Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
128 kB
Erstellt
31.10.07, 18:54
Aktualisiert
31.10.07, 18:54
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Anlage 2 zur Info 36/2005
Zirkusprojekt im Rahmen der Suchtvorbeugung: „Zirkus-mobil drogenfrei“
Ausgangslage:
Die Auswertung der Euregionalen Jugendbefragung für den Kreis Euskirchen hat
ergeben, dass das Risiko durch Drogenmissbrauch gesundheitlichen Schaden zu
nehmen bei Förderschülern und Hauptschülern am größten ist. Regionaler
Handlungsbedarf besteht vor allem hinsichtlich der Substanzen Tabak und Alkohol.
Die Jahrgangsstufe 7 und 8 ( 13 – 14 Jahre) ist von der Altersstruktur her besonders
geeignet, da sich die Jugendlichen hier in einer kritische Übergangsphase befinden.
Maßnahmen bei jüngeren Kindern (Primärprävention) stellen bei Bedarf eine
sinnvolle Ergänzung dar.
Zirkus eignet sich in besonderer Weise für den Einsatz in der Gesundheitsförderung
und Suchtvorbeugung. Zirkus vermag Kinder und Jugendliche zu begeistern. Der
Vorbildcharakter ermöglicht die Vermittlung positiver und gesunder Botschaften (z.B.
Drogenfreiheit oder kritischer Umgang mit Suchtmitteln). Durch Zirkuspädagogik
werden Lebenskompetenzen effektiv gefördert und somit die Persönlichkeit gestärkt:
Bewegungs- und Lebensfreude, Erleben der eigenen Wirksamkeit, Konzentration,
Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Ausdauer, Selbstwertgefühl u.a.. Die Entwicklung dieser Persönlichkeitsmerkmale gelten in der Präventionsforschung als
besondere Schutzfaktoren zur Vermeidung von Suchterkrankungen.
Projektziel:
● Suchtvorbeugung und Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen
● Aufklärung über die Risiken des Drogenmissbrauchs
(insbesondere Tabak, Alkohol und Cannabis)
● Vermittlung von einfachen artistischen Fähigkeiten und Spaß an der Zirkuskultur
● Förderung eines guten Körpergefühles und sozialer Kompetenzen.
Projektablauf und Fördermaßnahmen:
Das „Zirkus-mobil drogenfrei“ (Kleinbus oder Bauwagen) besucht Schulen bzw.
Einrichtungen im Kreis Euskirchen und führt dort Zirkusprojekte durch.
Die jeweiligen Aktionen können innerhalb einer Projektwoche oder in einem Zeitraum von ca.
zwei Monaten stattfinden.
Fördermaßnahme für Kinder und Jugendliche:
Es werden einfache Zirkustechniken spielerisch erlernt (Jonglieren mit Tüchern und
Bällen, Teller drehen, Einradfahren, Akrobatik etc.). Zum Abschluss gibt es eine
Aufführung. Diese hat einen wichtigen pädagogischen Wert und dient dem Erreichen
einer größeren Personengruppe. Zu diesem Anlass wird ein Infotisch mit Suchtpräventionsmaterial aufgebaut.
Im Laufe des Projektes setzen sich die Kinder und Jugendlichen altersgemäß mit
dem Problem süchtigen Verhaltens auseinander. Die inhaltliche Auseinandersetzung
(Risikoaufklärung und Gesundheitsbewusstsein) wird mit den Erfahrungen des
Handelns verknüpft. Die Erlebnisaktivierung und Persönlichkeitsbildung der Kinder
steht im Vordergrund.
Förderung pädagogischer Fachkräfte und Lehrer:
Erzieherinnen und Erzieher bzw. Lehrerinnen und Lehrer werden aktiv in das Projekt
einbezogen. Der besondere Rahmen bietet neue Begegnungsmöglichkeiten und
Chancen für das berufliche Handeln. Die Multiplikatoren werden hinsichtlich der
Suchtproblematik geschult. Dies beinhaltet auch die Vermittlung suchtpräventiver
Maßnahmen und Interventionen.
Förderung der Eltern:
Die Eltern werden gezielt angesprochen. Ein Elternabend informiert über das Projekt.
Sie erhalten Hinweise über die Entstehung von Sucht und Anregung zur Suchtvorbeugung in der Erziehung.
Um die erforderliche Qualität und Sicherheit zu gewährleisten, tritt das „Zirkus-mobil“
nur in Verbindung mit vorliegendem Konzept und dem geeigneten Fachpersonal in
Aktion. Dazu zählen 1.) Suchtprophylaxefachkräfte und 2.) Zirkuspädagogen bzw.
Zirkuspädagoginnen.
Zeitraum und Zielgruppe:
Das Projekt sollte sich über einen längeren Zeitraum von etwa fünf Jahren
erstrecken. Es beginnt mit dem Schuljahr 2005/2006. Zielgruppe sind Schülerinnen
und Schüler der Förderschulen (insgesamt 11). Auch Einrichtungen der
außerschulischen Kinder- und Jugendhilfe (z.B. Kindertagesstätten) kommen in
Betracht.
Der diesem Konzept zu Grunde liegender Personenschlüssel ermöglicht die
Teilnahme von max. 20 Kindern oder Jugendlichen (eine Schulklasse) pro Institution.
Das Projekt beginnt 2005/2006 mit den Schulen: Mathias-Hagen-Schule, Don-BoscoSchule, Hans-Verbeek-Schule, Astrid-Lindgren- Schule und Stephanus-Schule.
Projektentwicklung:
Abt. Gesundheit, Abt. Jugend (beide Kreis Euskirchen) sowie die Fachstelle für
Suchtvorbeugung (Suchthilfe der Caritas, Kreisdekanat Euskirchen).
Träger:
Caritasverband für das Kreisdekanat Euskirchen e.V.
Finanzierung:
Das Projekt wird im Rahmen von Jubiläumsmaßnahmen: „150 Jahre Kreissparkasse
Euskirchen“ durch die KSK zu 100 Prozent gefördert.
Zirkusprojekt im Rahmen der Suchtvorbeugung: „Zirkus-mobil drogenfrei“
hier: Kostenplan
► Personalkosten (insgesamt):
ca. 19.200 ,- €
▪ Personaleinsatz bzw. –kosten pro Institution/ Schule:
1.) Insgesamt 14 Stunden Prophylaxefachkraft:
4 Stunden Schulung (Lehrkörper, pädagogische Fachkräfte)
2 Stunden Suchtprävention/Vorbereitung in den Klassen
6 Stunden Aktive Teilnahme an den Zirkusaktivitäten (Begegnung)
2 Stunden Elternabend
Diese Leistungen werden im Rahmen des Projektes kostenneutral erbracht.
Folgende Fachkräfte führen insgesamt vier Maßnahmen (Teilprojekte)
pro Jahr durch:
Jörg Zerche (Abt. Gesundheit/ Kreisverwaltung),
Thomas Stihl (Fachstelle für Suchtvorbeugung/ Caritas EU)
Guido Lorbach (Abt. Jugend/ Kreisverwaltung).
2.) Insgesamt 20 Stunden Zirkuspädagoge/ -pädagogin ( 48,- x 20 = 960,- €)
▪ Es werden 4 Maßnahmen/Teilprojekte pro Jahr an verschiedenen Institutionen
durchgeführt. In 5 Jahren insgesamt 20 Projekte (960,- x 20 = 19.200,-€).
► Zirkusmaterial:
ca. 6.000,- €
(Requisiten, Jonglierbälle, Tücher, Keulen, Diabolos,
Einräder, Balancierkugel, Rola Bola, Teller, Lauftonne etc. )
► Zirkuswagen
(mit Bemalung/ mobil mit Führerscheinklasse III)
ca. 10.000,- €
Gesamtkosten für 5 Jahre:
ca. 35.200,- €