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Bürgerantrag (Anregung bzgl. Wiedererrichtung des städtischen Denkmals "Germania" im Bereich der Promenade in E.- Lechenich)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
103 kB
Datum
06.09.2016
Erstellt
25.08.16, 15:02
Aktualisiert
25.08.16, 15:02
Bürgerantrag (Anregung  bzgl. Wiedererrichtung des städtischen Denkmals "Germania" im Bereich der Promenade in E.- Lechenich) Bürgerantrag (Anregung  bzgl. Wiedererrichtung des städtischen Denkmals "Germania" im Bereich der Promenade in E.- Lechenich)

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STADT ERFTSTADT öffentlich Der Bürgermeister B 342/2016 Az.: 40 Amt: - 40 BeschlAusf.: - 40 Datum: 21.06.2016 Kämmerer gez. Lüngen, 1. Beigeordneter Dezernat 4 Dezernat 6 gez. Erner, Bürgermeister BM gez. Gerlach Amtsleiter RPA Beratungsfolge Ausschuss für Kultur und Partnerschaft Betrifft: Termin 06.09.2016 Bemerkungen beschließend Anregung bzgl. Wiedererrichtung des städtischen Denkmals "Germania" im Bereich der Promenade in E.- Lechenich Finanzielle Auswirkungen: Kosten in €: Erträge in €: Kostenträger: Sachkonto: Folgekosten in €: Mittel stehen zur Verfügung: Jahr der Mittelbereitstellung: Ja Nein Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke) Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt: Folgekosten Kernhaushalt: Ja Nein Unterschrift des Budgetverantwortlichen Erftstadt, den Stellungnahme der Verwaltung: Das ehemalige Kriegerdenkmal in Lechenich wurde 1889 auf Initiative und im Auftrag des Lechenicher Kriegervereins (gegr. 1879) – und nicht der Bürgermeisterei Lechenich –– „zu Ehren der in den Feldzügen 1866 und 1870/71 Gefallenen“ errichtet. Geschaffen wurde es von dem Kölner Bildhauer Jakob Breuer (1841-1893). Die Kommune beteiligte sich seinerzeit an den Gesamtkosten von 3.500 Mark mit einem Zuschuss in Höhe von 300 Mark und stellte das Grundstück für die Aufstellung zur Verfügung. Der Standort des Kriegerdenkmals befand sich auf einem freien Platz vor dem Bonner Tor in den städtischen Parkanlagen zwischen dem Stadtgraben und dem Rotbach (Promenade); in der Nähe des heutigen Schalenbrunnens. Das Denkmal wurde am 28. Juli 1889 feierlich enthüllt. Nach der Einnahme Lechenichs durch US-amerikanische Soldaten in der Nacht zum 3.03.1945) wurde das Lechenicher Kriegerdenkmal – laut den Angaben des Augenzeugen Josef Kerp – durch einen US-Panzer zerstört. Die Trümmer wurden – laut den Angaben des Augenzeugen Roland Thielen, der das gusseiserne Schwert der Germania an sich nahm (heute Archiv der Stadt Erftstadt: Stadthistorische Sammlung) – Anfang der 1950erJahre beseitigt. Die nach 1871 entstandenen Kriegerdenkmäler hatten in erster Linie die Aufgabe, die staatstragende nationale Funktion und Loyalität der Kriegervereine zum Kaiserhaus und monarchischen Staat visuell zum Ausdruck zu bringen. Das Lechenicher Kriegerdenkmal war das erste seiner Art im damaligen Kreis Euskirchen. In Euskirchen wurde erst 1903 ein „Krieger- und Nationaldenkmal“ auf dem Bahnhofsvorplatz errichtet. 1913 folgte Zülpich mit einem Denkmal in Form eines Marktbrunnens, der von einem mittelalterlichen Krieger bekrönt wird. Aus heutiger Sicht ist die Wiedererrichtung eines Kriegerdenkmals – insbesondere als vollständige Kopie – als ein eher unkritischer Umgang mit Zeugnissen der Deutschen Geschichte zu werten und somit nicht zeitgemäß. Die Formen des Gedenkens in einem demokratischen Staat sind andere als in einem monarchischen System. Zudem wirkt in einem friedlich vereinten Europa ein neu errichtetes Denkmal, das u. a. an die deutschen Siege über Österreich und Frankreich erinnert, anachronistisch. Aufgrund der vorrangig politischen Intention des Denkmals können daher auch ästhetische Gründe, die evtl. für eine Wiedererrichtung sprechen könnten, nur nachrangig berücksichtigt werden. Anders würde es sich verhalten, wenn große Teile des Denkmals noch im Original vorhanden wären (wie z. B. bei der Wiederrichtung des Denkmals für Friedrich den Großen im Volkspark Friedrichshain in Berlin, 2000). Dies ist allerdings beim Lechenicher Kriegerdenkmal nicht der Fall. Aufgrund der ehemaligen Bedeutung des Monuments im Lechenicher Stadtbild und für den Fall, dass das erforderliche Interesse seitens der Bürgerschaft besteht, würde es sich ggf. anbieten, in der Nähe des ehemaligen Standortes eine Informationsstele aufzustellen, die an das Denkmal und dessen Historie und Bedeutung erinnert. Entsprechendes bürgerschaftliches Engagement könnte die Stadt gegebenenfalls mit ihrer Fachkunde durch das Stadtarchiv unterstützen. Der Vollständigkeit halber möchte ich hier auf die heute noch im Stadtgebiet vorhandenen kaiserzeitlichen Kriegerdenkmäler in Gymnich (1899) und Erp (1911) hinweisen. In Vertretung (Lüngen) -2-