Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
104 kB
Datum
16.02.2017
Erstellt
09.02.17, 15:01
Aktualisiert
09.02.17, 15:01
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
A 58/2017
Az.:
Amt: - 81 BeschlAusf.: - 81 Datum: 26.01.2017
Kämmerer
gez. Hallstein, technische Beigeordnete
Dezernat 6
Dezernat 4
gez. Erner, Bürgermeister
BM
gez. Klinkhammer
Amtsleiter
RPA
Den beigefügten Antrag der SPD-Fraktion leite ich an die zuständigen Ausschüsse weiter.
Beratungsfolge
Betriebsausschuss Stadtwerke
Betrifft:
Termin
16.02.2017
Bemerkungen
zur Kenntnis
Antrag bzgl. Bericht über die Fortschreibung der Erfassung versiegelter Flächen
nach 2009
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
Folgekosten in €:
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
Ja
Nein
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Stellungnahme der Verwaltung:
Stellungnahme der Verwaltung:
Die Ermittlung der versiegelten und an die Kanalisation angeschlossenen Flächen erfolgte seinerzeit durch die Auswertung von Daten einer Überfliegung in Kombination mit einer anschließenden
Selbstauskunft durch die Kundinnen/Kunden. Die in der Überfliegung ermittelten versiegelten Flächen wurden dabei digital erfasst, vermessen und den Kundinnen und Kunden in einem Erhebungsbogen mit Darstellung des jeweiligen Grundstücks übersendet. Diese hatten dabei im Grunde nur anzukreuzen, ob die ausgewiesene Fläche in die Kanalisation entwässert oder nicht. Die
Größen der jeweiligen Flächen waren im Vorfeld digital ermittelt worden. Die Kosten für dieses
Verfahren beliefen sich auf rd. 35.000,- Euro für die Überfliegung, 40.000,- Euro Auswertung und
Zuordnung zu den Grundstücken, 20.000,- Euro für Porto und Druckkosten.
Zusätzlich war ein nicht unerheblicher Personalaufwand für die Abwicklung des Verfahrens erforderlich. Gleichwohl hat die ausgesprochen sorgfältige und für die Kunden verständliche Form der
Abwicklung den Verwaltungsaufwand in absolut vertretbarem Rahmen gehalten. So ist bis heute
keine gerichtliche Auseinandersetzung erfolgt und alle Schwierigkeiten konnten einvernehmlich
geklärt werden.
Die Ersterhebung hat mit der Einführung des Entgeltsplittings im Jahr 2010 ihren Abschluss gefunden. Besonders schwierige Fälle wie Mehrfacheigentum bei Garagenhöfen etc. werden heute noch
sukzessive (je nach Personalkapazität) abgearbeitet. Dabei geht es in erster Linie nicht um die
Generierung weiterer Flächen (im Verhältnis zum Aufwand wäre es wirtschaftlicher hierauf zu verzichten), sondern um die gerechte Zuordnung innerhalb der Solidargemeinschaft aller Kundinnen
und Kunden.
Um im Weiteren eine Ungerechtigkeit innerhalb der Solidargemeinschaft zu vermeiden, wurde in
den Folgejahren das Verfahren auf eine klassische Selbstauskunft umgestellt. Die Bestandskunden wurden sporadisch durch den Außendienst kontrolliert, die Neukundinnen und Neukunden
erhielten bei Anmeldung zur Wasserversorgung/Abwasserbeseitigung einen "Blankoerhebungsbogen". Dabei setzt die Verbrauchsabrechnung zunächst für jedes Einfamilienhaus eine versiegelte
Fläche von pauschal 210 qm an. Die Kundinnen und Kunden können anschließende evtl. Abweichungen bzw. Korrekturen schriftlich erläutern. Gleiches gilt für Gewerbegrundstücke, wobei hier
pauschal von einem Versiegelungsgrad von 80% des Grundstücks ausgegangen wird. Durch dieses Verfahren wird dem Flächenzuwachs durch Neubauten etc. Rechnung getragen.
Bei der Neuversiegelung von Flächen sind wir darauf angewiesen, dass die Kunden uns diese
mitteilen. Zudem erhalten wir über jedes Bauvorhaben eine Nachricht vom Bauamt. Es erfolgt ein
stichprobenartiger Abgleich in bzw. mit der Verbrauchsabrechnung.
Im Jahr 2010 ergab die erstmalige Flächenerhebung eine versiegelte und an die Kanalisation angeschlossene Fläche von rd. 5.280.000 Quadratmetern. Mit dem zuvor beschriebenen Verfahren
ist diese seither um rd. 460.000 Quadratmeter auf 5.740.000 angestiegen.
Die Wahl der Überfliegung zur Erfassung und Auswertung der Flächen hat sich als optimales Verfahren erwiesen. Im Vergleich zu anderen Kommunen, welche nachweislich Jahre für die Abwicklung benötigt haben, konnten hierüber nicht nur erhebliche Verwaltungsaufwendungen eingespart,
sondern auch eine große Akzeptanz seitens der Kundinnen und Kunden erzielt werden. Zudem
sind die Überfliegungsdaten aufgrund der hohen Auflösung mit einer Genauigkeit ermittelt worden,
die in vielen anderen Prozessen erhebliche Kosten sparen. So konnte nachgewiesen werden, dass
der Gesamtversiegelungsgrad in Erftstadt deutlich unter dem liegt, was bei der Bemessung der
Kläranlage Köttingen oder verschiedenen Anlagen (RÜB) zugrunde gelegt wurde. Bei der Verlängerung der Einleiterlaubnis der Kläranlage waren die Nachweise deutlich einfacher bzw. genauer
und haben schlussendlich dazu geführt, dass die Kläranlage nicht ertüchtigt werden musste. Auch
innerhalb der Stadt wird bzw. wurde auf die Überfliegungsdaten zurückgegriffen. Die Auflösung der
Bilder und die Genauigkeit der Daten waren so gut, dass selbst Regeneinläufe der Straßen erfasst
und zugeordnet werden konnten. Insofern nutzt und nützen diese Daten ebenfalls z. B dem Eigenbetrieb Straßen.
Leider sind aktuelle Überfliegungen z.B. "Google Earth" oder die des Rhein-Erft-Kreises mit einer
Auflösung erfolgt, die für eine digitale Vermessung und Flächenerfassung ungeeignet ist. Die Flächengrößen wären hieraus nicht genau genug zu bestimmen.
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Die Betriebsleitung schlägt daher vor, im Wirtschaftsplan 2018 der Stadtwerke entsprechende Mittel zur Wiederholung der Überfliegung einzustellen. Die Daten könnten "partiell" ähnlich wie 2010
ausgewertet werden und z.B. für Stichproben, Datenaktualisierung (Erfassung der neuen Bebauung) verwendet werden. Es ist nicht an eine vollumfängliche Flächenauswertung gedacht, sondern
an eine in Teilen. Es ist dabei davon auszugehen, dass die Aufwendungen zur Erfassung die Einnahmen erst in einigen Jahren decken werden. Gleichwohl ist die Datenbasis nicht nur sehr wichtig
und effektiv für die Stadtwerke sondern auch für andere Ämter bzw. Versorgungsträger.
In Vertretung
(Hallstein)
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