Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
106 kB
Datum
20.03.2017
Erstellt
02.03.17, 15:02
Aktualisiert
15.03.17, 10:00
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
A 83/2017
Az.:
Amt: - 01.4 BeschlAusf.: - 01.4 Datum: 08.02.2017
gez. Erner, Bürgermeister
Kämmerer
Dezernat 4
Dezernat 6
Die Beratungsfolge wurde
aufgrund eines Vertagungsbeschlusses durch das Ratsbüro ergänzt.
BM
gez. Dr. Risthaus
Amtsleiter
RPA
Den beigefügten Antrag der Freien Wähler Erftstadt leite ich an die zuständigen Ausschüsse weiter.
Beratungsfolge
Ausschuss für Stadtentwicklung und
Wirtschaftsförderung
Betrifft:
Termin
14.03.2017
Bemerkungen
beschließend
Antrag bzgl. Schaffung eines Gründerzentrums
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
Folgekosten in €:
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
Ja
Nein
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Stellungnahme der Verwaltung:
Zu 1.):
Die Unterstützung von Firmen- und Existenzgründern erfolgt seitens der Stadtverwaltung Erftstadt
durch die Wirtschaftsförderung. Es ist eine der originären Aufgaben einer Wirtschaftsförderung. An
dieser Stelle muss jedoch ausdrücklich festgehalten werden, dass eine direkte Förderung – finanziell oder mit Sachleistungen – durch die Stadtverwaltung derzeit nicht erfolgt.
Die eigentliche Existenz- und Fördermittelberatung erfolgt durch die Kollegen der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH (WFG). Aufgrund der dort vorhandenen hohen betriebswirtschaftlichen
Kompetenz (u.a. Unterstützung der Erstellung und Prüfung von Businessplänen) hat sich diese
Aufgabenteilung seit mehreren Jahren mehr als nur bewährt. Die gleiche Aufgabenteilung gilt bei
der Fördermittelberatung von Existenzgründern und auch für bereits am Markt tätige Unternehmen. So werden Unternehmerinnen und Unternehmer bei solch spezifischen Fragen direkt an die
WFG weitervermittelt. Selbstverständlich wird seitens der städtischen Wirtschaftsförderung den
Existenzgründern das Angebot unterbreitet, sie bei allen Gesprächen persönlich zu begleiten. Fördermittel, auf die Existenzgründer ggf. zurückgreifen können, müssen grundsätzlich über die
Hausbank beantragt und abgewickelt werden.
Zu allen übrigen Fragen, wie z. B. der Suche nach geeigneten Immobilien, Ansprechpartner im
Hause der Stadtverwaltung oder anderen Institutionen, kann die städtische Wirtschaftsförderung
soweit alle Antworten liefern. Als zusätzliches Informationsangebot finden sich auf der städtischen
Homepage, und auch im Downloadbereich des Internetsauftrittes vom WirtschaftsPark Erftstadt,
alle wichtigen und relevanten Links zum Thema Existenzgründung und Fördermittel. Entsprechend
dem Beispiel in der Stadt Frechen können die Angebote für Existenzgründer auf der Homepage
noch deutlicher hervorgehoben werden.
Zu 2.):
Ein etabliertes Gründer- und/oder Technologiezentrum kann zum positiven Image einer Stadt als
Wirtschaftsstandort beitragen und den Standort für Existenzgründer interessant machen. Dieser
Imagegewinn erfolgt allerdings in der Regel erst nach der Etablierung des Zentrums am Standort.
Die im Antrag aufgeführten Standorte in Hürth und in Köln können dafür als gute Beispiele genannt
werden.
Der Aufbau und Betrieb eines Gründer- und/oder Technologiezentrum ist mit sehr hohen Kosten
verbunden. Neben dem zur Verfügung stellen eines Grundstückes und dem Hochbau, müssen
Ausstattung der Einrichtung und auch Personal finanziert werden. Weiterhin gilt es zu klären, wer
das Gründer- und/oder Technologiezentrum, und in welcher Rechtsform, betreiben würde.
Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass die Nachfrage – auch nach günstigem - Büroraum zur
Miete in Erftstadt gegen Null tendiert. Ein Investor, der neben Flächen für sein eigenes Unternehmen auch Büroflächen in der Größenordnung von 1.500 m2 mit eben solchen gemeinsamen Nutzungsmöglichkeiten für Seminar- und Sozialräume, Empfang mit Telefonzentrale und Poststelle
sowie Hausmeisterservice für Start-Ups anbieten wollte, hat keine Finanzierung für das Projekt
erhalten. Grund für die Absage, war die Aussage der Bank, dass der Markt dies in Erftstadt leider
nicht hergibt. Auch aus diesem Grunde sollte ein Gründer- und/oder Technologiezentrum kritisch
hinterfragt werden. Sollte die Gründung eines solchen Zentrums für Erftstadt aber jedoch wirklich
ernsthaft in Erwägung gezogen werden, sollte im Vorfeld dringend eine dezidierte Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden, um realistische und belastbare Aussagen für solch eine Entscheidung zu bekommen.
Der Standort Erftstadt wird von Existenzgründer in der Regel nicht angefragt. Speziell die aufgeführten Zukunftstechnologien inkl. der genannten Themenfelder bzw. Branchen suchen im direkten
Umfeld von Großstädten inkl. der entsprechenden Hochschullandschaft ihre Möglichkeiten zur
Gründung. Selbst niedrige Immobilienpreise und eine gute infrastrukturelle Ausstattung wie sie in
Erftstadt gegeben sind, spielen in diesem Falle zunächst eine eher untergeordnete Rolle bei der
Standortwahl. Interessant für die Stadt Erftstadt werden solche Unternehmungen, wenn sie den
Gründungszyklus erfolgreich hinter sich gebracht haben, in ihrem Marktsegment etabliert sind und
dann für die notwendige Expansion, einhergehend mit der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen,
hochwertige gewerbliche Flächen benötigen.
Die erfolgreich am Markt etablierten Gründerzentren wurden in der Regel entweder an bestehende
Industriestandorte angegliedert oder sind im Umfeld von Hochschulstandorten entstanden. Diese
Voraussetzungen bestehen in Erftstadt leider nicht. Im Zusammenhang mit der Entwicklung des
VZEK Erftstadt habe ich vor einigen Jahren prüfen lassen, ob die Anbindung eines Gründerzent-
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rums mit dem Scherpunkt Umwelttechnologien an diesem Standort eine Realisierungschance hätte. Leider kam das Gutachten zu einem negativen Ergebnis.
Abschließend soll nochmals festgehalten werden, dass Existenzgründer bei der städtischen Wirtschaftsförderung trotzdem soweit gut aufgehoben sind und im Rahmen der Möglichkeiten hinreichend betreut werden. Die Präsentation und Aufwertung des Informationsangebotes für Existenzgründer auf den weiter oben genannten Homepages werde ich überarbeiten.
(Erner)
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