Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
116 kB
Datum
22.06.2016
Erstellt
29.10.15, 15:04
Aktualisiert
08.06.16, 18:41
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
V 466/2015
Az.: - 40 -
Amt: - 40 BeschlAusf.: - - 40 - / - 82 - Datum: 28.09.2015
gez. Knips
Kämmerer
Dezernat 4
Dezernat 6
gez. Erner, Bürgermeister
BM
gez. Gerlach
Amtsleiter
Datum Freigabe -100Beratungsfolge geändert
Ratsbüro 29.06.2016
RPA
Beratungsfolge
Ausschuss für Kultur und Partnerschaft
Termin
Bemerkungen
04.11.2015
vorberatend
Betriebsausschuss Immobilien
18.11.2015
vorberatend
Rat
15.12.2015
beschließend
Ausschuss für Kultur und Partnerschaft
08.06.2016
vorberatend
Haupt-, Finanz- und Personalausschuss
22.06.2016
beschließend
Betrifft:
27.10.2015
Zusammenlegung der beiden Standorte der Stadtbücherei Erftstadt und weiterer Umgang mit der Kunstsammlung der Artothek
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
30.000,00
Folgekosten in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
040 272 010
neues Sachkonto
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
2016
Mittel wurden
angemeldet
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Beschlussentwurf:
1. Die beiden Standorte der Stadtbücherei in Lechenich und Liblar werden am Standort Lechenich zusammengelegt.
2. Der Mietvertrag für die Zweigstelle Liblar wird mit Wirkung zum 31.12.2016 gekündigt.
3. Die Kunstsammlung der Artothek wird in einen Raum der Grundschule Lechenich-Süd verlagert; der zukünftige Umgang mit den Kunstwerken wird - aufgrund ihrer Bedeutung und
des vorhandenen Interesses, die Werke ehrenamtlich zu betreuen - zu einem späteren
Zeitpunkt festgelegt.
Begründung:
Der Haupt-, Finanz- und Personalschuss der Stadt Erftstadt hat in seiner Sitzung am 16.06.2015
beschlossen, die Stadtbücherei künftig nur noch an einem Standort fortzuführen. Seitens der Verwaltung sollte ein Konzept vorgelegt werden, wie und wo die Zusammenlegung der beiden Dependancen erfolgen und wie mit dem Kunstbestand der Artothek zukünftig umgegangen werden soll.
Da die Finanzlage der Stadt Erftstadt weiterhin prekär ist, wird nachfolgend lediglich ein Szenario
aufgezeigt, welches dem Aspekt der größtmöglichen Kostenersparnis Rechnung trägt.
Unter dieser Prämisse, könnte eine Zusammenlegung der beiden Standorte in der Hauptstelle der
Stadtbücherei in Lechenich erfolgen. Dadurch ergäbe sich eine Einsparung i. H. d. Mietzahlung
(Warmmiete) für das Objekt in Liblar von jährlich 28.789,00 € und der Kosten für die Telefonanlage
i. H. v. circa 1.100,00 € jährlich. Eine weitere – nicht näher bezifferbare - Einsparung ergäbe sich
daraus, dass für die Zweigstelle in Liblar kein Hausmeistereinsatz mehr benötigt würde. Eine Zusammenlegung am kleineren Standort in der Zweigstelle Liblar ist nicht möglich.
Der Medienbestand der Zweigstelle Liblar wird - bereinigt – rund 16.000 Medien umfassen. Es ist
geplant, die hauptsächlich in Lechenich vorgehaltenen Bestände an Sachbüchern und Lexika nicht
länger anzubieten, sondern sich endgültig von ihnen zu trennen. In Anbetracht der de facto nicht
mehr vorhandenen Nachfrage nach dieser Art von Informationsbeschaffung scheint dies eine sinnvolle Maßnahme, die ca. 5.000 Bücher umfassen würde. In den derzeit noch durch den Kunstbestand der Artothek besetzten Raum würden ebenfalls ca. 5.000 Medien aus dem Liblarer Bestand
eingestellt werden können. Insofern ist es unbedingt vorab erforderlich, das gesamte Inventar der
Artothek zu verlagern.
Nach Prüfung der ggf. in Frage kommenden Räumlichkeiten wird vorgeschlagen, den Gesamtbestand der Artothek – einschließlich der professionellen Präsentationswand – in einen Raum der
Grundschule Lechenich-Süd zu verlagern. Die Schulleitung der Grundschule Lechenich-Süd ist mit
diesem Vorgehen einverstanden und wird diesen Raum durch Umstrukturierung der eigenen Bedarfe freistellen. Auch die Werke der Schenkung te´Peerdt sollen dorthin verlagert werden. Diese
sind bislang behelfsweise im Stadthaus Lechenich untergebracht. Die dort freiwerdenden Räumlichkeiten können dann durch das Jugendamt genutzt werden, das ebenfalls Raumbedarf hat.
Mittelfristig würde der Raum in der Grundschule Lechenich-Süd durchaus die Möglichkeit bieten,
den städtischen Kunstbestand im Rahmen einer Betreuung durch Ehrenamtliche in einer noch zu
beratenden Form der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch im Sinne der Bestandspflege sollte dies im Zusammenhang mit den noch zur Beratung anstehenden Anträgen 365/2015 und
386/2015 berücksichtigt werden.
Die Kunstwerke werden jedoch zunächst in den neuen Räumlichkeiten lediglich gelagert; eine Ausleihe ist nicht mehr möglich. Beim Umzug soll jedoch bereits eine Trennung von Kunstwerken mit
Erftstadt-Bezug die grundsätzlich aufbewahrt und erhalten werden sollen und anderen Werken
vorgenommen werden, damit ggf. zu einem späteren Zeitpunkt der Verkauf bestimmter Kunstwerke leichter erfolgen kann. Der Verkauf von dafür geeigneten Kunstwerken kann u. a. nicht sofort
vorgenommen werden, da dafür kein Personal zur Verfügung steht. Für den Umzug und die Beschaffung fachgerechter Aufbewahrungsmöglichkeiten für die Kunstwerke wurde ein einmaliger
Betrag i. H. v. 10.000,00 € in den Haushalt eingestellt.
-2-
Unabhängig davon wird es jedoch für rund 6.000 Bücher des bisherigen Liblarer Bestandes keine
Möglichkeit der Unterbringung in Lechenich geben. Daher ist zu gegebener Zeit beabsichtigt, z. B.
den Schulen oder kirchlichen Büchereien anzubieten, gewisse Bestände der Stadtbücherei zu
übernehmen, um so die Menge der vorhandenen Medien zu reduzieren. Da sich die Einlagerung
von Büchern nicht empfiehlt, wird es vermutlich auch dazu kommen, dass etliche Medien an interessierte Personen und Einrichtungen (z. B. Altenheime, Seniorentreffs, Kindertagesstätten, Schulen) verschenkt werden. Die neueren Bestände der Stadtbücherei stehen dafür jedoch nicht zur
Disposition.
Die Zusammenlegung der beiden Standorte wird organisatorisch auf keinen Fall während des laufenden Betriebs möglich sein. Die ausgemusterten Liblarer Bestände müssen aus der elektronischen Systematik gelöscht und die übernommenen Medien in die Lechenicher Bibliothek integriert
werden. Es ist daher geplant, die Stadtbücherei für die Dauer der Sommerferien zu schließen, um
diese Arbeiten – ggf. unter Hinzuziehung von Hilfskräften – durchzuführen. Die Kosten dafür können derzeit nicht beziffert werden. Für den Umzug, die Änderung der EDV und die Beschaffung
von passendem Bibliotheksmobiliar wurde ein Betrag i. H. v. 20.000,00 € in den Haushalt eingestellt. Dafür wird es nach der Zusammenlegung möglich sein, erweiterte Öffnungszeiten (abends,
samstags) anzubieten, da das Personal an nur noch einem Standort eingesetzt wird.
Der bauliche Zustand des Gebäudes der Stadtbücherei Lechenich, welches 1981 in Containerbauweise errichtet wurde, ist leider so schlecht, das eine umfassende Sanierung unwirtschaftlich
ist. Im Falle einer Zusammenlegung sollten allerdings unbedingt die notwendigsten Renovierungsarbeiten, einschließlich der Erneuerung der Fuß- und Teppichböden vorgenommen werden. Die
entsprechenden Kosten werden derzeit ermittelt und müssen im Wirtschaftsplan bereitgestellt werden.
Ich weise nochmals darauf hin, dass der o. g. Vorschlag den städtischen Sparzwängen geschuldet
ist. Wenn die Stadt Erftstadt zukünftig eine attraktive, besucherfreundliche Stadtbücherei an zentralem Standort vorhalten möchte, so ist eine mittelfristige Neukonzeption empfehlenswert.
In Vertretung
(Lüngen)
-3-