Daten
Kommune
Bedburg
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920 kB
Erstellt
09.07.09, 02:28
Aktualisiert
09.07.09, 02:28
Stichworte
Inhalt der Datei
Elternbefragung zur Schulentwicklung
in der Stadt Bedburg
Auswertung der Befragungsergebnisse
Projektgruppe BILDUNG und REGION
Königsplatz 27 • 53173 Bonn - Bad Godesberg
Hubertus Schober
Tel.: (0228) 35 55 12
info@bildungundregion.de Wolf Krämer-Mandeau
Fax: (0228) 36 30 01
Tel.: (0228) 36 30 04
2
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1.
Verfahren und Beteiligung
3
2.
Meinungs- und Positionsspektren
7
2.1 Kindergarten,
8
3.
2.2 Schule allgemein, Schulwahl
12
2.3 Ganztagsschule
20
2.4 Schule und Freizeit
25
2.5 Schule und Umfeld
29
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
37
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
3
Verfahren und Beteiligung
1. Verfahren und Beteiligung
Die Stadt Bedburg hat im Rahmen der Schulentwicklungsplanung die
Projektgruppe BILDUNG und REGION mit einer Elternbefragung beauftragt.
Im November 2004 sind alle Eltern von Kindern im Kindergarten und
in der Grundschule nach ihren Einstellungen, insbesondere zur Ganztagsschule und zu den von ihnen für ihr Kind favorisierten Betreuungswünschen befragt worden. Die Ergebnisse erbringen für den
Schulträger Aufschlüsse über die Bildungswünsche und -erwartungen
einer Elternschaft, die in diesem Jahrzehnt die Schullandschaft der
Stadt Bedburg repräsentieren und prägen wird.
Von insgesamt 1.898 ausgegebenen Fragebogen liegt ein auswertbarer
Rücklauf von 1.495 Fragebogen vor, so daß der Anteil der Eltern, die
sich an der Befragung voll beteiligt haben, insgesamt 79% beträgt (die
wenigen nicht oder unvollständig ausgefüllte Fragebogen sind hier bereits abgezogen). In allen Einrichtungen und in allen Alters- und Klassenstufen sind repräsentative Beteiligungsanteile erreicht worden (vgl.
im einzelnen die anschließenden Übersichten).
Beteiligung an der Befragung nach Elterngruppen
Elterngruppe
ausgeteilte Fragebogen
auswertbarer Rücklauf
Kindergarten
748
552
Grundschule
1.150
943
insgesamt
1.898
1.495
Beteiligung
73,8%
82,0%
78,8%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Der Auswertung liegen im Vergleich von Kreuztabellierungen und
Korrelationen die wichtigsten und aufschlußreichsten Ergebnisse aus
der Befragung der Kindergarten- und Grundschuleltern zugrunde.
In der Anlage sind in mehreren Grundauszählungen alle Fragestellungen und Antwortkategorien - und somit das gesamte Befragungsspektrum - dieser Elternbefragung dokumentiert: Zunächst in einer im
Kontext der Auswertung strukturierten Zusammenfassung, dann nach
den an den zwei Elterngruppen orientierten Fragebogen und schließlich wiederum inhaltlich strukturiert nach einzelnen Stadtteilen.
Die absoluten Werte für die Antwortkategorie "Keine Angaben" (KA)
und ihre prozentualen Anteile sind als zusätzliche Information über
die jeweilige Antwortbeteiligung beigegeben und gehen nicht in die
Addition der Antwortkategorien einer Frage ein. Durch den unterschiedlichen Beteiligungsanteil können sich bei Kreuztabellierungen
die Prozentwerte der einzelnen Antwortergebnisse leicht verschieben.
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
4
Verfahren und Beteiligung
Beteiligung an der Befragung in den Einrichtungen
Fragebogen
Kindergärten und Schulen mit Plätzen/Schülern und Gruppen/Klassen
Bz.
1
1
1
1
Schl.
111
112
113
114
Kiga-Einrichtungen:
Bedburg-Mitte Marktplatz5
Lipp
ErkelenzerStr.78
Lipp
AmPützbach2a
Rath
GarsdorferStr.4
(Grundschul-)Bezirk Bedburg
2
2
2
2
121
122
123
124
3
3
3
3
131
132
133
134
Kaster
August-Macke-Str.1 Kleeblatt
Kaster
BurgundischeStr.9
St.Georg
Kaster
Maximilianstr.2
St.Martinus
Königshoven Brunnenstr.71
StPeter
(Grundschul-)Bezirk Kaster
Kirchherten
Breitestr.19
Johanniter
Kirchherten
Dominikanergasse1
St.Martin
Kirchtroisdorf AnderWildhecke9
Springmäuse
Kirchtroisdorf HeinsbergerStr.7
St.Matthias
(Grundschul-)Bezirk Kirchherten
Bedburg-West MuchhauserStr.21
St.Antonius
Blerichen
Feldstr.43
Feldmäuse
Kirdorf
Theodor-Heuss-Str.2 St.Willibrordus
(Grundschul-)Bezirk Kirdorf
4 141
4 142
4 143
Name
St.Lambertus
Mosaik
Pusteblume
St.Lucia
Träger
Gruppen
Kath.KircheSt.Lambertus
3
AWOKreisverbande.V.
3
AWOKreisverbande.V.
4
Kath.KircheSt.Lucia
1
11
AWOKreisverbande.V.
Kath.KircheSt.Georg
Kath.KircheSt.Georg
Kath.KircheSt.Peter
210
220
230
240
Plätze verteilt zurück
75
74
51
50
50
38
75
70
52
25
21
14
225
215
155
erfaßt
50 67,6%
37 74,0%
52 74,3%
14 66,7%
153 71,2%
Bedburg-MitteSt. L
LippMosaik
LippPusteblume
RathSt. Lucia
(Grundschul-)Bezir
KasterKleeblatt
KasterSt. Georg
KasterSt. Martinus
KönigshovenSt Pet
(Grundschul-)Bezir
KirchhertenJohanni
KirchhertenSt. Mar
KirchtroisdorfSprin
KirchtroisdorfSt. M
(Grundschul-)Bezir
Bedburg-WestSt. A
BlerichenFeldmäus
KirdorfSt. Willibro
(Grundschul-)Bezir
2
2
4
2
10
Johanniter-Unfall-Hilfee.V.
2
Kath.KircheSt.Martinus
3
Springmäusee.V.
1
Kath.KircheSt.Matthias
1
7
Kath.KircheSt.Lambertus
3
Ev.KircheBedburg-N'außem 2
Kath.KircheSt.Willibrordus 4
9
45
50
100
50
245
45
75
25
25
170
65
50
70
185
37
51
100
43
231
37
53
22
21
133
57
43
69
169
28
44
66
39
177
29
44
16
18
107
43
31
51
125
27 73,0%
43 84,3%
64 64,0%
36 83,7%
170 73,6%
29 78,4%
45 84,9%
16 72,7%
16 76,2%
106 79,7%
43 75,4%
30 69,8%
50 72,5%
123 72,8%
37
825
748
564
552 73,8% Summe Kiga-Einric
Klassen Schüler
12
287
16
388
8
192
13
283
287
388
192
283
210
334
172
237
210
333
162
238
Summe Grundschulen:
49 1.150 1.150
953
943 82,0% Summe Grundschu
Einrichtungen insgesamt:
86 1.975 1.898 1.517 1.495 78,8% Einrichtungen insge
Summe Kiga-Einrichtungen:
1
2
3
4
Rücklauf*
Grundschulen:
Bedburg
KölnerStr.35
Kaster
HarfferSchloßallee1
Kirchherten
Zaunstr.5
Kirdorf
Theodor-Heuss-Str.15a
*erfaßteundausgewerteteFragebogen
Wilhelm-Busch-SchuGleGSBedburg
Martinusschule
KGSKaster(1SKG)
Geschw.-Stern-SchulG
e GSKirchherten
Anton-Heinen-SchulG
e GSKirdorf(1SKG)
73,2%
85,8%
84,4%
84,1%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
BedburgWilhelm-B
KasterMartinusschu
KirchhertenGeschw
KirdorfAnton-Hein
5
Verfahren und Beteiligung
Beteiligung an der Befragung in den Einrichtungen
Bedburg-MitteSt.Lambertus
68%
LippMosaik
74%
LippPusteblume
74%
RathSt.Lucia
(Grundschul-)BezirkBedburg
67%
71%
KasterKleeblatt
73%
84%
KasterSt.Georg
KasterSt.Martinus
64%
84%
KönigshovenStPeter
(Grundschul-)BezirkKaster
74%
KirchhertenJohanniter
78%
85%
KirchhertenSt.Martin
KirchtroisdorfSpringmäuse
KirchtroisdorfSt.Matthias
73%
76%
(Grundschul-)BezirkKirchherten
Bedburg-WestSt.Antonius
BlerichenFeldmäuse
80%
75%
70%
KirdorfSt.Willibrordus
72%
(Grundschul-)BezirkKirdorf
73%
SummeKiga-Einrichtungen:
74%
BedburgWilhelm-Busch-Schule
73%
KasterMartinusschule
86%
KirchhertenGeschw.-Stern-Schule
84%
KirdorfAnton-Heinen-Schule
84%
SummeGrundschulen:
Einrichtungeninsgesamt:
82%
79%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
6
Verfahren und Beteiligung
Beteiligung an der Befragung nach Alter / Klasse der Kinder
Kiga-Einrichtungen:
Verteilung nach dem Alter
3 Jahre
4 Jahre
5 Jahre
6 Jahre
insgesamt
keine Angabe
Summe Kiga-Einrichtungen:
Grundschulen:
Klasse
1. Klasse
2. Klasse
3. Klasse
4. Klasse
insgesamt
keine Angabe
Summe Grundschulen:
121
181
180
65
547
5
552
22,1%
33,1%
32,9%
11,9%
100,0%
0,9%
221
245
246
214
926
17
943
23,9%
26,5%
26,6%
23,1%
100,0%
1,8%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,
Bonn
Kiga-Einrichtungen:
Verteilung der Befragungsergebnisse nach dem Alter der Kinder
33%
33%
22%
12%
3 Jahre
4 Jahre
5 Jahre
6 Jahre
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,
Bonn
Grundschulen:
Verteilung der Befragungsergebnisse nach der Klassenstufe der Kinder
24%
1. Klasse
26%
27%
2. Klasse
3. Klasse
23%
4. Klasse
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
7
Meinungs- und Positionsspektren
2. Meinungs- und Positionsspektren
Vor dem Hintergrund der für die weitere Entwicklung der deutschen
Bildungslandschaft schockierenden und damit aber auch heilsamen
Ergebnisse in der internationalen PISA°-Vergleichsstudie beginnen
nun allmählich die ersten Maßnahmen einer inneren und äußeren
Schulreform (Verzahnung Kindergarten/Grundschule, flexible Eingangsstufe in der Grundschule, Ganztagsschule, neue Richtlinien, Leistungsstandards) zu greifen, in die auch zunehmend der Schulträger
eingebunden sein wird.
Zugleich muß in dem Spannungsbogen der Anforderungen zwischen
hoher Qualifikation und größerem Anteil der Jugendlichen mit hoher
Qualifikation die Balance eingehalten werden: So hat in Deutschland
im Gymnasialbereich Bayern mit der geringsten Abiturientenquote das
beste, Bremen mit der höchsten Abiturientenquote dagegen das
schlechteste PISA-Ergebnis.
Verbindliche (und höhere) Leistungsstandards dürfen nicht den Erwartungshorizont der Bildungsbeteiligung einengen und damit zu einer
weiteren Verschärfung des Selektionsprozesses in den deutschen Bildungslaufbahnen führen. Während im internationalen Vergleich 62%
der 15jährigen einen anspruchsvollen akademischen Beruf anstreben,
sind dies in Deutschland weniger als die Hälfte; während im Durchschnitt der OECD-Länder schon fast die Hälfte der Jugendlichen die
Zugangsberechtigung für eine akademische Berufsausbildung erreicht,
ist es in Deutschland noch nicht einmal ein Drittel.
In der Phase des Umbruchs nach der Erkenntnis, daß alle Beteiligten
und Verantwortlichen der scheinbar weitgefächerten deutschen Bildungslandschaft offensichtlich zu lange im Stillstand verharrt waren,
während die meisten europäischen Nachbarn schon vor zwei Jahrzehnten die entscheidenden Weichen für notwendige Reformen gestellt hatten (oder schon traditionell ein Bildungssystem entwickelt
hatten, das auf die gegenwärtigen sozialen und ökonomischen Anforderungen offensichtlich besser zu reagieren vermag als das deutsche),
in dieser Phase lohnt es sich, einmal der spannenden Frage nachzugehen, wo die Eltern stehen, wer wen mitnimmt auf der vor uns liegenden Wegstrecke: muß der Bildungspolitiker die Eltern gewinnen oder
sind die Eltern den politischen Entscheidungsträgern mit ihren Wünschen und Erwartungen gar schon voraus?
Wenn auch die Zielsetzung dieser Elternbefragung in erster Linie eine
Erkundung in dem Geflecht von Betreuungswünschen und dem Bedarf nach Ganztagsangeboten ist, so werden doch zugleich auch einige
weitere Aspekte angesprochen, die den Standort und Stellenwert des
gesamten Bildungssystems betreffen. In den Sequenzen der Bildungslaufbahnabschnitte werden daher auch Fragen und Antworten zu den
Themen Kindergarten, Schulentwicklung und Schulwahl, Schule und
Freizeit sowie Schule und Umfeld behandelt, die zusammen den noch
ungewissen Komplex Ganztagsschule erhellen (die Antworten der befragten Kindergarten- und Grundschuleltern sind jeweils nach den vier
Grundschulbezirken in der Stadt Bedburg lokalisiert).
°ProgrammeforInternationalStudentAssessment
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
8
Meinungs- und Positionsspektren
2.1 Kindergarten:
Der im 21. Jahrhundert immer tiefgreifender sich abzeichnende sozialkulturelle und ökonomische Strukturwandel wird in Deutschland vor
allem von zwei gegenwärtig - im Hinblick auf drängende Schlußfolgerungen - noch sehr unterschätzten sozialen Veränderungsprozessen begleitet, dem demographischen Alterungsprozeß und dem pädagogischen Erkenntnisprozeß zu nachhaltigen frühkindlichen Anregungsund Kompetenzstrategien.
Während die meisten europäischen Nachbarn gewohnt sind, mit einer
vorschulischen "Erziehung" und längeren Verweildauer sowohl im
Tagesablauf (Ganztagsschule) als auch in der Grundbildungsstufe
(sechs-, achtjährige gemeinsame Primarstufe) problemlos umzugehen,
sehen wir in Deutschland das Kind in seinen ersten sechs Lebensjahren ausschließlich und danach immer noch zum größeren Teil des Tagesgeschehens am besten in der Obhut der Familie aufgehoben.
Daß sich hier unwiderruflich, weil trotz unbestreitbar intensiven - aber
oft zu späten - pädagogischen Bemühens, in unserem Bildungssystem
Defizite bisher ungeahnten Ausmaßes auftürmen, die geradewegs zu
den in der PISA-Vergleichsstudie erzielten Ergebnissen bei den
15jährigen Jugendlichen führen, reift spätestens dann zur Erkenntnis,
wenn sich die Hilferufe an die Institution Schule als gesellschaftlicher
Reparaturbetrieb mehren.
Mit einer besser abgestimmten und organisierten Kooperation von
Kindergarten und Grundschule sollen Wege eines prophylaktischen
Herangehens an Entwicklungdefizite der Kinder beschritten werden.
Einige der folgenden Fragen an die Kindergarteneltern versuchen, hier
in Ansätzen die Positionen der Eltern zu beschreiben.
Kriterien bei der Entscheidung für das Betreuungsangebot im Kindergarten
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
dasGruppen-undZusammenspielmit
anderenKindern
dieBeschäftigungs-und
LernanregungenfürdasKind
dieSicherheit,daßdasKind
beaufsichtigtist
dieVorbereitungaufdiekommende
Schulzeit
dieHilfebeiErzierhungsfragenoderproblemen
1
2
1= sehrwichtig,2 =wichtig,3 =weniger wichtig,4= unwichtig
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
3
9
Meinungs- und Positionsspektren
Kriterien bei der Entscheidung für das Betreuungsangebot im Kindergarten°
Bedburg
dasGruppen-undZusammenspielmitanderenKinder99
n %
dieBeschäftigungs-undLernanregungenfürdasKind 99%
dieSicherheit,daßdasKindbeaufsichtigtist
93%
dieVorbereitungaufdiekommendeSchulzeit
95%
dieHilfebeiErzierhungsfragenoder-problemen
56%
° Additionvon"sehrwichtig"und"wichtig"
dasGruppen-undZusammenspielmitanderenKindern1,24
Kaster
100%
98%
96%
94%
62%
Kirchherten
100%
99%
97%
95%
66%
Kirdorf insg.
100% 100%
98% 99%
94% 95%
97% 95%
70% 63%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
1,23
1,22
1,24
1
Mit großer Mehrheit erachten die Eltern neben der Betreuung und dem
Zusammenspiel mit anderen Kindern im Kindergarten auch die Lernanregungen für ihr Kind (99%) und - allgemein - die Vorbereitung auf
die Schulzeit (95%) als (sehr) wichtig. Eher abgeschwächt (63%) aber
immer noch mehrheitlich erhoffen sie sich vom Kindergarten auch
Hilfe bei Erziehungsfragen und -problemen.
Grundsätzlich scheinen die Eltern zur institutionellen Beteiligung an
der Erziehung ihres Kindes jedoch geteilter Meinung zu sein; einerseits bekräftigen sie mit großer Mehrheit (81%) einen für alle Kinder
verbindlichen Besuch des Kindergartens, andererseits beanspruchen
doch mehr als zwei Drittel (69%) die Kindererziehung als alleinige
Angelegenheit der Eltern.
Ansichten zur Betreuung von noch nicht schulpflichtigen Kindern
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
derBesucheinesKindergartenssollte
füralleKinderverbindlichsein
dasAngebotderBetreuungszeitenim
Kindergartenreichtvölligaus
dieKindererziehungistallein
AngelegenheitderEltern
derKindergartensollteschonvielmehr
LesenundRechnenanbieten
KindergartenGrundschulegehörenals
eineEinrichtungzusammen
1
2
3
1=stimmevollzu,2 =stimmeeherzu,3 =lehneeherab,4= lehnevollab
Ansichten zur Betreuung von noch nicht schulpflichtigen Kindern°
Bedburg
Kaster
derBesucheinesKindergartenssolltefüralleKinderver77
bin%
dlichsein 83%
dasAngebotderBetreuungszeitenimKindergartenreic74
htv%
ölligaus
73%
dieKindererziehungistalleinAngelegenheitderEltern 62%
68%
derKindergartensollteschonvielmehrLesenundRech45
nen%anbieten 45%
KindergartenGrundschulegehörenalseineEinrichtung42
zu%
sammen
34%
° Additionvon"stimmevollzu"und"eherzu"
derBesucheinesKindergartenssolltefüralleKinderver1,8
bind2lichsein
Kirchherten
84%
61%
66%
47%
45%
Kirdorf
80%
75%
81%
41%
28%
insg.
81%
72%
69%
45%
37%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
1,78
1,81
1,81
1
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
10
Meinungs- und Positionsspektren
Konkret auf Möglichkeiten einer vorschulischen Erziehung angesprochen sind die befragten Eltern deutlich zurückhaltend: Mehr als die
Hälfte (56%) möchte nicht, daß im Kindergarten mehr Lesen und
Rechnen angeboten wird und zwei Drittel (63%) würden einer organisatorischen Zusammenführung ("Kindergarten und Grundschule gehören als eine Einrichtung zusammen") nicht zustimmen.
In der beschriebenen Diskussion um familienbegleitende Anregungsund Kompetenzangebote unter dem Aspekt der Vereinbarkeit von Familie und Beruf geraten zunehmend auch die frühkindlichen Entwicklungsphasen in den Blickwinkel.
Mit der Frage nach vorhandenen und wahrgenommenen Betreuungsangeboten für Kinder unter drei Jahren wird die Betreuungssituation in
der Stadt Bedburg beleuchtet: Die Hälfte der Eltern (52%) war an einer Betreuung nicht interessiert, als ihr Kind - das nun im Kindergarten ist - noch nicht drei Jahre alt war, weniger als ein Viertel der Eltern (21%) fand für den Bedarf ein Angebot in der Nähe, aber doch
mehr als ein Viertel der Eltern (28%) hat ein solches Angebot in der
Nähe vermißt.
Gab es ein Betreuungsangebot für das Kind, als es noch nicht 3 Jahre alt war?
Bedburg
Kaster
37%
36%
31%
30%
31%
21%
18%
Kirchherten
16%
ja,eswurdedortbetreut
22%
19%
14%16%
ja,aberwirbrauchtendas
nicht
nein,wirbrauchtenesauch
nicht
Kirdorf
32%
29%
25%24%
nein,aberwirhabenein
Angebotvermißt
Gab es ein Betreuungsangebot für das Kind, als es noch nicht 3 Jahre alt war?
ja,eswurdedortbetreut
ja,aberwirbrauchtendasnicht
nein,wirbrauchtenesauchnicht
nein,aberwirhabeneinAngebotvermißt
Bedburg
21%
19%
30%
29%
Kaster
18%
22%
36%
25%
Kirchherten
31%
14%
31%
24%
Kirdorf
16%
16%
37%
32%
insg.
21%
18%
34%
28%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Für die nachfolgenden Kinder verändert sich das Bild ein wenig. Nun
signalisieren mehr als die Hälfte der Eltern (59%) kein Interesse an einer Betreuung, nur 9% haben ihr Kind in der Betreuung, jedoch ein
Drittel der Eltern (32%) wünscht ein solches Angebot in der Nähe.
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
11
Meinungs- und Positionsspektren
Gibt es (heute) ein Betreuungsangebot für das weitere Kind unter 3 Jahren?°
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
40%
46%
40%
45%
30%
22%21%21%
12%
26%
22%
18%
14%
8%
31%
4%
ja,eswirddortbetreut
ja,aberwirbrauchendas
nicht
nein,wirbrauchenesauch nein,aberwirbrauchenein
nicht
Angebot
Gibt es (heute) ein Betreuungsangebot für das weitere Kind unter 3 Jahren?°
ja,eswirddortbetreut
ja,aberwirbrauchendasnicht
nein,wirbrauchenesauchnicht
nein,aberwirbraucheneinAngebot
Bedburg
12%
22%
45%
22%
°"WennSienocheinKind(Kinder)unter3 Jahrenhaben"
Kaster
8%
21%
31%
40%
Kirchherten
14%
21%
18%
46%
Kirdorf
4%
30%
40%
26%
insg.
9%
24%
36%
32%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Diese Befragungsergebnisse müssen allerdings relativiert werden, weil
sie nur einen Ausschnitt aus der Bedarfsstruktur für Kinder unter drei
Jahren abbilden können. Der weit größere Teil der nachwachsenden
Elterngeneration mit Kindern unter drei Jahren war an dieser Befragung nicht beteiligt, weil nur ein Viertel der befragten Kindergarteneltern (25%) überhaupt noch ein Kind unter drei Jahren hat.
Familiensituation der Eltern mit einem Kind im Kindergarten:
Bedburg
Kaster
32%
25%
28%
Kirchherten
Kirdorf
33%
30% 31%
22% 23%
13%
10% 12% 12%
nocheinKind(Kinder)unter3 Jahren
nocheinKind(Kinder)inder
Grundschule
nocheinKind(Kinder)ineiner
weiterführendenSchule
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
12
Meinungs- und Positionsspektren
Familiensituation der Eltern mit einem Kind im Kindergarten:
Esgibt...
Bedburg
nocheinKind(Kinder)unter3Jahren
25%
nocheinKind(Kinder)inderGrundschule
32%
nocheinKind(Kinder)ineinerweiterführendenSchule10%
Kaster
22%
30%
12%
Kirchherten
23%
31%
12%
Kirdorf
28%
33%
13%
insg.
25%
31%
12%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Die Eltern von Kindern im Kindergarten kommen im folgenden (wie
dann auch die Eltern von Kindern in der Grundschule) zu einer Reihe
von Schulthemen zu Wort, bei denen der größere Teil von ihnen Erwartungen und Wünsche in die Zukunft projizieren müssen. Denn nur
31% der befragten Kindergarteneltern haben bereits ein Kind in der
Grundschule und gar nur 12% ein Kind schon in einer Sekundarschule. Daran lassen sich die heute veränderten Familienstrukturen mit einer - im statistischen Durchschnitt - eingeschränkten Kinderfolge erkennen, die dazu führen, daß stets "neue" Elterngenerationen die gestuften Bildungseinrichtungen in Anspruch nehmen und sich dort eingewöhnen müssen.
2.2 Schule allgemein, Schulwahl:
Hinsichtlich der gegenwärtig wieder entfachten Diskussion um eine
frühere Einschulung haben die Eltern eine sehr eindeutige Position:
Wenn nur 5% für eine frühere Einschulung plädieren, erteilen die befragten Eltern hier jeglichen Überlegungen in dieser Richtung eine
klare Absage.
Mehr als zwei Drittel (70%) der Eltern sind mit der Einschulung im
Alter von sechs Jahren - nicht früher und nicht später - voll einverstanden, sogar 76% der Kindergarteneltern und immer noch 67% der
Grundschuleltern, die bereits über Einschulungserfahrung verfügen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zur Einschulung?
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
72% 75%
66% 65%
7%
3% 6% 5%
unbedingtfrüher
13%13%14%10%
eher(nicht)früher
10%10%12%9%
6Jahreistrichtig
eherspäter
5%2%2%2%
spieltkeineRolle
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
13
Meinungs- und Positionsspektren
Wann wird (wäre) der richtige Zeitpunkt zur Einschulung für Ihr Kind sein (gewesen)?
Bedburg
7%
13%
66%
10%
5%
unbedingtfrüher
eher(nicht)früher
6Jahreistrichtig
eherspäter
spieltkeineRolle
Kaster
3%
13%
72%
10%
2%
Kirchherten
6%
14%
65%
12%
2%
Kirdorf
5%
10%
75%
9%
2%
insg.
5%
12%
70%
10%
3%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Schlafmediziner kritisieren, daß der Unterricht in deutschen Schulen
viel zu zeitig beginnt: Um acht Uhr morgens befinden sich Kinder
noch in einem biorhythmischen Tiefstand, Lernen zu späterer Stunde
wäre effizienter.
Spätere Schulzeiten lassen sich jedoch nur mit einer Ganztagsschule
und - aus der Sicht berufstätiger Eltern - mit einer zugleich sich auch
verändernden Arbeitswelt vereinbaren. Von daher ist es nicht überraschend, daß zwei Drittel (64%) der hierzu befragten Eltern den Unterrichtsbeginn um acht Uhr beibehalten wollen (59% der Kindergarteneltern, 66% der Grundschuleltern). Andererseits würden 15% der Eltern einen späteren Schulbeginn vorbehaltlos begrüßen, einschließlich
der zögernden Eltern ("eher nicht") wäre sogar insgesamt fast ein
Viertel (23%) der Eltern grundsätzlich nicht abgeneigt.
Wäre es recht, wenn das Kind eine Stunde später zur Schule gehen könnte?
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
68%70%
6
0
%
59%
18%18%
10%12%
ja,unbedingt
11% 8%
7% 6%
ehernicht
7%7%9%9%
nein,8 Uhristrichtig nein,aberFrühstückin
derSchule
6%8%5%3%
spieltkeineRolle
Wäre es recht, wenn das Kind eine Stunde später zur Schule gehen könnte?
ja,unbedingt
ehernicht
nein,8 Uhristrichtig
nein,aberFrühstückinderSchule
spieltkeineRolle
Bedburg
18%
11%
59%
7%
6%
Kaster
18%
7%
60%
7%
8%
Kirchherten
10%
8%
68%
9%
5%
Kirdorf
12%
6%
70%
9%
3%
insg.
15%
8%
64%
8%
6%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
14
Meinungs- und Positionsspektren
Die folgenden Fragen und Aussagen, die zwar eher allgemein den
Stellenwert des Schulwesens und damit seinen Standort im gesamten
Bildungssystem zu betreffen scheinen, sind unter dem Aspekt zu betrachten, Erkenntnisse für den Veranstalter von Ganztagsschule zu
sammeln und weiterzureichen. Letztlich können die von den Eltern
wahrgenommenen Defizite auch Anregungen für die inhaltlichen Angebote eines erweiterten Schultages sein.
Mit den Antworten auf die Frage, worauf bei der weiteren Entwicklung der Schulen Wert gelegt werden sollte, signalisieren die Eltern in
gewisser Weise nicht eingelöste Erwartungen und Ansprüche an die
Schulen.
Im Hinblick auf die Möglichkeit eines neugestalteten Stundenplanes "Wenn Sie den Stundenplan der Schulen neu gestalten könnten" - sind
den Grundschuleltern zwanzig Fachgebiete vorgelegt worden (deren
Bewertung in einer Ganztagsschulplanung Eingang finden könnte).
Prioritäten bei einer Neugestaltung des Stundenplanes der Schulen
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
Mathematik
neueTechnologien/Computer
Naturwissenschaft
Sprachentwicklung/Sprachkurse
Fremdsprachen
Umwelt/Ökologie
Sport
Politik/Sozialwissenschaft
Wirtschaft/Recht
Auslandskunde/andereKulturen
EthischeFragen
Zeichnen/Graphik
Musik
Technik/Werken/Modellbau
Kochen/Hauswirtschaft
Gesang/Chor/Instrumente/Tanz
ReligiöseThemen
Literatur/Philosophie
Modellieren/Plastik/Photo
Theater/Kabarett
1
2
1=sehrwichtig,2 =wichtig,3= weniger wichtig,4 =unwichtig,5 =kannnicht
beurteilen
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
3
15
Meinungs- und Positionsspektren
Prioritäten bei einer Neugestaltung des Stundenplanes der Schulen°
Mathematik
neueTechnologien/Computer
Naturwissenschaft
Sprachentwicklung/Sprachkurse
Fremdsprachen
Umwelt/Ökologie
Sport
Politik/Sozialwissenschaft
Wirtschaft/Recht
Auslandskunde/andereKulturen
EthischeFragen
Zeichnen/Graphik
Musik
Technik/Werken/Modellbau
Kochen/Hauswirtschaft
Gesang/Chor/Instrumente/Tanz
ReligiöseThemen
Literatur/Philosophie
Modellieren/Plastik/Photo
Theater/Kabarett
° Additionvon"sehrwichtig"und"wichtig"
Mathematik
Bedburg
97%
93%
92%
90%
92%
85%
90%
84%
71%
69%
58%
64%
58%
60%
43%
50%
41%
48%
40%
23%
1,27
Kaster
99%
97%
98%
94%
93%
93%
87%
85%
70%
69%
66%
59%
59%
52%
44%
46%
53%
42%
33%
17%
Kirchherten
99%
95%
98%
91%
90%
94%
91%
90%
76%
69%
60%
57%
59%
54%
52%
45%
46%
47%
36%
15%
Kirdorf
97%
97%
95%
97%
95%
89%
86%
89%
72%
68%
55%
57%
59%
53%
54%
50%
43%
49%
35%
24%
insg.
98%
96%
96%
93%
93%
90%
88%
87%
72%
69%
61%
59%
59%
54%
48%
48%
47%
46%
35%
20%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
1,21
1,21
1,30
1
Ein verblüffendes Ergebnis zeigt sich in zweifacher Hinsicht: die Positionen der Grundschuleltern sind auch bei dieser Frage in allen Grundschulbezirken nahezu identisch und weiterhin wird deutlich, daß die
Wertigkeit des musischen Bereiches insgesamt mit Abstand gering bemessen wird. Das letztere ist zugleich enttäuschend, weil alle pädagogischen Erkenntnisse eindringlich darauf hinweisen, wie wichtig die
musische Beschäftigung für die Intelligenz-, Konzentrations- und Geschicklichkeitsförderung des Kindes ist.
Das Spektrum reicht von der Mathematik, die von 98% der Eltern mit
der höchsten Priorität eingestuft wird, bis zum Theater, das nur 20%
als interessant für ihr Kind betrachten. Spitzenreiter hochbewerteter
Fächer ("wichtig" bis "sehr wichtig"), die folglich die Eltern intensiv(er) im Unterricht behandelt sehen möchten, sind in der Rangfolge
Mathematik und neue Technologien, Naturwissenschaft, Sprachkompetenz, Fremdsprachen, das Thema Umwelt und Ökologie, der Sport
und noch Politik und Sozialwissenschaft.
Die Einstellungen und Äußerungen der Eltern zur allgemeinen Schulentwicklung sind stark geprägt von ihren Wünschen und Einschätzungen zur individuellen Bildungslaufbahn ihres Kindes, wobei die richtige Schulwahlentscheidung spätestens gegen Ende der Grundschulzeit
in das Zentrum aller Überlegungen rückt.
Bildungswahlsicherheit und -entschiedenheit gründen dabei auf einer
Reihe von Kriterien, von denen die folgenden einen Teil des vielschichtigen Spektrums erhellen:
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
16
Meinungs- und Positionsspektren
Kriterien beim weiteren Bildungsweg des Kindes
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
obesdenAbschlußschafft
obesdenBildungswegmöglichst
selbständigschafft
wasesselbsteinmalwerdenmöchte
obestäglichnichtzuweitfahrenmuß
obunsereFamiliedadurchfinanziell
belastetwird
wohindieSchulfreundegehen
1
2
3
1= sehrwichtig,2 =wichtig,3 =weniger wichtig,4 =unwichtig
Kriterien beim weiteren Bildungsweg des Kindes°
Bedburg
obesdenAbschlußschafft
99%
obesdenBildungswegmöglichstselbständigschafft 96%
wasesselbsteinmalwerdenmöchte
93%
obestäglichnichtzuweitfahrenmuß
71%
obunsereFamiliedadurchfinanziellbelastetwird
44%
wohindieSchulfreundegehen
23%
° Additionvon"sehrwichtig"und"wichtig"
obesdenAbschlußschafft
1,14
Kaster
100%
96%
95%
68%
47%
25%
Kirchherten
99%
98%
97%
69%
50%
27%
Kirdorf
100%
96%
95%
75%
49%
26%
insg.
99%
96%
95%
71%
47%
25%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
1,08
1,15
1,08
1
Der Schulabschlußchance für das Kind und seiner Selbständigkeit auf
dem Weg dahin (ob als Wunsch der Eltern oder Einschätzung des Vermögens des Kindes definiert), dem Wunsch des Kindes und - abgeschwächter - der Erreichbarkeit der Schule räumen alle Eltern einen
hohen, dem Umfeld (Schulwahl von Freunden) einen geringen Stellenwert bei ihrer Entscheidung ein; für fast jedes zweite Elternpaar
(47%) wird die finanzielle Belastung eine wichtige Rolle spielen.
In mehrfacher Hinsicht spiegelt sich der allgemeine Trend im Bemühen um höhere Abschlußqualifikationen bei den Antworten der Eltern
zur Frage nach der gewünschten Schullaufbahn ihres Kindes in der
weiterführenden Schule wider.
So bekunden viele Eltern ihre Bildungsambitionen mit einer festen
Gymnasialorientierung - 49% der Eltern wünschen sich für ihr Kind
das Gymnasium, schon im Kindergarten wie auch in der Grundschule
(tatsächlich besuchen gegenwärtig in der Stadt Bedburg jedoch "nur"
39% der Kinder nach der Grundschule ein Gymnasium). Für 18% der
Eltern käme auch die Realschule in Betracht und für ein Viertel (24%)
der Eltern läßt sich auch ein solche Wunschfrage nicht beantworten
(die Hauptschule ist bei dieser Frage keine Alternative).
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
17
Meinungs- und Positionsspektren
Die "Wunschschule" unter den weiterführenden Schulen
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
49%49%49%49%
29%
25%23%
20%
23%
20%
15% 14%
8%7%
3% 1% 3% 2%
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
5%6%
Gesamtschule
könnenwir(noch)
nichtsagen
Die "Wunschschule" unter den weiterführenden Schulen
Bedburg
3%
15%
49%
8%
25%
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Gesamtschule
könnenwir(noch)nichtsagen
Kaster
1%
20%
49%
7%
23%
Kirchherten
3%
14%
49%
5%
29%
Kirdorf
2%
23%
49%
6%
20%
insg.
2%
18%
49%
7%
24%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Während im Kindergarten ein Drittel (33%) der Eltern bei der Frage
nach der gewünschten Schulform sich noch nicht festlegen will, sinkt
der Anteil dieser Eltern in der Grundschule anfänglich auf ein Viertel
(25%) und dann in den oberen Klassen der Grundschule auf eine kleine Gruppe von nur noch 13% der Eltern.
Die "Wunschschule" im Verlauf von Kindergarten und Grundschulklassen
Kindergarten
1./2.Klasse
34%
25%
1% 1%
reale
Verteilung°
52%52%
44%
39%
33%
25%
24%
1
7
%
14%
13%
7%5%6%
4%
Hauptschule
3./4.Klasse
Realschule
Gymnasium
2%
Gesamtschule
könnenwir(noch)
nichtsagen
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
18
Meinungs- und Positionsspektren
Die "Wunschschule" im Verlauf von Kindergarten und Grundschulklassen
Kindergarten
1%
14%
44%
7%
33%
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Gesamtschule
könnenwir(noch)nichtsagen
1./2.Klasse
1%
17%
52%
5%
25%
°ÜbergängeimMittelderletztenSchuljahre
Kl 1
3./4.Klasse realeVerteilung°
4%
25%
24%
34%
52%
39%
6%
2%
13%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Kl 3
Kl 4
Kl 2
Zugleich steigt auf der Wunschskala entsprechend sowohl sprunghaft
das Gymnasium von 44% auf 52% als auch eine allmähliche Akzeptanz der Realschule: deren Wunschquote erreicht im Kindergarten und
in den ersten Grundschulklassen erst die Hälfte der realen Besuchsquote von 34% beim Eintritt in die Sekundarstufe.
Letztlich bleibt dann für jedes vierte Elternpaar (25%) die Hauptschule als eine von fast allen nicht gewünschte Pflichtschule. Dieser Entscheidungsprozeß wird dann deutlich, wenn die Grundschuleltern gebeten werden, ihre Möglichkeiten realistisch einzuschätzen ("Einmal
abgesehen von Ihren Wünschen: An welcher weiterführenden Schule
werden Sie Ihr Kind voraussichtlich anmelden?"). Dabei sind sich anfänglich zwei Drittel (63%) und in der dritten Klassenstufe immer
noch 44% der Grundschuleltern für eine Entscheidung nicht sicher.
Einmal abgesehen vom Wunsch: Wo wird das Kind voraussichtlich angemeldet?
1./2.Klasse
3.Klasse
4.Klasse
reale
Verteilung°
63%
25%
13%
34%
30%
22%
13%
16%
2%2%2% 2%
1% 2%
Hauptschule
44%
39%39%
30%
22%
Realschule
Gymnasium
Gesamtschule
könnenwir(noch)
nichtsagen
Einmal abgesehen vom Wunsch: Wo wird das Kind voraussichtlich angemeldet?
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Gesamtschule
könnenwir(noch)nichtsagen
°ÜbergängeimMittelderletztenSchuljahre
1./2.Klasse
1%
13%
22%
2%
63%
3.Klasse
2%
22%
30%
2%
44%
4.Klasse realeVerteilung°
13%
25%
30%
34%
39%
39%
2%
2%
16%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
19
Meinungs- und Positionsspektren
Sehr treffsicher nähern sich die Grundschuleltern in der Einschätzung
ihres Bildungswahlverhaltens den realen Möglichkeiten: mit Blick auf
das Gymnasium exakt der realen Gymnasialquote 39%, mit Blick auf
die Realschule leicht zögerlich von 30% der realen Realschulquote
34% und mit Blick auf die Hauptschule doch sehr zögerlich von 13%
der realen Hauptschulquote 25%.
Vor diesem Hintergrund werden sich von den 16% in der vierten Klassenstufe noch unentschiedenen Eltern daher vermutlich nur noch wenige zur Realschule und der überwiegende Teil zur Hauptschule orientieren müssen.
Die schließlich getroffene beziehungsweise noch zu treffende Entscheidung der Eltern geht einher mit dem Lernerfolg des Kindes, wobei dessen subjektive Einschätzung durch die Eltern verdeutlicht, daß
mit steigender Schuldauer die Lernschwierigkeiten zunehmen (oder
sichtbar werden): In der Grundschule sehen anfänglich 40% der Eltern
bei ihrem Kind keine Lernschwierigkeiten, in der dritten Klassenstufe
sind es 29% der Eltern und in der vierten Klassenstufe dann schließlich nur noch 24% der Eltern.
Dagegen (etwas oder ziemliche) Lernschwierigkeiten ihres Kindes sehen anfänglich nur 20% , später zum Ende der Grundschulzeit jedoch
33% der Eltern. Eine Kooperation von Kindergarten und Grundschule
könnte hier eine umfassendere Früherkennung gewährleisten.
Lernschwierigkeiten des Kindes nach Einschätzung der Eltern
1. Klasse
2. Klasse
3. Klasse
4. Klasse
43%41%43%
40%
40%38%
29%
24%
25%24%
1
9
%
18%
2% 0%
5%
ziemliche
9%
etwas
wenig
keine
Lernschwierigkeiten des Kindes nach Einschätzung der Eltern
ziemliche
etwas
wenig
keine
1.Klasse
2%
18%
40%
40%
2.Klasse
0%
19%
43%
38%
3.Klasse
5%
25%
41%
29%
4.Klasse
9%
24%
43%
24%
insg.
4%
22%
41%
33%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
20
Meinungs- und Positionsspektren
2.3 Ganztagsschule
Die Ganztagsschule wird in der Stadt Bedburg von deutlich mehr als
einem Drittel (38%) der befragten Eltern gewünscht, 13% der Eltern
würden ihr Kind gern in einer Halbtagsschule mit Mittagessen sehen
und 39% der Eltern sind mit der bestehenden Halbtagsschule zufrieden (für 10% der Eltern "spielt" dieses Therma "keine Rolle").
Der hier zum Ausdruck kommende Bedarf nach einer Ganztagsschule
ist zwar mit Blick auf unsere europäischen Nachbarn weit entfernt von
einer allgemeinen Akzeptanz, wenn - auf den Ergebnissen der PISAVergleichsstudie aufbauend - die Eltern für die Ganztagsschule als Regelschule gewonnen werden sollten, er liegt jedoch erheblich über der
landes- und bundesweit geplanten Bedarfsabdeckung von einem Viertel der Grundschulplätze (zunächst als mehr oder weniger offene
Ganztagsangebote).
Bedarfsstruktur zur Schulzeitbetreuung
Bedburg
Kaster
42%40%
36%37%
Kirdorf
40%
40%38%
36%
9%
Halbtagsschule
Kirchherten
13%14%
16%
Halbtagsschulemit
Mittagessen
9% 11%10% 9%
Ganztagsschule
spieltkeineRolle
Bedarfsstruktur zur Schulzeitbetreuung
wirwünschen:
Halbtagsschule
HalbtagsschulemitMittagessen
Ganztagsschule
spieltkeineRolle
Bedburg
42%
9%
40%
9%
Kaster
40%
13%
36%
11%
Kirchherten
36%
14%
40%
10%
Kirdorf
37%
16%
38%
9%
insg.
39%
13%
38%
10%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Die verschiedenen lokalen Elterngruppen in den einzelnen Grundschulbezirken, ob Kindergarteneltern (in der Projektion auf die zukünftige Schulzeit ihres Kindes) oder Grundschuleltern, befinden sich
hier mit ihrem Bedarfskatalog in großem Gleichklang.
Daß die Eltern dennoch etwas zögerlich an den Gedanken herangehen,
ihr Kind könnte regelmäßig eine im europäischen Sinne "normale"
Ganztagsschule besuchen, offenbart die Nachfrage nach der mögli-
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
21
Meinungs- und Positionsspektren
chen Inanspruchnahme eines solchen Ganztagsschulangebotes bei
denjenigen Eltern, die eine Ganztagsschule wünschen: Dann können
sich letztlich nur 26% aller befragten Eltern vorstellen, daß ihr Kind
regelmäßig ein Mittagessen in der Schule einnehmen und regelmäßig
an den Nachmittagsangeboten teilnehmen sollte (der andere Teil der
Eltern, die eine Ganztagsschule wünschen, würde sich eher eine unverbindliche Teilnahme "je nach Bedarf" vorbehalten).
Diese Bedarfseingrenzung zeigt bei den Eltern im Grundschulbezirk
Bedburg mit 29% ein etwas höheres Interesse, bei den Eltern im
Grundschulbezirk Kirchherten mit höchstens 25% ein geringeres Interesse an einem regelmäßigen ganztägigen Besuch der Schule.
Anteil der Kinder, die regelmäßig° am Ganztagsangebot teilnehmen würden
beim Mittagessen
29%
29%
Bedburg
26%
an den Nachmittagsangeboten
27%
23%
Kaster
25%
25%
Kirchherten
25%
Kirdorf
Anteil der Kinder, die regelmäßig° am Ganztagsangebot teilnehmen würden
beimMittagessen
andenNachmittagsangeboten
Bedburg
29%
29%
°sonst:jenachBedarf
Ganztagsschule
Kaster
26%
27%
Kirchherten
23%
25%
Kirdorf
25%
25%
insg.
26%
26%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
0,402
0,361
0,402
0,384 0,384
Die Ausprägung eines Ganztagsbedarfes ist vor allem vor dem Hintergrund zu betrachten, zum einen wie das Familienleben schulpflichtiger
Kinder organisiert werden kann und zum anderen welche grundsätzlichen Einstellungen zur Ganztagsschule vorhanden sind.
Nach den Gründen befragt, die bei dem Wunsch nach einer ganztägigen Betreuung ihres Kindes eine gewichtige Rolle spielen würden,
werden von den Eltern vor allem zwei Problembereiche angesprochen,
bei deren Lösung sie sich die Hilfe von einem Ganztagsschulangebot
erhoffen: die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und
Schule, wenn beide Eltern berufstätig sind oder die Mutter wieder in
den Beruf zurück möchte, und - sicherlich damit einhergehend - das
gesellschaftliche Grundproblem von eingeschränkten erzieherischen
Kompetenz- und Anregungspotentialen in Kleinfamilien (in denen zudem beide Eltern berufstätig sind).
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
22
Meinungs- und Positionsspektren
Zum letzteren werden mehrheitlich die Argumente angeführt: In einer
Ganztagsschule wird das Kind beim Lernen besser unterstützt, werden
mehr kulturelle Anregungen und eine breitere Bildung angeboten, hat
das Kind mehr Kontakt- und Spielmöglichkeiten und erhält es mehr
Angebote für seine Freizeitgestaltung.
Folglich werden hier von vielen Eltern mögliche Defizite für ihr Kind
befürchtet, die sie - und die traditionelle Halbtagsschule - nicht ausräumen können; damit eröffnen sich über eine bloße "Verwahrung"
weit hinausgehenden Erwartungen an die Ganztagsschule.
WelcheGründewürdenfüreineganztägigeBetreuungdesKindeseineRolle
spielen?°
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
beideElternsindberufstätig
KindwirdbeimLernenbesser
unterstützt
MuttermöchtewiederindenBeruf
zurück
mehrkulturelleAnregungen,breitere
Bildung
KindhatmehrKontakt-und
Spielmöglichkeiten
KinderhältmehrAngebotefür
Freizeitgestaltung
binalleinerziehend
SchulekannanderErziehungbesser
mitwirken
Hausaufgabenentfallen
TagesablaufderFamiliekannfreier
eingeteiltwerden
1
2
3
1=sehrgroße,2 =große,3= geringe,4 =keineRolle
WelcheGründewürdenfüreineganztägigeBetreuungdesKindeseineRollespielen?°
Bedburg
beideElternsindberufstätig
74%
KindwirdbeimLernenbesserunterstützt
64%
MuttermöchtewiederindenBerufzurück
70%
mehrkulturelleAnregungen,breitereBildung
63%
KindhatmehrKontakt-undSpielmöglichkeiten
51%
KinderhältmehrAngebotefürFreizeitgestaltung
51%
binalleinerziehend
48%
SchulekannanderErziehungbessermitwirken
29%
Hausaufgabenentfallen
30%
TagesablaufderFamiliekannfreiereingeteiltwerden 22%
° Additionvon"sehrgroße"und"großeRolle"
Kaster
71%
73%
67%
68%
57%
54%
51%
32%
34%
25%
Kirchherten
75%
70%
68%
71%
57%
58%
55%
36%
30%
24%
Kirdorf
76%
72%
73%
76%
69%
60%
51%
40%
38%
27%
insg.
74%
70%
69%
69%
58%
55%
51%
34%
33%
25%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
23
Meinungs- und Positionsspektren
Diese Befragungsergebnisse lassen schließen, daß die Ganztagsschule
ein breit gefächertes Lern- und Anregungsangebot haben sollte, in
dem sich schulische und (bisher noch) außerschulische Aktivitäten mischen. Die vordergründige Entlastung der Familie bei den Hausaufgaben und bei der Gestaltung des Tagesablaufes wird dabei geringwertiger erachtet und auch bei der Erziehung des Kindes würde nur ein
Drittel der Eltern eine Mitwirkung begrüßen (hier zeigen sich wieder
die Vorbehalte gegenüber einer institutionellen Beteiligung).
In der Stadt Bedburg ist - nach Angaben der befragten Eltern - in zwei
Dritteln (65%) der Familien immer ein Elternteil (Mutter oder Vater)
daheim, wenn das Kind aus der Schule nach Hause kommt (befragte
Kindergartenfamilien wieder in der Projektion auf die zukünftige
Schulzeit des Kindes); weiterhin sind in fast der Hälfte der Familien
(45%) auch noch Geschwister da.
Betreuungshilfe von Verwandten (Großeltern) im Netz der Großfamilie wird nur selten in Anspruch genommen oder ist nicht vorhanden.
Nicht überraschend ist der in der Öffentlichkeit zumeist - insbesondere
bei der gegenwärtigen Diskussion um die Auflösung des Hortes zugunsten von Ganztagsschulangeboten - völlig überschätzte Anteil von
Kindern, die in einem Hort betreut werden: nur jedes zwanzigste Kind
besucht einen Hort.
Wenn das Kind aus der Schule nach Hause kommt
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
MutteroderVatersinddaheim
essindnochandereGeschwisterda
Verwandte(Großeltern)kümmernsich
unserKindbesuchteinenHort
unserKindbeschäftigtsichalleinzu
Hause
1
2
3
4
1=immer,2 =meistens,3 =hinundwieder,4 =nein
WieistdasFamilienlebenorganisiert,wenndasKindvonderSchulenachHausekommt?°
MutteroderVatersinddaheim
essindnochandereGeschwisterda
Verwandte(Großeltern)kümmernsich
unserKindbesuchteinenHort
unserKindbeschäftigtsichalleinzuHause
° nurEinzelangabe"immer"
MutteroderVatersinddaheim
Bedburg
66%
46%
3%
5%
2%
1,50
Kaster
69%
46%
3%
4%
2%
Kirchherten
61%
42%
5%
2%
2%
Kirdorf
62%
46%
7%
6%
1%
insg.
65%
45%
4%
4%
2%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
1,43
1,52
1,54
1
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
24
Meinungs- und Positionsspektren
Sehr aufschlußreich sind die teils widersprüchlichen Positionen, die
bei der Frage nach den grundsätzlichen Einstellungen zur Ganztagsschule eingenommen werden. Da ist zum einen mit der Erkenntnis,
daß die Ganztagsschule den Unterricht vertiefen und ergänzen kann,
das wesentliche Element einer ganztägigen Schulversorgung angesprochen, das auch die befragten Eltern einhellig anerkennen und dem
sie folgerichtig mit großer Mehrheit (85%) zustimmen.
Zum anderen bleibt aber die große Distanz zur Strukturveränderung,
wenn weniger als die Hälfte (42%) der Eltern damit einverstanden wäre, daß alle Schulen grundsätzlich Ganztagsschulen sein sollten: Folglich lehnt gegenwärtig noch eine Mehrheit der Eltern eine konsequente
Umsetzung des Ganztagskonzeptes ab.
Einstellungen zur Ganztagsschule
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
dieGanztagsschulekanndenUnterricht
vertiefenundergänzen
alleSchulensolltengrundsätzlich
Ganztagsschulensein
GanztagschuleundFamilienleben
lassensichnichtvereinbaren
dieGanztagsschulekannmehr
Erziehungsaufgabenübernehmen
inderGanztagsschulewerdendie
Kinderzusehrbelastet
Ganztagsschulensindnuretwasfür
KindermitLernschwierigkeiten
1
2
3
4
1=stimmevollzu,2 =stimmeeherzu,3 =lehneeherab,4 =lehnevollab
Einstellungen zur Ganztagsschule°
Bedburg
Kaster
dieGanztagsschulekanndenUnterrichtvertiefenunder83
gän%
zen
86%
alleSchulensolltengrundsätzlichGanztagsschulensein39%
43%
GanztagschuleundFamilienlebenlassensichnichtvere36
inb%
aren
33%
dieGanztagsschulekannmehrErziehungsaufgabenüb35
erne%
hmen
32%
inderGanztagsschulewerdendieKinderzusehrbelaste33
t %
33%
GanztagsschulensindnuretwasfürKindermitLernsch12
wie%
rigkeiten 11%
° Additionvon"stimmevollzu"und"eherzu"
Kirchherten
87%
43%
39%
35%
32%
14%
Kirdorf
85%
41%
41%
38%
36%
13%
insg.
85%
42%
37%
35%
33%
12%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Weitere Aussagen zur Ganztagsschule zeigen jedoch, daß die Positionen der Eltern nicht klar umrissen und fixiert sind; einiges scheint hier
in Bewegung zu geraten.
Je nach Standort kann festgestellt werden, daß immerhin 35% der Eltern der Meinung sind, daß die Ganztagsschule mehr Erziehungsauf-
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
25
Meinungs- und Positionsspektren
gaben übernehmen kann, während nur 37% der Eltern eine Unvereinbarkeit von Ganztagsschule und Familienleben sehen. Auch einen in
der Diskussion oft angeführten negativen Aspekt eines ganztägigen
Schulbesuches will eine Mehrheit der Eltern nicht erkennen: Nur ein
Drittel (33%) der befragten Eltern befürchtet, daß in der Ganztagsschule die Kinder zu sehr belastet werden.
Ein für Veranstalter wie Gegner der Ganztagsschule gleichermaßen
wichtiges Ergebnis ist, daß in dem überwiegenden Teil der Schulöffentlichkeit die Ganztagsschule nicht als eine bloße Hilfseinrichtung
für schwache Schüler betrachtet wird. Nur eine Minderheit von 12%
der befragten Eltern vertritt die Position, daß Ganztagsschulen nur etwas für Kinder mit Lernschwierigkeiten sind.
2.4 Schule und Freizeit
Die Befragung versucht auch dort anzusetzen, wo in kleinen Ausschnitten ein Einblick in die Lebensverhältnisse und die "Freizeit" der
Kinder während des außerschulischen Tagesablaufes gewährt wird.
Zunächst berichten die Eltern von gemeinsamen Freizeitaktivitäten,
von denen an erster Stelle die Teilnahme am Schulleben (beziehungsweise Kindergartenleben) genannt wird, womit die Klammer zu der
Einrichtung betont wird. Das Ergebnis besagt aber auch, daß gemeinsame Unternehmungen der Familie außerhalb des Schullebens - in der
Reihenfolge Wandern, Musizieren, Basteln, Sport, Besuch kultureller
Veranstaltungen oder Teilnahme am Kirchenleben - meistens nicht so
intensiv betrieben werden, daß diese durch eine ganztägige Verweildauer des Kindes in der Schule beeinträchtigt werden könnten.
Gemeinsame Freizeitaktivitäten der Familie
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
wirnehmenaktivamKindergarten-/
Schullebenteil
wirmachenWanderungenund
Ausflüge
wirhabenHobbyswieMusik,Basteln
o.a.
wirbetreibenaktivSport
wirbesuchenKino,Theater,Konzerte
wirnehmenaktivamKirchenlebenteil
1
2
3
1=sehroft,2 =oft,3 =manchmal,4 =nie
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
4
26
Meinungs- und Positionsspektren
Gemeinsame Freizeitaktivitäten der Familie°
Bedburg
wirnehmenaktivamKindergarten-/Schullebenteil 73%
wirmachenWanderungenundAusflüge
64%
wirhabenHobbyswieMusik,Bastelno.a.
50%
wirbetreibenaktivSport
45%
wirbesuchenKino,Theater,Konzerte
18%
wirnehmenaktivamKirchenlebenteil
19%
Kaster
70%
69%
53%
42%
20%
22%
Kirchherten
66%
62%
43%
39%
23%
19%
Kirdorf
74%
58%
50%
45%
21%
20%
insg.
71%
64%
50%
43%
20%
20%
mittlererAktivitätsstand
45%
46%
42%
44%
45%
1,99
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
2,05
2,11
1,95
1
° Additionvon"sehroft"und"oft"
wirnehmenaktivamKindergarten-/Schullebenteil
Das Fernsehen - viel gescholten - ist aus dem täglichen Leben nicht
mehr weg zu denken. Seine vielfältigen sozialen und kulturellen Komponenten in der heutigen Medienwelt werden hier nur am Rande gestreift, wenn mit einigen wenigen Strichen die Situation des Kindes in
seinem Verhältnis zum Fernsehen gezeichnet wird. Mit der Frage nach
den Fernsehgewohnheiten des Kindes kann der Stellenwert des Fernsehens in der Familie ohnehin nur schemenhaft sichtbar werden.
Fernsehen in der Familie
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
unserKindsiehtnurausgesuchte
Sendungen
wirsehenSendungengemeinsamund
sprechendarüber
unserKindkannfernsehen,wannes
will
beiunsläuftderFernseherfastden
ganzenTag
1
2
3
1=trifftüberwiegendzu,2 =meistenszu,3 =eherseltenzu
Fernsehen in der Familie°
Bedburg
unserKindsiehtnurausgesuchteSendungen
87%
wirsehenSendungengemeinsamundsprechendarübe67
r %
unserKindkannfernsehen,wanneswill
16%
beiunsläuftderFernseherfastdenganzenTag
16%
° Additionvon"trifftüberwiegendzu"und"meistenszu"
1,61
Kaster
90%
64%
12%
14%
Kirchherten
88%
70%
15%
11%
Kirdorf
88%
67%
16%
14%
insg.
89%
67%
14%
14%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
1,55
1,61
1,65
1
Immerhin gesteht nur eine Minderheit die befragten Eltern, daß der
Fernseher bei ihnen fast den ganzen Tag läuft. Natürlich verändern
sich die Anteile mit dem Alter des Kindes, es muß aber festgehalten
werden, daß jedes zehnte Kind im Kindergarten (11%) und jeder sechste Grundschüler (16%) zuhause mit eingeschaltetem Fernseher lebt.
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
27
Meinungs- und Positionsspektren
Gut die Hälfte (58%) der befragten Eltern ist der Ansicht, daß Jugendliche zu viel Freizeit haben, mit der sie nichts anfangen können. Wenn
dann folglich die überwiegende Mehrheit der Eltern die Position vertritt, daß hier alle Institutionen gefordert sind (Stadt, Vereine, Schulen
und die Familie selbstkritisch eingeschlossen an erster Stelle genannt),
mit sinnvollen Angeboten die Freizeit von Kindern und Jugendlichen
zu gestalten, so stellt sich die Frage, wie diese Forderung eingelöst
werden kann und ob hier die Ganztagsschule auch unter diesem
Aspekt ein alternatives Angebot sein könnte.
Meinungen zur Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
ElternsolltensichvielmehrZeitfürihre
Kindernehmen
vonSeitenderStadtsollteesvielmehr
Freizeitangebotegeben
dieVereinemüssenmehraufdie
InteressenderJugendeingehen
dieSchulenkönntenmit
Freizeitangebotenvielmehrtun
JugendlichehabenzuvielFreizeit,mit
dersienichtsanfangenkönnen
1
2
3
1=stimmevollzu,2 =stimmeeherzu,3 =lehneeherab,4= lehnevollab
Meinungen zur Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen°
Bedburg
Kaster
ElternsolltensichvielmehrZeitfürihreKindernehmen95%
97%
vonSeitenderStadtsollteesvielmehrFreizeitangebote92
geb%
en
96%
dieVereinemüssenmehraufdieInteressenderJugend86
eing%
ehen
88%
dieSchulenkönntenmitFreizeitangebotenvielmehrtun85%
84%
JugendlichehabenzuvielFreizeit,mitdersienichtsanfa51
nge%
nkönnen 60%
° Additionvon"stimmevollzu"und"eherzu"
Kirchherten
98%
94%
93%
83%
60%
Kirdorf
99%
95%
87%
89%
58%
insg.
97%
94%
88%
85%
58%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Die Forderung nach mehr Angeboten von öffentlichen Einrichtungen
beruht leider oft auf einer Unkenntnis deren erbrachten Leistungen.
Dabei sind solche Informationslücken nicht nur einer unzureichenden
Außendarstellung der Einrichtungen, sondern zu großen Teilen immer
auch der Passivität der Fordernden anzulasten.
Vor diesem Hintergrund ist das Befragungsergebnis zu betrachten, daß
nur als ein Drittel (32%) der befragten Eltern sich als gut informiert
über die verschiedenen Freizeitangebote für Kinder und Jugendlich
bezeichnet. Vergleichsweise etwas besser informiert sind die Eltern
über die Angebote von Sportvereinen (43%), weniger informiert sind
sie über die außerschulischen Angebote der Schulen (35%), Jugend-
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
28
Meinungs- und Positionsspektren
treffs (31%), die kirchliche Jugendarbeit (29%) und die Angebote von
Musikvereinen und der Musikschule (25%).
Den geringsten mittleren Informationsstand zeigen die Eltern mit einem Anteil von nur 28% im Bezirk Bedburg (hier scheinen Angebote
in Jugendtreffs weitgehend unbekannt zu sein), den relativ höchsten
die Eltern in Kaster, von denen sich 35% als gut informiert einstufen.
Informationsstand über Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
überAngebotevonSportvereinen
überausserschulischeAngebotevon
Schulen/derSchule
überdieAngeboteinJugendtreffs
überdiekirchlicheJugendarbeit
überAngebotevonMusikvereinen/der
Musikschule
1
2
3
1=gut,2 =nichtsogut,3 =schlecht,4 =kannnichtbeurteilen
Informationsstand über Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche°
Bedburg
überAngebotevonSportvereinen
45%
überausserschulischeAngebotevonSchulen/derSchul32
e %
überdieAngeboteinJugendtreffs
11%
überdiekirchlicheJugendarbeit
24%
überAngebotevonMusikvereinen/derMusikschule 27%
mittlererInformationsstand
° "gut"informiert
überAngebotevonSportvereinen
Kaster
47%
39%
37%
25%
29%
Kirchherten
34%
34%
50%
34%
19%
Kirdorf
42%
32%
26%
35%
20%
insg.
43%
35%
31%
29%
25%
28%
35%
34%
31%
32%
1,86
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
1,84
2,00
1,92
1
Wenig ausgeprägte Eigeninitiative einerseits - ablesbar an geringer
Aktivität und geringem Informationsstand über vorhandene Angebote
- und hohe Forderungs- und Bedarfsanmeldung an öffentliche Einrichtungen andererseits sind wechselseitig als ein gesellschaftlicher Vorgang häufig anzutreffen.
Wenn jedoch - in dieser Reihenfolge - Plätze für Spiel und Sport, ein
Jugendtreff oder eine Cafeteria, eine Bibliothek (weniger Hausaufgabenbetreuung oder Übermittagbetreuung mit Mittagessen) von den Eltern "schon öfter" oder zumindest manchmal für ihr Kind vermißt
werden, so ist das mehr als ein diskreter Hinweis auf ihr beschriebenes
Dilemma, als Einzelfamilie womöglich überfordert und auf Hilfe von
außerhalb angewiesen zu sein.
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
29
Meinungs- und Positionsspektren
Welche Angebote/Einrichtungen werden in der Nähe oder im Stadtteil vermißt?
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
PlätzefürSpielundSport
einenJugendtreffodereineCafeteria
eineBibliothek/einenLesesaal
eineHausaufgabenbetreuung
eineÜbermittagbetreuungmit
Mittagessen
1
2
3
4
1=sehr,2= schonöfter,3 =manchmal,4 =überhauptnicht
Welche Angebote/Einrichtungen werden in der Nähe oder im Stadtteil vermißt?°
PlätzefürSpielundSport
einenJugendtreffodereineCafeteria
eineBibliothek/einenLesesaal
eineHausaufgabenbetreuung
eineÜbermittagbetreuungmitMittagessen
Bedburg
52%
48%
34%
26%
22%
Kaster
44%
41%
36%
32%
23%
Kirchherten
56%
54%
47%
30%
30%
Kirdorf
55%
46%
40%
33%
27%
insg.
50%
46%
39%
30%
25%
mittlererBedarfsstand
36%
35%
43%
40%
38%
° Additionvon"sehr"und"schonöfter"
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
2.5 Schule und Umfeld
Im weiteren sollen noch einige Aspekte ihrer sozialstrukturellen Bezugsstränge das Bild der Elternschaft in der Stadt Bedburg vervollständigen.
Zwei Drittel (65%) der befragten Familien mit Kindern im Kindergarten oder in der Grundschule sind in der Stadt Bedburg innerhalb der
letzten zehn Jahre um- oder zugezogen. Die Angaben zur Dauer der
Wohnansässigkeit spiegeln die allgemeinen Erfahrungswerte wider:
Junge Familien mit Kindern ziehen vor oder spätestens während der
Grundschulzeit wenn möglich in passende Wohnräume um: In den
letzten fünf Jahren sind 55% der Familien mit Kindern im Kindergarten und 43% der Grundschulfamilien an ihren gegenwärtigen Wohnort
gezogen.
Eine große Mobilität zeichnet die Familien in den Bezirken Bedburg
und Kirdorf aus: Lebt in Kaster mit 45% und in Kirchherten mit 40%
fast die Hälfte der befragten Familien schon länger als zehn Jahre oder
schon immer an ihrem gegenwärtigen Wohnort, so ist dies in Kirdorf
mit 29% und in Bedburg mit 23% nur rund ein Viertel der Familien.
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
30
Meinungs- und Positionsspektren
Dauer der Wohnansässigkeit am jetzigen Wohnort
Bedburg
Kaster
36%
32%
28%
Kirdorf
45%
40%
37%
29%
25%
17%18%
13%
17%
15%16%
11%
seiteinemJahr
Kirchherten
seit5 Jahren
seit10Jahren
23%
schonlänger/immer
Dauer der Wohnansässigkeit am jetzigen Wohnort
seiteinemJahr
seit5 Jahren
seit10Jahren
schonlänger/immer
Bedburg
17%
36%
25%
23%
Kaster
11%
32%
13%
45%
Kirchherten
15%
28%
17%
40%
Kirdorf
16%
37%
18%
29%
insg.
14%
33%
18%
35%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
In der Stadt Bedburg umfaßt die durchschnittliche Haushaltsgröße der
befragten Eltern 4,1 Personen. Der weit überwiegende Teil der befragten Familien repräsentiert zur Hälfte den Durchschnittshaushalt von
vier Personen und jeweils zu einem Viertel einen Haushalt mit mindestens drei oder höchstens fünf Personen; Zwei-Personen-Haushalte
und "Großfamilien" mit sechs oder mehr Personen im Haushalt sind
die Ausnahmen.
Haushaltsgröße
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
48%
45% 46%
45%
24%
23%
22%
19%
21%
20%
20%
19%
5%4%7%5% 3%2%7%3%
4%5%3%4%
2Personen
3Personen
4Personen
5Personen
6Personen
7odermehr
Personen
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
31
Meinungs- und Positionsspektren
Haushaltsgröße
Bedburg
4%
21%
45%
23%
5%
3%
4,1
2Personen
3Personen
4Personen
5Personen
6Personen
7odermehrPersonen
mittlere Haushaltsgröße
Kaster
5%
20%
48%
22%
4%
2%
4,1
Kirchherten
3%
19%
46%
19%
7%
7%
4,3
Kirdorf
4%
20%
45%
24%
5%
3%
4,1
insg.
4%
20%
46%
22%
5%
3%
4,1
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Der in der Befragung repräsentierte Anteil der ausländischen Kinder
von 14% liegt sogar höher als der Anteil von 12% ausländischer Kinder, den die Schulstatistik für die Grundschulen im gegenwärtigen
Schuljahr 2004/05 erhoben hat. Dieses Ergebnis bestätigt zum einen
eine hohe Beteiligung auch der ausländischen Eltern an dieser Befragung und zum anderen erklärt möglicherweise eine solche direkte Fragestellung nach der Herkunft - mit den besonderen, für die einzelnen
Bezirke aufgezeigten lokalen Ergebnissen - angesichts der veränderten
Staatsangehörigkeitsgesetzgebung eine größere Zuverläßlichkeit, als
die amtliche Statistik das nun mehr vermag.
Anteil ausländischer Familien insgesamt
Befragung
16%
zumVergleich:Schulstatistik2004/
05
24%
22%
15%
14%
12%
9%
9%
6%
3%
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
StadtBedburg
Herkunft der Familie°
Bedburg
5,8%
3,6%
6,0%
Kaster
Kirchherten
8,3%
8,0%
anderesEU-Land
Kirdorf
4,7%5,4%
1,9%
1,4%
0,0%1,1%
Osteuropa
5,3%
4,1%
0,7%
Türkei
0,4%1,1%
anderesLand
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
32
Meinungs- und Positionsspektren
Herkunft der Familie°
Bedburg
5,8%
1,4%
4,7%
4,1%
anderesEU-Land
Osteuropa
Türkei
anderesLand
°wennbeideElternnichtausDeutschlandstammen
"Deutschland"
Kaster
3,6%
5,4%
0,4%
Kirchherten
6,0%
1,1%
0,7%
1,1%
Kirdorf
8,0%
1,9%
8,3%
5,3%
insg.
5,6%
1,0%
5,1%
2,6%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
456
244
276 1.281
305
Während bei den insgesamt in der Stadt Bedburg befragten Eltern
94% der Väter voll berufstätig sind, weisen die Mütter ein ganz anderes Beschäftigungsspektrum auf: nur 40% der Mütter sind voll berufstätig, 14% arbeiten gelegentlich, aber 44% der Mütter sind ausschließlich im Haushalt tätig (bei den Vätern ist dies die Ausnahme).
Berufliche Erfahrungen der befragten Eltern
56%
44%
39%
25%
Vater:
15%
Mutter
:
14%
3% 3%
imerlerntenBeruf arbeiteinneuem
Beruf
Umschulung/
arbeitslos
2%
2%
arbeite
gelegentlich
imHaushalttätig
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Berufliche Erfahrungen des Vaters
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
56%56%54%58%
42%
40%38%
35%
imerlerntenBeruf arbeiteinneuemBeruf
3% 3% 2%2%
1%1%2%3%
1%3%
Umschulung/
arbeitslos
arbeitegelegentlich
imHaushalttätig
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
2%
33
Meinungs- und Positionsspektren
Berufliche Erfahrungen
Vater:
imerlerntenBeruf
arbeiteinneuemBeruf
Umschulung/arbeitslos
arbeitegelegentlich
imHaushalttätig
Bedburg
56%
40%
3%
1%
1%
Kaster
56%
38%
3%
1%
3%
Kirchherten
54%
42%
2%
2%
Kirdorf
58%
35%
2%
3%
2%
insg.
56%
39%
3%
2%
2%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Beim Berufstätigkeitsbild der Eltern geraten zwei Ergebnisse in den
Blickpunkt. Da ist zum einen die hohe berufliche Mobilität: Nur noch
56% der Väter arbeiten im erlernten Beruf, dagegen bereits 39% in einem neuen Beruf (von den Müttern arbeiten 25% im erlernten Beruf,
15% in einem neuen Beruf).
Die andere Besonderheit ist bei den Müttern zu beobachten, die sich
beruflich neu orientieren, wenn das Kind älter wird. Während im Kindergarten noch zwei Drittel der Mütter (64%) an den Haushalt gebunden sind (einschließlich der Mütter, die gelegentlich arbeiten), sinkt in
der Grundschule dieser Anteil auf die Hälfte der Mütter (53%). Doch
auch bei den Müttern von Grundschulkindern erreichen diejenigen, die
im erlernten Beruf arbeiten (können), nur einen Anteil von 29% (16%
arbeiten in einem neuen Beruf).
Berufliche Erfahrungen der Mutter
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
45%45% 45%
38%
25%24%27%26%
17%
13%14% 11%
14%15%14%15%
3% 1% 4%3%
imerlerntenBeruf arbeiteinneuemBeruf
Umschulung/
arbeitslos
arbeitegelegentlich
imHaushalttätig
Berufliche Erfahrungen
Mutter:
imerlerntenBeruf
arbeiteinneuemBeruf
Umschulung/arbeitslos
arbeitegelegentlich
imHaushalttätig
Bedburg
25%
14%
3%
13%
45%
Kaster
24%
15%
1%
14%
45%
Kirchherten
27%
14%
4%
17%
38%
Kirdorf
26%
15%
3%
11%
45%
insg.
25%
15%
3%
14%
44%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
34
Meinungs- und Positionsspektren
Die Ergebnisse der Elternbefragung machen deutlich, daß noch in vielen Familien die traditionelle Rollenverteilung verankert ist (wofür vor
allem die Bedingungen in der Arbeitswelt verantwortlich sind). Diese
Situation ist nicht allein ein Problem der Frauen, sie wird bei zunehmendem Fachkräftemangel sehr bald ein gesamtgesellschaftliches
werden, dem nur mit intelligenter organisierten Arbeits- und Kinderbetreuungsverhältnissen begegnet werden kann.
Davon unabhängig ist die Einschätzung der Eltern hinsichtlich der zukünftigen Berufsentwicklung - und dies auch vor dem Hintergrund der
beschriebenen eigenen Berufserfahrungen - sicherlich zutreffend,
wenn nur noch 16% der befragten Eltern der Meinung sind, daß ihr
Kind den einmal erlernten Beruf zukünftig immer wird ausüben können, während fast die Hälfte der Eltern (45%) davon ausgeht, daß ein
Berufswechsel eher die Regel sein wird (39% der Eltern vermögen die
Entwicklung noch nicht zu beurteilen).
Einschätzung zur zukünftigen Berufsentwicklung
(ein Berufswechsel wird ...)
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
47% 47%
42%
40%
36% 37%
41%
44%
17% 16% 16% 16%
eherdieAusnahmesein
eherdieRegelsein
könnenwirnichtbeurteilen
Einschätzung zur zukünftigen Berufsentwicklung
(einBerufswechselwird...)
eherdieAusnahmesein
eherdieRegelsein
könnenwirnichtbeurteilen
Bedburg
17%
47%
36%
Kaster
16%
47%
37%
Kirchherten
16%
42%
41%
Kirdorf
16%
40%
44%
insg.
16%
45%
39%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Die Notwendigkeit lebenslangen Lernens und der Befähigung hierzu
in Anbetracht der dynamischen Entwicklung der technologischen und
gesellschaftlichen Fortschritte und damit einhergehend eine Veränderung im Verhältnis von Erstausbildung und Weiterbildung mit neuen
Schwerpunktsetzungen wird daher nicht zuletzt vor dem Hintergrund
der gegenwärtigen Berufserfahrungen von den Eltern erkannt. Zu fragen bleibt, inwieweit diese Erkenntnisse schon in der schulischen allgemein- und berufsbildenden Lernkultur Eingang gefunden haben.
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
35
Meinungs- und Positionsspektren
All diese Überlegungen werden heute überlagert von der sehr existentiellen Frage, ob Jugendliche überhaupt noch eine reale Chance auf einen Ausbildungsplatz haben. Erschreckend ist nicht so sehr das Befragungsergebnis als solches, daß nämlich nur noch 6% der Eltern die
Chancen für ihr Kind als gut, dagegen 40% als nicht so gut und sogar
45% als schlecht bezeichnen, sondern das, was damit an letztlich resignierender Einstellung prägen wird.
Einschätzung der Chancen für Jugendliche, einen Ausbildungsplatz zu
bekommen
Bedburg
Kaster
44%
43%
38%
37%
Kirchherten
47%
47%
43%
42%
7%
7% 6%
4%
gut
Kirdorf
7%
nichtsogut
schlecht
9%
12%
8%
könnenwirnichtbeurteilen
Einschätzung der Chancen für Jugendliche, einen Ausbildungsplatz zu bekommen
gut
nichtsogut
schlecht
könnenwirnichtbeurteilen
Bedburg
7%
44%
43%
7%
Kaster
6%
38%
47%
9%
Kirchherten
4%
43%
42%
12%
Kirdorf
7%
37%
47%
8%
insg.
6%
40%
45%
9%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Im Hinblick auf die weiteren Schritte ihres Kindes in seiner Bildungslaufbahn sind die Eltern nicht nur zu ihrer Einschätzung der zukünftigen Entwicklungen im Ausbildungs- und Beschäftigungssystem, sondern auch nach einigen grundsätzlichen Einstellungen zum Verhältnis
von Schul- und Berufsausbildung befragt worden.
Sehr einhellig beziehen die Eltern hier eine Position, die der Berufsausbildung einen so hohen Stellenwert einräumen, daß zwei Drittel
(68%) der Eltern der Aussage zustimmen, daß "es besser ist, eine gute
Berufsausbildung zu haben, als das Abitur".
Damit scheint die schulische Ausgangsqualifikation nachrangig bewertet zu sein, tatsächlich sind die Eltern jedoch ein ganzes Stück fordernder (als die meisten bildungspolitisch Verantwortlichen), wenn
drei Viertel (73%) von ihnen das Postulat aufstellen, daß es "besser
wäre, Beruf und Abitur in der Ausbildung zu verbinden".
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
36
Meinungs- und Positionsspektren
Positionen zur Schul- und Berufsausbildung
Bedburg
Kaster
Kirchherten
Kirdorf
besserwärees,BerufundAbiturinder
Ausbildungzuverbinden
esistbesser,eineguteBerufsausbildung
zuhaben,alsdasAbitur
ohneAbituristeinegute
Berufsausbildungnichtmehrmöglich
essolltennurSchülerdasAbitur
machen,dieauchstudierenwollen
1
2
3
1=stimmevollzu,2 =stimmeeherzu,3 =lehneeherab,4 =lehnevollab
Positionen zur Schul- und Berufsausbildung°
Bedburg
besserwärees,BerufundAbiturinderAusbildungzuv72
erb%
inden
esistbesser,eineguteBerufsausbildungzuhaben,alsda68
sA%
bitur
ohneAbituristeineguteBerufsausbildungnichtmehrm51
ög%
lich
essolltennurSchülerdasAbiturmachen,dieauchstudie38
ren%
wollen
° Additionvon"stimmevollzu"und"eherzu"
Kaster
68%
66%
51%
39%
Kirchherten
79%
72%
56%
34%
Kirdorf
75%
66%
50%
39%
insg.
73%
68%
52%
38%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Trotzdem erfreut sich das Abitur als höchste schulische Qualifikation
nicht unbedingt des absoluten Vertrauens, wenn die befragten Eltern
zur Hälfte (52%) unentschlossen bleiben, ob "ohne Abitur eine gute
Berufsausbildung nicht mehr möglich" wäre, obgleich die täglich erlebten Anzeichen in dieser Richtung sich mehren.
Andererseits wird erneut bestätigt, wie hier vieles in Bewegung ist und
die Herausforderungen in der gegenwärtigen Berufswelt greifen, wenn
nur noch ein Drittel (38%) der befragten Eltern darauf beharrt, daß
"nur Schüler das Abitur machen sollten, die auch studieren wollen"
(Anmerkung: gemeint im herkömmlichen Sinne bezogen auf die traditionellen akademischen Berufe).
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
37
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
3. Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
Auf dem Wege der Erkundung in dem Geflecht von Betreuungswünschen und dem Bedarf nach Ganztagsschulen soll nun der Frage nachgegangen werden, ob sich die Nachfrage nach der Ganztagsschule in
unterschiedlichen Zustimmungs- oder Ablehnungsprofilen darstellt.
Die Ergebnisse der Elternbefragung werden dann auch wiederum in
den Sequenzen der Bildungslaufbahnabschnitte Kindergarten, Schulentwicklung und Schulwahl, Schule und Freizeit sowie Schule und
Umfeld verglichen.
Zur Erinnerung: Bei der konkreten Frage "Wünschen Sie die Schulzeit
nur bis Mittag, mit Mittagessen oder die Schule als Ganztagsschule"
haben von den befragten Eltern insgesamt 39% Halbtagsschule , 13%
Halbtagsschule mit Mittagessen, 38% Ganztagsschule und 10% spielt
keine Rolle angekreuzt. Nun können die Meinungs- und Positionsspektren der beiden mit dieser Frage bestimmten großen Elterngruppen mit dem Wunsch Halbtagsschule oder Ganztagsschule (im folgenden "Halbtagsschuleltern" oder "Ganztagsschuleltern" benannt) mit ihrem jeweils klar definierten Zustimmungs- oder Ablehnungshintergrund gegenübergestellt werden. Ein erster Schritte ist die Frage danach, welche Gründe für eine ganztägige Betreuung des Kindes eine
Rolle spielen würden:
Welche Gründe würden für eine ganztägige Betreuung des Kindes eine Rolle
spielen?°
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:Ganztagsschule
beideElternsindberufstätig
KindwirdbeimLernenbesser
unterstützt
MuttermöchtewiederindenBeruf
zurück
mehrkulturelleAnregungen,breitere
Bildung
KindhatmehrKontakt-und
Spielmöglichkeiten
KinderhältmehrAngebotefür
Freizeitgestaltung
binalleinerziehend
SchulekannanderErziehungbesser
mitwirken
Hausaufgabenentfallen
TagesablaufderFamiliekannfreier
eingeteiltwerden
1
2
3
1=sehrgroße,2 =große,3 =geringe,4 =keineRolle
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
4
38
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
WelcheGründewürdenfüreineganztägigeBetreuungdesKindeseineRollespielen?°
Wunsch:Halbtagsschule
beideElternsindberufstätig
73%
KindwirdbeimLernenbesserunterstützt
55%
MuttermöchtewiederindenBerufzurück
66%
mehrkulturelleAnregungen,breitereBildung
50%
KindhatmehrKontakt-undSpielmöglichkeiten
39%
KinderhältmehrAngebotefürFreizeitgestaltung
35%
binalleinerziehend
58%
SchulekannanderErziehungbessermitwirken
21%
Hausaufgabenentfallen
20%
TagesablaufderFamiliekannfreiereingeteiltwerden
13%
° Additionvon"sehrgroße"und"großeRolle"
Wunsch:Ganztagsschule
74%
83%
70%
85%
77%
77%
44%
44%
45%
37%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Das Befragungsergebnis erbringt in zweifacher Hinsicht eindeutige
Hinweise: Zum einen werden die "harten" Fakten, daß - in dieser Reihenfolge - beide Eltern berufstätig sind, die Mutter wieder in den Beruf zurück möchte oder ein Elternteil alleinerziehend ist, mehrheitlich
von beiden Elterngruppen als Gründe genannt, die für einen Ganztagsschulbedarf eine große Rolle spielen würden (wobei auffällig ist, daß
Halbtagsschuleltern die Vorstellung, alleinerziehend zu sein, für eine
Begründung sogar noch höher gewichten als Ganztagsschuleltern).
Zum anderen werden - im Gegensatz zu den Halbtagsschuleltern - von
den Ganztagsschuleltern die "weichen" Erwartungen, die als inhaltliche Anforderungen an ein Ganztagsangebot gerichtet werden, sehr
deutlich herausgestellt: Die Ganztagsschule wird vordringlich als der
Ort angesehen, an dem ihr Kind die sozialen und kulturellen Anregungen erfahren kann, die das häusliche Umfeld (zumeist aus Mangel an
Gelegenheit und Zeit) nicht bieten kann.
Demgegenüber werden vordergründig das Familienleben entlastende
Aspekte wie freier Tagesablauf oder Hausaufgabenkontrolle eher gering erachtet. In folgerichtiger Interpretation dieser Befragungsergebnisse sollte sich daher die Ganztagsschule vor allem um ein breit gefächertes Bildungsangebot bemühen, das ebenso schulische Elemente
(Unterrichtsvertiefung, Lernunterstützung) einschließt.
Die Ausprägung eines Ganztagsbedarfes ist auch vor dem Hintergrund
zu betrachten, zum einen welche grundsätzlichen Einstellungen zur
Ganztagsschule vorhanden sind und zum anderen wie das Familienleben schulpflichtiger Kinder organisiert werden kann.
In der nachschulischen häuslichen Betreuungs- und Versorgungssituation für das Kind zeigen sich - entgegen den Erwartungen - so gut wie
keine gravierenden Unterschiede zwischen den beiden ausgewählten
Elterngruppen. Auch von daher kann geschlossen werden, daß der
Aspekt einer bloßen personalen Betreuungsnot beziehungsweise -hilfe
beim Wunsch nach einer Ganztagsschule nicht die beherrschende Rolle einnimmt, die ihm gemeinhin zuerkannt wird. Insofern werden für
die Halbtagsschuleltern vermutlich eher grundsätzliche Vorbehalte gegen die Ganztagschule sprechen.
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
39
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
Wenn das Kind aus der Schule nach Hause kommt
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:Ganztagsschule
MutteroderVatersinddaheim
essindnochandereGeschwisterda
Verwandte(Großeltern)kümmernsich
unserKindbesuchteinenHort
unserKindbeschäftigtsichalleinzu
Hause
1
2
3
4
1=immer,2 =meistens,3= hinundwieder,4= nein
WieistdasFamilienlebenorganisiert,wenndasKindvonderSchulenachHausekommt?°
MutteroderVatersinddaheim
essindnochandereGeschwisterda
Verwandte(Großeltern)kümmernsich
unserKindbesuchteinenHort
unserKindbeschäftigtsichalleinzuHause
° Additionvon"immer"und"meistens"
Wunsch:Halbtagsschule
96%
64%
10%
1%
9%
Wunsch:Ganztagsschule
84%
59%
9%
13%
12%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Erst bei der Frage nach den grundsätzlichen Einstellungen zur Ganztagsschule werden die bisweilen völlig divergierenden Positionen von
Ganztagsschul- und Halbtagsschuleltern deutlich.
Zwar werden die vertiefenden und ergänzenden Unterrichtsmöglichkeiten in der Ganztagsschule nicht nur von 98% der Ganztagsschuleltern sehr hoch bewertet, sondern auch von 70% der Halbtagsschuleltern mehrheitlich anerkannt. Insgesamt erheblich distanzierter aber
noch nicht extrem diametral sind die Ansichten zu den Möglichkeiten
der Ganztagsschule, Erziehungsaufgaben zu übernehmen (zustimmend
48% der Ganztagsschuleltern, nur 21% der Halbtagsschuleltern). Und
auch eine Gleichsetzung von Ganztagsschule und lernschwachen Kindern wird mehrheitlich von 96% der Ganztagsschuleltern und 82% der
Halbtagsschuleltern abgelehnt.
Aber mit der Frage, ob alle Schulen grundsätzlich Ganztagsschulen
sein sollten, wird die Elternschaft folgerichtig polarisiert: 80% der
Ganztagsschuleltern wären damit einverstanden, 93% der Halbtagsschuleltern lehnen eine solche konsequente Umsetzung des Ganztagskonzeptes ab. Mit zwei Begründungsfragen wird der Horizont der
Vorbehalte gegen die Ganztagsschule sichtbar: 65% der Halbtagsschuleltern, aber nur 8% der Ganztagsschuleltern befürchten eine Unvereinbarkeit von Ganztagsschule und Familienleben und 58% der
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
40
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
Halbtagsschuleltern, aber nur 9% der Ganztagsschuleltern befürchten
eine zu große Belastung des Kindes in der Ganztagsschule.
Einstellungen zur Ganztagsschule
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:Ganztagsschule
dieGanztagsschulekanndenUnterricht
vertiefenundergänzen
alleSchulensolltengrundsätzlich
Ganztagsschulensein
GanztagschuleundFamilienleben
lassensichnichtvereinbaren
dieGanztagsschulekannmehr
Erziehungsaufgabenübernehmen
inderGanztagsschulewerdendie
Kinderzusehrbelastet
Ganztagsschulensindnuretwasfür
KindermitLernschwierigkeiten
1
2
3
4
1=stimmevollzu,2 =stimmeeherzu,3 =lehneeherab,4 =lehnevollab
Einstellungen zur Ganztagsschule°
Wunsch:Halbtagsschule
dieGanztagsschulekanndenUnterrichtvertiefenundergänzen
70%
alleSchulensolltengrundsätzlichGanztagsschulensein
7%
GanztagschuleundFamilienlebenlassensichnichtvereinbaren
65%
dieGanztagsschulekannmehrErziehungsaufgabenübernehmen
21%
inderGanztagsschulewerdendieKinderzusehrbelastet
58%
GanztagsschulensindnuretwasfürKindermitLernschwierigkeiten 18%
° Additionvon"stimmevollzu"und"eherzu"
Wunsch:Ganztagsschule
98%
80%
8%
48%
9%
5%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
2,26
1,46
1
Mit offensichtlich unterschiedlichen familialen Hintergründen und Lebensverhältnissen scheinen die Grundlagen für eine Nachfrage nach
der Ganztagsschule schon in der Vorschulzeit angelegt zu sein, weil
bereits im Kindergarten zum Teil abweichende Ansichten der beiden
Elterngruppen im Hinblick auf eine weitergehende institutionelle Beteiligung an der Erziehung ihres Kindes vorhanden sind.
Deshalb ist es auch nicht überraschend, daß die meisten (88%) der die
Halbtagsschule wünschenden Kindergarteneltern, aber nur die Hälfte
(52%) der die Ganztagsschule wünschenden Kindergarteneltern mit
den Betreuungszeiten im Kindergarten zufrieden sind.
Andererseits sind Ganztagsschuleltern für schulstrukturelle und -organisatorische Veränderungen auch nicht aufgeschlossener als Halbtagsschuleltern, weil in beiden Elterngruppen jeweils zwei Drittel eine Zusammenarbeit von Kindergarten und Schule (in einer Einrichtung)
eher ablehnen.
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
41
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
Der Wunsch nach der Ganztagsschule geht zwar mit einem Bedarf an
längeren Betreuungszeiten im Kindergarten, jedoch nicht mit größeren
Erwartungen an (vor)schulischer Erziehung im Kindergarten einher.
Eine verstärkte Bildungsarbeit im Kindergarten ("der Kindergarten
sollte schon viel mehr Lesen und Rechnen anbieten") betrachten mehrheitlich nicht nur die Halbtagsschuleltern (63%), sondern - nur geringfügig eingeschränkter - auch die Ganztagsschuleltern (53%) als nicht
wünschenwert.
Ansichten zur Betreuung von noch nicht schulpflichtigen Kindern
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:Ganztagsschule
derBesucheinesKindergartenssollte
füralleKinderverbindlichsein
dasAngebotderBetreuungszeitenim
Kindergartenreichtvölligaus
dieKindererziehungistallein
AngelegenheitderEltern
derKindergartensollteschonvielmehr
LesenundRechnenanbieten
KindergartenGrundschulegehörenals
eineEinrichtungzusammen
1
2
3
1= stimmevollzu,2 =stimmeeherzu,3 =lehneeherab,4 =lehnevollab
Ansichten zur Betreuung von noch nicht schulpflichtigen Kindern°
Wunsch:Halbtagsschule
derBesucheinesKindergartenssolltefüralleKinderverbindlichsein 78%
dasAngebotderBetreuungszeitenimKindergartenreichtvölligaus
88%
dieKindererziehungistalleinAngelegenheitderEltern
80%
derKindergartensollteschonvielmehrLesenundRechnenanbieten 37%
KindergartenGrundschulegehörenalseineEinrichtungzusammen
34%
° Additionvon"stimmevollzu"und"eherzu"
derBesucheinesKindergartenssolltefüralleKinderverbindlichsein
Wunsch:Ganztagsschule
83%
52%
62%
47%
37%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
1,85
1,76
1
Eine ähnliche Konstellation hinsichtlich des Betreuungsbedarfes findet sich auch bei der Betreuung von unter dreijährigen Kindern: Während von den befragten Halbtagsschuleltern mehr als zwei Drittel
(69%) keinen Betreuungsbedarf für ihr Kind hatten, als es noch nicht
3 Jahre alt war, bekundete von den Ganztagsschuleltern nur ein Drittel
(36%) keinen Betreuungsbedarf.
Fast die Hälfte (44%) der Ganztagsschuleltern hatte ein Betreuungsangebot für ihr Kind vermißt, als es noch nicht 3 Jahre alt war, und auch
bei der Betreuung der nachfolgenden Kinder vermissen immer noch
38% der Ganztagsschuleltern ein solches Angebot für ihr unter dreijähriges Kind.
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
42
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
Gab es ein Betreuungsangebot für das Kind, als es noch nicht 3 Jahre alt war?
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:Ganztagsschule
45%
24%
19% 20%
44%
24%
12%
ja,eswurdedortbetreut
ja,aberwirbrauchtendas
nicht
12%
nein,wirbrauchtenesauch
nicht
nein,aberwirhabenein
Angebotvermißt
Gab es ein Betreuungsangebot für das Kind, als es noch nicht 3 Jahre alt war?
ja,eswurdedortbetreut
ja,aberwirbrauchtendasnicht
nein,wirbrauchtenesauchnicht
nein,aberwirhabeneinAngebotvermißt
Wunsch:Halbtagsschule
19%
24%
45%
12%
Wunsch:Ganztagsschule
20%
12%
24%
44%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Gibt es (heute) ein Betreuungsangebot für das weitere Kind unter 3 Jahren?°
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:Ganztagsschule
41%
31%
38%
30%
22%
18%
10% 10%
ja,eswirddortbetreut
ja,aberwirbrauchendas
nicht
nein,wirbrauchenesauch nein,aberwirbrauchenein
nicht
Angebot
Gibt es (heute) ein Betreuungsangebot für das weitere Kind unter 3 Jahren?°
ja,eswirddortbetreut
ja,aberwirbrauchendasnicht
nein,wirbrauchenesauchnicht
nein,aberwirbraucheneinAngebot
Wunsch:Halbtagsschule
10%
31%
41%
18%
°"WennSienocheinKind(Kinder)unter3 Jahrenhaben"
Wunsch:Ganztagsschule
10%
22%
30%
38%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
43
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
In der Folge zeigen sich hinsichtlich der Einschulung wenig Unterschiede: 75% der Halbtagsschuleltern und 67% der Ganztagsschuleltern finden die Einschulung im Alter von sechs Jahren richtig. Die
Frage nach einem späteren Unterrichtsbeginn erbringt dagegen einige
besondere Unterschiede zwischen diesen beiden Elterngruppen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zur Einschulung?
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:
Ganztagsschule
75%
67%
3%
8%
unbedingtfrüher
13% 11%
eher(nicht)früher
8% 12%
6Jahreistrichtig
eherspäter
1% 3%
spieltkeineRolle
Wann wird (wäre) der richtige Zeitpunkt zur Einschulung für Ihr Kind sein (gewesen)?
Wunsch:Halbtagsschule
3%
13%
75%
8%
1%
unbedingtfrüher
eher(nicht)früher
6Jahreistrichtig
eherspäter
spieltkeineRolle
Wunsch:Ganztagsschule
8%
11%
67%
12%
3%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Wäre es recht, wenn das Kind eine Stunde später zur Schule gehen könnte?
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:Ganztagsschule
71%
56%
14%
18%
7% 8%
ja,unbedingt
ehernicht
4%
11%
nein,8 Uhristrichtig nein,aberFrühstückin
derSchule
4% 7%
spieltkeineRolle
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
44
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
Wäre es recht, wenn das Kind eine Stunde später zur Schule gehen könnte?
Wunsch:Halbtagsschule
14%
7%
71%
4%
4%
ja,unbedingt
ehernicht
nein,8 Uhristrichtig
nein,aberFrühstückinderSchule
spieltkeineRolle
Wunsch:Ganztagsschule
18%
8%
56%
11%
7%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Während der überwiegende Teil (71%) der Halbtagsschuleltern sich
mit der gegenwärtigen Regelung (Unterrichtsbeginn 8 Uhr) vollkommen einverstanden erklärt, ist dies bei den Ganztagsschuleltern nur gut
die Hälfte (56%); für rund ein Drittel der Ganztagsschuleltern wäre
ein späterer Unterrichtsbeginn recht, sei es generell eine Stunde später
oder mit der Möglichkeit, das Frühstück in der Schule einzunehmen.
Die Einstellungen und Äußerungen der Eltern zur allgemeinen Schulentwicklung sind stark geprägt von ihren Wünschen und Einschätzungen zur individuellen Bildungslaufbahn ihres Kindes. Vor dem Hintergrund der geforderten Schulwahlentscheidung nach Beendigung der
Grundschulzeit zeigen die Antworten der Eltern zur Frage nach ihrer
Wunschschule, daß mit dem Ganztagsschulwunsch eine nur wenig höhere - insgesamt jedoch geringe - Orientierung zur Gesamtschule einhergeht, weil das Gymnasium und die Realschule von ihnen wie von
den anderen Elterngruppen auch stark nachgefragt wird.
Die "Wunschschule" unter den weiterführenden Schulen
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:Ganztagsschule
48% 50%
29%
22%
18% 17%
4%
1% 2%
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
9%
Gesamtschule
könnenwir(noch)
nichtsagen
Die "Wunschschule" unter den weiterführenden Schulen
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Gesamtschule
könnenwir(noch)nichtsagen
Wunsch:Halbtagsschule
1%
18%
48%
4%
29%
Wunsch:Ganztagsschule
2%
17%
50%
9%
22%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
45
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
Letztlich sind es die unterschiedlichen familialen Hintergründe und
Lebensverhältnisse, die von sich wandelnden Anforderungen an die
Familie bestimmt werden. Zu diesen neuen Anforderungen gehören
zwar auch die sich verändernden Familienstrukturen (Kleinfamilie,
wechselnde Eltern- und Partnerbeziehungen, Alleinerziehende), in erster Linie aber der rasante Wandel in der Arbeitswelt mit ihren zunehmenden Flexibilitäts- und Mobilitätsbedingungen und mit einer steigenden, in Deutschland noch vergleichsweise geringen Frauenerwerbstätigkeit.
Die gesellschaftliche Entwicklung hat schon längst die Frage überrollt,
wie sich Schule und Familienleben vereinbaren lassen; die Frage muß
lauten: wie lassen sich Schule und Berufstätigkeit vereinbaren. Die
Schule kann und soll nicht gesellschaftliche Defizite reparieren, aber
Schule und Elternhaus können gemeinsam viel erreichen. Soll die
Schule hier verläßlicher Partner werden, kann sie das nur als Ganztagsschule mit mehr Zeit und Personal schaffen.
Wenn nahezu die Hälfte der Ganztagsschuleltern Hausaufgabenbetreuung und Übermittagbetreuung mit Mittagessen für ihr Kind vermißt, ist das mehr als ein diskreter Hinweis auf ihr beschriebenes Dilemma, als Einzel- und Kleinfamilie überfordert und auf Hilfe von außerhalb angewiesen zu sein.
Welche Angebote/Einrichtungen werden in der Nähe oder im Stadtteil vermißt?
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:Ganztagsschule
PlätzefürSpielundSport
einenJugendtreffodereineCafeteria
eineBibliothek/einenLesesaal
eineHausaufgabenbetreuung
eineÜbermittagbetreuungmit
Mittagessen
1
2
3
4
1=sehr,2 =schonöfter,3= manchmal,4 =überhauptnicht
Welche Angebote/Einrichtungen werden in der Nähe oder im Stadtteil vermißt?°
PlätzefürSpielundSport
einenJugendtreffodereineCafeteria
eineBibliothek/einenLesesaal
eineHausaufgabenbetreuung
eineÜbermittagbetreuungmitMittagessen
Wunsch:Halbtagsschule
48%
44%
32%
15%
8%
Wunsch:Ganztagsschule
54%
48%
47%
46%
42%
mittlererBedarfsstand
30%
47%
° Additionvon"sehr"und"schonöfter"
PlätzefürSpielundSport
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
2,66
2,45
1
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
46
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
Zweifelsohne spielen die Familien- und Beschäftigungsstrukturen eine
nicht unerhebliche Rolle bei der Ausprägung des Ganztagsschulbedarfes. Mit einer insgesamt hohen Erwerbsquote zeigen die Väter leicht
unterschiedliche Erfahrungen mit der Problematik eines Berufswechsels: Bei den Halbtagsschuleltern arbeiten noch 61% der Väter im erlernten Beruf, bei den Ganztagsschuleltern sind es nur 52%.
Aufschlußreicher ist es jedoch, die Beschäftigungssituation der Mütter
zu betrachten: Bei den Ganztagsschuleltern ist nur jede dritte Mutter
(36%) ausschließlich im Haushalt tätig, bei den Halbtagsschuleltern ist
dagegen jede zweite Mutter zu Hause (52%).
Berufliche Erfahrungen des Vaters
Wunsch:Halbtagsschule
61%
Wunsch:Ganztagsschule
52%
37% 39%
imerlerntenBeruf arbeiteimneuenBeruf
1% 3%
1% 2%
1% 3%
Umschulung/
arbeitslos
arbeitegelegentlich
imHaushalttätig
Berufliche Erfahrungen
Vater:
Wunsch:Halbtagsschule
61%
37%
1%
1%
1%
imerlerntenBeruf
arbeiteimneuenBeruf
Umschulung/ arbeitslos
arbeitegelegentlich
imHaushalttätig
Wunsch:Ganztagsschule
52%
39%
3%
2%
3%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Berufliche Erfahrungen der Mutter
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:Ganztagsschule
52%
21%
36%
29%
12%
17%
imerlerntenBeruf arbeiteimneuenBeruf
14% 15%
2% 4%
Umschulung/
arbeitslos
arbeitegelegentlich
imHaushalttätig
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
47
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
Berufliche Erfahrungen
Mutter:
imerlerntenBeruf
arbeiteimneuenBeruf
Umschulung/ arbeitslos
arbeitegelegentlich
imHaushalttätig
Wunsch:Halbtagsschule
21%
12%
2%
14%
52%
Wunsch:Ganztagsschule
29%
17%
4%
15%
36%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Zusätzlich könnte ein sozialstrukturelles Merkmal auch von Bedeutung sein. Die Frage nach der Dauer der Wohnansässigkeit zeigt einen
nicht unerheblichen Unterschied im Hinblick auf Mobilitätserfahrungen und -neigungen: Während 42% der Halbtagsschuleltern schon länger oder immer an ihrem jetzigen Wohnort leben, trifft das nur auf
27% der Ganztagsschuleltern zu.
Hieraus einen Gegensatz zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen zu konstruieren, wäre sicherlich überzogen; aber für die weitere
Stadtentwicklung könnte es wichtig sein, daß mit der Ansiedlung von
neuen Bürgern auch der Wunsch nach Ganztagsschulangeboten steigt.
Dauer der Wohnansässigkeit am jetzigen Wohnort
37%
28%
Wunsch:Halbtagsschule
19%
11%
42%
27%
20%17%
Wunsch:
Ganztagsschule
seiteinemJahr
seit5 Jahren
seit10Jahren
schonlänger/
immer
Dauer der Wohnansässigkeit am jetzigen Wohnort
seiteinemJahr
seit5 Jahren
seit10Jahren
schonlänger/immer
Wunsch:Halbtagsschule
11%
28%
20%
42%
Wunsch:Ganztagsschule
19%
37%
17%
27%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Dagegen erweisen sich andere sozialstrukturellen Merkmale wie beispielsweise die Haushaltsgröße oder die Staatsangehörigkeit eher als
zu vernachlässigende Einflußgrößen bei der Entwicklung eines Ganztagsschulbedarfes, weil jeweils nur graduelle Unterschiede zwischen
den beiden ausgewählten Elterngruppen zu erkennen sind. Allenfalls
könnte aus dem etwas höheren Anteil der Familien aus einem anderen
EU-Land bei den Ganztagsschuleltern geschlossen werden, daß diese
ihre gewohnten Schulerfahrungen vermitteln.
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg
48
Ganztagsschule: Zustimmung oder Ablehnung
Haushaltsgröße
Wunsch: Halbtagsschule
Wunsch: Ganztagsschule
48%
43%
23%21%
19%20%
2% 5%
2Personen
3Personen
4Personen
5Personen
4% 7%
4% 3%
6Personen
7odermehr
Personen
Haushaltsgröße
2Personen
3Personen
4Personen
5Personen
6Personen
7odermehrPersonen
mittlere Haushaltsgröße
Wunsch:Halbtagsschule
2%
19%
48%
23%
4%
4%
4,2
Wunsch:Ganztagsschule
5%
20%
43%
21%
7%
3%
4,2
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
Herkunft der Familie
6,0%
5,2% 4,9%
4,3%
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:
Ganztagsschule
anderesEU-Land
Herkunft der Familie
anderesEU-Land
Osteuropa
Türkei
anderesLand
1,6%
1,1% 1,3%
Osteuropa
Türkei
2,5%
anderesLand
(wennbeideElternnichtausDeutschlandstammen)
Wunsch:Halbtagsschule
Wunsch:Ganztagsschule
4,3%
6,0%
1,1%
1,3%
5,2%
4,9%
1,6%
2,5%
ProjektgruppeBILDUNGundREGION,Bonn
"Deutschland"
493
471
Elternbefragung zur Schulentwicklung in der Stadt Bedburg