Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
186 kB
Datum
05.07.2017
Erstellt
01.06.17, 15:03
Aktualisiert
28.06.17, 15:03
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
B 626/2016 1. Ergänzung
Az.:
Amt: - 50 BeschlAusf.: - 50 Datum: 22.05.2017
Kämmerer
Dezernat 4
Amtsleiter
RPA
Dezernat 6
Beratungsfolge
Ausschuss für Soziales und Gesundheit
gez. Erner, Bürgermeister
BM
Termin
Bemerkungen
14.06.2017
beschließend
Ausschuss für Soziales und Gesundheit
20.06.2017
beschließend
Ausschuss für Soziales und Gesundheit
05.07.2017
beschließend
Betrifft:
Anregung des Seniorenbeirates bzgl.Ausbau von seniorengerechten Quartieren in
Erftstadt
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
keine
keine
Folgekosten in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
Ja
Nein
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Stellungnahme der Verwaltung:
In der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit am 19.01.2017 wurde bereits skizziert, welche Merkmale für die Gestaltung eines seniorengerechten Quartiers maßgeblich sind (B
626/2016). Für eine sachgerechte Entscheidung, welche Ortsteile in Erftstadt für die Entwicklung
eines altengerechten Quartiers bestmöglich geeignet sind, wurde eine Übersicht der einzelnen
Orte mit Angaben zu vorhandenen Dienstleistungen und der jeweiligen Infrastruktur erstellt (siehe
Anlage 1).
Hiernach wird von der Verwaltung die Entwicklung eines altengerechten Quartiers in den Ortsteilen
Niederberg, Borr und Scheuren vorgeschlagen. Die beschriebenen Kriterien der Übersicht verdeutlichen einerseits den hohen Anteil älterer Bewohner in diesen Ortsteilen sowie darüber hinaus die
Defizite an verfügbaren Dienstleistungen und sonstigen Angeboten. Für den möglichen Einstieg in
eine Quartiersentwicklung sollte der Dialog mit der/dem Ortsbürgermeister/-in sowie den Vertretern
von Kirchen und Vereinen gesucht werden, um zunächst die Bedürfnisse und Wünsche der älteren
Einwohner/-innen dieser Ortsteile kennen zu lernen und im Anschluss gemeinsam die mögliche
Konzeption einer Quartiersentwicklung zu planen.
Die besondere Bedeutung einer Quartiersentwicklung liegt unter anderem in der Stärkung des
Selbsthilfepotentials älterer Menschen, denen in ihrem jeweiligen „Quartier“ der Verbleib und die
Möglichkeit eines langen selbstbestimmten Wohnens eröffnet werden sollte. Dieser Wunsch wird
immer wieder und stärker von älteren und hochbetagten Senioren in Erftstadt geäußert. Durch den
Verbleib in der eigenen Häuslichkeit und der bekannten Nachbarschaft sehen Senioren/-innen die
Chance, mit entsprechenden Hilfsangeboten einen Heimaufenthalt möglichst zu vermeiden oder
hinauszuschieben.
Die Verwaltung schlägt vor, zunächst mit der Entwicklung eines seniorengerechten Quartiers zu
beginnen, um festzustellen, inwieweit hierfür notwendige Strukturen, auch mit Unterstützung von
Vereinen und sonstigen Anbietern, realisiert werden können (z.B. die Schaffung von Einkaufsmöglichkeiten und Bürgertreffpunkten, Beratungsstellen, bedarfsgerechte Wohnangebote usw.). Im
Laufe der Zeit könnten sich dann in weiteren Ortsteilen seniorengerechte Quartiere entwickeln.
Dies würde dazu führen, dass die auf Grund der demografischen Entwicklung in Erftstadt erhöhte
Zahl älterer Bewohnerinnen und Bewohner dies als ein positives Signal für ein Leben im Alter in
Erftstadt wahrnehmen würden.
Aktuell entsteht im Ortsteil Liblar auf Grund der umfangreichen Bautätigkeit der Münch-Stift-APZ
GmbH ein neues Quartier („Am Stadtgarten“). Anlässlich einer Nachfrage des Münch-Stifts bei der
Seniorenberatung der Verwaltung bezüglich einer Quartiersentwicklung im Rahmen des Projektes
„Am Stadtgarten“ wurde gemeinsam überlegt, inwieweit hierfür Fördermittel aus dem Programm
des Landes zur Entwicklung von altengerechten Quartieren zur Verfügung gestellt werden könnten. Rückfragen beim Rhein-Erft-Kreis ergaben, dass sich bereits zwei weitere Kommunen um
entsprechende Fördermittel beworben haben. Gleichwohl konnte (auf Grund der terminlichen Vorgaben unter erhöhtem Zeitdruck) ein Konzept zum Projekt „Am Stadtgarten“ erstellt und trotz des
kurzfristen Abgabetermins dem Rhein-Erft-Kreis zur Entscheidung vorgelegt werden (Anlage 2).
Leider hat der Rhein-Erft-Kreis in diesem Jahr eine andere Kommune für die Förderung vorgeschlagen. Es bleibt jedoch die Möglichkeit, für 2018 eine erneute Förderung zu beantragen.
Eine Quartiersentwicklung als Projekt „Am Stadtgarten“ könnte dem Rhein-Erft-Kreis als gemeinsames Projekt mit dem Münch-Stift im Jahr 2018 erneut für eine Förderung vorgeschlagen werden.
Falls dieses Erftstädter Projekt alsdann vom Rhein-Erft-Kreis favorisiert und dem Land NRW vorgeschlagen würde, wäre ein erster Schritt in Erftstadt für eine geförderte Quartiersentwicklung gemacht. Mit der Münch-Stift-APZ GmbH wurde abgestimmt, dass in diesem Falle die der Kommune
gewährten Fördergelder an das Münch-Stift weitergeleitet würden. Davon könnte ein/eine Quartiersentwickler/-in eingestellt und (zumindest teilweise) finanziert werden. Das Münch-Stift verpflichtet sich, die über die Fördergelder in Höhe von 40.907 Euro hinaus anfallenden Personalkosten aus eigenen Mitteln zu übernehmen. Sachkosten werden nur in Höhe von 4.500 Euro vom
Land übernommen. Auch notwendiger Büroraum würde vom Münch-Stift gestellt werden.
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Die Gelegenheit, ein solches altengerechtes Quartier im Ortsteil Liblar aufzubauen, hätte für Erftstadt den Vorteil, dass auch die Ortsteile Blessem und Frauenthal in die Projektentwicklung mit einbezogen werden könnten.
Für die Zukunft könnte in einem zweiten Schritt der weitere Ausbau von Quartieren in Erftstadt
begonnen werden. Insoweit sollte, wie eingangs ausgeführt, die von der Verwaltung favorisierte
Quartiersentwicklung in den genannten Ortsteilen Niederberg, Borr oder Scheuren geplant und
durchgeführt werden. Hierbei könnte gegebenenfalls auch auf die Erfahrungen des Quartiersentwicklers des Münch-Stifts in Liblar zurückgegriffen werden.
In Vertretung
(Lüngen)
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