Daten
Kommune
Kreuzau
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Erstellt
23.04.08, 19:44
Aktualisiert
04.08.15, 10:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Kreuzau
Kämmerei - Herr Ramm
BE: Herr Ramm
Kreuzau, 23. April 2008
Vorlagen-Nr.:
172/2001 1. Ergänzung
- Öffentlicher Teil Sitzungsvorlage
für den
Werkausschuss Concordia
Hauptausschuss
Rat
05.03.2002
05.03.2002
19.03.2002
TOP: Umwandlung des Eigenbetriebes Wasserwerk Concordia in eine GmbH
I. Sach- und Rechtslage:
In der Ratssitzung am 17.12.01 hat die Verwaltung den Auftrag erhalten, das Für und Wider einer
Umwandlung des Eigenbetriebes Wasserwerk Concordia in eine GmbH gegenüberzustellen und
dem Rat wieder vorzulegen.
Da die gesamte Materie, die es zu berücksichtigen gilt, sehr komplex ist, habe ich eine gesonderte
Abhandlung gefertigt, die dieser Vorlage beigefügt ist. Hieraus soll vor allem deutlich werden, wie
sich die Position des Kreuzauer Wasserwerks unter Berücksichtigung der geltenden
Rechtsnormen und der erwarteten Liberalisierung des Wassermarktes darstellt.
Ich bin der festen Überzeugung, dass sich diese Liberalisierung – ähnlich wie auf dem Strommarkt
– über kurz oder lang durchsetzen wird und damit das Wasserwerk Concordia vor einer völlig
veränderten Situation steht, die zugegebenermaßen heute noch nicht konkret eingeschätzt werden
kann.
Es reicht nach meiner Einschätzung keineswegs, die Entwicklung abzuwarten und dann zu
reagieren. Die Gemeinde muss vielmehr vorausschauend agieren und sich rechtzeitig auf die
künftigen Entwicklungen einstellen. Nur dann besteht eine reelle Chance, sich gestärkt auf dem
Markt zu positionieren.
Nach eingehender Prüfung bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass die Initiative des Landrates,
die auf einen Zusammenschluss möglichst vieler Wasserwerke im Kreis abzielt, sinnvoll ist und
unterstützt werden sollte.
Bestärkt werde ich hierin von Aussagen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG Hartkopf &
Rentrop, die seit Jahrzehnten unser Wasserwerk prüft und seit einiger Zeit die Bemühungen um
die Zusammenlegung der Wasserwerke im Rhein-Sieg-Kreis begleitet. Auch die KPMG vertritt die
Ansicht, dass der Trend zur Liberalisierung nicht aufzuhalten ist und der Druck der großen
Energieversorger auf den lukrativen Wassermarkt immer größer werden wird. Aus Erfahrung
wurde auch darauf verwiesen, dass diejenigen, die sich frühzeitig der neuen Entwicklung stellen,
deutliche Vermögensvorteile gegenüber den „Nachzüglern“ haben werden.
Seitens der KPMG wurde auch deutlich gemacht, dass sich eine Umwandlung des Eigenbetriebes
in eine GmbH aus steuerrechtlicher Sicht nicht nachteilig auswirkt. Sollte es nicht zu einem
anteiligen Verkauf der GmbH kommen, ist keine Fehlentscheidung getroffen worden. Lediglich die
Umstellung von der kameralistischen auf die doppische Buchführung muss vorgenommen werden,
ein Schritt, der allerdings in Kürze für die gesamte Verwaltung ansteht.
Bei einer Veräußerung von GmbH-Anteilen innerhalb von 7 Jahren fallen grundsätzlich
Körperschaftssteuer, Solidaritätszuschlag und Kapitalertragssteuer an. Hierzu verweise ich auf die
beiliegende Aktennotiz der KPMG. Es bleibt zu klären, ob mit dem Kreis Düren andere Wege
gefunden werden können, die dazu führen, dass diese Steuern nicht anfallen.
-2Von besonderer Bedeutung bei einer Umwandlung des Wasserwerks Concordia ist die
Übernahme des vorhandenen Personals.
Es ist unstrittig, dass die vorhandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit vollem Besitzstand
übergehen und insbesondere langfristig erworbene Altersversorgungsansprüche erhalten bleiben
müssen. Den Bediensteten ist zugesichert worden, dass im Falle einer positiven Entscheidung
alles getan wird, um einen rechtsgleichen Übergang zu ermöglichen.
Zusammenfassend schlage ich Ihnen vor, die Verwaltung zu beauftragen, konkret die
Umwandlung des Eigenbetriebes Wasserwerk Concordia in eine GmbH vorzubereiten und einen
entsprechenden notariellen Vertragsentwurf sowie einen Personalüberleitungsvertrag zur
Entscheidung vorzulegen. Gleichzeitig sollten mit dem Kreis Düren Verhandlungen wegen einer
Teilveräußerung der noch zu gründenden GmbH mit einem Anteil von mindestens 25,1 % und
maximal 49,9 % aufgenommen werden.
Die Zustimmung der Kommunalaufsicht des Kreises Düren zur geplanten Umwandlung ist
beantragt.
II. Haushaltsmäßige Auswirkungen:
Die Notarkosten für die Ausarbeitung eines GmbH-Vertrages werden auf ca. 1.000 Euro geschätzt.
Für steuer- und vertragsrechtliche Beratungsleistungen der KPMG müssen ca. 5.000 €
veranschlagt werden, die haushaltsmäßig nicht bereitstehen.
III. Beschlussvorschlag:
„Um auch den künftigen Anforderungen in einem liberalisierten Wassermarkt gerecht zu
werden, soll der Eigenbetrieb Wasserwerk Concordia in eine GmbH umgewandelt werden.
Die Verwaltung wird beauftragt, einen Entwurf des Gesellschaftsvertrages und des
Personalüberleitungsvertrages zur Entscheidung vorzulegen.
Darüber hinaus wird die Verwaltung beauftragt, schon vorab mit dem Kreis Düren über eine
Teilveräußerung eines Anteils von mindestens 25,1 % und maximal 49,9 % der noch zu
gründenden GmbH zu verhandeln.“
Der Bürgermeister
- Ramm -
IV. Beratungsergebnis:
Einstimmig:
Ja:
Nein:
Enthaltungen:
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