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Sitzungsvorlage (AnlageKonzept_final_2017)

Daten

Kommune
Jülich
Größe
401 kB
Datum
09.11.2017
Erstellt
30.10.17, 15:17
Aktualisiert
30.10.17, 15:17

Inhalt der Datei

Konzeption „Soziale Arbeit an Schule“ in Jülich Stadt Jülich – Der Bürgermeister Amt für Familie, Generationen und Integration Leitung: Christoph Klemens Große Rurstr. 17, 52428 Jülich Team der Sozialen Arbeit an Schule Elisabeth Fasel-Rüdebusch, Thomas Feldmann, Nadine Jansen, Anja Laux Stand September 2017 1 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 Inhalt Vorwort ............................................................................................................................................... 3 1. Kindliche Lebenswelten ........................................................................................................... 3 1.1. Familie - Lebensentwürfe ........................................................................................................ 3 1.2. Veränderungen der Arbeitswelt .............................................................................................. 4 1.3. Berufliche Flexibilität ............................................................................................................... 4 1.4. Migration ................................................................................................................................. 4 1.5. Pubertät ................................................................................................................................... 4 1.6. Neue Medien ........................................................................................................................... 4 1.7. Auswirkungen .......................................................................................................................... 5 2. Schule im Wandel .................................................................................................................... 5 3. Rechtliche Grundlagen ............................................................................................................. 5 4. Selbstverständnis der Sozialen Arbeit an Schule ..................................................................... 6 4.2. Prinzipien ................................................................................................................................. 8 4.4. Integration ............................................................................................................................... 8 4.5. Intervention ............................................................................................................................. 9 4.6. Hilfe zur Selbsthilfe .................................................................................................................. 9 4.7. Partizipation ............................................................................................................................. 9 5. Zielgruppen .............................................................................................................................. 9 5.1. Schülerinnen und Schüler ........................................................................................................ 9 5.2. Eltern und Erziehungsberechtigte.......................................................................................... 10 5.3. Lehrerinnen und Lehrer ......................................................................................................... 10 6. Methoden und Angebote der Sozialen Arbeit ....................................................................... 10 6.1. Einzelfallhilfe .......................................................................................................................... 11 6.2. Gruppenarbeit........................................................................................................................ 11 6.3. Gemeinwesen-Orientierung und Netzwerkarbeit ................................................................. 12 7. Rahmenbedingungen ............................................................................................................. 12 7.3. Struktur der Arbeitszeit ......................................................................................................... 12 7.4. Zusammenarbeit mit Schule .................................................................................................. 13 7.5. Fortbildung, Reflexion und Evaluation................................................................................... 14 Anhang Rahmenbedingungen für Sozialtrainings Kurzfassung Soziale Arbeit an Schule 2 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 Vorwort Soziale Arbeit an Schule seit 2012 Seit fünf Jahren gibt es an den Jülicher Schulen „Soziale Arbeit an Schule“, finanziert aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. Drei Vollzeitstellen für Sozialpädagogen stehen zur Verfügung. Verteilt ist das Stundenkontingent auf zwei Vollzeit- und eine Teilzeit-Stelle, zuzüglich Teamleitung. Zunächst richtete sich das Angebot an die weiterführenden Schulen. Seit dem Schuljahr 2015/2016 wurde es auf die Grundschulen ausgeweitet. Die pädagogische Fachaufsicht liegt beim Amt für Familie, Generationen und Integration. Veränderte Schullandschaft Im vergangenen Schuljahr stellten zwei Vollzeit-Fachkräfte die Soziale Arbeit an den fünf Grundschulen und dem städt. Gymnasium Zitadelle sicher. Eine Teilzeitkraft mit 30 Stunden war im Schulzentrum in der Real- und Hauptschule eingesetzt. Darüber hinaus bot sie übergreifend Projekte in der Sekundarschule und Schirmerschule an. Im Sommer 2017 liefen Haupt- und Realschule in Jülich aus. Zum Schuljahr 2017/2018 wurden daher die Zuständigkeiten der drei Fachkräfte neu geordnet. Die Teilzeitkraft übernimmt die Grundschule West in Koslar und bietet weiterhin übergreifende Projekte für alle Schulen an. Eine Vollzeitkraft arbeitet in den beiden Standorten Promenadenschule und KGS. Die zweite Vollzeitkraft hat ihre Einsatzorte im Gymnasium Zitadelle sowie der Grundschule Nord mit dem Nebenstandort Welldorf. Die Phase des Schuljahres-Beginns wird von den pädagogischen Fachkräften genutzt, das bestehende Konzept zu überarbeiten und auf die Bedarfe der Grundschulen anzupassen. 1. Kindliche Lebenswelten Kindheit wird vor allem durch soziostrukturelle Bedingungen geprägt. Zu ihnen zählen einschneidende demographische und familienstrukturelle Veränderungen, die in den letzten Jahren das Bild unserer Gesellschaft kennzeichnen. Das traditionelle Rollenverständnis änderte sich zugunsten einer Orientierung hin zur Privatsphäre und stärkerer Betonung partnerschaftlicher Werte. Die traditionellen Berufs-, Aufstiegs- und Leistungsorientierung verlieren an Bedeutung. 1.1. Familie - Lebensentwürfe Die moderne Gesellschaft zeichnet sich durch eine große Heterogenität und Pluralität der Lebensentwürfe aus. Diese Entwicklung spiegelt sich in der Familie, der Keimzelle der Gesellschaft, wider. Heutige Familien orientieren sich nicht mehr nur am klassischen Rollenmodell Vater, Mutter und Kind. Es zeigt sich eine große Heterogenität und Pluralität: Alleinerziehende Mütter oder Väter, unverheiratete Paare mit Kindern oder Familien mit 3 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 Kindern aus vorherigen Partnerschaften (Patchworkfamilien) sind immer häufiger „Normalität“. 1.2. Veränderungen der Arbeitswelt Auch das Arbeitsleben hat eine tiefgreifende Veränderung durchlaufen. Lebenslange Beschäftigung, im Idealfall im erlernten Beruf und nur in einem Betrieb wird immer seltener. Der Arbeitsmarkt zeichnet sich durch eine große Unsicherheit und eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten aus. Arbeitslosigkeit oder eine Beschäftigung in prekären Arbeitsverhältnissen ist für viele Familien zum Normalfall geworden. 1.3. Berufliche Flexibilität Von Eltern wird zunehmend mehr berufliche Flexibilität erwartet, die das belasten kann. Immer mehr Kinder sind daher ab Schuleintritt Betreuungsangebote nach dem Unterricht angewiesen. Das bedeutet, dass Alltag nur wenig Zeit mit ihren Familien verbringen und die Schule den Lebensalltags der Kinder darstellt. Familienleben auf weitere die Kinder im Hauptteil des 1.4. Migration Hinzu kommen Kinder aus Migrations- und Flüchtlings-Familien, die neben sprachlichen Schwierigkeiten mit weiteren Problemen zu kämpfen haben. Einige dieser Schüler leiden unter Integrationsproblemen oder interkulturellen Konflikten. Ein erhöhter Bedarf an zusätzlicher Sprachförderung wird bei vielen dieser Schüler benötigt. Die Familien können häufig nicht adäquat unterstützen und brauchen externe Hilfe. 1.5. Pubertät Die immer früher einsetzende Pubertät verkürzt die Kindheit und trägt dazu bei, dass Kinder eher selbstständig werden. Häufig wird von frühreifen Kindern erwartet, dass sie sich erwachsener verhalten, als sie in ihrem Alter fähig sind. Wenn die körperliche Entwicklung zu schnell voranschreitet, kann die Psyche oft nicht mithalten. 1.6. Neue Medien Kinder und Jugendliche wachsen heute zunehmend in einer Medienwelt auf. Namen dafür sind Generation@, Multimediageneration, Netkids oder Webkids. Sie benutzen das Internet, kommunizieren und unterhalten sich via Mobiltelefon, sie chatten, twittern, bewegen sich in sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram, benutzen Snapchat, askFM und Youtube oder spielen aktiv am Computer und an der Konsole. 4 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 1.7. Auswirkungen Die skizzierten Entwicklungen treffen Kinder und Jugendliche mit großer Intensität. Sie sind eine große Herausforderung für alle Akteure aller Schulformen. Bereits an der Grundschule beeinflussen schulfremde Herausforderungen teilweise massiv den Schulalltag und neue Lösungsansätze müssen gefunden werden. Soziale Arbeit an Schule kann alle Schulformen unterstützen, um die neuen Herausforderungen zu meistern. 2. Schule im Wandel Die Konzeption von Grund- und weiterführenden Schulen haben sich im Laufe der Zeit bis heute verändert. Wurde früher der Blick ausschließlich auf die Bildung gelenkt, werden heute im Rahmen der Inklusion Kinder und Jugendliche als ganzheitliche Menschen in den Fokus genommen. Dadurch ändern sich grundlegend die Aufgabenstellungen an das Schulpersonal und es entstehen zusätzliche Problemfelder. Dabei hat jede Schulform mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen, aus denen sich grundsätzliche Änderungs- und Anpassungsaufgaben an das System Schule ergeben. Soziale Arbeit an Schulen kann hier ansetzen, um Kindern und Jugendlichen bei der Bewältigung diverser Problemstellungen zu unterstützen. Gleichzeitig kann Soziale Arbeit an Schule zwischen Schule und Elternhaus vermitteln. Mit dem gesellschaftlichen Wandel ändert sich auch der Anspruch an eine „Pädagogische Schule“. Hier steht das Kind deutlich stärker im Mittelpunkt des beruflichen Selbstverständnisses der Lehrkräfte: „Die Grundschule ist die Schule für alle! Pädagogik der Vielfalt ist Gebot, erst im Anschluss an die Grundschulzeit trennen sich die Kinder nach Möglichkeiten und Fähigkeiten.“ Durch den steigenden Ausbau an Betreuungsangeboten wie „Offener Ganztag“ kommt eine weitere Berufsgruppe als Akteur der Kinder hinzu. Dies bringt weitere Herausforderungen, erfordert aber auch zusätzliche Absprachen und Vernetzung. 3. Rechtliche Grundlagen Zum 01.01.2011 trat das Bildungs- und Teilhabepaket (BUT) nach dem SGB II, SGB XII und dem BKGG (Bundeskindergeldgesetz) in Kraft. Die Umsetzung obliegt den Kreisen und kreisfreien Städten. Teil des Bildungs- und Teilhabepaketes ist auch die Finanzierung von Sozialer Arbeit an Schule. Eine explizite gesetzliche Verankerung der Sozialen Arbeit an Schule im Rahmen des BUT fehlt. Die Landesregierung NRW hat deshalb handlungsleitende Empfehlungen für die Umsetzung in diesem Rahmen veröffentlicht (AZ II B 4, Juli 2011). Demnach ist die Soziale Arbeit an Schule im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets Teil einer präventiven Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Sozialpolitik. Sie verfolgt die Ziele der arbeitsmarktlichen und gesellschaftlichen Integration durch Bildung und des Abbaus der Folgen wirtschaftlicher Armut insbesondere gegen Bildungsarmut und soziale Exklusion. 5 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 Soziale Arbeit im Rahmen des BUT soll daher dazu dienen, insbesondere die Bildung und Teilhabe der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu unterstützen. Von einer gelingenden Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hängen in besonderem Maße auch die Integrationschancen in den Arbeitsmarkt ab. Hieraus erfolgt die Zielgruppenorientierung auf den Personenkreis der bildungs- und teilhabeberechtigten Kinder und Jugendlichen. Als zentrale Aufgaben nennt die Landesregierung beispielweise die Vermittlung von Leistungen nach dem BUT und die Begleitung im Übergang Grundschule/weiterführende Schule/Beruf. Bestehende Rechtsvorschriften wie sie etwa im Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGBVIII) und für das Land NRW in der BASS 21 – 36 Nr. 6 normiert sind, bleiben vom Erlass des Landes NRW unberührt. Wichtig ist, dass es sich bei der Förderung der Sozialen Arbeit an Schule im Rahmen des BUT um ein zusätzliches Angebot handelt, welches bestehende Angebote der Jugend- und Sozialarbeit keinesfalls finanziell kompensieren darf. In den bestehenden Rechtsvorschriften werden Leitgedanken und professionelles Selbstverständnis zum Ausdruck gebracht. Sie bilden insofern einen inhaltlich-fachlichen Referenzrahmen für die Soziale Arbeit im Rahmen des BUT. An dieser Stelle sei im Besonderen § 13 KJHG genannt. Nach § 13 KJHG sollen „jungen Menschen, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligung oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind, im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen angeboten werden, die ihre schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre soziale Integration fördern." 4. Selbstverständnis der Sozialen Arbeit an Schule Soziale Arbeit an Schule hat sich innerhalb der letzten Jahrzehnte gewandelt. Sie rückt immer stärker in den Mittelpunkt, weil alle Schulformen für den rasanten gesellschaftlichen Wandel Antworten brauchen. Trotz alledem gibt es bis heute keine eigene, allgemeingültige Definition, welche die Soziale Arbeit an Schule in ihrer vollen Komplexität beschreibt. Soziale Arbeit an Schule ist selbst gefragt, eine eindeutige Definition zu prägen. Die zunehmende Bedeutung wird in Deutschland durch die vermehrten Stellenausschreibungen für pädagogische Fachkräfte deutlich und zeigt die wachsende Wichtigkeit dieses Berufsfeldes. 4.1 Definition Soziale Arbeit an Schule ist eine aufsuchende Form der Jugendsozialarbeit zur ganzheitlichen und an den Lebenslagen der Schüler orientierten Förderung, Beratung und Begleitung. Sie stellt eine zusätzliche pädagogische Ressource für die Institution Schule dar mit neuen Zielsetzungen, Aktivitäten, Methoden und Herangehensweisen. Soziale Arbeit an Schule vermittelt zwischen den verschiedenen Erfahrungsbereichen von Kindern und Jugendlichen in und außerhalb der Schule. Schwerpunkte sind die stärkende Unterstützung und soziale Integration mit einem niederschwelligen Ansatz. 6 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 Soziale Arbeit an Schule • beschäftigt sich vorrangig mit Kindern und Jugendlichen, die in ihrer persönlichen Entwicklung Beratung, Unterstützung und Förderung benötigen • möchte ihren Beitrag zur Gestaltung der Schule als Lebensraum und ihrer Öffnung ins Gemeinwesen leisten • soll innerhalb des Systems Schule sozialpädagogische Methoden und Kompetenzen vermitteln und diese zielgerichtet zur Lösung von Problemen einsetzen und den involvierten Lehrerkräften als Rüstzeug weitergeben 7 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 4.2. Prinzipien Die besten Methoden und Angebote erzielen dann die gewünschten Erfolge, wenn die grundlegenden Prinzipien gegeben sind: Selbstverständnis: Soziale Arbeit arbeitet selbstständig und im Interesse von Schülern und versteht sich als deren Anwalt. Sie setzt an den Stärken der Kinder und Jugendlichen an. Die Grundhaltung ist wertschätzend und respektvoll. Das Prinzip der Freiwilligkeit: Alle Angebote können von Schülern, Lehrern und Eltern freiwillig für sich persönlich in Anspruch genommen werden. Keine der Personen kann und darf zu einer Teilnahme verpflichtet werden. Die Soziale Arbeit sucht Kinder und Jugendliche auf, wo Unterstützungsbedarf angezeigt ist und bietet diesen eine Beratung an. Die Kinder und Jugendlichen können nach diesem Erstkontakt entscheiden, ob sie die Unterstützung in Anspruch nehmen wollen. Gesetzliche Schweigepflicht: Die Soziale Arbeit unterliegt einer gesetzlichen Schweigepflicht. Sie darf keine Informationen ohne Einverständnis an einen Dritten weitergeben. 4.3. Prävention Die Grundlage für eine positive oder negative Schullaufbahn wird bereits in der Grundschule gelegt. Ernten Kinder in dieser wichtigen und prägenden Zeit diverse Misserfolge, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Kinder dauerhaft mit negativen Gefühlen bezüglich Schule kämpfen. Mit Hilfe eines ganzheitlichen Ansatzes werden Gefährdungen von Kindern und Jugendlichen frühzeitig erkannt und ihnen durch sozialpädagogische Arbeit wirkungsvoll entgegen gewirkt. Alle Angebote werden nach den umweltbedingten Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gestaltet. Die sich durch die Reifezeit ergebenden Entwicklungskonflikte werden durch Information und Aufklärung prophylaktisch angegangen, damit sich bestimmte Entwicklungen und Verhaltensmuster nicht verfestigen können. Getreu dem ganzheitlichen Ansatz wird bei der Prävention sowohl das System Schule, das soziale Umfeld sowie die familiären Lebensumstände einbezogen. Präventive Projekte oder Workshops zu schülerrelevanten Themen sind beispielsweise Soziales Kompetenz-Training, positive Klassengemeinschaft, Umgang mit Sucht oder Gewalt. Die Schüler können zudem mithilfe der Gruppenarbeit ihr Gruppenzugehörigkeitsgefühl verbessern. 4.4. Integration Alle Kinder und Jugendlichen sollen soweit möglich in die Strukturen und den Alltag der Schule integriert sein. Mit Hilfe des Bildungs- und Teilhabepaketes werden finanzielle Engpässe ausgeglichen und jeder erhält die Chance, sich an Aktivitäten wie Klassenfahrten und Ausflüge sowie an kostenpflichtigen Freizeitaktivitäten zu beteiligen. Auch kann jeder Schüler beispielsweise am Mittagessen teilnehmen. Die Risiken einer Exklusion mit seinen negativen Begleiterscheinungen werden minimiert. 8 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 Die Soziale Arbeit an Schule verfolgt generell das Ziel, allen Kindern und Jugendlichen alle Möglichkeiten innerhalb und außerhalb der Schule zu eröffnen. 4.5. Intervention Die Soziale Arbeit an Schule wird bei akuten Anlässen und Entwicklungen unmittelbar aktiv. Schon in der Grundschulzeit werden die Grundlagen für Problem- und Konfliktlösungsstrategien bei allen Beteiligten gelegt. Durch die Bereitstellung pädagogischer Handlungsmethoden im Konfliktfall wie die Moderation von unterschiedlichen Ansichten und Mediation sollen Konflikte sachlich, fair und schnell gelöst werden. Durch eine gezielte Hilfeplanung für die involvierten Kinder und Jugendlichen sowie der Vermittlung von Hilfen und Beratung durch Netzwerkpartner wird eine positive und nachhaltige Veränderung möglich. 4.6. Hilfe zur Selbsthilfe Der wichtigste Ansatz der Sozialen Arbeit an Schule ist die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung und Anleitung, um bestimmte Entwicklungsaufgaben bewältigen zu können. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie den Glauben an ihre eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten verlieren. Sie sollen lernen, ihre Angelegenheiten selbständig und kompetent zu regeln, um autonom auf Veränderungen reagieren zu können. 4.7. Partizipation Durch die sozialpädagogische Begleitung und Beratung erhalten die Kinder und Jugendlichen im Idealfall die für sie optimalen Mitwirkungsmöglichkeiten. Sie sollen dadurch befähigt werden, ihren Handlungsspielraum zu erweitern und ihre Mitbestimmung effektiv wahrzunehmen – und das so früh wie möglich bereits in der Grundschule. Diese Beteiligung und Mitwirkung bezieht sich auf die Konzipierung und Gestaltung der Angebote, aber auch auf mitbestimmte Vereinbarungen bei individuellen Unterstützungsmaßnahmen. 5. Zielgruppen Soziale Arbeit an Schule hat eine ganzheitliche Sichtweise und ist daher am gesamten Lebenszusammenhang der Schüler interessiert. Deshalb integriert die Soziale Arbeit alle Personen und Institutionen, die am Prozess der Gestaltung des Systems Schule direkt oder indirekt beteiligt sind und vermittelt zwischen ihnen. Im Einzelnen lassen sich folgende Zielgruppen benennen: 5.1. Schülerinnen und Schüler An erster Stelle der Sozialen Arbeit an Schule stehen die Schülerinnen und Schüler. Aufgabe ist es, sie kompetent und emphatisch bei allen anstehenden Entwicklungsaufgaben zu unterstützen. Beispiele sind: • Krisenintervention bei Gewalt unter Kinder und Jugendlichen • Diebstahl in der Klasse • Missbrauch, Gewalt in der Familie 9 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 • Suizidgefährdung Psychosoziale Begleitung und Betreuung ist hier sehr wichtig. Gruppenberatung ist eine weitere Methode der Sozialen Arbeit, die beispielsweise bei Konflikten in der Klassengemeinschaft eingesetzt wird. 5.2. Eltern und Erziehungsberechtigte Die Beratung und Unterstützung von Eltern bei Fragen zu Erziehungsaufgaben ist ein wichtiger Punkt im Rahmen der Sozialen Arbeit an Schule und deckt damit einen weiteren Abschnitt der Lebensumwelt der Kinder und Jugendlichen ab. Die Eltern können sowohl die Angebote in der Schule nutzen als auch alle nötigen Informationen zur Jugendhilfe abrufen. In der Elternberatung geht es häufig um eine Vermittlung zwischen Schülern und Lehrern, Mediation, Elterngespräche sowie bei Bedarf die Weitervermittlung an andere soziale Einrichtungen. 5.3. Lehrerinnen und Lehrer Die dritte Zielgruppe der Sozialen Arbeit an Schule sind Lehrkräfte. Sie werden bei auftretenden Problemstellungen adäquat unterstützt. Hilfen in konkreten Situationen sind zum Beispiel Beratungs- und Informationsgespräche für Lehrer. Diese werden häufig bei Schwierigkeiten mit einzelnen Schülern oder Konflikten im Klassenverband in Anspruch genommen. 6. Methoden und Angebote der Sozialen Arbeit Soziale Arbeit an Schule bedient sich der gesamten Bandbreite methodischsozialpädagogischer Instrumente. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten ist in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Schulen eine zielgruppen- und bedarfsorientierte Analyse vorzunehmen, welche Angebote sinnvoll und durchführbar sind. Eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen der Sozialen Arbeit ist die Beziehungsarbeit, die beispielsweise durch ungezwungene Kontakte und Gespräche auf dem Schulhof oder im Lehrerzimmer gefördert wird. Das „Handwerkszeug“ der Sozialen Arbeit sind dabei im Wesentlichen Einzelfallhilfe und Beratung. Die weiteren Aufgaben sind offene Freizeitangebote, Elternarbeit, sozialpädagogische Gruppenarbeit und Projekte sowie die Beteiligung bei der Schulentwicklung, Vernetzung, Gemeinwesenarbeit, Gewaltprävention sowie Begleitung und Gestaltung der Übergänge von Grundschule - weiterführende Schule - Beruf. Die Sozialarbeit in der Schule ist vor allem niederschwellig. Das heißt: ein freier und einfacher Zugang zu den Angeboten sind sehr wichtig. Langwierige Vorabklärungen, Wartezeiten und definierte Bedingungen wirken hierbei hinderlich. 10 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 6.1. Einzelfallhilfe Einzelfallhilfe richtet sich an einzelne Personen und Systeme, die der Unterstützung bedürfen. Im Falle von Soziale Arbeit an Schule ist ein Hauptschwerpunkt die Beratung der Schülerschaft, Eltern und Lehrkräften. Hauptanlässe für die Beratung sind: • schulische Angelegenheiten (Verhalten, Noten, Lehrer, Mitschüler) • Beratung in Erziehungsangelegenheiten • private Schwierigkeiten (Familie, Freunde, Kindeswohlgefährdung) • Beratungsbedarf (Fragen und Antragsbearbeitung zum Bildungs- und Teilhabepaket, Frage bei spezifischen Anlässen wie Gewalt, Mobbing, ADS/ADHS, Hochbegabung, Drogenmissbrauch u.v.m. • Gesundheitliche Gefährdungen wie Suizidalität (Selbstmordgefährdung), psychosomatische Erscheinungen (Depression, Magersucht, Bulimie, Anorexie, Binge Eating, Ängste, Zwänge) • Vermittlung und Begleitung zu anderen Fachstellen im Netzwerk • Beratung über weiterführende Hilfsmaßnahmen und Angebote 6.2. Gruppenarbeit Unter den Begriff Gruppenarbeit fallen sowohl sozialpädagogische Gruppenarbeit als auch freizeitpädagogische Angebote. Hier werden Anreize für die Schüler geschaffen, sich durch, in und mit der Gruppe zu entwickeln. Eigene Fähigkeiten und Potenziale können entdeckt werden und zur besseren Inklusion beitragen. Gruppenangebote fördern Schlüsselkompetenzen und erleichtern somit auch den Einstieg in das spätere Leben. Angebote und Projekte, die unterstützend wirken: • Gruppenberatung, Workshops • Sozialtraining in den Klassen, um beispielsweise das Klassenklima zu verbessern • Training bei verschiedenen herausfordernden Verhaltensweisen der Schüler/-innen (Anti-Aggressionstraining, Lerntraining, Kommunikationstraining, Suchtpräventionsprojekte, Schulverweigerungsprojekte) • Hospitation und Mitwirkung im Klassengeschehen • Klassenausflüge • Pausenangebote zur Verringerung von Stress und Langeweile • Berufsorientierung (Kompetenzchecks, Bewerbungstraining, Arbeitserprobung) • Themenbezogene präventive Projekte (Sucht, Kriminalität, AIDS, Rassismus, Chancen und Gefahren moderner Medien) Im freizeitpädagogischen Bereich: • Medienprojekte • Sportprojekte • Erlebnispädagogische Projekte, Ferienfreizeiten, Ferienspiele • Mädchenarbeit, Jungenarbeit 11 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 6.3. Gemeinwesen-Orientierung und Netzwerkarbeit Gemeinwesenarbeit setzt an dem Lebensumfeld der Kinder und Jugendlichen an und hat den Auftrag, die äußeren Rahmenbedingungen zu verbessern. Darunter sind der Aufbau sowie die Pflege der Kontakte zu anderen Institutionen gemeint. Dazu zählen Offener Ganztag, Über-Mittag-Betreuung, Beratungsstellen, Spielund Lernstuben, Jugendgerichtshilfe, Jugendfreizeiteinrichtungen sowie sonstige Einrichtungen der Jugendhilfe. Auch die Vermittlung zu den genannten Stellen ist ein wichtiger Teil der Netzwerkarbeit. Hierbei unterstützt Soziale Arbeit die Schulen: • Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern (Beratungsstellen, Institutionen, Betrieben, Bildungseinrichtungen …) • Vermittlung an Fachstellen • Akquise neuer Partner • Öffentlichkeitsarbeit Immer wichtiger wird auch die außerschulische Begleitung der Kinder und Jugendlichen, die in der Schule Kontakt zur Sozialen Arbeit aufnehmen. Unter dem Begriff „Nachgehende Sozial Arbeit“ werden Schülerinnen und Schüler beispielsweise zu sozialen Einrichtungen, Ämtern oder Ärzten begleitet. Auch eine Unterstützung durch eine „Nachhaltige Betreuung“ gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dies gilt sowohl für die Gestaltung der Übergänge zwischen den Schulformen als auch für den Aufbau eines verlässlichen Betreuungsnetzwerkes. 7. Rahmenbedingungen 7.1. Finanzierung Seit 2016 finanziert das Land NRW, Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales die Soziale Arbeit an Schule mit Mitteln aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. Diese Finanzierung für den Einsatz der jetzigen Fachkräfte ist bis Dezember 2018 gesichert. Es bleibt abzuwarten, ob und wann Soziale Arbeit an Schule als verlässliches, dauerfinanziertes Angebot etabliert wird. 7.2. Fachberatung Für die Stadt Jülich übernimmt das Amt für Familie, Generationen und Integration die Fachberatung. Dies beinhaltet die fachliche Verantwortung für die Anleitung, Unterstützung und Fortbildung der Fachkräfte. Die enge Kooperation der Fachdisziplinen erfordert den kontinuierlichen Austausch und verbindliche Absprachen. 7.3. Struktur der Arbeitszeit Unabhängig von den spezifischen Arbeitsumfängen der einzelnen Sozialarbeiter der Stadt Jülich gibt es bei der Strukturierung der Arbeitszeit unterschiedliche Zeitabschnitte: 12 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 Feste und flexible Kontaktzeiten • regelmäßige Beratungszeiten für Schüler/-innen, Eltern und Lehrer/-innen • gruppenpädagogische Angebote • freizeitpädagogische Angebote • Hausbesuche • Kriseninterventionen Vor- und Nachbereitungszeiten • Beratung und Berichtswesen • pädagogische Angebote, Projekte, AG’s • Freizeiten • sonstige Arbeitszeiten, Weiter- und Fortbildungen • Gremienarbeit • Kontakte zu anderen Fachdiensten • Verwaltungsarbeiten • Anleitung von Praktikanten, Honorarkräften etc. Mindestens die Hälfte der Arbeitszeit ist als feste Kontaktzeit innerhalb des regulären Schulablaufes festgelegt. Insgesamt ein Drittel der wöchentlichen Arbeitszeit steht als Vorund Nachbereitungszeit zur Verfügung. 7.4. Zusammenarbeit mit Schule Schule und Soziale Arbeit an Schule • haben einen jeweils spezifischen Bildungs- und Erziehungsauftrag, • haben eine i. d. R. unterschiedliche Sichtweise von Kindern und Jugendlichen - beide Sichtweisen zusammen ergeben ein Ganzes, • arbeiten mit unterschiedlichen Methoden und Herangehensweisen. Das Gelingen von Sozialer Arbeit in den Schulen hängt im Wesentlichen von einer konstruktiven Kooperation von Schulleitung, Kollegium und sozialpädagogischer Fachkraft ab. Für eine erfolgreiche Kooperation ist erforderlich, dass • Multiprofessionalität als Chance gesehen wird - Kooperation auf Augenhöhe • sich alle Professionen der gemeinsamen, ergänzenden und unterschiedlichen gesellschaftlichen Aufträge bewusst sind, die sie mit teilweise unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen, Arbeitsfeldern, Handlungsmaximen und Methoden zu erfüllen haben • eine Gesprächsbereitschaft und die Bereitschaft vorhanden sind, sich aufeinander einzulassen und voneinander zu lernen • die Einbindung der Sozialen Arbeit in schulische Gremien, Teilnahme an Gesamtlehrer- und Klassenkonferenzen u. a. schulischen Gremiensitzungen ermöglicht wird 13 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 • • regelmäßige Kooperationsgespräche zwischen der Schulleitung und der pädagogischen Fachkraft stattfinden. An Kooperationsgesprächen wird in regelmäßigen Abständen auch die Leitung des Amts für Familie, Generationen und Integration als Fachberatung teilnehmen eine Teilnahme an regionalen Arbeitskreisen, am runden Tisch etc. und damit Vernetzung gewünscht ist und eine Mitwirkung im Gemeinwesen unterstützt wird 7.5. Fortbildung, Reflexion und Evaluation Die Notwendigkeit der systematischen Reflexion des beruflichen Handelns ergibt sich aus dem komplexen Anforderungsprofil an die Soziale Arbeit an Schule. Die Mitarbeiter haben daher regelmäßige Teamgespräche und Supervision. Es besteht die Möglichkeit zur Fortbildung und zur kollegialen Beratung. Zudem haben sie Zugang zu Fachliteratur. Die Qualitätssicherung in der Sozialen Arbeit an Schule wird durch Evaluation und Dokumentation der Arbeit gewährleistet. Anhand der erarbeiteten Reflexions- und Arbeitshilfen wird die Qualität der eigenen Arbeit dokumentiert und permanent weiterentwickelt. Die jeweiligen Schwerpunkte sind von Schule zu Schule und Jahr zu Jahr unterschiedlich. Sie werden im Team geplant und reflektiert. 14 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 Anhang Konzept der Sozialen Trainings Kurzfassung Soziale Arbeit an Schule 15 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 Rahmenbedingungen für ein gelingendes Sozialtraining der städtischen sozialen Arbeit an Jülicher Schulen Sozialtraining ist ein Baustein im Rahmen der gruppenpädagogischen Angebote und Projekte der Sozialen Arbeit an Schule und entwickelt sich aus der alltäglichen Arbeit an Schule. Es ist eine mögliche Form, um ein besseres Klassen- oder Schulklima zu fördern, wo sich alle beteiligten Schüler und Lehrer sicher und wohl fühlen können. Dies geschieht idealerweise vorbeugend im Klassenverband, um Sozialverhalten und einen fairen Umgang der Schüler miteinander zu trainieren. Es setzt an den Stärken der Schüler an und schult in Übungseinheiten ihre soziale Handlungskompetenz und den Umgang mit Verhaltensproblemen. Soziale Handlungskompetenz beinhaltet folgende Fähigkeiten: • Umgang mit Gefühlen • Teamfähigkeit • Kooperationsfähigkeit • Toleranz • Konfliktfähigkeit • Kritikfähigkeit Damit dies gelingen kann, braucht es einen klaren und fest verabredeten Rahmen: 1. Analyse der Situation • Gespräch mit der Lehrkraft und erste Bedarfsklärung • Hospitation in der Klasse und Austausch über gemeinsame Beobachtungen in der Klasse zur genaueren Definition des Bedarfs • Gespräche mit dem Kind / den Kindern, um ihre Sicht mitberücksichtigen zu können • gemeinsame Zielsetzung, was erreicht werden soll, aus der die Soziale Arbeit dann ein passendes Sozialtraining entwickelt 2. Setting des sozialen Trainings • Rollenklärung: päd. Trainer*in und Lehrkraft • Fester Raum, idealerweise nicht der Klassenraum • Zeitlichen Rahmen von 2 Schulstunden pro Einheit und Festlegung auf einzelne Projekttage, Projektwochen oder als längerfristiges Training über mehrere Wochen • Teilnehmer und Gruppengröße 3. Inhalte des Sozialen Trainings • Päd. Konzepte (Cool down, Sozialtraining, Klassenklima, Streitschlichtung, Erlebnispädagogik usw.) • Ritualisierter Ablauf (Start, Hauptphase, Abschluss) 16 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 4. Transfer in den Unterricht • während der Durchführung regelmäßige gemeinsame Vor- und Nachbereitung, um auf die aktuelle Situation im Trainingsprogramm reagieren zu können und um gegebenenfalls im Einzelfall weitere Maßnahmen im Schulalltag zu verabreden oder Eltern und/oder weitere soziale Institutionen aus dem vorhandenen Netzwerk einzubeziehen • Übertragung der Absprachen in den Schulalltag • Gesamtreflexion des Trainings mit Zielüberprüfung 5. Wichtige Parameter • Verbindlichkeit • Kontinuität der Teilnehmer-, Raum- und Zeit-Absprachen • Ungestörtheit • Regelmäßiger Austausch zwischen Lehrkraft und soz. päd. Kraft • Austausch mit dem Elternhaus Das Training macht Spaß – keine Sanktionen!! 17 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017 Kurzfassung Soziale Arbeit an Schule Kernleistungen 1. Schüler*innen Ansprechperson bei Problemen und Konflikten, Beratung, Einzelfallhilfe Begleitung in Überlastungssituationen Teilnahme an Hilfeplanungsgesprächen Soziales Lernen in Gruppen Beschränkte Freizeitangebote 2. Eltern Beratungsangebote, Einzelfallhilfe 3. Lehrkräfte Formelle und informelle Beratung Unterstützung bei sozialpädagogischen Fragestellungen 4. Gemeinwesenarbeit Netzwerkarbeit Mitwirkung an der Schulentwicklung: Soziale Arbeit als Bestandteil des Schulprogramms Wichtig: Je nach Standortbedarf und den Kompetenzen der Fachkraft werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Selbstverständnis der Sozialen Arbeit − − − − − − − − − − − − Tätigwerden im präventiven Sinne, bevor sich problematische Entwicklungen verfestigen Notwendigkeit von Freundlichkeit, emotionaler Zuwendung, Herzlichkeit Hoher Stellenwert von Erlebnis, Spiel und Bewegung Schutz und Ruhe gerade für „verwundbare Kinder“ Kinder- und jugendgerechte Sprache Wächteramt für Kinderschutz Wichtigkeit von Atmosphäre und Raumqualität Zusammenarbeit mit Eltern Aufgabenabstimmung und Kooperation mit den Lehrkräften Beachtung des Übergangs von der KiTa in die Schule Beachtung des Übergangs von der Grundschule in die weiterführende Schule, insbesondere mit Blick auf „Risikokinder“ Mitarbeit an der Entwicklung schulübergreifender Konzepte Merkmale für gute Soziale Arbeit an Schule − − − − − Grundsätzliche Wertschätzung der beiden Professionen Schule und Soziale Arbeit Produktives Spannungsverhältnis mit überwiegend Bereicherungserleben Die Leistungen werden als attraktiv und nützlich erlebt und sind daher nachgefragt Aktive Zusammenarbeit mit beidseitig akzeptierten Aufgabenteilungen Win-win-Bilanz in der Auswertung: Ein hohes Maß an Zufriedenheit für alle Beteiligten 18 Konzept der Sozialen Arbeit an Schule Jülich, 2. überarb. Fassung 2017