Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
128 kB
Datum
22.06.2016
Erstellt
18.02.16, 15:05
Aktualisiert
08.06.16, 18:41
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
V 466/2015 1. Ergänzung
Az.: - 40 -
Amt: - 40 BeschlAusf.: - - 40 - / - 82 - Datum: 17.02.2016
Kämmerer
Dezernat 4
Dezernat 6
gez. Erner, Bürgermeister
BM
gez. Gerlach
Amtsleiter
RPA
Beratungsfolge
Ausschuss für Kultur und Partnerschaft
Termin
Bemerkungen
02.03.2016
vorberatend
Betriebsausschuss Immobilien
03.03.2016
vorberatend
Rat
16.03.2016
beschließend
Ausschuss für Kultur und Partnerschaft
08.06.2016
vorberatend
Haupt-, Finanz- und Personalausschuss
22.06.2016
beschließend
Betrifft:
Zusammenlegung der beiden Standorte der Stadtbücherei Erftstadt und weiterer Umgang mit der Kunstsammlung der Artothek
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
Folgekosten in €:
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
Ja
Nein
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Beschlussentwurf:
1. Die Ergebnisse der Prüfaufträge werden zur Kenntnis genommen.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, eine Kostenkalkulation über die zentrale Unterbringung der
Stadtbücherei/Mediothek im Gebäude des früheren Kaufhauses Könen in Erftstadt-Lechenich vorzulegen.
Begründung:
Der Haupt-, Finanz- und Personalausschuss der Stadt Erftstadt hat in seiner Sitzung am
16.06.2015 beschlossen, die Stadtbücherei künftig nur noch an einem Standort fortzuführen. Der
in der V 466/2015 dahingehende Vorschlag der Verwaltung erfolgte unter der Prämisse, eine
größtmögliche Kostenersparnis für die Stadt Erftstadt zu erzielen, wohlwissend, dass dieser Vorschlag den städtischen Sparzwängen geschuldet war und mit dem Hinweis versehen, dass eine
attraktive, besucherfreundliche und zentral gelegene Stadtbücherei mittelfristig eine Neukonzeption erforderlich machen würde.
Laut Stellenplan sind bisher 4 Personen mit einem vollzeitverrechneten Stellenanteil von 3,32 Stellen für die beiden bisherigen Standorte in Lechenich und Liblar beschäftigt. Folgende Erträge und
Aufwendungen sind in den beiden letzten Jahren angefallen:
in Euro
2014
Erträge
Personalaufwand
19.945
15.975
- 169.054
- 163.328
- 11.620
- 10.082
- 1.479
- 1.591
- 99.012
- 93.976
- 261.220
- 253.002
Sach- und Dienstleistungen
Abschreibungen
Raummiete und Bücherankauf
Defizit insgesamt
2015
Für das Jahr 2016 wurden Mietkosten i. H. v. 58.596,00 € in den Haushaltsplan eingestellt.
In der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Partnerschaften 04.11.2015 wurde daher vereinbart, dass die Fraktionen hinsichtlich dieser Thematik Prüfaufträge einreichen. Soweit möglich erfolgt die Beantwortung der in diesen Prüfaufträgen gestellten Fragen nachfolgend; zunächst wird
jedoch ein Vorschlag vorgestellt, der der grundsätzlichen Diskussion in dieser Angelegenheit
Rechnung trägt.
Eine attraktive zeitgemäße öffentliche Stadtbücherei, die sich als Bildungspartner versteht, bedarf
eines zentralen Standortes, der an den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist. Sinnvoll ist zudem
die Nähe zu einem Ortszentrum und zu bereits bestehenden Einrichtungen des öffentlichen Lebens. Zudem sollten ausreichend kostenlose Parkmöglichkeiten im Umfeld vorhanden sein. Als
neuer Standort für eine zentrale Stadtbücherei scheint daher das Gebäude des früheren Kaufhauses Könen in Lechenich als geeignet.
Die Immobilie, liegt am „Eingang“ der Innenstadt von Lechenich und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bürgerbüro und zum Bonner Tor. Teile des Erdgeschosses und das Kellergeschoss
werden der Stadt zur Anmietung angeboten.
Das Erdgeschoss verfügt über eine nutzbare Fläche von ca. 430 m². Dort können die Kundentheke, zwei Büros für das Personal, Lesebereiche und Nutzflächen für einen Teil des Medienbestandes errichtet werden. Es ist vorgesehen, dass der derzeit dort vorhandene Poststandort, ggf. mit
Schreibwarengeschäft erhalten bleibt, allerdings mit deutlich reduziertem Raumvolumen. Dadurch
bleibt das gewohnte Serviceangebot für die Bevölkerung erhalten. Der Betreiber der Postfiliale und
des Geschäftes P + M wurde bei den bisherigen Gesprächen mit eingebunden. Im unbelichteten
Kellergeschoss mit einer Deckenhöhe von 3,75 m steht eine Nutzfläche von ca. 510 m² zur Verfügung. Dieser Bereich bietet sich dafür an, dort den restlichen Medienbestand, die Sammlung der
Artothek, einen Lagerraum sowie die notwendigen Toilettenanlagen unterzubringen.
-2-
Der Eigentümer ist bereit, die für eine Nutzung als Stadtbücherei notwendigen Umbauten vorzunehmen und der Stadt das Objekt dann langfristig zu vermieten. Zur Nutzung als Stadtbücherei/Mediothek sind die o. a. Einbauten erforderlich. Zur barrierefreien Erschließung muss der vorhandene Lastenaufzug für die Personenbeförderung ertüchtigt werden. Die bestehende Lüftungsanlage muss voraussichtlich erneuert werden, um das für eine Bücherei erforderliche Raumklima
hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit gewährleisten zu können. Weiterhin wäre eine Erneuerung des Bodenbelages, der Deckenverkleidung und der Beleuchtung erforderlich.
In Kombination mit dem belichteten und für den dauernden Aufenthalt geeigneten Erdgeschoss
sowie dem für die Lagerung des Medienbestandes geeigneten Erdgeschosses bietet das Gebäude
dann alle Voraussetzungen für den Betrieb einer attraktiven Stadtbücherei.
Von seiner Lage her bietet das Objekt optimale Voraussetzungen für einen zentralen Bibliotheksstandort. Es sollte zunächst eine Kostenkalkulation hinsichtlich der notwendigen Umbauten und
Investitionen sowie der Innengestaltung erfolgen, die dann Grundlage für die Erstellung eines konkreten Mietangebotes sein würde. Diese Kalkulation könnte im Anschluss an eine entsprechende
Beschlussfassung erfolgen.
Unter Berücksichtigung des o. g. Vorschlags erfolgt nachfolgend die Beantwortung der im Nachgang zur Ausschusssitzung am 04.11.2015 Fragen:
Prüfaufträge FDP-Fraktion
1. siehe Vorschlag der Verwaltung
2. und 3.. Die Zusammenführung der Bestände soll durch ein auf solche Dienstleistungen spezialisiertes Unternehmen durchgeführt werden. Die Kosten dafür beliefen sich auf ca. 27.500,00 €. Wie
in der V 466/2015 dargestellt, sollte zunächst durch die Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei sukzessive eine Bereinigung der Bestände um die nicht mehr nachgefragten Sachbücher und Lexika
erfolgen. Eine Konzentration sollte zukünftig in den Bereichen Kinder- und Jugendliteratur, Belletristik und Hörbücher vorgenommen werden. Auch durch die neu eingeführte e-book-Ausleihe wäre
stärkerer Zulauf zu erwarten. Für eine generelle Neuausrichtung der Stadtbücherei steht jedoch
kein Personal zur Verfügung; zudem bietet die derzeitige Altersstruktur der Mitarbeiterinnen dafür
auch keinen Spielraum
4. Die Räumlichkeiten in der Grundschule Lechenich-Süd sind grundsätzlich verfügbar. Es ist mit
der Schulleitung abgestimmt, dass die in diesem Raum stattfindenden schulischen und vereinseigenen Aktivitäten an anderer Stelle vorhalten werden. Selbstverständlich bedeutet der Verzicht auf
diesen Raum für die Schule jedoch eine Einschränkung.
5. Bei den Räumen in der Grundschule Lechenich-Süd handelt es sich um zwei Räume, die durch
eine Zwischentür miteinander verbunden sind. Sie weisen eine Größe von 56,28 m² und 27,01 m²
auf. Der z. Zt. mit den Kunstwerken belegte Raum in der Stadtbücherei ist 67,95 m² groß. Die
Räume liegen im Untergeschoss der Schule, verfügen jedoch über großzügige Fensterflächen und
reguläres Tageslicht. Es wäre möglich und auch beabsichtigt, die vorhandenen Präsentationsschienen der Artothek dort aufzubauen. Die Möglichkeit, einen direkten Zugang von außen zu legen, bestünde ebenfalls. Ich weise jedoch darauf hin, dass das gesamte Schulgelände/Schulgebäude der Grundschule Lechenich-Süd im Überflutungsgebiet eines möglichen Jahrhunderthochwassers liegt.
6. Die Mitglieder des Künstlerforums Schau-Fenster wollen sich ehrenamtlich in der künstlerischen
Beratung der Kundschaft der Artothek engagieren, Kinder- und Schülerführungen durchführen,
Ausstellungen organisieren u. ä. Es ist von dort aus nicht beabsichtigt, einen ehrenamtlichen Ausleihbetrieb vorzuhalten. Ob weitere ehrenamtliche Kräfte - ggf. mit einem anderen Ausgabenspektrum gewonnen werden können - ist von den Vorgaben abhängig, die zunächst festgelegt werden
müssten. Das unentgeltlich ausgeübte Ehrenamt wird von der Stadt Erftstadt über die Unfallkasse
abgesichert.
-3-
Prüfaufträge Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Die Räumlichkeiten der ehemaligen Carl-Schurz-Hauptschule sind weniger gut als Standort für die
Stadtbücherei Liblar oder auch als einziger Standort geeignet. Es fehlt grundsätzlich an den o. g.
Faktoren für einen zentralen, attraktiven Standort.
Aufgrund der inzwischen erfolgten Beschlussfassung sich mit den Räumlichkeiten in der ehemaligen Carl-Schurz-Hauptschule am Sonderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen „Hilfen im
Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ zu beteiligen, scheinen mir weitere
diesbezügliche Planungen verzichtbar. Dies gilt auch für die geforderte Entwicklung eines Gesamtkonzeptes in der Hauptschule Liblar.
Prüfaufträge SPD-Fraktion
1. Der in der V466/2015 dargestellte Vorschlag stellt nach erfolgter Zusammenlegung der beiden
Zweigstellen erweiterte Öffnungszeiten am Standort Lechenich in Aussicht. Eine weitere Ausdehnung von Serviceleistungen wäre mit der derzeitigen personellen Ausstattung nicht möglich.
2. siehe entsprechende Antworten an die FDP-Fraktion
3. Die Befürchtung, die Kunstwerke könnten allein durch ihre Lagerung in der Südschule Schaden
nehmen, teile ich nicht.
(Erner)
-4-