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Mitteilung (Werkstatt Tagung 2015)

Daten

Kommune
Jülich
Größe
9,8 MB
Datum
03.09.2015
Erstellt
03.09.15, 08:51
Aktualisiert
03.09.15, 08:51

Inhalt der Datei

Dokumentation der Werkstatt-Tagung Dokumentation Werkstatt-Tagung Inhalt Einführung ............................................................................................................................................... 3 Tagesprogramm ...................................................................................................................................... 4 Grußwort ................................................................................................................................................. 5 Tagesmoderation .................................................................................................................................... 7 Präsentation: Sorgende Gemeinschaften – Möglichkeiten und Grenzen ............................................... 8 Zusammenfassung der Talkrunde: Vorstellung der Projektstandorte .................................................. 11 Präsentation: Netzwerkarbeit ............................................................................................................... 14 World Café Anlaufstellen für ältere Menschen in Jülich aktiv gestalten.......................................... 16 Abschluss und Ausblick.......................................................................................................................... 22 Feedback zur Tagesveranstaltung ......................................................................................................... 23 Teilnehmende der Werkstatt Tagung ................................................................................................... 24 Impressionen ......................................................................................................................................... 26 Presse .................................................................................................................................................... 29 Impressum ............................................................................................................................................. 30 2 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Einführung Gemeinsam ein lebendiges Netzwerk gestalten NAH – Netzwerk ambulanter Hilfen lädt zur Werkstatt-Tagung ein Selbständig und selbstbestimmt bis ins hohe Alter zu leben und dabei im vertrauten Wohnumfeld zu verbleiben, ist der Wunsch vieler Menschen. Die Unterstützung durch Freunde, Verwandte, Nachbarn oder Freiwillige allein reicht dafür nicht immer aus. Sie muss ergänzt und gestärkt werden durch Orte der Begegnung, die gesellschaftliche Teilhabe und Engagement ermöglichen sowie durch Angebote der Begleitung, Betreuung und Unterstützung im Alltag. Mit dem Programm „Anlaufstellen für ältere Menschen“ fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bundesweit Projekte, die bestehenden Strukturen sinnvoll zu ergänzen und weiterzuentwickeln. Die Stadt Jülich beteiligt sich mit dem Pilot-Projekt „NAH – Netzwerk ambulante Hilfen“. Die Förderung wurde für 2014 – 2016 bewilligt. Nachdem in Jülich drei Anlaufstellen in den Ortschaften Bourheim, Daubenrath, Welldorf, Güsten und Serrest installiert wurden, lädt nun das Amt für Familie, Generationen und Integration zur Werkstatt-Tagung „Gemeinsam ein lebendiges Netzwerk gestalten“ am Samstag, 21. Februar 2015 ein. Im Focus stehen die professionellen und ehrenamtlichen Hilfenetzwerke, die sich um die Versorgung der alten Menschen in ihrem häuslichen Umfeld kümmern. In der Fachtagung geht es um Erfahrungsaustausch, die Entwicklung von Ideen für die Zukunft und verbindliche Absprachen zum Wohl der alten Menschen. Zur Teilnahme eingeladen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ehrenamtlichen Hilfsnetzwerken sowie aus professionellen haushaltsnahen Dienstleistungen, Nahversorgung, Beratung, medizinischer Versorgung, ambulanter und stationärer Pflege. Die Werkstatt-Tagung bietet eine Plattform zum gegenseitigen Austausch und Kennenlernen untereinander. Die kreative Methode eines World Cafés fördert einen intensiven, lebendigen Austausch zwischen professionellen und ehrenamtlichen Kräften. Die Ergebnisse können in die gemeinsame Netzwerkarbeit einfließen, damit die vorhandenen Ressourcen optimal eingesetzt werden können. 3 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Tagesprogramm Veranstaltungsort: Andreashaus, Jülich-Lich-Steinstraß 09.30 Uhr Ankommen mit Stehkaffee 10.00 Uhr Begrüßung und Einstieg ins Thema Katarina Esser Dezernentin Stadt Jülich Elisabeth Fasel-Rüdebusch Amt für Familie, Generationen und Integration Annette Scholl Kuratorium Deutsche Altershilfe Susanne Konzet ProjektWerkstatt Seniorenbildung 10.45 Uhr Impulsreferat: „Sorgende Gemeinschaften – Möglichkeiten und Grenzen“ Annette Scholl 11.15 Uhr Pause 11.30 Uhr Talkrunde: Vorstellung der Projektstandorte mit Klaus Krüger, Netzwerk Bourheim Claus H. Neuenhoff, Netzwerk Daubenrath Ute Spradau, Netzwerk dörfliche Hilfen Franz-Josef Nyholt, Reparaturdienst Alfred Ponten, PC-Heimservice Elisabeth Fasel-Rüdebusch, Projektleitung 12.15 Uhr Impulsreferat: „Netzwerkarbeit“ Susanne Konzet 13.00 Uhr Mittagspause mit Imbiss 14.00 Uhr World Café: „Anlaufstellen für ältere Menschen in Jülich aktiv gestalten“ Annette Scholl, Susanne Konzet 15.45 Uhr Abschluss und Ausblick 4 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüße Sie ganz herzlich im Namen der Stadt Jülich zur Werkstatt-Tagung „Gemeinsam ein lebendiges Netzwerk gestalten“. Seit rund 30 Jahren ist die kommunale Seniorenpolitik ein Schwerpunkt in Jülich. Bereits Anfang der 80er Jahre beleuchtete der 1. Altenplan die Themen Wohnen, Freizeit und Versorgung. Schon damals stand der Wunsch vieler Menschen im Mittelpunkt, solange wie möglich zuhause bleiben können „da wo ihnen alles vertraut ist“. 2010 prognostizierte der Demografie- und Sozialbericht die weitere Entwicklung der Stadt Jülich. Kurz zusammengefasst wird unsere Stadt „älter, weniger, bunter“. Das hat weitreichende Konsequenzen: Im Jahr 2030 wird jeder 3. Jülicher 65 Jahre sein, jeder Zehnte zur Altersgruppe der Hochbetagten gehören. Das Risiko von gesundheitlichen Einschränkungen, von Demenzerkrankungen und Pflegebedürftigkeit steigt mit dem Lebensalter. Traditionelle Familienstrukturen lösen sich auf, immer mehr Menschen leben alleine. Die dörflichen Strukturen verändern sich. So weist die Nahversorgungsanalyse aus dem Jahr 2010 für die Stadt Jülich einen schleichenden Verfall der Grundversorgung vor allem in den dörflichen Stadtteilen nach. Demografischer und struktureller Wandel sind also zentrale Themen. Die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft hängt entscheidend von der Bewältigung dieser Veränderungen ab. Die Kommune kann die Herausforderungen des demografischen Wandels allerdings nicht alleine bewältigen. Nur gemeinsam mit der Zivilgesellschaft kann eine funktionierende Daseinsfürsorge gelingen und können die Teilhabe und Teilnahme der Bürger erhalten werden. Im Zusammenspiel von Kommune und Ehrenamt können Weichen gestellt werden, um Menschen konkret dabei zu unterstützen, solange wie möglich im vertrauten Umfeld zu leben. 5 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Diese Erkenntnisse führten bereits zur Initiierung zahlreicher bürgerschaftlicher Projekte mit gemeinsamen Zielen: Menschen einladen sich einzubringen, ihre Lebensumwelt aktiv mitzugestalten sowie Infrastruktur zu erhalten, beleben und zu schaffen − So vermittelt Senioren ins Netz seit 2000 Medienkompetenz und bietet u.a. einen PCHeimservice an. − Seit 2005 setzt sich der Seniorenbeirat für die Belange von Senioren ein, organsiert die Akademie 60+ und berät zu unterschiedlichen seniorenrelevanten Themen. − Seit 2010 bietet der ehrenamtliche Reparaturdienst seine Dienste an. − 2012 startete der ehrenamtliche Einkaufsdienst, der ältere, kranke und behinderte Menschen unterstützt. − Ebenfalls seit 2012 beraten und informieren Demenzlotsen Angehörige und Betroffene unabhängig über bedarfsgerechte Hilfeleistungen. Daher freut es uns als Kommune sehr, dass die Stadt Jülich mit dem Projekt „NAH - Netzwerk ambulanter Hilfen“ in das Programm „Anlaufstellen für ältere Menschen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgenommen wurde. Fünf Ortschaften ergriffen die Chance zur Beteiligung, um die dörfliche Infrastruktur zu erhalten. Zusätzlich zum kommunalen und ehrenamtlichen Engagement wird ein Netzwerk aus professionellen Diensten das Projekt ergänzen. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, unter denen das gegenseitige Vertrauen und die Gemeinschaft wachsen können. Weitere lokale Ansätze, um den Anspruch „Wir möchten bleiben, wo uns alles vertraut ist“ umzusetzen, fußen auf den Förderprogrammen „Lokalen Allianzen für Demenz“ des Bundes und „Altengerechtes Quartier“ des Landes NRW. Die Stadt Jülich beteiligt sich an beiden. Ich freue mich ebenfalls, dass wir zwei erfahrene Referentinnen aus der Seniorenbildung und Altenarbeit für die Tagesmoderation gewinnen konnten. Annette Scholl vom Kuratorium Deutsche Altershilfe und Susanne Konzet von der ProjektWerkstatt Seniorenbildung kenne ich schon seit vielen Jahren aus verschiedenen Veranstaltungen und ich schätze ihre Arbeit sehr. Frau Konzet hat zudem 2000-2003 den Aufbau des Projekts „Senioren ins Netz“ mitbegleitet. Daher bin ich sicher, dass Sie interessante Impulse für Ihre Arbeit vor Ort aus der heutigen Tagung mitnehmen können und wünsche Ihnen einen kreativen Austausch miteinander. Katarina Esser Dezernentin der Stadt Jülich 6 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Tagesmoderation Annette Scholl Kuratorium Deutsche Altershilfe, Leiterin des Bereiches Gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit Annette Scholl arbeitet seit 1993 im KDA. Sie hat ein Diplom in Soziale Arbeit und den Titel Magistra Europastudien (MES). Sie ist Mitarbeiterin des Projektes "Forum Seniorenarbeit NRW". Ihre Tätigkeits- und Themenschwerpunkte sind: • • • • Seniorenpolitik und -arbeit in Europa Gleichbehandlung älterer Menschen/ Alterdiskriminierung Nachbarschaftsarbeit Internetgestütztes Lernen und Arbeiten in Gruppen Susanne Konzet Selbstständige Bildungsreferentin, ProjektWerkstatt Seniorenbildung Susanne Konzet arbeitet seit 2005 selbstständig mit der Projektwerkstatt Seniorenbildung. Seit 1997 ist sie in der Seniorenbildung tätig als • • • Bildungsreferentin für Seniorenbildung für die Erzdiözese Freiburg Projektleiterin des Modellprojekts „Senioren ins Netz“ der Stadt Jülich Selbstständige Referentinnen-Tätigkeit Darüber hinaus verfügt sie über langjährige Erfahrungen in der Jugend- und Erwachsenenbildung 7 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Präsentation: Sorgende Gemeinschaften – Möglichkeiten und Grenzen Annette Scholl 8 Dokumentation der Werkstatt-Tagung 9 Dokumentation der Werkstatt-Tagung 10 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Zusammenfassung der Talkrunde: Vorstellung der Projektstandorte Interview von Elisabeth Fasel-Rüdebusch mit Susanne Konzet Was hat Jülich bewogen, bei der Projektausschreibung mitzumachen? Als 2013 das Förderprogramm ausgeschrieben wurde, war es für die Stadt Jülich eine logische Konsequenz, sich darum zu bewerben, um die Dörfer zu stärken. Mit der Bewilligung für drei Jahre können wir nun modellhaft in fünf Dörfern einen positiven Anfang machen und organisierte Strukturen aufbauen. Was bieten die einzelnen Hilfe-Netzwerke an? In allen Hilfe-Netzwerken der Ortschaften ist es den Helferinnen und Helfern wichtig, eine breite Palette an Unterstützungsleistungen anzubieten: − Computerhilfe − Einkaufs- und Fahrdienste − Näharbeiten − Kleinstreparaturen − Elektroarbeiten − Beratungen rund um Pflege, Demenz, Hospiz Manche Helfer verfügen über spezielle Kenntnisse und helfen beispielsweise bei der Medikamentierung oder kümmern sich im Notfall um die Haustiere. Grundsätzlich sind die Hilfsdienste offen für Anfragen jeglicher Art und suchen nach passenden Lösungen. Wichtig ist, dass die Hilfsdienste nicht die professionellen Dienste ersetzen, sondern ergänzen. Im Bedarfsfall wird ein Auftrag auch abgelehnt oder an professionelle Helfer weitergeleitet, wenn er die Kapazitäten und Möglichkeiten des ehrenamtlichen Hilfsdienstes überschreitet. Wünsche für die Arbeit im Netzwerk − Die professionellen und ehrenamtlichen Netzwerke arbeiten gut zusammen – man kennt sich untereinander und vertraut sich − Viele Menschen nehmen Hilfe an und geben Hilfe − In der Werkstatt-Tagung gelingt das gegenseitige Kennenlernen und erste Kontakte werden geknüpft 11 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Talkrunde mit Annette Scholl Teilnehmende der Talkrunde (von links) − Franz-Josef Nyholt, Reparaturdienst von Senioren helfen Senioren − Claus H. Neuenhoff, Netzwerk Daubenrath (Ortsvorsteher und Helfer) − Annette Scholl, Moderation der Talkrunde − Ute Spradau, Netzwerk dörfliche Hilfen (Welldorf, Güsten mit Serrest, auch engagiert bei den Demenzlotsen) − Klaus Krüger, Netzwerk Bourheim und Gründungsmitglied des Bürgerbus-Vereins (Gründung 2014/2015, im Aufbau) − Alfred Ponten, PC-Heimservice (Senioren ins Netz) Talkrunde 1: Persönliche Beweggründe und persönliche Schwerpunkte im Hilfe-Netzwerk Claus H. Neuenhoff, Ute Spradau und Klaus Krüger aus den Ortschaften haben die Frage sehr ähnlich beantwortet: In den Ortschaften existiert (noch) eine gut funktionierende Nachbarschaftshilfe. Nachbarn und Bekannte unterstützen sich gegenseitig im Alltag. Häufig ist es ein Geben und Nehmen. Der „Lohn“ bzw. Ausgleich ist dabei die Freude am Helfen, die gegenseitigen Beziehungen oder die Befriedigung, etwas Sinnvolles zu tun. Wir beteiligen uns, weil wir das Projekt gut finden. Wir können unsere Fähigkeiten und Kenntnisse nutzbringend für andere einsetzen. Das gibt uns eine tiefe Befriedigung. Wir würden im Alter auch gerne auf ein solches Netzwerk zurückgreifen können oder es im Bedarfsfall für unsere Angehörigen nutzen. 12 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Franz-Josef Nyholt, Reparaturdienst: Der Reparaturdienst besteht nunmehr seit mehr als fünf Jahren und die Zahl der Anfragen ist ständig gewachsen. Bei ihren Einsätzen erleben unsere Helfer eine große Wertschätzung und Dankbarkeit. Denn häufig sind die Hilfesuchenden sind mit einer Lösung der aufgetretenen Probleme körperlich oder technisch überfordert und andere Hilfe ist entweder teuer oder gar nicht zu erhalten. So trägt unser Dienst dazu bei, dass die Menschen gerne dort “bleiben können, wo ihnen alles vertraut ist.“ Alfred Ponten von Senioren ins Netz: Wir verzeichnen eine wachsende Zahl von Einsätzen beim PC-Heimservice im Laufe der Jahre. Die Menschen, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen, sind überaus dankbar, dass ihnen geholfen wird. Manchmal sind es „nur“ Bedienungsfehler oder kleine Sicherheitslücken, die schnell behoben werden können. Wir bieten im Übrigen unsere Dienste im gesamten Stadtgebiet, also auch in den Dörfern an. Talkrunde 2: Die Netzwerke befinden sich alle noch mehr oder weniger in der Aufbauphase. Was brauchen Sie? / Erfahrungstransfer Neuhinzugezogene Personen oder Personen, die nicht mehr in vollem Umfang am öffentlichen Leben teilnehmen können oder deren Umfeld sich durch Krankheit, Wegzug oder Tod verringert, haben oft größere Probleme, wenn sie nachbarschaftliche Unterstützung brauchen. Die organisierte Nachbarschaftshilfe in Form des NAH-Projekts fördert und unterstützt Kontakte sowie gegenseitige nachbarschaftliche Hilfe. Es werden Unterstützungsdienstleistungen vermittelt und es führt Nachbarn zusammen, die etwas brauchen oder die etwas anbieten können. Die organisierte Nachbarschaftshilfe ermöglicht es, eigene Fähigkeiten einzusetzen und das anzubieten, was einem liegt. Die organisierte Nachbarschaftshilfe wird aufgrund des demografischen Wandels immer wichtiger. Die Hilfe-Netzwerke in den Dörfern müssen noch viel bekannter werden. Wir müssen unsere Arbeit dort vorstellen, wo sich ältere Menschen treffen: in Vereine, und Kirchengemeinden, bei Seniorentreffen und ähnlichen Veranstaltungen. Uns ist wichtig, dass die Hilfsangebote allen Generationen und Altersgruppen offen stehen, auch wenn ältere Menschen häufiger darauf zurückgreifen werden. Mit den Angeboten wird immer auch der Austausch zwischen den Generationen gefördert. Organisierte Nachbarschaftshilfe kann entscheidend dazu beitragen, die Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern. Häufig sind Menschen gerade auf die Hilfe angewiesen, die nicht von professionellen Diensten angeboten wird. Sie zielt vor allem darauf ab, hilfsbedürftigen Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen, wie eine Fahrt zum Arzt oder das Wechseln einer Glühbirne. Dadurch wird der Zusammenhalt im Dorf gefördert. 13 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Präsentation: Netzwerkarbeit Susanne Konzet 14 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Informationen finden Sie unter: ProjektWerkstatt Seniorenbildung Hans-Rosenberg-Str. 18, 53175 Bonn 15 Dokumentation der Werkstatt-Tagung World Café Anlaufstellen für ältere Menschen in Jülich aktiv gestalten Die Idee des World Cafés ist es, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Dabei soll es um Gespräche über Fragestellungen gehen, die für die Teilnehmenden wirklich von Bedeutung und Interesse sind. Intensive Diskussionen in kleinen Kreisen, ganz so wie im normalen Straßen-Café und in der früheren Salon-Kultur, das ist die Idee. Um die Diskussionen zu vertiefen, wechseln die Teilnehmer mehrmals die Tische und die Gruppen werden durchmischt. Am Ende steht eine Abschlussrunde im Plenum, bei der die Teilnehmer ihre Ergebnisse präsentieren. Die Methode sorgt dafür, dass sich die Teilnehmenden schnell und ohne Berührungsängste treffen, kennen lernen und austauschen können. Konzentrierte Gesichter, lebhafte Gespräche, ein konstantes Murmeln im Raum: Das World Café trifft mit den Fragestellungen den Nerv der Teilnehmer. Die Papiertischdecken auf den Tischen werden eifrig beschrieben und bemalt. Auf dieser Veranstaltung kann die Methode World Café ihr volles Potenzial entfalten: Erfahrungen und Ideen vernetzen und multiplizieren sich, neues Wissen entsteht. 16 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Runde 1: Wir sind erfolgreich! Worauf sind wir stolz? Was läuft gut in den Projekten „Anlaufstellen für Ältere“, der Nachbarschafsarbeit, der Freiwilligenarbeit im häuslichen Bereich, den Ambulanten Diensten? Was hat sich bewährt? Wo haben wir Ideen, Angebote und Projekte erfolgreich entwickelt und umgesetzt? − − − − − − − − − − − − − − − − − − − Wertschätzung = Bekanntmachung der ehrenamtlichen Dienste über die Presse, Festzeitschriften etc. Vereine einbinden, Gemeinde der Gemeinden-Räte = gemeinsame Ziele Bekannte Gesichter schaffen Vertrauen Demenzlotsen – Angebote ausweiten Funktionierendes Netzwerk, Kommunikation, Vertrauen Wir sind in unserer Gruppe handwerklich sehr vielseitig besetzt und können nahezu alle Wünsche erfüllen – Rentner helfen Rentner Fahrdienst – Einkauf, Arzt, Friseur, Kurzer informeller Weg „man kennt sich“, Gut aufgestellt mit unterschiedlichen Ehrenamtlern für verschiedene Anfragen, Fester Ansprechpunkt „Telefon“ Haupt- und Ehrenamt gut vernetzt – Religionszugehörigkeit von professionellen Diensten immer noch ein Problem Wichtig: Demenz – eine Zukunft!!! Durch die ehrenamtliche Hospizarbeit habe ich Zugang zu Jülichern bekommen. Mein Beitrag in der Bürgerbewegung: das Thema Sterben – Trauer aus der Tabuzone zu holen Einkaufsdienst: eine gute Sache und erfolgreich Netzwerk existiert Tolles Team, genügend Leute! Gute Software vorhanden (Freiwilligenzentrum) Anfangsphase gut umgesetzt Saubere Ausführung der Anforderungen (Einsätze) Kommunikation Zentrale Anlaufstelle vorhanden (Handy) Treiber des Netzwerkes existiert 17 Dokumentation der Werkstatt-Tagung − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − Start der Projekte gelungen DSZ Regio Aachen/Eifel und Stadt Jülich Das Thema „Demenz“ als wichtig erkannt! Schulung der Med. Fachangestellten und Verwaltungsangestellten in Jülich Wegbegleiter gefunden Rege Teamarbeit Große Nachfrage nach Hilfe für bedürftige Ältere Zusammenarbeit läuft gut Projekt „Frischluft-Begleiter“ läuft prima Freiwilligenzentrum ist stolz auf 10 Jahre erfolgreicher Vermittlung Senioren-Nachmittage mit Kindern organisiert Digitales Kochbuch Senioren helfen Senioren PC-Heimservice – Senioren ins Netz, Dgitales Kochbuch, Treff @ktiv, Vorträge, Praxis etc. PC-Heimservice Reparaturdienst Senioren helfen Senioren Senioren ins Netz Digitales Kochbuch – Kochen und Backen Weil wir den älteren Menschen und ihren Haustieren helfen können Gleichzeitig hat man einen Blick auf den Zustand des Seniors Die Zeit hat viele Erfahrungen gebracht für konkrete Projekte Anderen Menschen helfen Runde 2: Wir machen uns Sorgen! Was macht uns Sorgen? Wo hakt es beim Aufbau und der Umsetzung von Anlaufstellen vor Ort? Welche Schwierigkeiten kommen auf uns zu? Wo ist mit Konflikten zu rechnen? − − − − − − Dass man ausgenutzt wird Dass man keine kompetenten Mitarbeiter, keine Ansprechpartner hat Grenzen setzen können Genügend freiwillige Helfer bekommen Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen und professionellen Diensten manchmal holprig Fehlende Annahme der Angebote durch die Anwohner 18 Dokumentation der Werkstatt-Tagung − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − Viele Insellösungen in Jülich, wir brauchen mehr Strategien zur Vernetzung Informationsfluss zwischen den Projekten und Initiativen ist holprig Mangelnde Strategie und Vernetzung aller Aktivitäten Nicht genügend Plätze in der Verhinderungspflege vorhanden, wenn Notfallsituation eintritt zuwenig Plätze für Betreutes Wohnen Alleinstehende rutschen durchs Netz Mehr junge Menschen ins Ehrenamt – Vernetzung! Zentrale, neutrale Koordinationsstelle wichtig Begrenzte Kapazitäten Helfer werden ausgenutzt Nein-Sagen können Regelmäßiger Austausch über Einsätze, damit alle informiert sind Hotlinezeiten und Telefonnummer manchmal unklar Nein sagen können Abgrenzung Hilfeleistungen klar definieren Berührungsängste Einsätze gleichmäßig an die Helfer verteilen Konflikte im Umgang mit dementen Personen Zeit! Ausnutzen: Missbrauch von Ehrenamt Wir werden oft mit privaten Problemen belastet Pflege des Netzwerkes untereinander sollte aktiver werden Transparenz Mensch – Aufgabe fehlt! Vereinnahmung der einzelnen Person Akzeptanz bei der Bürgerschaft Pflichten der Stadt gegenüber den Ortschaften Dass Akteure entmutigt werden Aufgebautes entfällt Konkurrenzdenken vernichtet Probleme: Da ständig Turnhallen geschlossen werden und neue Übungsräume gesucht werden müssen 19 Dokumentation der Werkstatt-Tagung − − − Bei mangelnder Mobilität macht die Erreichbarkeit des Übungsplatzes große Schwierigkeiten Hallenbad und Turnhallen dringend erforderlich Seniorengerechte Wohnungen Runde 3: Wir haben Ideen für die Zukunft! Wie sieht die Arbeit der Anlaufstellen im Jahr 2020 aus? Was haben wir 2015 dafür auf den Weg gebracht? Was haben wir (gemeinsam) angepackt? Was war ganz besonders wirkungsvoll und erfolgreich? − − − − − − − − − − − − − − − eine digitale Netzwerk-Plattform mit dem Logo und der Möglichkeit für Einrichtungen, ihre Informationen selbst einzupflegen, ein Administrator nimmt die Aufsicht wahr mehr passende Helferinnen und Helfer generationsübergreifende Aktionen 2020 Demenzlotsinnen-Wunsch: Ich kann ganz viele Sachen anbieten zu den Themen Wohnen und Versorgung, Unterhaltung usw. Ich möchte diese Angebote gerne auch für mich selber nutzen! Ich werde ja auch älter. Viel mehr kostenfreie Angebote Ich wünsche mir Werbung zum Mitmachen von Leuten mit Migrationshintergrund AG der Akteure im bürgerschaftlichen Engagement Eine Telefon-Zentralstelle, die alle Fäden in ihrer Hand hat und weiterleitet, finanziert über die Kommune 2020 ist eine stärkere Nutzung der Anlaufstellen gegeben – Nachwuchs schaffen 2020 stärkere Vernetzung der Netzwerke – Einbindung der ehrenamtlichen Einrichtungen Barrierefreie Wohnungen Weiterhin fachliche Unterstützung inkl. „Mutmachen“ durch die Projektbetreuung Wohngemeinschaften in den Häusern bilden gehört dazu, eine Küche, gemeinschaftliche Räume und ein Garten Mehr Jugendliche ins Soziale Ehrenamt Verzeichnis aller ambulanten Hilfen (Institutionen, Dienste, Hilfen…) 20 Dokumentation der Werkstatt-Tagung − − − − Ich wünsche mir eine weibliche Begleitung bei meinen handwerklichen Einsätzen, die sich mit den Aufraggebern unterhält, während ich arbeite Erfahrungen weitergeben! Jugendliche einbeziehen Zentrale, neutrale Koordinationsstelle Wir brauchen mehr Erfahrung, um diese Frage „2020“ beantworten zu können! TOP 8 der Wünsche für 2020 Jede Arbeitsgruppe wählte einen Wunsch für die Fortführung der Zusammenarbeit aus den gesammelten Themen aus: − Wir werden mit unseren Angeboten angefragt von Daubenrath/Selgersdorf/Altenburg − Wir haben einen höheren Bekanntheitsgrad – Strategien dafür sind entwickelt − Alle profitieren von den Hilfsdiensten: Ehrenamtliche + Hauptamtliche + Hilfesuchende − Wir wünschen uns, dass das Netzwerk weiter bestehen bleibt und auch jüngere Menschen hinzukommen − Netzwerk untereinander stärker vernetzen − Aktuelle Verzeichnisse, die aktuell gehalten werden - Software Außerdem gab es zwei Wünsche, die außerhalb des Netzwerkes NAH konkretisiert werden müssen: − Nahverkehr besser ordnen. Der Verkehrsverbund sollte die Strecken besser überdenken, besonders von abgelegenen Orten, z. B. Düren ist schwer zu erreichen − Hospiz und Sterben sind keine Tabuthemen mehr! Abschiedskultur wieder würdiger gestalten, Grundschüler/innen einbeziehen – Hospiz macht Schule 21 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Abschluss und Ausblick In der Auswertung der Moderationskarten wurde deutlich, dass alle Teilnehmende ein großes Interesse an der Fortführung der gemeinsamen Netzwerkarbeit haben. Deutlich wurde die Wichtigkeit des gegenseitigen Kennenlernens, damit Hemmschwellen abgebaut werden und die Dienste sich mit ihren jeweiligen Kompetenzen und Angeboten sinnvoll ergänzen. Eine Handzeichenabfrage von Susanne Konzet bestätigte dies auch noch einmal sehr deutlich mit etwa 90% Zustimmung der Anwesenden. Der „roter Faden“ für die weitere Zusammenarbeit wurde am Ende der Veranstaltung von Annette Scholl an die Projektleiterin Elisabeth Fasel-Rüdebusch überreicht, nachdem er als bildhaftes Zeichen zu Beginn der Veranstaltung an das Rednerpult geheftet wurde. Verabredet wurde weiterhin, dass themenorientierte Austauschtreffen in den Ortschaften organisiert und die weitere Öffentlichkeitsarbeit in den Ortschaften intensiviert werden. 22 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Feedback zur Tagesveranstaltung Die Auswertung des Tages geschah anhand einer Punkteabfrage. Jeder Teilnehmende erhielt 5 Klebepunkte. Die Abfrage diente dazu, die Bewertung der Veranstaltung sichtbar zu machen. Auf zwei vorbereiteten Plakaten mit dem Raster der verschiedenen Aspekte der Veranstaltung wie Thema, Methode usw. wurden die Punkte am Ende der Veranstaltung platziert. So wurde die relative Zustimmung zu den verschiedenen Tagungselementen deutlich: Auswertung Themen und Inhalte Methoden und Arbeitsweisen Gruppe Moderation Rahmen und Organisation sehr schlecht schlecht 1 2 0 4 4 2 1 gut 19 9 10 10 5 sehr gut 5 14 13 17 22 Bis auf wenige Ausnahmen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Veranstaltung überaus positiv bewertet. Stimmen aus dem Kreis der Teilnehmenden: Karl Lohmer, Freiwilligenzentrum: eine gelungene, gute Veranstaltung Liebe Frau Fasel-Rüdebusch, ein herzliches Dankeschön für die sehr gelungene Werkstatt-Tagung am vergangenen Samstag! Besonders der Nachmittag mit der wechselnden Tischbesetzung hat dazu beigetragen, neue Kontakte zu knüpfen und sich kennen zu lernen. Wenn die richtigen Menschen mit dem gleichen Ziel unterwegs sind, ist es tatsächlich möglich, alte Strukturen zu durchbrechen und Brücken zu schlagen. Und dann stellt man fest: Von Düren bis Jülich ist es gar nicht so weit :-) Ich halte das NAH für ein Vorzeigeprojekt und werde weiterhin viel darüber berichten... Ich freue mich auf eine Fortsetzung! Mit freundlichen Grüßen aus dem Kreis Monika Paillon Soziale Dienste Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in der Region Aachen-Düren-Heinsberg 23 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Teilnehmende der Werkstatt Tagung Magdalene Boltersdorf Ute Spradau Achtsam geschenkte Zeit, Ehrenamtliche Begleitung für Langzeit- und Demenzkranke in Düren und Umgebung Netzwerk dörfliche Hilfen - Welldorf, Güsten, Serrest Irene Wolf Alten- und Familienhilfe Netzwerk dörfliche Hilfen - Welldorf, Güsten, Serrest Nicole Rodenbücher Erwin Bäumker Altenzentrum St. Hildegard Netzwerk dörfliche Hilfen - Welldorf, Güsten, Serrest J. Müller Renate Leßmann Demenzlotsin Peter Schmitz Marlies Leenen Ortsvorsteher Innenstadt / Senioren Union Demenzlotsin Hermann-Josef Buers Sonja Nolde Ortsvorsteher Innenstadt Demenz-Servicezentrum Regio Aachen/Eifel Margret Esser-Faber Monika Paillon Ortsvorsteherin Innenstadt Die Johanniter Heinz Brodeck Wolfgang Krasser Ev. Kirchengemeinde Jülich Reparaturdienst Senioren helfen Senioren Karl Lohmer Renate Jessen Freiwilligenzentrum Reparaturdienst Senioren helfen Senioren Gertrud Deli Hilfe-Netzwerk Bourheim Franz-Josef Nyholt Maria Freialdenhoven Reparaturdienst Senioren helfen Senioren Hilfe-Netzwerk Bourheim Brigitte Pawlak Hilfe-Netzwerk Bourheim Alfred Sesterhenn Reparaturdienst Senioren helfen Senioren 24 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Werner Pawlak Margit Becker Hilfe-Netzwerk Bourheim S.A.M.T. e.V. Rosel Schößer Alfred Ponten Hilfe-Netzwerk Bourheim Senioren ins Netz / PC-Heimservice Klaus Krüger Margot Fromm Hilfe-Netzwerk Bourheim / Bürgerbus Jülich e.V. Senioren ins Netz Annemie Völker Claus Hinrich Neuenhoff Hilfe-Netzwerk Daubenrath Senioren ins Netz / Osteoporose SHG Jülich Hans-Peter Reisten Anneliese Wilhelm Hilfe-Netzwerk Daubenrath Senioren ins Netz / Osteoporose SHG Jülich Renate Bock Hospizbewegung Düren - Jülich Anette Fischer Hospizbewegung Düren - Jülich Wolfgang Lang Senioren ins Netz, PC-Heimservice Gisela Booz Seniorenbeirat Marlies Keil Seniorenbeirat Günther Riedesel Martin Borgmann Wohnanlage An der Zitadelle Ingeborg Krasser Seniorenbeirat Waltraud Storm Seniorenbeirat Ruth Tavernier-Schwab Seniorenbeirat Katarina Esser Stadt Jülich Elisabeth Fasel-Rüdebusch Stadt Jülich Beatrix Lenzen Stadt Jülich 25 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Impressionen 26 Dokumentation der Werkstatt-Tagung 27 Dokumentation der Werkstatt-Tagung 28 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Presse 29 Dokumentation der Werkstatt-Tagung Impressum Herausgeber & Bezugsquelle: Stadt Jülich – Der Bürgermeister Amt für Familie, Generationen und Integration Große Rurstr. 17 52428 Jülich Telefon: 024 61/36 411 E-Mail: EFasel@juelich.de www.juelich.de/nah-hilfenetzwerk Redaktion und Text: Katarina Esser Elisabeth Fasel-Rüdebusch Fotos: Beatrix Lenzen Gisa Stein Jülich 2015 Die in dieser Broschüre veröffentlichten Texte und Bildmaterialien dürfen ohne vorherige Genehmigung durch die Stadt Jülich nicht vervielfältigt, verbreitet und ausgestellt werden. 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