Daten
Kommune
Kreuzau
Größe
130 kB
Datum
06.09.2016
Erstellt
06.09.16, 09:25
Aktualisiert
06.09.16, 09:25
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Kreuzau
Kultur, Schule, Soziales, Sport - Herr Steg
BE: Herr Steg
Kreuzau, 05.09.2016
Mitteilung: 68/2016 1. Ergänzung
TISCHVORLAGE
- öffentlicher Teil Mitteilung
für den
Ausschuss für Soziales und
demographischen Wandel
06.09.2016
Bericht über die Flüchtlingssituation in der Gemeinde Kreuzau
In den vergangenen Monaten wurde regelmäßig in verschiedenen Gremien über die Situation der
Flüchtlinge in der Gemeinde Kreuzau berichtet. Wie Ihnen sicher bekannt ist, konnte die enorme
Zahl der zugewiesenen Menschen im vergangenen Jahr mit überaus großen Anstrengungen aller
Beteiligten einigermaßen gut bewältigt werden.
Im Jahr 2015 kamen knapp 1 Million Flüchtlinge nach Deutschland. Das Bundesamt für Migration
und Flüchtlinge (BAMF) prognostiziert derzeit, dass in 2016 weniger als 300.000 Flüchtlinge
kommen werden.
Seit Beginn dieses Jahres sind die Zuweisungen an die Gemeinde Kreuzau deutlich reduziert
worden. Seit Februar 2016 erfolgen keine Zuweisungen mehr. Begründet ist dies durch die
Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) der Bezirksregierung Köln in Drove. Dort können bis zu
300 Menschen untergebracht werden. Aktuell werden die zur Verfügung stehenden Kapazitäten in
voller Höhe auf die Zuweisungsquoten der jeweiligen Gemeinden angerechnet, egal ob sie in
Anspruch genommen werden oder nicht. Dies führt dazu, dass die Gemeinde Kreuzau ihre
Aufnahmequote zu 324,51% erfüllt (Stand 01.07.2016). Derzeit ist aber seitens der
Landesregierung beabsichtigt, dass die Platzkapazitäten in einer ZUE des Landes ab dem
01.04.2017 nur noch zu 75% und ab dem 01.10.2017 nur noch zu 50% angerechnet werden
sollen. Eine Entscheidung hierzu steht noch aus.
Zurzeit werden in der Gemeinde Kreuzau noch 174 Fälle mit insgesamt 241 Personen betreut.
Diese sind wie folgt untergebracht:
Ortsteil
Boich
Boich
Stockheim
Stockheim
Stockheim
Kreuzau
Kreuzau
Kreuzau
Kreuzau
Unterbringungsart
Gemeindeeigene
Sammelunterkunft
Angemietete Wohnung
Gemeindeeigene Wohnungen
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnungen
Gemeindeeigene
Sammelunterkunft
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Anzahl
45
Einzelpersonen(E)/Familen(F)
E/F
3
16
5
8
11
F
E/F
F
E/F
E
5
3
3
F
F
F
Kreuzau
Kreuzau
Kreuzau
Kreuzau
Kreuzau
Kreuzau
Kreuzau
Kreuzau
Untermaubach
Untermaubach
Untermaubach
Untermaubach
Üdingen
Üdingen
Obermaubach
Obermaubach
Obermaubach
Obermaubach
Obermaubach
Schlagstein
Drove
Drove
Drove
Drove
Drove
Sonstige
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Private Unterbringung
Angemietete Wohnung
Gemeindeeigene Wohnungen
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Gemeindeeigene
Sammelunterkunft
Angemietete Sammelunterkunft
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnungen
Angemietete Wohnung
Angemietete Wohnung
Personen halten sich mit
Genehmigung nicht in Kreuzau
auf
6
2
3
3
5
6
5
5
3
19
9
4
3
7
12
F
E
F
E/F
F
F
F
F
F
E/F
F
F
F
F
E
11
1
5
1
1
1
3
9
8
3
7
E
E
F
E
E
E
F
F
F
F
E
241
Zur Betreuung der Unterkünfte werden derzeit 2 vollbeschäftigte Hausmeister und eine 450€-Kraft
eingesetzt. Zudem werden Asylbewerber im Rahmen der gemeinnützigen Arbeit herangezogen,
um die Hausmeister zu unterstützen. Diese können aber nur bedingt eingesetzt werden, da sie
nicht alle Arbeiten ausführen können. Zudem kann nicht sichergestellt werden, dass sie die
Tätigkeit tatsächlich ausüben, da Sanktionsmaßnahmen rechtlich sehr umstritten sind. Die
aktuelle Rechtsprechung geht davon aus, dass Sanktionen nicht verhängt werden dürfen.
Aufgrund eines Beschlusses des Rates betreut seit September 2015 eine Fachkraft der
evangelischen Gemeinde zu Düren die Flüchtlinge in sozialen Angelegenheiten. Hierfür zahlt die
Gemeinde Kreuzau einen Zuschuss von 25.000 €/Jahr für eine halbe Stelle. Diese Arbeit ist bisher
sehr erfolgreich verlaufen.
Nach wie vor wird die Integration der Flüchtlinge ganz wesentlich durch ehrenamtlich tätige
Bürgerinnen und Bürger unterstützt. Herauszuheben ist hier die Flüchtlingsinitiative Welcome, die
viele Flüchtlinge betreut. In diesem Zusammenhang besteht seit langem der Wunsch, die
ehrenamtliche Arbeit professionell begleiten zu lassen. Ein entsprechender schriftlicher Antrag der
Flüchtlingsinitiative auf unterstützende Koordinierung der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit durch
eine hauptamtliche Kraft ist vor wenigen Tagen beim Bürgermeister eingereicht worden. Hierzu ist
eine entsprechende Vorlage für die Sitzung des Gemeinderates am 05.10.2016 in Vorbereitung.
Ebenfalls aufgrund eines Ratsbeschlusses hat die Gemeinde Kreuzau in 2015 einen Zuschuss in
Höhe von 10.000 € an die low-tec gezahlt. Durch die Teilnahme am Projekt „Vermittlungsinitiative
für beschäftigungsberechtigte AsylbewerberInnen und geduldete Flüchtlinge“ soll eine Vermittlung
des betroffenen Personenkreises in Arbeit erreicht werden. Aus diesem Anlass hat die low-tec im
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ersten Halbjahr 2016 alle Flüchtlinge und Asylbewerber eingeladen und Profilbögen erstellt. Auf
dieser Basis sollen jetzt Qualifizierungen und Vermittlungen erfolgen. Ziel ist es, jährlich 5
Personen in Arbeit zu vermitteln.
Ich darf um Kenntnisnahme bitten.
Der Bürgermeister
- Ingo Eßer -
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