Daten
Kommune
Jülich
Größe
195 kB
Datum
30.11.2016
Erstellt
18.11.16, 11:17
Aktualisiert
18.11.16, 11:17
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Zehn-Punkte-Aktionsplan
zur Bekämpfung von Rassismus auf kommunaler Ebene in Europa
1. Verstärkte Wachsamkeit gegenüber Rassismus
Aufbau eines Überwachungs- und Solidaritäts-Netzwerkes
Beispiele für Aktivitäten, u.a.:
Einrichtung eines Beratungsgremiums, in dem verschiedene gesellschaftliche Akteure vertreten sind (Jugendliche, Künstler, Repräsentanten von Nichtregierungsorganisationen,
der Polizei, der Justiz, der Stadtverwaltung etc.), um die örtliche Situation einschätzen zu
können.
Entwicklung eines Systems in Zusammenarbeit mit Organisationen der Zivilgesellschaft, um rasch auf rassistische Handlungen reagieren und die zuständigen Behörden informieren zu können.
Thematisierung von Rassismus und Diskriminierung in möglichst vielen Institutionen
und Organisationen in der Stadt.
2. Bewertung der örtlichen Situation und der kommunalen Maßnahmen
Aufbau einer Datensammlung, Formulierung erreichbarer Ziele und Entwicklung von Indikatoren, um die Wirkung der kommunalen Maßnahmen bewerten zu können.
Beispiele für Aktivitäten, u.a.:
Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen, um die Daten und Informationen regelmäßig analysieren und Studien zur örtlichen Situation erstellen zu können.
Entwicklung konkreter, stadtspezifischer Empfehlungen auf der Grundlage der Datenanalyse
3. Bessere Unterstützung für die Opfer von Rassismus und Diskriminierung
Unterstützung für die Opfer, damit sie sich künftig besser gegen Rassismus und Diskriminierung wehren können.
Beispiele für Aktivitäten, u.a.:
Einrichtung der Stelle einer Ombudsperson oder einer Anti-DiskriminierungsAbteilung in der Stadtverwaltung, die sich mit entsprechenden Beschwerden befasst.
Förderung örtlicher Einrichtungen, die Opfern rechtlichen und psychologischen Beistand leisten.
Entwicklung vorbeugender Maßnahmen im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung
Geschäftsstelle
Landeshauptstadt Potsdam – Dr.Ursula Löbel – Linda Fournet
Friedrich- Ebert- Straße 79/81 – 14469 Potsdam – GERMANY
Tel. +49 (0) 331 – 289 34 24/3 | Fax. +49 (0) 331 – 289 34 30
ECCAR@Rathaus.Potsdam.de
www.eccar.info
Einführung von Disziplinarmaßnahmen gegen Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung,
die sich rassistischen Verhaltens schuldig gemacht haben.
4. Bessere Beteiligungs- und Informationsmöglichkeiten für die Bürger/innen
Bessere Information der Bürger/innen über ihre Rechte und Pflichten, über Schutzmaßnahmen, rechtliche Möglichkeiten und Sanktionen für rassistisches Verhalten.
Beispiele für Aktivitäten, u.a.:
Verbreitung von Publikationen, die über die Rechte und Pflichten der Bürger/innen in
einer multikulturellen Gesellschaft, über die Anti-Rassismus-Politik der Stadtverwaltung, über
Sanktionen für rassistisches Verhalten und über Kontaktadressen informieren, an die sich
Opfer
oder Zeugen gegebenenfalls wenden können.
Regelmäßige Durchführung eines vielfältigen Veranstaltungsprogramms zum "Internationalen Tag gegen Rassismus und Diskriminierung" am 21. März, um die Öffentlichkeit zu
informieren und zu sensibilisieren.
Unterstützung der Nichtregierungsorganisationen in ihren Bemühungen, über Rassismus und Diskriminierung aufzuklären und Aktionen gegen diese Phänomene zu entwickeln.
5. Die Stadt als aktive Förderin gleicher Chancen
Förderung gleicher Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Beispiele für Aktivitäten, u.a.:
Aufnahme von Anti-Diskriminierungs-Bestimmungen in städtische Verträge und bei
der Vergabe von Lizenzen (z.B. Gaststätten, Diskotheken etc.).
Öffentliche Auszeichnung von örtlichen Unternehmen, die den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung aktiv unterstützen .
Wirtschaftliche Förderung diskriminierter Gruppen.
Förderung von interkulturellen Fortbildungsangeboten für Firmenangestellte in Kooperation mit Gewerkschaften, Berufs-, Handels- und Industrievereinigungen.
6. Die Stadt als Arbeitgeberin und Dienstleisterin, die gleiche Chancen nachhaltig fördert
Die Stadt verpflichtet sich, als Arbeitgeberin und Dienstleisterin Chancengleichheit und
Gleichberechtigung zu gewährleisten.
Beispiele für Aktivitäten, u.a.:
Einführung von Maßnahmen zur Förderung der interkulturellen Kompetenz innerhalb
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der Stadtverwaltung.
Förderung der Beschäftigung von Personen mit Migrationshintergrund und aus diskriminierten Gruppen in der Stadtverwaltung.
7. Chancengleichheit auf dem Wohnungsmarkt
Entwicklung konkreter Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung bei Vermittlung und
Verkauf von Wohnungen
Beispiele für Aktivitäten, u.a.:
Entwicklung von Leitlinien oder Verhaltenskodices für städtische und private Unternehmen, die auf dem Immobilienmarkt tätig sind, um Diskriminierungen bei Vermietung und
Verkauf von Wohnraum zu bekämpfen.
Gewährung von Anreizen für Hauseigentümer und Immobilienmakler, die sich zur
Einhaltung des städtischen Verhaltenskodex' gegen Diskriminierung verpflichten.
Unterstützung von Personen, die von Diskriminierung betroffen sind, bei der Suche
nach Wohnraum.
8. Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung durch Bildung und Erziehung
Entwicklung von Maßnahmen gegen ungleiche Bildungs- und Erziehungschancen; Förderung von Toleranz und interkultureller Verständigung durch Bildung und Erziehung.
Beispiele für Aktivitäten, u.a.:
Entwicklung von Maßnahmen, um Chancengleichheit beim Zugang zu Bildung und
Erziehung sicherzustellen.
Einführung einer Anti-Diskriminierungs-Charta für städtische Bildungseinrichtungen.
Verleihung des Titels "Schule ohne Rassismus" als Auszeichnung für vorbildliche
anti-rassistische Aktivitäten und Stiftung eines Preises, der regelmäßig für die besten schulischen Initiativen gegen Rassismus und Diskriminierung vergeben wird.
Entwicklung von Lehrmaterial zur Förderung von Toleranz, Menschenrechten und
interkultureller Verständigung.
9. Förderung der kulturellen Vielfalt
Förderung der kulturellen Vielfalt in den Kulturprogrammen, im öffentlichen Raum und im
städtischen Leben.
Beispiele für Aktivitäten, u.a.:
Förderung der Herstellung von Filmmaterial, Dokumentationen etc., die es den von
Rassismus und Diskriminierung betroffenen Bevölkerungsgruppen und Personenkreisen
ermöglichen, ihre Anliegen und Erfahrungen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu maGeschäftsstelle
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Regelmäßige finanzielle Förderung von kulturellen Projekten und Begegnungsstätten,
die die kulturelle Vielfalt der städtischen Bevölkerung repräsentieren. Integration dieser Programme in die offiziellen Kulturangebote der Stadt.
Benennung öffentlicher Bereiche (Straßen, Plätze, etc.) zur Erinnerung an diskriminierte Personen oder Gruppen, bzw. entsprechende Ereignisse.
10. Rassistische Gewalttaten und Konfliktmanagement
Entwicklung oder Unterstützung von Maßnahmen zum Umgang mit rassistischen Gewalttaten und Förderung des Konfliktmanagements.
Beispiele für Aktivitäten, u.a.:
Einsetzung eines Expertengremiums (Wissenschaftler, Praktiker, Betroffene), das die
Stadtverwaltung und die Bevölkerung berät, Konfliktsituationen analysiert und vor übereilten
Reaktionen warnt.
Entwicklung eines Angebots an Konfliktmanagement- und Mediationsprogrammen für
relevante Institutionen wie Polizei, Schulen, Jugendzentren, Integrationseinrichtungen etc.
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