Daten
Kommune
Kreuzau
Größe
986 kB
Datum
23.11.2017
Erstellt
05.10.17, 13:05
Aktualisiert
05.10.17, 13:05
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Kreuzau
Finanzen
050.010.010_04425
Anlage 3 zu VL-Nr. 72/2017
ÜBERÖRTLICHE
PRÜFUNG
Finanzen der Gemeinde
Kreuzau im Jahr 2017
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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INHALTSVERZEICHNIS
Managementübersicht
3
Haushaltssituation
3
Haushaltssteuerung
4
Beiträge und Gebühren
4
Inhalte, Ziele und Methodik
5
Haushaltssituation
6
Rechtliche Haushaltssituation
7
Ist-Ergebnisse
8
Plan-Ergebnisse
10
Eigenkapital
14
Schulden
16
Vermögen
18
Haushaltssteuerung
21
Kommunaler Steuerungstrend
21
Umgang mit haushaltswirtschaftlichen Risiken
23
Konsolidierungsmöglichkeiten
25
Beiträge
25
Gebühren
26
Steuern
27
Zusätzliche Erläuterungen zu einzelnen Haushaltspositionen und Bilanzposten
28
Gesamtabschluss
28
Pensionsrückstellungen
30
Anlagen: Ergänzende Tabellen
31
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Finanzen
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Managementübersicht
Haushaltssituation
Rechtliche Haushaltssituation
Im Jahr 2009 konnte die Gemeinde Kreuzau noch einen fiktiv ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Seit 2010 ist sie allerdings verpflichtet, ein Haushaltssicherungskonzept (HSK) aufzustellen. Im Jahr 2010 hat die Gemeinde aus zeitlichen Gründen kein HSK aufgestellt. Das HSK
2011 wurde nicht genehmigt, da es keinen Haushaltsausgleich im Finanzplanungszeitraum
darstellte. Das HSK 2012 und dessen Fortschreibungen hat die Kommunalaufsicht des Kreises
Düren genehmigt.
Ist-Ergebnisse
Im Betrachtungszeitraum von 2010 bis 2015 sind die Jahresergebnisse der Gemeinde Kreuzau
durchweg negativ. Das Ergebnis des Jahres 2015 von -109.335 Euro ist trotz des Fehlbetrages
vergleichsweise gut ausgefallen. Hier haben höhere Gewerbesteuererträge dazu beigetragen,
dass sich die Gemeinde Kreuzau im interkommunalen Vergleich in der besseren Hälfte der
Vergleichskommunen positionieren kann. Das strukturelle Ergebnis 2015 fällt mit -3,4 Mio. Euro
deutlich schlechter aus. Hier werden Schwankungen bei der Gewerbesteuer, dem Finanzausgleich und der allgemeinen Kreisumlage bereinigt.
Plan-Ergebnisse
Die Haushaltsplanung der Gemeinde Kreuzau sieht ab 2021 positive Jahresergebnisse vor. Die
Planung ist allerdings risikobehaftet. Zum einen können sich allgemeine haushaltswirtschaftliche Risiken insbesondere auf Positionen auswirken, die der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
unterliegen. Zusätzliche Planungsrisiken sieht die gpaNRW bei der Gewerbesteuer, den Personalaufwendungen, den Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen und der allgemeinen
Kreisumlage.
Eigenkapital
Der Eigenkapitalverzehr der Gemeinde Kreuzau ist enorm und beträgt von 2010 bis 2020 voraussichtlich 28 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquoten sind entsprechend unterdurchschnittlich. Die
strukturelle Eigenkapitalreichweite der Gemeinde liegt Ende 2015 bei weniger als sieben Jahren.
Schulden
Während der Stand der Investitionskredite sinkt, wächst das Volumen der Liquiditätskredite an.
Der Grund dafür liegt in der fehlenden Selbstfinanzierungskraft der Gemeinde. Die Verbindlich-
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Finanzen
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keiten des Kernhaushalts sind im interkommunalen Vergleich deutlich höher als in den Vergleichskommunen.
Vermögen
Einige Vermögensgegenstände der Gemeinde Kreuzau weisen eine kritische Altersstruktur auf.
Perspektivisch wird die Gemeinde Reinvestitionen finanzieren müssen.
KIWI-Bewertung
Die gpaNRW bewertet das Handlungsfeld Haushaltssituation der Gemeinde Kreuzau
mit dem Index 2.
Haushaltssteuerung
Der angestrebte Haushaltsausgleich der Gemeinde Kreuzau ist wesentlich von der Entwicklung
konjunkturabhängiger Positionen abhängig. Dadurch ist der Haushaltsausgleich risikobehaftet.
Die Gemeinde sieht ebenfalls Risiken in dem Verlauf der Gewerbesteuer, Schlüsselzuweisungen und Kreisumlagen. Umso wichtiger ist es, dass die Gemeinde hier gegensteuert und ihre
Konsolidierungsbemühungen speziell in den steuerbaren Handlungsfeldern verstärkt.
Beiträge und Gebühren
Die Erschließungsbeitragssatzung sieht einen zehnprozentigen Eigenanteil der Gemeinde am
umlagefähigen Aufwand vor. Diese Regelung entspricht der Mustersatzung. Durch den Abschluss städtebaulicher Verträge kann die Gemeinde sogar eine vollständige Kostendeckung
erzielen.
Die in der KAG-Satzung festgelegten Beitragsanteile liegen nahe an den in der Mustersatzung
festgelegten Höchstanteilen. Hier stehen der Gemeinde noch kleinere Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Bei den Gebührenhaushalten nutzt die Gemeinde die zur Verfügung stehenden Handlungsspielräume in Bezug auf die Berücksichtigung kalkulatorischer Kosten gut aus. Auffällig ist das
Bestattungswesen: Die Leerstandskosten der Leichenhallen und die Kosten für öffentliche
Grünflächen und Überkapazitäten führen zu einer Belastung des gemeindlichen Haushalts.
KIWI-Bewertung
Die gpaNRW bewertet das Handlungsfeld Beiträge und Gebühren der Gemeinde
Kreuzau mit dem Index 4.
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Inhalte, Ziele und Methodik
Im Prüfgebiet Finanzen beantwortet die gpaNRW folgende Fragen:
• Wie ist die Haushaltssituation? Inwieweit besteht ein Handlungsbedarf diese zu verbessern?
• Wie wirkt sich die haushaltswirtschaftliche Steuerung aus? Wie geht die Kommune mit
haushaltswirtschaftlichen Risiken um?
• Welche Möglichkeiten zur Haushaltskonsolidierung gibt es bei den kommunalen Abgaben?
Wir analysieren hierzu die Haushaltspläne, Jahresabschlüsse und Gesamtabschlüsse.
Die Prüfung stützt sich auf Kennzahlen aus dem NKF-Kennzahlenset NRW. Ergänzend bilden
wir weitere Kennzahlen für unsere Analysen.
Zusätzlich bezieht die gpaNRW die Berichte der örtlichen Prüfung der Jahresabschlüsse und
Gesamtabschlüsse ein.
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Haushaltssituation
Die Haushaltssituation bestimmt den Handlungsspielraum der Kommune zur Gestaltung ihres
Leistungsangebots. Die Kommunen sind verpflichtet, dauerhaft einen ausgeglichenen Haushalt
zu erreichen. Nur dann können sie eigene Handlungsspielräume wahren oder wiedererlangen.
Ist ein Haushalt defizitär, muss die Kommune geeignete Maßnahmen für den Haushaltsausgleich finden und umsetzen.
Die gpaNRW bewertet die Haushaltssituation nach rechtlichen und nach strukturellen Gesichtspunkten:
• Rechtlicher Haushaltsstatus,
• Ist- und Plan-Daten zur Ergebnisrechnung,
• Eigenkapitalausstattung,
• Verschuldung,
• Vermögenssituation.
Um den unterschiedlichen Ausgliederungsgraden Rechnung zu tragen, ist in den interkommunalen Vergleich die Schulden-, Finanz- und Ertragslage der verbundenen Unternehmen, Sondervermögen und Mehrheitsbeteiligungen einzubeziehen. In den jeweiligen Kapiteln zur Haushaltssituation werden daher die Kennzahlen aus den Gesamtabschlüssen interkommunal verglichen.
Wir haben die Haushaltssituation auf folgenden Grundlagen analysiert:
Haushaltspläne, Jahresabschlüsse und Gesamtabschlüsse
Haushaltsplan (HPl)
Jahresabschluss (JA)
Gesamtabschluss (GA)
in dieser
Prüfung berücksichtigt
2010
beschlossen (nicht bekannt gemacht)
festgestellt
noch offen
HPl / JA
2011
beschlossen (nicht bekannt gemacht)
festgestellt
noch offen
HPl / JA
2012
bekannt gemacht
festgestellt
noch offen
HPl / JA
2013
bekannt gemacht
festgestellt
noch offen
HPl / JA
2014
bekannt gemacht
festgestellt
noch offen
HPl / JA
2015
bekannt gemacht
festgestellt
noch offen
HPl / JA
2016
bekannt gemacht
aufgestellt
noch offen
HPl
2017
bekannt gemacht
noch offen
noch offen
HPl
Haushaltsjahr
Die Gemeinde Kreuzau hat zum 01. Januar 2009 auf das Neue Kommunale Finanzmanagement (NKF) umgestellt. Im
Haushaltsjahr 2010 hat die Gemeinde Kreuzau kein HSK aufgestellt. Die Gemeinde hatte zunächst einen Haushaltspla-
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nentwurf aufgestellt, der keine Pflicht zur Aufstellung eines HSK beinhaltete. Während der Haushaltsplanberatungen
führten gesteigerte Aufwendungen bei den Kreisumlagen zu der Verpflichtung, ein HSK aufzustellen. Aus Zeitgründen
hat die Gemeinde auf die Aufstellung eines HSK in diesem Jahr verzichtet. Das HSK 2011 wurde nicht genehmigt, da
der Haushaltsausgleich nicht im Planungszeitraum dargestellt werden konnte. Die Gemeinde konnte ihre Haushaltssatzungen in diesen Jahren daher nicht bekannt machen.
Die im Haushalt 2017 enthaltene Ergebnisplanung bis einschließlich 2021 hat die gpaNRW ebenfalls berücksichtigt.
Die Gemeinde hat bisher keinen Gesamtabschluss aufgestellt. Nähere Ausführungen hierzu
stehen im Kapitel Gesamtabschluss.
Rechtliche Haushaltssituation
Jahresergebnisse und Rücklagen
Jahresergebnisse, allgemeine Rücklage und Ausgleichsrücklage in Tausend Euro (IST)
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Jahresergebnis*
-3.236
-1.626
-1.839
-5.438
-3.348
-109
Höhe der allgemeinen Rücklage**
34.025
33.386
31.547
26.109
22.348
22.239
782
0
0
0
0
0
1,9
5,5
17,2
14,4
0,5
4,6
5,5
17,2
13,0
0,5
Höhe der Ausgleichsrücklage
Verringerung der allgemeinen
Rücklage des Vorjahres in Prozent
keine
Verringerung
Fehlbetragsquote in Prozent
8,5
* Der Verwendungsbeschluss wird vorweg genommen und die Jahresergebnisse direkt der allgemeinen bzw. Ausgleichsrücklage zugeordnet.
** Bei der Höhe der allgemeinen Rücklage werden neben den Jahresergebnissen die ergebnisneutralen Änderungen
berücksichtigt.
Jahresergebnisse, allgemeine Rücklage und Ausgleichsrücklage in Tausend Euro (PLAN)
2016
2017
2018
2019
2020
2021
Jahresergebnis
-4.339
-3.702
-1.778
-1.945
-526
138
Höhe der allgemeinen Rücklage
17.899
14.197
12.419
10.474
9.949
9.949
0
0
0
0
0
138
Verringerung der allgemeinen
Rücklage des Vorjahres in Prozent
19,5
20,7
12,5
15,7
5,0
keine
Verringerung
Fehlbetragsquote in Prozent
19,5
20,7
12,5
15,7
5,0
pos. Ergebnis
Höhe der Ausgleichsrücklage
Die Jahresergebnisse der Gemeinde Kreuzau sind bis zu dem im HSK vorgesehenen Haushaltsausgleich im Jahr 2021 durchweg negativ. Der Eigenkapitalverzehr ist mit fast 28 Mio. Euro
von 2010 bis 2020 erheblich.
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Feststellung
Der enorme Eigenkapitalverzehr der Gemeinde Kreuzau ist nicht mit dem im NKF verankerten Grundsatz der intergenerativen Gerechtigkeit vereinbar.
Empfehlung
Das gesamte Handeln der Gemeinde Kreuzau sollte darauf hinzielen, den Haushaltsausgleich schnellstmöglich wiederherzustellen und das Eigenkapital langfristig zu erhalten.
Haushaltsstatus
Haushaltsstatus
Haushaltsstatus
2010*
2011
2012
2013
2014
2015
2016
X
X
X
X
X
ausgeglichener Haushalt
fiktiv ausgeglichener Haushalt
genehmigungspflichtige Verringerung allg. Rücklage
HSK genehmigt
HSP genehmigt
HSK nicht genehmigt
X
HSP nicht genehmigt
* Im Haushaltsjahr 2010 hat die Gemeinde Kreuzau kein HSK aufgestellt. Die Gemeinde unterlag der vorläufigen Haushaltsführung.
Ist-Ergebnisse
Jahresergebnis je Einwohner in Euro 2015
Kreuzau
-6
Minimum
-436
Maximum
181
Mittelwert
-69
1. Quartil
-168
2. Quartil
(Median)
-47
3. Quartil
Anzahl
Werte
20
39
Das Jahresergebnis 2015 ist im Vergleich zu den Ergebnissen der Vorjahre deutlich besser
ausgefallen. Ursächlich für das gute Ergebnis sind höhere Gewerbesteuererträge. Mit 7,7 Mio.
Euro sind sie um 3,2 Mio. Euro höher als 2014. Dies liegt vor allem an Nachzahlungen für Vorjahre.
In den Vorjahren liegt das Jahresergebnis je Einwohner immer unterhalb des Median, in den
Jahren 2010, 2013 und 2014 sogar unterhalb des ersten Quartils.
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1
Gesamtjahresergebnis je Einwohner in Euro 2015
Kreuzau
./.
Minimum
Maximum
-433
Mittelwert
225
1. Quartil
-69
2. Quartil
(Median)
-163
-53
Anzahl
Werte
3. Quartil
6
18
Strukturelles Ergebnis
Die Jahresergebnisse aus den Ergebnisrechnungen geben nur bedingt einen Hinweis auf die
strukturelle Haushaltssituation. Sie werden oft durch die schwankenden Erträge bei der Gewerbesteuer, des Finanzausgleichs und der allgemeinen Kreisumlage beeinflusst. Zudem überdecken häufig Sondereffekte den Konsolidierungsbedarf. Erst das strukturelle Ergebnis zeigt die
Höhe des tatsächlichen Konsolidierungsbedarfs.
Die gpaNRW definiert das strukturelle Ergebnis wie folgt: Vom Jahresergebnis 2015 werden die
Erträge und Aufwendungen der Gewerbesteuer, des Finanzausgleichs und der allgemeinen
Kreisumlage abgezogen. Diese Werte ersetzen wir durch die Durchschnittswerte der Jahre
2
2011 bis 2015. Zusätzlich bereinigen wir positive wie negative Sondereffekte.
Strukturelles Ergebnis in Tausend Euro 2015
Kreuzau
Jahresergebnis
Bereinigungen (Gewerbesteuer, Kreisumlage und Finanzausgleich)
-109
-11.062
Bereinigungen Sondereffekte
0
= bereinigtes Jahresergebnis
-11.171
Hinzurechnungen (Mittelwerte Gewerbesteuer, Kreisumlage und Finanzausgleich)
= strukturelles Ergebnis
7.760
-3.411
Das wesentlich schlechtere strukturelle Ergebnis begründet sich wie folgt:
• Die Gewerbesteuererträge 2015 sind rund 2,4 Mio. Euro höher als im Durchschnitt der
Jahre 2011 bis 2015.
• Die Gemeindeanteile an den Gemeinschaftssteuern, die Ausgleichsleistungen und die
Schlüsselzuweisungen sind 2015 insgesamt rund 1,3 Mio. Euro höher als im Durchschnitt
der Jahre 2011 bis 2015.
So konnten die im Jahr 2015 um 390.000 Euro höheren Steuerbeteiligungen und Belastungen
aus der allgemeinen Kreisumlage aufgefangen werden.
1
Die gpaNRW stellt die Vergleichswerte der Gesamtabschluss-Kennzahlen aus Informationsgründen dar, da die Gemeinde Kreuzau
noch einen Gesamtabschluss aufstellen muss. Das Kapitel Gesamtabschluss enthält dazu nähere Ausführungen.
2
Bei der Gemeinde Kreuzau ergeben sich im Jahr 2015 keine individuellen Sondereffekte, die bereinigt werden müssen.
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Feststellung
Das strukturelle Ergebnis der Gemeinde Kreuzau liegt im Jahr 2015 bei -3,4 Mio. Euro. In
dieser Höhe besteht unter Annahme unveränderter Rahmenbedingungen eine nachhaltig zu
schließende Konsolidierungslücke.
Plan-Ergebnisse
Um den künftigen Konsolidierungsbedarf der Gemeinde Kreuzau einschätzen zu können, bezieht die gpaNRW die Haushaltsplanung der Kommune ein. Die gpaNRW zeigt auf,
• welche haushaltswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und wesentlichen Parameter die
Gemeinde Kreuzau ihrer Planung zu Grunde legt,
• mit welchen haushaltswirtschaftlichen Risiken diese Annahmen gegebenenfalls verbunden sind und
• inwieweit eigene Konsolidierungsmaßnahmen zur Verbesserung des Ergebnisses beitragen.
Wir unterscheiden allgemeine und zusätzliche haushaltswirtschaftliche Risiken. Allgemeine
haushaltswirtschaftliche Risiken sind auf generelle Unsicherheiten bei Planwerten zurückzuführen. Zusätzliche haushaltswirtschaftliche Risiken entstehen durch fehlerhafte, nicht nachvollziehbare oder offensichtlich sehr optimistische Planungsdaten. Das ist der Fall, wenn sich die
Planwerte nicht oder nur unzureichend auf Erfahrungswerte bzw. Ist-Daten, Umsetzungskonzepte sowie sonstige zurzeit objektiv absehbare Entwicklungen stützen. In unseren Analysen
konzentrieren wir uns auf zusätzliche haushaltswirtschaftliche Risiken.
Die Gemeinde Kreuzau plant nach dem aktuellen Haushaltsplan 2017 für 2021 einen Überschuss von 138.000 Euro. Gegenüber dem strukturellen Ergebnis 2015 ist dies eine Ergebnisverbesserung von rund 3,5 Mio. Euro. Diese setzt sich wie folgt zusammen:
Vergleich strukturelles Ergebnis und Planergebnis - wesentliche Veränderungen in Tausend Euro
2015
2021
Differenz
Jährliche
Änderung in
Prozent
Erträge
Grundsteuer B*
2.734
3.143
408
2,3
Gewerbesteuer**
5.242
6.356
1.114
3,3
Gemeindeanteile an Gemeinschaftssteuern**
7.662
11.115
3.453
6,4
Schlüsselzuweisungen**
2.491
3.592
1.101
6,3
12.893
14.356
1.463
1,8
Personalaufwendungen*
5.817
6.645
828
2,2
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen*
5.162
4.946
-216
-0,7
übrige Erträge
Aufwendungen
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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2015
Allgemeine Kreisumlage**
Zinsaufwendungen für Liquiditätskredite*
übrige Aufwendungen
2021
Jährliche
Änderung in
Prozent
Differenz
7.617
9.532
1.916
3,8
238
277
39
2,6
15.600
17.024
1.424
1,5
* Rechnungsergebnis des Jahres 2015.
** Durchschnittswerte der Jahre 2011 bis 2015.
Grundsteuer B
Die Planwerte für die Grundsteuer B ermittelt die Gemeinde Kreuzau anhand der Rechnungsergebnisse der Vorjahre unter Berücksichtigung der geplanten Hebesatzerhöhungen. Seit dem
Jahr 2016 liegt der Hebesatz für die Grundsteuer B bei 469 Punkten. Eine Erhöhung um jeweils
20 Punkte ist für die Jahre 2018 und 2020 vorgesehen. Beschlossen sind die Hebesatzerhöhungen noch nicht, so dass ein allgemeines haushaltswirtschaftliches Risiko besteht.
Die Planwerte für die Jahre ab 2021 hat die Gemeinde Kreuzau anhand der Bestimmungen des
Erlasses des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen (MIK
3
NRW) vom 07. März 2013 ermittelt.
Gewerbesteuer
Die Gewerbesteuererträge liegen im Zeitraum von 2011 bis 2015 bei durchschnittlich 5,2 Mio.
Euro pro Jahr. Auch bei der Planung der Gewerbesteuererträge berücksichtigt die Gemeinde
Kreuzau die Rechnungsergebnisse der Vorjahre. Im Jahr 2015 hat die Gemeinde u.a. aufgrund
von Nachzahlungen aus Vorjahren hohe Gewerbesteuererträge von 7,7 Mio. Euro erzielt. Dieses gute Ergebnis hat sich 2016 bestätigt. Auch hier hat die Gemeinde neben Gewerbesteuerzahlungen für das laufende Jahr Nachzahlungen für Vorjahre enthalten. Daher geht die Gemeinde Kreuzau in der Planung von jährlichen Erträgen inklusive Nachzahlungen in Höhe von
sechs Mio. Euro ab 2017 aus. Ab 2021 sind rund 6,4 Mio. Euro eingeplant. Hebesatzerhöhungen sind um jeweils 15 Punkte in den Jahren 2018 und 2020 vorgesehen, aber noch nicht beschlossen.
Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die geplante Entwicklung der Gewerbesteuererträge bestätigt. Die Gemeinde Kreuzau kann lediglich in Stockheim noch ein paar freie Gewerbeflächen
vorweisen. Nachzahlungen für Vorjahre kann die Gemeinde zudem nicht aktiv beeinflussen. Die
gpaNRW sieht in der Planung ein über allgemeine, konjunkturelle Risiken hinausgehendes zusätzliches Risiko.
3
Haushaltskonsolidierung nach der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NRW) und nach dem Gesetz zur Unterstützung der kommunalen Haushaltskonsolidierung im Rahmen des Stärkungspaktes Stadtfinanzen (Stärkungspaktgesetz), Ausführungserlass.
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Gemeindeanteile an Gemeinschaftssteuern
Die Gemeinde Kreuzau hat die Anteile an den Gemeinschaftssteuern anhand der Orientie4
rungsdaten eingeplant.
Die Ansätze der Anteile an der Umsatzsteuer beinhalten somit einen Teil der Entlastung der
Kommunen durch den Bund. Die Orientierungsdaten berücksichtigen die Erhöhung des Gemeindeanteils an der Umsatzsteuer um bundesweit 1,5 Mrd. Euro im Jahr 2017 und um je 2,4
Mrd. Euro jährlich ab 2018.
Die Gemeinde Kreuzau kann die Höhe der Anteile an den Gemeinschaftssteuern nicht steuern.
Diese hängen unmittelbar von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ab. Sie steigen im Betrachtungszeitraum um 3,5 Mio. Euro und tragen damit wesentlich zu einer Haushaltsentlastung
bei. Brechen diese wichtigen Ertragspositionen ein, könnte der angestrebte Haushaltsausgleich
gefährdet werden. Daher liegt ein allgemeines haushaltswirtschaftliches Risiko vor.
Schlüsselzuweisungen
Die Steuerkraft der Gemeinde Kreuzau hat einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe der
Schlüsselzuweisungen. Steigende Erträge bei den Realsteuern und den Anteilen an den Gemeinschaftssteuern reduzieren tendenziell die Schlüsselzuweisungen. Für das Jahr 2017 hat
die Gemeinde Kreuzau den Grundbetrag gemäß der ersten Modellrechnung zum GFG 2017
berücksichtigt. In den Folgejahren hat sie einen um die Orientierungsdaten erhöhten Grundbetrag zugrunde gelegt. Für das Jahr 2018 hat die Gemeinde den Grundbetrag einmalig um insgesamt 8,8 Prozent erhöht. Somit berücksichtigt sie bereits die Erhöhung der Schlüsselmasse
durch einen erhöhten Länderanteil an der Umsatzsteuer, mit dem die Kommunen entlastet werden sollen.
Die voraussichtliche Entwicklung der Steuerkraft fließt über die Steuerkraftmesszahl in die Planung der Schlüsselzuweisungen ein.
Die Schlüsselzuweisungen unterliegen grundsätzlich einem allgemeinen Risiko, da die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die Leistungsfähigkeit des Landeshaushaltes die Gesamthöhe der Schlüsselzuweisungen beeinflussen. Zusätzliche Planungsrisiken sieht die gpaNRW
nicht.
Personalaufwendungen
Die geplanten Personalaufwendungen steigen von 2015 bis 2021 um 828.000 Euro an. Die
Gemeinde Kreuzau ermittelt die Personalkosten mithilfe eines Personalabrechnungsprogrammes. Dieses berechnet die voraussichtlichen Kosten für jeden Personalfall. Geplante Tariferhöhungen, Stufensteigerungen in den Erfahrungsstufen, Verrentungen sowie Neu- oder Ersatzeinstellung können dabei einzeln vorgegeben werden. Die feststehenden Besoldungs- und Tariferhöhungen hat die Gemeinde bei der Planung entsprechend berücksichtigt. Für die Jahre,
4
Runderlass des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen vom 25. Juli 2016, Az. 34-46.05.01264/16.
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für die diese noch nicht bekannt sind, hat sie gemäß den Orientierungsdaten eine Steigerung
von einem Prozent pro Jahr berücksichtigt.
Die Orientierungsdaten dienen lediglich als Hilfestellung und sollen nur unter Berücksichtigung
örtlicher Gegebenheiten angewendet werden. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt,
dass die tatsächlich erzielten Tarifabschlüsse regelmäßig über einem Prozent liegen. Die Steigerung von einem Prozent pro Jahr kann nur mithilfe konkreter Konsolidierungsbemühungen
eingehalten werden.
Ihrem Personalentwicklungskonzept folgend hat die Gemeinde Kreuzau von 1997 bis 2016 rund
zehn Stellen im Verwaltungsbereich eingespart. Im Bauhof sind acht Stellen weggefallen. Aufgrund des Ausbaus der Kinderbetreuung unter drei Jahren ist es im Bereich der Kindergärten
zu einer Stellenmehrung von rund sieben Stellen gekommen.
Die Gemeinde Kreuzau weist im Vorbericht des Haushaltsplans 2017 darauf hin, dass in den
nächsten Jahren zusätzliche Stellen im Verwaltungsbereich nötig werden könnten, falls dies zur
Aufgabenerfüllung erforderlich sein sollte. Es ist davon auszugehen, dass eine weitere Stellenreduzierung nicht erfolgt. Der Zielwert der Orientierungsdaten von einem Prozent Steigerung
wird dann voraussichtlich nicht gehalten werden können. Es besteht ein zusätzliches haushaltswirtschaftliches Risiko.
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
Die geplanten Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen steigen zunächst an, sinken aber
ab 2018. Im Jahr 2021 hat die Gemeinde Kreuzau erneut höhere Aufwendungen eingeplant. Im
Rahmen des HSK hat die Gemeinde pauschale Kürzungen in diesem Aufwandsbereich vorgenommen. Pauschale Kürzungen berücksichtigen allerdings keine Notwendigkeiten, wie sie z.B.
bei Instandhaltungs- und Unterhaltungsmaßnahmen gegeben sind. Zudem hat die Gemeinde
keine Preissteigerungen eingeplant. Preissteigerungen im Energiebereich plant die Gemeinde
bewusst nicht, da sie energetische Maßnahmen durchführt, die den Verbrauch verringern sollen. Dennoch sieht die gpaNRW in der vorgenommenen Planung zusätzliche haushaltswirtschaftliche Risiken. Die Gemeinde Kreuzau sollte für die Kürzungen konkrete und berechenbare Maßnahmen beschließen. Die Gemeinde begründet die sinkenden Ansätze zudem damit,
dass der konsumtive Anteil der Schulpauschale zunächst sinkt und 2021 wieder ansteigt. In den
Jahren, in denen der konsumtive Anteil der Schulpauschale geringer ist, veranschlagt die Gemeinde einen höheren Teil für die investive Verwendung der Schulpauschale.
Allgemeine Kreisumlage
Die Höhe der allgemeinen Kreisumlage wird durch
• den vom Kreis Düren festgelegten Umlagesatz und
• die Umlagegrundlagen der Gemeinden (Steuerkraftmesszahl und Schlüsselzuweisungen)
bestimmt.
Die Gemeinde Kreuzau hat bei der Planung der allgemeinen Kreisumlage ihre voraussichtliche
Steuerkraft und für die Jahre 2017 und 2018 einen Umlagesatz von jeweils 46,49 Prozent be-
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rücksichtigt. Dieser Umlagesatz wird auch im Haushaltsplan des Kreises Düren zugrunde gelegt. Für die Jahre 2019 und 2020 hat die Gemeinde die Planzahlen anhand sinkender Umlagesätze berechnet (45,77 Prozent bzw. 44,37 Prozent). Sie erwartet, dass die Konsolidierungsbemühungen des Kreises erfolgreich sind und die Belastung für die Gemeinde Kreuzau und die
anderen kreisangehörigen Kommunen nicht weiter ansteigen. Ab dem Jahr 2021 bleiben die
Planzahlen trotz einer möglichen Änderung der Umlagegrundlage gleich.
Der Doppelhaushalt 2017/2018 des Kreises Düren sieht allerdings auch für die Jahre ab 2019
eine steigende Kreisumlage vor. Der Planwert steigt von 166 Mio. Euro im Jahr 2018 auf rund
178 Mio. Euro im Jahr 2021 an.
Folglich ergibt sich ab dem Jahr 2019 das Risiko, dass die von der Gemeinde Kreuzau eingeplante Kreisumlage nicht ausreicht. Die gpaNRW sieht in der vorgenommen Planung ein zusätzliches haushaltswirtschaftliches Risiko.
Zinsaufwendungen für Liquiditätskredite
Die Zinsaufwendungen für Liquiditätskredite steigen von 2015 bis 2021 um lediglich 39.000
Euro an. In den Jahren 2016 bis 2019 hat die Gemeinde Kreuzau jeweils höhere Zinsaufwendungen von über 300.000 Euro eingeplant. Die Höhe der Liquiditätskredite liegt Ende 2015 bei
etwas weniger als 26 Mio. Euro und wird Ende 2017 voraussichtlich rund 31 Mio. Euro betragen. Ab 2020 ist der geplante Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit positiv, so dass die
Gemeinde dann nicht mehr auf weitere Liquiditätskredite angewiesen sein wird. Die Gemeinde
Kreuzau bezieht bei der Planung die über das Jahr 2017 hinaus aufgenommen Liquiditätskredite mit ein. Den voraussichtlichen Kassenfehlbedarf hat sie mit einem fiktiven Zinssatz von 0,5
Prozent berücksichtigt. Aus Vorsichtsgründen hat die Gemeinde in den Folgejahren die Annahme getroffen, dass der komplette Finanzbedarf für das ganze Jahr aufgenommen wird. Die
gpaNRW sieht daher kein zusätzliches haushaltswirtschaftliches Risiko.
Feststellung
Die Haushaltsplanung der Gemeinde Kreuzau ist plausibel und basiert auf nachvollziehbaren Kriterien. Einige für den Haushaltsausgleich bedeutende Positionen unterliegen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und weisen daher allgemeine Risiken auf. Die gpaNRW
sieht bei der Gewerbesteuer, den Personalaufwendungen, den Aufwendungen für Sach- und
Dienstleistungen und der allgemeinen Kreisumlage zusätzliche haushaltswirtschaftliche Risiken.
Eigenkapital
Je mehr Eigenkapital eine Kommune hat, desto weiter ist sie von der gesetzlich verbotenen
Überschuldung entfernt.
Das Eigenkapital ist ein Gradmesser für die wirtschaftliche Situation einer Kommune. An der
Entwicklung der allgemeinen Rücklage orientieren sich folgerichtig haushaltsrechtliche Regelungen zur Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes oder eines Sanierungsplanes.
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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Entwicklung des Eigenkapitals in Tausend Euro (IST)
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Eigenkapital
34.808
33.386
31.547
26.109
22.348
22.239
Sonderposten
54.661
53.457
52.531
53.063
51.850
52.170
davon Sonderposten für Zuwendungen/Beiträge
54.457
53.065
52.128
52.637
51.513
51.807
Rückstellungen
10.690
10.870
11.037
10.574
11.460
11.495
Verbindlichkeiten
28.691
28.978
29.580
34.476
36.531
36.025
2.414
2.506
2.597
2.827
2.777
2.915
131.262
129.197
127.293
127.049
124.965
124.843
Eigenkapitalquote 1
26,5
25,8
24,8
20,6
17,9
17,8
Eigenkapitalquote 2
68,0
66,9
65,7
62,0
59,1
59,3
Passive Rechnungsabgrenzung
Bilanzsumme
Eigenkapitalquoten in Prozent
Eigenkapitalquoten 1 und 2 in Prozent 2015
Kreuzau
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Eigenkapitalquote 1
17,8
3,0
53,8
33,6
22,2
37,7
45,6
39
Eigenkapitalquote 2
59,3
32,6
86,9
68,9
57,2
74,5
81,4
39
Die Eigenkapitalausstattung wird sich angesichts der geplanten Fehlbeträge bis einschließlich
2020 weiter verschlechtern. Bis dahin wird sich das Eigenkapital voraussichtlich auf rund zehn
Mio. Euro reduzieren. Setzt man das strukturelle Defizit von 3,4 Mio. Euro dem Eigenkapitalbestand zum Jahresende 2015 entgegen, so ergibt sich eine strukturelle Eigenkapitalreichweite
von weniger als sieben Jahren.
5
Gesamteigenkapitalquoten 1 und 2 in Prozent 2015
Kreuzau
5
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Gesamteigenkapitalquote 1
./.
7,5
51,0
32,5
20,9
37,2
41,6
18
Gesamteigenkapitalquote 2
./.
40,5
86,0
68,0
52,3
72,9
81,4
18
Die gpaNRW stellt die Vergleichswerte der Gesamtabschluss-Kennzahlen aus Informationsgründen dar, da die Gemeinde Kreuzau
noch einen Gesamtabschluss aufstellen muss. Das Kapitel Gesamtabschluss enthält dazu nähere Ausführungen.
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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Schulden
Zu den Schulden gehören die Verbindlichkeiten, die Rückstellungen und die Sonderposten für
den Gebührenausgleich. Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der Schulden im Kernhaushalt:
Schulden in Tausend Euro
2010
Anleihen
2011
2012
2013
2014
2015
0
0
0
0
0
0
Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen
11.767
11.114
10.315
9.559
8.679
8.472
Verbindlichkeiten aus Krediten zur Liquiditätssicherung
15.300
16.124
17.053
23.263
25.815
25.715
Verbindlichkeiten aus Vorgängen, die Kreditaufnahmen
wirtschaftlich gleichkommen
0
0
0
0
0
0
1.070
810
847
869
1.018
850
Verbindlichkeiten aus Transferleistungen
320
768
962
0
0
383
Sonstige Verbindlichkeiten
235
162
404
390
492
217
0
0
0
395
527
388
Verbindlichkeiten gesamt
28.691
28.978
29.580
34.476
36.531
36.025
Rückstellungen
10.690
10.870
11.037
10.574
11.460
11.495
203
391
403
426
337
363
39.584
40.239
41.020
45.476
48.328
47.882
1.619
1.685
1.723
2.020
2.125
2.066
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Erhaltene Anzahlungen
Sonderposten für den Gebührenausgleich
Schulden gesamt
davon Verbindlichkeiten in Euro je Einwohner
Die Entwicklung der Investitions- und der Liquiditätskredite ist aufgrund des gegenläufigen Verlaufs auffällig. Die Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen sinken im Betrachtungszeitraum, während die Liquiditätskredite erheblich ansteigen. Die Liquiditätskredite werden zum
Großteil kurzfristig aufgenommen. Daher bergen sie Zinsänderungsrisiken. Zudem stehen ihnen
keine Vermögenswerte gegenüber, wie es bei den Investitionskrediten der Fall ist.
Verbindlichkeiten je Einwohner in Euro 2015
Kreuzau
2.066
Minimum
171
Maximum
3.059
Mittelwert
1. Quartil
1.284
585
2. Quartil
(Median)
1.132
3. Quartil
Anzahl
Werte
1.955
39
6
Gesamtverbindlichkeiten je Einwohner in Euro 2015
Kreuzau
./.
6
Minimum
317
Maximum
3.859
Mittelwert
1.558
1. Quartil
626
2. Quartil
(Median)
1.355
3. Quartil
Anzahl
Werte
2.380
18
Die gpaNRW stellt die Vergleichswerte der Gesamtabschluss-Kennzahlen aus Informationsgründen dar, da die Gemeinde Kreuzau
noch einen Gesamtabschluss aufstellen muss. Das Kapitel Gesamtabschluss enthält dazu nähere Ausführungen.
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Finanzen
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Finanzrechnung
Der Saldo aus Einzahlungen und Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit zeigt, inwieweit die Kommune im laufenden Geschäft liquide Mittel erwirtschaften kann. Diese Mittel
können Kredite oder Vermögensveräußerungen für Investitionen und Darlehenstilgungen ersetzen. Ein negativer Saldo erhöht durch die erforderlichen Liquiditätskredite die Schulden.
Entwicklung des Saldos der Ein- und Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit in Tausend
Euro
Werte 2010 bis 2015 gemäß der Jahresabschlüsse; Werte ab 2016 gemäß der Haushaltsplanung, Stand Haushaltsplan
2017.
Die Selbstfinanzierungskraft der Gemeinde Kreuzau ist nicht ausreichend. Lediglich im Jahr
2015 und zum Ende des Planungszeitraums kann sie das laufende Geschäft aus eigener Kraft
finanzieren.
Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit je Einwohner in Euro 2015
Kreuzau
31
Minimum
-243
Maximum
251
Mittelwert
51
1. Quartil
-36
2. Quartil
(Median)
74
3. Quartil
Anzahl
Werte
131
39
Feststellung
Die Gemeinde Kreuzau kann nicht ausreichend Finanzmittel generieren, um ihr laufendes
Geschäft zu finanzieren. Sie ist auf Liquiditätskredite angewiesen, um ihre Zahlungsfähigkeit
aufrechterhalten zu können.
Empfehlung
Die Gemeinde Kreuzau sollte ihre Selbstfinanzierungskraft verbessern. Dazu muss sie ihr
HSK konsequent umsetzen und weitere Konsolidierungsmaßnahmen entwickeln.
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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Die Entwicklung der Salden der Finanzrechnung ist ergänzend in den Tabellen 6 und 7 der
Anlage dargestellt. Der dort abgebildete Saldo aus Investitionstätigkeit ist bis auf das Jahr 2015
durchgängig positiv. Investive Einzahlungen, beispielsweise aus Zuwendungen, Beiträgen oder
Verkaufserlösen, sind höher als die Auszahlungen für Investitionen. Dies sorgt für den Rückgang der Verbindlichkeiten aus Investitionskrediten.
7
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit je Einwohner in Euro (Gesamtabschluss) 2015
Kreuzau
./.
Minimum
-243
Maximum
293
Mittelwert
1. Quartil
105
58
2. Quartil
(Median)
124
3. Quartil
Anzahl
Werte
214
17
Vermögen
Aus der Vermögensstruktur der Kommune können sich Belastungen für die Ertragslage und
Liquidität zukünftiger Haushaltsjahre ergeben. Die gpaNRW untersucht daher die Entwicklung
der Vermögenswerte und wesentliche Einzelpositionen des Anlagevermögens.
Gebäude und Straßen
Der Wert der Gebäude und Straßen der Gemeinde Kreuzau hat sich im Betrachtungszeitraum
von 2010 bis 2015 verringert. Die Abschreibungen führen zu einem Werteverzehr, der nicht
durch entsprechende Investitionen ausgeglichen wird. Die Gemeinde verzeichnet folgende größere Aktivierungen:
• Erweiterungsbau der Grundschule in Kreuzau und Neubau der Schulzentrum-Mensa im
Jahr 2010.
• Zugänge bei den Wohnbauten im Jahr 2015.
• Bau von Straßen im Neubaugebiet Stockheim und Ausbau der Straßen im Baugebiet
D15 (Drove) im Jahr 2015.
Die Entwicklung der einzelnen Positionen des Anlagevermögens ist den Tabellen 2 bis 5 der
Anlage zu entnehmen.
Der Zustand des städtischen Vermögens ist für die Beurteilung der Haushaltssituation von Bedeutung: Überaltertes Vermögen, das auch in Zukunft genutzt werden soll, führt zu anstehenden Reinvestitionen.
Um die Abschreibungen und Unterhaltungsaufwendungen für das Vermögen zu beeinflussen,
benötigt die Kommune eine langfristige Investitionsstrategie. Hierzu muss sie auch wissen, in
welchem Zustand sich ihr Vermögen befindet. Ein Indikator für den Zustand ist die Altersstruktur. Diese ermitteln wir für die Straßen und Gebäude anhand des Anlagenabnutzungsgrades.
7
Die gpaNRW stellt die Vergleichswerte der Gesamtabschluss-Kennzahlen aus Informationsgründen dar, da die Gemeinde Kreuzau
noch einen Gesamtabschluss aufstellen muss. Das Kapitel Gesamtabschluss enthält dazu nähere Ausführungen.
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Finanzen
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Hierbei handelt es sich um eine bilanzielle Darstellung: Die Daten aus der Anlagenbuchhaltung
haben wir ausgewertet und die Restnutzungsdauer der einzelnen Vermögensgegenstände ins
Verhältnis zur Gesamtnutzungsdauer gesetzt. Hieraus ergibt sich, zu welchem Anteil die Vermögensgegenstände bereits abgenutzt sind.
Anlagenabnutzungsgrad in Prozent 2015
Vermögensgegenstand
GND Rahmentabelle
GND
Kreuzau
Durchschnittliche RND
in Jahren zum
31.12.2015
Anlagenabnutzungsgrad in
Prozent
Restbuchwert in
Euro zum
31.12.2015 (Anlagenbuchhaltung)
von
bis
Kindergärten/Kindertagesstätten
massiv
40
80
80
32
59,73
1.497.845
Schulgebäude massiv
40
80
80
36
54,78
18.770.041
Hallen massiv
40
60
60
17
71,95
2.924.020
Verwaltungsgebäude
massiv
40
80
80
20
75,00
1.794.858
Feuerwehrgerätehäuser
massiv
40
80
80
47
41,56
2.025.714
Gemeindezentren, Bürgerhäuser,
Saalbauten, Vereins-,
Jugendheime
40
80
80
17
78,59
744.179
Straßen
25
60
50
21
58,26
24.228.823
GND = Gesamtnutzungsdauer, RND = Restnutzungsdauer
Die Gemeinde Kreuzau hat bei den meisten Vermögensarten die maximal mögliche Gesamtnutzungsdauer gewählt. Dadurch kann sie die jährliche Belastung der Abschreibungen reduzieren. Bei langen Nutzungsdauern besteht allerdings auch das Risiko, dass vorzeitige Ersatzinvestitionen anfallen.
Bis auf die Feuerwehrgerätehäuser weisen alle betrachteten Vermögensgegenstände einen
Anlagenabnutzungsgrad von mehr als 50 Prozent auf. Diese Vermögensgegenstände haben
die Hälfte ihrer Gesamtnutzungsdauer bereits überschritten.
Feststellung
Aus bilanzieller Sicht wird der Gemeinde Kreuzau perspektivisch Reinvestitionsbedarf entstehen.
Der Haushaltsplan 2017 sieht Auszahlungen für Hochbaumaßnahmen für das Sportheim
Stockheim, die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses Boich und pflegefreie Grabstätten vor.
Tiefbaumaßnahmen sind für das Kanalvermögen und die Umgestaltung des Ortseingangs Drove vorgesehen. Insgesamt liegen die investiven Auszahlungen deutlich unterhalb der Abschreibungen, so dass sich der Werteverzehr fortsetzt.
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Finanzen
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Empfehlung
Die Gemeinde Kreuzau sollte die Altersstruktur ihrer Vermögensgegenstände bei der Investitionsplanung berücksichtigen.
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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Haushaltssteuerung
Im folgenden Abschnitt analysiert die gpaNRW,
• wie sich die haushaltswirtschaftliche Steuerung auswirkt und
• wie die Gemeinde Kreuzau mit haushaltswirtschaftlichen Risiken umgeht.
Kommunaler Steuerungstrend
Die Jahresergebnisse werden wesentlich durch schwankende Erträge und Aufwendungen bei
der Gewerbesteuer, der Kreisumlage und dem Finanzausgleich beeinflusst. Die Jahresergebnisse geben im Zeitverlauf damit nur bedingt einen Hinweis auf die Erfolge von eigenen Konsolidierungsbemühungen. Der kommunale Steuerungstrend wird überlagert.
Um diesen Steuerungstrend wieder offenzulegen, bereinigt die gpaNRW die Jahresergebnisse
um die Erträge und Aufwendungen der Gewerbesteuer, der Kreisumlage und des Finanzausgleichs. Sondereffekte, die sich aus der Ertragsanalyse ergeben haben, werden ebenfalls be8
reinigt.
Die Erträge und Aufwendungen der Gewerbesteuer, der Kreisumlage und des Finanzausgleichs
beeinflussen die Jahresergebnisse der Gemeinde Kreuzau stark:
Jahresergebnisse und bereinigte Jahresergebnisse in Tausend Euro
Werte 2010 bis 2015 gemäß der Jahresabschlüsse; Werte ab 2016 gemäß der Haushaltsplanung, Stand Haushaltsplan
2017.
8
Finanzierungsbeteiligung Sozialhilfe Kreis Düren 2010 und 2011, Restabwicklung Prosoz 2010.
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Finanzen
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Die folgende Grafik zum kommunalen Steuerungstrend bezieht sich auf die Veränderungen der
bereinigten Jahresergebnisse zum Basisjahr 2010. Sie macht somit die Auswirkungen des eigenen kommunalen Handelns und die Ergebnisse von Konsolidierungsmaßnahmen deutlich.
Kommunaler Steuerungstrend in Tausend Euro
Werte 2010 bis 2015 gemäß der Jahresabschlüsse; Werte ab 2016 gemäß der Haushaltsplanung, Stand Haushaltsplan
2017.
Der positive Verlauf des Steuerungstrends in den ersten drei Jahren des Betrachtungszeitraums ist auf folgende Aspekte zurückzuführen:
• Geringere Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen (Verwendung der Mittel des
Konjunkturpakets II geht zurück – die Erträge aus Zuwendungen und allgemeinen Umlagen sinken ebenfalls).
• Geringere Transferaufwendungen (sinkende Jugendamtsumlage).
• Höhere sonstige ordentliche Erträge (Veräußerungserlöse Grundstücke und Gebäude,
Auflösung von Pensionsrückstellungen).
• Geringere Finanzaufwendungen im Jahr 2013 (Verzinsung Gewerbesteuererstattungen).
In den Jahren 2014 und 2015 kann die Gemeinde Kreuzau den Steuerungstrend trotz ihrer
Konsolidierungsbemühungen nicht stabilisieren. So hat sie beispielsweise im Jahr 2014 ihre
Realsteuerhebesätze angehoben. Sie verzeichnet auch höhere Hundesteuererträge, die sie
einerseits aufgrund einer Erhöhung der Steuersätze und andererseits durch eine Bestandsaufnahme generiert hat. Im Jahr 2014 erzielt die Gemeinde zudem um 1,5 Mio. Euro höhere sonstige ordentliche Erträge als im Jahr 2010. Diese Ertragssteigerungen können aber nicht die
noch stärker ansteigenden Aufwendungen decken. Insbesondere die Personal-, Versorgungsund Transferaufwendungen erhöhen sich deutlich. Bei den Transferaufwendungen machen sich
die steigenden Aufwendungen des Sozialbereichs und der Jugendamtsumlage bemerkbar.
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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Im Jahr 2016 sorgen insbesondere höhere öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte (Benutzungsgebühren, Abfallbeseitigungsgebühren, Friedhofs- und Grabbereitungsgebühren) für einen
leichten Anstieg des Steuerungstrends.
Ab 2017 wirken sich folgende Aspekte positiv auf den Steuerungstrend aus:
• Weiter ansteigende Steuererträge (Hebesatzerhöhungen Grundsteuer B, steigende Erträge bei Hunde- und Vergnügungssteuer).
• Höhere Zuwendungen und allgemeine Umlagen (Zuwendung Land Leistungspauschale
Asylbereich, Zuweisungen des Kreises für laufende Betriebskosten).
• Höhere öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte (niedriger als 2016, aber deutlich höher als
in den Vorjahren).
• Sinkende Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen.
Diese können aber die Verschlechterungen bei anderen Positionen nicht auffangen. Das sind
insbesondere
• geringere sonstige ordentliche Erträge (keine Veräußerungserlöse, geringere Auflösung
von Rückstellungen),
• ansteigende Personal- und Versorgungsaufwendungen und
• steigende Transferaufwendungen (Sozialleistungen, Jugendamtsumlage).
Der Steuerungstrend zeigt, dass sich die bereinigten Planergebnisse vor allem ab 2017 verschlechtern. Die nicht bereinigten Planergebnisse verbessern sich dagegen zum Ende des Planungszeitraums deutlich. Die bereinigten Positionen der Gewerbesteuer, des Finanzausgleichs
und der allgemeinen Kreisumlage sind daher für den angestrebten Haushaltsausgleich der Gemeinde Kreuzau von enormer Bedeutung.
Feststellung
Der angestrebte Haushaltsausgleich der Gemeinde Kreuzau ist von externen Faktoren abhängig.
Empfehlung
Die Gemeinde Kreuzau sollte weitere Konsolidierungsmöglichkeiten speziell in den steuerbaren Handlungsfeldern entwickeln.
Umgang mit haushaltswirtschaftlichen Risiken
Die gpaNRW empfiehlt Kommunen, sich mit den haushaltswirtschaftlichen Risiken systematisch
auseinanderzusetzen. Jede Kommune sollte ihre Risiken individuell identifizieren und bewerten.
Darauf aufbauend sollte sie entscheiden,
• ob und wie sie einzelne Risiken minimiert und
• inwieweit sie insgesamt eine Risikovorsorge trifft.
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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Dies geschieht zum Beispiel, indem sie weitere Konsolidierungsmaßnahmen vorbereitet.
Die Gemeinde Kreuzau hat eine Stabsstelle Controlling eingerichtet, um ein internes Controlling
zu erarbeiten. Von dort wird dem Rat regelmäßig eine Übersicht über den aktuellen Finanzstatus und wesentliche ergebniswirksame Veränderungen im aktuellen Haushaltsjahr zur Verfügung gestellt. So können Chancen und Risiken frühzeitig erkannt werden. Es ist allerdings auch
wichtig, dass sich das ganzheitliche Controlling nicht nur auf die operative Ebene bezieht. Damit
bezieht es sich auf die Haushaltsausführung und umfasst somit einen kurzen Zeitraum. Die
Gemeinde Kreuzau sollte den Umgang mit haushaltswirtschaftlichen Risiken auch auf strategischer Ebene stärker thematisieren. Im Lagebericht weist die Gemeinde Kreuzau auf die Risiken
maßgeblicher Ertrags- bzw. Aufwandspositionen hin. Sie nennt die Gewerbesteuererträge, die
Schlüsselzuweisungen und die Kreisumlagen, deren Entwicklung nicht verlässlich vorhersehbar
ist. Umso wichtiger ist es, dass die Gemeinde in den steuerbaren Handlungsfeldern weitere
Konsolidierungsmöglichkeiten entwickelt, um den Risiken vorzubeugen.
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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Konsolidierungsmöglichkeiten
Hält die Kommune freiwillige Leistungen und Standards vor? Gehen diese über das rechtlich
notwendige Maß hinaus? Ihr Angebot hat die Kommune regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Dies bedarf einer kritischen Aufgabenanalyse und Prioritätensetzung. Dies gilt besonders
für Kommunen, die ihre Ausgleichsrücklage verbraucht haben und haushaltsrechtlichen Einschränkungen unterliegen. Die Kommune kann im Rahmen ihres Selbstverwaltungsrechts zwar
entscheiden, freiwillige Leistungen weiter zu erbringen. In diesen Fällen hat sie jedoch über
Kompensationsmaßnahmen einen strukturell ausgeglichenen Haushalt sicherzustellen.
Die kommunalen Abgaben sind ein wichtiges Finanzierungsinstrument für die Kommunen. Sofern rechtlich mögliche Potenziale ausgeschöpft werden, leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Haushaltskonsolidierung. Für ausführlichere Informationen verweisen wir auf die Ergebnisse der letzten Prüfungen, in denen wir die kommunalen Abgaben ausführlich thematisiert
haben. Die aktuelle Prüfung beschränkt sich auf eine Nachbetrachtung.
Weitere Konsolidierungsmöglichkeiten stellen wir in den anderen Teilberichten dar.
Beiträge
Beiträge sind ein wichtiger Bestandteil zur Finanzierung von Straßenbaumaßnahmen. Der Gesetzgeber verpflichtet die Bürger, sich in angemessenem Umfang am Erhalt des Infrastruktur9
vermögens zu beteiligen . Die Kommunen sind nicht berechtigt, auf diesen Finanzierungsbeitrag zu verzichten (Beitragserhebungspflicht).
Erschließungsbeiträge nach dem Baugesetzbuch (BauGB)
Die Erschließungsbeitragssatzung sieht – der Mustersatzung entsprechend – einen zehnprozentigen Anteil der Gemeinde am beitragsfähigen Erschließungsaufwand vor. Durch den Abschluss von städtebaulichen Verträgen kann die Gemeinde sogar hundertprozentige Kostendeckung erzielen.
Straßenbaubeiträge nach dem Kommunalabgabengesetz (KAG)
Die KAG-Beitragssatzung beinhaltet Beitragsanteile, die zwischen den Mindest- und Höchstanteilen liegen, die in der Mustersatzung des Städte- und Gemeindebundes liegen. Sie nähern
sich eher den Höchstanteilen an; es gibt aber noch Potenzial für eine weitere Ausschöpfung der
Spannbreite.
9
§§ 127 ff. Baugesetzbuch (BauGB) und §§ 8, 9 Kommunalabgabengesetz NRW (KAG)
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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Beitragsanteile Fahrbahn in Prozent
Straßenart
Spannbreite Beitragsanteil gemäß
Mustersatzung
Beitragsanteil Kreuzau
Anliegerstraßen
50-80
70
Haupterschließungsstraßen
30-60
50
Hauptverkehrsstraßen
10-40
30
Hauptgeschäftsstraßen
40-70
60
Die Gemeinde Kreuzau hat in der mittelfristigen Planung keine beitragsfähigen Straßenbaumaßnahmen vorgesehen. Sie hat aber eine Liste mit anstehenden Sanierungsmaßnahmen
aufgestellt. Der Teilbericht Verkehrsflächen enthält nähere Ausführungen zu diesem Thema.
Die Gemeinde sollte darauf achten, ihr Straßenvermögen möglichst wirtschaftlich zu erhalten.
Dazu zählt auch die Durchführung beitragsfähiger Straßenbaumaßnahmen.
Feststellung
Bei der Ausgestaltung der KAG-Satzung hat die Gemeinde noch Handlungsspielräume in
Bezug auf die festgelegten Beitragssätze.
Gebühren
Die gpaNRW hat in einer Nachbetrachtung die Gebührenhaushalte Abwasserbeseitigung, Bestattungswesen sowie Straßenreinigung und Winterdienst untersucht.
Die Gemeinde Kreuzau berücksichtigt bei der Kalkulation ihrer Gebühren kalkulatorischen Kosten in Form von kalkulatorischen Abschreibungen und Zinsen. Die kalkulatorischen Abschreibungen berechnet sie anhand der Wiederbeschaffungszeitwerte der Vermögensgegenstände.
10
Den kalkulatorischen Zinssatz ermittelt sie in Anlehnung an die derzeitige Rechtsprechung.
Die mögliche Erhöhung des Zinssatzes um 0,5 Prozentpunkte berücksichtigt die Gemeinde
nicht, so dass der kalkulatorische Zinssatz derzeit bei 6,02 Prozent liegt.
Die Kalkulation der Winterdienstgebühren beinhaltet keine kalkulatorischen Kosten. Hier greift
die Gemeinde auf den Einsatz von Fremdfirmen zurück. Die Straßenreinigung hat die Gemeinde auf die Anlieger übertragen.
Feststellung
Die Gemeinde Kreuzau nutzt die zur Verfügung stehenden Handlungsspielräume bei den
kalkulatorischen Kosten gut aus.
Die Friedhofsgebühren hat die Gemeinde Kreuzau aktuell neu kalkuliert. Dabei sind die Leerstandskosten der Leichenhallen von 37.650 Euro und die Kosten für öffentliche Grünflächen
und nicht mehr erforderliche Überkapazitäten in Höhe von rund 102.000 Euro auffällig. Diese
werden bei der Gebührenkalkulation nicht berücksichtigt und belasten den Haushalt der Gemeinde.
10
OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 13. April 2005 (9 A 3120/03) sowie VG Düsseldorf, Urteil vom 09. August 2010 (5 K 1552/10).
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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Feststellung
Das Bestattungswesen führt über die Leerstandskosten der Leichenhallen und die hohen
Kosten für öffentliche Grünflächen und Überkapazitäten zu einer Belastung des gemeindlichen Haushalts.
Empfehlung
Die Gemeinde Kreuzau kann die Kosten der Leichenhallen reduzieren, indem sie beispielsweise Leichenhallen, die nur noch wenig genutzt werden, schließt. Die Kosten der öffentlichen Grünflächen kann sie langfristig durch die Verkleinerung der Friedhöfe senken.
Steuern
Das strukturelle Defizit 2015 beträgt 3,4 Mio. Euro. Das entspricht zusätzlichen 560 Hebesatzpunkten der Grundsteuer B. Mit einem Hebesatz von rund 1.000 v. H. wäre der Haushalt strukturell ausgeglichen.
Vor einer Anhebung der Grundsteuer B sollte die Kommune andere Konsolidierungsmöglichkeiten umsetzen. Steuererhöhungen können in Einzelfällen angemessen sein und auch der Finanzierung von höheren Standards dienen, wenn diese trotz Konsolidierungsbedarf weiter aufrechterhalten werden sollen. Ziel der Kommune muss immer der ausgeglichene Haushalt sein.
Hebesätze 2016
Kreuzau
Regierungsbezirk
Köln
Kreis Düren
gleiche Größenklasse
Grundsteuer A
319
350
323
272
Grundsteuer B
469
577
551
497
Gewerbesteuer
464
464
473
434
Die Gemeinde Kreuzau hat ihre Realsteuerhebesätze in den letzten Jahren im Rahmen der
Haushaltskonsolidierung erhöht. Sie liegen oberhalb der fiktiven Hebesätze nach dem GFG. Die
Ertragsanteile, die aus der Überschreitung der fiktiven Hebesätze resultieren, werden weder bei
der Festsetzung der Kreisumlage noch bei der Steuerkraft angerechnet. Sie verbleiben damit
vollständig bei der Gemeinde Kreuzau zur Deckung ihrer Aufwendungen.
Im interkommunalen Vergleich sind die Hebesätze allerdings zum Teil unterdurchschnittlich.
Eine Erhöhung des Hebesatzes für die Grundsteuer B um 100 Punkte würde zu jährlichen
Mehrerträgen von über 600.000 Euro führen und so zu einer erheblichen Haushaltsentlastung
beitragen.
Im Planungszeitraum ist eine weitere Erhöhung des Hebesatzes für die Grundsteuer B um jeweils 20 Punkte in den Jahren 2018 und 2020 vorgesehen. Diese muss der Rat allerdings noch
beschließen.
Empfehlung
Angesichts ihrer angespannten Haushaltssituation sollte die Gemeinde Kreuzau auch eine
weitere Erhöhung ihrer Realsteuerhebesätze nicht ausschließen.
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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Zusätzliche Erläuterungen zu einzelnen Haushaltspositionen und Bilanzposten
Gesamtabschluss
Die Kommunen in NRW müssen gemäß § 116 Abs. 1 GO NRW in jedem Haushaltsjahr, erstmals zum 31. Dezember 2010, einen Gesamtabschluss aufstellen. Dieser fasst die verselbstständigten Aufgabenbereiche mit der Kernverwaltung zusammen.
Verselbstständigte Aufgabenbereiche, die für die Verpflichtung, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzlage der Gemeinde zu vermitteln, von untergeordneter Bedeutung sind, müssen gemäß § 116 Abs. 3 GO NRW
nicht einbezogen werden. Sofern keine voll zu konsolidierenden Betriebe (Betriebe unter einheitlicher Leitung oder beherrschendem Einfluss der Gemeinde) vorhanden sind, entfällt die
Verpflichtung zur Aufstellung eines Gesamtabschlusses. Gleiches gilt auch, wenn ausschließlich Betriebe von untergeordneter Bedeutung vorhanden sind.
Exakte Kriterien oder Verhältniszahlen für eine Beurteilung der untergeordneten Bedeutung
existieren nicht. Als Anhaltspunkt wird in der Literatur in der Regel bei einem Wert von drei bis
maximal fünf Prozent von einer untergeordneten Bedeutung des Betriebes ausgegangen. Die
Bezugsgröße ist dabei immer die jeweilige Position (z.B. Verbindlichkeiten) in Summe von Stadt
und vollzukonsolidierenden Beteiligungen (Summenbilanz). Ergänzend greifen auch Überlegungen zur Beeinflussung des Konzernergebnisses, sonstige wesentliche Risiken, Verpflichtungen u.ä., die dazu führen können, dass auch bei geringeren Prozentwerten keine untergeordnete Bedeutung vorliegt.
Die Gemeinde Kreuzau hat im Jahr 2012 geprüft, ob sie verpflichtet ist, einen Gesamtabschluss
aufzustellen. Bei der Beurteilung der untergeordneten Bedeutung der Wasserwerk Concordia
Kreuzau GmbH, des Wasserwerks des Wasserversorgungszweckverbands Perlenbach und des
Schulverbandes Kreuzau-Nideggen hat die Gemeinde folgende Messgrößen herangezogen:
• Anlagevermögen,
• Verbindlichkeiten,
• ordentliche Erträge / Umsatzerlöse,
• Personalaufwendungen und
• Abschreibungen.
Die Gemeinde hat von der jeweiligen Messgröße nur den prozentualen Wert der Beteiligung
zugrunde gelegt. Diesen hat sie in das Verhältnis zur Bilanzsumme der Gemeinde bzw. zu den
Werten der Gemeinde gesetzt. Sie kommt somit zu dem Ergebnis, dass sie wegen der untergeordneten Bedeutung der verselbstständigten Bereiche bzw. Beteiligungen auf die Aufstellung
eines Gesamtabschlusses verzichten kann.
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Finanzen
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Die Grundlage für die Prüfung der untergeordneten Bedeutung bilden aber die jeweiligen Positionen der Beteiligungen im Verhältnis zu der Summe von Stadt und vollzukonsolidierenden
Beteiligungen. Es ist auf die nicht konsolidierten Einzelabschlüsse abzustellen.
11
In Kreuzau gibt es zwei Unternehmen, auf die die Gemeinde einen beherrschenden Einfluss
hat: die Wasserwerk Concordia Kreuzau GmbH und den Schulverband Kreuzau-Nideggen. Die
Prüfung der untergeordneten Bedeutung führt zu folgenden Verhältniszahlen:
Quantitative Prüfung der untergeordneten Bedeutung 2014 (Beträge in Tausend Euro, Anteile in
Prozent)
Wasserwerk Concordia
Kreuzau GmbH
Schulverband KreuzauNideggen
121.931
4.962
1.397
95,0
3,9
1,1
22.348
1.154
772
92,1
4,8
3,2
47.991
3.272
690
92,4
6,3
1,3
124.965
5.142
1.767
94,8
3,9
1,3
32.142
1.917
349
93,4
5,6
1,0
35.006
1.693
294
94,6
4,6
0,8
Kernhaushalt
Anlagevermögen
Anteil Anlagevermögen
Eigenkapital
Anteil Eigenkapital
Fremdkapital
Anteil Fremdkapital
Bilanzsumme
Anteil Bilanzsumme
Ordentliche Erträge
Anteil ordentliche Erträge
Ordentliche Aufwendungen
Anteil ordentliche Aufwendungen
Der Schulverband Kreuzau-Nideggen wurde zum 31. Juli 2015 aufgelöst. Die Anteile der Wasserwerk Concordia Kreuzau GmbH liegen durchweg über drei Prozent. Die Anteile des Fremdkapitals und der ordentlichen Erträge befinden sich sogar oberhalb der fünf-Prozent-Grenze.
Diese stellt nach derzeitiger Rechtslage grundsätzlich die Obergrenze für eine untergeordnete
Bedeutung dar. Auch in den Vorjahren werden die drei- und fünf-Prozent-Grenzen überschritten.
Feststellung
Die Gemeinde Kreuzau ist nach quantitativen Kriterien verpflichtet, einen Gesamtabschluss
aufzustellen. Die Wasserwerk Concordia Kreuzau GmbH ist nicht von untergeordneter Bedeutung und muss daher in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen werden.
11
Die gpaNRW geht grundsätzlich von einem beherrschenden Einfluss aus, wenn die Beteiligungsquote bei mindestens 50,01 Prozent
liegt.
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Pensionsrückstellungen
Die künftigen Versorgungslasten für aktive Beamte und Versorgungsempfänger der Kommune
werden in den Pensionsrückstellungen abgebildet. Der Anteil der Pensionsrückstellungen der
Gemeinde Kreuzau an der Bilanzsumme beträgt derzeit 7,8 Prozent.
Von 2010 bis 2015 sind die Pensionsrückstellungen der Gemeinde Kreuzau um rund 1,4 Mio.
Euro angestiegen. Dadurch und aufgrund der sinkenden Bilanzsumme hat sich der Anteil der
Pensionsrückstellungen an der Bilanzsumme von 6,4 auf 7,8 Prozent erhöht.
Rückstellungsquote Pensionen in Prozent 2015
Kreuzau
7,8
Minimum
3,9
Maximum
14,8
Mittelwert
8,1
1. Quartil
6,6
2. Quartil
(Median)
7,8
3. Quartil
Anzahl
Werte
9,0
39
Für die Versorgungsverpflichtungen haben die Kommunen in künftigen Haushaltsjahren Auszahlungen zu leisten. Hierzu wird Liquidität benötigt. Sofern den gebildeten Rückstellungen
keine adäquaten Deckungspositionen gegenüber stehen, sind die Auszahlungen aus den laufenden Einzahlungen zu finanzieren. Ohne Liquiditätsvorsorge kann dies künftig zur Folge haben, dass die laufenden Einzahlungen dafür nicht mehr ausreichen. Die Versorgungsauszahlungen müssten dann zumindest zum Teil kreditfinanziert werden.
Im Sinne einer nachhaltigen Haushaltswirtschaft kann es daher sinnvoll sein, dass die Gemeinde Kreuzau rechtzeitig einen Kapitalstock aufbaut. Voraussetzung dafür sind Liquiditätsüberschüsse. Sofern diese nicht zur Tilgung von Verbindlichkeiten eingesetzt werden, sollten sie
zumindest teilweise für spätere Pensionszahlungen angelegt werden.
Die Gemeinde Kreuzau hält Anteile an den Kommunalen Versorgungsrücklagen Fonds (KVRFonds). Der Wert liegt Ende 2015 bei rund 27.500 Euro. Ansonsten hat die Gemeinde keine
ausreichenden Vorsorgelösungen getroffen, da sie keine bzw. nicht ausreichende Liquiditätsüberschüsse erzielt.
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Anlagen: Ergänzende Tabellen
Tabelle 1: NKF-Kennzahlenset NRW in Prozent 2015
Kennzahl
Kreuzau
Minimum
Maximum
Mittelwert
Haushaltswirtschaftliche Gesamtsituation
Aufwandsdeckungsgrad
100,8
79,5
107,9
96,6
Eigenkapitalquote 1*
17,8
3,0
53,8
37,7
Eigenkapitalquote 2
59,3
32,6
86,9
68,9
0,5
0,3
40,4
5,0
50,8
22,3
61,1
43,0
Abschreibungsintensität
9,6
4,7
16,2
10,3
Drittfinanzierungsquote
63,6
34,8
83,1
57,3
Investitionsquote*
82,2
14,7
240,6
77,4
74,1
61,3
114,9
89,8
Liquidität 2. Grades*
8,1
7,5
522,0
103,0
Dynamischer Verschuldungsgrad
(Angabe in Jahren)
83
0
83
19
22,6
0,7
22,6
4,5
1,2
0,0
6,5
0,9
Netto-Steuerquote
56,4
38,2
79,8
57,7
Zuwendungsquote*
19,1
5,3
37,0
14,8
Personalintensität
16,9
10,9
26,4
17,8
Sach- und Dienstleistungsintensität
15,0
10,8
30,6
17,8
Transferaufwandsquote
48,0
32,5
61,2
44,8
Fehlbetragsquote*
Vermögenslage
Infrastrukturquote
Finanzlage
Anlagendeckungsgrad 2
Kurzfristige Verbindlichkeitsquote*
Zinslastquote*
Ertragslage
* Die Kennzahl wird erheblich durch Extremwerte beeinflusst. Der (arithmetische) Mittelwert verliert daher an Aussagekraft. Die gpaNRW gibt daher als Vergleichswert den Median an.
Tabelle 2: Vermögen in Tausend Euro
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Anlagevermögen
129.373
126.710
124.707
124.661
121.931
121.389
Umlaufvermögen
1.834
2.407
2.515
2.124
2.795
3.085
55
80
71
264
239
369
131.262
129.197
127.293
127.049
124.965
124.843
98,6
98,1
98,0
98,1
97,6
97,2
Aktive Rechnungsabgrenzung
Bilanzsumme
Anlagenintensität in Prozent
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Tabelle 3: Anlagevermögen in Tausend Euro
2010
Immaterielle Vermögensgegenstände
2011
2012
2013
2014
2015
7
19
24
11
4
1
127.172
124.496
122.489
122.455
120.111
119.647
2.195
2.195
2.195
2.195
1.816
1.741
129.373
126.710
124.707
124.661
121.931
121.389
2010
2011
2012
2013
2014
2015
17.392
17.203
17.012
17.260
17.225
17.369
1.146
1.319
1.262
1.205
1.156
1.102
Schulen
24.385
23.923
23.386
22.849
22.320
21.782
sonstige Bauten (incl. Bauten auf fremdem
Grund und Boden)
14.457
14.303
13.907
13.425
13.209
13.929
Infrastrukturvermögen
67.125
65.363
64.577
65.310
63.993
63.377
davon Straßenvermögen
47.360
46.195
45.556
44.691
43.775
43.750
davon Entwässerungs- und
Abwasserbeseitigungsanlagen
19.696
19.102
18.958
20.544
19.910
19.275
sonstige Sachanlagen
2.667
2.386
2.345
2.406
2.207
2.088
Summe Sachanlagen
127.172
124.496
122.489
122.455
120.111
119.647
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Sachanlagen
Finanzanlagen
Anlagevermögen gesamt
Tabelle 4: Sachanlagen in Tausend Euro
Unbebaute Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte
Kinder-und Jugendeinrichtungen
Tabelle 5: Finanzanlagen in Tausend Euro
Anteile an verbundenen Unternehmen
Beteiligungen
902
902
902
902
510
510
1.208
1.208
1.208
1.208
1.208
1.208
0
0
0
0
0
0
84
84
84
84
98
23
0
0
0
0
0
0
2.195
2.195
2.195
2.195
1.816
1.741
124
128
128
129
106
100
Sondervermögen
Wertpapiere des Anlagevermögens
Ausleihungen
Summe Finanzanlagen
Finanzanlagen je Einwohner in Euro
Tabelle 6: Salden der Finanzrechnung in Tausend Euro (IST)
2010
Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit
+ Saldo aus Investitionstätigkeit
= Finanzmittelüberschuss /-fehlbetrag
+ Saldo aus Finanzierungstätigkeit
2011
2012
2013
2014
2015
-3.838
-939
-987
-5.842
-2.346
547
1.429
753
716
149
772
-59
-2.409
-186
-271
-5.693
-1.574
488
2.586
139
-97
5.812
1.315
-337
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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2010
= Änderung des Bestandes an eigenen
Finanzmitteln
+ Anfangsbestand an Finanzmitteln
2011
2012
2013
2014
2015
177
-47
-368
120
-259
151
-131
0
399
31
151
-108
0
0
0
0
0
0
46
-47
31
151
-108
43
+ Änderung des Bestandes an fremden Finanzmitteln
= Liquide Mittel
Tabelle 7: Salden der Finanzrechnung in Tausend Euro (PLAN)
2016
Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit
2017
2018
2019
2020
2021
-3.433
-2.993
-1.188
-998
587
1.102
29
190
405
410
389
410
-3.404
-2.803
-783
-588
976
1.512
-639
-443
-450
-451
-437
-443
-4.043
-3.247
-1.233
-1.039
540
1.069
+ Anfangsbestand an Finanzmitteln
0
0
0
0
0
0
+ Änderung des Bestandes an fremden Finanzmitteln
0
0
0
0
0
0
-4.043
-3.247
-1.233
-1.039
540
1.069
+ Saldo aus Investitionstätigkeit
= Finanzmittelüberschuss /-fehlbetrag
+ Saldo aus Finanzierungstätigkeit
= Änderung des Bestandes an eigenen
Finanzmitteln
= Liquide Mittel
Tabelle 8: Erträge in Tausend Euro (IST)
2010
2011
2012
2013
2014
2015
13.051
16.262
15.486
14.347
16.180
19.990
8.187
5.743
5.948
3.767
6.316
6.616
36
48
5
6
8
9
5.223
5.089
5.240
5.304
5.472
5.509
Privatrechtliche Leistungsentgelte
365
353
373
385
332
389
Kostenerstattungen und Kostenumlagen
405
256
288
349
373
269
1.949
2.176
3.199
2.590
3.462
1.890
Aktivierte Eigenleistungen
0
0
0
0
0
0
Bestandsveränderungen
0
0
0
0
0
0
29.215
29.927
30.539
26.748
32.142
34.672
9
48
44
30
44
44
Steuern und ähnliche Abgaben
Zuwendungen und allgemeine Umlagen
Sonstige Transfererträge
Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
Sonstige ordentliche Erträge
Ordentliche Erträge
Finanzerträge
Tabelle 9: Erträge in Tausend Euro (PLAN)
Steuern und ähnliche Abgaben
2016
2017
2018
2019
2020
2021
17.058
19.453
20.179
20.720
21.402
22.062
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Gemeinde Kreuzau
Finanzen
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2016
Zuwendungen und allgemeine Umlagen
2017
2018
2019
2020
2021
5.149
6.780
8.690
7.805
8.129
8.424
5
5
5
5
5
5
6.289
6.219
6.219
6.204
6.189
6.176
Privatrechtliche Leistungsentgelte
375
416
410
410
410
410
Kostenerstattungen und Kostenumlagen
253
241
166
169
154
162
1.774
1.364
1.317
1.309
1.303
1.278
Aktivierte Eigenleistungen
0
0
0
0
0
0
Bestandsveränderungen
0
0
0
0
0
0
30.902
34.477
36.987
36.623
37.592
38.518
41
44
44
44
44
44
Sonstige Transfererträge
Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
Sonstige ordentliche Erträge
Ordentliche Erträge
Finanzerträge
Tabelle 10: Aufwendungen in Tausend Euro (IST)
2010
Personalaufwendungen
2011
2012
2013
2014
2015
5.224
5.003
5.612
5.210
5.420
5.817
431
498
371
1.138
2.955
690
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
5.684
4.761
5.098
5.674
4.966
5.162
Bilanzielle Abschreibungen
3.211
3.267
3.320
3.355
3.345
3.303
14.486
14.492
14.073
13.425
15.361
16.526
2.684
2.826
3.000
2.932
2.960
2.904
31.720
30.847
31.474
31.733
35.006
34.402
740
754
947
483
527
423
Versorgungsaufwendungen
Transferaufwendungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Ordentliche Aufwendungen
Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen
Tabelle 11: Aufwendungen in Tausend Euro (PLAN)
2016
Personalaufwendungen
2017
2018
2019
2020
2021
6.052
6.418
6.456
6.531
6.477
6.645
553
590
596
601
607
613
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
5.567
5.617
5.271
4.801
4.768
4.946
Bilanzielle Abschreibungen
3.304
3.354
3.329
3.348
3.374
3.305
16.381
18.750
19.787
19.983
19.614
19.629
2.890
3.018
2.896
2.892
2.889
2.886
34.747
37.746
38.335
38.156
37.729
38.024
535
477
474
456
432
399
Versorgungsaufwendungen
Transferaufwendungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Ordentliche Aufwendungen
Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen
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