Daten
Kommune
Jülich
Größe
101 kB
Datum
06.04.2017
Erstellt
27.03.17, 13:25
Aktualisiert
27.03.17, 13:25
Stichworte
Inhalt der Datei
Bündnis 90/Die Grünen, Marita Boslar, Steineweiher 2, 52428 Jülich
Bündnis 90/Die Grünen
Stellv. Fraktionsvorsitzende
Marita Boslar
Stadt Jülich
Herrn Bürgermeister Axel Fuchs
Große Rurstraße 17
52428 Jülich
Steineweiher 2
52428 Jülich
Tel.: 02461 9367093
marita.boslar@posteo.de
www.gruene-juelich.de
Jülich, den 22.03.2017
Antrag „Jülich wird Fairtrade-Stadt“
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Axel Fuchs,
die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellt den folgenden Antrag für die Ratssitzung am 6. April 2017:
1. Die Stadt Jülich strebt den Titel „Fairtrade-Stadt“ des Vereins TransFair e.V. an.
2. In der Verwaltung sowie bei allen städtischen Veranstaltungen werden ab sofort ausschließlich
Fairtrade Kaffee sowie mindestens ein weiteres Produkt aus fairem Handel angeboten.
Begründung:
Mit dem Titel „Fairtrade-Stadt“ setzt die Stadt Jülich ein konkretes Zeichen für ihr Interesse an einer
gerechteren Welt.
Sie trägt dazu bei, dass die Produzenten in Afrika, Lateinamerika und Asien angemessen für ihre Produkte entlohnt werden. Fairer Handel verbessert die Lebens- und Arbeitsbedingungen ihrer Familien und
verhindert unter anderem ausbeuterische Kinderarbeit.
Für die Stadt Jülich bedeutet der Titel „Fairtrade-Stadt“ ein Imageplus durch den so dokumentierten Einsatz für ein gerechteres Weltwirtschaftssystem.
Was ist Fairtrade?
Seit 30 Jahren gibt es die Organisation „Fairtrade“. In den von ihr betreuten landwirtschaftlichen Anbauregionen werden die Bauern darin unterstützt, ihre Produkte umwelt- und ressourcenschonend anzubauen, zu ernten und zu verarbeiten. Ihre Produkte verkaufen sie zu einem fairen und fest ausgehandelten
Preis. Kinderarbeit ist verboten. „Fairtrade“ vergibt dafür das internationale Fairtrade-Siegel. Es garantiert, dass diese Produkte nach diesen Standards hergestellt und gehandelt werden und die Einnahmen
wirklich bei den Erzeugern vor Ort ankommen. Die Betriebe werden regelmäßig besucht und überprüft.
Der im Vergleich zum Welthandelspreis höhere Ertrag kommt dabei auch sozialen Projekten wie beispielsweise Schulen, Kindergärten und Ausbildungsstellen am Wohnort der Bauern zugute.
Was sind Fairtrade-Städte?
Seit 2009 verleiht der Verein TransFair e.V. das Siegel „Fairtrade-Stadt“. Hamm in Westfalen ist die
100. Stadt in Deutschland, die sich so nennen darf. Sie verpflichtet sich damit, mindestens zwei fair gehandelte Produkte in ihren Institutionen anzubieten, so zum Beispiel Kaffee, Tee oder Saft in den Sitzungen, aber auch andere fair erwirtschaftete Produkte beispielsweise bei städtischen Veranstaltungen.
Darüber hinaus nutzt die Stadt ihren Einfluss, um auch andere lokale Akteure, wie Schulen, Kindergärten, Vereine, Einzelhändler Gastronomie usw. dazu zu bewegen Fairtrade-Produkte anzubieten, um damit einen Beitrag zu einem fairen Welthandel zu leisten.
Von der Einwohnerzahl hängt es ab, wie viele Supermärkte, Restaurants, Cafés oder Blumenläden sich
mindestens beteiligen müssen. Dies lässt sich unter www.fairtrade-towns.de berechnen. Bei weniger als
200.000 Einwohnern müssen jeweils eine Schule, ein Verein und eine Kirche mitmachen. Einmal im
Jahr müssen die Vertreter aus der Zivilgesellschaft eine Aktion zum fairen Handel durchführen.
Die Steuerungsgruppe besteht aus mindestens drei Personen. Sie kommen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft. Wünschenswert wäre, wenn Vertreter aus Schulen, Vereinen oder Kirchen sich der Gruppe anschließen würden. Der Weltladen ist dabei ein wichtiger Impulsgeber, der oft in
diesen Gruppen vertreten ist.
Die lokale Presse berichtet, was in Jülich rund um Fairtrade geschieht. Im Jahr sollten mindestens vier
Beiträge zu diesem Thema erscheinen.
Mit freundlichen Grüßen