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Mitteilung (Dokumentation Dorfwerkstatt Drove)

Daten

Kommune
Kreuzau
Größe
1,9 MB
Datum
01.10.2015
Erstellt
04.09.15, 13:06
Aktualisiert
04.09.15, 13:06

Inhalt der Datei

Anlage zu MV 46/2015 Dorfwerkstatt Drove Dokumentation Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2008 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation Bearbeitung durch: Martina Klöhn Anja Boos Volker Bode weyer gruppe | PROBIOTEC GmbH Schillingsstraße 333 D-52355 Düren-Gürzenich Telefon +49 (0) 24 21 - 69 09 3 – 0 Telefax +49 (0) 24 21 - 69 09 3 – 401 E-Mail: probiotec@weyer-gruppe.com Internet: http://www.probiotec.de PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 2 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation Einführung Die ländlichen Räume in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Schlagworte wie demographischer Wandel, Ortsbildgestaltung, Entwicklung der Vereinsstrukturen, mangelnde infrastrukturelle Versorgung, Sanierungsstau, Förderung der Dorfgemeinschaft und des ehrenamtlichen Engagements sind nur einige, die die aktuellen Rahmenbedingungen von Dörfern beschreiben. Mit der Durchführung der Dorfwerkstatt in Drove bietet der Kreis Düren allen Dorfbewohnern eine Plattform, ihren Themen einen neuen Entwicklungsimpuls zu geben. Der Kreis Düren hat die weyer gruppe | PROBIOTEC GmbH aus Düren damit beauftragt, diesen wichtigen Entwicklungsprozess fachlich zu begleiten und in diesem Zusammenhang Dorfwerkstätten vorzubereiten, durchzuführen und die erarbeiteten Ergebnisse zu dokumentieren. Die Werkstätten sind dabei als „Steigbügel“ konzipiert und dienen als grundlegende Hilfestellung für die Etablierung künftiger planerischer, baulicher, infrastruktureller, sozialer oder touristischer Projekte. Im Rahmen der Dorfwerkstatt vom 21. August 2015 haben die Drover Dorfbewohner ihre individuellen Themenschwerpunkte intensiv miteinander diskutiert und potentielle zukünftige Handlungsfelder erarbeitet. Im Folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse der Werkstatt dokumentiert. Begrüßung Der Ortsvorsteher Herr Horst Hechemer und der Bürgermeister Herr Ingo Eßer begrüßen die Teilnehmer der Dorfwerkstatt. Herr Hechemer betont, dass sowohl die Neubürger wie auch die Altbürger ein großes Potenzial besitzen, das es gilt „wachzurütteln“. Gemeinsam können Aktivitäten initiiert werden und das sowohl innerhalb wie auch außerhalb der bestehenden Vereine. Für die Umsetzung bedarf es bürgerschaftlichen Engagements. Es besteht die große Chance Drove für die Zukunft neu aufzustellen. Herr Eßer appellierte an ein aus sich selbst heraus aufbauendes und tragendes Gemeinschaftsgefühl. Heute gilt es, erste Ideen zu sammeln, die dann von der Ebene der Dorfgemeinschaft weiter nach oben getragen werden. Jeder Teilnehmer/in der heutigen Veranstaltung soll als Multiplikator wirken und die Eindrücke und Ergebnisse nach außen tragen. Für Feedback steht Herr Schmitz als Generationenbeauftragter der Gemeindeverwaltung als Ansprechpartner gerne zur Verfügung. PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 3 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation Einstimmung Frau Klöhn von der weyer gruppe | PROBIOTEC GmbH führt in die Inhalte und den Ablauf der Dorfwerkstatt ein. Stimmungsbild Frau Klöhn präsentiert die ersten Eindrücke aus der Ortsbegehung am 05. März 2015 und dem sich daran anschließenden Vorgespräch. Abbildung 1: Stimmungsbild Im Anschluss an diese Präsentation führen die Werkstattteilnehmer eine offene Diskussion über weitere aktuell relevante Themen in Drove. Im Rahmen dieses ersten Austausches sehen die Teilnehmer folgende Aspekte als wesentlich an:  ÖPNV: Die Betrachtung des ÖPNV sollte sich nicht nur auf Kreuzau beschränken, sondern auf jeden Fall auch Düren mit einbeziehen. Diese Anbindung ist nicht gut und kann deutlich verbessert werden.  Angebote für Kinder / Jugendliche: Für Kinder bis zu 10 Jahren sind durchaus Angebote in Drove selbst vorhanden. Angebote für Jugendliche befinden sich allerdings nur in Kreuzau. Im Sommer treffen sich die Jugendlichen abends am Bolzplatz, allerdings fehlen dort bei schlechtem Wetter entsprechende Unterstände. Jugendliche, die nicht in Vereinen organisiert sind, haben zum Teil keine Anbindung im Dorf. PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 4 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation  Öffentlicher Treffpunkt / Potenzialfläche Kirche: Ein öffentlicher Treffpunkt für alle Generationen fehlt in Drove. Es wäre wünschenswert, wenn hierfür ein Raum zur Verfügung stehen würde, in dem sich sowohl Jugendliche wie auch Senioren treffen könnten. Das zurzeit leerstehende Gebäude der Kirche ist nicht barrierefrei und nur schwer zu erreichen. Allerdings soll hier in Kürze ein Aufzug eingebaut werden, der die Zugänglichkeit ins Gebäude ermöglicht. Der Auftrag ist bereits erteilt. Eine Etage im Alten Pfarrhaus wird im Januar 2016 frei.  Alter Bolzplatz: Der alte Bolzplatz sollte zukünftig umgestaltet werden, damit ein ganzjähriges Angebot für alle Bürger geschaffen werden kann. Denkbar wären z.B. eine Sitzgruppe am Rande des Drover Baches, eine Skateranlage, ein Kleinspielfeld oder auch ein Haus als Treffpunkt für „Jung und Alt“ mit angegliedertem Grillplatz.  Einbindung der Neubürger: Für Neubürger gibt es von der Gemeindeverwaltung die Bürger-Informations-Broschüre „Leben in Kreuzau“, die wichtige Informationen über die Gemeinde und zentrale Einrichtungen enthält. Diese könnte auf Drove weiter heruntergebrochen werden und z. B. über die bestehenden Vereine und ihre Aktivitäten berichten. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn der Ortsvorsteher über den Zuzug von Neubürgern informiert wäre, damit er aktiv auf sie zugehen kann. Hierzu müssten die Neubürger allerdings eine Erklärung unterzeichnen, dass sie der Weitergabe ihrer Daten zustimmen. Für Neubürger gibt es gerade über die Vereine Gelegenheit, einen Bezug zum Ort aufzubauen. Wer allerdings nicht in einem Verein organisiert ist, dem fällt es deutlich schwerer. Hier entsteht der Kontakt bzw. Bezug maßgeblich über die Kinder, die den Kindergarten oder die Schule vor Ort besuchen. Aufgrund der Lage des Neubaugebietes am Ortsrand ist eine Anbindung an Kreuzau teilweise eher gegeben, als an Drove. Auch der Bereich der sog. „Offiziershäuser“ ist nur teilweise integriert.  Gemeinsame Internetseite: Um die Dorfgemeinschaft zu fördern, könnte eine gemeinsame Internetpräsenz hilfreich sein. Unter einem Titel „Wir in Drove“ könnten sich z.B. die bestehenden Vereine vorstellen und präsentieren. Damit würden wichtige Grundlagen für neue Netzwerke geschaffen. Im Anschluss an diese offene Diskussion folgt die Identifizierung der Themen, die für die Teilnehmer der Dorfwerkstatt wichtig sind. Jeder Teilnehmer benennt schriftlich drei Stichworte, die von der Moderation nachfolgend zu drei Oberthemen gruppiert werden. Zu jedem Oberthema wird eine Arbeitsgruppe (AG) gebildet, in der das Thema weiter diskutiert und vertie- PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 5 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation fend bearbeitet wird. Ziel ist es, erste konkrete Ideen und Vorschläge für Maßnahmen und Projekte zu identifizieren. Abbildung 2: Gruppierung der drei Oberthemen Es erfolgt die Aufteilung in die AGs AG 1: Öffentliche Treffpunkte | Moderation: Martina Klöhn Einbindung Jugendlicher | Jugendarbeit | Grillhütte | Erlebnispfad für Spielgruppen, Kiga im „Nachtigallen-Tal“ | Barrierefreie Gebäude für Ältere | Öffentliche Treffpunkte für Generationen | Dorfgemeinschaftshaus | Toiletten etc. am Fußballplatz (Heide) | Versammlungsraum AG 2: Nachbarschaftshilfe | Moderation: Anja Boos Bürgerverein wie in Boich, Stockheim | Einkaufhilfen für ältere Menschen | Fahrten zu Ärzten | Gegenseitige Unterstützung bei zentralen Projekten und unter den Vereinen | Sicherung der Daseinsvorsorge | Ehrenamtliches Engagement | Integration der Kulturen | Dorfgemeinschaft | Mitfahrgelegenheiten | Nachbarschaftshilfe - Taschengeldaktivität | Ärzte | Ehrenamt – Nachwuchs | Integration Neubürger PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 6 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation AG 3: Öffentliches Erscheinungsbild / Verkehr | Moderation: Volker Bode Verbesserung ÖPNV (z. B. Anbindung an Rurtalbahn) | Nach 20 Uhr keine Busverbindung | Umgestaltung Bolzplatz | Eine Eisstelle | Hunde | Brauchtumspflege | Straßenverkehr | ÖPNV – Leih-/Mietauto | Öffentliches Erscheinungsbild (Beete) | Verschönerung öffentlicher Plätze, Wege, Straßenräume | Parksituation im Dorf | Mitfahrgelegenheit | Willkommenes Erscheinungsbild (innen u. außen) Weitere Themen (außerhalb der Arbeitsgruppen): WLAN | Drover Heide | Rathaus 2.0 im Ort Austausch Nach einer zwischenzeitlichen Kaffeepause präsentiert jeweils ein Sprecher der jeweiligen AG die Ergebnisse ihrer Gruppenarbeit. AG „Öffentliche Treffpunkte“ Die Teilnehmer der AG erachten es für sinnvoll, die Möglichkeiten der Schaffung öffentlicher Treffpunkte nach altersspezifischen Gesichtspunkten und den damit verbundenen Nutzungsanforderungen zu betrachten. Wie in der vorangegangenen Plenumsdiskussion bereits angerissen, bietet Drove den Jugendlichen keine zeitgemäßen Treffpunktmöglichkeiten, wo sie altersgerecht ihren Interessen nachgehen können. Die älteren Dorfbewohner hingegen sind auf Orte angewiesen, die sie barrierefrei erreichen und nutzen können. Unter dem Stichwort „Rathaus im Dorf“ wird eingangs der Vorschlag formuliert, kommunale Ansprechpartner aus dem Kreuzauer Rathaus in Drove anzusiedeln. Ziel dieses Vorschlages ist es, konkrete Anlaufstellen innerhalb des Dorfes zu etablieren Hierzu müsste ein geeigneter zentraler Standort gefunden finden, der ggf. auch mit anderen Projektvorschlägen aus der Dorfwerkstatt (z.B. Treffpunkt) kombiniert werden könnte. Abbildung 3: Ergebnisse AG „Öffentliche Treffpunkte“ Die AG widmet sich weitergehend der Entwicklung eines öffentlichen Treffpunktes für die Jugendlichen in Drove. Hierbei favorisieren die AG Teilnehmer die Umgestaltung des jetzigen Bolzplatzes. Die großzügige Rasenfläche bietet ein großes Entwicklungspotential, dort neue PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 7 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation und zeitgemäße Aktivitäten anzubieten; z. B. Skaterbahn, Outdoor-Fitness etc.. Mit der Umgestaltung des Bolzplatzes wird die Neuschaffung einer unmittelbar angrenzenden Grillhütte befürwortet. Bereits existierende Grillhütten in Nachbarortschaften beweisen, dass dies beliebte und gut angenommene Treffpunkte für Jung und Alt sind. Die grundlegende Umgestaltung des Bolzplatzes eröffnet zusätzlich die Möglichkeit, den benachbarten Kinderspielplatz in die großzügige Neukonzeptionierung zu integrieren. Die räumliche Vernetzung könnte beispielsweise in Form eines Steges geschaffen werden. Durch den künftigen Dreiklang Bolzplatz – Grillhütte – Kinderspielplatz etabliert sich in Drove ein großzügiges Areal, das für Kinder, Jugendliche und Erwachsene als öffentlicher Treffpunkt zeitgemäß und nachhaltig konzipiert ist. Die Teilnehmer der AG sprechen sich dafür aus, dass die konkrete Umsetzung der Umgestaltung von Jugendlichen aus Drove aktiv begleitet werden soll. Als ersten Schritt soll eine Jugendarbeitsgruppe ins Leben gerufen werden. Mit dieser Vorgehensweise soll ein klares Signal gesetzt werden, dass Drove für und mit den Jugendlichen die Dorfentwicklung vorantreiben möchte. Schon jetzt kann für diese Arbeitsgruppe ein kleiner Kreis von Jugendlichen gewonnen werden. In den kommenden Wochen sollte sich diese Gruppe formieren; die Gewinnung weiterer Mitglieder soll über soziale Netzwerke erfolgen. Unterstützung und Begleitung der Jugendarbeitsgruppe könnte durch Lisa Palm erfolgen. Sie verantwortet in der Gemeinde Kreuzau die Mobile Jugendarbeit und ist im Rahmen ihrer Tätigkeit bei vielen Jugendlichen bekannt und anerkannt. Planungsrechtliche sowie bauliche Aspekte werden auf der Grundlage der erarbeiteten Ideen und Vorschläge mit der Gemeinde Kreuzau erörtert und abgestimmt. Die Teilnehmer der AG diskutieren des Weiteren die Nutzungsmöglichkeiten des Pfarrhauses. Fehlende Barrierefreiheit; Schimmelbefall in Räumlichkeiten etc. sind zum jetzigen Zeitpunkt keine günstigen Voraussetzungen, um einen öffentlichen Treffpunkt zu schaffen. Vor diesem Hintergrund spricht sich die AG dafür aus, dass Pfarrhaus und seine Bespielungsmöglichkeiten eingehend zu prüfen. Langfristig ist es ein Wunsch der AG, ein Dorfgemeinschaftshaus in Drove zu schaffen. AG „Nachbarschaftshilfe“ Sehr schnell wurde herausgefunden, dass eine Nachbarschaftshilfe im Sinne von „Ich kümmere mich um meinen Nachbarn“ in der heutigen Zeit nicht mehr machbar ist. Auf Grund von starken beruflichen Verpflichtungen ist es zwingend sich auch um „Nachbarn“, die keine direkten Nachbarn sind, zu kümmern. Ein weiterer Umstand, der zu mehr Nachbarschaftshilfe führen sollte, ist, dass ältere Bürger kaum noch in der Lage sind größere Einkäufe zu tätigen oder zum Arzt zu kommen. Vor allem PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 8 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation die umständlichen Verbindungen nach Düren oder nach Nideggen erfordern ein ehrenamtliches Handeln. Aus diesem Aspekt heraus wurde über die Notwendigkeit einer Bürgergruppe diskutiert, wo sich Menschen, die anderen Menschen helfen, zusammen finden. Anreiz dazu wurde durch die Information gegeben, dass in Düren bei der Ev. Gemeinde eine Gruppe existiert, die sich Club +55 nennt und sich um Menschen kümmert, die Hilfe benötigen. Es wurde angeregt sich mit dieser Gruppe in Verbindung zu setzen, um Informationen zum Aufbau eines Netzwerkes und zu weiterem Detailwissen zu erhalten. Die Nachbarschaftshilfe könnte in folgende Bereiche aufgeteilt werden:  Bürgergruppe: Diese Gruppe kümmert sich um Hilfen wie Einkaufsfahrten, Arztfahrten, Hilfen im Haushalt, Reparaturarbeiten usw.  Pflege-Engel: Diese Gruppe kümmert sich um die Menschen, die alleine, einsam oder gerade aus dem Krankenhaus gekommen sind und niemanden haben, der einmal nach ihnen schaut.  Taschengeldstelle: In dieser Gruppe sollten sich Jugendliche engagieren, die ihr „Taschengeld“ aufbessern möchten. Bei den Tätigkeiten soll es sich ausschließlich um kleinere Handgriffe handeln wie z. B. einen Kasten Wasser oder die Einkäufe in das Haus tragen, mit dem Hund Gassi gehen, einmal beim Autowaschen helfen usw. Abbildung 4: Ergebnisse AG „Nachbarschaftshilfe“ Alle genannten Verrichtungen sind Betätigungen, die noch vor 20 – 30 Jahren von vielen Anwohnern als selbstverständlich angesehen wurden, die aber heute nicht mehr alltäglich sind. Allen Diskussionsteilnehmern ist bewusst, dass es insbesondere zu Beginn, einen zentralen Ansprechpartner geben muss. Sollte sich im Laufe der Zeit herausstellen, dass ein größerer Bedarf vorhanden ist und sich mehr Helfer finden, können sich alle Teilnehmer vorstellen, dass es für jeden Bereich einen Ansprechpartner geben kann, der die jeweiligen Aufgaben koordiniert. PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 9 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation Alle Gruppenteilnehmer sind sich einig, dass die Wichtigkeit einer Bürgergruppe mit Blick auf die Zukunft gegeben und letztendlich unabdingbar ist. Durch die Initiierung dieser Gruppe könnte ein Grundstein für die zukünftigen älteren Anwohner sowie die gesamte Dorfgemeinschaft gelegt werden. Vorsorglich beleuchtete die Arbeitsgruppe den versicherungsrechtlichen Aspekt für eventuelle Arztfahrten und/oder Einkaufsfahrten. Hierzu wurde vorgeschlagen, zur weiteren Klärung sich mit einer Versicherung in Verbindung zu setzen. Des Weiteren wurde der Aspekt diskutiert, wenn jemand keine Hilfe möchte. Es besteht Einigkeit darüber, dass man niemandem zu etwas zwingen kann, was er nicht möchte. Um dieses Projekt bekannt zu machen, wurde vorgeschlagen Anzeigen im Amtsblatt von Kreuzau zu schalten, Informationen über Facebook zu verbreiten (gerade bei Jüngeren Menschen sehr beliebt) sowie über die Vereine zu gehen. AG „Öffentliches Erscheinungsbild / Verkehr“ Im Rahmen der Arbeitsgruppe „Öffentliches Erscheinungsbild / Verkehr“ werden folgende Themenschwerpunkte diskutiert:  Parkplatzsituation: Die Unterbringung des ruhenden Verkehrs auf der Drovestraße wird insgesamt kritisch betrachtet. Aus Sicht der Teilnehmer stehen dort zu wenige reguläre Stellplätze für die Vielzahl der geparkten Autos zur Verfügung. Die Verkehrssituation ist insgesamt beengt und es entstehen in verschiedenen Bereichen Gefahrstellen. Dies trifft auch auf den Bereich des Altenheims zu. Die beengte Situation führt zwar zu einer Form von Verkehrsberuhigung, wird aber insgesamt negativ wahrgenommen. Abhilfe könnten hier Fahrbahnmarkierungen bringen, die zum einen öffentliche Stellplätze kenntlich machen und zum anderen auf Gefahrenstellen hinweisen. Darüber hinaus könnte ein zentraler Parkplatz die Situation entlasten. Hierzu könnte beispielsweise der Kirmesplatz neu strukturiert und damit das Parken dort anders organisiert werden. Auch andere potenzielle Flächen könnten in einem weiteren Schritt identifiziert und auf deren Eignung geprüft werden. Hilfreich wäre auf jeden Fall die Initiierung einer provisorischen Testphase, um zu sehen, wie die veränderte Situation angenommen wird. PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 10 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation  ÖPNV: Das Angebot des ÖPNV wird eher negativ als positiv empfunden. Dies betrifft die Erreichbarkeit von zentralen Einrichtungen (z.B. Arztpraxis), die Art der Anbindung wie auch die zeitliche Abstimmung der einzelnen Verkehrsträger (Bus / Rurtalbahn) untereinander. Lediglich der Nachtbus funktioniert gut und wird insbesondere von den Jugendlichen auch angenommen. Das frühere Angebot für einen Bürgerbus / Rufbus ist zum Bedauern der Teilnehmer eingestellt worden. Dabei könnte ein Rufbus- oder AnrufsammeltaxiSystem eine deutliche Verbesserung darstellen. Abbildung 5: Ergebnisse der AG „Öffentliches Erscheinungsbild / Verkehr Die private Organisation von Mitfahrgelegenheiten - z. B. im Rahmen der Nachbarschaftshilfe (Arztbesuche / Einkaufsgemeinschaften) - könnte einen guten Ansatz darstellen, müsste aber zentral organisiert werden. Denkbar wäre z. B. eine Organisation über eine zentrale Internetseite für Drove.  Öffentliche Räume: Aufgrund der verfügbaren finanziellen und personellen Ressourcen der öffentlichen Hand können die Pflege- und Unterhaltungsleistungen nicht mehr in der Form umgesetzt werden, wie es sich die meisten Teilnehmer gerne wünschen würden. Insbesondere die Verunkrautung von öffentlichen Grün- und Freiflächen wie auch die Abholung von Grünresten auf dem Friedhof wurden explizit benannt. Auch das Thema „Müll“ auf dem Spielplatz wird negativ wahrgenommen. Hinzu kommt, dass es gerade im Bereich des alten Bolzplatzes zu einer nicht akzeptablen Verschmutzung durch Hundekot kommt, da die Besitzer der Hunde diesen nicht entfernen. Ansatzpunkte für eine mögliche Verbesserung der Situation werden in bürgerschaftlichem Engagement gesehen. So könnte z. B. ein Dorfaktionstag dazu dienen, dass die Bürgerinnen und Bürger mit Unterstützung der Stadt (Bereitstellung von Arbeitsmaterialien) zu- PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 11 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation sätzliche freiwillige Pflege- und Aufräumarbeiten gemeinsam leisten. Dies könnte u.a. auch dazu beitragen, dass eine Bewusstseinssensibilisierung in Gang gesetzt und das gemeinschaftliche Miteinander gefördert wird. In Ergänzung hierzu könnten sich auch ortsgebundene und räumlich abgegrenzte Patenschaften für bestimmte Bereiche oder Anlagen (z. B. Spielplatz) anbieten. Die Aufstellung von Spendern für Kotbeutel und Mülleimern könnte dazu beitragen, dass die Verunreinigung der Grünflächen reduziert wird. Allerdings müssten die Spender nicht nur angeschafft, sondern auch regelmäßig befüllt werden. Um den Eindruck des „Willkommens“ zu vermitteln, sollten die Dorfeingänge ansprechend umgestaltet werden. Die jetzt aufgestellten rot-weißen Baken vermitteln eher einen abweisenden Eindruck, zumal die alten Ortseingänge auch noch sehr ungepflegt sind. Zur Förderung des Gemeinwesens könnte an zentraler Stelle eine Grillhütte gebaut werden, die von allen Altersgruppen genutzt werden kann. In die Planung, den Bau und die laufende Unterhaltung und Pflege sollten von Anfang an alle Altersgruppen aktiv eingebunden werden, um das Projekt gemeinsam zu entwickeln und ein Bewusstsein für das Geschaffene zu erzielen. Dadurch könnte auch späterem Vandalismus vorgebeugt werden. Als erstes Starterprojekt soll ein gemeinsamer Aktionstag für die Säuberung und Instandsetzung der öffentlichen Grün- und Freiflächen initiiert werden. Hierzu sollen aus der Arbeitsgruppe heraus erste Planungen zur Vorbereitung und Organisation angestoßen werden. Ausblick Im Anschluss an die Präsentationen der Arbeitsgruppenergebnisse erfolgt ein gemeinsamer Ausblick auf die nachfolgende Zeit im Anschluss an die Dorfwerkstatt. Ziel muss es jetzt sein, den heutigen erfolgreichen Auftakt dazu zu nutzen, die ersten Ideen und Ansätze weiter zu konkretisieren. Hierzu sollten sich aus den heutigen Arbeitsgruppen interessierte Teilnehmer zusammenfinden, die in kleinen Gruppen erste Starterprojekte initiieren und organisatorisch weiter vorbereiten. PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 12 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation Abbildung 6: Ergebnisse der Arbeitsgruppen: Übersicht Abbildung 7: Teilnehmer der Dorfwerkstatt Drove (Foto: Bruno Elberfeld) PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 13 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation Für die Umsetzung der Projekte sind auch die Gemeindeverwaltung und der Kreis Düren aktiv mit in den weiteren Prozess einzubeziehen. Hierzu sollten frühzeitig Gespräche geführt werden. Zurzeit werden auf Kreisebene Überlegungen angestellt, welche Projekte zu einer Stärkung der dörflichen Struktur und der Gemeinschaft beitragen können und zukünftig ggf. auch finanziell gefördert werden können. Ortsvorsteher Horst Hechemer und Martina Klöhn bedanken sich für die Zeit, die große Teilnehmerzahl und das Engagement der Teilnehmer und schließen die Dorfwerkstatt. Düren, 31. August 2015 gez. Martina Klöhn Anja Boos PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc Volker Bode 14 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation Anhang A - Einladung PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 15 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation B – Präsentation PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 16 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 17 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation C – Impressionen PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 18 Dorfwerkstatt Kreuzau-Drove | Dokumentation PROBIOTEC GmbH | Dokumentation_Dorfwerkstatt_Drove_Final.doc 19