Daten
Kommune
Jülich
Größe
1,8 MB
Datum
22.02.2017
Erstellt
30.01.17, 17:08
Aktualisiert
30.01.17, 17:08
Stichworte
Inhalt der Datei
Jülich Kirchberg
Archäologische Prospektion
INHALT
1. Projektbeschreibung
2
1.1 Einleitung
2
1.2 Naturräumliche und bodenkundliche Situation
2
1.3 Archäologische Situation
3
2. Projektablauf
3
3. Vermessung
4
4. Ergebnisse Begehung
4
5. Ergebnisse Sondagen
5
5.1 Sondagen Stelle 3 und 4
5
5.2 Bodenkundliches Ergebnis
7
6. Zusammenfassende Bewertung
8
Pläne/Listen
-1-
SK
ArcheoConsult 2016
Jülich Kirchberg
Archäologische Prospektion
1. PROJEKTBESCHREIBUNG
1.1 Einleitung
Zwischen dem 03. und dem 07. März 2016 führte SKArcheoConsult im Auftrag der Karl Eichhorn KG,
Jülich
eine
archäologische
Prospektion
(Feinbegehung
mit
im
Anschluss
geführter
Sondierungsaßnahme) auf der geplanten Fläche für einen weiteren Produktionsstandort der
Papierfabrik.
Das durch die Prospektionsmaßnahme untersuchte Gebiet von ca. 2,5 ha liegt östlich der Wymarstraße
im Bereich des Ortseinganges Jülich Kirchberg und wird im Westen durch Bebauung, im Süden durch
Straßen/Wirtschaftswege und im Norden durch Kiesabbaubereiche begrenzt. Im Osten schließt die
Fläche an ein Waldgrundstück an (Abb.1, Planbeilage 1). Das Gelände wird derzeit ackerbaulich
genutzt.
Abb. 1 Ausschnitt aus der TK 1:25 000 (Tim-Online)
1.2 Naturräumliche und bodenkundliche Situation
Der Untersuchungsbereich des Projektes „Jülich-Kirchberg Wymarstraße“ liegt im Übergangsbereich
zwischen den naturräumlichen Einheiten der Aldenhovener Platte gegen West und dem Rur-Inde-Tal im
Osten (Die Naturräumlichen Einheiten auf Blatt 122/123, Köln-Aachen). Die Fläche fällt von ca. 85 m ü
NN flächig auf ca. 82 m ü NN ab. Außerhalb der Fläche gegen West erscheint das Gelände nahezu
flach unter Bebauung, daher ist anzunehmen, dass der Bereich durch eine Terrassenkante geprägt ist.
-2-
SK
ArcheoConsult 2016
Jülich Kirchberg
Archäologische Prospektion
Der erhöhte Teil der Fläche im Westen entwässert in den von Süd nach Nord fließenden Bach
„Mühlenteich“. Im Osten fließt in ca. 500 m Entfernung die „Inde“ gegen Nord.
Die geologisch-bodenkundliche Beschreibung beruht auf Auswertung des vorhandenen Kartenmaterials
und der archäologischen Gelände-Dokumentation.
So gibt die geologische Karte (Geologische Karte NRW 1:100000 Blatt C 5102 Mönchengladbach) für
den gesamten Bereich Schluff, Sand und Kies, gelbbraun bis grau der Niederterrasse des Pleistozäns
unter Schluff, tonig, sandig, braunen, bis zu 2 m mächtigen Auenlehmen aus Bach- und
Flussablagerungen des Holozäns an.
Die Fläche im Bereich der Wymarstraße wird laut Bodenkarte (Bodenkarte von NRW 1:50000 Blatt L
5104 Düren) durch Gley-Braunerde, z.T. Gley-Parabraunerde oder Braunerde-Gley, aus Auenlehm
(Holozän), stellenweise aus Schwemmlöß (Holozän, Pleistozän), über Sand und Kies der
Niederterrasse des Pleistozäns oder der Holozänterrasse bestimmt.
1.3 Archäologische Situation
Das Gelände liegt im westlichen Randbereich der breiten Talaue am Zusammenfluss von Inde und Rur.
Die archäologische Erwartung ist in solchen Bereichen im Gegensatz zu den Trockenböden der westlich
anschließenden Lößplatten und ihrer Talhänge generell relativ niedrig, da es durch die Aktivität der
Fließgewässer in den vergangenen Jahrtausenden zu ständigen Bodenab- und Aufträgen gekommen ist,
die früher vorhandene archäologische Befunde zerstört oder unter z. T. meterdicken Sedimenten
begraben haben können. In der heute völlig ebenen Talfläche können sich u. U. aber inselartig auch
oberflächennah archäologische Plätze oder Teile von ihnen erhalten haben.
Eine Überprüfung im Ortsarchiv der Bodendenkmalpflege ergab, dass bisher von der Fläche und ihrem
nahen Umfeld keine Bodendenkmäler bekannt sind. Auch Altkarten lieferten keine Hinweise auf eine
frühneuzeitliche Besiedlung der Fläche.
2. PROJEKTABLAUF
Am 3. März begannen die Geländemaßnahmen mit der Begehung der Fläche PR 2016/0806 im Abstand
von etwa 2-3 m im Plangebiet. Der Acker war zu diesem Zeitpunkt gut abgeregnet Da diese erst nur eine
schwache Fundkonzentration ergab, erfolgte hier ein Sondageprogramm (PR 2016/0807). Die Arbeiten
fanden am 8. März 2016 ihren Abschluss. Die Dokumentation der Befunde erfolgte nach Maßgabe des
LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege. Projektleiter war Patrick Düntzer, MA.
-3-
SK
ArcheoConsult 2016
Jülich Kirchberg
Archäologische Prospektion
3. VERMESSUNG
Die Vermessung der Einzelfunde sowie der Sondagen und Befunde erfolgte mit Infrarot-Tachymeter auf
Basis freier Station. Mehrere Festpunkte mit Gauß-Krüger-Koordinaten und Höhnen über NHN wurden
durch das Vermessungsbüro der Papierfirma Eichhorn, Jülich zur Verfügung gestellt. Als Grundlagen
für die Vermessungsarbeiten wurden folgen Punkte herangezogen:
Nr:
Rechts
Hoch
Höhe
5000
2524555,88
5640993,27
84,63
6000
2524574,56
5640921,42
84,83
4. ERGEBNISSE BEGEHUNG
Bereits zu Beginn der Maßnahme wurde deutlich, dass mit erheblichen Störungen im Boden zu rechnen sein
würde, da zahlreiche wieder verfüllte Suchschürfe des Kampfmittelräumdienstes mit Ausmaßen von bis zu
ca. 5 x 6 m zu erkennen waren. Parallel zu den archäologischen Maßnahmen erfolgten
geologische/baugrundrelevante Baggerarbeiten.
Die Begehung der Fläche erbrachte eine sehr schwache Konzentration an römischen Ziegelfragmenten,
sowie nicht näher bestimmbare, stark abgerollten römische Keramikfunden im zentralen und südwestlichen
Teil der Planfläche (Planbeilage 1 bis 5). An urgeschichtlichen Material konnte nur ein stark vernarbtes
neolithisches Silexwerkzeug geborgen werden, sowie ein nur als vorgeschichtlich allgemein anzusehender
möglicher Abschlag. Zwei Keramikscherben des Hochmittelalters (12.-13. Jahrhundert) sowie ein weiteres
Fragment des 13. Jahrhunderts ließen keine Rückschlüsse auf Siedlungsspuren dieser Zeitstellung zu. Die
übrige Fläche erbrachte wenige bis gar keine Funde, so dass exemplarisch auch neuzeitliches Material
aufgenommen wurde, das jedoch nicht aufbewahrt wurde. Die starke Abrollung der Funde lässt auf
Verlagerung und einen längeren Lagerungszeitraum auf der Fläche schließen. Die jüngeren Funde dürften
mit Dungauftrag auf die Fläche gelangt sein (Tab. 1).
Datierung
Keramik
Silex
Neolithikum (allg.)
1
Vorgeschichte
1
Ziegel
Römisch (allg.)
5
-
5
Hoch-MA,12.-13. Jh.
2
-
-
-4-
SK
ArcheoConsult 2016
Jülich Kirchberg
Ausgehendes
Archäologische Prospektion
1
-
-
Hochmittelalter 13. Jh.
Tabelle 1: Fundverteilung und Datierung
5. ERGEBNISSE SONDAGEN
Einzig die schwache Ziegelkonzentration konnte als Anhaltspunkt für die Lage einer Sondage dienen,
um jedoch eine möglichst große Fläche zu erfassen, wurde ein Schnitt von 215 m in nahezu Ost/West
über die gesamte Länge der Fläche angelegt. Aufgrund eines hier angetroffenen Befundes wurde eine
weitere parallel verlaufende Sondage in nördlicher Richtung (O/W Verlauf) um den Befund angelegt, um
dessen Funktion und Größe besser bewerten zu können. Insgesamt wurde eine Fläche von 55 m²
maschinell untersucht (Planbeilage 6 und 7).
5.1 Sondagen Stelle 3 und 4
Im Süden der Sondage wurde zunächst ein Tiefschnitt (Stelle 5) zur Ermittlung der Bodenverhältnisse
angelegt. Hierbei zeigte sich, dass mit einer mächtigen Überlagerung im Bereich der
Untersuchungsfläche zu rechnen ist. Dies bestätigte sich bei Antreffen von Befundoberkanten, die
teilweise bis zu 1,30 unter GOK lagen. Im Bereich der schwachen Ziegelkonzentration kam Stelle 8
zum Vorschein, die sich als Flächenbefund mit amorphen Befundgrenzen im Planum von 6 x 1 m
Größe zeigte. Aufgrund von nur schwer erkennbaren Außengrenzen, wurde der Befund erst nach
manueller Reinigung in seinen erfassbaren Ausmaßen deutlich. Neben schwach erkennbarem
Ziegelflimmer, konnten, außer einem stark abgerollten römischen Ziegelfragment, keine weiteren Funde
geborgen werden. Der als Grube angesprochene Befund wurde nur in Teilen freigelegt. Ein Anbohren
erbrachte eine zu erwartende Erhaltung von etwa 0,3 m unter GOK an dieser Stelle.
Dagegen zeigte sich Stelle 9 als ca. 5 m breiter Graben, der die Sondage ca. 1 m unter GOK in nahezu
Nord/Süd Richtung durchschnitt Auch hier konnten die gesamten Ausmaße erst nach manueller
Reinigung erkannt werden. Obwohl die unregelmäßigen Außengrenzen nur schwer erkennbar waren,
äußerte sich der Befund durch das Antreffen von eindeutig zum Befund gehöriger Keramik. In einer
parallel zu Sondage Stelle 3 angelegten Sondage (Stelle 4) konnte den Befund unter Stelle 10 erneut
erfasst werden. Der Befund, der hier durch einen jüngeren Bodeneingriff gestört wurde, war nicht mehr
in seiner Gesamtbreite erfassbar, doch zeigt der Plan hier eine Kurve oder Ecke im Grabenwerk, das
sich demnach nach Norden und Westen streckt und unter Umständen unter Umständen außerhalb des
Plangebietes reicht, hier aber wohl bereits durch Kiesabbau, bzw. Straßenbaumaßnahmen zerstört
worden sein dürfte. Das Profil zeigt möglicherweise eine Doppelgrabenanlage von insgesamt etwa 5 m
-5-
SK
ArcheoConsult 2016
Jülich Kirchberg
Archäologische Prospektion
Breite. Die Erhaltung ist als mäßig zu bezeichnen. An seinem tiefsten Punkt war der Graben noch 0,4 m
unter Planum erhalten. Der Graben umschließt damit Grube Stelle 8, für die Aufgrund ihrer Verfärbung
ein ähnliches Alter angenommen werden kann (s. u.). Das vollständige Ausmaß einer möglichen
Grabenanlage konnte innerhalb der Sachverhaltsermittlung nicht erfasst werden. Da sich der Graben in
einem Bereich befand, der durch starke Umlagerungsprozesse beeinflusst war, wurde das umgebende
schwach tonige Sediment mit Kiesbändern durchzogen. Hierbei zeigte sich eine Besonderheit:
innerhalb der Grabenverfüllung konnten die stark zerfallenen Überreste eines (Tier-) Zahnes geborgen
werden, jedoch in einem, in unmittelbarer Nähe gelegenen Kiesband, ein erhaltenes Knochenfragment
angetroffen werden, obwohl sich feststellen ließ, das der gesamte Bereich als entkalkt anzusehen ist.
Ob dieses Kiesband möglicherweise noch als Teil des Befundes anzusehen ist, ließ sich an dieser
Stelle nicht klären. Insgesamt müssen die Beobachtungs- und Erhaltungsbedingungen für Befunde als
mäßig bis sehr schlecht beschrieben werden.
Neben Ziegelbruch, abgerollten Ziegelstücken und einem größeren Ziegelfragment römischer
Datierung, enthielt der Graben ausschließlich handaufgebaute Keramik urgeschichtlicher Machart
(Grobkeramik), die von der älteren bis in die jüngere Eisenzeit datieren kann. Aufgrund des relativen
Ziegelanteils, Details an den wenigen Keramikfragmenten wie erhöhte Sandmagerung und Randform,
wird ein jüngereisenzeitliches Alter (3. Jahrhundert v. Chr. bis Chr. Geburt) jedoch als für
wahrscheinlicher angenommen. Die Fundstücke zeigen interessanterweise eine größere Ähnlichkeit zu
Material aus Beispielsweise Mechernich-Antweiler, als zu den näher gelegenen, aber nicht umwehrten
Siedlungen von Eschweiler-Lauenzberg oder –Lohn. Eine genauere Ansprache ist aufgrund des
kleinteiligen Charakters der Funde allerdings nicht möglich und die festestellten Ähnlichkeiten können
zufälliger Natur sein. Eine umwehrte Spätlaténesiedlung aus dem weiteren Umfeld ist aus Niederzier
(Hambach 382) bekannt. Auch hier war eine Siedlung von einer Doppelgrabenanlage umgeben. Aus
dem Nahbereich ist der sogenannte Herrenhof von Bourheim (WW 94/376) bekannt. Auch hier handelt
es sich um eine spätlatènezeitliche Siedlung, allerdings deutlich kleineren Maßstabes, aber dennoch
von einer Graben-Wall-Anlage umgeben. Diese etwa 0,5 ha große Siedlung liegt etwa 2 km Luftlinie
westlich der Untersuchungsfläche.
Stelle(n)
Befundart
9
Graben (Funde)
10
Graben (Funde)
8
Grube
Tabelle 2: Stellen und Befunde
-6-
SK
ArcheoConsult 2016
Jülich Kirchberg
Archäologische Prospektion
5.2 Bodenkundliches Ergebnis
Da die Prospektion kein eindeutiges Ergebnis erbrachte, folgten in direkten Anschluss Suchsondagen.
Durch die so anzulegenden Profile, konnte auf das Abteufen von Handbohrungen verzichtet werden.
Der Untersuchungsbereich liegt im anzunehmenden Einflussbereich von zwei Fließgewässern. Nur
durch eine Straße getrennt verläuft der „Mühlenteich“ im Westen und die ca. 500 m im Osten fließende
„Inde“. Da es sich beim „Mühlenteich“ um eine mittelalterlich-frühneuzeitliche künstliche
Bewässerungsanlage handelt, kann eine Einflussnahme auf bodenbildende Prozesse außer in der
direkter Nähe ausgeschlossen werden.
In den beiden parallel verlaufenden Sondagen (Stelle 3 und 4) wurden insgesamt drei Profile angelegt
(Stelle 5, 6 und 7). Während die Stellen 5 und 6 erfassbare Bodenhorizonte aufwiesen, zeigte sich
Stelle 7 bis zur Eingriffstiefe als Auffüllung und kann somit nur als Kultosol bezeichnet werden.
Stelle 5 und 6 dagegen wiesen zwar Ähnlichkeiten auf, jedoch markieren sie zugleich zwei
unterschiedliche Bereiche im Untersuchungsgebiet.
Das Profil Stelle 5 ganz im Westen der Fläche mit Nähe zur Terrassenkante, entwickelte sich gemäß
den Vorgaben der Bodenkarte im Schwemmlöss und zeigte Merkmale einer schwach ausgeprägten
Parabraunerde unter einer jüngeren Schwemmlössauflage. Unter dem dunkel-grauen stark schluffigen
Ap folgte ein bioturbierte Auflage aus gelblich-braunem Schluff mit einem geringen Anteil an Feinkies
mit ca. 0,25 m Mächtigkeit. Darunter folgte ein dunkel-gelb-brauner schwachtoniger schluffiger Horizont
mit Bleichflecken und Bioturbation, ohne Beimengungen von Kiesen, der als teilerodierter Al
angesprochen werden kann. An der Sohle des Profils folgte ein Horizont aus tonigem Schluff dunkelgelb-brauner Farbe, der als Bt zu interpretieren ist.
In dem weiter in der Fläche nach Westen gelegenen Profil Stelle 6, zeigte sich bei ähnlicher
Eingriffstiefe ein differenzierteres Bild. So konnten bereits im Sohlenbereich der Sondage von West
nach Ost einige Kiesbänder beobachtet werden, die im westlichen Bereich völlig fehlten. Daher kann
von größeren flächigeren Umlagerungsprozessen ausgegangen werden.
Unter dem Ap zeigte sich eine vergleichbare Schwemmlössauflage aus gelblich-braunem Schluff mit
einem geringen Anteil an Feinkies wie in Stelle 5, jedoch mit einer größeren Mächtigkeit von bis zu 0,40
m. Darunter ein stärker erodierter Al mit jedoch einem geringen Anteil an Kies und Feinkies. Unter
diesem, ein, wiederum mit Stelle 5 vergleichbarer Bt, allerdings mit vereinzelten Kiesen, gefolgt von
einem Band aus schluffigem Ton an der Sohle, welches ein Silexfragment enthielt.
Die in Stelle 6 erkennbaren Beimengungen lassen, trotz eines vergleichbaren Aufbaus der Profile, ein
unterschiedliches Ausgangsmaterial annehmen. So bildeten sich die die Horizonte der Stelle 5 in einem
Schwemmlöss und trennen sich somit von den weiter im Osten Richtung Inde gelegenen Auenlehmen
-7-
SK
ArcheoConsult 2016
Jülich Kirchberg
Archäologische Prospektion
der Stelle 6 ab, die jedoch beide den gleichen bodenbildenden Prozessen unterlagen und anschließend
wieder von einer jüngeren Auflage überdeckt wurden.
Bemerkenswert hierbei, ist die mögliche zeitliche Einordnung der angenommenen Bodenverhältnisse,
da die Unterkante der Stelle 6 mit der Oberkante eines Befundes der Jahrhunderte bis Chr. Geburt
abschließt.
6. ZUSAMMENFASSENDE BEWERTUNG
Im Rahmen der qualifizierten Prospektion auf der geplanten Erweiterungsfläche und im Auftrag der
Papierfabrik Eichhorn in Jülich Kirchberg, konnten bei einer Intensivbegehung auf einer Fläche von 2,5
ha etwa 15 Einzelfunde an der Oberfläche aufgenommen werden. Ein Teil dieser Funde dürfte mit
ackerbaulichen Tätigkeiten wie Düngung auf die Fläche gelangt sein, während insbesondere die
römischen Fundstücke durch starke Abrollung auffielen und wohl über längere Strecken transportiert
wurden und somit auch nicht unmittelbar auf das archäologische Potential der Fläche hinweisen.
Daher wurde zentral durch die Fläche ein über 200 m langer, sowie 2 m breiter Sondageschnitt mit
Bagger aufgezogen. In der südwestlichen Hälfte des Plangebietes konnten auf diese Weise unter einer
Abdeckung von bis zu 1,3 m die Reste eines Doppelgrabensystems freigelegt werden, dass aufgrund
seiner in der Grabenverfüllung enthaltenen Funde in die vorrömische Eisenzeit (Latènezeit) datieren
dürfte. Eine genauere Ansprache war aufgrund des Charakters der Funde nicht möglich. Die
bodenkundliche Untersuchung zeigt für die Planfläche Bereiche von Erosion und Akkumulation die auf
die Nähe zum Lauf der Inde zurückzuführen sind. Die Befunderhaltung ist durch Bodenverluste als
schwach zu betrachten und auch die Befunderkennbarkeit ist eher schlecht (Abb. 2). Dennoch muss
insbesondere im mittleren und westlichen Teil des Plangebietes mit weiteren Befunden gerechnet
werden, die zu einer umwehrten Siedlung der Eisenzeit gehören, wie sie auch aus dem Nahbereich
bekannt sind.
-8-
SK
ArcheoConsult 2016
Jülich Kirchberg
Archäologische Prospektion
Abb. 2 Grabenbefund Stelle 9
Bericht im Auftrag der Karl Eichhorn KG, Welpappenwerke Jülich
Aachen, den 12.4.2015__________________ _____________________________________________________________
Abbildungen:
Abb. 1: tim-online.nrw.de
Abb. 2: P. Düntzer, skArcheoConsult
-9-
SK
ArcheoConsult 2016
Jülich Kirchberg - PR 2016/0806 und PR 2016/0807
2524511
5641148
Wymarstr
aße
2524511
5641148
2524511
5640900
PR 2016/0806
PR 2016/0807
2524816
5640900
Legende:
Aktivtätsgrenze (Begehung und Sondage)
Planfläche
0
50m
M=1:5000
SKArcheoConsult
Büro für archäologische Planung
Planbeilage 1: Lage der Plan- und Aktivitätsflächen
Jülich Kirchberg - PR 2016/0806
2524511
5641148
Wymarstr
aße
2524511
5641148
2524511
5640900
PR 2016/0806
2524816
5640900
Legende:
Aktivtätsgrenze (Begehung und Sondage)
Planfläche
Silex, vorgeschichtlich
Keramik, römisch
Ziegel, römisch
Keramik, mittelalterlich
0
50m
M=1:5000
SKArcheoConsult
Büro für archäologische Planung
Planbeilage 2: Lage der Einzelfunde (gesamt)
Jülich Kirchberg - PR 2016/0806
2524511
5641148
Wymarstr
aße
2524511
5641148
2524511
5640900
PR 2016/0806
2524816
5640900
Legende:
Aktivtätsgrenze (Begehung und Sondage)
Planfläche
Silex, vorgeschichtlich
0
50m
M=1:5000
SKArcheoConsult
Büro für archäologische Planung
Planbeilage 3: Lage der urgeschichtlichen Funde
Jülich Kirchberg - PR 2016/0806
2524511
5641148
Wymarstr
aße
2524511
5641148
2524511
5640900
PR 2016/0806
2524816
5640900
Legende:
Aktivtätsgrenze (Begehung und Sondage)
Planfläche
Keramik, römisch
Ziegel, römisch
0
50m
M=1:5000
SKArcheoConsult
Büro für archäologische Planung
Planbeilage 4: Lage der römischen Funde
Jülich Kirchberg - PR 2016/0806
2524511
5641148
Wymarstr
aße
2524511
5641148
2524511
5640900
PR 2016/0806
2524816
5640900
Legende:
Aktivtätsgrenze (Begehung und Sondage)
Planfläche
Keramik, mittelalterlich
0
50m
M=1:5000
SKArcheoConsult
Büro für archäologische Planung
Planbeilage 5: Lage der mittelalterlichen Funde
Jülich Kirchberg - PR 2016/0806 und PR 2016/0807
Wymar
straße
Legende:
Aktivtätsgrenze (Begehung und Sondage)
Planfläche
Einzelfund urg
Einzelfund röm
Einzelfund ma
Sondage
Grube/Graben
Kiesband
Störung
Stelle 6
Stelle 4
Stelle 9
Stelle 5
Stelle 8
Stelle 10
Stelle 7
Stelle 3
0
4m
M=1:400
SKArcheoConsult
Büro für archäologische Planung
Jülich Kirchberg - PR 2016/0806 und PR 2016/0807
Stelle 4
Legende:
Aktivtätsgrenze (Begehung und Sondage)
Planfläche
Einzelfund urg
Einzelfund röm
Einzelfund ma
Sondage
Grube/Graben
Kiesband
Störung
Stelle 8
Stelle 10
Stelle 6
Stelle 3
Stellle 9
0
1m
M=1:100
SKArcheoConsult
Büro für archäologische Planung
Planbeilage 6: Detailplan
g
o
l
a
t
a
k
n
e
l
l
e
t
S
AktNr:
Stelle:
PR 2016/0807
0003
Höhe über NN
Planum
Tiefe über NN
Profil:
KeinBefund:
x
Befundkode:Befund:
1842
RestBefund:
Arbeitsfläche
Zeichnung
Kommentar:
Datkode
Datierung
Bearbeiter:
P. Düntzer
AktNr:
Stelle:
PR 2016/0807
0004
Höhe über NN
Planum
Tiefe über NN
Profil:
KeinBefund:
x
08.03.2016
Datum:
Befundkode:Befund:
1842
RestBefund:
Arbeitsfläche
Zeichnung
Kommentar:
Datkode
Datierung
Bearbeiter:
P. Düntzer
AktNr:
Stelle:
PR 2016/0807
0005
Höhe über NN
Planum
Tiefe über NN
Profil:
KeinBefund:
Kommentar:
Datkode
x
08.03.2016
Datum:
Befundkode:Befund:
1844
Profil (Stelle)
Geoprofil
RestBefund:
Zeichnung
,5-4
Sedimente siehe Blatt 5-4
201
Datierung
Geologisch (allg.)
Bearbeiter:
P. Düntzer
Datum:
08.03.2016
SEITE 1 VON 3
AktNr:
Stelle:
PR 2016/0807
0006
Höhe über NN
Planum
Tiefe über NN
Profil:
KeinBefund:
X
Befundkode:Befund:
1844
Geoprofil
RestBefund:
Zeichnung
,5-4
Sedimente siehe Blatt 5-4
Kommentar:
Datkode
201
Datierung
Geologisch (allg.)
Bearbeiter:
P. Düntzer
AktNr:
Stelle:
PR 2016/0807
0007
Höhe über NN
Planum
Tiefe über NN
Profil:
KeinBefund:
X
08.03.2016
Datum:
Befundkode:Befund:
1844
Profil (Stelle)
Geoprofil
RestBefund:
Zeichnung
-
Bis Eingrifftiefe moderne Auffüllhorizonte
Kommentar:
Datkode
201
Datierung
Geologisch (allg.)
Bearbeiter:
P. Düntzer
AktNr:
Stelle:
PR 2016/0807
0008
Höhe über NN
Planum
83,39
Tiefe über NN
08.03.2016
Datum:
Befundkode:Befund:
302
Grube
Diffuser, schlecht erkennbarer Flächenbefund, womöglich Grube. Schwach schluffiger Ton mit
Bioturbation und wenigen Ziegelfragmenten. Erfassbare Maße 6,10 m x 1,50 m
Profil:
KeinBefund:
RestBefund: x
Kommentar: Nicht vollständig erfasst, Ausmaß erst bei Reinigung erkannt
Datkode
Profil (Stelle)
Zeichnung
101
Datierung
Unbekannt
Bearbeiter:
P. Düntzer
Datum:
08.03.2016
SEITE 2 VON 3
AktNr:
Stelle:
PR 2016/0807
0009
Höhe über NN
Befundkode:Befund:
301
Planum
Grabenartiger Befund mit annähernder N-S-Ausrichtung. Wellig verlaufende Außengrenzen.
Schwach toniger Schluff mit wenig HK und Keramiksplitt. Im Planum erfasst: 10,51 x 5,18 m
Profil:
Im Profil nicht vollständig erfasst. Der Befund ist noch 0,20 bis 0,40 m tief, die Sohle ist wellig.
82,97
Tiefe über NN
Graben
KeinBefund:
RestBefund: x
Zeichnung
5-4,
Kommentar:
Datkode
1010
Datierung
Latène (allg.)
Bearbeiter:
P. Düntzer
AktNr:
Stelle:
PR 2016/0807
0010
Höhe über NN
Befundkode:Befund:
301
Profil:
KeinBefund:
Graben
Fortsetzung von Befund Stelle 9 in parallel zu Stelle 3 verlaufender Stelle 4. Erfassbare Maße 1,80 x
2,80 m. Gegen O durch modernen Leitungsgraben gestört
Planum
82,67
Tiefe über NN
08.03.2016
Datum:
-
RestBefund: x
Zeichnung
Kommentar: Datkode
1010
Datierung
Latène (allg.)
Bearbeiter:
P. Düntzer
Datum:
08.03.2016
SEITE 3 VON 3
DatNr:
Position
Funderfasser:
1010
DatNr:
010
Position
Graben
DatNr:
Position
0009
1010
010
DatNr:
Position
Graben
1010
010
0009
Graben
0009
1101
DatNr:
008
Position
Graben
1010
008
0009
Graben
0009
DatNr:
d
n
a
R
1010
1
4
27
Datum:
Datierung Latène (allg.)
Datierung Latène (allg.)
Datierung Latène (allg.)
31
Datierung Römisch (allg.)
Datierung Latène (allg.)
1
Datierung Latène (allg.)
n
e
d
o
B
007
Fundbestimmer:
8
s
a
l
G
Position
i
e
l
B
l
h
a
z
t
m
a
s
e
G
Graben
x
1
Änderungsdatum:
Kontrollieren
Bemerkungen Wenige kalzinierte Knochenreste
Bemerkungen Fragmente von Basaltlava
Bemerkungen
Bemerkungen
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Datierung Latène (allg.)
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Funderfasser:
1101
DatNr:
005
Graben
Position
0010
1010
Datum:
Datierung Römisch (allg.)
1
1
Datierung Latène (allg.)
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DatNr:
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Position
Fundbestimmer:
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005
Änderungsdatum:
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Funde Prospektion
Aktivitaet
PR 2016/0806
MAPINFO_ID
Stelle Punkt Rechts
Hoch
Hoehe Mat
Ergaenzung
Datierung
3
17
2524692.71
5640966.49
83.493 ws
unklares Stück
Römisch (allg.)
2
3
18
2524702.84
5640970.81
83.293 ws
stark abgerollt
Römisch (allg.)
3
3
28
2524618.92
5640952.91
84.197 z
Römisch (allg.)
4
3
29
2524620.80
5640953.75
84.209 z
Römisch (allg.)
5
3
30
2524629.38
5640955.01
84.163 z
Römisch (allg.)
6
3
32
2524679.91
5640977.20
83.649 ws
Römisch (allg.)
7
3
41
2524741.01
5641025.08
82.732 z
Römisch (allg.)
8
3
42
2524736.48
5641021.33
82.790 ws
Faststeinzeug
Ausgehendes Hoch-MA, 13.Jh
9
3
45
2524636.85
5640976.76
84.004 sw
stark vernarbt, Schlagstein?
Neolithikum (allg.)
10
3
46
2524628.62
5640975.16
84.112 z
Römisch (allg.)
11
3
48
2524609.79
5640970.05
84.186 sg
Abschlag?
Vorgeschichte
12
3
49
2524660.38
5641009.87
83.434 ws
Faststeinzeug
Hoch-MA,12.-13. Jh.
13
3
50
2524651.22
5641006.45
83.525 ws
stark abgerollt
Römisch (allg.)
14
3
52
2524579.07
5640996.18
83.881 ws
Grauware
Hoch-MA,12.-13. Jh.
15
3
9
2524673.15
5640950.43
83.966 ws
stark abgerollt
Römisch (allg.)
Mittwoch, 13. April 2016
stark abgerollt, Amphore
1
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