Daten
Kommune
Jülich
Größe
230 kB
Datum
30.11.2016
Erstellt
18.11.16, 11:17
Aktualisiert
18.11.16, 11:17
Stichworte
Inhalt der Datei
MUSTERANTRAG zur europäischen Städte-Koalition der UNESCO gegen Rassismus
des Landesintegrationsrates NRW zur Verabschiedung im Integrationsrat der Stadt Jülich
Beschlussvorschlag:
Der Integrationsrat bittet den Rat Folgendes zu beschließen:
Der Rat der Stadt Jülich nimmt die Empfehlung des Integrationsrates zur Teilnahme an der
Städte-Koalition der UNESCO gegen Rassismus an und beauftragt die Verwaltung, einen
Beitrittsantrag an den Lenkungsausschuss zu erarbeiten.
Die Verwaltung wird beauftragt, einen Maßnahmenkatalog für die Stadt Jülich, der auf dem
gemeinsamen Zehn-Punkte-Aktionsplan basiert, zu entwickeln und umzusetzen. Einmal im
Jahr berichtet sie dem Rat und dem Integrationsrat über den Stand der Umsetzung.
Begründung:
Zahlreiche Untersuchungen machen deutlich, dass rassistische Einstellungen, Rechtsextremismus
und -populismus sowie die Islamfeindlichkeit bis weit hinein in die so genannte Mitte der
Gesellschaft reichen. Sie richten sich vor allem gegen die multikulturell verfasste
Einwanderungsgesellschaft und gefährden das friedliche Zusammenleben. Aus diesem Grund ist es
notwendig, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Verbreitung dieser Phänomene
einzudämmen. Dabei ist die europäische Städte-Koalition gegen Rassismus besonders geeignet. Denn
mit dem Beitritt zur Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus kann der Kampf gegen Rassismus
und Fremdenfeindlichkeit strukturiert und wirksam angegangen und hätte symbolischen Wert.
Zudem kann die Stadt Jülich von der Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedsstädten profitieren
und Synergieeffekte nutzen.
Die Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus
Die Städte-Koalition ist eine Initiative der UNESCO, die 2004 gestartet wurde. Das Ziel ist, ein
internationales Netzwerk von Städten einzurichten, die sich gemeinsam für eine wirkungsvolle
Bekämpfung von Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit einsetzen. Sie wurde am 30.
Juni 2008 in Nantes (Frankreich) offiziell aus der Taufe gehoben und setzt sich aus regionalen
Koalitionen zusammen, die in den letzten Jahren in Europa, Asien, Afrika, Lateinamerika, Kanada und
dem arabischen Raum entstanden sind.
Als erste regionale Koalition wurde am 10. Dezember 2004 in Nürnberg die „Europäische StädteKoalition gegen Rassismus“ gegründet und ein „Zehn-Punkte-Aktionsplan“ mit konkreten
Handlungsbeispielen verabschiedet. Um die Koalition nachhaltig zu stärken, beschlossen die
Mitgliedsstädte inzwischen, dieses kommunale Netzwerk auf eine rechtliche Grundlage zu stellen:
Am 21. Februar 2008 wurde die "Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus“ vom Amtsgericht
Nürnberg als gemeinnütziger Verein anerkannt und ins Vereinsregister eingetragen. Seit 2015 ist ihr
Präsident Benedetto Zacchiroli aus Bologna.
1
Ziele der Koalition sind:
jede Form von Rassismus und Diskriminierung auf kommunaler Ebene zu bekämpfen und
dadurch einen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Menschenrechte sowie zur Achtung
der Vielfalt in Europa zu leisten,
die Mitgliedsstädte durch den am 10. Dezember 2004 in Nürnberg verabschiedeten „ZehnPunkte-Aktionsplan gegen Rassismus“ bei dieser Aufgabe zu unterstützen und ihnen dabei zu
helfen, Prioritäten zu setzen, ihre Strategien zu optimieren und ihre Zusammenarbeit zu
intensivieren,
das gemeinsame Interesse der Mitgliedsstädte gegenüber der Europäischen Union, dem
Europarat und den Regierungen der europäischen Staaten zu vertreten und zu fördern,
die Kooperation mit Institutionen und Organisationen, die sich ebenfalls die Bekämpfung von
Rassismus und Diskriminierung zur Aufgabe gemacht haben, sowie mit anderen StädteNetzwerken in Europa zu stärken,
die europäische Öffentlichkeit durch Veranstaltungen und Informationsmaterialien für den
Wert einer gerechten und durch Solidarität geprägten Gesellschaft zu sensibilisieren und sie
zu motivieren, rassistischen und diskriminierenden Einstellungen und Verhaltensweisen
entschieden entgegenzutreten.
Die Koalition ist inzwischen auf 123 Kommunen aus 23 europäischen Ländern angewachsen, die sich
auf der Grundlage des "Zehn-Punkte-Aktionsplans gegen Rassismus" für die gemeinsamen Ziele
einsetzen.
Anlagen:
Der Zehn-Punkte-Aktionsplan zur Bekämpfung von Rassismus auf kommunaler Ebene
Umsetzung des 10-Punkte-Aktionsplans
Satzung der Städte-Koalition
Beitritts- und Verpflichtungserklärung
Allgemeine Informationen zur europäischen Städte-Koalition gegen Rassismus
Liste der Mitgliedsstädte
2