Daten
Kommune
Jülich
Größe
343 kB
Datum
18.05.2015
Erstellt
15.05.15, 12:31
Aktualisiert
15.05.15, 12:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Lagebericht zum Jahresabschluss 2012
1.) Allgemeine Vorbemerkung
Gemäß § 36 Absatz 2 der Gemeindehaushaltsverordnung NRW (GemHVO) ist dem Jahresabschluss ein Lagebericht beizufügen. Gemäß § 48 GemHVO soll der Lagebericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzlage der Gemeinde vermitteln. Dazu ist ein Überblick über die wichtigen Ergebnisse des
Jahresabschlusses und Rechenschaft über die Haushaltswirtschaft im abgelaufenen Jahr zu
geben. Über Vorgänge von besonderer Bedeutung, auch solcher, die nach Schluss des Haushaltsjahres eingetreten sind, ist zu berichten. Außerdem hat der Lagebericht eine ausgewogene
und umfassende, dem Umfang der gemeindlichen Aufgabenerfüllung entsprechende Analyse
der Haushaltswirtschaft und der Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzlage der Gemeinde zu enthalten. In die Analyse sollen die produktorientierten Ziele und Kennzahlen nach
§ 12, soweit sie bedeutsam für das Bild der Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzlage
der Gemeinde sind, einbezogen und unter Bezugnahme auf die im Jahresabschluss enthaltenen Ergebnisse erläutert werden. Auch ist auf die Chancen und Risiken für die künftige Entwicklung der Gemeinde einzugehen; zu Grunde liegende Annahmen sind anzugeben.
2.) Jahresergebnis 2012, Entwicklung der Haushaltswirtschaft und des Eigenkapitals
Der Haushaltsplan für das Jahr 2012 wurde vom Stadtrat in seiner Sitzung am 29.03.2012
beschlossen. Die Haushaltssatzung wies im Ergebnisplan für 2012 einen Fehlbetrag in Höhe
von 17.895.410 € aus. In der Finanzplanung für die Folgejahre konnte der Fehlbetrag zwar
reduziert werden, ein Haushaltsausgleich war aber -auch unter Berücksichtigung der Verlängerung des HSK-Zeitraumes auf 10 Jahre- nicht darstellbar. Daher wurden Haushaltssatzung
und Haushaltssicherungskonzept von der Aufsichtsbehörde nicht genehmigt. Es galt ganzjährig die vorläufige Haushaltswirtschaft gemäß § 82 der Gemeindeordnung, wobei freiwillige
Ausgaben mit ausdrücklicher Genehmigung der Aufsichtsbehörde geleistet werden durften.
In der Ergebnisrechnung schließt das Haushaltjahr 2012 mit einem Fehlbetrag von
12.302.686,74 € ab, so dass gegenüber der Veranschlagung in der Haushaltssatzung eine Verbesserung in Höhe von 5.592.723,26 € erzielt werden konnte. Bezüglich der geforderten Analyse des Ergebnisses wird auf die Ziffern 4 und 5 zur Ergebnis- und Finanzrechnung verwiesen.
Das Eigenkapital der Stadt Jülich belief sich nach dem Jahresabschluss 2011 auf
74.953.873,57 €, wobei die Ausgleichsrücklage schon mit dem Jahresabschluss 2010 vollständig aufgezehrt war.
Unter Berücksichtigung des Fehlbetrages 2012 und weiterer Buchungen gegen das Eigenkapital (in der Regel Korrekturbuchungen) verringert sich das Eigenkapital in 2012 um insgesamt
13.039.237,36 € oder 17,40 % auf nun noch 61.914.636,21 € zum 31.12.2012.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse und das Eigenkapital von 2009 bis 2016 die folgende Entwicklung (2013 bis 2016 = Planwerte nach dem Stand des Nachtragshaushaltes 2014):
Ergebnis
2009
Entwicklung in €
Ordentliche Erträge
abzüglich
Ordentliche Aufwendungen
= Ergebnis der laufenden
Verwaltungstätigkeit
Finanzerträge
abzüglich
Finanzaufwendungen
= Ordentliches Jahresergebnis
Ergebnis
2010
Ergebnis
2011
Plan
2013
Plan
2014
Plan
2015
Plan
2016
68.782.500,08
70.550.245,75
69.649.317,59
73.895.781,11
73.588.320,00
74.341.420,00
77.749.850,00
79.706.890,00
73.989.317,32
79.564.173,98
-80.679.716,06
-83.190.433,93
-86.788.360,00
-86.354.050,00
-85.730.470,00
-82.584.850,00
-5.206.817,24
-9.013.928,23
-11.030.398,47
-9.294.652,82
-13.200.040,00
-12.012.630,00
-7.980.620,00
-.2.877.960,00
608.813,77
166.254,12
169.514,99
111.109,81
142.300,00
112.300,00
262.300,00
312.300,00
-5.364.824,81
-2.578.779,96
-3.535.991,34
-3.119.143,73
-3.852.200,00
-3.822.100,00
-3.952.000,00
-3.991.900,00
-9.962.828,28
-11-426.454,07
-14.396.874,82
-12.302.686,74
-16.909.940,00
-15.722.430,00
-11.670.320,00
-6.557.560,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
-0,00
-0,00
-0,00
-0,00
-0,00
-0,00
-0,00
-0,00
4.871.617,78
5.447.427,30
5.583.030,00
5.541.910,00
5.551.300,00
5.573.470,00
-4.871.617,78
-5.447.427,30
5.583.030,00
-5.541.910,00
-5.551.300,00
-5.573.470,00
-14.396.874,82
-12.302.686,74
-16.909.940,00
-15.722.430,00
-11.670.320,00
-6.557.560,00
Außerordentliche Erträge
abzüglich
Außerordentliche
Aufwendungen
Erträge aus internen
Leistungsbeziehungen
abzüglich
Aufwendungen aus internen
Leistungsbeziehungen
= Jahresergebnis
Ergebnis
2012
-9.962.828,28
-11.426.454,07
Entwicklung des Eigenkapitals:
Entwicklung in €
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Anfangsbestand
Allgemeine Rücklage
98.171.522,06
97.271.231,65
89.338.063,72
74.953.873,57
-61.914.636,21
-45.004.696,21
29.282.266,21
17.611.946,21
Anfangsbestand
Ausgleichsrücklage
12.690.609,98
2.727.781,70
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Jahresergebnis
-9.962.828,28
-11.426.454,07
-14.396.874,82
-12.302.686,74
-16.909.940,00
-15.722.430,00
-11.670.320,00
-6.557.560,00
Sonstige Buchungen
gegen Allg. Rücklage
-900.290,41
+765.504,44
+12.684,67
-736.550,62
0,00
0,00
0,00
0,00
= Endbestand
Allgemeine Rücklage
97.271.231,65
89.338.063,72
74.953.873,57
61.914.636,21
45.004.696,21
29.282.266,21
17.611.946,21
11.054.386,21
2.727.781,70
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
= Endbestand
Ausgleichsrücklage
Trotz der positiven Entwicklung der Haushaltswirtschaft in 2012 darf nicht übersehen werden, dass die Ergebnisrechnung immer noch mit einem Fehlbetrag in zweistelliger Millionenhöhe abschließt. Auch für die Folgejahre 2013 bis 2015 sehen die jeweiligen Haushaltspläne
bzw. das Haushaltssicherungskonzept noch solche Fehlbeträge vor. Letztlich gelingt erst im
Jahr 2023 ein Ausgleich des Ergebnisplanes, das Eigenkapital ist zu diesem Zeitpunkt durch
die Fehlbeträge in der Ergebnisrechnung nahezu vollständig verzehrt. Anzumerken ist noch,
dass der Haushaltsausgleich letztlich im Wesentlichen durch Steuererhöhungen erreicht wurde, die in den Folgejahren noch konkret zu schließen sind.
3.) Vermögens- und Schuldenlage zum 31.12.2012
3.1.) Die Aktivseite der Bilanz
Die Bilanz gliedert sich in eine Aktivseite und eine Passivseite. Auf der Aktivseite ist das
Vermögen der Kommune abgebildet. Die Vermögensstruktur hat sich seit der Erstellung der
Eröffnungsbilanz zum 01.01.2009 wie folgt entwickelt:
Bezeichnung
1
Anlagevermögen
1.1
Immaterielle Vermögensgegenstände
1.2
Sachanlagen
1.2.1.
Unbebaute Grundstücke
44.681.581,37
43.977.964,73
45.963.900,49
45.183.196,37
44.513.452,69
-670.383,68
1.2.2.
Bebaute Grundstücke
106.197.782,44
104.144.086,28
104.550.515,96
100.725.458,38
106.881.504,68
+6.156.046,30
1.2.3.
Infrastrukturvermögen
158.794.225,86
156.006.409,44
151.528.928,26
149.135.860,03
143.887.254,26
-5.248.605,77
1.2.4.
Bauten auf fremdem Grund
556.637,41
922.814,26
903.466,65
1.134.075,19
1.127.382,02
-6.693,17
1.2.5.
Kunstgegenstände
2.127.193,00
2.226.817,23
2.383.020,95
2.613.575,31
2.763.740,45
+150.164,94
1.2.6.
Maschinen, techn. Anlagen
2.364.843,67
2.638.064,40
2.696.916,93
3.102.992,35
3.118.672,59
+15.680,24
1.2.7.
BGA
1.658.342,70
1.196.185,99
1.364.976,73
1.492.729,31
1.611.297,99
+118.568,68
1.2.8.
Geleistete Anzahlungen
2.580.850,50
4.556.669,25
5.083.678,13
12.782.583,63
12.485.456,58
-297.127,05
1.3.
Finanzanlagen
21.263.929,06
22.797.362,68
23.514.891,17
23.515.132,00
23.514.452,62
-679,38
1.3.1.
Anteil an verbundenen
Unternehmen
20.833.598,02
22.333.598,02
23.013.368,02
23.013.368,02
23.013.368,02
0,00
1.3.2.
Beteiligungen
119.830,26
119.830,26
119.830,26
120.580,26
119.680,26
-900,00
1.3.3.
Sondervermögen
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
1.3.4.
Wertpapiere des Anlagevermögens
266.370,05
300.274,69
338.522,90
338.552,90
338.522,90
0,00
1.3.5.
Ausleihungen
44.130,73
43.659,71
43.169,99
42.660,82
42.881,44
-220,62
2.
Umlaufvermögen
6.776.244,89
5.755.526,02
8.568.850,28
8.991.336,82
19.476.541,08
+10.485.204,26
2.1.
Vorräte
40.064,18
40.064,18
40.064,18
40.064,18
40.064,18
0,00
2.2.
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
5.880.544,65
4.853.528,15
6.282.110,19
9.116.813,11
16.048.118,20
+6.931.305,09
2.2.1.
Öffentlich-rechtliche
Forderungen
4.832.554,65
3.981.202,96
5.337.411,38
9.462.519,66
6.236.463,91
-3.226.055,75
2.2.2.
Privatrechtliche
Forderungen
1.047.990,00
831.619,22
944.698,81
-345.706,55
9.738.547,29
+10.084.253,84
2.2.3.
Sonstige Vermögensgegenstände
0,00
0,00
0,00
0,00
73.107,00
+73.107,00
2.3.
Wertpapiere des Umlaufvermögens
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
2.4.
Liquide Mittel
855.636,06
861.933,69
2.246.675,91
-165.540,47
3.388.358,70
+3.553.899,17
3.
Aktive Rechnungsabgrenzung
991.212,55
1.089.329,74
178.360,76
1.524.962,17
1.487.462,17
-37.500,00
348.049.430,45
347.725.388,67
346.848.146,17
350.361.622,73
361.084.740,87
+10.723.118,14
SUMME AKTIVA
Eröffnungsbilanz
Schlussbilanz 2009
Schlussbilanz 2010
Schlussbilanz 2011
Schlussbilanz 2012
mehr/weniger
in 2012
Ziffer
340.281.973,01
340.880.532,91
338.100.935,13
339.845.323,74
340.120.737,62
+275.413,88
56.587,00
85.345,50
110.639,86
159.080,97
217.523,74
+58.442,77
318.961.456,95
317.997.824,73
314.475.404,10
316.171.110,77
316.388.761,26
+217.650,49
Die wesentliche Bilanzposition auf der Aktivseite ist mit 340.120.737,62 € oder 94,20 % der
Bilanzsumme das Anlagevermögen. Gegenüber der Bilanz 2011 erhöht sich die Summe um
275.413,88 € oder rund 0,08 %.
Innerhalb des Anlagevermögens bilden die Sachanlagen mit 316.388.761,26 € den größten
Posten.
Größere Veränderungen gegenüber der Vorjahresbilanz ergeben sich bei den unbebauten
Grundstücken (- 670.383,68 €). Ursache hierfür sind Veräußerungen von Grundstücken.
Bei den bebauten Grundstücken dagegen erhöht sich der Bilanzwert gegenüber dem Vorjahr
um 6.156.046,30 €. Diese Steigerung resultiert aus der Aktivierung des Neubaus der KGS,
dessen Wert in der Vorjahresbilanz noch bei den „geleisteten Anzahlungen“ bilanziert war.
Im Gegenzug verringert sich der Bilanzwert bei der Position „geleistete Anzahlungen“ eigentlich entsprechend, in 2012 allerdings nur um 297.127,05 €. Hier entfallen zwar die Werte für
die KGS nach Aktivierung des Gebäudes, allerdings wurden in 2012 erhebliche Zahlungen im
Zusammenhang mit der Sanierung des Schulzentrums geleistet. Da die Sanierung noch nicht
abgeschlossen ist, werden die Zahlungen als „geleistete Anzahlungen“ bilanziert. Vom ausgewiesenen Bilanzwert in Höhe von 12.485.456,58 € entfallen alleine rund 12,0 Millionen €
auf die laufende Sanierung des Schulzentrums. In den Folgejahren werden hier noch einmal
rund 10 Millionen € aufzubringen sein, bevor das sanierte Gebäude dann zum Schuljahr
2014/2015 in Betrieb gehen wird. Zu den energetischen Sanierungsmaßnahmen ist eine Landeszuweisung in Höhe von rund 7,5 Millionen € bewilligt und teilwiese auch schon vereinnahmt.
Die Verringerung des Bilanzwertes beim Infrastrukturvermögen (-5.248.605,87 €) resultiert
aus den Abschreibungen des Jahres 2012.
Der Bilanzwert 2012 für die Betriebs- und Geschäftsausstattung beläuft sich auf 1.611.297,66
€ und liegt damit um 118.568,68 € über dem Vorjahreswert. Ursache hierfür sind Neuanschaffungen im Bereich der Rathäuser, Schulen und Feuerwehr.
Das Umlaufvermögen als weitere größere Bilanzposition auf der Aktivseite erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um 10.845.204,26 € oder 116,61 %. Der Bilanzwert zum 31.12.2012
beläuft sich damit auf 19.476.541,08 € und macht 5,39 % der Bilanzsumme aus.
Die Bilanzposition setzt sich im Wesentlichen aus den Forderungen und den liquiden Mitteln
zusammen. Bei den Forderungen steigt der Bilanzwert im Vergleich zum Vorjahr um rund 6,9
Millionen € oder 76,03 % auf 16.048.118,20 €. Dabei zeigt sich bei den öffentlich-rechtlichen
Forderungen eine Verringerung des Wertes gegenüber dem Vorjahr um rund 3,2 Millionen €,
während die privatrechtlichen Forderungen um rund 10,1 Millionen € auf 9.738.547,29 € steigen.
Bei den öffentlich-rechtlichen Forderungen ist anzumerken, dass in 2011 keine Wertberichtigungen erfolgt sind. In 2012 dagegen wurden Einzelwertberichtigungen und pauschale Wertberichtigungen in einer Größenordnung von rund einer halben Millionen € vorgenommen.
Die enorme Steigerung bei den privatrechtlichen Forderungen resultiert aus den „ungeklärten
Zahlungseingängen“ (UZE). Bei den UZE handelt es sich um Zahlungen, die auf dem städtischen Konto eingegangen sind, die aber (noch) keinem offenen Posten zugeordnet werden
konnten. In der Schlussbilanz 2011 waren die UZE mit einem Volumen von rund 8,8 Millionen € als negative privatrechtliche Forderung enthalten, haben also den Bilanzwert für die
Forderungen entsprechend verringert. Bei den Zahlungseingängen könnte es sich theoretisch
um falsche Überweisungen handeln, die an den Einzahler zu erstatten sind. Daher sind die
UZE -zumindest bis zu Zuordnung zu einem offenen Posten- als Verbindlichkeit gegenüber
dem Einzahler zu sehen. In der Schlussbilanz 2012 wurden die UZE (nun mit einem Volumen
von 3,9 Millionen €) daher als sonstige Verbindlichkeiten gebucht. Wäre auch schon der
Schlussbilanz 2011 so verfahren worden, wäre der Bilanzwert für die privatrechtlichen Forderungen dort um die genannten 8,8, Millionen € höher, wodurch sich der weit überwiegende
Teil der Differenz 2012 zu 2011 erklärt. Die Behandlung der UZE in 2012 erhöht die Bilanzpositionen auf der Aktiv- und Passivseite in gleicher Weise (Aktiv-Passiv-Mehrung) und hat
auf die Entwicklung des Eigenkapitals keinen Einfluss.
Der Wert 2012 bei den „sonstigen Vermögensgegenständen (Ziffer 2.2.3) kommt zustande
durch Umbuchung eines zur Veräußerung anstehenden Grundstücks in das Umlaufvermögen.
Insgesamt erhöht sich die Bilanzsumme gegenüber der Schlussbilanz des Jahres 2011 von
350.361.622,73 € um 10.723.118,14 € oder 3,06 % auf nun 361.084.740,87 €. Ursache ist in
erster Linie die bereits dargestellte Verfahrensweise in Bezug auf die UZE.
3.2.) Die Passivseite der Bilanz
Auf der Passivseite der Bilanz wird die Mittelherkunft dargestellt. Hier zeigt sich, wie das
Vermögen der Stadt finanziert wird. Unterschieden wird in Eigenkapital und Fremdkapital.
Eröffnungsbilanz
Schlussbilanz
2009
Schlussbilanz
2010
Schlussbilanz
2011
mehr/weniger
in 2012
Ziffer
Bezeichnung
Schlussbilanz
2012
1.
Eigenkapital
110.862.132,04
99.999.013,35
89.036.736,09
74.953.873,57
61.914.636,21
-13.039.237,36
1.1.
Allgemeine Rücklage
98.171.522,06
97.271.231,65
98.036.736,09
89.350.748,39
74.217.322,95
-15.133.425,44
1.3.
Ausgleichsrücklage
12.690.609,98
12.690.609,98
2.727.781,70
0,00
0,00
0,00
1.4.
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
0,00
-9.962.828,28
-11.426.454,07
-14.396.874,82
-12.302.686,74
-2.094.188,08
2.
Sonderposten
104.451.034,62
103.223.287,21
101.328.972,09
102.131.023,37
104.930.954,68
+2.799.931,31
2.1.
für Zuwendungen
62.490.872,16
61.553.627,17
60.294.731,97
61.527.357,24
65.460.954,12
+3.933.596,88
2.2.
für Beiträge
40.543.111,72
40.206.305,32
39.409.489,76
38.358.612,99
37.409.863,06
-948.749,93
2.3.
für den Gebührenausgleich
2.4.
sonstige Sonderposten
3.
3.1.
3.2.
für Deponien und Altlasten
3.3.
Instandhaltungsrückstellungen
1.485.377,87
953.063,98
605.798,86
3.4.
sonstige Rückstellungen
4.267.196,19
4.143.597,37
3.721.740,45
4.
Verbindlichkeiten
101.935.359,27
113.880.740,30
125.935.240,14
4.2
aus Krediten für Investitionen
71.645.716,58
76.079.181,54
74.654.133,63
4.3.
aus Liquiditätskrediten
26.000.000,00
28.300.000,00
4.5.
aus Lieferung und Leistung
4.6.
aus Transferleistungen
4.7.
sonstige Verbindlichkeiten
5.
Passive Rechnungsabgrenzung
28.042,67
85.655,63
270.813,23
760.800,29
542.999,78
-217.800,51
1.389.008,07
1.377.698,89
1.353.937,13
1.484.252,85
1.517.137,72
+32.884,87
Rückstellungen
29.765.913,63
29.587,356,92
29.210.879,33
28.651.170,38
28.706.668,33
+55.497,95
Pensionsrückstellungen
23.490.409,00
23.967.765,00
24.430.780,00
24.815.670,00
25.116.116,00
+300.446,00
522.930,57
522.930,57
452.560,02
441.436,82
256.819,69
-184.617,13
221.571,38
612.106,16
+390.534,78
3.172.492,18
2.721.626,48
-450.865,70
144.355.364,52
165.213.736,14
+20.858.371,62
78.166.527,05
77.349.641,81
-816.885,24
42.550.000,00
49.000.000,00
67.800.000,00
+18.800.000,00
SUMME PASSIVA
550.520,15
809.055,60
25.953,62
4.696.128,05
5.481.136,84
+785.008,79
2.779.355,58
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
505.796,00
8.692.503,16
8.705.152,89
12.492.709,42
14.582.957,49
+2.090.248,07
1.034.990,89
1.034.990,89
1.034.990,89
270.190,89
318.745,51
+48.554,62
348.049.430,45
347.725.388,67
346.848.146,17
350.361.622,73
361.084.740,87
+10.723.118,14
Das Eigenkapital verringert sich -wie bereits dargestellt- im Wesentlichen durch den Fehlbetrag in Höhe von 12.302.686,74 € aus der Ergebnisrechnung 2012. Darüber hinaus erfolgten
im Jahresabschluss 2012 noch Korrekturbuchungen zulasten des Eigenkapitals in Höhe von
736.550,62 €. Die Korrekturbuchungen werden unter Ziffer 6 als besondere Geschäftsvorfälle
erläutert.
Der Wert für die Sonderposten erhöht sich gegenüber der Schlussbilanz 2011 um rund 2,8
Millionen €. Dies resultiert in der Hauptsache aus der Aktivierung des Schulneubaus der KGS
(siehe Zugang bei der Bilanzposition bebaute Grundstücke). Im Gegenzug werden nämlich
auch die diesem Neubau zugeordneten Zuweisungen nun erst als Sonderposten erfasst. Solange die Anlage noch als „Anlage im Bau“ bilanziert wird, werden die entsprechenden Zuweisungen unter der Bilanzposition „sonstige Verbindlichkeiten“ erfasst. Mit Inbetriebnahme der
Anlage erfolgt dann eine „Umbuchung“ in die Position Sonderposten. Im Bereich der Beiträge ergibt sich eine Verringerung des Sonderposten, die aus der jährlichen ertragswirksamen
Auflösung (analog zur Abschreibung der jeweiligen Anlagegüter) resultiert.
Die Verringerung des Sonderpostens für den Gebührenausgleich ergibt sich aus der Verrechnung des Überschusses aus 2010 im Rahmen der Gebührenkalkulation 2012.
Im Bereich der Rückstellungen ergibt sich mit einer Steigerung von rund 55.000 € gegenüber
dem Bilanzwert zum 31.12.2011 nur eine relativ geringe Veränderung. Eine Betrachtung der
einzelnen Rückstellungen zeigt jedoch deutliche Veränderungen.
Die Rückstellung zu den Pensionslasten basiert auf den Berechnungen der Versorgungskasse.
Die Rückstellungen für Altlasten werden in der Höhe aufgelöst, der in 2012 Aufwendungen
entstanden sind.
In der Eröffnungsbilanz waren Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung für eine Reihe
dort benannter Maßnahmen gebildet worden. Diese Rückstellung hatte zum 31.12.2011 noch
einen Stand von 221.571,38 €. In 2012 wurden bei den benannten Maßnahmen weitere Aufwendungen in Höhe von 147.601,94 € geleistet und die Rückstellung in dieser Höhe aufgelöst. Im Gegenzug wurden neue Rückstellungen in Höhe von 538.136,72 € gebildet. Die einzelnen Maßnahmen sind im Anhang zum Jahresabschluss aufgelistet. Zum Bilanzstichtag
31.12.2012 errechnen sich demnach Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung in Höhe
von 612.106,16 €.
Unter die sonstigen Rückstellungen fallen die Rückstellungen für Altersteilzeit, für Urlaub
und Mehrarbeitsstunden sowie die Brandschutzrückstellungen. Die aufgezeigte Verringerung
der Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus Auflösungen in den Bereichen Brandschutz und Altersteilzeit.
Bedenklich ist die deutliche Steigerung des Bilanzwertes für die Verbindlichkeiten. Die Steigerung resultiert in der Hauptsache aus einer Steigerung der Liquiditätskredite im Jahr 2012
um 18,8 Millionen € auf nun 67,8 Millionen €.
Weitere Erläuterungen insbesondere zu den Liquiditäts- und Investitionskrediten siehe unter
Chancen und Risiken für die künftige Entwicklung.
Bezüglich der Kennzahlen wird auf die gesonderte Anlage verwiesen
4.) Ergebnisrechnung 2012
Der vom Stadtrat am 29.03.2012 beschlossene Haushalt 2012 sah einen Fehlbetrag im Ergebnisplan in Höhe von 17.895.410 € vor. Der tatsächliche Fehlbetrag im vorliegenden Jahresabschluss 2012 beläuft sich auf „nur“ 12.302.686,74 € und liegt damit um 5.592.723,26 € oder
rund 31 % unter dem sich aus den Haushaltsansätzen ergebenden Wert.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Steuern und ähnliche Abgaben
Zuwendungen und allgemeine Umlagen
Sonstige Transfererträge
Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Kostenerstattungen und –umlagen
Sonstige ordentliche Erträge
Aktivierte Eigenleistungen
Bestandsveränderungen
34.130.681,26
9.549.005,46
25.075,94
18.645.616,06
801.080,51
3.550.771,45
3.848.015,07
0,00
0,00
34.132.291,88
8.995.260,18
79.047,02
17.860.462,24
1.247.377,51
3.372.747,45
3.962.131,31
0,00
0,00
35.008.000,00
10.246.300,00
60.800,00
17.336.200,00
600.150,00
3.001.990,00
3.615.600,00
54.980,00
0,00
36.141.925,87
10.788.497,61
91.571,19
18.788.753,56
1.041.083,77
3.490.243,53
3.553.705,58
0,00
0,00
+2.009.633,99
+1.793.237,43
-12.524,17
+928.291,32
-206.293,74
+117.496,08
-408.425,73
0,00
0,00
+1.133.925,87
+542.197,61
+30.771,19
+1.452.553,56
+440.933,77
+488.253,53
-61.894,42
-54.980,00
0,00
10
Summe ordentliche Erträge
70.550.245,75
69.649.317,59
69.924,020,00
73.895.781,11
+4.246.463,52
+3.971.761,11
11
12
13
14
15
16
Personalaufwendungen
Versorgungsaufwendungen
Aufwendung Sach-/Dienstleistungen
Bilanzielle Abschreibungen
Transferaufwendungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
16.078.061,60
1.163.829,54
10.007.188,48
10.059.061,91
30.822.070,69
11.433.961,76
15.710.632,29
1.032.263,50
12.644.164,59
9.881.863,91
35.384.372,63
6.026.419,14
16.780.450,00
1.210.010,00
15.801.960,00
8.871.900,00
35.645.030,00
5.495.180,00
16.985.026,94
1.056.401,00
14.049.286,08
10.598.705,01
35.655.854,67
4.845.160,23
+1.274.394,65
+242.37,50
+1.405.121,49
+716.841,1
+271.482,04
-1.181.258,91
+204.576,94
-153.609,00
-1.752.673,92
+1.726.805,01
+10.824,67
-650.019,77
17
Summe ordentliche Aufwendungen
79.564.173,98
80.679.716,06
83.804.530,00
83.190.433,93
+2.510.717,87
-614.096,07
18
Ergebnis laufende Verwaltungstätigkeit
-9.013.928,23
-11.030.398,47
-13.880.510,00
-9.294.652,82
+1.735.745,65
+4.585.857,18
19
20
Finanzerträge
Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen
166.254,12
2.578.779,96
169.514,99
3.535.991,34
202.300,00
4.217.200,00
111.109,81
3.119.143,73
-58.405.18
-416.847,61
-91.190,19
-1.098.056,41
21
Finanzergebnis
-2.412.525,84
-3.366.476,35
-4.014.900,00
-3.008.033,92
+358.442,43
+1.006.866,22
22
Ordentliches Jahresergebnis
-11.426.454,07
-14.396.874,82
-17.895.410,00
-12.302.686,74
+2.094.188,08
+5.592.723,26
23
24
Außerordentliche Erträge
Außerordentliche Aufwendungen
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
25
Außerordentliches Ergebnis
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
26
Jahresergebnis vor internen Leistungsbeziehungen
-11.426.454,07
-14.396.874,82
-17.895.410,00
-12.302.686,74
+2.094.188,08
+5.592.723,26
4.871.617,78
4.871.617,78
5.439.060,00
5.439.060,00
5.447.427.30
5.447.427,30
+575.809,52
+575.809,52
+8.367,30
+8.367,30
-14.396.874,82
-17.895.410,00
-12.302.686,74
+2.094.188,08
+5.592.723,26
Erträge interne Leistungsbeziehungen
Aufwand interne Leistungsbeziehungen
29
Jahresergebnis nach internen Leistungsbeziehungen
-11.426.454,07
Ergebnis 2011
Ansatz 2012
Ergebnis 2012
Abweichung
Ergebnis 2012 zu
Ansatz 2012
Ertrags- bzw.
Aufwandsart
27
28
Ergebnis 2010
Abweichung
Ergebnis 2012 zu
Ergebnis 2011
Nr.
4.1.) Die Erträge 2012 und deren Entwicklung seit 2010
Auf der Ertragsseite sind die Erträge aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben, die öffentlich-rechtlichen Leistungsentgelte sowie die Zuwendungen und allgemeinen Umlagen die
größten Positionen.
Die Erträge aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben setzen sich wie folgt zusammen bzw.
weisen die folgende Entwicklung aus:
Ergebnis 2010
Ergebnis 2011
Ansatz 2012
Ergebnis 2012
Abweichung
Ergebnis 2012 zu
Ergebnis 2011
Abweichung
Ergebnis 2012 zu
Ansatz 2012
Grundsteuer A
Grundsteuer B
Gewerbesteuer
Hundesteuer
Vergnügungssteuer
Zweitwohnungsteuer
Anteil Einkommensteuer
Anteil Umsatzsteuer
Leistungen Familienausgleich
143.227,19
4.844.330,08
14.716.909,19
125.851,68
110.946,12
0,00
11.065.950,00
1.713.847,00
1.409.620,00
142.029,14
5.168.977,84
13.346.306,70
120.459,88
192.087,84
0,00
12.034.385,00
1.808.956,00
1.319.089,48
150.000,00
5.200.000,00
13.700.000,00
170.000,00
200.000,00
0,00
12.310.000,00
1.893.000,00
1.385.000,00
152.157,05
5.275.957,84
14.469.452,81
189.345,55
189.856,70
0,00
12.567.378,00
1.852.613,00
1.445.164,92
+10.127,91
+106.980,00
+1.123.146,11
+68.885,67
-2.231,14
0,00
+532.993,00
+43.657,00
+126.075,44
+2.157,05
+75.957,84
+769.452,81
+19.345,55
-10.143,30
0,00
+257.378,00
-40.387,00
+60.164,92
Summe
34.130.681,26
34.132.291,88
35.008.000,00
36.141.925,87
+2.009.633,99
+1.133.925,87
Die Mehrerträge in 2012 gegenüber 2011 bei der Hundesteuer resultiert aus der beschlossenen
Steuererhöhung zum 01.01.2012.
Bei den Erträgen aus öffentlich-rechtlichen Leistungsentgelten handelt es sich im Wesentlichen um die Erträge aus den Gebühren der kostenrechnenden Einrichtungen. Hier zeigen die
wesentlichen Gebührenarten die folgende Entwicklung:
Ergebnis 2010
Ergebnis 2011
Ansatz 2012
Ergebnis 2012
Abweichung
Ergebnis 2012 zu
Ergebnis 2011
Abweichung
Ergebnis 2012 zu
Ansatz 2012
Gebühren Meldewesen
Rettungsdienst
Entgelte Musikschule
Entgelte VHS
Baugenehmigungsgebühren
Abfallbeseitigung
Abwasserbeseitigung
Straßenreinigung
Winterdienst
Bestattungswesen
Parkgebühren (einschl.
Parkhaus)
143.126,65
2.998.285,02
245.851,66
295.787,50
461.561,60
2.803.924,65
8.385.258,55
144.505,70
35.301,72
511.716,50
528.142,47
201.274,90
2.767.934,02
248.895,74
225.918,99
377.337,05
2.989.883,68
7.730.782,80
136.829,80
72.326,36
504.859,49
593.983,24
200.000,00
2.674.000,00
265.000,00
242.000,00
350.000,00
2.509.500,00
8.478.000,00
154.000,00
202.000,00
553.000,00
565.000,00
184.546,30
3.521.643,89
245.655,48
233.404,10
187.040,65
2.517.217,19
8.660.953,86
150.016,30
199.210,19
497.975,04
576.628,79
-16.728,60
+753.709,87
-3.240,26
+7.745,11
-190.296,40
-472.666,49
+930.171,06
+13.186,50
+126.883,83
-6.884,45
-17.354,45
-15,453,70
+847.643,89
-19.344,52
-8.595,9
-162.959,35
+7.717,19
+182.953,86
-3.983,70
-2.789,81
-55.024,96
+11.628,79
Erträge aus der Auflösung
von Sonderposten aus
Beiträgen
1.291.751,26
1.236.939,03
194.000,00
1.233.980,35
-2.958,68
+1.039.980,35
Da mit den Gebühren insbesondere aus den Bereichen Rettungsdienst, Abfall- und Abwasserbeseitigung sowie Bestattungswesen nur die der Stadt Jülich entstehenden Kosten auf die Abgabepflichtigen abgewälzt werden, dürfte die Aufwandseite in diesen Bereichen den Erträgen
entsprechende Veränderungen ausweisen. Werden Überschüsse erzielt, werden diese einer
Rücklage zugeführt und in den Folgejahren ausgeglichen (= der Rücklage wieder entnommen).
Bei den Erträgen aus der Auflösung von Sonderposten aus Beiträgen handelt es sich um die
jährliche Auflösung der im Sonderposten „gesammelten“ Beitragseinnahmen gemäß der Abschreibung der jeweiligen Anlagegüter. Die deutliche Abweichung zwischen Ansatz und Ergebnis 2012 resultiert daraus, dass die Auflösung der Sonderposten im Bereich des Straßenbaus irrtümlich zusammen mit der Auflösung der Sonderposten aus Zuwendungen unter dem
Sachkonto 4161000 veranschlagt war. Trotz der getrennten Ausweisung in der Jahresrechnung ergeben sich auch beim Sachkonto 4161000 „Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus Zuweisungen“ Mehrerträge gegenüber den Haushaltsansätzen in Höhe von rund
400.000 €. Ursache hierfür ist die Tatsache, dass bei Aufstellung des Haushaltes 2012 aufgrund der fehlenden Eröffnungsbilanz eine detailliertere Berechnung des Ansatzes nicht möglich war.
Größter Posten bei den Erträgen aus Zuwendungen und allgemeinen Umlage sind mit knapp
6,6 Millionen € die Schlüsselzuweisungen.
Bei den privatrechtlichen Leistungsentgelten ergeben sich Mehrerträge gegenüber dem Ansatz
2012, da die Einnahmen aus den Ablösebeiträgen im Haushalt 2012 irrtümlich als „investive
Einnahmen“ veranschlagt waren.
Die Mehrerträge bei den Kostenerstattungen und Kostenumlagen resultieren zum Teil aus
höheren Kreiszuweisungen für die Kindertageseinrichtungen, insbesondere aber daraus, dass
in 2012 eine seit 2006 als „ungeklärte Zahlung“ gebuchte Prozesskostenerstattung in Höhe
von 200.000 € aus einem Rechtsstreit zur Südbastion als Ertrag in den Haushalt eingebucht
wurde.
4.2.) Die Aufwendungen 2012 und deren Entwicklung seit 2010
Größter Posten bei den Aufwendungen sind die Transferaufwendungen. Hierunter fallen insbesondere die Umlagen an den Kreis Düren (allgemeine Kreisumlage und Jugendamtsumlage), das Land NRW (Krankenhausumlage) und Zweckverbände wie die KDVZ, den Wasserverband Eifel-Rur oder den Schulzweckverband Schirmerschule. Ebenso werden hier die Gewerbesteuerumlage und die Finanzierungsbeteiligung am Fond Deutsche Einheit erfasst, aber
auch die Zahlungen an die Träger der Offenen Ganztagsschulen und die laufenden Leistungen
zum Lebensunterhalt an die Asylbewerber. Der größte Aufwandsposten ist damit von der
Stadt Jülich in weiten Teilen in keinster Weise zu beeinflussen. Stattdessen ergeben sich die
wesentlichen Aufwendungen aus den Festsetzungen der entsprechenden Umlageverbände. Im
einzelnen zeigen die wesentlichen Transferaufwendungen die folgende Entwicklung:
Ergebnis 2010
Umlage KDVZ
Zuschüsse an DRK und MHD Rettungsdienst
Zuschüsse an Träger OGS
Umlage Zweckverband Schirmerschule
Sozialhilfeaufwendungen
Beiträge Gewässerunterhaltung
Zuschuss Brückenkopfpark gGmbH
Beitrag WVER Abwasserbeseitigung
Gewerbesteuerumlagen
Allgemeine Kreisumlage
Jugendamtsumlage
Krankenhausumlage an Land
650.136,60
135.411.32
309.463,50
914.375,00
2.406.366,69
506.189,40
0,00
0,00
2.153.634,00
14.350.959,63
7.859.104,43
364.412,46
Ergebnis 2011
416.842,43
140.473,06
327.382,50
848.807,00
590.407,18
536.784,48
699.300,00
4.346.899,17
2.351.075,00
16.098.292,36
7.972.296,72
363.349,98
Ansatz 2012
550.000,00
147.000,00
353.800,00
785.000,00
617.400,00
527.000,00
677.150,00
4.586.000,00
2.190.000,00
17.559.000,00
6.801.000,00
365.000,00
Ergebnis 2012
496.476,16
133.241,14
340.440,00
782.651,00
675.598,45
513.067,00
699.300,00
4.573.720,00
2.307.976,00
17.560.278,30
6.739.093,95
363.110,00
Abweichung
Ergebnis 2012 zu
Ergebnis 2011
Abweichung
Ergebnis 2012 zu
Ansatz 2012
+79.633,73
-7.231,92
+13.057,50
-66.156,00
+85.191,27
-23.717,48
0,00
+226.820,83
+43.099,00
+1.461.985,94
-1.233.202,77
-239,98
-53.523,84
-13.758,86
-13.360,00
-2.349,00
+58.198,45
-13.933,00
+22.150,00
-12.280,00
+117.976,00
+1.278,30
-61.906,05
-1.890,00
Die Aufwendungen an den WVER für die
Kläranlage und an den Brückenkopfpark waren
in 2010 als „sonstige Aufwendungen“ gebucht.
Zweitgrößter Aufwandsposten sind die Personalaufwendungen. Hier weist der Jahresabschluss 2012 Mehraufwendungen gegenüber dem Ansatz in Höhe von rund 200.000 € aus.
Diese resultieren aber lediglich daraus, dass das Leistungsentgelt mit 220.000 € im Haushalt
in einer gesonderten Position bei den sonstigen Aufwendungen veranschlagt war. In der Ergebnisrechnung wurde die Zahlung aber zusammen mit den Vergütungen ausgezahlt und ist
auch dort mit gebucht. Insofern ergeben sich also letztlich keine Mehraufwendungen gegenüber dem Haushaltsansatz.
Bei den Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen, dem drittgrößten Block bei den Aufwendungen, konnten im Jahresabschluss gegenüber den Ansätzen 2012 Mittel in Höhe von
rund 1,75 Millionen € eingespart werden. Ursache sind nicht durchgeführte oder mit Verzögerung begonnene Maßnahmen insbesondere im Bereich der Bauunterhaltung (Gebäude und
Brücken).
Bei den Abschreibungen dagegen liegen die Werte aus dem Jahresabschluss rund 1,7 Millionen € über den Haushaltsansätzen für 2012. Dies ist -wie bereits zu den Erträgen aus der Auflösung der Sonderposten ausgeführt- insbesondere damit zu begründen, dass bei Erstellung
des Haushaltes 2012 noch keine Eröffnungsbilanz vorlag und damit wesentliche Grundlagedaten für die Berechnung der Abschreibungen nur grob geschätzt werden konnten.
Die Einsparung bei den Zinsen und sonstigen Finanzaufwendungen resultieren aus der anhaltenden Niedrigzinsphase.
5.) Finanzrechnung 2012
Neben dem Ergebnisplan besteht der Haushalt gemäß § 1 der GHVO NRW aus einem Finanzplan. Im Finanzplan sind die Einzahlungen und Auszahlungen darzustellen. Neben dem
laufenden Geschäft sind hier auch die Einzahlungen und Auszahlungen aus der Investitionstätigkeit zu berücksichtigen.
Insgesamt zeigt die Finanzrechnung die folgende Entwicklung:
Nr.
Einzahlung/Auszahlung
Ergebnis 2011
Ansatz 2012
Ergebnis 2012
Abweichung Ergebnis
2012 zu Ansatz 2012
1
2
3
4
5
6
7
8
Steuern und ähnliche Abgaben
Zuwendungen und allgemeine Umlagen
Sonstige Transfereinzahlungen
Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Kostenerstattungen und –umlagen
Sonstige Einzahlungen
Zinsen und sonstige Finanzeinzahlungen
30.609.017,17
6.148.115,82
88.738,15
15.733.918,94
1.237.161,74
3.120.967,31
12.033.535,61
167.938,11
35.008.000,00
8.169.100,00
60.800,00
17.142.200,00
600.150,00
3.011.990,00
2.845.100,00
202.300,00
39.236.479,10
8.567.428,37
91.540,49
18.432.635,87
571.813,60
3.295.921,85
-819.899,21
109.675,24
+4.228.479,10
+398.328,37
+30.740,49
+1.290.435,87
-28.336,40
+283.931,85
-3.664.999,21
-92.624,76
9
Einzahlungen laufende Verwaltungstätigkeit
69.139.392,85
67.033.040,00
69.485.595,31
+2.452.555,31
10
11
12
13
14
15
Personalauszahlungen
Versorgungsauszahlungen
Auszahlungen Sach- und Dienstleistungen
Zinsen und sonstige Finanzauszahlungen
Transferauszahlungen
Sonstige Auszahlungen
14.035.577,27
1.032.263,50
12.157.586,81
3.328.395,29
34.666.966,92
6.023.603,62
17.225.450,00
1.200.010,00
15.795.560,00
4.217.200,00
35.655.030,00
5.497.980,00
17.586.848,99
1.147.211,00
12.700.168,94
3.322.547,07
36.458.210,34
5.015.473,80
+361.398,99
-52.799,00
-3.095.391,06
-894.652,93
+803.180,34
-482.506,2
16
Auszahlungen laufende Verwaltungstätigkeit
71.244.393,41
79.591.230,00
76.230.460,14
-3.360.769,86
17
Saldo laufende Verwaltungstätigkeit
-2.105.000,56
-12.558.190,00
-6.744.864,83
+5.813.325,17
18
19
20
21
22
Zuwendungen für Investitionsmaßnahmen
Veräußerung von Sachanlagen
Veräußerung von Finanzanlagen
Einzahlungen aus Beiträgen und u.ä. Entgelten
Sonstige Investitionseinzahlungen
10.331.807,78
337.008,00
0,00
168.158,34
0,00
6.308.200,00
2.508.000,00
0,00
1.129.000,00
0,00
3.832.482,98
130.466,00
900,00
150.310,57
0,00
-2.475.717,02
-2.377.534,00
+900,00
-978.689,43
0,00
23
Einzahlungen aus Investitionstätigkeit
10.836.974,12
9.945.200,00
4.113.259,55
-5.831.940,45
24
25
26
27
28
29
Erwerb Grundstücke/Gebäude
Baumaßnahmen
Erwerb von beweglichem Anlagevermögen
Erwerb von Finanzanlagen
aktivierbare Zuwendungen
sonstige Investitionsauszahlungen
13.672,32
14.924.831,19
1.239.279,72
0,00
0,00
0,00
212.000,00
10.917.000,00
2.061.900,00
1.000,00
0,00
56.000,00
40.743,74
9.647.600,69
1.279.747,18
0,00
0,00
0,00
-171.256,26
-1.269.399,31
-782.152,82
-1.000,00
0,00
-56.000,00
30
Auszahlungen aus Investitionstätigkeit
16.177.783,23
13.247.900,00
10.968.091,61
-2.279.808,39
31
Saldo aus Investitionstätigkeit
-5.340.809,11
-3.302.700,00
-6.854.832,06
-3.552,132,06
32
Finanzmittelüberschuss/-fehlbetrag
-7.445.809,67
-15.861.490,00
-13.599.696,89
+2.261.793,11
33
34
Aufnahme und Rückflüsse von Darlehen
Tilgung und Gewährung von Darlehen
32.550.000,00
27.535.606,55
3.302.700,00
1.696.000,00
31.000.000,00
13.858.913,14
+27.697.300,00
+12.162.913,14
35
Saldo aus Finanzierungstätigkeit
5.014.393,45
1.606.700,00
17.141.086,86
+15.534.386,86
36
Änderung Bestand Finanzmittel
-2.431.416,22
-14.254.790,00
3.541.389,97
+17.796.179,97
37
38
Anfangsbestand Finanzmittel
Bestand an fremden Finanzmitteln
39
Liquide Mittel
2.246.675,91
5.199,84
-179.540,47
26.509,20
-179.540,47
3.388.358,70
Der Wert bei den Liquiden Mittel zum 31.12.2011 weicht um 14.000,00 € von Bilanzwert
zum gleichen Stichtag ab. Ursache ist eine Umbuchung von Mitteln dieser Höhe zwischen
städtischen Konten (bei unterschiedlichen Banken) zum Jahresende 2011. In der Bilanz sind
Be- und Entlastung der jeweiligen Konten enthalten, die Finanzrechnung dagegen berücksichtigt in 2011 nur die Belastung des „abgebenden“ Kontos. Die Gutschrift auf dem anderen
Konto ist erst in 2012 berücksichtigt.
Bei der „laufenden Verwaltungstätigkeit“ ergeben sich gegenüber der Ergebnisrechnung unterschiedliche Werte, da in der Ergebnisrechnung eine Zuordnung des Aufwandes zur jeweiligen Periode erfolgt, während die Finanzrechnung alleine auf den Zeitpunkt der Auszahlung
abstellt. So wird z.B. eine Rechnung für im Dezember 2012 erhaltene Leistungen in der Regel
erst im Januar 2013 bezahlt. In diesem Fall wird der Vorgang in der Ergebnisrechnung des
Jahres 2012 (erhaltene Leistung) berücksichtigt, in der Finanzrechnung aber in 2013 (tatsächlicher Mittelabfluss).
Im Bereich der Investitionstätigkeit zeigt eine genauere Betrachtung folgende Abweichungen
zwischen den für 2012 veranschlagten Ansätzen und sich aus dem Jahresabschluss ergebenden Werten:
Einzahlung investiv
Ansatz 2012
Ergebnis 2012
Abweichung Ergebnis
2012 zu Ansatz 2012
Investitionspauschale allgemeine
Bundeszuweisung aus Konjunkturpaket II
Schulpauschale
Sportpauschale
Feuerschutzpauschale
Beiträge Entwässerung
Beiträge Straßenbau
Zuweisung Baumaßnahme Schulzentrum
Zuweisung Beschaffungen Schwerbehinderte
Veräußerung von Grundstücken einschl. Vermessung
Ablösebeiträge
Einzahlungen aus Verkauf von Fahrzeugen
Landeszuweisungen Museum
Spenden Museum
Landeszuweisung Projekte Bücherei
Kreiszuweisung Beschaffung Schulsozialarbeit
Landeszuweisungen Breitband
Landeszuweisung Haltestellenprogramm
Kreiszuweisungen U3-Ausbau
Spende Förderverein KGS
Erstattung von Versicherungen für Neuanschaffungen
Rückzahlungen Landeszuweisung
Veräußerung von Anteilen
980.000,00
352.000,00
820.000,00
90.000,00
80.000,00
511.000,00
588.000,00
3.103.000,00
2.000,00
2.503.000,00
30.000,00
5.000,00
273.500,00
25.000,00
2,700,00
3.000,00
242.000,00
320.000,00
0,00
0,00
15.000,00
0,00
0,00
979.071,60
352.000,00
817.243,00
89.930,00
76.820,74
52.375,61
99.270,46
1.300.000,00
1.470,00
129.566,00
0,00
0,00
150.261,00
0,00
1.625,40
0,00
0,00
0,00
107.912,00
2.000,00
8.813,74
-56.000,00
900,00
-928,40
0,00
-2.757,00
-70,00
-3.179,26
-458.624,39
-488.729,54
-1.803.000,00
-530,00
-2.373.434,00
-30.000,00
-5.000,00
-123.239,00
-25.000,00
-1.074,60
-3.000,00
-242.000,00
-320.000,00
+107.912,00
+2.000,00
-6.186,26
-56.000,00
+900,00
SUMME INVESTIVE EINZAHLUNGEN
9.945.000,00
4.113.259,55
-5.831.740,45
Die Wenigereinnahmen im Bereich der Beiträge resultieren in erster Linie daraus, dass die
Beiträge für das Baugebiet Ölmühle erst in 2013 vereinnahmt werden konnten. Die Landeszuweisungen zum Sanierung des Schulzentrums konnten wegen Verzögerungen bei der Baumaßnahme teilweise erst in 2013 abgerufen werden.
Aus der Veräußerung von Grundstücken konnten die veranschlagten Einnahmen nicht erzielt
werden, da das alte Fachhochschulgrundstück nicht wie geplant in 2012 veräußert werden
konnte.
Die Landeszuweisungen für das Museum, hier die Zuweisungen für das Projekt „Via Belgica“
wurden erst Anfang 2015 von der Bezirksregierung gezahlt.
Bei den Maßnahmen zur Breitbandförderung handelt es sich nicht um Investitionen, da hieraus für die Stadt kein Vermögen entsteht. Entsprechend wurden die Landeszuweisungen
nicht als „investive“ Einnahme gebucht, sondern als Ertrag in der Ergebnisrechnung.
Die Maßnahme „Haltestellenprogramm“ wurde in 2012 nicht begonnen, daher konnten auch
keine Zuweisungen vereinnahmt werden. Die Zuweisungen für den U3-Ausbau waren in den
Vorjahren veranschlagt, konnten aber teilweise erst in 2012 vereinnahmt werden. Die Rückzahlung der Landeszuweisung war als „sonstige Investitionsausgabe“ veranschlagt, wurde
aber als Absetzung von der Einnahme gebucht.
Die Auszahlungen für Investitionen weisen gegenüber den Ansätzen die folgen Entwicklung
aus:
Investitionsmaßnahme
Anschaffung Einrichtung Rathäuser
Beschaffungen EDV
Grunderwerb einschl. Vermessung
Ausgleichsmaßnahmen
Investitionen Gebäudemanagement
Beschaffungen Fahrzeuge und Geräte Bauhof
Beschaffung Parkscheinautomaten
Beschaffungen Fahrzeuge und Ausrüstung Feuerwehr
Beschaffungen Fahrzeuge und Ausrüstung Rettungsdienst
Beschaffungen Einrichtung Schulen
Neubau KGS einschl. Turnhalle und Einrichtung
Sanierung Schulzentrum einschl. Neueinrichtung
Selbstlernzentrum Gymnasium
Beschaffung EDV Schulen
Investitionen des Museums
Investitionen Bücherei
Einrichtung Asylbewerberheime
U3-Ausbau und Beschaffungen Kindergärten
Beschaffungen Schulsozialarbeit
Beschaffung Kinderspielplatzgeräte
Investitionen Sport
Investitionen Abwasserbeseitigung
Investitionen Straßenbau
Haltestellenprogramm
Investitionen Straßenbeleuchtung
Beschaffung Datenerfassungsgeräte Politessen
Umgestaltung Schlossplatz
Friedhofserweiterungen
Rückzahlung Landeszuweisung Südbastion
Investitionen Bürgerhallen
SUMME INVESTIVE AUSZAHLUNGEN
Ansatz 2012
Übertragene Ermächtigung
aus Vorjahr 2011
Ergebnis 2012
Abweichung Ergebnis
2012 zu Ansatz 2012
56.400,00
207.500,00
84.000,00
212.000,00
215.000,00
196.000,00
21.000,00
114.700,00
455.000,00
74.300,00
2.520.000,00
4.600.000,00
100.000,00
130.000,00
215.900,00
12.300,00
1.500,00
45.200,00
3.000,00
80.000,00
13.000,00
2.173.000,00
1.102.000,00
382.000,00
66.000,00
15.000,00
90.000,00
0,00
56.000,00
7.100,00
0,00
0,00
0,00
2.940,00
0,00
343.000,00
0,00
98.000,00
0,00
45.760,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
70.800,00
0,00
1.050,00
10.000,00
97.000,00
0,00
0,00
4.900,00
0,00
0,00
55.000,00
0,00
0,00
29.724,23
177.054,04
40.743,74
67.024,53
6.439,09
368.949,79
18.480,70
100.796,41
112.010,65
89.999,94
2.942.858,76
6.003.720,66
0,00
131.342,68
183.056,27
7.925,40
0,00
112.536,05
506,70
29.079,03
11.308,08
364.628,38
87.681,30
18.115,37
5.692,14
9.752,81
0,00
48.664,86
0,00
0,00
-26.675,77
-30.445,96
-43.256,26
-144.975,47
-208.560,91
+172.949,79
-2.519,3
-13.903,59
-342.989,35
+15.699,94
+422.858,76
+4.403.720,66
-100.000,00
+1.342,68
-32.843,73
-4.374,60
-1.500,00
+67.336,05
-2.493,3
-50.920,97
-1.691,92
-1.808.371,62
-1.014.318,70
-363.884,63
-60.307,86
-5.247,19
-90.000,00
+48.664,86
-56.000,00
-7.100,00
13.247.900,00
728.450,00
10.968.091,61
-2.279.808,39
Die erheblichen Wenigerausgaben gegenüber den Ansätzen sind der Tatsache geschuldet,
dass -wie bereits ausgeführt- kein genehmigungsfähiges Haushaltssicherungskonzept erstellt
werden konnte. Für die Investitionen war daher nach den damals geltenden Leitlinien eine
Prioritätenliste zu erstellen, die von der Aufsichtsbehörde genehmigt werden musste. Diese
Genehmigung wurde erst Ende September 2012 erteilt, zu einem Zeitpunkt also, wo neuveranschlagte Maßnahmen nicht mehr begonnen werden konnten.
Für den Neubau KGS und die Sanierung des Schulzentrums wurden in 2012 zusätzlich zum
Ansatz überplanmäßige Mittel bereitgestellt. Die Mehrausgaben für die Investitionen in den
Bereichen Bauhof, Schulen, Kindergärten und Bestattungswesen sind über Ermächtigungsübertragungen aus dem Vorjahr finanziert.
Der Schulneubau der KGS ist zum Schuljahr 2012/2013 in Betrieb genommen worden. Die
Baukosten beliefen sich auf insgesamt 8.516.982,76 €, davon entfielen 7.553.129,46 € auf das
Schulgebäude und 963.853,30 € auf die Turnhalle.
6.) Besondere Geschäftsvorfälle
Zusätzlich zum Fehlbetrag aus der Ergebnisrechnung wird das Eigenkapital in 2012 um weitere 736.550,62 € geschmälert. Die einzelnen Buchungen hierzu sollen im folgenden als besondere Geschäftsvorfälle
erläutert werden. Es handelt sich dabei um Buchungen, die nicht über die Ergebnisrechnung,
sondern
direkt gegen das Eigenkapital gebucht wurden.
Auswirkung auf
Eigenkapital
Buchung
Betrag
Korrektur Tilgung, da Saldo in EÖB Tilgung 31.12.2008 schon beinhaltete,
Tilgung aber in 2009 erneut gebucht, daher doppelt
-> Verbindlichkeit ist höher als nach bisheriger Schlussbilanz
Verringerung
- 60.896,62
Im kameralen Jahresabschluss 2008 gebildeter Kasseneinnahmerest für
Darlehensaufnahme war in der EÖB unter den Verbindlichkeiten nicht erfasst
-> Verbindlichkeit ist höher als nach bisheriger Schlussbilanz
Verringerung
-743.542,64
Übernahme von Landesdarlehen durch die SEG im Zusammenhang mit der
Veräußerung des Wohnbesitzes an die Gesellschaft
-> Verringerung der Verbindlichkeiten
Erhöhung
+195.214,37
Erhöhung der Forderung gegen Dritte gemäß § 107 b BeamtVG
-> Erhöhung der Forderungen
Erhöhung
+53.596,00
Verringerung
-180.921,13
Verringerung
-736.550,62
Buchung Vergleichswert „Erschließung Königskamp“ als
Verbindlichkeit
-> Erhöhung der Verbindlichkeiten
Summe Buchungen
7.) Chancen und Risiken für die künftige Entwicklung
In den ersten vier Jahren der doppischen Rechnungslegung ist das Eigenkapital der Stadt Jülich von 110.862.132,04 € (Stand Eröffnungsbilanz 01.01.2009) zum 31.12.2012 auf
61.914.636,21 € gesunken.
Das bedeutet eine Reduzierung um 48.947.495,83, € oder 44,15 %. Auch die Haushalte der
Folgejahre bis 2015 weisen weiter Fehlbeträge in zweistelliger Millionenhöhe aus. In der Folgezeit können die Fehlbeträge zwar kontinuierlich verringert werden, ein ausgeglichener
Haushalt kann aufgrund der mit dem Haushaltssicherungskonzept beschlossenen Konsolidierungsmaßnahmen erst in 2023 erreicht werden. Bis dahin ist das Eigenkapital durch die Fehlbeträge nahezu vollständig aufgezehrt.
Dabei birgt die vom Gesetzgeber beschlossene Verlängerung des HSK-Zeitraum von bisher 5
Jahren auf 10 Jahre natürlich erhebliche Risiken. Wie die Abschlüsse der letzten Jahre zeigen,
weichen die Ergebnisse teilweise deutlich von den Planwerten ab. Die Vorausplanung eines
Jahres ist also schon problematisch, und nun soll für 10 Jahre im Voraus geplant werden!
Dabei können z.B. im Bereich der Steuereinnahmen jährliche Steigerungen nach einer vorgegebenen Berechnungsmethode auf der Grundlage der Steigerungen der Vergangenheit ermittelt werden. Danach kann z.B. bei der Grundsteuer mit einer jährlichen Wachstumsrate von
2,02 % gerechnet werden, bei der Gewerbesteuer mit einer jährlichen Wachstumsrate von
2,68 %. Beim Anteil an der Umsatzsteuer beläuft sich dieser Wert auf 2,92 %, beim Anteil an
der Einkommensteuer auf 2,20 %. Inwiefern sich diese Steigerungen realisieren lassen, ist u.a.
von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig.
Im Bereich der Gewerbesteuer ist das Firmenspektrum hier weit gefächert. Im Unterschied zu
einigen Nachbarkommunen ist die Stadt Jülich nicht von einem einzelnen Gewerbesteuerzahler „abhängig“.
Gleichwohl gibt es aber auch hier große Zahler, deren Entwicklung erhebliche Auswirkungen
auf die städtischen Einnahmen haben kann, zumal diese Firmen in Bereichen sind, die u.a.
aufgrund Änderungen in den gesetzlichen Bestimmungen einem ständigen Wandel unterworfen sind.
Aus den im Haushalt veranschlagten Einnahmen lässt sich eine Umlagegrundlage für die
Kreisumlage errechnen. Wie sich in den Folgejahren die sozialen Leistungen entwickeln werden, die den Kreishaushalt als größter Aufwandsposten maßgeblich beeinflussen, ist kaum
abzuschätzen. Voraussagen über die Höhe des Kreisumlagesatzes in sechs oder sieben Jahren
kann daher noch nicht einmal der Kreis selbst treffen, im HSK muss aber hier ein Wert angesetzt werden.
Bei den Personalaufwendungen war nach dem HSK 2013 ein „Einfrieren des Ansatzes“ auf
der Basis der Aufwendungen 2013 vorgesehen. Dies hat sich aber aufgrund der beschlossenen
Tarifsteigerung zusätzlicher Aufwendungen insbesondere im Bereich der Kindertagesstätten
als nicht realisierbar erwiesen.
Daher sind ab dem Haushalt 2014 die Ansätze für die Folgejahre in der Regel auf der Grundlage einer jährlichen Steigerung von einem Prozent ermittelt. Bei freiwerdenden Stellen ist
grundsätzliche eine Nachbesetzung veranschlagt, gleichzeitig aber wegen zeitlicher Verzögerungen oder zunächst niedriger Eingruppierung des/des Nachfolgers/Nachfolgerin Einsparungen angesetzt. Insgesamt ist die Erhöhung also geringer als ein Prozent. Wenn Tarifabschlüsse mit dem Ergebnis einer Steigerung deutlich über einem Prozent geschlossen werden, ergeben sich hier weitere Belastungen.
Der Stellenplan der Stadt Jülich weist zum 31.12.2012 insgesamt 315,65 Stellen aus. Davon
entfallen 44,5 auf die Beamten und 271,15 auf die tariflich Beschäftigten. Zum Bilanzstichtag
waren 381 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Stadt Jülich beschäftigt, davon 47 im Beamtenverhältnis und 334 als tariflich Beschäftigte. Die Altersstruktur verteilt sich bei den beiden Beschäftigungsgruppen wie folgt:
Ein großes Risiko für die Zukunft stellt auch die relativ hohe Verschuldung der Stadt Jülich
dar. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Investitionskrediten und Kredite zur Liquiditätssicherung. (Kassenkredite).
Für die Investitionskredite (vom öffentlichen und privaten Bereich) weist die Schlussbilanz
2012 einen Bilanzwert von 77.349.641,67 € aus. Dem Betrag liegen die folgenden Darlehen
mit den angegeben Zinsbindungsfristen zugrunde:
Lfd. Nr. Abschlussdatum
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
23.10.1953
24.07.1964
12.05.1965
04.01.1966
27.07.1971
30.04.2008
15.07.2011
31.12.2011
31.12.2012
01.02.2007
28.01.2008
30.03.2012
06.06.2012
30.05.2004
01.10.2004
30.04.2007
07.04.2008
07.04.2008
30.10.2010
05.11.2012
30.10.2010
31.12.2012
30.04.2011
20.12.2012
Restschuld
3.034,94 €
144.301,07 €
32.489,77 €
18.637,88 €
6.135,50 €
1.768.984,00 €
2.021.185,65 €
2.662.096,25 €
3.240.710,92 €
3.957.231,38 €
3.976.290,56 €
618.176,54 €
5.191.279,12 €
2.874.663,76 €
6.283.856,77 €
5.746.408,49 €
445.032,00 €
445.032,00 €
6.733.390,92 €
10.680.000,00 €
3.260.329,99 €
4.063.853,52 €
8.176.520,64 €
5.000.000,00 €
Auslauf Zinsbindung aktueller Zinssatz
31.12.2021
31.12.2035
30.06.2035
31.12.2036
31.12.2018
30.04.2016
15.07.2018
31.01.2022
31.03.2013
31.01.2017
20.01.2018
20.03.2013
06.06.2015
30.05.2013
30.09.2013
30.04.2017
15.08.2019
15.02.2028
30.10.2016
30.10.2014
30.10.2018
30.03.2013
30.04.2015
20.03.2013
6,500%
1,000%
1,000%
1,000%
0,000%
4,490%
3,080%
2,750%
0,321%
4,240%
4,390%
0,895%
1,360%
3,910%
3,960%
4,400%
4,250%
4,949%
2,510%
0,480%
2,810%
0,265%
2,980%
0,495%
Den Investitionskrediten steht in der Regel auf der Aktivseite Anlagevermögen gegenüber,
das über den Kredit finanziert ist. Wesentlich kritischer sind die Kassenkredite, die mit dem
privaten „Dispo-Kredit“ vergleichbar sind.
Diese Kredite zur Liquiditätssicherung („Kassenkredite“) steigen in 2012 um 18,8 Millionen
€ auf 67,8 Millionen €. Der Wert zum 31.12.2012 setzt sich wie folgt zusammen:
Laufzeit
Betrag
Zinssatz
07.02.2011 – 06.09.2014
07.06.2011 – 06.09.2014
08.12.2011 – 07.01.2013
25.04.2012 – 25.04.2013
26.04.2012 – 28.04.2014
27.04.2012 – 25.04.2013
04.06.2012 – 08.01.2013
12.07.2012 – 11.01.2013
28.08.2012 – 07.01.2013
12.09.2012 – 11.01.2013
20.09.2012 – 19.12.2013
24.09.2012 – 23.01.2013
20.11.2012 – 19.12.2013
27.11.2012 – 26.01.2013
30.11.2012 – 29.01.2013
08.12.2012 – 07.01.2013
12.12.2012 – 11.01.2013
14.12.2012 – 13.01.2013
9.000.000,00 €
500.000,00 €
1.000.000,00 €
13.700.000,00 €
9.000.000,00 €
5.000.000,00 €
10.900.000,00 €
1.500.000,00 €
2.500.000,00 €
600.000,00 €
4.900.000,00 €
3.000.000,00 €
600.000,00 €
2.000.000,00 €
1.500.000,00 €
300.000,00 €
300.000,00 €
1.500.000,00 €
1,785 %
1,785 %
0,500 %
0,950 %
1,150 %
0,950 %
0,500 %
0,500 %
0,500 %
0,500 %
0,500 %
0,500 %
0,500 %
0,500 %
0,500 %
0,500 %
0,500 %
0,500 %
Für die o.a. Kassenkredite waren in 2012 insgesamt 573.075,76 € an Zinsen zu zahlen. Aufgrund der sich aus dem Haushalt ergebenden Fehlbeträge aus der laufenden Verwaltungstätigkeit ist in den Folgejahren mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Kassenkredite zu
rechnen.
Insgesamt konnten aufgrund der langanhaltenden Niedrigzinsphase und des guten Zinsmanagements in den Vorjahren jeweils deutliche Einsparungen erreicht werden. Ein deutlicher Anstieg der Zinsen würde den Haushalt enorm belasten.