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Sitzungsvorlage (Anlage 1 b)

Daten

Kommune
Jülich
Größe
78 kB
Datum
01.06.2015
Erstellt
21.05.15, 17:02
Aktualisiert
21.05.15, 17:02
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Inhalt der Datei

Biologische Station im Kreis Düren e.V. Biologische Station im Kreis Düren e.V., Zerkaller Str. 5, 52385 Nideggen-Brück, Tel. 02427/94987-21, Fax. 02427/94987-22 28. April 2015 Wegraine pflegen und erhalten – Management von Wegrainen als Nahrungs- und Bruthabitat Ausgangssituation Die offene und durch Ackerbau geprägte Kulturlandschaft der Zülpich-Jülicher Börde war über Jahrzehnte Lebensraum zahlreicher aus den Steppen Osteuropas und Zentralasien stammender Arten. Rebhühner, Kiebitz, Knoblauchkröte, Grauammer, Feldlerche, aber auch Feldhase und Fasan fanden in unserer Kulturlandschaft einen für die Arten ansprechendes Habitat. Andererseits sind diese Standorte aufgrund des Klimas, der Böden und des ebenen Reliefs besonders gut für eine großflächige, intensive Landwirtschaft geeignet. Straßenbau, die Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten, führt zur Zerschneidung der Landschaft. Der Anbau von Mais für Mastoder Biogasanlagen veränderte die Lebensräume vieler Arten immens. Diese Kulturlandschaft bietet immer weniger Arten ein Überleben. Dies betrifft auch Arten wie beispielsweise die Feldlerche und Hasen, die vor wenigen Jahren in der Region noch relativ häufig waren. Inzwischen hat die Gefährdung der Charakterarten der Börde jedoch verheerend große Ausmaße angenommen. Auch gewöhnliche Arten wie beispielsweise die Honigbiene finden immer weniger Nahrung. Im Rahmen des vom LVR geförderten Projektes: Feldvogelschutz in der Rheinischen Bördelandschaft – unter besonderer Berücksichtigung der Grauammer wurden in den zurückliegenden Jahren insbesondere Schutzmaßnahmen für die in NRW fast ausschließlich nur noch in der Zülpicher Börde vorkommenden Bodenbrüter entwickelt und erprobt. Hier soll das beantragte Projekt Wegrainmanagement anknüpfen. Es wurde vor allem deutlich, wie schlecht sich das Nahrungsangebot für die Feldvögel darstellt. Blühstreifen, bunte Feld-, Acker- und Wegraine, sowie grüne Wege, die ursprünglich eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt beherbergten, sind vielerorts aus der Börde verschwunden. Ehemals zogen sich diese Raine als Verbindungslinien durch die Landschaft. Bördearten wie Grauammer und Feldlerche, die ihre Jungen im Sommer jedoch mit Insekten füttern müssen, bleiben dabei zunehmend auf der Strecke. Wegrand-Biotope sind potentiell Lebensraum für mehrere Hundert Pflanzenund über 1000 verschiedenen Tierarten. Für die Feldvögel stellen diese einen bedeutenden Teillebensraum entweder als Brut- oder Rückzugs- oder Nahrungshabitat dar. Blüten- und damit auch insektenreiche Wegränder sind heute vielerorts zu blütenarmen Gras- oder Krautstreifen verkommen. Wildblüten, wie sie auch von Bienen benötigt werden, genauso wie Brachestreifen als Überwinterungsplätze für Kleintiere fehlen weitgehend. 1 Ursachen Ursächlich für den Verlust der blütenreichen Wegraine ist vor allem die falsche Pflege der Wegränder. Mehrmals im Jahr gemulcht verbleibt die Biomasse auf der Fläche und erstickt die Blütenpflanzen unter einer Mulchschicht. Stickstoff liebende Arten breiten sich aus. Häufiges und zu frühes mähen der Raine überleben nur schnitttolerante Gräser und Kräuter. Artenreichtum kann so nicht überleben oder entstehen. Aber auch der Ausbau von Feldwegen, damit die modernen landwirtschaftlichen Maschinen darauf fahren können, der Verlust von Wegrainen, das häufige Befahren, die Nutzung als Abstellfläche, die Verdriftung von Dünger, Pflanzenschutzmittel oder Insektiziden trägt zur Artenarmut der Wegränder bei. Dies trifft nicht zuletzt auch die Honigbienen, die als Blütenbestäuber für unsere Nahrungsmittel unverzichtbar sind und dringend auf Blüten als Nahrung angewiesen sind. Ziel Durch das beantragte Projekt sollen exemplarisch in ausgewählten Kommunen der Zülpich-Jülicher Börde Wegraine und Straßenränder erfasst und gemeinsam mit den Kommunen und Straßenbaulastträgern in ein naturschutzfachlich abgestimmtes Management überführt werden. Hierdurch werden sollen die Wegraine naturschutzfachlich optimiert werden um geeignete Lebensbedingungen für die Tier- und Pflanzenarten der landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft zu schaffen. Das Areal des Pilotprojektes umfasst schwerpunktmäßig letzte Hauptvorkommensgebiete der Grauammer in NRW. Die Erstellung von Bewirtschaftungsplänen (Pflegekonzepten) soll den Kommunen und deren Leistungsträgern Handwerkszeug liefern, um den bördetypischen Lebensraum für Insekten und Vogelarten zu verbessern und langfristig zu erhalten. Geplante Maßnahmen In dem als Pilotprojekt angedachten Projekt sollen gemeinsam mit ausgewählten Kommunen in den Kreisen Düren, Euskirchen und Rhein-Erft Lösungsansätze für eine naturschutzfachliche Pflege der Wegraine entwickelt und erprobt werden. Die Eigentümer der Wege und Straßen, d.h. die Straßenbaulastträger und Kommunen fühlen sich mit dem skizzierten Problem oftmals alleine gelassen, überfordert oder haben kein besonderes Interesse an der Unterhaltung der Wegraine. In Teilarealen der Kommunen Vettweiß, Zülpich, Erftstadt und Jülich sollen konkrete Maßnahmen zur Optimierung von Wegrainen entwickelt und mit den Kommunen und deren Bauhöfen, sowie den bewirtschaftenden Landwirten abgestimmt werden. Zudem ist vorgesehen, die Akteure bei der Umsetzung aktiv zu begleiten. Dies beinhaltet im Einzelnen: - Erfassen von Wegrainen und deren Erhaltungs- bzw. Pflegezustand in ausgewählten Kartierkulissen - Erfassung der derzeitigen Pflege durch die kommunalen Bauhöfe, weitere Straßenbaulastträger oder Landwirte - Auswertung der Erfassungen u.a. mittels geografischem Informationssystem - Erarbeitung von Pflegekonzepten - Beratung der Kommunen, Landwirte und Straßenbaulastträger 2 - - Schaffung von Vernetzungsstrukturen Fachliche Begleitung der Wiederherstellung von zerstörten Wegrainen Umstellen der Pflege, u.a. Änderung des Pflegerhythmus, abschnittsweises Mähen, Verzicht auf Mulchen (denn Mähen bedeutet Entnahme von Nährstoffen und daher können dann auch weniger konkurrenzfähige Blütenpflanzen wieder einwandern) Begleitung der Umsetzung vor Ort Punktuell: Anlage von Initialfenstern mit typischen Blütenpflanzen inkl. Recherche von Spenderflächen Einsatz von Regiosaatgut (LVR gefördertes Projekt: Regiosaatgut) Entwicklung von Verwertungsschienen des Mähgutes in landwirtschaftlichen Kreisläufen oder Biogasanlagen Erfolgskontrollen Öffentlichkeitsarbeit und Dialog mit der Landwirtschaft Partner Das beantragte Projekt soll als Netzwerkprojekt durch den Antragsteller, die Biologische Station Düren und die beiden Projektpartner, die Biologische Station Euskirchen und die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft umgesetzt werden. Das Projekt wird vom Naturpark Rheinland ideell unterstützt. Sowohl die Landwirtschaftskammer als auch die Landwirtschaftlichen Kreisverbände sehen das Projekt positiv und haben ihre Unterstützung signalisiert. Die im Projektgebiet ansässigen Kommunen werden unmittelbar in das Projekt eingebunden. Projektlaufzeit 3 Jahre Projektkosten Sowohl die Erfassung der Wegraine, aber auch die Beratung der Kommunen, Straßenbaulastträger und Landwirte wird einen nicht unerheblichen Personalaufwand nach sich ziehen. Siehe Anlage Projektplanung, Kostenübersicht. Der überwiegende Teil der Aktivitäten soll gebündelt von einer Stelle aus koordiniert und umgesetzt werden. Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit der aktiven Mitarbeit der Projektpartner Biologische Station Rhein-Erft und Biologische Station Euskirchen. 3 Biologische Station im Kreis Düren e.V. Biologische Station im Kreis Düren e.V., Zerkaller Str. 5, 52385 Nideggen-Brück, Tel. 02427/94987-21, Fax. 02427/94987-22 28. April 2015 Wegraine pflegen und erhalten – Management von Wegrainen als Nahrungs- und Bruthabitat Ausgangssituation Die offene und durch Ackerbau geprägte Kulturlandschaft der Zülpich-Jülicher Börde war über Jahrzehnte Lebensraum zahlreicher aus den Steppen Osteuropas und Zentralasien stammender Arten. Rebhühner, Kiebitz, Knoblauchkröte, Grauammer, Feldlerche, aber auch Feldhase und Fasan fanden in unserer Kulturlandschaft einen für die Arten ansprechendes Habitat. Andererseits sind diese Standorte aufgrund des Klimas, der Böden und des ebenen Reliefs besonders gut für eine großflächige, intensive Landwirtschaft geeignet. Straßenbau, die Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten, führt zur Zerschneidung der Landschaft. Der Anbau von Mais für Mastoder Biogasanlagen veränderte die Lebensräume vieler Arten immens. Diese Kulturlandschaft bietet immer weniger Arten ein Überleben. Dies betrifft auch Arten wie beispielsweise die Feldlerche und Hasen, die vor wenigen Jahren in der Region noch relativ häufig waren. Inzwischen hat die Gefährdung der Charakterarten der Börde jedoch verheerend große Ausmaße angenommen. Auch gewöhnliche Arten wie beispielsweise die Honigbiene finden immer weniger Nahrung. Im Rahmen des vom LVR geförderten Projektes: Feldvogelschutz in der Rheinischen Bördelandschaft – unter besonderer Berücksichtigung der Grauammer wurden in den zurückliegenden Jahren insbesondere Schutzmaßnahmen für die in NRW fast ausschließlich nur noch in der Zülpicher Börde vorkommenden Bodenbrüter entwickelt und erprobt. Hier soll das beantragte Projekt Wegrainmanagement anknüpfen. Es wurde vor allem deutlich, wie schlecht sich das Nahrungsangebot für die Feldvögel darstellt. Blühstreifen, bunte Feld-, Acker- und Wegraine, sowie grüne Wege, die ursprünglich eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt beherbergten, sind vielerorts aus der Börde verschwunden. Ehemals zogen sich diese Raine als Verbindungslinien durch die Landschaft. Bördearten wie Grauammer und Feldlerche, die ihre Jungen im Sommer jedoch mit Insekten füttern müssen, bleiben dabei zunehmend auf der Strecke. Wegrand-Biotope sind potentiell Lebensraum für mehrere Hundert Pflanzenund über 1000 verschiedenen Tierarten. Für die Feldvögel stellen diese einen bedeutenden Teillebensraum entweder als Brut- oder Rückzugs- oder Nahrungshabitat dar. Blüten- und damit auch insektenreiche Wegränder sind heute vielerorts zu blütenarmen Gras- oder Krautstreifen verkommen. Wildblüten, wie sie auch von Bienen benötigt werden, genauso wie Brachestreifen als Überwinterungsplätze für Kleintiere fehlen weitgehend. 1 Ursachen Ursächlich für den Verlust der blütenreichen Wegraine ist vor allem die falsche Pflege der Wegränder. Mehrmals im Jahr gemulcht verbleibt die Biomasse auf der Fläche und erstickt die Blütenpflanzen unter einer Mulchschicht. Stickstoff liebende Arten breiten sich aus. Häufiges und zu frühes mähen der Raine überleben nur schnitttolerante Gräser und Kräuter. Artenreichtum kann so nicht überleben oder entstehen. Aber auch der Ausbau von Feldwegen, damit die modernen landwirtschaftlichen Maschinen darauf fahren können, der Verlust von Wegrainen, das häufige Befahren, die Nutzung als Abstellfläche, die Verdriftung von Dünger, Pflanzenschutzmittel oder Insektiziden trägt zur Artenarmut der Wegränder bei. Dies trifft nicht zuletzt auch die Honigbienen, die als Blütenbestäuber für unsere Nahrungsmittel unverzichtbar sind und dringend auf Blüten als Nahrung angewiesen sind. Ziel Durch das beantragte Projekt sollen exemplarisch in ausgewählten Kommunen der Zülpich-Jülicher Börde Wegraine und Straßenränder erfasst und gemeinsam mit den Kommunen und Straßenbaulastträgern in ein naturschutzfachlich abgestimmtes Management überführt werden. Hierdurch werden sollen die Wegraine naturschutzfachlich optimiert werden um geeignete Lebensbedingungen für die Tier- und Pflanzenarten der landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft zu schaffen. Das Areal des Pilotprojektes umfasst schwerpunktmäßig letzte Hauptvorkommensgebiete der Grauammer in NRW. Die Erstellung von Bewirtschaftungsplänen (Pflegekonzepten) soll den Kommunen und deren Leistungsträgern Handwerkszeug liefern, um den bördetypischen Lebensraum für Insekten und Vogelarten zu verbessern und langfristig zu erhalten. Geplante Maßnahmen In dem als Pilotprojekt angedachten Projekt sollen gemeinsam mit ausgewählten Kommunen in den Kreisen Düren, Euskirchen und Rhein-Erft Lösungsansätze für eine naturschutzfachliche Pflege der Wegraine entwickelt und erprobt werden. Die Eigentümer der Wege und Straßen, d.h. die Straßenbaulastträger und Kommunen fühlen sich mit dem skizzierten Problem oftmals alleine gelassen, überfordert oder haben kein besonderes Interesse an der Unterhaltung der Wegraine. In Teilarealen der Kommunen Vettweiß, Zülpich, Erftstadt und Jülich sollen konkrete Maßnahmen zur Optimierung von Wegrainen entwickelt und mit den Kommunen und deren Bauhöfen, sowie den bewirtschaftenden Landwirten abgestimmt werden. Zudem ist vorgesehen, die Akteure bei der Umsetzung aktiv zu begleiten. Dies beinhaltet im Einzelnen: - Erfassen von Wegrainen und deren Erhaltungs- bzw. Pflegezustand in ausgewählten Kartierkulissen - Erfassung der derzeitigen Pflege durch die kommunalen Bauhöfe, weitere Straßenbaulastträger oder Landwirte - Auswertung der Erfassungen u.a. mittels geografischem Informationssystem - Erarbeitung von Pflegekonzepten - Beratung der Kommunen, Landwirte und Straßenbaulastträger 2 - - Schaffung von Vernetzungsstrukturen Fachliche Begleitung der Wiederherstellung von zerstörten Wegrainen Umstellen der Pflege, u.a. Änderung des Pflegerhythmus, abschnittsweises Mähen, Verzicht auf Mulchen (denn Mähen bedeutet Entnahme von Nährstoffen und daher können dann auch weniger konkurrenzfähige Blütenpflanzen wieder einwandern) Begleitung der Umsetzung vor Ort Punktuell: Anlage von Initialfenstern mit typischen Blütenpflanzen inkl. Recherche von Spenderflächen Einsatz von Regiosaatgut (LVR gefördertes Projekt: Regiosaatgut) Entwicklung von Verwertungsschienen des Mähgutes in landwirtschaftlichen Kreisläufen oder Biogasanlagen Erfolgskontrollen Öffentlichkeitsarbeit und Dialog mit der Landwirtschaft Partner Das beantragte Projekt soll als Netzwerkprojekt durch den Antragsteller, die Biologische Station Düren und die beiden Projektpartner, die Biologische Station Euskirchen und die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft umgesetzt werden. Das Projekt wird vom Naturpark Rheinland ideell unterstützt. Sowohl die Landwirtschaftskammer als auch die Landwirtschaftlichen Kreisverbände sehen das Projekt positiv und haben ihre Unterstützung signalisiert. Die im Projektgebiet ansässigen Kommunen werden unmittelbar in das Projekt eingebunden. Projektlaufzeit 3 Jahre Projektkosten Sowohl die Erfassung der Wegraine, aber auch die Beratung der Kommunen, Straßenbaulastträger und Landwirte wird einen nicht unerheblichen Personalaufwand nach sich ziehen. Siehe Anlage Projektplanung, Kostenübersicht. Der überwiegende Teil der Aktivitäten soll gebündelt von einer Stelle aus koordiniert und umgesetzt werden. Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit der aktiven Mitarbeit der Projektpartner Biologische Station Rhein-Erft und Biologische Station Euskirchen. 3