Daten
Kommune
Jülich
Größe
7,9 MB
Datum
25.01.2016
Erstellt
15.01.16, 13:06
Aktualisiert
15.01.16, 13:06
Stichworte
Inhalt der Datei
Checkpoints Jülich
Ausstellung im öffentlichen Raum
01.01. – 31.12.2015
Inhalt
Werkstatt Vielfalt - Projekte für eine lebendige Nachbarschaft ............................................................. 4
1.
Beteiligte und Zielgruppen .............................................................................................................. 4
2.
Ziele und Erwartungen an das Projekt ............................................................................................ 5
3.
Laufzeit und Rahmenbedingungen des Projektes ........................................................................... 7
4.
Umsetzung des Projektplans ........................................................................................................... 8
5.
Fortbildungen ................................................................................................................................ 10
6.
Professionelle Umsetzung der Projektideen ................................................................................. 11
7.
Die Werkstatt-Teams..................................................................................................................... 13
8.
Resümee ........................................................................................................................................ 21
9.
Perspektiven .................................................................................................................................. 23
10.
Anhang....................................................................................................................................... 25
10.1.
Rückmeldungen der Jugendlichen zum Projekt .................................................................... 26
10.2.
Presseberichte ....................................................................................................................... 28
10.3.
Ausstellung am Bauzaun ....................................................................................................... 29
10.4.
Reden der Jugendlichen ........................................................................................................ 30
10.5.
Impressionen der Eröffnungsfeier......................................................................................... 31
10.6.
Zukunftsstadt Jülich 2030+ .................................................................................................... 32
2
Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Trägerin und Antragstellerin
Stadt Jülich
– Der Bürgermeister –
Große Rurstr. 17, 52428 Jülich
Projektleitung
Elisabeth Fasel-Rüdebusch, Dipl. Soz. Päd.
Amt für Familie, Generationen und Integration
Teamleitungen
Sarah Böhnke, Dipl. Soz. Päd., Leiterin Städt. Jugendheim
Martina Gödde, Dipl. Soz. Päd., Leiterin des Jugendparlaments
Anja Laux, Dipl. Soz. Päd., Schulsozialarbeiterin
Yvonne Töpfer, Dipl. Soz. Päd., Schulsozialarbeiterin
Nadja Veger, Dipl. Soz. Päd., Mobile offene Jugendarbeit
Teilnehmer/innen
Team Schulzentrum
Jaafar Alawi, Katharina Hertel, Zeinab Khomassi, Samantha Kurth, Teuta Spohijaj, MarieLouise Wirtz, Monika Pstragowski
Team Bourheim
Leon Becker, Jacqueline Dekena, Nathalie Pitz, Celina Siebert-Villegas, Kalea Haunschild,
Celina Mandelarzt, Michelle Rauwald
Team Schloss/Schwanenteich
Filipe Alves, Aylin Avci, Lars Nadrowski, Miriam Glasenapp, Niklas Offergeld, Bilal Salim,
Janine Breuer, Aferdita Gashi, Tom Wiebe, Sandra Glasenapp
Team Sportplatz an der Schirmerschule
Chantal Bärhausen, Melina Franzen, Valentina Halili, Chantale Krüger, Pia Schmitz, Tim
Schippers
Team Kopernikusstraße
Chantal Eman, Mijose Bengilesa, Veronika Imansanov, Florine Vuvu Tumba
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Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Werkstatt Vielfalt - Projekte für eine lebendige Nachbarschaft
Die Robert-Bosch-Stiftung fördert völker- und generationsübergreifende Aktionen. Sie will
das Verständnis zwischen den Generationen fördern und richtet sich an Jugendliche aus
unterschiedlichen Kulturen und sozialen Hintergründen.
Junge Menschen in Deutschland wachsen in einer Gesellschaft auf, die so bunt und vielfältig
ist wie nie zuvor. Kontakte zwischen Menschen aus unterschiedlichen sozialen, kulturellen
oder religiösen Milieus sind von grundlegender Bedeutung für das gegenseitige Verständnis
und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Hier setzen die Projekte der »Werkstatt Vielfalt«
an: Sie bauen Brücken zwischen Lebenswelten. Sie tragen zu einer lebendigen Nachbarschaft
in der Gemeinde oder im Dorf bei. Sie sorgen dafür, dass Vielfalt zur Normalität wird.
2015 wurde die Projektidee »Checkpoints Jülich« in das Förderprogramm »Werkstatt
Vielfalt« der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit der Stiftung Mitarbeit aufgenommen.
Neben der finanziellen Förderung für ein Jahr gibt es Tipps von Fachleuten,
Erfahrungsaustausch mit anderen Projekten und Anregungen zur Weiterentwicklung des
Programms.
1. Beteiligte und Zielgruppen
Die Federführung des Projektes lag beim Amt für Familie, Generationen und Integration. Das
Amt verfügt über langjährige Erfahrungen in der Umsetzung unterschiedlicher Projekte zur
politischen, beruflichen und gesellschaftlichen Partizipation aller Generationen. In allen
Projekten wird jeweils an den Interessen, Erfahrungen und Fähigkeiten der Teilnehmer
angesetzt. Es geht immer darum, Kompetenzen auszubauen und zu stärken. In diesem
Projekt wurden die Jugendlichen ermutigt, gemeinsam zu handeln und in ihrem Umfeld aktiv
zu werden.
•
•
Projektleitung
Eine hauptamtliche Fachkraft übernahm die Projekt-Koordination mit der
− Öffentlichkeitsarbeit,
− Vertretung nach außen,
− Kontakten zu Kooperationspartnern, Verwaltung und Politik.
Sie führte die Planungs- und Reflexionstreffen durch.
Teamleitungen
Die Leitung der Kleingruppen wurde von hauptamtlichen pädagogischen Fachkräften aus
der Jugendarbeit wahrgenommen. Sie sind tätig im Jugendheim, im Jugendparlament, in
der Offenen Mobilen Jugendarbeit und in der Schulsozialarbeit. Sie verfügen über ein
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Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
•
großes Repertoire an Methoden und Kompetenzen für die Arbeit mit Jugendlichen. Sie
gestalteten mit den Jugendlichen gemeinsam die Umsetzung des Projekts.
Jugendliche Werkstatt-Teilnehmer/innen
An dem Projekt nahmen 37 Jugendliche im Alter von 10 – 16 Jahren teil, davon waren 10
männlich und 27 weiblich. 12 Jugendliche hatten einen Migrationshintergrund.
Die Jugendlichen besuchten folgende Schulformen: Real-, Haupt-, und Förderschule
sowie das Gymnasium. Sie nahmen die Angebote der Jülicher Jugendeinrichtungen an
und/oder waren in Aktivitäten des Jugendparlamentes sowie der Schulsozialarbeit der
Stadt Jülich eingebunden.
Auf das Projekt aufmerksam gemacht wurden sie im Städt. Jugendheim, im
Jugendparlament, in den Jugendtreffs der Dörfer und durch Aushänge in den Schulen.
Einige Jugendliche wurden gezielt von den Teamleitungen angesprochen.
Die Projektmitarbeit erfolgte in Kleingruppen von 4 – 10 Jugendlichen. Die Zusammensetzung ergab sich aus den Interessen der Jugendlichen, sich mit einem bestimmten
Treffpunkt zu beschäftigen.
In regelmäßigen Abständen fanden gemeinsame Werkstatt-Tagungen statt zur Planung
und Reflexion der Gruppenarbeit. Sie trugen dazu bei, die Ziele umzusetzen und die
Ergebnisse zu sichern. Die Jugendlichen waren von Anfang an in der Abstimmung des
Rahmens und Ablaufs des Projekts eingebunden. Inhalte und Ausführungen legten sie
gemeinsam fest.
2. Ziele und Erwartungen an das Projekt
Treffpunkte von Jugendlichen haben oftmals einen schlechten Ruf und es entstehen
Konflikte mit der Nachbarschaft. Unrat, Vermüllung, laute Musik und Ruhestörung sind die
sichtbaren Zeichen, die Anstoß erregen. Dazu kommen Unverständnis und Intoleranz für die
Bedürfnisse der Jugendlichen und umgekehrt für die Bedürfnisse der älteren Generationen.
Mit der Beteiligung an der Werkstatt Vielfalt möchten die Jugendlichen etwas ändern. Sie
erhoffen sich eine größere Akzeptanz zwischen den Generationen.
Sie setzen sich damit auseinander, welche Bedeutung die Treffpunkte für sie haben. Sie
reflektieren, was ihnen an diesen Orten wichtig ist und setzen sich kreativ damit
auseinander. Durch eine Ausstellung im öffentlichen Raum kann eine Diskussion angestoßen
werden, was Jugendliche in der heutigen Zeit benötigen. Es bietet die Chance auf ein
besseres Verstehen der Wünsche und Bedürfnisse.
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Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Das Projekt wirkt auf verschiedenen Ebenen:
− Die Definition der Treffpunkte ist identitätsbildend, das ist gerade für Jugendlichen
mit Migrationshintergrund oder sozialen Benachteiligungen vorteilhaft
− Mit ihren Aktionen können die Jugendlichen andere gesellschaftliche Gruppen auf
ihre Wünsche und Bedürfnisse aufmerksam machen
− Sie erweitern ihre Kenntnisse beim Fotografieren, Filmen und Texten
− Sie lernen, wie ein Internetauftritt gestaltet werden kann
− Sie lernen die Möglichkeiten des QR-Codes kennen und anwenden
Mit kreativen Methoden artikulieren die Jugendlichen ihre Wünsche und Bedürfnisse zu den
Treffpunkten. Sie entwickeln (neue) Vorstellungen und Ideen, was den Treffpunkt attraktiver
machen könnte. Sie arbeiten daran, ihre Aussagen in ein Bild zu verpacken, das
außergewöhnlich, spannend, witzig interessant oder auf irgendeine Art unterhaltsam ist.
Die Jugendlichen dokumentieren fotografisch die Ergebnisse ihre Arbeit. Aus den Fotos
werden großen Bildtafeln zusammengestellt beispielsweise als Collage. Mit ihren Bildtafeln
möchten die Jugendlichen eine emotionale Botschaft aussenden, die den Betrachter
erreicht.
Die Bildtafeln werden im öffentlichen Raum ausgestellt. Die passenden Orte werden in Jülich
gesucht, wenn die Bildtafeln erstellt sind. Beispiele gibt es bereits in anderen Städten wie an
der Rheinpromenade in Düsseldorf oder an der Olef-Mauer im Eifelort Schleiden.
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Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
3. Laufzeit und Rahmenbedingungen des Projektes
Das Projekt hatte eine Laufzeit von einem Jahr.
Im Projektantrag waren die Rahmenbedingungen für den Verlauf niedergelegt.
• Als offizieller Start wurde Januar 2015 definiert mit einer Auftaktveranstaltung in
Form eines Marktes der Möglichkeiten / Brainstorming. Die Jugendlichen sollten
Treffpunkte benennen und festlegen, wer die Gestaltung eines Treffpunktes
verantwortlich übernimmt sowie die Ausdrucksmittel, die sie verwenden wollten.
• Der Aufbau der Internetpräsenz wurde besprochen.
• Die Jugendlichen konnten bei Bedarf Fortbildungen zum Fotografieren, Filmen und
Texten, im Webdesign, Einrichtung von QR-Codes usw. auch unter Anleitung von
Referenten.
• In regelmäßigen Arbeitstreffen sollten die Jugendlichen ihre Ideen entwickeln,
begleitet von den pädagogischen Fachkräften der Stadt Jülich. Die hauptamtlichen
Fachkräfte verfügen über ein umfangreiches Methoden- und Kompetenzrepertoire.
• Bei Bedarf werden ehrenamtliche fachkundige Senioren hinzugezogen. Diese können
umfangreiches Wissen zur Fotobearbeitung, Erstellen von Videofilmen und Aufbau
von Homepages beisteuern.
• Bildwände sollten erstellt und im öffentlichen Raum präsentiert werden.
• Nach Fertigstellung der Homepage und QR-Codes werden die QR-Codes auf
wetterfeste Tafeln an den Treffpunkten angebracht.
• Es sollte ein Stadtplan mit den Standorten angefertigt werden.
• Der Abschluss des Projekts war für Dezember 2015 mit einer Ausstellungseröffnung
geplant.
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Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
4. Umsetzung des Projektplans
Das Projekt startete im März 2015 mit 37 Jungen und
Mädchen aus Haupt-, Real-, Förderschule und Gymnasium
im Berufsorientierungsbüro des Schulzentrums Linnicher
Str. 67. Für die Auftaktveranstaltung erhielten die
Teilnehmer/innen eine Unterrichtsbefreiung von den
Schulen. Als Arbeitstitel einigten sich die Jugedlichen auf
die Bezeichnung „Werkstatt Vielfalt“. Sie kreierten ein
eigenes Logo, das sie als Erkennungszeichen nutzen
wollten.
Es wurden Namensbuttons und eine Briefvorlage
„Werkstatt-Post“ mit dem Logo erstellt. Den
Jugendlichen war dieses Symbol sehr wichtig.
• Auftakt: 1. Ideenwerkstatt - Treffen am 16.03.2015
Die Ideenwerkstatt startete mit einer Einführung durch die Projektleitung. Anschließend
listeten die Jugendlichen in 5 Kleingruppen alle bekannten Treffpunkte auf und überlegten
erste Gestaltungsideen. Moderiert wurden die Kleingruppen von je einer
Jugendmitarbeiterin. Die Jugendlichen kannten die Moderatorinnen aus dem Jugendheim,
der Mobilen offenen Jugendarbeit und der Schulsozialarbeit.
Im Plenum stellten die Gruppen ihre Ergebnisse vor, gleiche Nennungen wurden
zusammengefasst und auf dem Metaplanpapier notiert.
Für die Weiterarbeit wurden die Treffpunkte mit einer Punkte-Abfrage gewichtet. Jede/r
Teilnehmer/in erhielt drei Klebepunkte, die zu den eigenen Treffpunkt-Favoriten geklebt
wurden. Die Auswertung der Punkte-Abfrage ergab die Treffpunkte, mit denen
weitergearbeitet wurde:
• Kopernikusstraße / Wiese
• Sportplatz an der Schirmerschule, Wand
• Bourheim, Pfarrheim
• Schulzentrum, Schulhof
• Schloßplatz und Schwanenteich
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Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Darüber hinaus gab es weitere informelle Treffpunkte, die nicht in die engere Auswahl für
die Weiterarbeit kamen:
Spielplatz Marie Jucharz Str., Alte Realschule, Brückenkopfpark, Bolzplatz Heckfeld (an der
Rur), Bahnhof, Bushaltestelle Kö, Roncallihaus, Garage am Freibad, Propst-Bechte-Platz, Alte
Schirmerschule, Wiese an der Gutenbergstr., B.haus, Brücke Heckfeld, Städt. Jugendheim.
In den Tagen nach dem Treffen entschieden sich die Jugendlichen für den Projekt-Baustein,
an dem sie mitarbeiten wollten. Das Interesse bei den Jugendlichen war groß. Sie freuten
sich auf die weitere Arbeit in den Kleingruppen. Die Jugendmitarbeiterinnen begleiteten die
Kleingruppen als Moderatorinnen und legten die Termine für die Treffen mit den
Jugendlichen fest. Die inhaltliche Gestaltung der Einzelprojekte oblag den Gruppen. Sollten
die Jugendlichen einen Treffpunkt verändern wollen und dies aus baulichen oder anderen
Gründen nicht umsetzbar sein, konnten sie ihre Wunschbilder entwerfen und gestalten.
Gemeinsam wurde geplant, wie die Ideen Umsetzung finden könnten. Dabei konnte es sich
auch um Zukunftsvisionen handeln.
Per Rundmails blieben alle Beteiligten miteinander im Austausch. Zu den einzelnen Treffen
werden die Jugendlichen per Werkstatt-Post eingeladen. In den folgenden zwei Monaten
trafen sich die Kleingruppen mit den Moderatorinnen und entwickelten erste Ideen für ihren
Projekt-Baustein.
• Zweites großes Werkstatt-Treffen am 26.05.2015
Am Pfingst-Ferientag fand das zweite große Werkstatt-Treffen im Jugendheim statt. Es gab
einen Rückblick auf das 1. Werkstatt-Treffen. Dann stellten die Gruppen ihre Arbeitsschritte
vor, die sie in der Zwischenzeit geleistet hatten. Erlebnispädagogische Spiele wie „Hallo“ und
der Tower of Power sorgten für eine lockere Arbeitsatmosphäre.
In der anschließenden Feedbackrunde mit einem Wollknäuel beantworteten die
Jugendlichen drei Fragen:
• Warum mache ich im Projekt mit?
• Was motiviert mich?
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Mitteln der Robert Bosch Stiftung
• Was läuft gut / nicht so gut?
Die Ergebnisse verschriftlichten die Teilnehmer, so dass sie auf der Homepage veröffentlicht
werden konnten.
5. Fortbildungen
• Planungstreffen der pädagogischen Mitarbeiterinnen
Über den Projektzeitraum fanden mehrere Austauschtreffen statt. Sie dienten der
Abstimmung des weiteren Vorgehens. Im September trafen sich die pädagogischen
Mitarbeiterinnen zu einem Planungstag „Projektmanagement“.
• PowerPoint-Workshop der Werkstatt-Teilnehmer/innen
Im Oktober waren alle fünf Gruppen mit ihren Planungen und Aktionen sowie der
fotografischen Dokumentation so weit fortgeschritten, dass sie mit der Zusammenstellung
der Ergebnisse zu Collagen beginnen konnten.
Die Jugendlichen verfügen in der Regel „nur“ über die üblichen Software-Programme wie
Word und Powerpoint. Mit diesen Programmen lassen sich dennoch auf einfache Art und
Weise Foto-Montagen erstellen. Anfang November trafen sich die interessierten WerkstattTeilnehmer/innen in der Dachsteinhütte, dem Computerraum des Altenzentrums St.
Hildegard. Hier standen Laptops und Beamer zur Verfügung. Die Jugendlichen erhielten eine
Einführung in den Umgang mit PowerPoint und zu den Werkzeugen, die das Programm zur
Bearbeitung von Fotos bereithält. Sie arbeiteten an den Collagen, mit denen jede Gruppe
ihre Wünsche und Bedürfnisse an die Treffpunkte zum Ausdruck bringen wollten. Die
Ergebnisse bildeten die Grundlage für die Ausstellungsbanner.
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Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
6. Professionelle Umsetzung der Projektideen
Im November wurde das Grafik-Büro La Mechky mit dem professionellen Layout der Banner
beauftragt. Grundlagen waren die Collagen der Jugendlichen. Das Grafikbüro entwickelte auf
dieser Basis ein einheitliches Layout für die Banner sowie eine Eingangsgrafik, die das Projekt
erklärt:
− Die Druckvorlagen erhielten ein einheitliches Design.
− Aus dem Fotomaterial der Gruppen wurden die zentralen Elemente herausgefiltert.
Der Grafiker „übersetzte“ sie in grafische, plakative Motive.
− Die Kernaussagen aus den Arbeiten der Jugendlichen wurden benannt.
− Aussagen der Jugendlichen wurden aufgenommen.
− Im unteren Bereich befinden sich Fotos aus der Gruppenarbeit mit einer
Kurzbeschreibung des Teilprojekts sowie Hinweisen zur Homepage. Dort befinden
sich ebenfalls die Logos der Robert-Bosch-Stiftung, der Stadt Jülich und der
Zukunftsstadt Jülich 2030+1
Es entstanden folgende sechs Banner-Motive2:
1
Weitere Informationen zum Projekt siehe Seite 24
Hier sind die Motive der Postkarten-Serie zu sehen, die während der Ausstellungseröffnung an die
Besucher/innen verteilt wurden.
2
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Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Die Ergebnisse der fünf Werkstatt-Teams werden auf den folgenden Seiten beschrieben.
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Mitteln der Robert Bosch Stiftung
7. Die Werkstatt-Teams
Team: 'Schulhof am Schulzentrum'
Kernaussage: Jugend braucht Bewegung und Action
Jugendliche:
Jaafar Alawi, Katharina
Hertel, Zeinab Khomassi,
Samantha Kurth, Teuta
Spohijaj, Marie-Louise Wirtz,
Monika Pstragowski
Moderation:
Martina Gödde,
Jugendparlament
Unsere Ideen
Wir finden, dass wir Jugendlichen wenig Raum haben, um uns in unserer Freizeit zu treffen.
Wir stoßen immer wieder auf Unverständnis für unsere Bedürfnisse, werden als „störend“
wahrgenommen und von unseren Lieblingsplätzen vertrieben. Selbst auf der offiziellen
Skaterbahn im Brückenkopfpark nehmen Besucher wenig Rücksicht auf uns und laufen uns
in den Weg.
Der Brückenkopfpark kostet außerdem Eintritt, das kann sich nicht jeder Jugendliche leisten
und manche klettern dann unerlaubt über den Zaun. Die Vorurteile der Erwachsenen und die
Reaktionen von manchen Jugendlichen führen dazu, dass sich eine Subkultur bildet. Wir
rebellieren gegen die Grenzen unserer Umgebung.
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Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Das Werkstatt-Projekt ist eine gute Sache und wir beteiligen uns gerne, weil:
- wir es gut finden, dass wir unsere Bedürfnisse benennen können und wir „gesehen“
werden
- wir Vorurteile abbauen können, dass „die Jugendlichen alles kaputt machen!!!“
- Konflikte und Probleme besprochen und gelöst werden können.
Mit unseren Aktionen möchten wir gerne zeigen, was wir in unserer Freizeit mit so tollen
Plätzen wie das Gelände am Schulzentrum anfangen würden.
Wir fahren gerne mit Mountainbikes und Skateboards und probieren verschiedene Stunts
aus. Für das Projekt haben wir Freunde zum Mitmachen eingeladen und von den Aktionen
tolle Fotos gemacht.
Wir würden uns freuen, wenn wir in Absprache mit der Stadt und dem zuständigem
Hausmeister der Schule Verhaltensregeln verabreden könnten, die es uns erlauben den
Platz auch in Zukunft nutzen dürfen. Allgemein sollte mehr öffentlicher Raum zur Verfügung
gestellt werden, wo wir uns in der Freizeit ungestört aufhalten können.
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Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Jugendliche:
Leon Becker, Jacqueline
Dekena, Nathalie Pitz, Celina
Siebert-Villegas,
Kalea Haunschild, Celina
Mandelartz, Michelle Rauwald
Team:
'Pfarrheim
Bourheim'
Kernaussage: Jugend braucht Kreativität
Moderation:
Nadja Veger,
Mobile Offene Jugendarbeit
Unsere Ideen
Wir treffen uns jeden Montag beim Jugendtreff 'JayTi Bourheim' im Pfarrheim.
Das Gebäude ist mit seinen knapp 240 Jahren schon etwas in die Jahre gekommen. Mit der
Teilnahme am Projekt Werkstatt Vielfalt wollen wir unseren Jugendtreff verschönern.
Mit der Methode „Traumfabrik“ wollen wir alle unsere Ideen entwickeln. Auf einem großen
Fotokartongestalten wir unsere Wünsche und Träume.
Es kann sein, dass wir uns eine Achterbahn auf dem Dach wünschen oder einen
Swimmingpool im Flur. Was letztlich tatsächlich realisiert werden kann, wollen wir danach
besprechen.
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Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Bisher haben wir folgende Aktionen zur Verschönerung des Treffpunkts umgesetzt: Wir
haben Blumen in Kästen gepflanzt und diese auf die äußeren Fensterbänke gestellt und
Emotionssteine angefertigt.
Dazu haben wir Steine mit Acrylfarbe mit verschiedenen Gesichtern bemalt und diese zu den
Pflanzen gelegt.
Wir haben die bunten Wände in unserem Raum weiß gestrichen und werden sie mit
bemalten Leinwänden verschönern.
Wir entwickeln weitere Ideen, um die Räume an unsere Bedürfnisse anzupassen. Mit neuen
Bildern und Plakaten möchten wir gerne unseren eigenen „Style“ in die Räume bringen.
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Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Team 'Schwanenteich / Schlossplatz'
Kernaussage: Jugend braucht Mitbestimmung
Jugendliche:
Filipe Alves, Aylin Avci, Lars
Nadrowski, Miriam
Glasenapp, Niklas Offergeld,
Bilal Salim, Janine Breuer,
Aferdita Gashi, Tom Wiebe,
Sandra Glasenapp
Moderation:
Sarah Böhnke, Jana Buss
Städt. Jugendheim
Unsere Ideen
Wir möchten gerne, dass entweder auf dem Schloßplatz oder am Schwanenteich ein
zentraler Informationspunkt für Jugendliche und junge Erwachsene entsteht.
Wir wünschen uns einen interaktiven Würfel, den „YouthCube“. Er soll informieren über:
Jugend in Jülich; Jobs und Praktika; Veranstaltungen für Jugendliche; Rat und Hilfe. Ein
„Jugend-Stadtplan“ soll alle Treffpunkte für junge Menschen aufzeigen.
Wir bauen ihn erst einmal aus Karton. Am Computer entwerfen wir ein Logo.
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Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Team 'Sportplatz an der Schirmerschule'
Kernaussage: Jugend braucht Bewegung
Jugendliche:
Chantal Bärhausen, Melina
Franzen, Valentina Halili,
Chantale Krüger,
Pia Schmitz, Tim Schippers
Moderation:
Yvonne Töpfer,
Schulsozialarbeiterin
Unsere Ideen
Wir möchten gerne ein selbstentworfenes Logo in Beton gießen und bemalen bzw. Farbe in
den feuchten Beton einarbeiten. Außen herum wollen wir unsere Hände in den feuchten
Beton drücken – unsere eigene Hall of Fame.
An unserem Treffpunkt möchten wir verschiedene Aktionen organisieren. Es gibt Ideen für
Showtanz, Breakdance und einem BLITZ – Fussballturnier für KIDS von 10-14 Jahre.
Alle Aktivitäten möchten wir filmen. Daraus soll ein Videospot / Kurzfilm entstehen.
Vielleicht nehmen wir uns einen bekannten Film als Vorlage für unseren Imagefilm.
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Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Team 'Kopernikusstraße'
Kernaussage: Jugend braucht Orte zum Chillen
Jugendliche:
Chantal Eman, Mijose
Bengilesa, Veronika
Imansanov, Florine Vivi
Tumba
Moderation:
Anja Laux,
Schulsozialarbeiterin
Unsere Ideen
Wir möchten an unserem Treffpunkt gerne eine Chill-Haltestelle einrichten, wo sich
Jugendliche treffen und abhängen können.
Bei einer Ortsbegehung haben wir uns die Kopernikusstraße genau angesehen und mehrere
Stellen gefunden, an denen wir uns Chill-Haltstellen vorstellen können.
Aufgefallen sind uns die zahlreichen Verbotsschilder, die wir gerne mit einem ChillHaltestellenschild überkleben würden.
Mit einem Sofa wollen wir durch die Koopernikusstraße von Chill-Haltestelle zu ChillHaltestelle wandern. Dafür wird das Sofa auf Rollbretter geschnallt, damit es mobil ist.
Hinter dem Sofa soll auf einer dicken Pappe eine Mauer oder Wartehäuschen gestaltet sein.
Die einzelnen Haltestellen werden fotografiert.
Wir stellen uns vor, dass wir die erste Chill-Haltestelle bei unserem Rundgang mit dem Sofa
feierlich mit Band-Zerschneiden eröffnet. Gerne würden wir zu dem Festakt einen Pool mit
Cocktailbar aufbauen.
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Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Als zweiten Schritt möchten wir gerne ein Modell von unserer Chill-Haltestelle in einem
Karton bauen. Als nächstes möchten wir ein Foto-Shooting vor Ort machen und
anschließend in das Modell hineinmontieren. Das Ergebnis wird fotografiert und als Plakat
gestaltet.
Fünf Chill-Haltestellen haben wir gefunden und haben dazu einen Entwurf zu unserer Idee
gemacht.
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Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
8. Resümee
Die hohe Teilnehmerzahl von 37 Jugendlichen im Alter von 10 bis 16 Jahren zeigte, dass das
Thema des Projekts die Teilnehmer/innen ansprach. In dem Projekt 'Checkpoints Jülich –
Ausstellung im öffentlichen Raum' ist es gelungen, Jugendliche aus allen Schulformen, mit
verschiedenen sozialen und ethnischen Hintergründen zusammen zu bringen und über einen
langen Zeitraum zur Mitarbeit zu motivieren. Mit dem Projekt ist es gelungen, die Idee der
Werkstatt Vielfalt umzusetzen: „Brücken zwischen verschiedenen Lebenswelten zu bauen
und so zu einer lebendigen Nachbarschaft beizutragen, damit Vielfalt zur Normalität wird.“
Bereits in der Auftaktveranstaltung zeigte sich das große Interesse der Jugendlichen, sich mit
ihren Treffpunkten auseinanderzusetzen. Sie entwickelten sehr schnell kreative Ideen, um
ihre Wünsche und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. In der weiteren Zusammenarbeit
spielten die sozialen Hintergründe bzw. die besuchten Schulformen keine Rolle. Vielmehr
standen alle Fähigkeiten und Ideen jedes einzelnen Jugendlichen im Vordergrund, die zum
Gelingen des Projekts beitragen konnten.
Hilfreich war die Begleitung der Kleingruppen durch die Mentorinnen aus der Jugendarbeit.
In den meisten Fällen bestand bereits eine Vertrauensbeziehung zu den Jugendlichen aus
der gemeinsamen Arbeit im Jugendheim, in der Offenen Mobilen Jugendarbeit und aus der
Schulsozialarbeit. Durch die räumliche Nähe – zum Teil konnten die Mentorinnen und
Jugendlichen täglich Kontakt zueinander aufnehmen – konnten Absprachen schnell getroffen
und umgesetzt werden.
Positiv war die Begleitung des Gesamtprojekts durch die Teamleitung. Sie übernahm die
übergeordneten Aufgaben wahr wie
− Öffentlichkeitsarbeit mit Erstellung der Webseiten
− Vertretung nach Außen
− Kontakte zu Kooperationspartnern, in die Verwaltung und Politik
− Erstellung der Protokolle
− Strukturierung des Projekts
− Absprachen mit dem Grafikbüro und der Druckerei, die die Ausstellung umsetzten.
Auch führte sie die Planungs- und Reflexionstreffen der Gesamtgruppe durch. Dies
bedeutete eine Entlastung der Mentorinnen, die sich ganz auf die Arbeit mit den
Jugendlichen konzentrieren konnten.
Bei der Umsetzung des Projekts spielt die Planung des zeitlichen Verlaufs eine wichtige Rolle.
Die Laufzeit des Projekts war auf ein Jahr angelegt. Mit der Bewilligung der Mittel zum
Januar 2015 wurde zunächst die inhaltliche Gestaltung des Projekts mit den Meilensteinen
gemeinsam mit den Mentorinnen festgelegt, die danach mit der Gewinnung der
Jugendlichen starteten. Die Vorbereitungsphase dauerte drei Monate. Im März begann die
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Bewilligungsnr.: B1404019
Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Arbeit mit den Jugendlichen in der ersten Werkstatt-Tagung. Rund ein halbes Jahr
beschäftigten sich die Teilnehmer/innen danach mit ihrem jeweiligen Treffpunkt. Sie
organisierten Treffen vor Ort bzw. Events, die sie fotografisch dokumentierten.
Die Arbeitsgruppen fanden im Freizeitbereich statt. Jugendliche müssen ihre Zeitressourcen
einteilen, da sie aufgrund des Ganztagsunterrichts bzw. wegen Hobbies und anderer FreizeitAktivitäten wenig freie Zeit zur Verfügung haben. Einige Jugendliche konnten daher nicht an
allen Treffen teilnehmen. Auch die langen Pausen, die durch die Ferien entstanden, stellten
sich als ungünstig heraus. Es nahm Zeit in Anspruch, die Gruppen wieder zusammen zu
bringen. Im Rückblick wäre es sinnvoll, das Projekt so zu strukturieren, dass keine Pausen
entstehen oder jeweils nach längeren Pausen eine gemeinsame Veranstaltung
durchzuführen.
Auf der städtischen Website wurden bereits zu Beginn des Projekts Unterseiten zum Projekt
eingerichtet, die im Laufe der Zeit mit den Ergebnissen der Jugendlichen gefüllt wurden. Das
Einpflegen der Informationen übernahm die EDV-Abteilung der Stadtverwaltung. Alle
Erziehungsberechtigten wurden um eine Fotofreigabe zur Veröffentlichung gebeten.
Lediglich bei zwei Teilnehmer/innen gab es kein Einverständnis zur Freigabe. Dies wurde bei
der Veröffentlichung berücksichtigt. Unter www.juelich.de/werkstattvielfalt konnten sich die
Kleingruppen über die jeweiligen Fortschritte der anderen Gruppen informieren. Die
Jugendlichen empfanden es als wertschätzend, dass ihre Beiträge auf den Webseiten
präsentiert wurden.
Eine wertvolle Unterstützung für die Umsetzung der Gruppenergebnisse in eine Ausstellung
war die Zusammenarbeit mit dem Grafikbüro. Hier gelang es, aus den Einzelbeiträgen eine
zusammenhängende Reihe mit sechs Motiven zu gestalten. Die zentralen Aussagen jeder
Gruppe wurden plakativ herausgearbeitet sowie mit Zitaten, Fotos aus der Gruppenarbeit
und Logos ergänzt. Der QR-Code leitet den Betrachter mit seinem Smartphone auf die
Webseiten des Projekts. Die Jugendlichen waren mit der Umsetzung ihrer Ideen sehr
zufrieden und stolz auf die Ergebnisse.
Für die sechs großen Banner musste eine Ausstellungsmöglichkeit gefunden werden.
Nachdem verschiedene Örtlichkeiten auf ihre Tauglichkeit hin überprüft wurden und letztlich
aus diversen Gründen ausschieden, wurde als „beste Lösung“ eine Ausstellung am Bauzaun
umgesetzt. Bauzäune haben für diese Ausstellung viele Vorteile:
− Sie sind preiswert
− Sie sind modular und daher flexibel einsetzbar
− Sie passen gut zu einer Wanderausstellung, da sie schnell an wechselnden Orten
aufgebaut werden können
− Sie greifen den Werkstatt-Charakter des Projekts auf
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Um die Standfestigkeit der Bauzäune zu gewährleisten, wurden die Banner aus
winddurchlässigem Vinyl in der Größe von 230 x 170 cm gefertigt.
Die Ausstellungseröffnung und somit erste Präsentation fand auf dem Schlossplatz statt,
einer zentral in der Innenstadt gelegenen Parkanlage. In der Nähe der Tourist Information
gibt es einen informellen Fußweg durch den Park, der rege frequentiert wird. Genau hier
wurden die Bauzäune im Karree aufgestellt, so dass die Banner eine große Aufmerksamkeit
erregten.
Am 17. Dezember eröffnete Bürgermeister Axel Fuchs die Ausstellung. Rund 100
Besucher/innen – vom Schulkind bis zum Senioren waren der Einladung zur Vernissage
gefolgt. Einige Jugendliche hatten ein Programm3 vorbereitet. Chantal vom Team
Kopernikusstraße berichtete über die Arbeit in ihrer Gruppe und zeigte ein Modell der ChillHaltestelle. Das Team Sportplatz bot eine Tanzformation, die sie für das Blitz-Fußball-Turnier
auf dem Sportplatz einstudiert hatten. Katharina, Jugendparlamentarierin und Mitarbeiterin
des Teams Schulzentrum berichtete ebenfalls aus der Gruppenarbeit und brachte noch
einmal ein leidenschaftliches Votum für die Beteiligung der Jugendlichen bei der
Zukunftsstadt
2030+.
Die
beiden
Teams
Pfarrheim
Bourheim
und
Schlossplatz/Schwanenteich servierten den Anwesenden Heißgetränke und weihnachtliches
Gebäck. Zwei Schüler der Realschule sorgten mit Lautsprecher und Mikrophon dafür, dass
alle Beiträge gut zu verstehen waren. Am Ende erhielten alle Besucher/innen eine
„Ausstellung to go“ in Form eines sechsteiligen Postkarten-Sets zum Mitnehmen. Nach der
Eröffnung war die Ausstellung zunächst bis Mitte Januar 2016 auf dem Schlossplatz zu
sehen. Danach kann sie entliehen werden bzw. wird sie bei passenden Veranstaltungen an
wechselnden Orten präsentiert.
Rückmeldungen aus Politik und Öffentlichkeit sind wichtige Indikatoren für den Erfolg.
Etliche Vertreter aus der Politik waren bei der Eröffnung anwesend. Ihre Resonanz zur
Ausstellung war durchweg positiv. Sie wünschten den Jugendlichen, dass die eine oder
andere Idee verwirklicht werden kann.
9. Perspektiven
Die Themen der Banner beschäftigten nicht nur die Jülicher Jugendlichen, sondern sind
allgemeingültig für die gesamte Jugend in Deutschland, wie die 17. Shell Studie 2015 belegt:
„Die junge Generation befindet sich im Aufbruch. Sie ist anspruchsvoll, will mitgestalten und
neue Horizonte erschließen. Immer mehr junge Menschen entdecken dabei auch ihr
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Fotos sowie die Reden der Jugendlichen befinden sich im Anhang.
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Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
Interesse an Politik. Der großen Mehrheit der Jugendlichen ist es wichtig, „die Vielfalt der
Menschen anzuerkennen und zu respektieren“.“
Bürgermeister Axel Fuchs wünschte sich daher in seiner Eröffnungsrede, „dass durch diese
Ausstellung im öffentlichen Raum eine Diskussion angestoßen wird, was Jugendliche in der
heutigen Zeit benötigen. Das Projekt bietet die Chance auf ein besseres Verstehen ihrer
Wünsche und Bedürfnisse“.
Während der Projektarbeit entstand in den Gruppen der Wunsch, die eine oder andere Idee
über den Förderzeitraum hinaus weiterzuverfolgen. Im kommenden Jahr wollen
beispielsweise Mitglieder des Jugendparlaments die Aussagen der Ausstellung mit in das
Projekt 'Zukunftsstadt Jülich 2030+ - Bürger. Schaffen. Zukunft.' mitnehmen, um daran
weiterzuarbeiten. Jülich ist eine von 52 Zukunftsstädten im Wissenschaftsjahr 2015. In
diesem, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgelobten Wettbewerb
entwickeln Bürger Zukunftsvisionen für ihre Stadt. Alle Ergebnisse werden unter www.
zukunftsstadt-juelich.de veröffentlicht. Hier wird auch auf die Ausstellung 'Checkpoints
Jülich' hingewiesen.
Die Ausstellung wird im Januar 2016 bei dem Wettbewerb 'Heimatkunde Aktion / eure Stadt
– eure Ideen' des Wissenschaftsjahres 2015 - Zukunftsstadt eingereicht.
Die Wissenschaftsjahre legen einen besonderen Fokus auf die Beteiligung von Kindern und
Jugendlichen. Sie werden aufgefordert, Beteiligungsaktionen in ihrer Heimatstadt aktiv
wahrzunehmen. Jugendliche haben einen anderen Blick auf ihre Umwelt als Erwachsene, sie
denken in anderen Mustern, losgelöst von Zweifeln oder Begrenzungen. Ihre Ideen können
spannende Denkanstöße für eine nachhaltige Stadtentwicklung enthalten. Mit der
Ausstellung 'Checkpoints Jülich' sind die Jugendlichen nun die ersten Schritte gegangen.
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Das Projekt wurde gefördert aus
Mitteln der Robert Bosch Stiftung
10. Anhang
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Rückmeldungen der Jugendlichen zum Projekt
Presseberichte
Ausstellung am Bauzaun
Reden der Jugendlichen zur Eröffnung
Impressionen der Ausstellungseröffnung
Screenshot Zukunftsstadt Jülich 2030+
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10.1.
Rückmeldungen der
Jugendlichen zum Projekt
Das sagen die Jugendlichen zum Projekt: Was motiviert Euch mitzumachen?
Bilal: Ich mache beim Projekt mit, weil ich für die Jugendlichen in Jülich etwas gestalten
will, damit die keine Langeweile haben und nicht nur zuhause rumsitzen.
Ich finde am Projekt gut, dass wir uns etwas ausdenken und es gestalten können.
Mir ist wichtig, dass sich mehr Jugendliche damit beschäftigen sollen.
Aylin: Ich mache beim Projekt mit, weil ich etwas ändern möchte, das gut für uns
Jugendliche ist.
Ich finde gut, dass wir etwas Gutes zu tun haben. Mir ist wichtig, dass es was bringt.
Melina: Ich mache mit, weil es mir Spaß macht. Ich finde am Projekt gut, dass meine
Freundinnen mitmachen. Mir ist die Zusammenarbeit wichtig.
Teuta: Ich mache beim Projekt mit, weil ich mich dafür interessiere, dass sich etwas für
die Jugendlichen ändert. Ich finde die Arbeit an/mit den Treffpunkten gut und dass man
mitgestalten kann. Ich finde wichtig, dass man das Projekt ernst nimmt und motiviert
bleibt.
Jacqueline: Ich mache mit, weil mir die Idee, Jülich für Jugendliche besser zu gestalten,
sehr gefällt. Ich finde gut, dass Jugendliche zusammenarbeiten und neue Ideen haben.
Mir ist wichtig, dass die Ideen sinnvoll sind und sich umsetzen lassen.
Chantale: Ich mache mit, weil mir zuhause langweilig ist. Ich finde unsere Idee mit dem
Tanzen gut. Mir ist wichtig, dass die Schulsozialarbeiterin mitmacht und dass wir auch
Filme gucken.
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Leon: Ich mache mit, weil es mir Spaß macht. Ich finde das ganze Projekt gut.
Nathalie: Ich beteilige mich, weil ich mehr Kreativität in meiner Freizeit haben möchte.
Am Projekt finde ich gut, dass es so vielfältig ist. Mir ist wichtig, dass noch mehr
Jugendliche zu den Vorbereitungstreffen kommen.
Pia: Ich mache mit, weil es Spaß macht. Am Projekt finde ich die Zusammenarbeit gut und
dass es keinen Streit gibt.
Teuta: Ich mache mit, weil mich das Thema interessiert. Ich finde gut, dass ich neue Dinge
kennenlernen und selbst ausprobieren kann. Ich wünsche mir, dass unser Plakat viele
Leute anzieht und wir am Ende mehr Freiräume bekommen.
Marie-Louise: Ich mache mit, weil ich dieses Thema interessant finde und mehr darüber
erfahren möchte. Ich lerne neue Dinge dazu, die sehr praktisch und interessant sind.
Zenab: Mir ist wichtig, einen Platz zu haben, wo wir chillen können. Ich finde das Projekt
spannend und produktiv. Mir ist wichtig, dass alles, so wie wir es planen, funktioniert.
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10.2.
Presseberichte
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Mitteln der Robert Bosch Stiftung
10.3.
Ausstellung am Bauzaun
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Mitteln der Robert Bosch Stiftung
10.4.
Reden der Jugendlichen
Chantal und Mijose aus dem Team Kopernikusstraße:
Checkpoints Jülich - Jugend braucht Orte zum Chillen
Bei den vielen Verbotsschildern in der Kopernikusstraße
haben wir unsere Fantasie spielen lassen, wie wir uns
dort ohne Verbotsschilder treffen und die Idee der „ChillHaltestelle“ gesponnen.
Katharina aus dem Team Schulzentrum:
Checkpoints Jülich - Jugend braucht Bewegung und Action
Guten Tag Herr Bürgermeister Fuchs,
hallo alle zusammen,
wie Sie wissen, haben wir uns heute zur Eröffnung des
Projekts „Checkpoints Jülich - Ausstellung im
öffentlichen Raum“ hier versammelt.
Viele der Erfolge und Errungenschaften dieses
großartigen Projektes wurden heute schon vorgestellt.
Worüber ich Ihnen jetzt etwas erzählen möchte, ist
unser Teilprojekt unter dem Slogan: ,,Jugend braucht Action und Bewegung“.
Angefangen hat unsere Arbeit, wie meistens mit einem Brainstorming. Eine sehr wichtige
Frage für uns war hierbei: ,,Was wollen wir zum Ausdruck bringen?“.
Zum Ausdruck bringen wollten wir unter anderem, dass Vorurteile gegen Jugendliche nicht
der Wahrheit entsprechen müssen. Oft wird gesagt: Wenn Jugendliche eine Räumlichkeit
nutzen oder sich an einem Ort aufhalten, machen sie alles kaputt, stören andere und
räumen nicht auf. So traf sich unsere Arbeitsgruppe am Schulzentrum. Wir: das sind Jaafar
Alawi, Zeinab Khomassi, Samantha Kurth, Marvin Rimark, Teuta Spahijaj, Marie Louise Wirtz,
Monika Pstragowski, Felix Motzner, Tanischa Tobola und ich, Katharina Hertel.
Dort haben wir einen schönen Nachmittag mit unseren Skateboards und Downhill-Rädern
verbracht und viele Fotos für unsere Collage gemacht. Unsere Intention war es zu zeigen,
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Mitteln der Robert Bosch Stiftung
dass Jugend „anders“ sein kann. Am Ende landete der Müll in den Mülleimern und wir
hinterließen alles ordentlich.
Das Projekt ist meiner Ansicht nach mit der Ausstellung noch lange nicht zu Ende, denn es
besitzt Zukunftspotenzial. Potenzial, das genutzt werden sollte und auch genutzt werden
kann. In einem weiteren Projekt der Stadt „Jülich 2013+ - Bürger. Schaffen. Zukunft“ wollen
wir es gerne einbringen. Denn genau hier geht es um Zukunft. Es geht darum, sie zu planen
und Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Denn Zukunft ist ein Thema, bei dem
Jugendliche weder vergessen noch außen vorgelassen werden sollten, weil auch in einigen
Jahren Raum und Verständnis für die Jugend wichtig sein wird.
Jugend ist Zukunft und Jugend schafft Zukunft.
10.5.
Impressionen der Eröffnungsfeier
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10.6.
Zukunftsstadt Jülich 2030+
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