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Sitzungsvorlage (NAH Zwischenbericht)

Daten

Kommune
Jülich
Größe
7,7 MB
Datum
25.01.2016
Erstellt
15.01.16, 13:06
Aktualisiert
15.01.16, 13:06

Inhalt der Datei

NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 1 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 Inhaltsverzeichnis NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen ................................................................................................ 3 1. Fortschreibung des Berichts 2015 ................................................................................................... 3 2. Werkstatt-Tagung: Gemeinsam ein lebendiges Netzwerk gestalten ............................................... 3 3. Netzwerkarbeit ................................................................................................................................ 4 3.1. Austauschtreffen und 'Dankeschön-Kultur' ................................................................................. 5 3.2. Fortbildungen .............................................................................................................................. 6 3.3. Vortragsreihe ............................................................................................................................... 7 4. Statistische Erhebung der Hilfsleistungen ....................................................................................... 7 5. Öffentlichkeitsarbeit ........................................................................................................................ 8 6. Verstetigung .................................................................................................................................... 8 7. Ausblick........................................................................................................................................... 9 8. Anhang .......................................................................................................................................... 10 8.1. Projekt-Übersicht....................................................................................................................... 11 8.2. Presseberichte - Beispiele .......................................................................................................... 12 8.3. Impressionen ............................................................................................................................. 17 Stadt Jülich – Der Bürgermeister – Dezernat V / Amt für Familie, Generationen und Integration Ltg.: Katarina Esser Große Rurstraße 17 52428 Jülich Projektleitung: Elisabeth Fasel-Rüdebusch 2 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Anlaufstellen für ältere Menschen“ Selbständig und selbstbestimmt bis ins hohe Alter zu leben und dabei im vertrauten Wohnumfeld zu verbleiben, ist der Wunsch vieler Menschen. Die Unterstützung durch Freunde, Verwandte, Nachbarn oder Freiwillige allein reicht dafür nicht immer aus. Sie muss ergänzt und gestärkt werden durch Orte der Begegnung, die gesellschaftliche Teilhabe und Engagement ermöglichen sowie durch Angebote der Begleitung, Betreuung und Unterstützung im Alltag. Mit dem Programm „Anlaufstellen für ältere Menschen“ fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bundesweit Projekte, die die bestehenden Strukturen sinnvoll ergänzen und weiterentwickeln. Die Stadt Jülich beteiligt sich mit dem Pilot-Projekt „NAH – Netzwerk ambulante Hilfen“. Die Förderung wurde für 2014 – 2016 bewilligt. 1. Fortschreibung des Berichts 2015 Für 2014 liegt bereits ein umfassender Bericht vor, der nun fortgeschrieben wird. Zu Beginn ging es darum, die Organisationsstrukturen für die Hilfenetzwerke in den drei Ortschaften Bourheim, Daubenrath und Welldorf/Güsten/Serrest aufzubauen. In 2015 lag der Schwerpunkt darauf, die örtlichen Strukturen zu stärken und den Austausch zwischen den ehrenamtlichen und professionellen Diensten zu ermöglichen. Die im Projektverlauf vorgesehene Verstetigung der Netzwerke in 2016 wurde angebahnt. Die Motivation der Helfer/innen ist sowohl gemeinwohlorientiert als auch auf eigene Interessen zurückzuführen. Viele Engagierte empfinden die konkrete Tätigkeit als sinnstiftend. Ausschlaggebend für ein Engagement ist die Tätigkeit selbst und die Geselligkeit, die die Freiwilligen im Projekt erfahren. Aussagen belegen, dass die Ehrenamtlichen mit ihrer Tätigkeit sehr zufrieden sind, weil sie u.a. den niedrigschwelligen Zugang sowie die flexible Gestaltung der Tätigkeit schätzen. 2. Werkstatt-Tagung: Gemeinsam ein lebendiges Netzwerk gestalten Auftakt für die Netzwerkarbeit 2015 war die Tagung im Andreashaus in Lich-Steinstraß. Sie bot den Teilnehmer/innen eine Plattform zum gegenseitigen Austausch und Kennenlernen untereinander. Zwei erfahrene Referentinnen1 aus der Seniorenbildung und Altenarbeit übernahmen die Tagesmoderation und setzten die Impulse für den Austausch miteinander. Mit der kreativen Methode des 'World Cafés' wurde ein intensiver, lebendiger Austausch zwischen professionellen und ehrenamtlichen Kräften gefördert. Die Ergebnisse flossen in die gemeinsame Netzwerkarbeit ein, um die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen. 1 Anette Scholl vom Kuratorium Deutsche Altershilfe und Susanne Konzet von der ProjektWerkstatt Seniorenbildung 3 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 Zur Werkstatt-Tagung kamen 50 Teilnehmer/innen. Vertreten waren alle ehrenamtlichen tätigen Gruppen sowie professionelle Einrichtungen. Der Eingangsvortrag machte deutlich, dass eine 'sorgende Gemeinschaft' das Leitbild für ein selbstbestimmtes Altern ist. In einer 'sorgenden Gemeinschaft' arbeiten Bürgerinnen und Bürger, Staat, Organisationen der Zivilgesellschaft und professionelle Dienstleister zusammen bei der Bewältigung der mit dem demografischen Wandel verbundenen Aufgaben. Konkret geschieht die Umsetzung beispielsweise durch Anlauf- und Vermittlungsstellen. Mit dem Aufbau von Netzwerken in den Dörfern werden nun erste Erfahrungen gesammelt. Der zweite Vortrag richtete den Fokus auf die Netzwerkarbeit. Die Erfolgsfaktoren und die Schritte, die zum Aufbau notwendig sind, wurden benannt. In einer Talkrunde berichteten Vertreter/innen aus den ehrenamtlichen Netzwerken über das Projekt, an dem sie beteiligt sind sowie über ihre persönliche Motivation zum Engagement. Die übrigen Teilnehmer/innen konnten sich so ein gutes Bild über das Spektrum der ehrenamtlichen Arbeit in Jülich machen. Nach einem Mittagsimbiss wurden alle Teilnehmer/innen mit Hilfe der Methode des 'World Cafés' miteinander ins Gespräch gebracht. In wechselnden Tischgruppen tauschten sie sich zu drei zentrale Aussagen aus: • Wir sind erfolgreich! • Wir machen uns Sorgen! • Wir haben Ideen für die Zukunft! Alle Ergebnisse wurden auf das Tischpapier notiert. In der Auswertung der Werkstatt-Tagung wurde deutlich, dass alle Beteiligten ein hohes Interesse an der Fortführung der gemeinsamen Netzwerkarbeit haben. Vereinbart wurde, dass themenorientierte Austauschtreffen in den Ortschaften durchgeführt werden und die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert wird. Etliche Teilnehmer/innen meldeten zurück, dass die Veranstaltung sehr gelungen war und sie neue Kontakte knüpfen konnten. Die Ergebnisse der Werkstatt-Tagung sind in einer Dokumentation2 zusammengefasst. 3. Netzwerkarbeit Um die ehrenamtlichen Helfer-Teams nachhaltig an ihre Projekte zu binden, wurden entsprechende Angebotsstrukturen entwickelt: Fortbildungsangebote, kollegiale Beratung in den ehrenamtlichen Teams sowie ein Angebot im Rahmen einer Anerkennungs- und „Dankeschön“- Kultur. Auf diese Weise sollen auch den Bedürfnissen der Freiwilligen nach Austausch und Geselligkeit Rechnung getragen werden. 2 Die Dokumentation zur Werkstatt-Tagung ist erhältlich beim Amt für Familie, Generationen und Integration. 4 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 3.1. Austauschtreffen und 'Dankeschön-Kultur' Nach der Gründungsphase konzentrierten sich die Helfer-Teams zunächst auf die Arbeit vor Ort. Etwa alle zwei Monate erfolgte ein Erfahrungsaustausch sowie kollegiale und telefonische Beratung mit der Projektleitung, um auftretende Fragen und Probleme zu klären. Daneben gab es ortsübergreifende Austauschtreffen zwischen den innerstädtischen und den NAH-Helferteams. So trafen sich Vertreter des „Reparaturdienst Senioren helfen Senioren“ sowie die 'Handwerker' aus Welldorf/Güsten/Serrest in der Dachsteinhütte des Altenzentrums St. Hildegard. Es gab einen Austausch über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Durchführung von Reparaturen. Es zeigte sich, dass die Hilfe auf dem Dorf stark von der persönlichen Ansprache lebt: „Man kennt sich und man wird gezielt nach der gewünschten Unterstützung gefragt“. Welche Reparaturen ausgeführt werden können, ist abhängig von den Kompetenzen der jeweiligen Helfer. Da das Helferteam des innerstädtischen Reparaturdienstes über ehemalige Fach-Handwerker aus dem Elektro-, Sanitär- und Schreiner-Bereich verfügt, können die dörflichen Netzwerke hier im Bedarfsfall um Unterstützung anfragen. In Bourheim wurde ein Austauschtreffen zwischen einer professionellen Pflegeberatung und ehrenamtlichen Vertretern aus Bourheim und Daubenrath angeboten zum Thema „Pflege und Demenz“. Neben dem fachlichen Austausch war das gegenseitige Kennenlernen wichtig. Den ehrenamtlichen Helferinnen fällt es leichter, Hilfesuchende an professionelle Einrichtungen weiterzuvermitteln, wenn sie die Dienste kennen und somit einschätzen können, ob das Angebot passend ist. Zum Jahresende gab es im Rahmen der 'Dankeschön-Kultur' eine gemeinsame Abschlussveranstaltung für alle ehrenamtlichen Gruppen. In zehn Gruppen sind rund 140 Senioren und Seniorinnen ehrenamtlich aktiv. Das Engagement so vieler lebenserfahrener Ehrenamtlicher ist eine wertvolle Ressource. Sie engagieren sich im Seniorenbeirat, beim Bürgerbus, in drei dörflichen Hilfenetzwerken, beim Einkaufsdienst, bei den Demenzlotsen, bei der Lokalen Allianz, bei Senioren ins Netz und beim Reparaturdienst Senioren helfen Senioren. Bei den Veranstaltungen in 2015 zeigte sich auf verschiedenen Ebenen immer wieder ein hohes Interesse an einem gegenseitigen Austausch und Kennenlernen. Das Dankeschön-Treffen fand im Andreashaus in Lich-Steinstraß statt. Gestartet wurde mit einer Teilnehmerabfrage. Per Handzeichen stimmten die Teilnehmer/innen bei verschiedenen Fragen zu: 1. Wer kommt aus der Innenstadt? 2. Wer kommt aus den Dörfern? 3. Wie lange sind Sie schon aktiv im Ehrenamt bei der Stadt Jülich: bis 2 Jahre – bis 5 Jahre – bis 10 Jahre - und darüber? 4. Welche Aufgabe haben Sie in Ihrem Projekt: Beratung – Reparaturen/Näharbeiten – Computerunterstützung – Einkaufsdienst – Fahrdienst – Sonstiges? 5. Wer ist als Partnerin oder Partner heute mitgekommen? 5 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 Anschließend stellten Vertreter aus den zehn Gruppen ihre Aktionsbereich vor mit der Methode: „Vorstellung in drei Sätzen“ mit drei Leitfragen: 1. Der Name des Projekts lautet 2. Wie viele Helfer hat das Projekt? 3. Was machen wir? (1 Satz) Für Auflockerung sorgte ein Bauchredner mit der Raben-Puppe Julius. Anschließend gab es ausreichend Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch bei Kaffee und Kuchen. Bereits nach kurzer Zeit mischten sich die Tischgruppen aus eigenem Antrieb neu, so dass immer neue Gesprächskreise entstanden. 3.2. Fortbildungen Da mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit ein gewisses Maß an Verantwortung einhergeht, ist es der Stadt Jülich wichtig, den ehrenamtlichen Helfer/innen Leitlinien mit auf den Weg zu geben, die Orientierung und Hilfestellung bieten. Aus diesem Grund wurden neben der fachlichen und pädagogischen Begleitung der Freiwilligen durch die Projektleitung kostenlose Fortbildungen angeboten. Die Veranstaltungen wurden gruppenübergreifend für die Ehrenamtler/innen. • Seminar Kommunikation im Beratungssetting 12 Teilnehmer/innen, elf Frauen und ein Mann aus nahmen an diesem Seminar teil. Sie sind in ihren Kontexten sowohl in der Beratung als auch im Telefondienst bei der Entgegennahme von Anfragen tätig. In dem Seminar setzten sie sich zunächst mit den Grundlagen eines Beratungsgesprächs auseinander wie Ziele, Ablauf und Rahmenbedingungen sowie den Möglichkeiten und Grenzen der Gestaltung eines Beratungsgesprächs. Im zweiten Teil des Seminars erhielten die Teilnehmer/innen Einblick in Kommunikationsmodelle wie das 4Ohren-Modell nach F. Schulz von Thun, Eisberg-Modell sowie verbale und non-verbale Kommunikation. In praktischen Übungen wurden Ich- und Du-Botschaften ausprobiert ebenso wie Möglichkeiten und Grenzen einer gleichberechtigten Kommunikation. • Seminar Gut für sich sorgen im Ehrenamt - Nein sagen / Grenzen setzen 10 Teilnehmer/innen, zwei Männer und acht Frauen nahmen an dem zweiteiligen Seminar teil. In Reflexionsgesprächen mit den verschiedenen Gruppen gab es immer wieder Rückmeldungen, dass die ehrenamtlichen Helfer/innen mit vielfältigen Anfragen und Problemen konfrontiert werden. Manchmal sind die Wünsche unangemessen oder nehmen zu viel Raum ein. Gespräche ufern aus oder die Hilfesuchenden werden als zu fordernd erlebt. So stehen die Helfer/innen immer wieder vor Situationen, in denen ein „Nein“ die richtige Antwort wäre. Das Seminar bot die Möglichkeit, zunächst eine Bestandsaufnahme der Erfahrungen in der ehrenamtlichen Arbeit zu machen. Die Teilnehmer/innen reflektierten, warum sie sich engagieren und mit welchen Situationen sie konfrontiert werden. Anhand von Kommunikationstheorien wurde ergründet, warum das „Nein-Sagen“ so schwer fällt und wo die eigenen Grenzen sind. Ein begründetes „Nein“ trägt 6 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 dazu bei, respektvoll mit den eigenen Ressourcen umzugehen. Die Teilnehmer/innen erfuhren, wie sie ein „Nein“ vertreten können ohne den anderen zu verletzen. Bereits nach dem ersten Teil des Seminar kam von einigen Teilnehmerinnen die Rückmeldung, dass es ihnen allein durch die Beschäftigung mit dem Thema etwas leichter fiel, in bestimmten Situationen „nein“ zu sagen bzw. Aufgaben, die sie früher bereitwillig zusätzlich übernahmen, zu delegieren. 3.3. Vortragsreihe In der zweiten Jahreshälfte gab es vier Vorträge zu seniorenrelevanten Themen: • Hausnotruf • Ambulante Pflege • Wohnberatung / in Kooperation mit dem Seniorenbeirat • Leistungen der Pflegeversicherung / in Kooperation mit der Lokalen Allianz Diese Vorträge erreichten eine neue Zielgruppe, die bisher noch nicht in Erscheinung getreten war. Bei den Teilnehmern/innen handelte es sich um überwiegend um alleinstehende Menschen im Durchschnittsalter von 75 Jahren aus der Innenstadt und den Dörfern. Alle sind rüstig und können sich noch allein versorgen. Sie besuchten die Veranstaltungen, um sich frühzeitig zu informieren, auf welche Leistungen sie im Bedarfsfall zugreifen können. Die Teilnehmerzahlen lagen zwischen 10 und 20 Personen. Es nahmen überwiegend Frauen teil. Vereinzelt kamen auch Angehörige, um sich zu informieren. Die Resonanz der Teilnehmer/innen war durchweg positiv, daher wird die Vortragsreihe als fester Bestandteil in 2016 fortgeführt. Unter der Bezeichnung „Alt werden in Jülich“ wird ein Veranstaltungsprogramm zusammengestellt, in dem alle Angebote der ehrenamtlichen Gruppen Aufnahme finden und gebündelt beworben werden können. 4. Statistische Erhebung der Hilfsleistungen Die Wirksamkeit der Netzwerke lässt sich an der Akzeptanz und Nutzung der Servicestellen durch die Zielgruppen vor Ort ablesen. Sie wird durch Führen von Statistiken und laufender Evaluierung nachgewiesen. In den Feedbackgesprächen auf Ortsebene berichten alle Helfer/innen, dass die jeweiligen Hilfe-Netzwerke im Dorf bekannt sind. Dies ist darauf zurück zu führen, dass jeder Haushalt durch eine Wurfsendung informiert wurde und über das Jülich Magazin/Stadtanzeiger regelmäßig auf das Angebot hingewiesen wird. Im Welldorf/Güsten/Serrest wurde das Servicetelefon mit rund 80 Anfragen gut angenommen. In der Regel wird um Unterstützung angefragt bei • Computerproblemen • Telefon- oder Fernsehen-Konfigurationen • Reparaturen • Besorgungs- und Einkaufsfahrten Daneben gibt es Anfragen zur Patientenverfügung, Vermittlung von häuslichen Hilfen, Tierhilfe und Informationen rund um Pflege. Das Helfer-Team hat festgelegt, dass alle 7 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 Einsätze beim Servicetelefon erfasst werden. Von hier aus wird eine monatliche Statistik an alle Helfer/innen per Mail verschickt. In den kleineren Ortschaften Bourheim und Daubenrath sind die Helfer persönlich bekannt und werden von Hilfesuchenden im direkten Kontakt beispielsweise auf der Straße angesprochen. Durch den direkten Kontakt zwischen Helfer und Hilfesuchenden unterblieb die Erfassung der geleisteten Einsätze gelegentlich. In Bourheim haben 20 Hilfesuchende Anfragen über das Servicetelefon gestellt. Insgesamt gab es rund 40 Anfragen, überwiegend zu Pflegeberatung und Computerunterstützung. Drei Anfragen waren aus umliegenden Kommunen, die vom Hilfenetzwerk nicht bedient werden können. In Daubenrath gingen 7 Anfragen über das Servicetelefon ein. Auch hier werden Anfragen, die im direkten Kontakt gestellt werden, nicht immer dokumentiert. Angefragt wurden Reparaturen, PC-Unterstützung und Fahrdienste. Beim Servicetelefon treffen Anfragen auf den angrenzenden Ortschaften wie Selgersdorf und Altenburg sowie Anfragen aus den Nachbargemeinden (Hambach und Inden) ein. Alle Ortschaften beschränken sich bei ihren Hilfeleistungen auf die eignen Ortschaften bez. auf die Dörfer, die in direkter Nachbarschaft liegen. Anfragen außerhalb Jülichs werden nicht angenommen. 5. Öffentlichkeitsarbeit Regelmäßig erscheinen Artikel im Jülich Magazin, die auf die verschiedenen Hilfsdienste hinweisen. Außerdem erschienen Artikel in der Tagespresse mit Berichten über die praktische Durchführung der Hilfeleistungen3. Im Mai wurde in der Sitzung der Ortsvorsteher über den aktuellen Stand der dörflichen Netzwerke informiert. Der WDR meldete im Dezember 2015 Interesse an einer Dokumentation über das Netzwerk dörfliche Hilfen in Welldorf/Güsten/Serrest an. Geplant ist die filmische Begleitung eines Helfers bei einem Einsatz. Die Vorbesprechung zwischen Film- und Helferteam ist bereits erfolgt. Die Umsetzung ist für 2016 geplant. 6. Verstetigung Es ist geplant, dass das Projekt nach Ablauf der Förderung ab Oktober 2016 von den ehrenamtlich Tätigen fortgeführt wird. Daher berücksichtigt die Planung für das Jahr 2016 die Verselbstständigung der Hilfenetzwerke. Die Stadt Jülich gewährleistet die Koordination der organisatorischen Aufgaben, der Öffentlichkeitsarbeit und stellt den Kontakt in die Verwaltung sicher. Dafür steht eine 3 Beispiele befinden sich im Anhang. 8 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 Fachkraft des Amtes für Familie, Generationen und Integration zur Verfügung, um sicherzustellen, dass die entstehenden Strukturen berücksichtigt und aufgegriffen werden. Individuelle Lösungen für die Stadtteile werden erarbeitet und durch die Kommune gesteuert. 7. Ausblick Im zweiten Jahr des Förderzeitraumes ist es gelungen, an allen drei Standorten ein Hilfenetzwerk aufzubauen. Zurzeit sind 37 Helfer/innen aktiv. Auch wenn die Hilfsangebote an den einzelnen Standorten sehr unterschiedlich in Anspruch genommen werden, so sind alle Beteiligten einhellig der Meinung, dass die Netzwerke sinnvoll sind und unterstützend wirken. Alle Helfer/innen – auch wenn ihre jeweiligen Dienste noch selten angefragt werden, sind bereit, weiterhin mitzumachen. In 2016 steht die Verselbstständigung der Hilfenetzwerke an. Zu Beginn des dritten Förderjahres wird zunächst das gesamte Projekt evaluiert. Die unterschiedliche Inanspruchnahme der Dienste lässt vermuten, dass für eine dauerhafte Implementierung eines Hilfenetzwerkes die Ortschaft eine Mindestgröße an Einwohner haben muss. In der Evaluation sollen daher Gelingensfaktoren identifiziert werden, um zu überprüfen, ob diese Annahme zutrifft. Dazu werden im ersten Schritt Gespräche mit den Ortsvorstehern geführt, die vor zwei Jahren den Impuls für die Beteiligung gaben. In der Reflexion wird es um die Motivation für die Beteiligung gehen sowie um die Erwartungen und Wünsche für das Dorf. Im zweiten Schritt werden alle Helfer/innen zu einem moderierten Workshop eingeladen. Auch hier geht es um eine Bestandsaufnahme der geleisteten Arbeit mit einer Bewertung, wie die Umsetzung gelungen ist und was für die Fortführung der Hilfenetzwerke benötigt wird. Die Ergebnisse der Evaluation fließen in die weitere Arbeit ein. Für das Jahr geplant sind • die Fortführung der Vortragsreihe • Fortbildungsangebote wie 'Kommunikation' und 'Grenzen setzen • Regelmäßige Austauschtreffen auf Dorfebene • Teilnahme an der 2. Demenz-Fachtagung • Fachtagung Quratiersentwicklung • Workshops zu den Themen 'Gruppen leiten' und zur Verselbständigung der ehrenamtlichen Arbeit 9 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 8. Anhang Projektübersicht Presseartikel - Beispiele Impressionen 10 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 8.1. Projekt-Übersicht Projektplanung 2013 - 2016 Herbst 2013 Vorbereitung Jan. 2014 Kick off Frühjahr 2014 Frühjahr 2015 Vernetzungstreffen und Aufbau örtl. Anlaufstellen Rückschau und Planung der nächsten Arbeitsschritte Sep. 2016 Aufbau weiterer Anlaufstellen Verselbstständigung Abschluss Projektverlauf 2013 - 2015 Herbst 2013 Feb. 2014 Mrz 2014 Apr. 2014 Mai 2014 Sep. 2014 Feb. 2015 Vorbereitung OV-Sitzung Kooperationstreffen Bourheim + Daubenrath Welldorf, Güsten, Serrest 1. Aktionstag Demenz WerkstattTagung Mrz -Sep 2015 Austauschtreffen FeedbackGespräche auf Ortsebene Okt. – Dez. 2015 öffentl. Vorträge Fortbildungen Jahresabschlusstreffen 11 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 8.2. Presseberichte – Beispiele 12 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 13 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 Do, 3. Sep. 2015 Jülicher Zeitung / Lokales / Seite 22 Wichtiger Baustein einer langen Selbstständigkeit Seit einem Jahr beteiligt sich Daubenrath an dem „Netzwerk ambulanter Hilfe“. Servicestelle für unkomplizierte Unterstützung. Jülich. Murat Ünver lebt mit seiner Familie seit zwölf Jahren in Daubenrath, und viele kennen ihn, da er immer schon in der Nachbarschaft hilft. Als technischer Leiter eines Krankenhauses in Düsseldorf verfügt er über handwerkliches Geschick und er hat sich bewusst für die Mitarbeit im Hilfe-Netzwerk Daubenrath entschieden. Aus eigener Erfahrung weiß er beispielsweise, wie schwierig es ist, Arztbesuche oder Einkäufe zu erledigen, wenn man kein Auto hat. Daher ist auch seine Frau Gülten bereit, Fahrdienste zu übernehmen. Gerne bietet er türkisch sprechenden Bewohnern an, bei Amtsgängen zu dolmetschen oder Anträge und Amtsschreiben zu übersetzen. Gerne häufiger Ortsvorsteher Claus Hinrich Neuenhoff findet als Mit-Initiator des Hilfe-Netzwerkes, dass das Angebot ein wichtiger Baustein für einen langen Verbleib in den eigenen vier Wänden ist. „Irgendwann einmal“, so Neuenhoff, „werden Familienangehörige aus beruflichen Gründen vielleicht wegziehen müssen. Nachbarn können krank werden oder selbst Unterstützung benötigen. Dann haben wir in Daubenrath eine Servicestelle, die schnell und unkompliziert Hilfe anbietet. Wir sind auch bereit, in den Nachbarort Selgersdorf zu kommen. Ein Anruf genügt.“ Und mit einem Augenzwinkern setzt er hinzu: „Unsere Dienste dürfen gerne noch mehr in Anspruch genommen werden.“ Die Hilfe wird von den kompetenten, ehrenamtlichen Helfern kostenfrei geleistet. Lediglich wenn Fahrtkosten entstehend, müssen diese ersetzt werden. Seit über einem Jahr ist Daubenrath an dem, mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördertenProjekt NAH – Netzwerk ambulanter Hilfe beteiligt. Jeder, der Unterstützung benötigt, kann sich immer dienstags bei Käthi Reisten unter ☏ 015752738263 melden. Sie nimmt die Anfrage entgegen, notiert sich die wichtigsten Fakten und informiert den passenden Helfer. Weitere Informationen zum Projekt gibt es beim Amt für Familie, Generationen und Integration unter ☏ 02461-63411. 14 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 Sa, 12. Sep. 2015 Jülicher Zeitung / Lokales / Seite 17 Unkomplizierte Hilfe im Dorf Das Netzwerk Welldorf/Güsten/Serrest mit 18 Ehrenamtlichen hat schon viel bewirkt. Ein erster Erfahrungsbericht: Handy- und Computerprobleme behoben, Fahrt zum Supermarkt, kleinere Reparaturen. Jülich. Rund 80 Anfragen sind bereits beim Servicetelefon des dörflichen Hilfenetzwerkes Welldorf/Güsten/Serrest eingetroffen. Für viele Probleme konnten die Helferinnen und Helfer schnelle Lösungen anbieten, wie das Fachamt in der Stadtverwaltung Jülich zum Projekt informiert. So wurden unter anderem eine Telefonanlage programmiert, Computerprobleme gelöst, Fernseher eingestellt und Handyprobleme beseitigt. Auf Anfrage seien zudem Fahrten zum Supermarkt und zum Friseur organisiert, kleine Reparaturen im Haus oder der Austausch von defekten Leuchtmitteln vorgenommen worden. Auch bei der Versorgung eines Haustieres gab es Unterstützung. Und zum Thema PatientenVerfügung erhielten die Ratsuchenden ebenfalls kompetente Auskunft, wie die Stadt Jülich berichtet. Damit möglichst viele Menschen auch im Alter möglichst lange in der vertrauten Umgebung bleiben können, hat sich in Welldorf/Güsten/Serrest eine Gruppe von 18 Ehrenamtlichen zusammengeschlossen. Sie stehen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Kompetenzen bereit, im Bedarfsfall schnell und unkompliziert Hilfe zu leisten. Immer mittwochs von 10 bis 11 Uhr nimmt Beate Bäumker persönlich Anfragen unter ☏ 01575/2738261 entgegen. Wer diesen Termin verpasst hat, kann immer noch auf den Anrufbeantworter sprechen, der regelmäßig abgehört wird. Die Anfragen werden dann an die passenden Helfer weitergeleitet. Diese nehmen Kontakt auf und vereinbaren einen Termin für die Hilfsdienste. Die Stadtverwaltung: „Für jede Anfrage wurde bisher eine Lösung gefunden.“ Bei speziellen Fragestellungen werden die Hilfesuchenden an passende professionelle Einrichtung vermittelt. Das Netzwerk dörfliche Hilfe ist Teil des, mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projekts „NAH“ (Netzwerk ambulanter Hilfen), das dazu beiträgt, den Wunsch nach einem langen Verbleib in der vertrauten Umgebung zu erfüllen. „ Für jede Anfrage wurde bisher eine Lösung gefunden.“ Aus dem Bericht der Stadt Jülich über das Netzwerk-Projekt Weitere Auskünfte zum Projekt sind erhältlich beim Amt für Familie, Generationen und Integration unter ☏ 02461/63411. 15 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 Mo, 12. Okt. 2015 Jülicher Zeitung / Lokales / Seite 22 Selbstständig bleiben im Alter Vortragsreihe des Jülicher Netzwerks ambulanter Hilfe mit dem Titel „Gut versorgt im Alter“ startet am 20. Oktober mit dem Thema „Hausnotruf“. Jülich. Mit dem Thema „Hausnotruf“ startet am 20. Oktober um 15.30 Uhr im Neuen Rathaus die Vortragsreihe „Gut versorgt im Alter“. „Ich möchte so gerne zu Hause wohnen bleiben, auch wenn ich nicht mehr alles alleine machen kann. Wenn ich nur etwas Unterstützung hätte, ginge das ...“ Der Wunsch nach einem selbstständigen Leben im Alter muss keine Utopie bleiben. In Jülich gibt es ein gut funktionierendes Unterstützungsnetzwerk aus ehrenamtlichen Helfern und professionellen Dienstleistern, die alle dasselbe Ziel haben: zu Hause gut versorgt alt zu werden. Wenn dann ein Umstand eintritt, der kurz- oder langfristig eine weitergehende Unterstützung notwendig macht, braucht man umgehend Informationen zu den Angeboten vor Ort. Die Erfahrungen zeigen, dass an dieser Stelle ein Bruch entsteht – auf der einen Seite wird ganz schnelle Hilfe benötigt, andererseits müssen erst Informationen eingeholt und Entscheidungen getroffen werden. Und das kostet in der Regel wertvolle Zeit. Sinnvoller und stressfreier ist es, wenn man sich frühzeitig über die Angebote informieren kann. Daher startet das NAH-Netzwerk ambulanter Hilfen eine Vortragsreihe, bei der sich alle Bewohner Jülichs über die regionalen Möglichkeiten für sich selbst oder Angehörige informieren können. Die jeweiligen Angebote sind in einem Flyer zusammengefasst, der an öffentlichen Stellen ausliegt und beim Amt für Familie, Generationen und Integration bezogen werden kann. Im zweiten Vortrag der Reihe am 12. November um 15.30 Uhr informiert Elmar Jendrzey, Caritas für die Region DürenJülich e.V., über die ambulante Versorgung von Pflegebedürftigen. Das Projekt NAH–Netzwerk ambulanter Hilfen, das mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, begleitet die Hilfe-Netzwerke in den Ortschaften Bourheim, Daubenrath, Welldorf, Güsten und Serrest. Anmeldungen zu den Vorträgen und weitere Anfragen nimmt Elisabeth Fasel-Rüdebusch, ☏ 02461-63411, E-Mail: EFasel@juelich.de entgegen. 16 Jülich 2015 NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen Sachbericht 2015 8.3. Impressionen 17 Jülich 2015