Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
119 kB
Datum
21.03.2017
Erstellt
22.02.17, 15:01
Aktualisiert
11.04.17, 10:27
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
V 74/2017
Az.: - 65 -
Amt: - 65 BeschlAusf.: - - 65 - Datum: 06.02.2017
Kämmerer
Dezernat 4
gez. Hallstein,
technische Beigeordnete
gez. Erner, Bürgermeister
Dezernat 6
BM
gez. Böcking
Amtsleiter
RPA
Beratungsfolge
Betriebsausschuss Straßen
Termin
07.03.2017
vorberatend
Haupt-, Finanz- und Personalausschuss
21.03.2017
beschließend
Betriebsausschuss Straßen
16.05.2017
vorberatend
Haupt-, Finanz- und Personalausschuss
27.06.2017
beschließend
Betrifft:
Bemerkungen
Ausnahme vom Einstellungsstopp für die Städtische Reinigungskolonne des Eigenbetriebes Straßen;
Zunächst für ein Jahr befristete Aufstockung des Personalbestandes um einen
zusätzlichen Mitarbeiter
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
Folgekosten in €:
30.000 €/a
Kostenträger:
Eigenbetrieb Straßen
Mittel stehen zur Verfügung:
Ja
Nein
Sachkonto:
Jahr der Mittelbereitstellung:
2017(im WP 2017 nicht
enthalten)
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
30.000
€/a
30.000 €/a
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Beschlussentwurf:
Für die nächstmögliche Besetzung einer zusätzlichen Vollzeitstelle (EG 3) in der
Reinigungskolonne wird eine Ausnahme vom Einstellungsstopp beschlossen.
Begründung:
Die Städtische Reinigungskolonne ist seit 2004 im Einsatz um das Stadtgebiet zu reinigen.
Sie hat sich von Beginn an als flexible, schnell agierende und bürgerfreundliche Truppe
bewährt.
Das Aufgabengebiet der Mitarbeiter hat sich in den vergangenen Jahren durch
verschiedene Umstände stetig vergrößert. Trotz des hohen Arbeitseinsatzes der
Mitarbeiter können die vielen umfangreichen Aufgaben mittlerweile nicht mehr durch das
eigene Personal bewältigt werden und müssen immer häufiger an externe Anbieter
vergeben werden.
Dies begründet sich u.a. dadurch, dass das Wildmüllaufkommen deutlich größer geworden
ist. Im vergangenen Jahr waren die Kosten doppelt so hoch, wie in den Jahren 2013 oder
2014.
Mittlerweile werden alle öffentlichen Müllbehälter (weit über 1.000 Stück, in Grünanlagen,
sowie an Straßen, Plätze und Bushaltestellen) von den Kollegen der Reinigungskolonne
geleert. Auch die Anzahl der Behälter ist stetig gewachsen, nicht zuletzt durch die
mittlerweile hohe Anzahl der Hundekotbeutelspender und der zusätzlichen Unterhaltung
weiterer Anlagen (z.B. Mansio, Stadtgarten).
Viele Aufgaben, die den Mitarbeitern übertragen wurden, haben sich in einem nicht
absehbaren Umfang weiterentwickelt. Hierzu möchte ich als Beispiel auf die drei
bestehenden, öffentlichen Grillhütten (Jugendtreffs) in Erftstadt hinweisen. Der
ursprüngliche Auftrag umfasste, je nach Jahreszeit, eine dreimalige, wöchentliche
Entleerung der Müllbehälter sowie die Reinigung des Umfeldes der dort vorhandenen
Behälter mit einer Papierzange. Eine solche Reinigung erfordert einen Zeitumfang von ca.
drei Stunden für zwei Mitarbeiter (An- und Abfahrt incl.). Tatsächlich fallen aber in den
Sommermonaten bis zu 25 Std. wöchentlich an, um die Bereiche der Grillhütten von
Unmengen an zerschlagenem Glas (eine sehr zeitintensive Arbeit, da es sich hier
überwiegend um ein unbefestigtes Gelände handelt und sich somit die Handreinigung
enorm erschwert wird) zu befreien sowie Müll und Vandalismusschäden zu beseitigen. Da
die Glassplitter für die Nutzer der Grillhütten eine große Gefahr darstellen, muss in
solchen Fällen zeitnah reagiert werden.
Dies kann mit dem zur Verfügung stehenden Personal aufgrund des hohen Zeitaufwands
leider nicht mehr durchgeführt werden und muss somit zukünftig extern an
Reinigungsunternehmen vergeben werden (Kosten für eine Grillhütte je nach Umfang . ca.
10.000,00 €/p.a.).
Die so gebundene Arbeitszeit fehlt selbstverständlich bei der Erledigung der regelmäßig
durchzuführenden Arbeiten. Papierkörbe, die wöchentlich geleert werden sollen, können
z.T. nur noch in einem dreiwöchigen Rhythmus geleert werden. Dies ist allerdings in den
Sommermonaten auf Grund der höheren Temperaturen und der Art der Befüllung (z.B. mit
Hundekotbeutel) sehr kritisch zu beurteilen.
Auch die Bearbeitungszeiten von Wildmüllfunden leiden unter der angespannten
personellen Situation.
Zusätzlich ist einer der vier Mitarbeiter der Reinigungskolonne auch als Ersatzfahrer für
die Kehrmaschine vorgesehen, wodurch diese im Bedarfsfall für die Aufgabenbewältigung
in der Reinigungskolonne entfällt.
Trotz des hohen Engagements der Mitarbeiter sind auch Platz- bzw. Parkplatzreinigungen
aus zeitlichen Gründen kaum noch in Eigenregie durchführbar. Diese müssen dann
ebenfalls an Dritte vergeben werden. Eine solche externe Beauftragung ist aufgrund der
überwiegenden Handarbeit i.R. sehr kostenintensiv. Die Reinigung von kleineren Plätzen
(z.B. Wokinghamplatz, Bürgerplatz, Marienplatz oder Martinusplatz) beläuft sich bei einer
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Fremdbeauftragung auf ca. 500,00 € je Reinigungsgang und muss auf jedem Platz je nach
Bedarf bis zu achtmal jährlich durchgeführt werden. Gleichfall sind hierbei zusätzlich
Kontrollen der Arbeiten durchzuführen
Ein Vergleich mit einigen umliegenden Gemeinden und Städten (Frechen, Brühl, Kerpen,
Euskirchen und Düren) hat ergeben, dass die Stadt Erftstadt, hinsichtlich der
Bereitstellung von eigenem Reinigungspersonal und Reinigungsmaschinen am
schlechtesten ausgestattet ist,.
Die Stadt Frechen ist mit einer vergleichbaren Einwohnerzahl (das Stadtgebiet hat aber
lediglich ein Drittel der Größe von Erftstadt) mit acht Mitarbeitern und zwei
Kleinkehrmaschinen mehr als doppelt so stark aufgestellt, wie die Kolonne in Erftstadt.
Ähnlich gut ausgestattet sind die Städte Brühl und Hürth.
Eine vergleichbare Bevölkerungsdichte und auch eine ähnliche Flächengröße wie Erftstadt
kann die Stadt Euskirchen aufweisen. Sie ist aber gegenüber Erftstadt mit zwei weiteren
Mitarbeitern (insgesamt sechs), einer zusätzlichen Kleinkehrmaschine und der
bedarfsorientierten Beschäftigung von zusätzlichen Leiharbeitern deutlich besser
aufgestellt. Bei der Ausstattung in Euskirchen handelt es sich nach Aussagen der
zuständigen Abteilung um das Mindestmaß an personeller Besetzung und Ausstattung um
einen zufriedenstellenden Reinigungsstandard erreichen zu können.
Dieser Vergleich zeigt, dass mit einer zeitlich begrenzten Einstellung eines weiteren
Mitarbeiters (befristet auf ein Jahr) eine deutliche Verbesserung des Reinigungsstandards
eigentlich noch nicht zu erreichen ist. Am Beispiel der Stadt Euskirchen wird klar, dass die
Reinigungskolonne in Erftstadt auch nach einer zeitlich befristeten Besetzung einer
zusätzlichen Stelle immer noch personell unterbesetzt ist. Die Schaffung dieser
zusätzlichen befristeten Stelle schafft zumindest die Möglichkeit dem allgemeinen Wunsch
nach mehr Sauberkeit auf den Straßen und Plätzen der Stadt Erftstadt in einem
Mindestmaß nachkommen zu können.
Die Einstellung eines zusätzlichen Mitarbeiters soll zunächst versuchsweise nur für ein
Jahr erfolgen, um hiernach abschließend eine endgültige Personalbedarfsbeurteilung
einschließlich einer entsprechenden Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zur internen bzw.
externen Aufgabenerledigung darstellen zu können.
In Vertretung
(Hallstein)
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