Daten
Kommune
Jülich
Größe
116 kB
Datum
13.07.2017
Erstellt
03.07.17, 17:44
Aktualisiert
03.07.17, 17:44
Stichworte
Inhalt der Datei
Bericht der Stadtbü cherei Jü lich
Bibliothekslandschaft in Jülich
In Jülich ist die Stadtbücherei Jülich die einzige öffentliche Bibliothek, die allen Bevölkerungsschichten (Kindern,
Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren) einen uneingeschränkten Zugang zu Medien aller Art für Bildung und
Freizeit bietet. Sie ist schon jetzt auf Grund der in den letzten Jahren reduzierten Ressourcen nur noch an vier Tagen
in der Woche geöffnet.
Die anderen Bibliotheken in Jülich sind entweder auf einen bestimmten Nutzerkreis beschränkt, bieten einen
„Spezialbestand“ an, verfügen über nur sehr eingeschränkte Öffnungszeiten (in den Ferien und samstags
überwiegend gar nichtgeöffnet), haben nur einen kleinen Bestand oder werden von ehrenamtlichem Personal
geführt:
-
-
-
Stadtarchiv Jülich: Spezialbestand, eingeschränkte Öffnungszeiten, ein Mitarbeiter = geschlossen bei
Urlaub, Krankheit etc.
Kunst- und Geschichtsbibliothek: Spezialbestand, Benutzung nur nach Anfrage und Terminvereinbarung
Schulzentrum Ruraue Schulbibliothek: Mo und Do von 8-14 Uhr geöffnet = keine Nachmittagszeiten für
ältere Kinder und Jugendliche oder Erwachsene, eingeschränktes Bestandsangebot, kein Personal mit
bibliotheksspezifischer Ausbildung
Gymnasium Haus Overbach Schulbibliothek: 29 Öffnungsstunden nur im Vormittag = keine
Nachmittagszeiten, schwer erreichbar aus den anderen Stadtteilen, eingeschränktes Bestandsangebot
auf die Schüler der Schule ausgerichtet
Mädchengymnasium Jülich Schulbibliothek: 35 Öffnungsstunden im Vormittag bis maximal 15.00 Uhr =
kein Nachmittagsangebot, auf die Schülerinnen zugeschnittenes Angebot, kein Fachpersonal
Gymnasium Zitadelle Selbstlernzentrum: geöffnet ca. 20 Stunden im Vormittag, betreut durch Eltern und
Lehrer, kein Fachpersonal, Literatur zur Erarbeitung von Unterrichtsaspekten
Fachhochschulbibliothek Jülich: 63 Öffnungsstunden, davon 46 Servicestunden, sehr spezieller Bestand
ausgerichtet auf die Studenten
FZ Jülich Bibliothek: 50 Öffnungsstunden, keine Ausleihe an externe Personen, Nutzung für Externe nur
nach Anmeldung, schwer erreichbar
Katholische öffentliche Bücherei: 3 Öffnungsstunden pro Woche, nicht in den Schulferien, kein
Fachpersonal, Bestand ca. 600 Bücher
Gerade die Schulbibliotheken verfügen über kein fachspezifisch ausgebildetes Personal und kooperieren von daher
eng mit der Stadtbücherei in den Bereichen Bestandsaufbau, Klassenführungen, Recherchetraining, Bereitstellung
von Medienkisten, Bibliotheksunterricht etc. Viele Schülerinnen und Schüler der Jülicher Schulen sind parallel Nutzer
der Einrichtung in der Schule vor Ort und der Stadtbücherei.
Auch der Aspekt der Erreichbarkeit darf nicht vernachlässigt werden. Sowohl Kinder und Jugendliche als auch
Senioren sind zum Teil nur eingeschränkt mobil oder auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Deshalb ist eine
Räumlichkeit mit direkter Anbindung an den ÖPNV unabdingbar.
Personal
Die Öffnungszeiten der Stadtbücherei wurden Ende 2003 um 15% von 26 auf 22 Wochenstunden gekürzt (der
Büchereileitung zufolge das Minimum dessen, was die Leistungsfähigkeit und Attraktivität einer kleinen/mittleren
Bibliothek ausmacht). Bei 22 Wochenöffnungsstunden und den damit verbundenen Arbeiten (direkte und indirekte
Dienstleistungen) sind alleine zur Besetzung der Ausleihtheke 44 Stunden Einsatz von Fachangestellten notwendig.
Um Pausenregelung, Urlaub oder Krankheit abdecken zu können, sind bei einer Besetzung mit 2 Personen und einer
Person Reserve 2,5 Fachangestellten-Stellen notwendig (Personalsollstärke im Minimum).Für die Informationstheke
ergeben sich 22 Stunden in einfacher Besetzung durch die bibliothekarischen Kräfte. Bereits jetzt kann die Infotheke
an maximal 15 Stunden in der Woche besetzt werden, da die beiden Bibliothekare einen großen Teil der
Veranstaltungsarbeit und alle Führungen bzw. Bibliotheksunterricht für Kindergärten und Schulen leisten.
Der Besucher– und Ausleihstrom ist während der Öffnungszeiten in etwa gleich groß, auch wenn Abweichungen
nach oben und unten vorkommen – diese sind jedoch weniger tageszeitenabhängig sondern unvermutet und
situativ.
Im Rahmen dieser Servicezeiten ist die personelle Besetzung der Ausleih- und Informationstheke unabhängig vom
Bestandsprofil der Stadtbücherei, da die anfallenden Tätigkeiten gleich sind, egal ob es sich um Kinder- und
Jugendliteratur oder andere Inhalte handelt.
Eine Reduktion des Personals führt auf jeden Fall dazu, dass Arbeiten vor Ort und indirekte Dienstleistungen in
einem nicht mehr zu vertretenden eingeschränkten Maße oder in besonderen Situationen gar nicht mehr geleistet
werden können:
-
-
Abbau der Leseerziehung und Reduzierung von Führungen für Kindergärten / Schulen und andere
Bildungseinrichtungen
Abbau von Serviceleistungen bei Benutzeranfragen, Hilfe bei Recherchen, Beratung und Auskunftsdienst,
Facharbeits- und Referatstraining für Schüler aller Schulformen
Kürzung der vielfältigen Veranstaltungsarbeit für Kinder und Jugendliche, junge Familien und Erwachsene
Die intensive Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten wäre in dem bisherigen Umfang nicht mehr
möglich. Wichtige Kooperationen mit anderen Kultur- und Bildungseinrichtungen müssten reduziert oder
beendet werden
Begleitung von Schüler- und Berufspraktikanten im Bereich Medien und Bibliothek ist nicht mehr möglich
Kurzfristig bedingte Schließungen (z.B. wegen Krankheit) wären nicht auszuschließen. In diesem Fall wäre ein
geregelter Mahnlauf nicht mehr durchführbar, was wiederum einen Einnahmeverlust bei den Mahn- und
Säumnisgebühren zur Folge hätte
Die alternative Möglichkeit, Personal durch die Einführung einer kombinierten Selbstverbuchungs- und
Sicherungsanlage (RFID-System EasyCheck) einzusparen, wurde bereits in den Jahren 2015 und 2016 geprüft und
verworfen. Aufgrund der für die Erstinstallation zu erwartenden Mindestkosten von rund 185.000 € und jährlichen
Folgekosten von ca. 10.200 € würde diese Maßnahme den Rahmen des HSK sprengen und wäre im Bereich der
freiwilligen Leistungen nicht genehmigungsfähig.
Die Aufgabengebiete und die Dienstleistungen der Stadtbücherei haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend
verändert. Sowohl die technischen als auch die gesellschaftlichen Entwicklungen stellen zunehmend höhere
Anforderungen an das Bibliothekspersonal im Allgemeinen und an die Bibliotheksleitung im Besonderen. Deshalb
braucht eine Stadtbücherei eine zuverlässige personelle Betreuung und eine professionelle Leitung. Für die
Entwicklung und Realisierung bibliotheksspezifischer Konzepte ist ausgebildetes Personal, das sich mit den
Arbeitsabläufen und Organisationsstrukturen in Bibliotheken auskennt, eine zwingende Voraussetzung.
Ehrenamtliche Mitarbeiter können hier nur unterstützen, wie es bereits jetzt in der Stadtbücherei Jülich der Fall ist.
Große Projekte – vor allem auch im Kinder- und Jugendbereich - wie z.B. die Sommerleseclubs und die Aktion
„Leserabe“ wären ohne ehrenamtliches Engagement und den Förderverein der Stadtbücherei Jülich gar nicht
realisierbar. Allerdings sind alle diese Mitarbeiter nicht durch einen Vertrag o.ä. fest an Arbeitszeiten gebunden, was
eine verlässliche Planung für den normalen Betriebsablauf ausschließt. Haushaltskonsolidierung ist eine essentielle
finanzpolitische Maßnahme, sie darf aber nicht zu einer Entprofessionalisierung führen. Insbesondere strategische
Funktionen und Kernaufgaben müssen weiterhin von hauptamtlichen Kräften wahrgenommen werden.
In der Vergangenheit ist bereits versucht worden, personelle Engpässe (z.B. durch Krankheit) in der Stadtbücherei
durch die Anfrage durch Hilfe von Kräften aus der Verwaltung aufzufangen. Dies war aufgrund der ebenfalls dünnen
Personaldecke und der zum Teil sehr unterschiedlichen Arbeitszeiten (Freitagnachmittag und Samstag) der
Verwaltung nicht möglich.
Honorarkräfte können aus rechtlichen Gründen nicht für laufende oder weisungsgebundene Arbeiten und somit
auch nicht für die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs eingesetzt werden.
Mit weniger Personal kann die Einarbeitung neuer Medien nicht mehr zeitnah geschehen und somit würde das
Angebot der Stadtbücherei – egal in welchem Bereich – für die Nutzer zunehmend unattraktiver.
Durch eine weitere Reduktion der Öffnungszeiten werden die Anzahl der Besucher und die Ausleihen zurückgehen.
Dies bedingt geringere Einnahmen, obwohl das HSK in diesem Jahr und in den Folgejahren von gleichbleibenden
Einnahmen durch Leseentgelte in Höhe von 20.000 € ausgeht.
Bereits jetzt hält die Stadtbücherei den laufenden Betrieb auch bei personellen Engpässen und in Stoßzeiten sowie
bei besonderen Projekten (z.B. Sommerleseclub) aufrecht. Dies ist aber nur durch das große persönliche
Engagement der Mitarbeiterinnen und deren Bereitschaft, Dienstzeiten zu verschieben, zusätzliche Dienste zu
übernehmen oder Mehrarbeitsstunden zu leisten, zu realisieren.
Zusammenhang Bibliotheksbestand und Einnahmen der Stadtbücherei
Die Stadt Jülich versteht sich als Stadt der Forschung und der Wissenschaft. Sie will aber auch besonders
familienfreundliche Aufgaben und Angebote fördern. Dazu gehört neben der Bereitstellung von speziellen
Angeboten für Kinder und Jugendliche auch ein Bestandskonzept, das ein Medienangebot zur Unterstützung und
Gestaltung des Familienlebens umfasst, wie z.B. die Themen Erziehung, Freizeitgestaltung, Medizin, Ernährung und
Angebote zur aktiven und kreativen Freizeitgestaltung jedes Einzelnen.
Dies spiegelt sich auch in der Benutzerstatistik wieder – die Anzahl der Bibliotheksnutzer über 18 Jahren ist mit 3.609
Lesern fast gleich zur Anzahl der Kinder und Jugendlichen mit 3.875 Lesern.
Die Einnahmen der Stadtbücherei sind abhängig von den Nutzer- und Ausleihzahlen. Die „Hauptzahler“ der
Stadtbücherei sind bisher volljährige Kunden (16.080 € Leseentgelte in 2016), da Kinder und Jugendliche bis zum 18.
Lebensjahr bei der Buchausleihe von Entgelten befreit sind.
Für die nächsten Ausschusssitzungen sowie den Rat hat die Büchereileitung aktuell ein Konzept zur
Gebührenerhöhung erarbeitet, welches in den jeweils nächsten Sitzungen vorgelegt wird. Dieser Ansatz (Erhöhung
der Jahresgebühr und der Einzelausleihe) wäre aber nicht mehr realistisch, wenn die inhaltliche Ausrichtung der
Stadtbücherei durch die Reduzierung auf eine Kinder-und Jugendbibliothek deutlich verändert wird. Die
Bibliotheksleitung schätzt den Verlust an Qualität bei gleichzeitiger Gebührenerhöhung so ein, dass sie mit einem
deutlichen Fernbleiben bisheriger Nutzer und Ausleiher rechnet. Bei Fortfall eines ganzen Bestandsbereiches (wie
z.B. der Romane oder Sachliteratur für Erwachsene) und ohne attraktiven Bestseller aus allen Bereichen wird es zu
einem Verlust der erwarteten und im Haushalt angesetzten Einnahmen in Höhe von aktuell kommen.
Dass bei den Erwachsenen über 18 Jahren Bedarf für eine ausreichende Medienversorgung besteht, beweist die Zahl
aus dem Jahr 2016 von 37.898 Entleihungen aus diesem Bereich (inklusive School Corner) vor Ort in der
Stadtbücherei Jülich. Die Ausleihe im Kinder-und Jugendbuchbereich betrug im Jahr 2016 im Vergleich dazu 28.501
Medien.
Im Bereich der Erwachsenen und Senioren spielen auch die Aspekte geringerer Einkommen oder „Altersarmut“ eine
nicht unwesentliche Rolle. Es verfügt längst nicht jeder über die notwendigen finanziellen Mittel, sich Literatur selbst
anschaffen zu können – der Anteil der Leser über 60 Jahren beträgt in der Stadtbücherei Jülich 12,5%.
Neben den Ausleihgebühren generiert die Stadtbücherei Jülich auch Einnahmen durch ihre Veranstaltungen. Dabei
sind die Eintrittspreise für Erwachsenenveranstaltungen (in der Regel zwischen 5 und 10 €) höher angesetzt als bei
Kinderveranstaltungen (meist 2 bis 5 €). Sollte der Bestandsbereich für Erwachsene wegfallen, würde dies auch das
Einstellen von Autorenlesungen, Vorträgen, Workshops und ähnlichen Angeboten für Erwachsene bedingen. Somit
gingen auch die Einnahmen in diesem Bereich stark zurück, wenn nicht sogar gegen Null.
Raumbedarf
Der Raumbedarf der Stadtbücherei Jülich würde sich bei einer Reduktion auf eine reine Kinder-und Jugendbibliothek
um maximal 200 qm verringern. Auch bei Wegfall des Erwachsenenbestandes blieben einige Größen unverändert
(z.B. Theke, WC, Büros, Garderoben und Taschenschränke, Magazin, Bücherei EG = Kinderbücherei). Einige in dem
jetzigen Bereich der Erwachsenenbibliothek im Untergeschoss befindlichen Elemente (Kopierer,
Internetarbeitsplätze, School Corner, Informationstheke, Arbeitsplätze, etc.) müssen auch bei einer Nutzung als
Kinder-und Jugendbücherei weiterhin zur Verfügung stehen.
Die Räumlichkeiten der Stadtbücherei werden auch von Kooperationspartnern wie z.B. der VHS, der
Gleichstellungsstelle oder des Vereins Kultur ohne Grenzen genutzt. Hier ergäbe sich bei einer Verlagerung der
Stadtbücherei und gleichzeitigem Wegfall der Stadthalle ein Manko bei den zur Verfügung stehenden
Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen.
Der Umzug in neue Räumlichkeiten bedingt auch neues Mobiliar, da die jetzigen Regale auf die Gegebenheiten im
Kulturhaus ausgerichtet worden sind (wenig Wandregale, Spezialbeleuchtung, Regalgröße etc.). Ebenso ist die
Ausleihtheke individuell an die Gegebenheiten im Kulturhaus angepasst worden und kann nicht 1:1 in andere
Räumlichkeiten übertragen werden. Weitere Voraussetzungen an neue Räumlichkeiten wären u.a. die
entsprechende Beleuchtung, eine Anpassung der Statik, Barrierefreiheit, W-Lan, Toiletten, Veranstaltungsfläche und
eine gute Erreichbarkeit. Ebenso könnte dieses Projekt nicht vom bisherigen Personal bewältigt werden, sondern
müsste an eine Fachfirma vergeben werden, was wiederum hohe Kosten verursachen würde.
Vergleich mit anderen Bibliotheken der Region Aachen/ Düren/Heinsberg
Name
Nutzer
Troisdorf StB
Bergheim/Erft StB
Düren StB
Euskirchen StB
Alsdorf/Rheinl. StB
Erkelenz StB
Eschweiler StB
Jülich StB
Geilenkirchen StB
Stolberg/Rheinl. StB
Baesweiler StB
Heinsberg StB
Hückelhoven StB
Name
Euskirchen StB
Bergheim/Erft StB
Düren StB
Troisdorf StB
Erkelenz StB
Hückelhoven StB
Geilenkirchen StB
Heinsberg StB
Alsdorf/Rheinl. StB
Eschweiler StB
Jülich StB
Baesweiler StB
Stolberg/Rheinl. StB
Name
Troisdorf StB
Euskirchen StB
Bergheim/Erft StB
Düren StB
Erkelenz StB
Stolberg/Rheinl. StB
Geilenkirchen StB
Eschweiler StB
Alsdorf/Rheinl. StB
Jülich StB
Hückelhoven StB
Baesweiler StB
Heinsberg StB
Name
Troisdorf StB
Bergheim/Erft StB
Euskirchen StB
Düren StB
Jülich StB
Geilenkirchen StB
Erkelenz StB
Alsdorf/Rheinl. StB
Eschweiler StB
Stolberg/Rheinl. StB
Baesweiler StB
Hückelhoven StB
Heinsberg StB
Einwohner
14.996
4.563
3.379
3.422
2.770
3.579
8.999
6.055
2.261
1.526
3.434
1.460
9.893
Öffnungsst. / Woche
32
31
28
28
27
27
27
25
24
22
22
21
20
Öffnungsst. / Jahr
1.573
1.485
1.299
2.648
1.311
1.338
1.349
1.245
1.350
1.072
1.118
999
1.014
Zuschussbedarf Träger
1.079.428 €
715.935 €
645.350 €
643.500 €
427.407 €
393.968 €
329.796 €
315.158 €
311.490 €
296.591 €
211.863 €
158.435 €
156.109 €
Einnahmen
Neuanmeld.
77.753
63.501
91.531
57.646
47.443
46.097
56.675
33.903
29.131
56.739
28.529
41.598
40.928
Anmerkung
52.100 €
51.100 €
46.408 €
41.477 €
28.576 € / 47.214 €* *mit Abschreibungen
28.063 €
23.003 €
18.566 €
16.506 €
11.420 €
8.379 €
4.001 € keine Jahresgebühr
3.222 € keine Jahresgebühr
Bestand insges.
1.242
1.241
1.522
1.102
369
449
799
500
388
462
379
271
372
101.680
51.186
74.838
40.112
57.311
45.315
42.683
40.281
33.529
48.322
21.042
36.036
29.541
Fläche öffentl. m*2
753
1.300
1.878
1.820
1.285
480
390
470
1.050
494
724
296
1.086
Name
Stellen (Plan)
Troisdorf StB
Düren StB
Bergheim/Erft StB
Euskirchen StB
Erkelenz StB
Geilenkirchen StB
Stolberg/Rheinl. StB
Eschweiler StB
Jülich StB
Alsdorf/Rheinl. StB
Hückelhoven StB
Heinsberg StB
Baesweiler StB
10,40
9,64
9,45
9,00
6,48
5,47
5,10
4,95
4,04
3,63
3,41
2,83
2,53
Medienetat
96.777 €
53.500 €
64.409 €
104.046 €
26.347 €
30.652 €
57.327 €
45.489 €
41.010 €
25.195 €
23.168 €
17.500 €
16.230 €
Entleihungen insges.
327.441
256.054
251.494
202.115
155.531
113.712
99.229
91.462
90.251
74.154
60.856
53.091
43.299
Fazit:
Der durchschnittliche Kostendeckungsgrad für öffentliche Bibliotheken in kommunaler Trägerschaft wird mit 10%
angegeben. (Quelle: Praxiswissen für Kommunalpolitiker- erfolgreich handeln als Gemeinde-, Stadt-, Kreis- und
Bezirksrat). Für die Stadtbücherei Jülich lag der Kostendeckungsgrad im Jahr 2016 bei 14,7 %, also ein beachtliches
Ergebnis.
Ziel ist die Senkung des Zuschussbedarfs der Stadtbücherei Jülich in einer realistischen Größenordnung. Guter
Bibliotheksservice und ein aktuelles Medienangebot fördern den Umsatz und somit auch Einnahmen. Auf Grund der
im HSK vorgesehenen Etatkürzungen wird jedoch ein Qualitätsverlust des Bestandes nicht zu verhindern sein. Dabei
muss jedoch die operative Bibliotheksarbeit gewährleistet bleiben und die Einrichtung darf insgesamt nicht
gefährdet sein. Nach Meinung der Bibliotheksleitung kann ein zwar reduzierter, aber aktueller Vollbestand bei
Aufrechterhaltung eines guten Bibliotheksservices zu starke Einbrüche abwenden. Bei sinkender Aktualität des
Bestandes, Reduzierung der Inhalte auf eine reine Kinder- und Jugendbücherei sowie Schließzeiten aufgrund von
Personalmangel oder generell verringerten Öffnungszeiten steht zu befürchten, dass die Nutzung zurückgehen wird
und damit die eigenen Einnahmen deutlich sinken.
Bezieht man die von der Stadt Jülich im Haushaltsplan formulierten Zielvorgaben für die Stadtbücherei „
Bereitstellung eines aktuellen, vielfältigen und nachfrageorientierten Bücher- und Medienangebots – Bereicherung
und Vernetzung des kulturellen Lebens in der Kommune – Bereitstellung funktionaler, großzügiger und attraktiver
Räume für die Nutzung der Bibliotheksangebote und Veranstaltungen“ in die Überlegungen mit ein, stellt die Leitung
der Bücherei folgendes Konzept vor:
Es gilt, einen attraktiven und aktuellen Bestand ansprechend zu präsentieren. Ein schmaleres Profil mit einem guten
Angebot in den nachgefragten Bereichen geht einher mit der sich wandelnden Kernfunktion der Stadtbücherei
Jülich.
Der Bestandsaufbau im Kinder- und Jugendbereich wird in unveränderter Form fortgeführt.
Es erfolgt keine vollständige Einstellung, sondern eine Reduzierung des Roman- und Sachbuchbestandes für
Erwachsene durch die Bildung von Bestandsprofilen. Dabei gibt die Stadtbücherei Jülich das bisher verfolgte Konzept
der „Vollbücherei“ auf und konzentriert sich im Erwachsenenbereich auf die stark nachgefragten Segmente im
Roman und Sachbuchbereich. Nicht stark nachgefragte Bestandsbereiche oder Medien wie z.B. Musik-CDs oder CDROM entfallen ersatzlos. Die Stadtbücherei Jülich verzichtet auf die durch den Wegfall bestimmter Segmente
freiwerdenden Mittel zur Neuanschaffung. Dadurch verringert sich der Ansatz im Bereich „Medienetat“ und somit
auch der Zuschussbedarf der Stadtbücherei.
Der Standort im Kulturhaus sollte erhalten bleiben. Hier ist durch die AG Liegenschaften ein Nutzungskonzept für die
freiwerdenden Flächen durch den Auszug von Museum und Stadtarchiv zu erstellen, z.B. Einnahmen durch die
Vermietung an Vereine oder Privatpersonen. Hierfür sind im Haushalt ab 2018 bereits jährlich 22.000 € - Sachkonto
4411000 vorgesehen.
Durch die exponierte Lage im Kulturhaus und die im Vergleich zu Verwaltung besonderen Servicezeiten z.B.
Freitagnachmittag und Samstag wäre zu überlegen, ob die Stadtbücherei nicht zu Schließzeiten der Verwaltung als
Servicestelle fungieren kann.
Eine Bibliothek, die jährlich von über 6.050 Einwohnern, also fast 18 % aller Jülicher Bürgern, aus Jülich und dem
Umland mehr als 45.000 mal aufgesucht wird und somit als weicher Standortfaktor eine wichtige Rolle spielt, sollte
als leistungsfähige Bibliothek ohne Einschränkung auf bestimmte Benutzergruppen erhalten bleiben. Das Ziel der
Senkung des Zuschussbedarfs wird von der Leitung der Stadtbücherei weiter verfolgt.