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Beschlussvorlage (Protokoll_Preisgericht)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
549 kB
Datum
12.12.2017
Erstellt
09.11.17, 15:03
Aktualisiert
09.11.17, 15:03

Inhalt der Datei

Nicht offener städtebaulicher Realisierungswettbewerb ERFTSTADT ALTSTADTPLÄTZE UND CARL-SCHURZ-STRASSE gemäß RPW 2013, Reg.-Nr. AKNW: W73/16 PROTOKOLL ZUR PREISGERICHTSSITZUNG am 12.09.2017 um 9:30 Uhr im Vereinsheim KG Klüttefunke Oberliblar e.V. in Erftstadt Ausloberin: Wettbewerbsmanagement: [Hier eingeben] Niederschrift über die Sitzung des Preisgerichtes Das Preisgericht tritt am 12.09.2017 im Vereinsheimes KG Klüttefunke Oberliblar e.V., Bahnhofstraße 83b in Erftstadt zusammen. Begrüßung und Regularien Für die Ausloberin eröffnet Monika Hallstein, Technische Beigeordnete der Stadt Erftstadt, um 10.00 Uhr die Sitzung und begrüßt die Anwesenden. Susanne Köhler, NRW.URBAN – Wettbewerbssteuerung – begrüßt ebenfalls im Namen der Ausloberin das Preisgerichtsgremium und stellt den geplanten Ablauf der Preisgerichtssitzung vor. Anschließend wird die Anwesenheit der Mitglieder des Preisgerichts namentlich festgestellt. Fachpreisrichter/in Prof. Gerd Aufmkolk Paul Böcking Johannes Böttger Dipl-Ing. Markus Gnüchtel Monika Hallstein Prof. Gabriele Kiefer (stellvertretend für Frau Prof. Christa Reicher) Dipl.-Ing. Hiltrud Lintel Dipl.-Ing. Peter Smeets Dr. Wolfgang Wackerl Entschuldigt fehlte: Prof. Christa Reicher Stellv. Fachpreisrichter/in Christian Jürgensmann Entschuldigt fehlte: Prof. Christl Drey Sachpreisrichter/in Bernd Bohlen Martin Kolbe Gabriele Molitor Marion Sand Renate Richardt Franz Schmidt (stellvertretend für Jutta Jüterbock) (stellvertretend für Volker Erner) 1 Entschuldigt fehlte: Volker Erner, Jutta Jüterbock Stellv. Sachpreisrichter/in Birgit Foken-Brock Theo Mechernich David Lüngen (verspätet nach der Mittagspause) Entschuldigt fehlte: Christiane Obladen Sachverständige Dr. Gudrun Mittelstedt Peter Overhoff Claudia Seyfried Entschuldigt fehlte: Vorprüfkommission: Nicole Appelt-Löhr Claudia Seyfried Markus von Wirth Markus Kloidt Susanne Köhler Kirsten Liene Ines Müller Als weitere Anwesende werden zugelassen: Ricarda Koch Andrea Froitzheim Wettbewerbssteuerung Susanne Köhler Kirsten Liene 2 Protokollführung Die Protokollführung übernehmen Frau Susanne Köhler und Ricarda Koch, Wettbewerbsmanagement NRW.URBAN. Alle zur Sitzung des Preisgerichtes zugelassenen Personen verpflichten sich zur vertraulichen Behandlung der Beratungen und versichern, dass keinerlei Austausch über die Arbeiten mit den Teilnehmern im Vorfeld des Verfahrens stattgefunden hat. Die Anwesenden werden gebeten, bis zur Entscheidung des Preisgerichtes alle Äußerungen über vermutliche Verfasser zu unterlassen. Wettbewerbsaufgabe, Beurteilungskriterien und Wettbewerbsvorgaben Susanne Köhler erläutert zusammenfassend die Wettbewerbsaufgabe, die Vorgaben aus der Auslobung und dem Kolloquium sowie die allgemeinen Beurteilungskriterien des Preisgerichts. Monika Hallstein stellt die Aufgabe aus Sicht der Ausloberin dar und geht auf die Besonderheit des Stadtteils Liblar ein. Vorsitz des Preisgerichts Auf Vorschlag von Monika Hallstein wird aus dem Kreis der Preisrichter/innen Prof. Gerd Aufmkolk einstimmig mit eigener Enthaltung zum Vorsitzenden des Preisgerichts gewählt. Der Vorsitzende erläutert den Ablauf und das Wertungsverfahren und bittet erneut um die Verschwiegenheit der Beteiligten. Susanne Köhler erläutert den schriftlich vorliegenden Vorprüfbericht. Vorprüfbericht Es erfolgt der Bericht der Vorprüfung. Das detaillierte Ergebnis der Vorprüfung wird jedem Preisrichter/In und den weiteren Verfahrensbeteiligten schriftlich zur Verfügung gestellt. Alle Arbeiten sind fristgerecht, anonym und vollständig eingegangen. Das Preisgericht beschließt auf der Grundlage des Vorprüfungsberichtes und der Empfehlung der Vorprüfung alle Arbeiten zur weiteren Prüfung zuzulassen. Informationsrundgang Die zugelassenen Arbeiten werden in einem ersten Informationsrundgang ausführlich und wertfrei von den Vorprüfern/innen hinsichtlich der städtebaulichen, freiraum- und verkehrsplanerischen und funktionalen Grundzüge vorgestellt und erläutert. Insbesondere wird auf die von den jeweiligen Verfassern hervorgehobenen Aspekte der Arbeiten eingegangen. Während dieser Vorstellung werden vom Gremium Rückfragen zum Verständnis der jeweiligen Entwurfsidee und detaillierte Fragen in Bezug auf die Darstellungen gestellt und erörtert. 3 Bewertung 1. Rundgang Der erste Wertungsrundgang mit der kritischen Beurteilung der Arbeiten und der Feststellung von grundsätzlichen und schwerwiegenden Mängeln kommt nach eingehender Diskussion zum Ergebnis, dass alle Arbeiten im Verfahren verbleiben. Nach einer kurzen Mittagspause beginnen ab 13.45 Uhr die wertenden Rundgänge. Herr Prof. Aufmkolk begrüßt David Lüngen (1. Beigeordneter) vor Beginn des zweiten Rundgangs, dieser hat kein Stimmrecht. 2. Rundgang Im zweiten Rundgang werden alle Arbeiten im Kreis des Preisgerichtes intensiv und ausführlich hinsichtlich der jeweiligen Vorzüge und Defizite unter Berücksichtigung der in der Auslobung benannten Beurteilungskriterien diskutiert. Das Preisgericht beschließt, mit dem nachfolgend aufgeführten Abstimmungsverhältnis folgende Arbeiten im 2. Wertungsrundgang auszuscheiden und nicht weiter zu bewerten: Tarnzahl 700101 700106 700107 700109 für den Ausschluss 15 14 13 9 gegen den Ausschluss 0 1 2 6 Beurteilung der Arbeiten durch das Preisgericht und Begründung für den Ausschluss: 700101 Zunächst gefällt die Arbeit durch eine zurückhaltende, dem Ortsbild von ErftstadtLiblar angemessene Grundhaltung. Im Einzelnen zeigen sich dann jedoch einige Mängel, wie - eine zu starke Bepflanzung der Carl-Schurz-Straße, - eine eher an den Erfordernissen der Verkehrsplanung orientierte Lösung für den Viry-Chatillon-Platz, - eine unbefriedigende Übergangssituation am Carl-Schurz-Platz hin zum Schloss. Insgesamt ist die Arbeit weniger durch einen grundsätzlichen konzeptionellen Ansatz, als durch eine Vielzahl von Einzelanregungen geprägt. 4 700106 Die sparsame Bepflanzung in der Carl-Schurz-Straße und die Gestaltung des Straßenprofils werden grundsätzlich als angemessen empfunden. Leider können die Konzeptionen für die Plätze nicht überzeugen. Dies trifft vor allem für den Marienplatz und den Carl-Schurz-Platz zu, die sich in eine beliebige Anzahl von Einzelelementen ohne räumlichen Zusammenhang auflösen. 700107 In der Carl-Schurz-Straße sind die Gestaltung des Straßenprofils sowie die sparsame Bepflanzung richtig. Die Anmutung der Plätze erreicht wegen der Fülle unterschiedlicher Einzelelemente diesen Grad an Konsistenz nicht, zumal der Marienplatz und Carl-Schurz-Platz zu steinern angelegt sind. 700109 Das mit einem durchgehenden Klinkerparkett die Heterogenität des Stadtbildes in der Carl-Schurz-Straße zusammengezogen werden soll, ist ein interessanter Ansatz. In seiner Konsequenz, alle Verkehrsflächen in dieser Form auszubilden, könnte er auch überzogen wirken. Die komplette Überstellung Viry-Chatillion-Platz mit Bäumen entspricht nicht seinen funktionalen Anforderungen. Die Öffnung des Carl-SchurzPlatzes zum Schloss ist gelungen, der steinerne Platz jedoch zu groß; dies trifft auch auf den Marienplatz zu. Unterschiedlich wird im Preisgericht die alleeartige Bepflanzung in der Carl-Schurz-Straße bewertet. Beurteilung der verbliebenen Arbeiten: 700102 Die Autoren erkennen die prinzipielle Notwendigkeit, für die Hauptstraße ein durchgehendes Leitkonzept vorzuschlagen, an. Die Hauptstraße wird ihrer langen Geschichte entsprechend angemessen mit den grundlegenden Elementen wie Bürgersteig, Fahrbahn und Kreuzung geplant. Aus dieser grundlegenden klaren Haltung werden die Stadtplätze entwickelt. Diese Struktur wird auch die Anforderungen der verschiedenen Verkehrsarten und Führungen in einem immer erkennbaren und durchgehenden Gestaltungskonzept erfüllen können. Der Marienplatz wird entsprechend seiner Geschichte als ein der Schule zugehöriger Platz entwickelt, die Pflanzbeete zonieren den Raum, als Ergebnis entsteht ein von der Öffentlichkeit eher abgeschiedener "Hof". Es wird bezweifelt, dass die heutige Volkshochschulnutzung die wünschenswerte in die Stadt ausstrahlende eigenständige Wirkung erzeugen kann. Der Viry-Chatillon-Platz wurde als öffentlicher Marktplatz klar zoniert. Die den Geschäften vorgelagerte Zone lässt eine lebendige Nutzung erwarten. Der offene Marktplatz markiert mit der Baumgruppe eine stadträumliche Mitte ohne die Funktionen einzuschränken. Die Leuchtstele verstärkt den Platzcharakter. 5 Der Carl-Schurz-Platz wird in wesentlichen Teilen als eine dem Schloss vorgelagerte Freifläche verstanden, Es entsteht am Schlossgraben ein sehr richtig positionierter Aussichtplatz zum Schloss. Diese großzügige Vegetationsfläche wirkt leider als trennendes Element zwischen Kirche und Schloss. Die dem Platz vorgelagerte wassergebundene Decke lässt eine innerstädtische intensive Nutzung nur mit Einschränkungen zu. Positiv ist das durchgehende Materialkonzept für Platzbeläge und Sonderelemente aus hellen Betonfertigteilen zu bewerten. Die vorgeschlagene Materialität aus Varianten von Asphalt und Betonwerkstein lassen eine wirtschaftliche und rationelle Unterhaltung zu. Die großflächigen Grünstrukturen können mit einer angemessenen Pflege bewirtschaftet werden. 700103 Der Entwurf überzeugt durch die klare Grundidee der Attraktivierung der historischen Römerstraße bei geschickter Integration der Altstadtplätze. Die Carl-Schurz-Straße wird durch einen ebengleichen zeitlosen Pflasterteppich und klare linienhafte Elemente in ihrer Achsialität betont. Die Idee ‚Licht‘ stärkt dieses Konzept. Die Bepflanzung mit einer einseitigen Baumreihe ist angenehm zurückhaltend. Das Verkehrskonzept eines Shared Space Bereichs zwischen Köttinger Str. und Bahnhofstraße/Viry-Chatillon-Platz ist tragfähig auch ohne die Einführung einer Einbahnstraßen-Regelung. Der Carl-Schurz-Platz ist klar disponiert und öffnet vielfältige Sichtbeziehungen. Die vorgeschlagenen Rasenpodeste wirken recht streng, lassen aber hohe Aufenthaltsund Grünqualitäten erwarten. Der Viry-Chatillon-Patz erhält eine lockere Baumpflanzung, die genug Raum lässt für Marktnutzung und Außengastronomie und gleichzeitig räumlich thematisch mit dem Marienplatz vermittelt. Das Denkmal und das Wasserspiel sind gut integriert. Die Terrassierung des Marienplatzes nimmt die vorhandene Topographie geschickt auf und vermittelt zwischen VHS und Straße ohne den Raum zu zerschneiden. Pflanzinseln unter den 6 Solitärbäumen beleben das Bild, jedoch wird der insgesamt hohe Versiegelungsgrad kritisch gesehen. Die Gestaltung belässt den Platz in seiner Großzügigkeit, dennoch wirkt er nicht überdimensioniert. Die Sitzstufen können Spiel- und Aufenthaltsort zugleich sein. Die vorgeschlagene Platzgestaltung benötigt allerdings zwingend eine funktionale und architektonische Belebung der Ränder. Die Nutzbarkeit für großflächige Veranstaltungen wird durch die Stufenanlage eingeschränkt. Die zeitlosen Ausstattungselemente entlehnen sich einer einheitlichen Möbelfamilie, die den Gesamtzusammenhang zwischen den Plätzen zusätzlich stärkt. Hervorzuheben ist hier der zeitlose, großflächige Einsatz hochwertiger Materialien, die gestalterische Umsetzbarkeit wird jedoch im Hinblick auf die Einhaltung des vorgegebenen Kostenrahmens kritisch gesehen. 6 700104 Der Entwurf gliedert das Wettbewerbsgebiet entlang der Carl-Schurz-Straße in drei Plätze: - Altstadtplatz - Stadtplatz - Bürgergarten Der Entwurf betrachtet den städtebaulichen Zusammenhang über das eigentliche Wettbewerbsgebiet hinaus bis zum Schlosspark Gracht über den Hahnenacker bis zur Seeachse und stellt damit den Bezug zum städtebaulichen Umfeld her. Für die Carl-Schurz-Straße wird ein Profil vorgeschlagen, das mehr Raum für Fußgänger schafft, den Ansprüchen des motorisierten Verkehrs jedoch eher nicht gerecht wird. Für die Straßenraumgestaltung werden nur wenig differenzierte Vorschläge vorgelegt. Durch die Ausbildung der Fahrbahn in Asphalt und großformatige Plattenbeläge wird eine durchgehende Gliederung erzielt und gleichzeitig eine klare Funktionstrennung erzeugt. Inwieweit zusätzlich relativ große Natursteinpflasterflächen erforderlich und nachhaltig sind, bleibt zu hinterfragen. Die relativ gleichmäßige Pflanzung von Straßenbäumen kann unter Umständen wegen der Raumverhältnisse nicht realisiert werden und berücksichtigt zu wenig die örtlichen Unterschiede der Randbebauung. Der Carl-Schurz-Platz (im Entwurf Altstadtplatz) Der Entwurf stellt die Blickverbindung zu Schloss Gracht her. Er schafft an der städtebaulich „richtigen“ Stelle im Zentrum des Ortes einen vielfältig nutzbaren Stadtplatz und dadurch die Hervorhebung der stadträumlich wichtigen Lage. Viry-Chatillon-Platz (im Entwurf Stadtplatz) Der Platz wird durch Baumreihen gefasst. Die Aufwertung wird zudem durch Materialien und eine klare Struktur erreicht. Als Nutzung sind vor den Gebäuden Gastronomie und auf der Platzfläche Marktbetrieb vorgesehen. Der Platz erhält eine für seine Funktion passende Form und Gestaltung. Marienplatz (im Entwurf Bürgergarten) Hier ist die Benennung Programm. Mit drei Beeten werden die Höhenunterschiede überwunden und die große Fläche strukturiert. Der Platz erlangt dadurch einen besonderen Wiedererkennungswert und eine Hervorhebung in der Stadtstruktur. Flächen für konkrete Nutzung werden nicht angewiesen. 7 700105 Der Entwurf greift auf überzeugende Weise das übergeordnete Konzept der historischen Römerstraße auf und interpretiert es zeitgemäß für den Liblarer Stadtraum neu. Er besticht durch seine Einfachheit und Klarheit. Es gelingt ihm, die Hauptachse der Römerstraße als Lebensader mit vielfältiger Aufenthaltsqualität herauszuarbeiten und dabei mit einfachen Mittel eine Raumfolge individueller Plätze unterschiedlicher Charakteristik zu gestalten. Das Verhältnis von befestigter Fläche zu unbefestigten Rasenflächen erscheint ausgewogen und den vorhandenen Nutzungsansprüchen an den öffentlichen Raum angemessen. Die Gestaltung des Marienplatzes wird sowohl den Ansprüchen der angrenzenden VHS, als auch dem öffentlichen Straßenraum von seiner Nutzbarkeit gerecht. Dadurch wird die vorhandene Überdimensionierung des bestehenden Platzes aufgelöst, ohne die Volkshochschule mit einem „privaten Garten“ abzuschotten. Das Aufgreifen des Kiefernhains schafft eine eigenständige Atmosphäre hoher Qualität. Die angedachte Neubebauung am Esser Hof (Marien-Café) trägt zusätzlich zur räumlichen Definition des Platzes sowie zu dessen Belebung bei. Die Neugestaltung des Viry-Chatillon-Platzes bewahrt dessen Multifunktionalität als vielfältig nutzbarer Marktplatz. Gleichzeitig erhält er durch die 2-reihige Baumbepflanzung eine räumliche Fassung hin zur Hauptachse. Der Carl-Schurz-Platz schafft einen neuen räumlichen Bezug zum Schloss Gracht und interpretiert das Thema der römischen Villa mit Garten für eine zeitgemäße Gliederung des Platzes in befestigte und unbefestigte Flächen. Dabei erfährt das Carl-Schurz-Denkmal auf der planen Rasenfläche mit einfachen Mitteln eine hervorgehobene Positionierung. Die avisierte Verkehrskonzeption berücksichtigt alle Bedürfnisse in angemessener Weise (Fahrrad, Fußgänger, MIV, Bus) und gibt auch hier mit einfachen Mitteln klare Orientierung. Insgesamt überzeugt der vorliegende Entwurf mit seiner inhaltlich-räumlichen Konzeption und besticht durch seine Einfachheit, Klarheit und Wirtschaftlichkeit. 700108 Eine klassisch gegliederte Straße, mit ausreichend breiten Gehwegen und einseitiger Baumstellung erscheint angemessen und verkehrlich sinnvoll. Die Lösung, im Süden PKW den Gegenverkehr zu erlauben, LKW im Einbahnverkehr zu führen, ist pragmatisch und angemessen. Das Gehwegmaterial auch für die Altstadtplätze zu verwenden erzeugt durchaus Zusammenhalt, dass die Materialität nicht genauer formuliert wird, hinterlässt Unsicherheiten ob der gestalterischen Haltung und Klarheit. 8 Carl-Schurz-Platz Der Anteil an Grün, hier als Rasenkissen formuliert, erscheint richtig, der Erhalt an Baumbestand vorstellbar. Die Linienführung schafft allerdings keine Klarheit, die Unübersichtlichkeit des Bestands wird hier nicht überwunden. Viry-Chatillon-Platz Die Grundanlage des Marktplatzes ist mit der Größe des offenen Platzes positiv zu bewerten. Aber die Elemente Bank, Brunnen, Baumgruppe und seitliche Rampen erzeugen trotz vieler punktueller Qualitäten nicht in ausreichendem Maß ein großes Ganzes. Marienplatz Die präzise städtebaulich gesetzte Platzfläche aus wassergebundener Decke auf einem Zwischenniveau zwischen Volkshochschule und Carl-Schurz-Straße wird anerkannt. An den Rändern entstehenden Rampen, Treppen und Zwischenpodeste. Es entstehen interessante Detailräume, aber gleichzeitig zu viele Gestaltungsanlässe, was einer großen Gesamtidee im Wege steht. Insgesamt eine qualitätvolle Arbeit, der es an Klarheit mangelt. Entscheidung des Preisgerichts Die schriftlichen Beurteilungen werden verlesen, diskutiert und nach Abstimmung genehmigt. Die verbliebenen Entwürfe der engeren Wahl werden noch einmal eingehend diskutiert und gegeneinander abgewogen. Nach erneuter intensiver Diskussion der verbliebenen Arbeiten fasst das Preisgericht folgenden Beschluss: Rang Tarn-Nr. Stimmen für Stimmen gegen 1. Preis 700105 14 1 2. Preis 700104 10 5 3. Preis 700103 13 2 Anerkennung 700108 15 0 Anerkennung 700102 13 2 9 Die Preissumme wird, wie in der Auslobung bekannt gegeben, folgendermaßen vergeben: Rang Tarn-Nr. Preisgeld brutto 1. Preis 700105 17.000 € 2. Preis 700104 12.000 € 3. Preis 700103 8.000 € Anerkennung 700102 3.750 € Anerkennung 700108 3.750 € Empfehlung des Preisgerichts Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit der weiteren Realisierung zugrunde zu legen und die Verfasser dieser Arbeit mit der Bearbeitung zu beauftragen. Dabei sind die in der schriftlichen Beurteilung dargestellten Punkte zu berücksichtigen. Abschluss Der Vorsitzende überzeugt sich vom ordnungsgemäßen Verschluss der Verfassererklärungen. Nach der Öffnung der Umschläge werden die Namen und Verfasser festgestellt.  1. Preis Tarnzahl 700105: Andreas Hermanns, Landschaftsarchitekt, Schwalmtal Dr. Hans-Jürgen Krause, Kempen Krause Ingenieure GmbH, Aachen  2. Preis Tarnzahl 700104: Burkhard Wegener, Frank Flor, Jörg Homann, Götz Klose - Club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln Schüßler-Plan, Ingenieur GmbH, Köln 10  3. Preis Tarnzahl 700103: Gunter Fischer, [f] Landschaftsarchitektur GmbH, Bonn Thomas Schmidt, Ingenieurbüro Schmidt & Rietzke, Bremervörde  Anerkennung Tarnzahl 700102: René Reims / KRAFT.RAUM, Krefeld  Anerkennung Tarnzahl 700108: Henrike Wehberg-Krafft mit Hans-Hermann Krafft, WES GmbH, Berlin Hauke Krebs, Planungsingenieur Verkehrslagen, München Weitere Arbeiten (ohne Preis):  Tarnzahl 700101: Peter Davids, Essen Bernd Niedermeier, Planungsgruppe MWM, Aachen  Tarnzahl 700106: Luca Kist, Saarbrücken  Tarnzahl 700107: Christoph Ritter, RSP Freiraum GmbH, Dresden Dirk Ohm, IVAS Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und –systeme, Dresden  Tarnzahl 700109: Peter Wich, München Kai Zumpe, Chemnitz Der Vorsitzende, Herr Prof. Aufmkolk, entlastet die Vorprüfung und bedankt sich für die sorgfältige Vorbereitung der Sitzung. Er dankt der Ausloberin und den Anwesenden für die konstruktive Zusammenarbeit. Die Ausloberin bedankt sich beim Vorsitzenden für die souverän geführte Sitzung und bei allen Beteiligten für die engagierte Mitwirkung. Die Sitzung wird um 17.40 Uhr beendet. 11 12