Daten
Kommune
Kreuzau
Größe
940 kB
Datum
21.02.2017
Erstellt
30.01.17, 13:06
Aktualisiert
30.01.17, 13:06
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Richtungsweisendes Projekt
Hauptwanderwege2.O
-Anlage 2-
Mit dem Eifelverein auf neuen Wegen unterwegs
MANFRED RiPPINGER
Düren. Seit dem Beschluss der Mitgliederversamm
lung im Okt. 2015, das Netz der Hauptwanderwege
kritisch unter die Lupe zu nehmen mit dem Ziel, Po
tenziale für eine Optimierung dieser wichtigen
Wegeinfrastruktur für die Eifel aufzudecken und aus
zuschöpfen, hat sich vieles getan. Der vorliegende
Beitrag informiert über den aktuellen Sachstand und
soLl auch dazu dienen, die Leistungsfähigkeit und
Innovationsfreudigkeit unseres Vereins zu dokumen
tieren. Vielleicht gelingt es uns damit ja auch, das
eine oder andere Mitglied für die schönen Aufgaben
eines Wegewartes zu begeistern. Bei Interesse ein
fach die Hauptgeschäftsstelle kontaktieren. Wir freu
en uns über jeden Mitstreiter.
Wanderverbandes, Kassel, professionelle Strukturen
zur Einrichtung, Betreuung und Vermarktung von
Qualitäts- und Prädikatswanderwegen wie Eifelsteig,
NRW-Partnerwege, Vulkaneifel-Pfade oder AhrSteig
geschaffen, die zu einer Veränderung des „Kräftever
hältnisses“ in der Eifeler „Wandet- und Wegeszene“
führten.2
Dominierten bis dato insbesondere die HWW des
Eifelvereins die Wanderinfrastruktur in der Eifel, so
hat deren Bedeutung flur den Wanderer mit dem Auf
kommen der Quatitätswanderwege, die weitgehend
in der Trägerschaft kommunaler Tourismusorganisa
tionen liegen, kontinuierlich abgenommen. Heutzu
tage trifft der Wanderer in der Eifel auf teils große
Unterschiede in den Wegequalitätsstandards:
AnLass der Wegereform
Der Eifelverein hat es sich seit seiner Gründung im
Jahre 1888 zum Satzungsauftrag gemacht, die bun
desländerübergreifende Eifel durch die Anlage und
Betreuung von Wanderwegen strukturell zu fördern.
Bereits zehn Jahre später begannen Mitglieder mit
der Umsetzung dieses Ziels durch Ausweisung und
Markierung des Lieserpfades1 Bis in die 1990er
Jahre stellte der Eifelverein mit seinem Netz von
2.800 km Hauptwanderwegen (HWW) und 5.000 km
örtlichen Wanderwegen (OWW) das Grundgerüst für
den Wandertourismus in der Eifel ehrenamtlich be
reit und leistete somit einen nicht unerheblichen
und zugleich gemeinnützigen Beitrag zur Wirt
schaftsförderung in dieser Region.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends entdeckte zu
nächst die Sport- und Sozialwissenschaft und an
schließend die Wirtschaftspolitik von Bund und Län
dern das Wander- und Wegewesen in den
Mittelgebirgsregionen mit der Erkenntnis, dass hier
Potenziale zur Regionalentwicklung nutzbar sind.
Auch in der Eifel wurden u.a. mit Hilfe des Deut
schen Wanderinstituts, Marburg, und des Deutschen
1
„Das Wegemanagement des Eifelvereins 115 Jahre Er
fahrung im Pflegen und Markieren von Wanderwegen
zahlt sich aus“; Manfred Rippinger, in: EifelJahrbuch
• hier das ehrenamtliche und aus Vereinsmitteln un
terhaltene Wegenetz des Eifelvereins mit einer
zum großen Teil nur bei Insidern bekannten Mar
kierungssystematik ohne wegweisende Beschilde
rung;
• dort das professionelle und mit öffentlichen Zu
schüssen finanzierte Wegenetz touristischer Orga
nisationen mit einem Wegeleitsystem und Wegemanagement, welches den aktuellen Bedürfnissen
der Wanderer entspricht.
Unabhängig von diesen divergierenden Tenden
zen in der Wegeleitqualität sind beide Wanderwegekategorien (Qualitätswanderwege und HWW) unab
dingbar für die Aufrechterhaltung bzw. Erhöhung der
mit dem Wandertourismus in der Eifel erzielten posi
tiven Struktureffekte. In diesem Sinne ist der Eifelverein vor 126 Jahren angetreten, die Wirtschafts
struktur in der Eifel zu verbessern. Das Vorhalten des
HWW-Netzes durch den Eifelverein in der derzeitigen
Markierungsqualität erweckt beim Wandern in der
Eifel nicht selten den Eindruck von einem Zwei-KLas
sen-Wegesystem, welcher den Zielen der Tourismusstrategien der beiden Bundesländer Rheinland-Pfalz
—
2012, 5. 176—183
•1•L;O•17
2
„Quo vadis Eifelverein?“; Manfred Rippinger, in „Der
Eifelverein auf seinem Weg durch die Geschichte“
Festschrift 125 Jahre Eifelverein, 5. 291—328
—
Wegeprojekt des Eifelvereins
„Unser“ Wegenetz. Ausschnitt aus der Begleitkarte „Hauptwanderwege in der Eifel“, Maßstab 1:200.000 aus der
39. Auflage des Eifelführers, 2006
und Nordrhein-Westfalen nicht zuträglich ist. Des
halb ist es schon alleine aus diesen strukturpoliti
schen Gründen erforderlich, eine Angleichung der
Markierungsqualität beider Wanderwegekategorien
zu erzielen durch die Umsetzung des Projektes
„Hauptwanderwege2.O“.
Repro: Archiv Eifelverein, Düren
HWW-Netz in seinem jetzigen Zustand zu erhalten.
Hinzu kommen die o.g. Argumente für eine dringend
notwendige Quatitätsverbesserung „unserer“ Wege
im Vergleich zu den „touristischen“ Wegen.
Zielsetzungen des Projektes
Der Eifelverein e.V. (Hauptverein) hat sich zum Ziel
gesetzt, seine flächendeckenden, zwischen West und
Ost bzw. zwischen Süd und Nord verlaufenden
Hauptwanderwege qualitativ aufzuwerten und tou
ristisch in Wert zu setzen. Hierfür soll neben einer
Icritischen Überprüfung des Bestandes an HWW und
der vorhandenen Namensgebung insbesondere ein
neues Marlcierungskonzeot entwickelt und umge
setzt werden. Diese drei Teilziele sind von der Mit
gliederversammlung des Eifelvereins, den Repräsen
tanten aus 146 Ortsgruppen, am 10.10.2015 mit
nahezu einstimmigem Votum verabschiedet worden.
Entscheidend für diesen eindeutigen Auftrag an
den Hauptverein ist die Erkenntnis, dass es uns in
Zukunft ob den bereits jetzt spürbaren Auswirkun
gen des demographischen Wandels und der geänder
ten Einstellung zur Übernahme ehrenamtlicher Ver
antwortung kaum mehr gelingen dürfte, das
—
Wegepate für HWW und zugleich Vulkaneifel-Pfade bei der
Arbeit. Hier noch mit „alter“ HWW-Markierung.
Foto: M. Rippinger
i:
Hauptwanderwege2 0
Grundsteine für dieses „Mammutprojekt“ sind be
reits in der Vergangenheit gelegt worden, aus denen
der Eifelverein bislang nur positive Erfahrungen
sammeln konnte wie:
• aus der seit 2008 schrittweisen Teilverlegung von
HWW-Abschnitten auf Quatitätswanderwege und
gleichzeitiger Umstetlung von HWW-Parallelmar
kierung auf die ebenfalls bei Qualitätswanderwe
gen praktizierte Sichtmarkierung3
• aus dem seit 2011 kontinuierlich ausgebauten We
gemanagement des Eifelvereins für (touristische)
Qua[itätswanderwege4 und
• aus dem seit 2014 eingeführten Patenschaftssys
tem zur nachhaltigen Betreuung der HWW durch
die Ortsgruppen des Eifelvereins.5
Teitziel: Bestand
Im Rahmen einer vereinsinternen Arbeitsgruppe
„Hauptwanderwege“, die erstmals im Dez. 2015
tagte, ist zunächst der Bestand an HWW einer Prü
fung in Bezug auf Frequentierung, Erschließung
scharakter, Betreuungsqualität etc. unterzogen wor
den. Dabei hat man sich von dem Qualitätsgrundsatz
„Weniger ist mehr“ leiten tassen. Die Einzelergebnis
se nach weiteren zwei Sitzungen des Arbeitskreises6
sind allen Ortsgruppen vor der Mitgliederversamm
lung am 21. Mai 2016 mitgeteilt und zusammenfas
send in der gleichnamigen Veranstaltung vorgestellt
worden.7
1
wicklung Rechnung getragen, dass im Rahmen der
Übernahme des Wegemanagements von Qualitäts
wanderwegen (Eifelsteig, NRW-Partnerwege, Ahr
Steig, Wittlicher Ertebnissch[eifen, Moselsteig, Eifel
[eiter) die Gesamtheit aller vom Hauptverein zu
betreuenden Wege auf 4.100 km gestiegen ist. Die
Bedeutung des Eifetvereins für die Eifel ist damit
„unterm Strich“ also gestiegen!
Teitziet: Markierung
Als innovativer und zentraler Punkt soll die Markie
rungssystematik der HWW an die Bedürfnisse des
heutigen Wanderers angepasst werden.8 Dabei sollen
die neuen Markierungszeichen eindeutig, einprägsam
und einfach abbildbar sein. Mit der Einführung der
neuen Markierungssystematik gehen die Beseitigung
der alten Wegweisung in der Natur sowie die entspre
chende Änderung in sämtlichen analogen und digita
len Medien einher.
Diese Aufgabe erforderte nicht nur Sachkompe
tenz, sondern auch Mut. Mut deshalb, weit es si
8 „Gedanken zur Einführung einer neuen Markierungssys
tematik...“; Mathilde Weinandy, in: DIE EIFEL, Ausgabe
2/2015, 5. 33/34
Zur Erinnerung bleibt festzuhalten, dass unser
HWW-Netz von 2.800 km auf 2.100 km (—25 %) re
duziert werden soll. Damit wird gleichzeitig der Ent
3
„Die Qualitätswanderwege in der Eifel Ein Überblick
über die vielen Aktionen zur Verbesserung des Wegenetzes“; Manfred Rippinger, in: DIE EIFEL, Ausgabe
—
2/2008, 5. 21—26
4 „Jahresbericht 2014 des Hauptvereins“; Mathilde Wein
5
6
7
1
andy, in: www.eife[verein.de/go/tradition/42_2014.
html; „Eifelsteig bleibt Erfolgsmodell“; Manfred Rippin
ger, in: DIE EIFEL, Ausgabe 2/2014, 5. 64; „Den richti
gen Weg eingeschlagen“; Manfred Rippinger, in DIE
EIFEL, Ausgabe 4/2011, 5. 2—7
„An uns führt kein Weg vorbei“; Manfred Rippinger, in
DIE EIFEL, Ausgabe 3/2014, 5. 11—13
Der AK „Hauptwanderwege“ besteht aus den beiden
Hauptwegewarten, allen 13 Bezirkswegewarten sowie
weiteren 15 Vertretern aus Ortsgruppen, geleitet von
der Hauptvorsitzenden Mathilde Weinandy.
„Unsere Frühjahrstagung in Speicher“; Helga Giesen,
In: DIE EIFEL, Ausgabe 3/2016, 5. 10/11
DEW17
Ob Sprühen oder
Foto: DWV, Kassel
t
Wegeprojekt des
cherlich nicht immer
einfach ist, liebge
wonnen Traditionen,
wie es nun einmal
Wegezeichen
die
des Eifelvereins seit
88 Jahren darstel
len, aufzugeben und
die Mitstreiter im
„Wegewe
Bereich
sen“ von der Rich
tigkeit der Maßnah
Kleben: Die Montagetechni
men zu überzeugen.
ken erfordern Geschicklichkeit
hat
Diesen
Mut
vom Wegewart. Foto: Planungs
Arbeitskreis
unser
büro Irle, Manderscheid
„Hauptwanderwe
ge“ bewiesen und
dafür gebührt ihm
auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.
Fachlich beraten bei der Gestaltung des neuen Mar
kierungszeichens wurde der AK von der Werbeagen
tur „bik“ in Oberstadtfeld (Vulkaneifeikreis), die
bereits mehrfach mit Erfolg für den Eifelverein tätig
war.
Nach einer ausführlichen Diskussion im AK und
anschließenden schriftlichen Abstimmung über vier
zur Auswahl gestellten Vorschläge ist mit großer
Mehrheit der AK-Mitglieder der weiter unten abge
bildete Favorit gekürt worden.
Die Inhalte des neuen Zeichens
So unregelmäßig und einzigartig wie die Natur sind
auch die verwendeten Elemente im „E“. Das Zusam
menwirken dieser Elemente steht für die Unverwech
selbarkeit der Region und ergibt das Markenzeichen
für die Hauptwanderwege des Eifelvereins ein „E“.
Die gewählten Farben rufen beim Betrachter die typi
sche Eifelassoziation hervor: Blau für Himmel und
Wasser, Braun für Erde und Boden sowie Grün für
Wiesen und Wälder.
—
Zugleich stellt das große „E“ eine passende Er
gänzung zu dem kleinen „e‘ der Regionalmarke Eifel
dar, welches sich bekanntlich u. a. ausschnittsweise
im Markierungszeichen des Eifelsteigs und in zahl
reichen touristischen Produkten wiederhndet.
Dieser Vorschlag ist schließlich einstimmig vom
Hauptvorstand in seiner Sitzung am 12.11.2016 an
genommen und beschlossen worden.
EIFELVE RE IN
Das neue Markierungszeichen (9,2 x 10 cm). Der Richtungspfeil
wird vor Ort vom Wegepaten variabel aufgeklebt; im grünen
Feld erscheint später eingedruckt der jeweilige HWW-Name.
Das neue, einheitliche Markierungszeichen soll
alte Hauptwanderwege (siehe Tabelle nächste Seite)
einschließlich des Ahrtalweges (Gebietswanderweg
ohne [HWWJ-Nr.), aber mit Ausnahme des Moselhö
henwegs (Weitwanderweg ohne [HWWJ-Nr.) kenn
zeichnen. Dabei erscheint die interne Nummerierung
der Wege (HWW 1, HWW 2 etc.) nur noch in den karto
graphischen Produkten (Wanderkarten ...) zwecks
Unterscheid barkeit.
Teitziel: HWW-Namen
Nicht weniger arbeitsintensiv stellte sich die Aufgabe
im Arbeitskreis, die Bezeichnungen bzw. Namen der
HWW auf ihre Zweckmäßigkeit (Aussagekraft, Assozi
ation etc.) hin zu überprüfen und ggfs. zu erneuern.
Eingangs zeigten sich alle Teilnehmer dem Gedanken
gegenüber aufgeschlossen, nicht per se alle gegen
wärtigen HWW-Namen ändern zu wollen. Eine Reihe
aktueller Namen sei nach wie vor griffig und geeignet
für eine breite Vermarktung. Demgegenüber gibt es
Sachzwänge, bedingt durch die bereits beschlosse
nen Ifürzungen von HWW und/oder durch einen geän
derten Zeitgeist, die eine neue Bezeichnung erforder
lich machen. Nachfolgende Tabelle gibt das mit
großer Mehrheit des AK verabschiedete Ergebnis der
Beratungen bzw. Empfehlungen an den Hauptvor
stand wieder:
DIE EIFEL 1/2017
Hauptwanderwege2.O
Interne
Bezeichnung
(nur noch in
Karten)
HWW 1
gegenwärtig
zukünftig
-
Name
Strecke in
km
Jakobsweg
117
Strecke in
km
.
Name
Osteifelweg
(Bonn Moselkern)
Karl-Kaufmann-Weg
(Brühl Trier)
Wasserfallweg
(Bad Münstereifel
Daun)
121
—
HWW 2
HWW 3
HWW 4
HWW 5
HWW 6
HWW 7
HWW 8
HWW 10
HWW 11
HWW 12
HWW 13
HWW 14
Karl-Kaufmann-Weg
200
Erft-LieserMosel-Weg
153
JosefSchrammWeg
223
Willibrordusweg
194
Matthiasweg
75
—
Felsenweg
(Kreuzau Trier)
221
WaLd-WasserWitdnis-Weg
(Langerwehe
Gemünd)
55
—
242
—
Matthiasweg
(Aachen Trier)
232
Wiltibrordusweg
(Prüm Echternacherbrück)
84
Hüttenweg
(Eschweiler
30
—
Nicht
existent
—
Ehemals
HWW 6a
(H üttenweg)
39
Krönungsweg
132
Ahr-VennWeg
116
RheinRureifelWeg
136
Vulkanweg
194
Rhein-KyllWeg
200
—
—
Vicht)
Krönungsweg
(Bonn Aachen)
134
Ahr-Urft-Weg
(Sinzig Kall)
74
Rhein.Venn-Weg
(Bad Breisig
Monschau)
144
Vulkanweg
(Andernach
Gerolstein)
170
—
—
—
124
—
Hocheifelweg
(Nürburg Kronenburg)
—
59
Bemerkungen
Alter Name führt immer wieder zu Verwechse
lungen mit dem Jokobusweg.
Personifizierter Name bleibt bestehen ob
regionaler Bedeutung.
Zukünftig nur noch „informative“ Führung
über den Lieserpfad. Der restl. Weg wird be
zeichnet in Bezug zum tangierten, markanten
Nah ner Wasserfall Dreimühlen.
Die gegenwärtige Nomensbedeutung ist rück
läufig; neuer Name spiegelt Merkmale des
tapografischen Verlaufs wieder.
Durch den zukünftigen Wegfall des Mittelteils
ergibt sich eine Aufspaltung in zwei unabhän
gige HWW(5÷7). Der vorliegende Nordteil ver
läuft durch den Hürtgenwold, entlang der Tal
sperren und mitten durch den Nationalpark.
Der hl. Matthias ist der einzige närdlich der
Alpen begrabene Apostel. Sein Grab in Trier
ist seit 1127 bis heute das Ziel von Wallfahrten
und stellt somit ein Alleinstellungsmerkmal
dar. Demzufolge bleibt der Name erholten.
Die Echternacher Springprozession zum Grob
des hl. Willibrord in der Echternocher Basilika
ist von der UNESCO in die Liste der immoteri
ellen ICulturgüter der Menschheit aufgenom
men worden. Alleinstellungsmerkmal; Name
bleibt bestehen (siehe auch HWW 5)
Name erinnert an die Industriegeschichte der
Landschaft; Weg ist eine Anbindung an die Ta
geboufolgelandschoft „Indeland“ mit Entwick
tungspotenzial für den HWW 8.
Die rämischen Känige ritten über Jahrhunderte
hindurch noch ihrer Wohl in Frankfurt zur l(rä
nung nach Aachen. Der HWW 10 zeichnet eifel
seitig diese Tradition nach. Name bleibt beste
hen.
Durch die Verkürzung entfällt die Erschlie
ßung der Vennlandschaft; neuer Name ver
weist auf die landschoftsprägenden Elemente
Der Begriff „Rureifel“ ist irreführend, weil der
Weg westlich an der Rureifel vorbei bis zum
Hohen Venn führt.
Der alte Name beschreibt die sich dem Wonde
rer ersch lieBende Landschaft. Name bleibt be
stehen.
Die Verkürzung lässt große Teile des Weges in
der Hocheifel verlaufen. Neuer Name trägt die
ser Streckenführung Rechnung.
Wegeprojekes Eifelvereins
Interne
Bezeichnung
(nur noch in
Karten)
HWW 15
HWW 16
gegenwärtig
Name
zukünftig
Strecke in
Name
km
Karolingerweg
83
Mosel-DurWeg
112
Karolingerweg
(Cochem
—
—
km
83
Prüm)
Mosel-Dur-Weg
(Alf
Ourstausee)
Weiterhin hat der AK folgendes dem Hauptvor
stand empfohlen:
1. Alle HWW-Namen sollen mit einem einheitlichen
Zusatz enden.
2. Als einheitlicher Namenszusatz soll der Begriff
„Weg“ dienen.9
3. Die Namensbezeichnungen „Ahrtalweg“ (Gebiets
wanderweg ohne [HWW]-Nr.) und „Moselhöhen
weg“ (Weitwanderweg ohne [HWW]-Nr.) sollen
bestehen bleiben.
Auch diese Vorschläge sind schließlich einstim
mig vom Hauptvorstand in seiner Sitzung am
12.11.2016 angenommen und beschlossen worden.
Zielgruppe des Projektes
Hinter all den aufgezeigten Maßnahmen verbirgt
sich letztlich die Frage, welchen Zweck verfolgt der
Eifelverein mit „seinen“ Hauptwanderwegen? Ein
Blick in die Vereinssatzung genügt eigentlich, um
darauf eine Antwort zu finden: Der Eifetverein ist für
die Eifel da und begründet selbst seine Existenzbe
rechtigung aus der Notwendigkeit, die Eifel struktu
Bemerkungen
Strecke in
112
Die Prümer Abtei gilt als Hauskloster des
Herrschergeschtechts der Karolinger, aus dem
Karl der Große hervor ging. Der karotingische
Kaiser Lothar 1. hat hier sein Grab. Name
bleibt bestehen.
Der alte Name beschreibt die sich dem Wande
rer erschließende Landschaft. Name bleibt be
stehen.
Die qualitativen Verbesserungen der HWW sollen
zu einer Bereicherung der Angebotsvielfalt im
„Wandersortiment“ der Eifel führen und somit letzt
lich zu einer Steigerung der Bruttowertschöpfung
im Tourismus beitragen. Während die überwiegende
Mehrheit der touristischen Quatitätswanderwege in
der Eifel aLs Rundtouren bzw. Tageswanderungen
nutzbar sind,‘1 sprechen die in Wert gesetzten HWW
des Eifelvereins ob ihrer Länge vorrangig Mehrta
geswanderer an und ergänzen somit in idealer
Weise die Angebotspalette im Wandermarkt der
Eifel.
Mehrtageswanderungen sind zeit- und kostenin
tensiver aLs Tagestouren und zielen insbesondere
auf Menschen ab, die über entsprechende Zeit- und
Geldbudgets verfügen (Urlauber, Ruheständler etc.).
Vor allem die letztgenannte Zielgruppe der HWW,
welche auch die sog. „Best-Ager“ 12 beinhalten und
die höchste Wanderintensität aufweisen,13 steht im
Fokus des vorliegenden Projektes. Sie rekrutiert sich
aus den „65-plus“-Personen, die in den kommenden
20 Jahren, gemessen am Bevölkerungsanteil, weiter
wachsen wird,‘4 und stellt mit ihrer Affinität zu
Mehrtageswanderungen einen beachtlichen Wirt
schaftsfaktor dar. Lt. der Studie des DWV liegen die
durchschnittlichen Tagesausgaben beim Mehrtages
wanderer bei 22 € pro Person (ohne Übernachtung),
rell zu fördern.‘0 Damit „dient der Eifetverein der Eifel“
wie es wörtlich in seiner Satzung steht und es ist
dann nur folgerichtig zu argumentieren, dass auch
die HWW vorrangig gepflegt bzw. markiert für die
Erschließung der Eifel werden und damit in erster
Linie für den Wandertourismus.
—
—
9 Zur Diskussion standen die Zusätze „-Steig“, „-Pfad“,
„-Weg“ und „-Route“.
10 Satzung des Hauptvereins vom 4.7.2011, § 3
11 teils unter Zuhilfenahme von ÖPNV; so z.B. ab 2017 mit
dem Einsatz eines „Eifelsteig-Busses“.
12 „Noch nie ging es den Rentnern so gut wie heute“;
Thomas Straubhaar, in: DIE WELT vom 3.3.2015
13 „Zukunftsmarkt Wandern“; Deutscher Wanderverband
2010 (DWV); 5. 8
14 „Neue Bevölkerungsvorausberechnung für Deutschland
bis 2060“, Statistische Bundesamt, Pressemitteilung
vom 28.4.2015
DIE EIFEL 1/2017
als alternative Rundtouren dem Wanderer zur Verfü
gung stehen.15
Solche Synergien sind ermöglicht worden durch
die enge Kooperation zwischen Eifelverein und den
touristischen Alcteuren (wie z.B. Eifel Tourismus
GmbH, Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrwei
1er e.V., Moselland-Tourismus GmbH, Nord Eifel Tou
rismus GmbH etc.). Alleine im Bereich des Wegema
nagements der Qualitätswege besteht ein intensiver
Informations- und Dienstleistungsaustausch zwi
schen den o.g. Partnern.16 Einerseits fließen zahl
reiche Anregungen und Hinweise von Gästen!
Wanderern über die touristischen Vermarktungsor
ganisationen an das Wegemanagement (z.B. fehlen
de Schilder oder unpassierbarer Weg); andererseits
liefert das Wegemanagement des Eifelvereins vor
allem dank der Wegepaten nahezu in Echtzeit die
Daten zur naturgetreuen Präsentation und Dokumen
tation der Qualitätswege in die digitalen und analo
gen Marlcetingprodukte der Touristiker sowie in die
Wanderkarten des Eifelvereins.
Zusätzliche Synergieeffekte erwartet der Eifelver
ein aus seinem HWW-Projekt im Kreis Euskirchen,
wo ab Anfang 2017 das Projekt „Wanderwelt der Zu
Eifelspuren und Eifelschleifen“ umgesetzt
kunft
werden soll. Hier sollen die Ortswanderwege (OWW)
im Kreis Euskirchen im Rahmen einer Qualitätsoffen
sive u. a. in Kooperation mit dem Eifelverein touris
tisch in Wert gesetzt werden. Die parallele Aufwer
tung der HWW, die auf 600 km im Kreis Euskirchen
verlaufen, dürfte zu einer vollen Entfaltung der Qua
litätsoffensive auf dem touristischen Sektor führen
und die schon jetzt erwarteten Effekte des Wander
booms bei weitem übertreffen.
—
Die Tatsache, dass viele neue Premiumwege wie der Eifelsteig größtenteils auf die Trassen der HWW des Eifelver
eins verlegt wurden, spricht für die Qualität unserer
Foto: Eifelverein Ripsdorf
Arbeit.
während der Tageswanderer im Tagesdurchschnitt
nur 16 € ausgibt.
Information und PubLizität
Synergieeffekte mit anderen Projekten
Der Eifelverein hat schon sehr früh den „Blick über
den Tellerrand“ geworfen und erkannt, dass sich mit
der Aufwertung seiner HWW, die sich netzartig durch
die gesamte Eifel ziehen und somit per se zahlreiche
Berührungspunkte zu den bereits öffentlich geför
derten Wegeprojekten aufweisen, überall dort die
Attraktivität der touristischen Qualitätswanderwege
erhöhen wird, wo sich in Kombination mit den be
treffenden HWW neue Varianten für den „Qualitäts“
Wanderer ergeben. Sei es, dass dann HWW in Form
von Zubringerwegen zu Points of Interest (Pol) oder
„Klappern gehört zum Handwerk“; getreu diesem
Motto wird der Eifelverein sein zukunftsweisendes
Projekt in der Öffentlichkeit vorstellen. Als Start soll
der vorliegende Beitrag in seiner Mitgllederzeit
15 In diesem Sinne ist gegen Ende des Jahres 2016 in Ab
sprache mit der Eifel Tourismus GmbH, Prüm, und dem
Hauptverein ein Aufruf an alle Ortsgruppen gegangen,
gemeinsam mit den örtlichen Tourist-Info-Stellen Wan
deraktionen zu starten.
16 Eine ebenso bewährte und zugleich traditionelle Koope
ration mit den Eifelkommunen besteht in der Herstel
lung von Wanderkarten durch den Eifelverein.
_______
Wegeprojekt des Eifelvereins
SchuLung der Wegepaten von Eifelsteig & Co.
2015
in Nettersheim
schrift dienen. Kurzfassungen sollen auf den ver
einsinternen Medien wie Homepage oder „EifelPfad
Finder.de“ des Hauptvereins und Homepages der
Ortsgruppen vorgestellt werden, aber auch öffent
lich in den Printmedien. Darüber hinaus soll regel
mäßig über den Sachstand berichtet werden im
Facebook-Auftritt des Hauptvereins sowie in den
turnusmäßig stattfindenden Sitzungen des Eifelver
eins und der Touristiker zum Thema „Wegemanage
ment“. Schließlich sollen die „neuen“ Hauptwander
wege in Einzelflyer und in einer Übersichtskarte
beworben werden. Dabei hofft der Eifelverein auch
auf die Unterstützung der lokalen tourfstischen Or
ganisationen.
Zusammenfassung
Mit den vorgestellten Maßnahmen will der Eifelver
ein eine Verbesserung der Qualität seiner Hauptwan
derwege erwirken durch:
Optimierung der Wegeführung mit dem Ziel, Paral
lelführungen zu Qualitätswegen und somit doppel
ter Aufwand in der Wegebetreuung zu vermeiden.
Foto: Gemeinde Nettersheim
• Neue, eindeutige und einprägsame Markierungs
zeichen mit dem Ziel einer leichteren Orientierung
für Gäste.
• Innovative Namensbezeichnungen mit dem Ziel,
einen hohen werblichen Wiedererkennungseffekt
für die Region Eifel zu erzeugen.
Davon erwartet der Eifelverein foLgende Effekte:
• Höheres Wanderaufkommen in der Eifel durch ein
attraktiveres und zugleich ergänzendes Wegean
gebot in der Fläche
• Erhöhung der Bruttowertschöpfung im Wandertou
rismus
• Verstärkte Gesundheitsprävention durch ein Mehr
an Bewegen in freier Natur
• Stärkung des Images des Eifelvereins als größte
Bürgerinitiative der Eifel und damit Stabilisierung
der Leistungsfähigkeit des Vereins für seine
Region
Dies alles wird uns aber nur gelingen, wenn wir
auch in Zukunft genügend Mitstreiter für unsere Ziele
finden werden. In dieser Überzeugung hat der Ver
fasser diese Zeilen geschrieben.
Manfred Rippinger,
Hauptgeschäftsste/Ie Elfe/verein, Düren
DE EIFEL 1/2017