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Sitzungsvorlage (Wettbewerbsbeitrag)

Daten

Kommune
Jülich
Größe
1,5 MB
Datum
28.04.2016
Erstellt
18.04.16, 17:02
Aktualisiert
18.04.16, 17:02

Inhalt der Datei

Projektskizze zum Bundeswettbewerb Radverkehr Projekttitel: Radverkehr in Jülich fit für die Zukunft 1. Beschreibung des definierten Gebiets, der Ausgangssituation und der Hintergründe, Einordnung in bestehende Konzepte und Planungen Beschreibung des definierten Gebiets: Die Stadt Jülich ist mit ca. 34.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Kreises Düren. Das Stadtgebiet ist fragmentiert und weist neben der Kernstadt mit ca. 17.500 Einwohnern noch 15 weitere, überwiegend außerhalb liegende, Stadtbezirke auf. Die Fläche wird darüber hinaus vom Forschungszentrum Jülich geprägt, welches ca. vier km außerhalb im Südosten der Stadt liegt und mit über 5.000 Mitarbeitern und einem weitläufigen Campus-Areal quasi einen eigenen Stadtteil darstellt. Serrest Mersch Güsten Pattern Broich Barmen Welldorf FH-Campus Lich-Steinstraß Merzenhausen Stetternich Koslar Jülich Innenstadt Gewerbegebiet Forschungszentrum Bourheim Kirchberg Daubenrath Altenburg Selgersdorf Abbildung 1: Übersicht Stadt Jülich mit den außenliegenden Stadtbezirken sowie den wichtigen Zielorten dieser Wettbewerbsskizze (dunkel eingefärbt) Bedeutende Pendlerströme auf Jülicher Stadtgebiet verlaufen in den Stadtsüden zum Forschungszentrum sowie zum Gewerbegebiet Königskamp. Darüber hinaus wird der Fachhochschulcampus im Stadtnorden von vielen Studierenden und Mitarbeitenden angesteuert. Das definierte Gebiet markiert diese Achse von Norden nach Süden und deckt dabei auch den Bahnhof Jülich inklusive des Busbahnhofes, die Stadtmitte (Schlossplatz/Touristeninformation) sowie den Bahn-Haltepunkt in der Nähe des Forschungszentrums ab. 1 FH Campus Hauptbahnhof Schlossplatz Gewerbegebiet Forschungszentrum Bahnhaltepunkt Abbildung 2: Darstellung des definierten Gebiets Ausgangssituation und Hintergründe: Die Stadt Jülich ist bestrebt, ihren CO2 Ausstoß bis 2020 um 16 % zu senken. Die im Rahmen des integrierten Klimaschutzkonzepts durchgeführte Klimabilanz hat ergeben, dass der Sektor Verkehr mit 37 % den größten Anteil an den städtischen Treibhausgas-Emissionen aufweist. Ein wesentlicher Hebel für eine Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes liegt in der Verlagerung des motorisierten Berufsverkehrs auf das Fahrrad bzw. Pedelec. Die Stadt Jülich weist mit 4.654 Personen ein erhebliches Aufkommen an Binnenpendlern auf, welches sich, auch gemessen an der Einwohnerzahl, deutlich von vielen anderen Städten und Gemeinden des Kreises Düren abhebt. Desweiteren sind sehr starke Beziehungen von und nach Düren und Aachen vorhanden. Insgesamt stehen 11.200 Einpendler 8.436 Auspendlern gegenüber. Neben weiteren größeren Arbeitgebern nimmt das Forschungszentrum als größter regionaler Arbeitgeber hinsichtlich der beruflichen Fahrten eine dominierende Stellung ein: Über 5.000 Mitarbeiter fahren täglich auf das Gelände, davon alleine 1.500 Mitarbeiter aus Jülich sowie 3.000 Mitarbeiter aus einem Umkreis von ca. 25 km. Nach Schätzungen des Forschungszentrums nutzen an sonnigen Tagen lediglich rund 300 Personen, d.h. ca. 6 % der Beschäftigten das Rad. Eine Umfrage unter fast 1.300 Mitarbeitern des Forschungszentrums hat ergeben, dass der niedrige Anteil der Radnutzer nicht zuletzt mit der z.T. 2 ungenügende Anbindung des Forschungszentrums an die Stadt Jülich zu begründen ist. Diese Meinungsumfrage war Bestandteil des vom BMUB geförderten Projektes Mobil.Pro.Fit. (Nachhaltige Mobilität in Unternehmen und Einrichtungen), an dem das Forschungszentrum teilgenommen hat. Die Auszeichnung über die Erstellung eines betrieblichen Mobilitätskonzeptes erfolgte im Februar 2016. Diese Aussage über eine schlechte Anbindung lässt sich auch auf andere verkehrsstrategisch bedeutende Ziele wie das Gewerbegebiet Königskamp mit dem Technologiezentrum sowie auf den Fachhochschulcampus übertragen. Der Jülicher Stadtrat hat in seiner Sitzung vom 17.03.2016 einstimmig für die Erstellung eines Beitrags im Rahmen des Bundeswettbewerbs Radverkehr gestimmt. Die grundsätzliche Bereitschaft, eine Verbesserung der Radverkehrssituation in Jülich zu erreichen, ist somit fraktionsübergreifend gegeben. Bestehende Konzepte und Planungen: Die überregionale Anbindung des Forschungszentrums und der Stadt wird zukünftig (Baubeginn voraussichtlich 2017/2018), vorbehaltlich der Förderzusage, durch den Premiumradweg Aachen-Jülich sowie einen Ausbau des Ruruferradwegs aus Düren verbessert. Die Trassenführung des Premiumradweges sieht zwar eine Anbindung des Forschungszentrums vor, jedoch verläuft der geplante Weg südlich am Stadtgebiet vorbei. Eine Verbesserung der Anbindung des Forschungszentrums an die Stadt wird damit nicht erreicht. Der zweite Arm des Premiumradwegs führt zwar durch das Stadtgebiet zum Fachhochschulcampus, jedoch verläuft auch dieser in ungünstigem Bogen um den Jülicher Stadtsüden herum (siehe Abbildung 3). Dies, und die bestehenden infrastrukturellen Mängel, sind die wesentlichen Hemmnisse, um zukünftig größere Pendlerströme auf das Fahrrad / Pedelec zu verlagern. Abbildung 3: Verlauf des geplanten Premiumradwegs aus Aachen mit den beiden "Ästen" zum Fachhochschulcampus (über den Bahnhof Jülich) und zum Forschungszentrum. Durch den dargestellten Verlauf wird keine optimale Anbindung des Forschungszentrums an die Stadt erreicht. 3 2. Ziele, Zielgruppen, Thema und Akteure der geplanten Maßnahmen Mit den in dieser Wettbewerbsskizze aufgeführten Maßnahmen soll zum einen erreicht werden, dass die Radinfrastruktur auf Jülicher Stadtgebiet an ausgewählten Stellen verbessert und die Verkehrssicherheit erhöht wird, um den innerstädtischen Anschluss an die Äste des geplanten überregionalen Radwegs sicherzustellen und die Radfahrquote in der Stadt zu erhöhen. Darüber hinaus soll in Erwartung steigender Radfahrzahlen die Park- und Ladeinfrastruktur substanziell erweitert werden. Durch diese aufeinander abgestimmten Maßnahmen wird die Attraktivität des Radverkehrs in Jülich erhöht. Insbesondere sollen die folgenden Ziele erreicht werden Ziel 1: Erhöhung des Radverkehrsanteils zum Forschungszentrum auf 40 % (vom Jülicher Stadtgebiet) und auf 10 % für Fahrten aus dem Umkreis von bis zu 25 km bis 2020 Derzeit kommen etwa 20 % der Mitarbeiter des Forschungszentrums, die im Stadtgebiet von Jülich wohnen, regelmäßig mit dem Rad oder zu Fuß zur Arbeit. Durch eine Erhöhung des Radverkehrsanteils auf 40 % könnten jährlich über 800.000 km zusätzlich mit dem Rad zurückgelegt werden, was einer Vermeidung von ca. 115 t CO2 entspricht. Für die überregionalen Pendler wäre eine Erhöhung des Radverkehrsanteils von 2 % auf 10 % realistisch, was einer Vermeidung von ca. 320 t CO2 entspricht. Insgesamt ließen sich somit alleine für das Forschungszentrum eine Vermeidung von jährlich ca. 435 t CO2 realisieren. Zur Verifizierung werden aufbauend auf Ergebnissen des Projektes Mobil.Pro.Fit. in regelmäßigen Abständen internetbasierte Umfragen durchgeführt. In geringerem Ausmaß lassen sich diese Einsparungen auch auf das Gewerbegebiet Königskamp sowie den Fachhochschulcampus übertragen. Aufgrund der diversifizierten Unternehmensstrukturen und fehlender Erhebungen lassen sich hier jedoch keine Schätzungen vornehmen. Ziel 2: Vermeidung einer Lücke zum geplanten Premiumradweg und Sicherstellung eines durchgehenden Anschlusses des Forschungszentrums zur Stadt durch die Asphaltierung von 600 m vorhandenen Schotterwegs bis Juni 2018 Innerstädtischer Lückenschluss zum zukünftig geplanten überregionalen Premium Radweg (Aachen-Jülich und Ruruferradweg) und Verbesserung der Radverkehrsanbindung des Forschungszentrums und des Gewerbegebiets Königskamp durch Asphaltierung eines Schotterwegs und eine Verbesserung der Rad-Verkehrsführung. Ziel 3: Schaffung von Lademöglichkeiten für E-Bikes / Pedelec-Batterien an 2-4 stark frequentierten Plätzen mit jeweils mindestens 6 Anschlussmöglichkeiten bis Juni 2017 An den Zielpunkten von großen Pendler- und Besucherströmen soll Ladeinfrastruktur errichtet werden, um die Attraktivität für die Nutzung von Pedelecs statt dem Auto für berufliche und private Fahrten zu erhöhen. Ziel 4: Errichtung von sicheren Radabstellanlagen durch die Installation von bis zu 40 Anlehnbügeln sowie bis zu 50 Stellplätzen in einem abschließbaren „Rad-Käfig“ bzw. Fahrradboxen bis Juni 2018 An den Zielpunkten von großen Pendler- und Besucherströmen werden für die zukünftig höhere Radverkehrsdichte ausreichend sichere Abstellplätze vorgehalten. 4 Diese Parkinfrastruktur wird auch an ÖPNV-Knotenpunkten errichtet werden, um eine intermodale Verknüpfung von Bahn/Bus/Car Sharing auf das Rad zu erleichtern. Die Zielgruppe der Maßnahmen sind zum einen regionale und überregionale Berufspendler und Studierende (Forschungszentrum Jülich, Gewerbegebiet Königskamp, Fachhochschule) sowie Touristen, die den Ruruferradweg sowie aus Aachen kommend die Stadt Jülich besuchen. Darüber hinaus die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Jülich, die von neuen Radabstellanlagen und Ladevorrichtungen in der Innenstadt sowie der verbesserten Radverkehrssicherheit profitieren. An diesen drei Zielen wirken verschiedene Akteure wesentlich mit: Die Stadt Jülich initiiert und koordiniert das Projekt über den Klimaschutzmanager sowie das Tiefbauamt. Die Stadt ist darüber hinaus Träger der Baumaßnahmen für Radwege und Rad-Parkplätze. Die Stadtwerke Jülich engagieren sich für eine substanzielle Erhöhung der Ladeinfrastruktur für Pedelecs. Das Forschungszentrum Jülich tritt als größter regionaler Arbeitgeber für eine Erhöhung des Radverkehrsanteils ein und wird im Projekt vor allem das Monitoring und die Auswertung der Pendlerströme übernehmen. Darüber hinaus fanden Vorgespräche mit den regionalen Ansprechpartnern des Kreises Düren sowie der indeland GmbH zur Einbettung der vorgestellten Maßnahmen in den größeren Zusammenhang statt. Der größere Zusammenhang: Im Rahmen des Projektes Zukunftsstadt 2030+ beteiligt die Stadt Jülich derzeit auf umfangreiche Weise ihre Bürgerinnen und Bürger, um gemeinsam eine Vision für Jülich im Jahr 2030 zu entwickeln. In den ersten drei Workshops hat das Thema Mobilität einen großen Raum eingenommen. Den Bürgerinnen und Bürgern ist unter anderem eine sichere Infrastruktur für den Zweiradverkehr wichtig. Die entwickelten Ideen zur Mobilität könnten in einer zweiten und dritten Runde weiter konkretisiert und später auch umgesetzt werden, sodass dieser Wettbewerbsbeitrag einen ersten Anstoß für Folgemaßnahmen in weiteren Gebieten der Stadt darstellen könnte. Im kreisweiten Nahverkehrsplan ist geplant, an wichtigen Knotenpunkten Mobilitätsstationen zu errichten. Jülich gilt als möglicher Kandidat für eine solche Station. Die mögliche Mobilitätsstation liegt dabei am Bahnhof der Stadt und damit im definierten Gebiet dieses Wettbewerbsbeitrags. Eine Umsetzung der hier vorgestellten Maßnahmen würde die Chance erhöhen, dass die Mobilitätsstation zukünftig tatsächlich in Jülich errichtet werden kann. Jülich befindet sich unmittelbar zwischen zwei großen Braunkohltagebauen und ist damit im Besonderen vom Strukturwandel betroffen. Nach der Auskohlung werden ab 2030 zwei große Seen entstehen, für die bereits Pläne hinsichtlich Rundradwege erarbeitet werden. Eine Erhöhung der Attraktivität Jülichs als fahrradfreundliche Stadt (Ladestationen, Abstellplätze, sichere Verkehrsführung) würde Jülichs Rolle als wichtiger Zwischenstopp auf der Route unterstreichen. 5 3. Konkrete Darstellung der Maßnahmen Maßnahme 1: Radwegeausbau zur besseren Anbindung des Forschungszentrums und des Gewerbegebiets an die Stadt sowie zum Lückenschluss an den geplanten Premiumradweg Bestehender Weg Richtung Innenstadt Maßnahme 1: Lückenschluss zum Premiumradweg Anschluss Forschungszentrum und Gewerbegebiet Verlauf Premiumradweg Abbildung 4: Lückenschluss zur Anbindung des Stadtgebietes an den Premiumradweg sowie zur besseren Anbindung des Gewerbegebietes und des Forschungszentrums. Rechts ist der derzeitige Zustands des Weges dargestellt. Der bestehende Weg ist derzeit in schlechtem Zustand und bei Nässe kaum befahrbar. Auf ca. 600 m Länge soll zwischen der Rochusstraße und der Rübenstraße eine 3 m breite Asphaltschicht aufgebracht werden. Damit wird der Lückenschluss zum geplanten Premiumradweg aus Aachen hergestellt, der bis zum Forschungszentrum führt. Gleichzeitig wird durch die Asphaltierung des Weges eine sichere Wegführung außerhalb vielbefahrener Straßen ermöglicht, sodass die Attraktivität des Radverkehrs erhöht wird. Maßnahme 2: Erhöhung der Radverkehrssicherheit auf der Achse zum Forschungszentrum und dem Gewerbegebiet Verkehrsführung Bahnhofstraße - Alte Dürener Str.: Auf einem 150 m Teilstück werden durch die Markierung eines Schutzstreifens, durch die Ausweisung eines absoluten Halteverbots, durch Beschilderungsarbeiten, durch den Austausch von schwer befahrbarem Betonsteinpflaster sowie durch Bordsteinabsenkungen und die Errichtung von Querungshilfen wesentliche Verbesserungen auf einem viel befahrenen Stück auf dem Weg zum Forschungszentrum und dem Gewerbegebiet vorgenommen. 6 Ausweisung absolutes Halteverbot und Markierung eines Schutzstreifens Radweg zum Forschungszentrum & zum Gewerbegebiet Austausch Betonpflaster Errichtung einer Querungshilfe Abbildung 5: Verbesserung der Radverkehrssicherheit im Bereich Bahnhofstraße / Dürener Straße Im weiteren Verlauf des Weges werden darüber hinaus die Verkehrsführung entlang der Dürener Straße durch Markierungs- und Beschilderungsarbeiten, die Errichtung einer Querungshilfe, die Asphaltsanierung des vorhandenen Radwegs sowie Bordsteinabsenkungen weitere wichtige Maßnahmen zur Erhöhung der RadVerkehrssicherheit getroffen. Errichtung einer Querungshilfe Ausbesserung des Radwegs Radweg zum Forschungszentrum & zum Gewerbegebiet Abbildung 6: Verbesserung der Radverkehrssicherheit im weiteren Verlauf der Dürener Straße 7 Maßnahme 3: Schaffung von Abstellplätzen im Stadtzentrum (Schlossplatz) sowie am Campus Fachhochschule 3.1. Der Schlossplatz ist das Stadtzentrum von Jülich und liegt unmittelbar neben der Fußgängerzone, der Touristeninformation sowie einer bedeutenden Sehenswürdigkeit der Stadt (Zitadelle) und wird stark frequentiert. In der direkten Nachbarschaft zu einer Car Sharing Station sollen insgesamt 30 hochwertige Anlehnbügel errichtet werden. In Kombination mit Maßnahme 5 soll an dieser Stelle auch Ladeinfrastruktur für Pedelecs errichtet werden. Errichtung von Pedelec-Ladeboxen Errichtung von Abstellanlagen Abbildung 7: Am Schlossplatz sollen die Bügel u.a. auf einem Schotterstreifen in direkter Nachbarschaft zu einer Car-Sharing-Station, der Touristeninformation, der Innenstadt sowie der Pedelec-Ladestation aus Maßnahme 5 errichtet werden 3.2. Der Campus Fachhochschule markiert das nördliche Ende des geplanten Premiumradwegs. Um der zukünftig zu erwartenden höheren Anzahl von Rädern zu entsprechen, sollen 10 Anlehnbügel für Fahrräder und Pedelecs geschaffen werden. Auf dem Campusgelände sind bereits eine Car-Sharing Station sowie eine ELadesäule für Autos vorhanden. In Kombination mit Maßnahme 4 soll an dieser Stelle auch Ladeinfrastruktur für Pedelecs geschaffen werden Maßnahme 4: Schaffung von Lade-Infrastruktur auf dem Gelände des Forschungszentrums und / oder dem Fachhochschulcampus: Forschungszentrum und Fachhochschulcampus liegen jeweils an den Endpunkten der Äste des geplanten Premiumradwegs aus Aachen. Die mit Maßnahme 1 & 2 sowie dem Premiumradweg erwartete Zunahme von Pedelec-Mobilität soll mit einer Lademöglichkeit auf dem Gelände des Forschungszentrums sowie des Fachhochschulcampus begegnet werden. Es sollen jeweils Boxen mit mindestens sechs Anschlüssen installiert werden. Auf dem weitläufigen Gelände des Forschungszentrums, wird an zentraler Stelle (z.B. der Mensa oder Bibliothek) eine Boxenladeeinrichtung installiert. Dort können die Akkus während der Mittagspause 8 geladen werden. Der Fachhochschulcampus liegt zusätzlich auf einer Anhöhe und bietet sich damit ebenfalls besonders als Zielort für Pedelecs an. Maßnahme 5: Schaffung von Lade-Infrastruktur auf dem Schlossplatz und / oder dem Hauptbahnhof: Schlossplatz und Bahnhof sind die wesentlichen innerstädtischen Ziele im definierten Gebiet. Wie in Maßnahme 3 beschrieben, ist der Schlossplatz das stark frequentierte Zentrum der Stadt. Dort ist bereits eine von den Stadtwerken betriebene Ladestation für Elektrofahrzeuge installiert und es existieren zwei Parkplätze eines Car-SharingAnbieters (siehe Abbildung 7). In Erwartung steigender Zahlen von Pedelec Nutzern soll an dieser Stelle Ladeinfrastruktur für Pedelecs installiert werden. Die im Rahmen von Maßnahme 3 errichteten Bügel ermöglichen eine sichere Abstellung. Der Bahnhof ist als wesentliche ÖPNV Schnittstelle ein wichtiger Ausgangspunkt für berufliche und private Fahrten ins Stadtgebiet und das Umland. Maßnahme 6: Schaffung von sicheren Rad-Abstellanlagen am Bahn-Haltepunkt Forschungszentrum: Das Forschungszentrum hat eine eigene Haltestelle für die zwischen Jülich und Düren verkehrende Rurtalbahn. Der Haltepunkt liegt ca. 1,5 km vom Eingang des Forschungszentrums sowie ca. 2,5 km vom Gewerbegebiet Königskamp entfernt. Mitarbeitende, die mit der Bahn zum Forschungszentrum oder dem Gewerbegebiet pendeln, stellen hier ihr Fahrrad ab, um den Weg bis zum Arbeitsplatz zurückzulegen. Die Abstellanlagen sind aktuell zu klein dimensioniert und die Räder darüber hinaus in hohem Maße von Sachbeschädigung betroffen. An dieser Stelle soll ein abschließbarer Rad-Käfig für 50 Räder errichtet werden, der eine sichere Aufbewahrung des Rades über Nacht gewährleistet. Abbildung 8: Die derzeitige Abstellmöglichkeit ist überlastet und bietet keinen Schutz gegen Vandalismus. 9 4. Visualisierung im Vergleich zum Status quo Die wesentlichen Verbesserungen des Radverkehrs werden anhand der Übersichtsdarstellung deutlich: Das Forschungszentrum sowie das Gewerbegebiet werden zunächst durch die dauerhaften Aufwertung der Radwege besser an das Stadtgebiet angeschlossen. Darüber hinaus erfolgt der Lückenschluss zum geplanten Premiumradweg aus Aachen rechtzeitig, sodass im definierten Gebiet insgesamt mit steigendem Radverkehr zu rechnen ist. aus diesem Grund wird an den wichtigen Zielpunkten Park- und Ladeinfrastruktur errichtet, um die Attraktivität für die Nutzung des Fahrrads bzw. Pedelec zu erhöhen. FH Campus: Errichtung von 20 Abstellplätzen sowie Ladeinfrastruktur Schlossplatz Errichtung von 60 Abstellplätzen sowie Ladeinfrastruktur Dürener Straße Verbesserung der Verkehrssicherheit Hauptbahnhof Errichtung von Ladeinfrastruktur Lückenschluss Errichtung von 600 m Radweg Gewerbegebiet Verbesserung der Anbindung Premiumradweg aus Aachen Forschungszentrum Verbesserung Anbindung & Errichtung von Ladeinfrastruktur Haltestelle Rurtalbahn Errichtung von 50 sicheren Abstellplätzen in einem Fahrradkäfig Abbildung 9: Zusammenfassende Darstellung aller Maßnahmen im definierten Gebiet 5. Beschreibung der Modellhaftigkeit sowie Begründung der bundesweiten Strahlkraft Die Modellhaftigkeit des vorliegenden Wettbewerbsbeitrags gründet vor allem in der Qualität und der Akteurskooperation: Es ist gelungen mit den Stadtwerken, dem Forschungszentrum und der Stadt Jülich drei Akteure an einen Tisch zu bringen, die das Interesse an einem Ausbau und einer Förderung des Radverkehrs eint. Darüber hinaus wird der Radverkehr mit diesem Beitrag zukunftsfähig gemacht, in dem die langfristigen Planungen (Premiumradwege) frühzeitig erkannt und mögliche Lücken damit von Anfang an vermieden werden. Mit dem Wettbewerbsbeitrag zeigen die 10 Stadt Jülich und die beteiligten Akteure, dass durch kooperative Zusammenarbeit eine wesentliche, zielorientierte und damit kosteneffiziente Verbesserung erreicht werden kann. Die Stadtwerke Jülich als kommunales Unternehmen sind ein Treiber der Energiewende „von unten“. Die Einbindung der Elektro-Mobilität in die örtlichen Strukturen ist ein Bestandteil dieser Entwicklung. Die bereits umgesetzten Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität im PKW-Bereich sollen jetzt u.a. durch den Aufbau einer Infrastruktur auch für den Radverkehr ergänzt werden. Das Forschungszentrum Jülich strebt als eines der großen Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft eine nachhaltige Entwicklung an mit dem Teilziel einer anzustrebenden Klimaneutralität des Campus bis 2030. Das Forschungszentrum ist bereits Anwender des Deutschen Nachhhaltigkeitskodexes und berichtet zum Thema Nachhaltigkeit in zertifizierter Form nach GRI (Global Reporting Initiative). Mobil sein und den CO2 Fußabdruck zu reduzieren ist auch ein Unterziel der von der UN vor kurzem verabschiedeten SDG’s (Sustainable Development Goals). Gerade die Verfolgung dieser Ziele aus einer Region, die geprägt ist durch den Braunkohletagebau, besitzt einen Strahlcharakter weit über die Region hinaus. 6. Ableitung aus Modellprojekt für nicht Investive Maßnahmen Es wurde bisher kein Modellprojekt für nicht investive Maßnahmen in Jülich realisiert. 7. Beschreibung der Wirkungskette(n), Kriterien und Indikatoren zur Bewertung des Minderungsbeitrags von Treibhausgasemissionen sowie der weiteren Nutzen für die Zielgruppen Wirkungskette: Die Maßnahmen zielen darauf ab, den Radverkehr in Jülich insgesamt attraktiver zu machen und somit zukünftig steigende Radfahrerzahlen zu erzielen: Durch den Lückenschluss zum geplanten Premiumradweg (Maßnahme 1) sowie die Erhöhung der Radverkehrssicherheit (Maßnahme 2) ist die Anbindung des regional größten Arbeitgebers Forschungszentrum sowie des Gewerbegebiets Königskamp substantiell verbessert. Dies wird insgesamt den Radverkehrsanteil in Richtung Stadtsüden erhöhen. Durch umfassende Verbesserung der überregionalen Radverkehrsinfrastruktur (Premium Radweg Aachen-Jülich, Ruruferradweg) ist anzunehmen, dass zukünftig mehr Pedelecs ins Stadtgebiet kommen. Für diese soll attraktive Park- und Ladeinfrastruktur vorgehalten werden. Zum einen auf dem Gelände des Forschungszentrums und der Fachhochschule (Maßnahme 4), zum anderen auf dem Schlossplatz (Stadtmitte) sowie dem Hauptbahnhof (Maßnahme 5). Zudem wird mit den Maßnahmen 3, 4, 5 und 6 die intermodale Verkehrsnutzung gestärkt, indem Abstellplätze und Ladeinfrastruktur vor allem an bestehenden CarSharing Stationen sowie ÖPNV-Haltestellen errichtet werden. Dies führt insgesamt zu einem Rückgang des motorisierten Individualverkehrs und somit zu einer substanziellen Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Indikatoren: 1. Anteil der Radfahrer unter den Berufspendlern zum Forschungszentrum [in %] 2. Auslastung der Ladeinfrastruktur (z.B. geladene kWh/Jahr bzw. Anzahl der Ladevorgänge/Jahr) 3. Auslastung der aufgewerteten Straßenabschnitte 11 8. Darstellung, wie die unter 7 genannten Kriterien, Indikatoren und Wirkungen erhoben und bewertet werden können (Monitoring) 1. Das Forschungszentrum ist ausgezeichnetes Mitglied bei Mobil.Pro.Fit. in diesem Zusammenhang wurde ein qualitatives und quantitatives Evaluationssystem zur Mitarbeitermobilität entwickelt und angewendet. Dieses soll zukünftig weitergeführt werden, sodass die konkreten Rad-Nutzerzahlen verlässlich erhoben werden können 2. Die Stadtwerke Jülich werden die Lade-Infrastruktur betreiben. Als 100%ige Tochter der Stadt ist der Datenaustausch garantiert. Eine Bewertung der Daten ist voraussichtlich über die Nutzungshäufigkeit sowie die insgesamt geladenen kWh pro Standort möglich. 3. Die Auslastung wird über Verkehrszählungen und regelmäßige internetbasierte Befragungen belegt. 9. Beschreibung geplanter Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit, Information und Kommunikation, insbesondere zur Beteiligung betroffener Akteure Seitens der Stadt Jülich ist es geplant, im Sommer 2017 die Kampagne Stadtradeln umzusetzen. Diese könnte dann unter dem Fokus dieses Wettbewerbsbeitrags stehen. Allgemein ist das Thema Förderung des Radverkehrs eine prioritäre Maßnahme des städtischen Klimaschutzkonzepts, sodass hier regelmäßig öffentlichkeitswirksame Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Geplant ist zudem eine Umfrage in Kooperation mit den Stadtwerken Jülich, bei der Pedelec-Fahrer hinsichtlich ihrer Ladegewohnheiten befragt werden sollen. Die hier gewonnen Informationen dienen zur weiteren Optimierung der Park und Ladeinfrastruktur. Die Stadtwerke sind auf verschiedenen Kommunikationskanälen Ansprechpartner für Bürger und Unternehmen in Jülich zu allen Themen der nachhaltigen Energieversorgung und Infrastruktur. Beispiele sind die neu gestaltete Homepage, das Gewerbekundenportal und die Beteiligungen an regionalen Veranstaltungen für die Bürger. Diese Informationskanäle werden auch für das Thema E-Mobilität, Radverkehr und nachhaltige Energieversorgung genutzt. Das Forschungszentrum hat mit der Stabstelle ZukunftsCampus im Jahr 2015 am Projekt Mobil.Pro.Fit teilgenommen. Dieses Projekt soll nun in Eigenregie fortgeführt und weiterentwickelt werden. In diesem Zusammenhang wird auch regelmäßig über das Thema Mobilität berichtet. In der Vergangenheit wurden bereits zentrumsweite Aktionstage zum Radverkehr umgesetzt. Dies soll zukünftig wiederholt werden und beinhaltet fokussierte, regelmäßige Umfragen zum Mobilitätsverhalten, aufbauend auf den Erfahrungen von Mobil.Pro.Fit. Außerdem sollen Interviews mit Umsteigern vom PKW auf das Zweirad zur Manifestierung von Vorbildern nach dem Motto: „Monatlich ein Umsteiger im Gespräch“ unter Nutzung von Print- und digitalen Medien der Partner geführt und veröffentlicht werden. 12 10. Überschlägiger Maßnahmen und Umsetzungsplan inkl. Abschätzung der Investition und Installationsausgaben bzw. –kosten sowie der Sachausgaben bzw. –kosten und der Ausgaben bzw. Kosten für die Auftragsvergabe an Dritte, für die begleitenden Maßnahmen sowie der vorgesehenen Eigenmittel (bei Kooperationsanträgen unter Angabe der Ausgaben/Kosten, Eigenmittel und Förderung auf die verschiedenen Kooperationspartner Beschreibung der Maßnahme Pauschale Ausgaben Verantwortlich Maßnahme 1: Radwegausbau Rübenstr – Rochusstr. (Asphaltdecke 1800 m², 3m Breite, Nutzung der vorh. Schottertragschicht) Maßnahme 2: a) Verkehrsführung Bahnhofstr. - Alte Dürener Str. (150 m Teilstück) - MarkierungsBeschilderungsarbeiten - Errichtung Querungshilfe - Austausch Betonsteinpflaster auf vorhandenem Radweg - Bordsteinabsenkungen 120.000 € Stadt Jülich b) Verkehrsführung Dürener Str. – Oststr. - MarkierungBeschilderungsarbeiten - Errichtung Querungshilfe - Asphaltsanierung vorh. Radweg - Bordsteinabsenkungen Maßnahme 3 a) Schlossplatz Errichtung von Anlehnbügeln entlang der Parkbuchten, konzentriert auf Touristeninfo und Car-Sharing Station sowie entlang der Läden. - 30 Stück Anlehnbügel incl. Lieferung und Montage - MarkierungBeschilderungsarbeiten b) FH Campus Errichtung von Anlehnbügeln auf dem Gelände der Fachhochschule in der Nähe einer Car-Sharing Station - 10 Stück Anlehnbügel incl. Lieferung und Montage - MarkierungsBeschilderungsarbeiten Stadt Jülich 2.000 € 5.000 € 5.000 € 3.000 € 1.000 € 5.000 € 5.000 € 4.000 € Stadt Jülich 9.000 € 1.000 € 3.000 € 1.000 € 13 Maßnahme 4 Lade-Infrastruktur FH und/oder Forschungszentrum - Anschaffung 2 Lademöglichkeiten mit jeweils mind. 6 Ladepunkten - Anschlüsse an das vorhandene Stromnetz incl. Messung Maßnahme 5 Ladeinfrastruktur Schlossplatz und/oder Bahnhof - Anschaffung 2 Lademöglichkeiten mit jeweils mind. 6 Ladepunkten - Anschlüsse an das vorhandene Stromnetz incl. Messung Maßnahme 6 Rurtalbahn Haltepunkt FZJ Waldstr. für 50 Radstellplätze - Errichtung abschließbarer Fahrradgarage 4x8m Auftrag Ing.-Büro nach HOAI - Planung, Ausschreibung, Bauüberwachung Begleitende Maßnahmen (Öffentlichkeitsarbeit) - z.B. Umfrage zum Mobilitätsverhalten innerhalb der Stadt Stadtwerke Jülich 7.000 € 7.000 € Stadtwerke Jülich 7.000 € 9.000 € Stadt Jülich 50.000 € Stadt Jülich 5.000 € Stadt Jülich 1.000 € Summe Gesamtausgaben: 250.000 € - Davon Anteil Stadt Jülich (Projektkoordinator): 220.000 € Eigenanteil Stadt Jülich bei 90% Förderquote: 22.000 € Zuwendung Stadt Jülich: 198.000 € - Davon Anteil Stadtwerke Jülich: 30.000 € Eigenanteil Stadtwerke Jülich bei 70 % Förderquote: 9.000 € Zuwendung Stadtwerke Jülich: 21.000 € Gesamter Eigenanteil: 31.000 € Gesamter Förderbetrag: 219.000 € 14 11. Überschlägiger Zeitplan und vorgesehene Meilensteine Datum 28.04.16 Sommer 2016 1&2. Quartal 2017 2&3 Quartal 2017 2&3 Quartal 2017 2&3 Quartal 2017 3&4 Quartal 2017 3&4 Quartal 2017 4. Quartal 2017 Ereignis/Meilenstein Vorstellung des Wettbewerbsbeitrags vor dem Ausschuss für Planung, Umwelt und Bauen Bei Eintritt in Runde 2: Stadtratsbeschluss zur Umsetzung der in der Skizze aufgeführten Maßnahmen Maßnahmen 2 und 3 (Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie Errichtung von Abstellplätzen) werden umgesetzt Maßnahmen 4 & 5 (Ladeinfrastruktur) ist zum Sommer 2017 zur Nutzung freigegeben Verantwortlich Stadt Jülich Durchführung der Kampagne Stadtradeln Stadt Jülich Öffentlichkeitswirksame Maßnahme Stadtwerke Stadtwerke Jülich Umfrage des Forschungszentrum zum Mobilitätsverhalten Forschungszentrum Baubeginn Maßnahme 1 (600m asphaltierter Radweg) Stadt Jülich Baubeginn Maßnahme 6 (Rad-Käfig am Haltepunkt Forschungszentrum) Stadt Jülich 15 Stadt Jülich Stadt Jülich Stadtwerke Jülich ANLAGE 1 Beschreibung der Antragssteller und seiner Partner Stadt Jülich: Die Stadt Jülich liegt im Städtedreieck Aachen, Düsseldorf, Köln und hat ca. 34.000 Einwohner. Mit über 2000 Jahren gehört sie zu den Orten mit der längsten Siedlungstradition in Deutschland und verfügt mit dem Forschungszentrum Jülich, dem Technologiezentrum Jülich, dem Campus Jülich der Fachhochschule Aachen und dem solarthermischen Versuchskraftwerk (Solarturmkraftwerk) über eine einzigartige Forschungs- und Wissenschaftsdichte. Hieraus leitet sich auch das Motto „Historische Festungsstadt – Moderne Forschungsstadt“ ab. Die Stadt Jülich engagiert sich seit vielen Jahren für den Klimaschutz. Bereits im Jahr 1995 trat die Stadt dem Klima-Bündnis bei und setzt sich seitdem aktiv für eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes ein. Das Ziel lautet, die CO2-Emissionen in Jülich bis 2020 um 16 % und bis 2030 um 34 % gegenüber dem Referenzjahr 2010 zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen wurde ein integriertes Klimaschutzkonzept entwickelt und ein Klimaschutzmanager eingestellt. Stadtwerke Jülich Die Stadtwerke Jülich GmbH ist als 100%ige Tochter der Stadt Jülich mit rund 80 Mitarbeitern der regionale Versorger für Strom, Gas, Wasser und Wärme für ca. 34.000 Einwohner, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Darüber hinaus betreibt das Stadtwerk ein Hallen- und Freibad. Vielfältige Angebote wie zum Beispiel Energieberatung, Durchführung von Beleuchtungs- und Heizungs-Checks auch für Gewerbekunden, Förderprogramme, Contracting (Klein-BHKW, PV-Anlagen, Wärmeversorgung etc.) ergänzen die klassische Energieversorgung. Zusammen mit Kooperationspartnern werden individuelle Dienstleistungen für verschiedene Kundengruppen angeboten. Die SWJ sind in vielen Netzwerken aktiv, so ist die Stadtwerke Jülich GmbH auch Mitglied von ladenetz.de, einer Kooperation von Stadtwerken zur Einführung, Weiterentwicklung und Förderung von Elektromobilität mit dem Ziel deutschlandweit eine flächendeckende Ladeinfrastruktur zu schaffen. Forschungszentrum Jülich GmbH Das Forschungszentrum Jülich betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung unter anderem in den Bereichen Energie und Umwelt und leistet Beiträge zur Lösung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen. Mit mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nimmt das Forschungszentrum seine gesellschaftliche Verantwortung in der Region wahr. Dazu wurde auch im Jahr 2012 die Stabsstelle ZukunftsCampus eingerichtet. Sie koordiniert und initiiert alle Aktivitäten, die für den Prozess einer nachhaltigen Entwicklung notwendig sind. Die Teilnahme an Mobil.Pro.Fit. ermöglichte die Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsmanagements um den Aspekt eines umweltfreundlichen Mobilitätsmanagements. Viele Aufgaben, die die Mobilität betreffen, werden bereits bearbeitet, jedoch fehlte bisher die ganzheitliche Betrachtung durch das Zusammenführen verschiedener Interessenslagen. Das Ziel: Reduktion des CO2Fußabdrucks durch eine nachhaltige und klimafreundliche Mobilitätsgestaltung wird auch dazu beitragen, schrittweise den Campus in Richtung Klimaneutralität zu lenken. I Kooperationsvereinbarung Die Projektpartner vereinbaren eine Aufgaben- und Verantwortungsaufteilung gemäß der in dieser Skizze dargestellten Vorgehensweise. II