieser Berechnung zugrunde liegenden Faktoren wurden dem Fachamt gegenüber im Analysegespräch erläutert. Die vertiefte Analyse ergab Hinweise, dass die Anlage in Üdingen, Dorfstr. mit 13.458 m² (ein Großspielfeld) entbehrlich geworden ist. Diese Anlage befindet sich inmitten einer Wohnbebauung. Die Aufgabe der Anlage würde die Möglichkeit für eine Neugestaltung des Ortskerns eröffnen. Der Bodenrichtwert für die vorgenannte Fläche beträgt zum Stichtag 01. Januar 2017 105 Euro je m² (Bodenrichtwerte über BORISplus.NRW). Empfehlung Durch die Veräußerung der Sportanlage in Üdingen zum Bodenrichtwert könnten Einnahmen in Höhe von über 1,4 Mio. Euro erzielt werden. Hinzu kommt noch der wegfallende Zuschuss an den Verein für die Unterhaltung der Anlage. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Den Vereinen in Kreuzau wurden die Pflege und Unterhaltung der Außenanlagen und die Reinigung der Sportlerheime übertragen. Hierfür erhalten die Vereine individuell ausgehandelte Zuschüsse in Höhe von insgesamt fast 60.000 Euro. Die Gemeinde trägt die Aufwendungen für die Heckenschnitte in Höhe von 2.571 Euro/jährlich und die Aufwendungen für die Versorgungsmedien (Strom, Wasser, Heizung). Nur mit einer ordnungsgemäßen Nutzung und einer fachgerechten Pflege und Wartung der Sportplätze ist es möglich, dass die Plätze die prognostizierten Lebensdauern erreichen und kein vorzeitiger Finanzbedarf entsteht. Um dauerhaft intakte Sportanlagen vorzuhalten, ist für jede Sportanlage nur ein Verein direkt zuständig. Einmal im Jahr erfolgt mit Vertretern der Ge- Seite 9 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 meinde eine Besichtigung sämtlicher Sportanlagen. Die Ergebnisse werden protokolliert. Seitens der Gemeinde wurde im Rahmen der Analyse angegeben, dass die Vereine die Anlagen auf der Grundlage der vereinbarten Pflegepläne ordnungsgemäß unterhalten. Die Verwaltung nennt für 2015 folgende Aufwendungen für die Unterhaltung der Sportanlagen: Aufwendungen für die Unterhaltung der Außensportanlagen 2015 Aufwendungen Euro Personalaufwendungen Verwaltung inkl. Sach- und Gemeinkostenzuschlag 13.103,00 Pflegeaufwendungen Eigenleistung gesamt 13.103,00 Aufwendungen für Zuschüsse an Vereine 59.253,41 Pflegeaufwendungen gesamt 72.356,41 Abschreibungen 10.000,00 Gesamt 82.356,41 Die Fläche aller Sportaußenanlagen betrug 2015 123.705 m². Somit betrugen die Aufwendungen je m² 0,67 Euro. Aufwendungen Sportplätze gesamt je m² in Euro Kreuzau 1. Quartil 0,67 2. Quartil (Median) 1,34 1,66 3. Quartil Anzahl Werte 2,56 17 Bezogen auf die Gesamtfläche der sich im Eigentum der Gemeinde Kreuzau befindlichen Sportanlagen positioniert sich die Gemeinde Kreuzau sehr deutlich unter dem interkommunalen Mittelwert. Durch die Übertragung der Pflege auf die Vereine wird ein positiver Effekt für den gemeindlichen Haushalt erzielt. Zukünftige Entwicklung Der Landesportbund veröffentlicht regelmäßig die Anzahl der Vereinsmitglieder in den jeweiligen Altersgruppen. Für Kreuzau zeigt sich folgendes Bild: Seite 10 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Anzahl der Vereinsmitglieder nach Altersgruppen 2000 - 2017 Jahr 2000 0 bis 6 Jahre 7 bis 14 Jahre 15 bis 18 Jahre 19 bis 26 Jahre 27 bis 40 Jahre 41 bis 60 Jahre 61 bis 120 Jahre männlich 87 398 123 183 459 483 226 weiblich 44 70 31 49 190 171 34 Gesamt 131 468 154 232 649 654 260 männlich 76 349 146 212 193 366 230 weiblich 9 52 22 31 34 110 74 Gesamt 85 401 168 243 227 476 304 -35% -14% 9% 5% -65% -27% 17% Jahr 2017 Veränderungen in Prozent Insgesamt ist ein deutlicher rückläufiger Trend insbesondere in den Altersklassen, die die Sportanlagen nutzen, erkennbar. Demgegenüber steigt die Altersgruppe der über 60-jährigen in Kreuzau deutlich an. Diese Altersgruppe frequentiert aber in der Regel nicht mehr die Sportaußenanlagen. Mit dem Rückgang der bis zu 60-jährigen und ein Zuwachs der 60- bis 70-Jährigen wird sich das Sportverhalten in der Bevölkerung von z. B. Fußball in Richtung Wandern oder Fitness/Gesundheit verlagern. Im Zeitraum 2000 bis 2017 ist die Anzahl der Vereine (vier Vereine) noch konstant geblieben. Vielfach haben sich die Vereine noch nicht oder nur unzureichend mit der Dynamik, die der demografische Wandel in den kommenden Jahren auslösen wird, auseinandergesetzt. Auch bereitet es immer mehr Vereinen Schwierigkeiten, ehrenamtliche Leitungsfunktionen mit geeigneten Personen zu besetzen. Es muss daher damit gerechnet werden, dass sich schon in Zukunft Vereine zusammenschließen werden. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass das Sportangebot und die Nachfrage in Kreuzau insgesamt analysiert werden müssen. 2015 diskutierte der Rat der Gemeinde Kreuzau bereits den zukünftigen Bedarf an Außensportanlagen. Diese Frage umfasst letztlich alle sportlichen Aktivitäten in einer Kommune. Die Verwaltung hat in diesem Zusammenhang ein Angebot von einem Planungsbüro für die Erstellung eines Sportstättenbedarfsplanes vorgelegt. Das Angebot hat folgenden Leistungsumfang: • Bestandserfassung aller Sportstätten vor Ort, • Vereins- und Mitgliederstrukturen – Gespräch mit den Vereinen und der Verwaltung, • Alternative Nutzung von Sportflächen – Veräußerungserlöse sowie • Empfehlungen für den mittelfristigen Bedarf bis 2025. Der Rat der Gemeinde Kreuzau hat dieses Angebot zur Kenntnis genommen, aber bisher über die weitere Vorgehensweise keine Entscheidung getroffen. Empfehlung Aufgrund der bereits erkennbaren demografischen Veränderungen und des sich verändernden Sportverhaltens sollte zeitnah eine Sportstättenbedarfsplanung erstellt werden. Seite 11 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Spiel- und Bolzplätze Die gpaNRW untersucht hier die öffentlich zugänglichen kommunalen Spiel- und Bolzplätze. Somit bleiben solche an Schulen und Kindergärten unberücksichtigt. Steuerung und Organisation Die Produktverantwortung für die Spiel- und Bolzplätze befindet sich bei der Abteilung 2.2 – Kommunale Dienste-. Das Spielplatzkataster befindet sich in einer Word-Datei. Die wesentlichen Daten sind erfasst und mit Bildern der jeweiligen Anlage hinterlegt. Allerdings können keine Auswertungen und Berechnungen automatisiert vorgenommen werden Ein Spielplatzkonzept / eine Spielplatzbedarfsplanung gibt es noch nicht. Die gegenwärtige Situation in Kreuzau wird dadurch geprägt, dass der Anteil der älteren Bevölkerung stetig zunimmt. Vor diesem Hintergrund sucht die Gemeinde derzeit ihr Profil für eine Gemeindeentwicklung. Auch im Hinblick auf die schon bekannten demografischen Veränderungen (Rückgang der unter 18-jährigen um 31,6 Prozent bis 2040) ist die Erstellung eines Spielplatzkonzeptes / einer Spielplatzbedarfsplanung dringend geboten. Empfehlung Die Gemeinde Kreuzau sollte eine Spielflächenanalyse und –planung erstellen. Diese Planung sollte das veränderte Freizeitverhalten der Nutzer und die demografischen Veränderungen berücksichtigen. Die Spielflächenanalyse sollte auch eine Investitionsplanung enthalten. Die Spielflächenanalyse und –planung sollte folgende Aspekte berücksichtigen und beschreiben: • Die Zahl der Kinder wird sich zukünftig weiter deutlich verringern. Der Anteil der älteren Bevölkerungsgruppen wird steigen. • Die Verweildauer auf den Spielplätzen hat sich verändert. Kleinkinder sind heute länger in den verschiedenen Betreuungseinrichtungen untergebracht. • Der Anteil der Ganztagsschüler im Grundschulbereich hat sich verändert. Das Spielplatzangebot steht für die noch verbleibende Freizeit verstärkt in Konkurrenz zu den anderen Freizeitangeboten. • Die Ansprüche der Nutzer haben sich verändert. Der Erlebniswert steht heute verstärkt im Vordergrund (Spiellandschaften). • Die geringeren Freizeiten werden verstärkt gemeinsam von Familien genutzt. Entsprechend muss das Flächenangebot gestaltet werden: • Behindertengerechtes Spielen (auch Inklusion), • generationsübergreifende Anlagen, Seite 12 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 • Qualität der Geräte, • Kostenaspekte, usw.. Andere Kommunen haben kleinere Spielplätze aufgegeben und wenige sog. Leuchtturmspielplätze gestaltet. • Neben den öffentlichen kommunalen Spielplätzen befinden sich fünf Spielflächen in konfessionellen Kitas, vier Spielflächen in kommunalen Kitas und sechs Spielflächen an den Grundschulen. Neben diesen Spielflächen sollten auch größere Spielanlagen in Wohneinheiten in die Spielplatzbedarfsplanung einfließen. • Die Spielplatzbedarfsplanung sollte auch das Thema „Aufenthaltsräume für die Generation 55+“ aufgreifen. Der größer werdende Bevölkerungsanteil älterer Menschen hat Bedürfnisse (Bewegen und Ruhe). Diesem Bedürfnis könnte die Kommune durch die Anlage von Mehrgenerationenparks Rechnung tragen. Da Kinder und die Generation 55+ die gleichen kurzen und sicheren örtlichen Verbindungswege nutzen, könnten Spielflächen beiden Bevölkerungsteilen dienen. Für diese Veränderungen sind keine Flächenerweiterungen notwendig. Strukturen Die Gemeinde Kreuzau unterhält im Jahr 2015 in ihren elf Ortsteilen 27 Spielplätze und sechs Bolzplätze mit einer Fläche von 31.115 m². Im Rahmen der Erschließung von Baugebieten sind 2016 zwei neue Spielplätze hinzugekommen. Sie wurden von einem Bauträger in Zusammenarbeit mit der Gemeinde entwickelt und zwischenzeitlich der Gemeinde übertragen. Strukturkennzahlen Spiel- und Bolzplätze 2015 Kennzahl Kreuzau Minimum Maximum Mittelwert 1. Quartil 2. Quartil (Median) 3. Quartil Anzahl Werte Fläche der Spiel- und Bolzplätze je EW unter 18 Jahre in m² 11,8 4,4 32,0 13,8 10,5 12,6 16,8 32 Anzahl der Spiel- und Bolzplätze je 1.000 EW unter 18 Jahre 12,6 4,9 21,6 11,5 9,0 11,4 13,1 32 Anzahl der Spielgeräte je 1.000 m² Spielplatzfläche 7,3 2,9 14,1 6,0 4,3 5,8 7,6 31 durchschnittliche Größe der Spiel- und Bolzplätze 943 704 2.624 1.199 937 1.199 1.391 32 In 2015 lagen die Anzahl der Spiel- und Bolzplätze und die Anzahl der Spielgeräte erkennbar über dem interkommunalen Mittelwert. Seite 13 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Insbesondere die sechs Bolzplätze sind auffällig. So liegen sowohl die Anzahl sowie die Fläche der Bolzplätze je Einwohner unter 18 Jahre als auch die durchschnittliche Größe der Bolzplätze deutlich über den interkommunalen Mittelwerten: • Anzahl der Bolzplätze je 1.000 Einwohner unter 18 Jahre Kreuzau 2,28 - interkommunaler Mittelwert 1,82. • Durchschnittliche Größe der Bolzplätze Kreuzau 2.125 m² - interkommunaler Mittelwert 1.705 m². • Fläche der Bolzplätze je Einwohner unter 18 Jahre Kreuzau 4,85 m² - interkommunaler Mittelwert 3,52 m². Empfehlung Die Gemeinde Kreuzau sollte untersuchen, ob die Bolzplätze tatsächlich ausgelastet sind oder ob eine Reduzierung auf eine geringere Anzahl angezeigt ist. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 2015 wendete die Gemeinde Kreuzau für die Unterhaltung der Spiel- und Bolzplätze 93.301 Euro auf. Es wurden folgende Werte angegeben: • Personalaufwendungen Verwaltung 9.568 Euro • Pflegeaufwendungen Eigenleistung (Bauhof) 27.460 Euro • Pflegeaufwendungen Fremdleistungen 48.629 Euro • Abschreibung 7.645 Euro. In den Aufwendungen des Bauhofs und der Fremdleistungen sind enthalten: • Rasenschnitt für 31.000 m² • Heckenschnitt für 284 lfd. m • Austausch/Reinigung von Sandflächen • Kontrolle der Spielgeräte • Wartung/Reparatur der Spielgeräte 23.000 Euro 770 Euro 14.768 Euro 4.250 Euro 33.000 Euro. Im interkommunalen Vergleich positioniert sich die Gemeinde Kreuzau damit insgesamt in einem günstigen Bereich: Seite 14 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Aufwendungen für die Unterhaltung je m²Spielfläche 2015 Kreuzau 1. Quartil 3,00 2. Quartil (Median) 2,54 3,35 3. Quartil Anzahl Werte 5,08 27 Die Einzelbetrachtung sämtlicher Aufwandskennzahlen zeigen keine Auffälligkeiten. Seite 15 von 16 Gemeinde Kreuzau Sport und Spielplätze 050.010.010_04425 Kontakt Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen Heinrichstraße 1, 44623 Herne Postfach 10 18 79, 44608 Herne t 0 23 23/14 80-0 f 0 23 23/14 80-333 e info@gpa.nrw.de i www.gpa.nrw.de Seite 16 von 16