Daten
Kommune
Jülich
Größe
604 kB
Datum
21.05.2015
Erstellt
11.05.15, 19:18
Aktualisiert
11.05.15, 19:18
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VOLKSHOCHSchule
„VHS Jülicher Land“
Weiterbildung für
Aldenhoven, Jülich, Linnich und Titz
Jahresbericht 2014
1. Vorbemerkungen
Die Volkshochschule hat ihre Organisationsstruktur seit dem 1.9.2012 durch den Zusammenschluss auf Nordkreis - Ebene geändert. Die Aufgabe „Weiterbildung“ wird seit diesem Zeitpunkt im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit und auf der Grundlage öffentlichrechtlicher Vereinbarungen der Stadt Jülich mit den beteiligten Kommunen Aldenhoven, Linnich und Titz gemeinsam wahrgenommen. Trägerin ist dabei die Stadt Jülich. Das Versorgungsgebiet umfasst seit dem genannten Zeitpunkt ca. 67.500 Einwohner/innen.
1. 2013 war das erste Jahr, das komplett unter den neuen Bedingungen durchgeführt und
abgeschlossen wurde. 2014 ist demnach das erste Vergleichsjahr unter den neuen
Strukturbedingungen. Vergleiche mit Ergebnissen von Berichten vor 2013 sind nur
noch bedingt und im Einzelfall möglich. Außerdem wurde im Gegensatz zum bisherigen Verfahren nicht auf das Geschäftsjahr abgestellt, dass jeweils zwei Semester – gelegentlich jahresübergreifend – umfasst, sondern auf das Kalenderjahr, um mit dem
Haushaltsjahr kompatibel zu sein. Hinsichtlich der Abrechnung mit den angeschlossenen Kommunen ist dieses Verfahren sinnvoll und deshalb anderen Abgrenzungen vorzuziehen.
2. Der Jahresbericht 2014 wird vorgelegt, obwohl die Jahresrechnung der Stadt Jülich
vorläufig ist. Dennoch ist der Bericht zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll, weil Abweichungen zur endgültigen Rechnung allenfalls marginal sein werden und
a) um den beteiligten Kommunen eine Übersicht über die geleistete Arbeit des abgelaufenen Jahres aufzeigen zu können,
b) um die Basis bereitzustellen hinsichtlich der finanziellen Beteiligung in 2015.
3. Der Jahresbericht liegt hinsichtlich der Finanzdaten in einer stärker aggregierten Form
vor als bislang. Zur grundsätzlichen Berichterstattung ist dies ausreichend.
Das VHS-Team
-2-
2. Programmstruktur, Unterrichtsstunden und Teilnehmende
a) Unterrichtsstunden nach Fachbereichen (Gesamt-VHS)
Verteilung nach Ustd.
A. Schulabschlüsse
B. Politik u. Gesellschaft
C. Arbeitswelt u. Beruf
D. Sprachen
E. Gesundheit u. Sport
F. Kultur u. Kreativität
Gesamt
Vorjahr
Planung
607
1.249
1.217
4.869
2.863
2.375
13.180
13.673
F (Kreativität)
17,9%
Realisierung
Anteil
607
1.026
650
4.403
2.281
1.962
10.929
Vorjahr
579
1.096
623
3.775
2.486
2.123
Förderf.Ustd.
Bereich A-D
Vorjahr
5,6%
9,4%
5,9%
40,3%
20,9%
17,9%
100,0%
5,4%
10,3%
5,8%
35,3%
23,3%
19,9%
6.686
10.682
A (Schulabschlüsse)
5,6%
B (Politik)
9,4%
C (Arbeitswelt)
5,9%
E (Gesundheit)
20,9%
D (Sprachen)
40,3%
A. Schulabschlüsse
B. Politik u. Gesellschaft
C. Arbeitswelt u. Beruf
D. Sprachen
E. Gesundheit u. Sport
F. Kultur u. Kreativität
Anmerkungen:
Das Unterrichtsstundenvolumen lag in 2014 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, wobei
sich die Durchführungsquote von 78,1% auf 82,9% verbesserte (= -17% Ausfall). Die Verteilung innerhalb der Fachbereiche blieb auch ohne größere Schwankungen mit leichtem Rückgang in den Bereichen Gesundheit und Kreativität und einem Zuwachs im Bereich der Sprachen. Dies ist auf eine erneute Ausweitung des Programmbereichs „Deutsch als Fremdsprache“ zurückzuführen, der 2.253 UStd. (= 20,6%) ausmacht. Die Sprachen sind zwar traditionell der stärkste Bereich der VHS und ihr Herzstück, der Bereich der Kurse für Migranten und
Flüchtlinge/Asylbewerber gewinnt dabei aber an immer größerer Bedeutung.
-3-
b) Unterrichtsstunden nach Orten
Geplante Ustd.
Realisierte Ustd.
Programmanteil
358
318
2,9%
Aldenhoven
10.942
9.116
83,4%
Jülich
902
590
5,4%
Linnich
978
905
8,3%
Titz
Summe
13.180
10.929
100,0%
Anmerkungen: Jülich ist Mittelzentrum im Nordkreis, und dies ist auch für den Bereich der
Weiterbildung deutlich zu spüren. Der überwiegende Anteil der Ustd. wird in Jülich durchgeführt. Das resultiert im Wesentlichen aus der Notwendigkeit, bestimmte Kursangebote (z.B.
Integrationskurssystem, Nachholen schulischer Abschlüsse) zentral und damit für alle gut
erreichbar zu verorten. Damit ist aber auch leicht nachzuvollziehen, dass Kurse in Jülich auch
von vielen TN aus den Nordkreiskommunen besucht werden. Vor Ort, also in Aldenhoven,
Linnich und Titz, sind die Fachbereiche stark vertreten, die dezentral sinnvoll sind, vor allem
aus den Bereichen Gesundheit und Kultur/Kreativität, die dort auch nachgefragt und realisiert
werden können.
c) Teilnehmende
Teilnehmende in:
Direkt in:
TN aus A/L/T in Jülich Summe TN aus:
137
262 = 6,0%
Aldenhoven
4.367
Jülich
280
491 = 11,2%
Linnich
616
216 = 5,0%
Titz
Summe
5.400
969 = 22,2%
399
771
832
Anmerkungen: Wie oben erwähnt, ist das Programm auf Jülich als Mittelzentrum zugeschnitten. Dies spiegelt sich auch an den Teilnehmenden-Zahlen, die aus den drei Nordkreiskommunen kommend in Jülich Kursangebote wahrnehmen (etwas über 20%). Ca. 10% der TN
kommen von außerhalb des Nordkreisgebietes, davon 2% aus Niederzier, 1% aus Inden und
7% aus sonstigen Orten. Diese Verteilung ist seit Jahren konstant, was dafür spricht, dass ein
abgegrenzter geografischer Raum eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung für bzw. gegen
eine Kursbuchung spielt.
d) Deckungsquoten der Fachbereiche
Fachbereich
A. Nachholen Schulischer Abschlüsse
(Sonderförderung NRW berücksichtigt)
B. Politik und Gesellschaft
C. Arbeitswelt und Beruf
D. Sprachen
Davon Deutsch als Fremdsprache
E. Gesundheitsbildung
F. Kultur und Kreativität
Durchschnitt
Deckungsquote
72,6%
101,9%
113,5%
137,8%
170,3%
139,4%
119,4%
130,2%
Anmerkungen: Die hier ausgewiesenen Deckungsquoten sind sog. HonorarkostenDeckungsquoten, d.h. eine Quote, die sich aus dem direkten operativen Geschäft ergibt, andere anfallende Kosten (z.B. Personalkosten) aber zunächst nicht berücksichtigt. Der Einbezug
solcher Kosten ist weiter unten dargestellt.
-4-
3. Die finanzielle Entwicklung der VHS in 2014
Die nachfolgende Darstellung basiert auf der vorläufigen Jahresrechnung für den Produktbereich „Volkshochschule“ (Ertrags- und Aufwandrechnung)
Erträge
Landesförderung NRW
219.606.-
TN-Entgelte
286.683.-
Summe Erträge*)
Aufwendungen
Personalkosten
hauptberufliche Mitarbeiter
Personalkosten
Dozentinnen
Summe
Aufwand Personalkosten
Direkt unterrichtsbezogene
Aufwendungen
506.289.-
506.289.-
300.372.-
Davon HPM-Landesförderung
130.800.inkl. Personalkosten
Zweigstellenleitungen
236.644.537.016.-
537.016.Unterrichtsmittel, Werbungskosten, Mieten (auch für städt.
Räume durch int.Verrechn.),
Prüfungsgebühren
Heizung, Reinigung, Unterhalt
Verwaltungsgebäude, Reparaturen,
49.316.-
Betriebskosten
33.481.-
Sonstiger Aufwand
17.932.-
Summe
Aufwand Sachkosten
Interne Verrechnungen
Gesamtaufwand
Saldo Ertrag/Aufwand
Gesamtzuschussbedarf
Beteiligung
Aldenhoven,Linnich,Titz*)
Zuschuss 2014
Träger Stadt Jülich
Zuschuss Vorjahr
Bemerkung
Davon ca.
130.800.- Personalförderung
HPM
77.806.- Ustd.Förderung
11.000.- Förderung FOS
Darin enthalten:
Drittmittel BaMF
Telefon, Porto, Geschäftsaufwand, Versicherungen
100.729.-
100.729.-
15.531.-
15.531.653.276.-146.987.-
45.290.101.697.97.601.-
Deckungsrad 1
130,2%
Deckungsrad 2
119,1%
Deckungsgrad 3
77,5%
Deckungsgrad 3a
84,4%
Brutto-Zuschussbedarf ohne
Beteiligung von A,L,T
als Ertrag verbucht **)
Haushaltsansatz: 109.520.+ 4,2 %
Honorarkostendeckungsgrad
(TN-Entgelten und Honorare)
Alle Erträge (auch Beteiligung
A,L,T) abzgl. Landesförderung
Personal / alle Aufwendungen
ohne Personalk. Hauptberufl.
Gesamtkostendeckungsgrad
Gesamtkostendeckungsrad für
den Träger Stadt Jülich
*) Die finanzielle Beteiligung der Kommunen Aldenhoven, Linnich und Titz ist separat ausgewiesen, in der Jahresrechnung als Ertrag verbucht.
**) Die Abrechnung mit A,L,T kann aufgrund des Abrechnungsmodus zu Erstattungen/Nachforderungen in 2015 führen.
-5-
4. Anmerkungen zur Gesamtsituation in 2014
Organisation
Auch das Jahr 2014 wurde von einigen wesentlichen Faktoren geprägt, die sich auf die Arbeit
und die dargestellten Ergebnisse auswirkten:
• Ende Januar verließ eine HPM die VHS (Altersteilzeitregelung). Die Stelle wurde
nahtlos nachbesetzt. Gleichzeitig wurde bekannt, dass eine im November 2013 eingestellte HPM die VHS Anfang Dezember 2014 zeitlich begrenzt verlassen würde (Mutterschutz mit anschließender Elternzeit (bis voraussichtlich 2/1016). Die Fluktuation
im hauptberuflichen pädagogischen Personal wurde stabilisiert durch Erhöhung der
Arbeitszeit der verbleibenden HPM und der vollständigen Rückkehr des VHS-Leiters
in die Volkshochschule (Aufgabe der Funktion als Dezernent). Diese Maßnahmen waren geboten, um die notwendige Stellenquote von 3,0 zur Erhaltung der Landesförderung zu gewährleisten.
• Das Jahr 2014 war durchgehend geprägt von der Diskussion um den Standort der
VHS. Mit der Entscheidung des Stadtrates vom Oktober 2014, den Standort „Altes
Rathaus“ für die VHS aufzugeben und die dortigen Unterrichtsräume sowie die Büros
des hauptberuflichen Personals in die ehemalige Realschule am Aachener Tor zu überführen, war eine Lösung gefunden, die jetzt durch weitere Verlagerungen von Unterrichträumen aus der Alten Schirmerschule optimiert wird.
Die Verlagerung der VHS zum Aachener Tor traf auf die uneingeschränkte Zustimmung der Betroffenen. Damit sind in erster Linie die Teilnehmenden, aber auch die
Dozentinnen/Dozenten gemeint, die nunmehr ein Raum- und Organisationgefüge vorfinden, die die VHS bis auf einige spezielle Angebote auf einen Standort komprimiert
und einen erwachsenengerechten Unterricht deutlich verbessert.
Finanzen und Wirtschaftlichkeit
Die Struktur der VHS hat sich seit dem 1.9.2012 geändert: seit diesem Zeitpunkt wurde – wie
bereits erwähnt- durch Kooperationsvereinbarungen aus der VHS der Stadt Jülich die „VHS
Jülicher Land“, indem Aldenhoven, Linnich und Titz die gesetzlich vorgesehene Aufgabe der
Weiterbildung von der ehemaligen Kreis-VHS in das neue Konstrukt unter Trägerschaft der
Stadt Jülich übertrugen.
Insgesamt gesehen zeigt die finanzielle Entwicklung der VHS auch in 2014, dass die interkommunale Zusammenarbeit auf Nordkreis-Ebene für alle Beteiligten vorteilhaft verläuft.
Im Einzelnen: Gegenüber dem Vorjahr konnten die TN-Entgelte erheblich gesteigert werden
(+ 28.000.- €). Damit verbunden stand auf der „Gegenseite“ eine Erhöhung der Honorarausgaben (+16.000.- €). Die Personalkosten des hauptberuflichen Personals stieg ebenfalls, vor
allem aufgrund von Tarifsteigerungen (+ 6.000.- €). Mehraufwand entstand auch im Bereich
der Betriebskosten und durch notwendige Anschaffungen, die durch den Umzug an den neuen
Standort bedingt waren (+15.000.- €).
Insgesamt gesehen ist der Finanzverlauf des Jahres 2014 als zufriedenstellend zu bewerten.
Der Zuschussbedarf stieg zwar leicht, blieb aber für den Träger Stadt Jülich mit knapp
102.000.- € unter dem Haushaltsansatz (109.500.- €). Die Kostenbeteiligungen der angeschlossenen Kommunen liegen im Rahmen der Planung. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte
es aber aufgrund der Abrechnungsmodi zu Erstattungen in 2015 kommen (diese Rechnung
steht noch aus).
-6-
Übersicht mit Vergleich zum Vorjahr bzw. Vorjahren:
2014
Zuschuss
gesamt
davon Jülich
Vorjahr
146.987.101.697.-
137.460.97.601.-
%-Anteil
Anmerkungen
69,2%
(Vorjahr:71,0)
9.932.-
11.213.-
davon Linnich*)
16.593.-
15.488.-
davon Titz*)
18.765.-
13.158.-
11,15 €
13,44 €
10,05 €
12,86 €
Kommunaler Zuschuss
je real. UStd. in NRW
**)
25,37
2,17 €
ca. 2,04 €
davon Aldenhoven*)
Zuschuss gepl.Ustd.
Zuschuss/
real. Ustd.
Zuschuss/Einwohner
Zuschuss/Einwohner
NRW **)
Deckungsgrad
ca. 4,20 €
77,5%
77,7%
15,6%
15,8%
6,8% Berechnungsgrundlage
(Vorjahr: 8,1) Angebot vor Ort + TN
in Jülich
11,3% Berechnungsgrundlage
(Vorjahr:11,3) Angebot vor Ort + TN
in Jülich
12,7% Berechnungsgrundlage
(Vorjahr:9,6) Einwohner
Einwohnerzahl:
ca.67.500
Einwohnerzahl ca.17,6
Millionen
gesamt
Trägerdeckungsquote
Stadt Jülich
Deckungsquote
Verhältnis
Trägerzuschuss zu
Gesamtausgaben
6,9%
6,5%
Aldenhoven,Linnich,Titz
Verhältnis
Zuschuss zu Gesamtausgaben
Deckungsgrad, NRW
**)
Trägerdeckung, NRW
(Kommunen und Kreise) **)
68,0%
33,1%
*) Durch eine noch ausstehende „Spitzabrechnung“ kann es für die beteiligten Kommunen zu Veränderungen
der Kostenbeteiligung – realisiert in 2015 – kommen.
**) Quelle: DIE, Volkshochschulstatistik 2012, Nordrhein-Westfalen (neuere Zahlen liegen noch nicht vor)
Der Anteil des Trägers Stadt Jülich beträgt 2014 nur noch 15,6%, der der beteiligten Kommunen 6,9% d.h. von jedem ausgegebenen Euro steuert Jülich 15,6 Cent bei, Aldenhoven, Linnich und Titz 6,9 Cent. Der Kostendeckungsgrad der VHS Jülicher Land beläuft sich aus Jülicher Sicht auf einen Wert von 84,4%, ein Deckungsgrad, der weit über dem Landesdurchschnitt liegt.
-7-
Entwicklung des Zuschusses durch den Träger der VHS seit 2000
Entwicklung von 2000-2014
in Tsd €.
228
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2012
2013
2014
153
146
197
164
228
195
129
145
91
174
130
104
97
101
230
220
210
200
190
180
170
160
150
140
130
120
110
100
90
80
197
195
174
164
153
145
146
130
129
104
97
91
1
3
5
7
9
101
11
13
Anmerkung:
Seit Ende 2012 hat sich die Konstruktion der VHS geändert. Insofern ist hier zum Vergleich
mit den Vorjahren der Zuschussbedarf durch den Träger der VHS dargestellt. Dabei ist festzustellen, dass sich die VHS in den vergangenen Jahren finanziell gut behaupten konnte. Der
seit 15 Jahren grundsätzlich fallende Zuschussbedarf ist vor allem vor dem Hintergrund von
in gleichem Zeitraum gestiegenen Kosten (Tarif- und Preissteigerungen) ein Indiz für die effiziente Arbeit der VHS.
Vor allem der Zusammenschluss auf Nordkreis-Ebene zeigt die positiven, konsolidierenden
Wirkungen für den Träger. Es ist davon auszugehen, dass auch die drei Nordkreiskommunen
Aldenhoven, Linnich und Titz vom Zusammenschluss profitieren. Aus den Jahren vor 2013
liegen dazu aber keine Daten vor.